DE19850854A1 - Bügelmaschine - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Bügelmaschine vorgeschlagen, deren Bügelformkörper (1, 3) durch eine Wärmeträgerflüssigkeit mit einer bei Atmosphärendruck über 100 DEG C liegenden Siedetemperatur beheizt werden. Eine Förderpumpe (51) eines die Wärmeträgerflüssigkeit heizenden Heizgeräts (49) fördert die Wärmeträgerflüssigkeit im Kreislauf durch die Bügelformkörper (1, 3) und das Heizgerät (49).
Description
Die Erfindung betrifft eine Bügelmaschine mit wenigstens einem Paar relativ
zueinander zwischen einer Bügelgut-Einlegestellung und einer Bügelstellung
bewegbaren Bügelformkörpern.
Herkömmliche Bügelmaschinen, wie sie beispielsweise aus EP 0 075 115
B1 bekannt sind, haben wenigstens ein Paar relativ zueinander zwischen
einer Bügelgut-Einlegestellung und einer Bügelstellung bewegbaren
Bügelformkörper, von denen wenigstens einer, zumeist jedoch beide, hinter
der dem Bügelgut zugewandten Bügelfläche einen zur Zuführung von Dampf
bestimmten Hohlraum und in der Bügelfläche eine Vielzahl mit dem
Hohlraum in Verbindung stehender Durchtrittslöcher aufweist. Zur
Bedampfung des Bügelguts beim Bügeln wird über diesen Hohlraum und die
damit in Verbindung stehenden Durchtrittslöcher Dampf ausgeblasen. In der
Bügelgut-Einlegestellung wird über den Hohlraum und dessen Durchtritts
löcher durch Anlegen von Unterdruck Umgebungsluft angesaugt, wodurch
das auf dem darunterliegenden Bügelformkörper ausgebreitete Bügelgut
während des Einlegevorgangs fixiert wird. Nach dem Bügelvorgang, jedoch
bereits bei in die Bügelgut-Einlegestellung gestellten Bügelformkörpern
trocknet und kühlt die durch das Bügelgut hindurchgesaugte Umgebungsluft
das Bügelgut.
Beim Einsaugen der Umgebungsluft kühlt der Bügelformkörper ab und muß
nachfolgend erneut auf die Bügeltemperatur von zum Beispiel 100°C
aufgeheizt werden, um zu verhindern, daß der zur Bedampfung des
Bügelguts eingeblasene Wasserdampf in dem Hohlraum des Bügelformkör
pers kondensiert. Zum Beheizen wird herkömmlich unter Überdruck von
beispielsweise 5 bar stehender, überhitzter Wasserdampf benutzt.
Zusätzlich zu dem vorstehend erwähnten Hohlraum sind an den Bügelform
körpern für die Beheizung Dampfdurchflußkanäle vorgesehen. Der zur
Erwärmung der Bügelformkörper bestimmte Dampf wird, wie auch der zur
Bedampfung des Bügelguts bestimmte Dampf von einem gemeinsamen
Dampferzeuger erzeugt. Der Beheizungsdampf wird aber zur Minderung der
Wärmebelastung der Umgebung nachdem er die Durchflußkanäle durch
strömt hat, in einem Kondensatabscheider kondensiert und als Wasser
erneut dem Dampferzeuger zugeführt. Bei dem Durchflußkanal kann es sich
um einen weiteren Hohlraum handeln, der den Bügelformkörper flächig
überdeckt, oder aber es können auch in die Bügelflächenwand des
Bügelformkörpers Rohre eingegossen sein, wie dies in EP 0 075 115 B1
erläutert ist. Es versteht sich, daß auch der für die Bedampfung des
Bügelguts bestimmte Hohlraum des Bügelformkörpers die Form mehrerer mit
den Durchtrittslöchern versehener Kanäle oder Rohre haben kann.
Für den Bügelvorgang bestimmend ist die Temperatur zwischen den in der
Bügelstellung aneinanderliegenden Bügelflächen der zumeist noch mit ein-
oder mehrschichtigen Bezügen aus Filzmaterial, Gewebematerial oder
Kunststoffmaterial bedeckten Bügelformkörpern. Bei herkömmlichen, mit
Dampf beheizten Bügelmaschinen liegt die Temperatur am Bügelgut
(Fugentemperatur) trotz der Verwendung von weit über 100°C überhitzten
Dampf bei etwa 100°C. Für eine Reihe von Bügelvorgängen, wie zum
Beispiel dem Anbügeln von Fixierungseinlagen oder dem "Backen" von
Appreturen zum Beispiel für Dauerbügelfalten an Hosen, sind solche
Temperaturen jedoch zu gering und können zu beträchtlicher Verlängerung
der Bügelzyklen führen. Einer Erhöhung der Heizleistung der Bügelformkör
per stand bisher der begrenzte Bauraum der dem Bügelgut angepaßten
Bügelformkörper sowie mit wachsender Heizleistung überproportional
wachsenden Herstellungskosten entgegen. Darüber hinaus hat sich gezeigt,
daß die Erholungszeiten, in welchen die Bügelformkörper nach einer
Abkühlung wieder auf die Betriebstemperatur gebracht wird, vergleichs
weise lang sind und die Bügelzykluszeiten unerwünscht verlängern.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Bügelmaschine zu schaffen, die für
vergleichsweise hohe Fugentemperaturen bei vergleichsweise kurzen
Bügelzykluszeiten geeignet ist.
Die Erfindung geht aus von einer Bügelmaschine mit wenigstens einem Paar
relativ zueinander zwischen einer Bügelgut-Einlegestellung und einer
Bügelstellung bewegbaren Bügelformkörpern, von denen wenigstens einer
hinter seiner dem Bügelgut zugewandten Bügelfläche einen zur Zuführung
von Dampf bestimmten Hohlraum, gegebenenfalls in Form mehrerer Kanäle
und in der Bügelfläche eine Vielzahl mit dem Hohlraum in Verbindung
stehender Durchtrittslöcher aufweist und von denen weiterhin wenigstens
einer der Bügelformkörper mit zumindest einem in Wärmetauschkontakt mit
dem Bügelformkörper stehenden Durchflußkanal für ein aus einem Heizgerät .
zuführbares Wärmeträgermedium aufweist. Die erfindungsgemäße
Verbesserung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmeträgermedium
eine Wärmeträgerflüssigkeit mit einer bei Atmosphärendruck über 100°C
liegenden Siedetemperatur, insbesondere ein Wärmeträgeröl, ist und das
Heizgerät eine Förderpumpe umfaßt, die die Wärmeträgerflüssigkeit im
Kreislauf durch den Durchflußkanal und das Heizgerät fördert.
Bei Verwendung einer hochsiedenden Flüssigkeit als Wärmeträger kann
ohne beträchtliche Vergrößerung des konstruktiven Aufwands die Heizlei
stung der Bügelformkörper beträchtlich erhöht werden. Die erreichbare
Fugentemperatur läßt sich wesentlich steigern, beispielsweise auf Werte
von 150°C. Als besonders geeignet haben sich Wärmeträgeröle mit hoher
Wärmekapazität herausgestellt, die sich auf Ölbetriebstemperaturen von
beispielsweise 200 bis 240°C siedefrei erwärmen lassen. Die mit solchen
Wärmeträgerflüssigkeiten selbst bei knapp bemessenen Wärmetausch
flächen zwischen Wärmeträgerflüssigkeit und Bügelformkörper erreichbaren
hohen Heizleistungen verkürzen die Aufheizzeitintervalle der Bügelformkör
per.
Abgesehen von der Wärmezufuhr beim Bedampfen des Bügelguts kann die
Wärmeträgerflüssigkeit die einzige Wärmequelle für das Aufheizen der
Bügelformkörper auf Betriebstemperatur sein. Die Wärmezufuhr mittels
Wärmeträgerflüssigkeit kann aber auch in Form einer Zusatzheizung
erfolgen, bei welcher für den normalen Betrieb die Bügelformkörper
herkömmlich durch überhitzten Dampf beheizt werden und lediglich bei
Bügelvorgängen, die erhöhte Fugentemperatur bedingen, die Bügelform
körper zusätzlich über das die Wärmeträgerflüssigkeit heizende Heizgerät
beheizt werden. Herkömmlich in der Bekleidungsindustrie bereits verfügbare
Dampferzeuger können auf diese Weise weiterbenutzt werden, und das für
die Erhitzung der Wärmeträgerflüssigkeit vorgesehene Heizgerät kann
dementsprechend schwächer dimensioniert werden. In der letztgenannten
Variante kann hierzu vorgesehen sein, daß der Bügelformkörper gesondert
von dem Flüssigkeits-Durchflußkanal wenigstens einen in Wärmetauschkon
takt mit diesem Bügelformkörper stehenden Dampf-Durchflußkanal aufweist,
dem aus einem Dampferzeuger unter Atmosphärenüberdruck stehender
Wasserdampf zum Heizen des Bügelformkörpers zuführbar ist. Die
Temperatur der Wärmeträgerflüssigkeit liegt hierbei zweckmäßigerweise
über der vom Dampferzeuger allein zwischen den beiden Bügelformkörpern
betriebsmäßig maximal erzeugten Temperatur.
Der Flüssigkeits-Durchflußkanal und der Dampf-Durchflußkanal lassen sich
mit günstigen Wärmeübertragungseigenschaften und vergleichsweise
geringem konstruktivem Aufwand bereitstellen, wenn sie in den Bügelform
körper eingeformt, insbesondere nebeneinanderliegend eingeformt sind. Als
besonders günstig hat es sich in diesem Zusammenhang erwiesen, wenn
zumindest eine die Bügelfläche bildende Wand des Bügelformkörpers als
Gußteil, insbesondere als Leichtmetallgußteil, ausgebildet ist und der
Durchflußkanal, zweckmäßigerweise sowohl der Flüssigkeits-Durchflußkanal
als auch der Dampf-Durchflußkanal von einem zumindest über einen Teil
seines Rohrquerschnitts von einer auf der zur Bügelfläche fernen Seite
dieser Wand oder einer an dieser Wand angrenzenden Wand des Bügelform
körpers angegossenen Wandverdickung umschlossenes, eingegossenes
Rohr, insbesondere Metallrohr, gebildet ist.
Bevorzugt sind mehrere Bügelformkörper über wenigstens einen Flüssig
keitskreislauf an ein gemeinsames Heizgerät angeschlossen. Mehrere
Bügelformkörper können hierbei in Reihe in einem gemeinsamen Flüssig
keitskreislauf liegen; es können aber auch mehrere Bügelformkörper
zueinander parallel an das Heizgerät angeschlossen sein. Auch Mischformen
dieser beiden Konstruktionsprinzipien sind denkbar. Das gemeinsame
Heizgerät umfaßt zweckmäßigerweise einen Temperaturregelkreis für die
Temperatur in dem Flüssigkeitskreislauf. Im günstigsten Fall genügt ein
einziger Temperaturregelkreis für sämtliche an das Heizgerät angeschlosse
nen Flüssigkeitskreisläufe.
Bei herkömmlichen Bügelmaschinen ist der obere Bügelformkörper bereits
vom Bügelgut abgehoben und in die Bügelgut-Einlegestellung gestellt,
während über den unteren Bügelformkörper Umgebungsluft durch das noch
auf diesem Bügelformkörper liegende Bügelgut zur Kühlung und Trocknung
gesaugt wird. Der untere Bügelformkörper wird hierdurch vergleichsweise
stark abgekühlt und muß nachfolgend wieder erwärmt werden, was zu einer
Verlängerung der Bügelzykluszeit führt. Dieser zykluszeitverlängernde Effekt
kann bei der vorstehend erläuterten Bügelmaschine gemäß der Erfindung,
aber auch bei herkömmlichen Bügelmaschinen zumindest teilweise
vermieden werden, wenn beide Bügelformkörper hinter ihren dem Bügelgut
zugewandten Bügelflächen einen zur Zuführung von Dampf bestimmten
Hohlraum gegebenenfalls in Form mehrerer Kanäle und in der Bügelfläche
eine Vielzahl mit dem Hohlraum in Verbindung stehender Durchtrittslöcher
aufweist und außerdem eine Programmsteuerung in einem ersten Schritt
eines vorbestimmten Bügelzyklus die Bügelformkörper aus der Bügelgut-Ein
legestellung in die Bügelstellung stellt, dann in einem zweiten Schritt den
Hohlraum und die damit in Verbindung stehenden Durchtrittslöcher
wenigstens eines der Bügelformkörper zur Bedampfung des zwischen beiden
Bügelformkörpern gepreßten Bügelguts mit einem Dampferzeuger verbindet,
dann nach Abschluß des zweiten Schritts bei noch in der Bügelstellung sich
befindenden Bügelformkörpern in einem dritten Schritt den Hohlraum und
die damit in Verbindung stehenden Durchtrittslöcher eines ersten der beiden
Bügelformkörper mit einer Saugeinrichtung verbindet, um Umgebungsluft im
Wärmetauschkontakt mit dem zweiten der beiden Bügelformkörper zu
saugen und dann in einem vierten Schritt die Bügelformkörper wieder in die
Bügelgut-Einlegestellung stellt. Bei einer solchen Bügelmaschine wird die das
Bügelgut kühlende und trocknende Umgebungsluft durch beide Bügelform
körper hintereinander hindurchgesaugt. Zwar wird der auf der Eintrittseite
der Umgebungsluft liegende Bügelformkörper hierdurch gekühlt, doch
verringert sich der Kühleffekt des nachfolgend von der bereits erwärmten
Umgebungsluft durchströmten Bügelformkörpers. Insgesamt wird eine
gleichmäßigere Abkühlung der beiden Bügelformkörper erreicht, speziell
dann, wenn auch in der Bügelgut-Einlegephase Umgebungsluft zur Fixierung
des Bügelguts durch den Bügelformkörper gesaugt wird. Um den Wärmein
halt des die Umgebungsluft vorerwärmenden Bügelformkörpers zu erhöhen,
kann in diesem Zusammenhang vorgesehen sein, daß die Programm
steuerung die Dampfzufuhr zum ersten Bügelformkörper zeitlich vor dem
Ende der Dampfzufuhr zum zweiten Bügelformkörper beendet.
Im folgenden soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert werden. Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer sowohl durch Dampf als
auch durch eine Zusatzheizung mit Öl als Wärmeträger
heizbare Bügelmaschine und
Fig. 2 ein Diagramm, das die Fugentemperatur T der Bügelmaschine
in Abhängigkeit von der Zeit t zeigt.
Fig. 1 zeigt schematisch Schnittansichten von zwei übereinander
angeordneten, hier plattenförmigen Bügelformkörpern 1, 3, von denen jeder
kastenförmig geschlossen einen Hohlraum 7 bzw. 9 umschließt. Die
Bügelformkörper 1, 3 liegen sich mit ihren Bügelflächen 11 bzw. 13
gegenüber und tragen zumindest im Bereich der Bügelflächen 11, 13 luft-
und dampfdurchlässige, gegebenenfalls mehrlagige Bezüge 15 bzw. 17 aus
Gewebe- oder/und Vliesmaterial oder/und geschäumtem Kunststoffmaterial.
Wie durch einen Doppelpfeil 19 angedeutet, können die Bügelformkörper 1,
3 zwischen einer Bügelgut-Einlegestellung, in der die Bügelfläche 11 des
unteren Bügelformkörpers 1 zum Auflegen des Bügelguts frei zugänglich ist,
und einer Bügelstellung, in welcher die Bezüge 15, 17 mit einer gewissen
Anpreßkraft aneinander anliegen und das Bügelgut zwischen sich pressen,
bewegt werden. Hierfür erforderliche Führungen und Stellantriebe sind nicht
dargestellt.
Die Bügelformkörper 1, 3 werden kontinuierlich durch unter Überdruck
stehenden, überhitzten Dampf beheizt, den ein gegebenenfalls mehreren
Bügelmaschinen gemeinsamer Dampferzeuger 21 liefert. Im Randbereich
einer die Bügelfläche 11 bzw. 13 bildenden, als Leichtmetallgußteil
ausgebildeten Wand 23 bzw. 25 jedes der beiden Bügelformkörper 1, 3 ist
in einer umlaufenden, in den Hohlraum 7, 9 vorspringenden, angegossenen
Verdickung ein als Wärmetauscherrohr dienendes, längs des Rands
verlaufendes Metallrohr 27 bzw. 29 eingegossen, das mit seinem einen
Ende an einen Dampfausgang 31 des Dampferzeugers 21 angeschlossen ist
und mit seinem anderen Ende mit einem Kondensatabschneider 33
verbunden ist. Das in dem Kondensatabscheider 33 anfallende Kondensat
wird gegebenenfalls in den Dampferzeuger 21 rückgespeist. Der in dem
Dampferzeuger 21 gegebenenfalls nach Druckreduzierung abgegebene
Wasserdampf hat eine Temperatur von etwa 130°C bei einem Druck von
zum Beispiel 5 bar und erzeugt zwischen den in der Bügelstellung sich
befindenden Bügelformkörpern 1, 3 eine Fugentemperatur von etwa 100°C.
Die Wände 23, 25 sind über den größten Teil der Bügelflächen 11, 13 mit
einer Vielzahl Durchtrittslöcher 35 bzw. 37 versehen, die im Hohlraum 7
bzw. 9 münden, so daß über den Hohlraum 7 bzw. 9 wahlweise Dampf aus
dem Dampferzeuger 21 zur Befeuchtung bzw. Bedampfung des zu
bügelnden Bügelguts über Dampfzuleitungen 39 bzw. 41 aus dem
Dampferzeuger 21 zugeführt werden kann oder aber durch Anlegen eines
mittels eines Sauggebläses 42 oder dergleichen erzeugten Unterdrucks an
die Hohlräume, hier über eine Absaugleitung 43 nur an den Hohlraum 7 des
unteren Bügelformkörpers 1 Umgebungsluft angesaugt werden kann. Durch
die angesaugte Umgebungsluft kann das für die Vorbereitung des Bügelvor
gangs auf der Bügelfläche 11 des unteren Bügelformkörpers 1 auszubrei
tende Bügelgut auf der Bügelfläche 11 fixiert werden und im Verlauf des
Bügelvorgangs, wie nachfolgend noch näher erläutert wird, gekühlt und
getrocknet werden.
Für manche Bügelvorgänge werden höhere Fugentemperaturen als 100°C,
beispielsweise Fugentemperaturen zwischen 130°C bis 150°C benötigt,
etwa zur thermischen Befestigung von Fixiereinlagen oder zum "Backen"
von Appreturen beispielsweise für Dauerbügelfalten von Hosen. Um die
primär dampfbeheizten Bügelformkörper 1, 3 bei Bedarf auf erhöhte
Fugentemperaturen zu heizen, sind neben den Metallrohren 27, 29 entlang
der Wände 23, 25 zusätzliche Metallrohre 45 bzw. 47 eingegossen, die in
Wärmetauschkontakt mit diesen Wänden stehen. Die Rohre 45, 47 sind in
einem geschlossenen Wärmeträgerkreislauf an ein Heizgerät 49 ange
schlossen, dessen Förderpumpe 51 eine Wärmeträgerflüssigkeit, hier ein
Wärmeträgeröl von einem Vorratsbehälter 53 über die Rohre 45, 47 zurück
zum Vorratsbehälter 53 pumpt. Das Wärmeträgeröl wird in dem Vorrats
behälter 53 mittels einer elektrischen Heizeinrichtung erwärmt, wobei ein die
Öltemperatur mittels eines Sensors 57 erfassender, die Heizeinrichtung 55
steuernder Temperaturregler 59 die Öltemperatur auf einem vorgebbaren
Wert konstant hält.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Rohre 45, 47 der Bügelform
körper 1, 3 in Reihe geschaltet; sie können gegebenenfalls auch parallel an
das Heizgerät 49 angeschlossen sein. Gegebenenfalls können auch weitere
Bügelformkörper an das Heizgerät 49 angeschlossen sein, wie dies bei 61
angedeutet ist. In jedem Fall genügt jedoch ein einziger Temperaturregler
59.
Als Wärmeträgerflüssigkeit können herkömmliche, wasserfreie Öle
zweckmäßigerweise mit hoher Wärmekapazität genutzt werden, wobei es
jedoch darauf ankommt, daß die Siedetemperatur bei Atmosphärendruck
beträchtlich über der Siedetemperatur von Wasser liegt, um das Wärmeträ
geröl gegebenenfalls auf Temperaturen von über 200°C, beispielsweise
240°C, erwärmen zu können.
Der Bügelzyklus der Bügelmaschine wird von einer Programmsteuerung 63
gesteuert. Die Programmsteuerung 63 steuert in nicht näher dargestellter
Weise die Stellantriebe der Bügelformplatten 1, 3 sowie über gleichfalls
nicht dargestellte Ventile die Dampfzufuhr zu den Hohlräumen 7, 9 sowie
das Anlegen eines Unterdrucks an zumindest einen der Hohlräume, hier
lediglich den Hohlraum 7 des unteren Bügelformkörpers 1.
Nachfolgend soll anhand des Zeitdiagramms der Fig. 2, welches die
Fugentemperatur T in Abhängigkeit von der Zeit t zeigt, ein Bügelzyklus der
Bügelmaschine näher erläutert werden. Es sei angenommen, daß sich die
Bügelformkörper 1, 3 zunächst in ihrer Bügelgut-Einlegestellung befinden
und am Hohlraum 7 des unteren Bügelformkörpers 1 Unterdruck anliegt,
dessen Saugkraft das auf der Bügelfläche 11 auszubreitende Bügelgut auf
der Bügelfläche 11 fixiert. Das Einlegezeitintervall ist in Fig. 2 mit Δt0
bezeichnet. Zum Zeitpunkt t0 stellt die Programmsteuerung 63 auf ein
Startsignal der Bedienungsperson hin die beiden Bügelformkörper 1, 3 in die
das Bügelgut pressende Bügelstellung. Wie das Zeitdiagramm der Fig. 2
zeigt, hat sich bis dahin die Fugentemperatur T auf ein Minimum verringert.
In der Bügelstellung folgt eine Bedampfungsphase, in der die Programm
steuerung 63 während eines Zeitintervalls Δt1 die Ventile in den Dampf
zuführleitungen 39, 41 öffnet und das zwischen den Bügelflächen 11, 1 3
gepreßte Bügelgut über die Hohlräume 7, 9 und die Durchtrittslöcher 35, 37
flächig bedampft wird. Während dieser Zeitspanne steigt die Fugentempera
tur T aufgrund der kontinuierlichen Wärmezufuhr über die Dampfleitungs
rohre 27, 29 und die Ölleitungsrohre 45, 47 kontinuierlich auf Werte über
100°C in Fig. 2 auf 120°C an. Zum Zeitpunkt t1 wird die Bedampfung des
Bügelguts beendet, wobei die Dampfzufuhr zum Hohlraum 9 des oberen
Bügelformkörpers 3 gegebenenfalls noch kurzzeitig verlängert werden kann,
wie dies durch das Intervall Δt'1 angedeutet ist.
Zum Zeitpunkt t2 wird nach Beendigung der Dampfzufuhr, jedoch noch bei
in Bügelstellung sich befindenden Bügelformkörpern 1, 3 an den Hohlraum
7 des unteren Bügelformkörpers über die Leitung 43 Unterdruck angelegt,
mit der Folge, daß Umgebungsluft zwischen den beiden Bügelformkörpern
angesaugt wird, die über Durchtrittslöcher 37 außerhalb des Bügelguts auch
in den Hohlraum 9 und von dort über das Bügelgut in den Hohlraum 7
übertreten kann. Die angesaugte Umgebungsluft wird hierbei vom Wärmein
halt des Bügelformkörpers 3 erwärmt, was die Abkühlungdes Bügelformkör
pers 1 abschwächt. Gegebenenfalls können an dem Bügelformkörper 3
zusätzlich ventilgesteuerte Einlaßöffnungen für die Umgebungsluft
vorgesehen sein. Während dieser in Fig. 2 mit Δt2 bezeichneten Trock
nungsphase steigt die Fugentemperatur an und erreicht Werte, die auch den
vorstehend erwähnten "Backvorgang" zulassen.
Zum Zeitpunkt t3 steuert die Programmsteuerung 63 die Bügelformkörper 1,
3 wieder in die Bügelgut-Einlegestellung, in der das fertig gebügelte
Bügelgut zunächst entnommen und die Bügelmaschine mit zu bügelndem
Gut erneut beschickt wird.
Im vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiel sorgt das Heizgerät 49
lediglich für eine Zusatzerwärmung der Bügelformkörper 1, 3 für den Fall,
daß Fugentemperaturen von mehr als 100°C erreicht werden sollen. In einer
nicht näher dargestellten Variante kann bei geeigneter Dimensionierung des
Heizgeräts 49 die kontinuierliche Beheizung der Bügelformkörper 1, 3 mit
überhitztem Dampf auch entfallen, so daß die Bügelformkörper 1, 3
ausschließlich über den Flüssigkeitskreislauf des Heizgeräts 49 beheizt
werden. Das Heizgerät 49 kann an beide Rohre 27, 45 des Bügelformkör
pers 1 oder/und beide Rohre 17, 47 des Bügelformkörpers 3 angeschlossen
sein; im Einzelfall kann jedoch auch jeweils lediglich eines der Rohre
genügen oder vorhanden sein.
Claims (10)
1. Bügelmaschine mit wenigstens einem Paar relativ zueinander
zwischen einer Bügelgut-Einlegestellung und einer Bügelstellung
bewegbaren Bügelformkörpern (1, 3), von denen wenigstens einer
hinter seiner dem Bügelgut zugewandten Bügelfläche (11, 13) einen
zur Zuführung von Dampf bestimmten Hohlraum (7, 9), gegebenen
falls in Form mehrerer Kanäle und in der Bügelfläche (11, 13) eine
Vielzahl mit dem Hohlraum (7, 9) in Verbindung stehender Durch
trittslöcher (35, 37) aufweist und von denen weiterhin wenigstens
einer der Bügelformkörper (1, 3) mit zumindest einem in Wärme
tauschkontakt mit dem Bügelformkörper (1, 3) stehenden Durch
flußkanal (45, 47) ein aus einem Heizgerät (49) zuführbares Wärme
trägermedium aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmeträgermedium eine Wärme
trägerflüssigkeit mit einer bei Atmosphärendruck über 100°C
liegenden Siedetemperatur, insbesondere ein Wärmeträgeröl ist und
das Heizgerät (49) eine Förderpumpe (51) umfaßt, die die Wärmeträ
gerflüssigkeit im Kreislauf durch den Durchflußkanal (45, 47) und das
Heizgerät (49) fördert.
2. Bügelmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bügelformkörper (1, 3) gesondert von dem Flüssigkeit-Durchflußkanal
(45, 47) wenigstens einen in Wärmetauschkontakt mit diesem
Bügelformkörper (1, 3) stehenden Dampf-Durchflußkanal (27, 29)
aufweist, dem aus einem Dampferzeuger (21) unter Atmosphären
überdruck stehender Wasserdampf zum Heizen des Bügelformkörpers
(1, 3) zuführbar ist.
3. Bügelmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur der Wärmeträgerflüssigkeit über der vom Dampferzeuger
(21) allein zwischen den beiden Bügelformkörpern (1, 3) betriebs
mäßig maximal erzeugten Temperatur liegt.
4. Bügelmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeits-Durchflußkanal (45, 47) und der Dampf-
Durchflußkanal (27, 29) in den Bügelformkörper (1, 3) eingeformt
sind, insbesondere nebeneinanderliegend eingeformt ist.
5. Bügelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest eine die Bügelfläche (11, 13) bildende Wand
(23, 25) des Bügelformkörpers (1, 3) als Gußteil, insbesondere als
Leichtmetallgußteil ausgebildet ist und der Durchflußkanal (27, 29,
45, 47) von einem zumindest über einen Teil seines Rohrquerschnitts
von einer auf der zur Bügelfläche (11, 13) fernen Seite dieser Wand
(23, 25) oder einer an diese Wand (25, 27) angrenzenden Wand des
Bügelformkörpers (1, 3) angegossenen Wandverdickung umschlosse
nes, eingegossenes Rohr, insbesondere Metallrohr, gebildet ist.
6. Bügelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß mehrere Bügelformkörper (1, 3) über wenigstens einen
Flüssigkeitskreislauf an ein gemeinsames Heizgerät (49) ange
schlossen sind.
7. Bügelmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
gemeinsame Heizgerät (49) einen Temperaturregler (59) für die
Temperatur in dem Flüssigkeitskreislauf umfaßt.
8. Bügelmaschine nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 oder einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß beide Bügelformkör
per (1, 3) hinter ihren dem Bügelgut angewandten Bügelflächen (11,
13) einen zur Zuführung von Dampf bestimmten Hohlraum (7, 9)
gegebenenfalls in Form mehrerer Kanäle und in der Bügelfläche (11,
13) eine Vielzahl mit dem Hohlraum (7, 9) in Verbindung stehende
Durchtrittslöcher (35, 37) aufweist
und daß eine Programmsteuerung (63) in einem ersten Schritt eines
vorbestimmten Bügelzyklus die Bügelformkörper (1, 3) aus der
Bügelgut-Einlegestellung in die Bügelstellung stellt, dann in einem
zweiten Schritt den Hohlraum (7, 9) und die damit in Verbindung
stehenden Durchtrittslöcher (35, 37) wenigstens eines der Bügelform
körper zur Bedampfung des zwischen beiden Bügelformkörpern (1, 3)
gepreßten Bügelguts mit einem Dampferzeuger (21) verbindet, dann
nach Abschluß des zweiten Schritts bei noch in der Bügelstellung
sich befindenden Bügelformkörpern (1, 3) in einem dritten Schritt den
Hohlraum (7) und die damit in Verbindung stehenden Durchtritts
löcher (35) eines ersten (1) der beiden Bügelformkörper (1, 3) mit
einer Saugeinrichtung (42) verbindet, um Umgebungsluft im Wärme
tauschkontakt mit dem zweiten (3) der beiden Bügelformkörper (1,
3) in den ersten Bügelformkörper (1) zu saugen und dann in einem
vierten Schritt die Bügelformkörper (1, 3) wieder in die Bügelgut-
Einlegestellung stellt.
9. Bügelmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß im
zweiten Schritt dem Hohlraum (7, 9) beider Bügelformkörper (1, 3)
Dampf zuführbar ist und daß die Programmsteuerung (63) die
Dampfzufuhr zum ersten Bügelformkörper (1) zeitlich vor dem Ende
der Dampfzufuhr zum zweiten Bügelformkörper (3) beendet.
10. Bügelmaschine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Bügelformkörper (1) in der Bügelstellung oberhalb des
ersten Bügelformkörpers (3) angeordnet ist und in der Bügelgut-
Einlegestellung ein das Bügelgut fixierender Unterdruck an den
Hohlraum (7) des ersten Bügelformkörpers (1) anlegbar ist.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
DE1998150854 DE19850854A1 (de) | 1998-11-04 | 1998-11-04 | Bügelmaschine |
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EP99953964A EP1044296A1 (de) | 1998-11-04 | 1999-11-04 | Bügelmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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