DE19857562A1 - Betätigungsvorrichtung für Verriegelungszapfen von Fenster- oder Türbeschlägen - Google Patents

Betätigungsvorrichtung für Verriegelungszapfen von Fenster- oder Türbeschlägen

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Abstract

Eine Betätigungsvorrichtung für Verriegelungszapfen von Fenster- oder Türbeschlägen ist derart ausgebildet, dass eine funktionssichere Eckumlenkung zur gemeinsamen, geradlinigen Verlagerung von einander senkrecht zugeordneten, stangenförmigen, die Verriegelungszapfen tragenden Schiebeelementen (12, 14) gewährleistet ist. Dazu ist im Eckbereich zweier einander senkrecht zugeordneter, jeweils eines der Schiebeelemente (12 bzw. 14) aufnehmenden Abschitte (16, 18) eines Führungskanals (20) ein kreisbogenförmiger Kanalabschnitt (56) vorgesehen, in dem ein die Schiebeelemente (12, 14) miteinander verbindendes, flexibles Verbindungselement (24) geführt ist, das durch miteinander beweglich verbundene Übertragungsglieder (26, 28, 30) gebildet ist, die sich im Führungskanal (20) an einander gegenüber liegenden Kanalwänden (46, 48) abstützen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für Verriegelungszapfen von Fenster- oder Türbeschlägen mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
Eine Betätigungsvorrichtung dieser Art ist bereits bekannt und findet bei einem Beschlagsystem für Fenster oder Balkontüren Anwendung (Baubeschlag-Taschenbuch, 43. Ausgabe, Bearbeitung und Koordination: Dr. Norbert M. Schmitz, WOLFARTH-Verlag).
Bei dieser Konstruktion sind die einander im rechten Winkel zugeordneten, die Verriegelungszapfen tragenden und in jeweils einem Schenkel eines Führungskörpers geradlinig verstellbaren Schiebeelemente durch ein einstückiges Federstahlband gebildet, von dem ein Teilstück zugleich das die beiden Schiebeelemente miteinander verbindende Verbindungselement bildet. Dasselbe ist somit im Eckbereich des Führungskörpers lediglich durch ein entsprechend abgebogenes Bandteilstück gebildet.
Aus dieser Antriebsverbindung der beiden senkrecht und synchron miteinander zu verstellenden Schiebeelemente können sich funktionelle Störungen ergeben, sofern das mitzuschleppende Schiebeelement bspw. durch klemmende Verriegelungszapfen oder andere technische Einflüsse schwergängig werden sollte.
In diesem Falle werden bei der Ver- oder Entriegelung eines Fenster- oder Türflügels die auf das bogenförmige Teilstück des Federstahlbandes übertragenen Druck- oder Zugkräfte zunächst dasselbe verformen und dadurch entsprechend Vorspannen, bevor es eine genügend große Verstellkraft für das mitzuschleppende Schiebeelement aufbringen kann.
Die daraus resultierenden Relativbewegungen zwischen beiden Schiebeelementen können dann z. B. dazu führen, dass Verriegelungszapfen aus Ihrer Verriegelungsposition nicht mehr ganz freikommen, so dass der betreffende Fenster- oder Türflügel klemmt.
Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine Betätigungsvorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches 1 erläuterten Art anzugeben, bei der die Synchronbewegung ihrer zueinander senkrecht zu verschiebenden Schiebeelemente störungsunanfällig bleibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion ist demgemäß das die Schiebeelemente über Eck miteinander verbindende, flexible Verbindungselement durch eine Vielzahl von miteinander beweglich verketteten Übertragungsgliedern gebildet, die sich im Führungskanal an einander gegenüberliegenden Kanalwänden abstützen. Demgemäß ist das Übertragungsglied zwangsgeführt und kann sich im Falle einer Schwergängigkeit eines der Schiebeelemente nicht verformen und so eine Relativbewegung zwischen diesen bewirken.
Die Erfindung läßt Raum für unterschiedliche Ausbildungen des Verbindungselementes. So können dessen Übertragungsglieder zum Beispiel kugel- oder walzenförmig gestaltet sein, wobei eine Ausbildung des den Führungskanal enthaltenden Führungskörpers gemäß Anspruch 2 den Vorteil bietet, dass sich die Übertragungsglieder allseitig an dessen Kanalwänden abstützen können und so eine im Wesentlichen spielfreie Zwangsführung für eine druck-, zug- und biegeunempfindliche Eckumlenkung des Verbindungselementes zustande kommt.
Eine bevorzugte Ausbildung der Übertragungsglieder ist Gegenstand des Anspruches 3. Sie bietet u. a. den Vorteil, für das Verbindungselement lediglich eine relativ kleine Anzahl von Übertragungsgliedern zu benötigen, wobei es günstig ist, deren gegenseitige Verbindung nach Anspruch 4 zu gestalten, so dass das Verbindungselement nur in der Ebene Flexibilität aufweist, in der sich die miteinander zu verkettenden Schiebeelemente befinden.
Dabei bieten sich mehrere Möglichkeiten der gegenseitigen, gelenkigen Verbindung der Übertragungsglieder. So können diese lediglich endseitige Bohrungen haben, in die Lagerstifte eingebracht sind oder sie können abwechselnd nur Lagerbohrungen oder nur Lagerzapfen aufweisen, um Übertragungsglieder entsprechend gelenkig zusammenstecken zu können.
Auf eine mit Vorzug zu gebrauchende Bauform der Übertragungsglieder bezieht sich Anspruch 5. Diese Ausführungsform bietet den wesentlichen Vorteil, dass keine unterschiedlich ausgebildeten Übertragungsglieder erforderlich sind bzw. das Verbindungselement aus gleich gestalteten Einzelteilen zusammensetzbar ist, wobei diese jedoch, um optimale Gleiteigenschaften zu erzielen, aus unterschiedlichen Werkstoffen gefertigt werden können.
Eine Ausgestaltung der Übertragungsglieder nach Anspruch 6 bietet hierbei den Vorteil, dass eine Biegebeanspruchung der länglichen Übertragungsglieder bei deren Bewegung über Eck im Führungskanal praktisch ausgeschlossen ist.
Die in den Ansprüchen 1 bis 6 definierte Konstruktion erlaubt es, die länglichen Übertragungsglieder, die stangenförmigen Schiebeelemente sowie den, den Führungskanal enthaltenden Führungskörper fertigungstechnisch vorteilhaft gemäß Anspruch 7 herzustellen.
Sofern der Führungskörper z. B. winkel- oder U-förmig aus einem Stück gefertigt ist, bietet sich eine günstige Montagemöglichkeit an einem Flügelschenkel eines Fenster- oder Türflügels nach Anspruch 8.
Handelt es sich hingegen um einen Führungskörper, der z. B. in jeweils eine Profilausnehmung voneinander senkrecht zuzuordnenden Schenkeln von Fenster- oder Türflügeln einzusetzen ist, ergibt sich ein vorteilhafter Einbau desselben nach Anspruch 9.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine als Winkelstück ausgebildete Halbschale eines den Führungskanal enthaltenden Führungskörpers der Betätigungsvorrichtung, der zwei in zueinander senkrechten Richtungen gemeinsam verschiebbare Schiebeelemente aufnimmt, die über ein Verbindungselement miteinander verkettet sind;
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1; und
Fig. 3 und 4 jeweils einen Querschnitt durch einen mit einem Führungskanal der Betätigungsvorrichtung kombinierten Profilschenkel eines Fensterflügels.
In Fig. 3 bezeichnet 10 einen Schenkel eines nicht näher gezeigten Fensterflügels, der bspw. durch ein Hohlprofil aus Kunststoff oder Aluminium gebildet ist.
Der Fensterflügel ist in einem diesen in seiner Schließstellung aufnehmenden Blendrahmen verriegelbar. Hierzu dient ein in den Fensterflügel integrierter, im Einzelnen nicht dargestellter Fensterbeschlag, mit dessen Hilfe der Fensterflügel in bekannter Weise entlang von bspw. drei Flügelschenkeln im Blendrahmen festlegbar ist.
Dieser Fensterbeschlag weist für jeden der drei Flügelschenkel ein in deren Längsrichtung verstellbares, stangenförmiges Schiebeelement auf. Aus Fig. 1 sind zwei dieser in einer gemeinsamen Vertikalebene senkrecht zueinander gemeinsam verschiebbaren Schiebeelemente 12 und 14 ersichtlich, die in Kanalabschnitten 16, 18 eines Führungskanals 20 des Fensterbeschlages angeordnet sind und, was nicht dargestellt ist, Verriegelungszapfen tragen.
Die Kanalabschnitte 16, 18 sind im Eckbereich zweier Flügelschenkel 10 über einen kreisbogenförmigen Kanalabschnitt 22 miteinander verbunden, in welchem ein als Ganzes mit 24 bezeichnetes Verbindungselement geführt ist, über das beide Schiebeelemente 12, 14 miteinander verkettet sind. Dasselbe besteht bspw. aus drei länglichen Übertragungsgliedern 26, 28 und 30, die endseitig in der vertikalen Ebene, in der sich die Kanalabschnitte 16, 18, 22 befinden, jeweils um eine sich zu dieser Ebene senkrecht erstreckende Gelenkachse 32 schwenkbeweglich aneinander bzw. an den Schiebeelementen 12, 14 angelenkt sind.
Wie Fig. 1 zeigt, ist der schaftartige Gliedkörper 34 der Übertragungsglieder 26, 28, 30 endseitig jeweils zu einem Lagerauge 36 bzw. 38 verdickt ausgebildet, das eine teilzylindrische Mantelfläche 40 aufweist. Ebenso sind die Schiebeelemente 12, 14 mit jeweils einem solchen Lagerauge 42 bzw. 44 am Verbindungselement 24 angelenkt.
Der Durchmesser der Lageraugen 36, 38, 42, 44 ist der Breite des Führungskanals 20 derart angepasst, dass diese mit den einander gegenüber liegenden Nutwänden 46, 48 radial spielfrei Linienberührung haben.
Die Übertragungsglieder 26, 28, 30 sind gleich ausgebildet, in dem sie jeweils am einen Lagerauge 36 einen stirnseitig angeformten zylindrischen Gelenkzapfen 50 und am anderen Lagerauge 38 eine zum Gelenkzapfen 50 parallele Zapfenbohrung 52 aufweisen. Dabei bilden die Lageraugen 36, 38 jeweils ein an den Gliedkörper 34 endseitig angeformtes Ansatzstück, von denen sich jedes an jeweils einer der einander gegenüber liegenden Flachseiten 53 und 54 des Gliedkörpers 34 befindet. Demgemäß sind die Übertragungsglieder 26, 28, 30 derart zusammensteckbar, dass sich ihre Flachseiten 53 und 54 in einer gemeinsamen Ebene befinden. Das Verbindungselement 24 stellt sich somit als lediglich in der Zeichenebene flexible Leiste dar, wobei dessen Übertragungsglieder 26, 28, 30 gleichgestaltet sein können.
Der Gliedkörper 34 ist zu seiner Längsmitte hin verschlankt ausgebildet, wobei dessen Längsseite 55, die im Eckbereich des Führungskanals 20 dessen Wandabschnitt 56 mit dem kleineren Krümmungsradius des kreisbogenförmigen Kanalabschnittes 22 benachbart ist, mit einem Radius konkav gekrümmt ist, der dem kleineren Krümmungsradius des Kanalabschnittes 22 entspricht.
Im Verlaufe einer Längsverlagerung der Schiebeelemente 12, 14 gelangt deshalb diese Längsseite 55 des Gliedkörpers 34 mit dem konvex gekrümmten Kanalwandabschnitt 56 in formschlüssige Berührung.
Die Breite b des Verbindungselements 24 (Fig. 2) entspricht dabei im Wesentlichen der Breite des Führungskanals 20, so dass eine auf Druck, Zug und Biegung unempfindliche Eckumlenkung der Übertragungsglieder 26, 28, 30 des Verbindungselementes 24 sichergestellt ist.
Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, ist der Führungskanal aus zwei im Querschnitt U-förmigen Formkörperhälften 57, 58 gebildet, die, wie auch die Schiebeelemente 12, 14 und die Übertragungsglieder 26, 28, 30 vorzugsweise aus Kunststoff, eventuell unterschiedlichen Kunststoffen gespritzt sind.
Das durch die beiden Formkörper 57, 58 gebildete Hohlprofil 60 des Führungskörpers kann, gemäß Fig. 3, in eine Aufnahmenut 62 des Flügelschenkels 10 einclipsbar, oder, wie Fig. 4 zeigt, in eine solche von deren offenem Stirnende her, eingeschoben sein.

Claims (9)

1. Betätigungsvorrichtung für Verriegelungszapfen zur Verriegelung von Fenster- oder Türflügeln, mit wenigstens zwei, jeweils in oder an einem von zwei einander rechtwinklig zugeordneten Flügelschenkeln (10) geradlinig verstellbaren und die Verriegelungszapfen tragenden Schiebeelementen (12, 14), die über ein flexibles Verbindungselement (24) über Eck miteinander verbunden sind und die jeweils an einem Schenkel eines in die Flügelschenkel (10) integrierten, von den Verriegelungszapfen durchsetzten Führungskörpers (60) geführt sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper (60) einen Führungskanal (20) aufweist, der im Übergangsbereich seiner einander senkrecht zugeordneten, die geradlinig bewegbaren Schiebeelemente (12, 14) aufnehmenden Kanalabschnitte (16, 18) kreisbogenförmig (bei 56) verläuft und dass das die zueinander senkrecht verschiebbaren Schiebeelemente (12, 14) über Eck miteinander verbindende, flexible Verbindungselement (24) durch miteinander beweglich verbundene Übertragungsglieder (26, 28, 30) gebildet ist, die sich im Führungskanal (20) an einander gegenüberliegenden Kanalwänden (46, 48) abstützen.
2. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper (60) durch zwei deckungsgleiche, im Querschnitt U-förmige Formteile (57, 58) gebildet ist.
3. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsglieder (26, 28, 30) länglich ausgebildet sind und sich zumindest mit ihren gegenseitig oder mit einem Schiebeelement (12 bzw. 14) schwenkbeweglich verbundenen Endstücken (36, 38) an den Kanalwänden (46, 48) abstützen.
4. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Endstücke (36, 38) der Übertragungsglieder (26, 28, 30) des Verbindungselements (24) um eine zur Krümmungsachse des kreisbogenförmigen Abschnittes (56) des Führungskanals (20) parallele Achse miteinander schwenkbeweglich verbunden sind.
5. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsglieder (26, 28, 30) am einen Endstück (36) einen Gelenkzapfen (50) und achsparallel zu diesem am anderen Endstück (38) eine Zapfenbohrung (52) aufweisen und dass der Gelenkzapfen (50) sowie die Zapfenbohrung (52) jeweils an ein endseitiges Ansatzstück (36) bzw. (38) der Übertragungsglieder (26, 28, 30) an- bzw. eingeformt sind, welche Ansatzstücke (36; 38) an jeweils einer von zwei gegenüberliegenden Längsseiten der Übertragungsglieder angeformt sind.
6. Betätigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die länglichen Übertragungsglieder (26, 28, 30) zumindest an der Längsseite (55), die im Eckbereich des Führungskanals (20), dessen Kanalwand mit dem kleineren Krümmungsradius des kreisbogenförmigen Kanalabschnittes (56) benachbart ist, zu diesem Krümmungsradius komplementär gekrümmt ist.
7. Betätigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsglieder (26, 28, 30), die stangenförmigen Schiebeelemente (12, 14) sowie die den Führungskörper (60) bildenden winkel- oder U-förmigen Formteile aus Kunststoff gespritzt sind.
8. Betätigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper (60) in eine Aufnahmenut (62) eines Flügelschenkels (10) einclipsbar ist.
9. Betätigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper (60) in eine Profilausnehmung (62) eines Fenster- oder Türschenkels (10) von deren Stirnseite her einschiebbar ist.
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