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Gasfedern werden vielfach zum Austarieren von
Motorhauben, Kofferraumdeckeln, Rückfenstern und Heckklappen
von Personenkraftwagen, Kombis und Lieferwagen verwendet, um ihr Öffnen zu
erleichtern und um sie bei oder nahe einer voll geöffneten
Stellung offen zu halten. Es ist wohlbekannt, daß die von Gasfedern ausgeübte Kraft
mit der Gastemperatur variiert (Boyle's Gesetz); bei niedrigen Temperaturen
erzeugt eine Gasfeder eine Kraft, die wesentlich geringer ist als
die Kraft, die sie bei hohen Temperaturen erzeugt. Die Gasfeder
muß daher
so gestaltet sein, daß sie
eine ausreichende Kraft erzeugt, um die Motorhaube, den Kofferraumdeckel oder
dgl. (nachfolgend als "Last" bezeichnet) bei einer geeignet gewählten niedrigen
Temperatur, beispielsweise –30°C, offen
zu halten. (Üblicherweise
ist die Gasfeder derart gestaltet, daß sie bei beispielsweise –30°C eine Kraft
erzeugt, die ungefähr
4.4-22 N (1–5 Pfund) über der
Last bei der Offenhaltestellung der Last liegt.) Bei hohen Temperaturen
kann der Anstieg der in der Offenhaltestellung ausgeübten Kraft
bis zu ungefähr
220 N (50 Pfund) betragen, was bedeutet, daß die zum Bewegen der Last
von der Offenhaltestellung zur Schließstellung ("Grifflast") erforderliche
Kraft 220 N (50 Pfund) beträgt.
Große
Variationen der Grifflasten beunruhigen zahlreiche Benutzer.
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U.S.
5,106,065 (Staton, 21.4.1992), dessen Inhaber der Anmelder
der vorliegenden Erfindung ist, beschreibt und zeigt eine Gasfeder,
die eine Umgehungsleitung mit einem federvorgespannten Ventil enthält, welches
einen Fluidfluß am
Kolben vorbei vom geschlossenen Ende zum Stangendichtungsende der
Kammer verhindert, bis eine vorbestimmte Kraft aufgrund einer Druckdifferenz
entlang des Kolbens ausgeübt
wird, und die eine Umgehungsleitung mit einem Thermostat ventil enthält, welches
sich bei einer vorbestimmten Temperatur öffnet und es dem Fluid in der
Kammer erlaubt, am Kolben vorbei vom geschlossenen Ende zum Stangendichtungsende der
Kammer zu fließen.
Wenn das Thermostatventil geschlossen ist, bewirkt das federvorgespannte
Ventil eine Offenhaltekraft, die mit der durch den Gasdruck bedingten
Kraft zusammenwirkt, um die Gasfeder gegen eine Last (Grifflast)
zu halten. Wenn das Thermostatventil geöffnet ist, ist die Offenhaltekraft der
Gasfeder nur die durch den Gasdruck allein bedingte Kraft, insofern
als das Fluid entlang des Kolbens durch die Umgehungsleitung mit
dem Thermostatventil fließt.
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Die in
US
5,106,065 offenbarten Gasfedern bewirken insofern eine
beträchtliche
Verbesserung gegenüber
Gasfedern des Stands der Technik, als die Variation der Grifflast
aufgrund von Temperaturveränderungen
beträchtlich
verringert ist. Andererseits beseitigen sie die Variationen der
Grifflast nicht vollständig,
da sie Veränderungen
der Grifflast als Funktion der Temperatur nicht verhindern, sondern nur
zwei Grifflastbereiche herstellen, nämlich einen Tieftemperaturbereich,
in welchem das Thermostatventil geschlossen ist und das federvorgespannte Ventil
eine der Grifflast entgegenwirkende Zusatzkraft beiträgt, und
einen Hochtemperaturbereich, in welchem diese Zusatzkraft nicht
ausgeübt
wird und das Fluid durch die Umgehungsleitung mit dem dann geöffneten
Thermostatventil am Kolben vorbeifließt. In jedem Bereich variiert
die durch den Gasdruck bedingte Kraft auf die Stange als Funktion
der durch Temperaturänderungen
bedingten Gasdruckänderungen.
Am oberen Ende jedes der beiden Bereiche ist die der Grifflast entgegenwirkende
Kraft der Gasfeder beträchtlich
größer als
am unteren Ende.
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Ein anderes Patent, dessen Inhaber
der Anmelder der vorliegenden Erfindung ist,
U.S. 5,404,972 (Popjoy et al., 11.4.1995)
schlägt
eine Gasfeder vor, in welcher eine im allgemeinen lineare Temperaturkompensation
für durch
Temperaturvariationen bedingte Veränderun gen der Gasfederkraft
erreicht wird, indem eine temperaturempfindliche Bimetallfeder bereitgestellt
wird, deren Betrieb einem Einweg-Umgehungsleitungsventil zugeordnet
ist, das bei hineingedrücktem
Kolben einen Fluidfluß erlaubt.
Die Bimetallfeder übt
eine Kraft auf das Umgehungsleitungsventil aus, die als Funktion
der Gastemperatur in der Kammer variiert und kompensiert durch Veränderungen
der Gastemperatur bedingte Variationen des Gasdrucks und minimiert
somit Variationen der Kraft, die in einer solchen Richtung auf die
Kolbenstange wirkt, daß sie
der Bewegung der Kolbenstange in den Zylinder hinein bei Anwendung einer
Grifflast entgegenwirkt. Eine andere Umgehungsleitung mit einem
Einweg-Ventil, welches derart wirkt, daß es bei hineingedrückter Stange
Fluß am Kolben
vorbei verhindert, aber bei Auswärtsbewegung
der Stange Fluß am
Kolben vorbei erlaubt, erlaubt es der Federkraft, in der üblichen
Weise auf die Last zu wirken, wenn sich die Gasfeder ausdehnt, um die
Last zu bewegen oder ihre Bewegung zu unterstützen.
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Die Gasfedern der beiden obengenannten Patente
liefern vollständig
wirksame Lösungen
eines ärgerlichen
Problems. Die Notwendigkeit mehrerer, jeweils mit einem Ventil ausgestatteter
Umgehungsleitungen, und die Notwendigkeit guter Qualitätskontrollen
und niedriger Toleranzen für
verschiedene Komponenten, insbesondere für die Federn, erfordert die
Anfertigung zahlreicher Teile und die Durchführung zahlreicher Montagearbeiten,
wodurch die auf den bisher bekannten Gestaltungen basierenden Gasfedern
mit Grifflast-Temperaturkompensation kompliziert und teuer sind.
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Es ist ein Ziel der vorliegenden
Erfindung, die Variationen der Grifflast, die durch Variationen
der von der Gasfeder ausgeübten
Kraft als Folge von Temperaturveränderungen des Gases bedingt
sind, mit einem Kolben zu minimieren, der nur eine Umgehungsleitung
aufweist, welche durch ein einziges Ventil gesteuert ist, um somit
zahlreiche Komponenten bisher bekannter Gasfedern mit mehreren Umgehungsleitungen
und zugeord neten Ventilen zu beseitigen und die Kosten beträchtlich
zu verringern. Ein weiteres Ziel ist es, eine Gasfeder bereitzustellen,
in welcher der Kolben und die zugeordneten Elemente, die die Umgehungsleitung
bilden, und ein den Fluß durch
die Umgehungsleitung steuerndes Ventil ein geringes Volumen einnehmen.
Ein weiteres Ziel ist es, eine Gasfederstruktur bereitzustellen,
in welcher Betriebseigenschaften durch Variation einer einzigen Komponente
geändert
werden können.
Zusätzlich
ist es ein Ziel der Erfindung, die Beständigkeit der gewünschten
und erreichten Betriebseigenschaften zu erhöhen, indem nur eine Komponente
anstelle verschiedener Komponenten für die Steuerung dieser Eigenschaften
verwendet wird.
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Erfindungsgemäß werden die obigen Ziele durch
eine Gasfeder erreicht, die ein eine Kammer definierendes Zylinderelement,
einen Verschluß an einem
Ende des Zylinderelements und eine Kolbenstange, die am anderen
Ende des Zylinderelements in Abdichtungsbeziehung zum Zylinderelement
aufgenommen ist und auf den Verschluß zu und von ihm weg bewegbar
ist, umfaßt.
Ein Kolben ist innerhalb der Kammer an der Kolbenstange befestigt
und trägt eine
Kolbendichtung, welche die Kammer in einen dem geschlossenen Ende
des Zylinders benachbarten Innenraum und einen dem Stangenende des
Zylinders benachbarten Außenraum
unterteilt, wobei die Volumina der beiden Räume nach Maßgabe der Kolbenposition variieren.
In einem Teil der Kammer ist eine Flüssigkeitsmenge enthalten, und
im restlichen Teil der Kammer ist eine Gasmenge unter einem Druck,
der über
dem Atmosphärendruck
liegt, enthalten. Eine einzige Umgehungsleitung erlaubt es der Flüssigkeit
und dem Gas, als Folge von in einer der beiden Richtungen auf die
Stange ausgeübten Kräften zwischen
dem Außenraum
und dem Innenraum in einer der beiden Richtungen zu fließen. Der Fluß durch
die Umgehungsleitung wird durch ein Ventilelement aus elastischem
Material gesteuert, welches vom Kolben in Abdichtungsbeziehung getragen
wird und eine Öffnung
zur Leitung von Gas und Flüssigkeit
zwischen dem Innenraum und dem Außenraum als Folge einer Druckdifferenz
entlang des Ventilelements aufweist. Die Elastizität und die
Konfiguration des Ventilelements sind derart, daß die Druckdifferenz, die erforderlich
ist, um einen Fluß von Gas
und Flüssigkeit
durch die Öffnung
vom Innenraum in den Außenraum
zu bewirken, als Funktion der Temperatur des Ventilelements invers
variiert.
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Typischerweise weisen elastische
Materialien als Funktion der Temperatur nicht nur Expansion und
Kontraktion auf, sondern sie besitzen auch eine mit der Temperatur
beträchtlich
variierende Elastizität,
wobei sie bei steigenden Temperaturen viel elastischer werden. Die
elastischen Eigenschaften des Ventilelementmaterials ermöglichen
es dem Ventilelement gemeinsam mit seiner Gestaltung, einen als inverse
Funktion der Temperatur des Ventilelements steigenden Widerstand
gegen den Fluß durch
die Öffnung
zu leisten. Wenn somit die Grifflast aufgrund der erhöhten Federkraft
der Gasfeder bei höheren Temperaturen
steigt, sinkt die Druckdifferenz entlang des Kolbens, die erforderlich
ist, um die Umgehungsleitung zu öffnen
und den Fluß des
Fluids durch die Öffnung
des Ventilelements zu erlauben, hauptsächlich aufgrund der steigenden
Elastizität
des Materials, aus dem es gefertigt ist, aber auch aufgrund der thermischen
Expansion des Ventilelements und einer hieraus folgenden Vergrößerung der Öffnung.
Umgekehrt ist das Ventilelement bei niedrigeren Temperaturen weniger
elastisch, und die Öffnung
ist kleiner, wodurch eine größere Druckdifferenz
entlang des Ventilelements erforderlich ist, um das Fluid zum Fließen durch
die Öffnung
zu zwingen. Somit erlaubt ein einziges Ventilelement aus einem elastischen
Material mit einer Öffnung
eine Erhöhung
des durch die Druckdifferenz entlang des Kolbens bedingten Teils der
Grifflast bei niedrigeren Temperaturen und seine Verringerung bei
höheren
Temperaturen, wodurch die Veränderung
der Grifflast aufgrund der bei Temperaturvariationen auftretenden
Veränderung
der von der Gasfeder ausgeübten
Kraft wenigstens teilweise ausgeglichen wird.
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In bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung umfaßt
der Kolben einen an der Kolbenstange befestigten Grundabschnitt
und einen Körperabschnitt,
der sich vom Grundabschnitt auf den Innenraum zu erstreckt. Der
Körperabschnitt
nimmt die Kolbendichtung auf und besitzt innen einen Hohlraum. Die
Umgehungsleitung umfaßt
den Hohlraum und wenigstens ein Loch im Kolben, welches den Hohlraum
mit dem Außenraum
verbindet. Das Ventilelement ist eine Kreisscheibe, die entlang
ihres Umfangs in einer Kreisöffnung
im Körperabschnitt
des Kolbens getragen ist, und die Öffnung ist zur Mitte der Scheibe
koaxial. Die kreisförmige
Gestalt des Ventilelements und die Mittigkeit der Öffnung erleichtern
die Herstellung und bewirken Symmetrie bei Expansion/Kontraktion
und Deformation aufgrund von Temperaturveränderungen und Druckdifferenzen entlang
des Ventilelements. Das Ventilelement kann alternativ eine elliptische
oder andere, nicht-kreisförmige
Querschnittsgestaltung aufweisen, so daß es beim Einsetzen in eine
kreisförmige
Aussparung in einer Richtung eine Vorlast auf das Ventil ausüben wird.
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Der innerhalb der Öffnung angeordnete
Bereich des Ventilelements kann eine konkave, zum Außenraum
hin zeigende Fläche
und eine konvexe, zum Innenraum hin zeigende Fläche besitzen. Diese Geometrie
verringert den Einfluß des
Ventils auf die ausgeübte
Kraft und die Geschwindigkeit des Ausfahrens der Stange bei der
Ausdehnung der Gasfeder. Wenn die Kolbenstange durch Ausüben der
Grifflast eingefahren wird, neigt die Geometrie des Ventilelements
dazu, ein Schließen
der Öffnung
zu bewirken, und der Mechanismus des Öffnens der Öffnung, um Fluß durch
die Umgehungsleitung zu erlauben, wird zur Umkehrung der "Teller"-Gestalt
durch Kompression des Ventilelements, wie unten erklärt wird.
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Der Körperabschnitt des Kolbens kann
einen sich nach innen erstreckenden Umfangsflanschbereich aufweisen,
und das Ventilelement kann eine Umfangsrille aufweisen, die den
Flanschbereich des Körpers
aufnimmt. Eine solche Gestaltung kann ohne weiteres an die übliche Verwendung
in verschiedenen Gasfedern angepaßt werden, die variierende
Eigenschaften aufweisen, aber nur den Austausch von Ventilelementen
mit unterschiedlichen Eigenschaften erfordern.
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Für
ein besseres Verständnis
der Erfindung kann auf die folgende Beschreibung einer beispielhaften
Ausführungsform
in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen werden.
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1 ist
eine Seitenansicht der Ausführungsform,
in welcher ein Bereich des Rohrs herausgebrochen ist und ein Kolben
und eine Umgehungsleitungs-Ventilanordnung im Querschnitt gezeigt sind;
und
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2, 3 und 4 sind axiale Querschnitts-Teilansichten
des Kolbens und der Umgehungsleitungs-Ventilanordnung der Ausführungsform
in 1, die den stationären Zustand,
den Zustand des Ausfahrens der Stange bzw. den Zustand des Einfahrens
der Stange zeigen.
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Wie in 1 gezeigt,
umfaßt
die Gasfeder 10 ein kreiszylindrisches Rohr (Zylinder) 12,
welches an einem Ende durch einen gewalzten und geschweißten Zylinderendverschluß 16 verschlossen ist.
Eine Kolbenstange 18 erstreckt sich durch eine Stangendichtungsanordnung
(nicht gezeigt) im Stangenende 20 des Zylinders in den
Zylinder 12 hinein. Anschlußstücke 22 und 24 sind
am Zylinderendverschluß 16 bzw.
an der Kolbenstange 18 befestigt, um die Gasfeder mit einer
Vorrichtung, wie z.B. einer Fahrzeugkarosserie, und einer relativ
zur Karosserie bewegbaren Last, wie z.B. einer Motorhaube, einem Kofferraumdeckel
und dgl. zu verbinden. Eine Kolbenanordnung 26 ist innerhalb
des Zylinders 12 am Ende der Kolbenstange 18 befestigt
und umfaßt
eine Dichtung und eine durch ein einziges Ventil gesteuerte Umgehungsleitung,
die die Kammer innerhalb des Zylinders in zwei Räume unterteilt, deren Volumina nach
Maßgabe
der Kolbenposition variieren. Ein Innenraum IC liegt zwischen dem
Kolben und dem Zylinderendverschluß 16, und ein Außenraum
OC liegt zwischen dem Kolben und der Stangendichtungsanordnung 20.
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Die Umfangsfläche des Kolbens 26 ist
von der Innenwand des Zylinders 12 beabstandet. Eine ringförmige Rille 28 nimmt
einen elastischen Dichtungsring 30 auf, der dichtend an
der Wand des Zylinders 12 gleitet. Der größte Teil
des freien Volumens der Zylinderkammer enthält Luft oder Stickstoff bei
einem Druck zwischen ungefähr
20.7 und ungefähr 310.5
bar (300–4500
psi). Der Rest enthält
eine Flüssigkeit,
wie z.B. hydraulische Bremsflüssigkeit
oder Mineralöl.
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Die Kolbenanordnung umfaßt eine
runde, scheibenförmige
Grundplatte 32 mit einem Loch, welches einen am Ende der
Kolbenstange 18 liegenden Vorsprung 181 mit geringerem
Durchmesser aufnimmt. Der Vorsprung ist nach der Installation der Platte
kaltverformt, um einen die Platte zurückhaltenden Kopf 182 zu
bilden. Ein ringförmiger
Kolbenkörper 34 ist
an der Grundplatte 32 mittels Nietstiften 341 befestigt,
die mit dem Körper
fest verbunden sind und in Löchern
in der Grundplatte aufgenommen werden. Der Körper definiert einen Hohlraum,
in den sich ein Flanschbereich mit einem zentralen Kreisloch 344 hinein
erstreckt. Das Loch nimmt ein Ventilelement 36 aus einem
weichen elastischen Material auf, welches in seiner Mitte eine sehr
kleine Öffnung 361 aufweist
(siehe 3 und 4). Der Hohlraum, die Öffnung und
ein oder mehr Löcher 345 im
Ventilkörper 34 (welche
ebenso in der Grundplatte vorgesehen sein könnten) bilden eine Umgehungsleitung entlang
des Kolbens, durch welche das Gas und die Flüssigkeit in der Zylinderkammer
in jede der beiden Richtungen zwischen dem Innenraum IC und dem Außenraum
OC hindurchströmen
können.
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Wie in 3 in
größerem Maßstab dargestellt,
besitzt das Ventilelement 36 in seiner Umfangswand eine
Rille 362, welche den Flanschbereich 343 des Kolbenkörpers 34 in
Abdichtungs- und Festhaltebeziehung aufnimmt. Die zum Innenraum
hin zeigende Fläche 363 (in 3 und 4 rechts) ist konvex. Ein zentraler patronenförmiger Hohlraum 364,
der sich von der zum Außenraum
OC hin zeigenden Fläche axial
in das Ventilelement hinein erstreckt, macht diese Fläche annähernd konkav.
Eine kegelstumpfförmige
Fläche 365 divergiert
von dem näher
bei der Grundplatte liegenden Ende und bildet eine Gleitfläche, die
es erlaubt, das Ventilelement durch das vom Flansch 343 gebildete
Loch 344 hindurch an seine Stelle zu drücken.
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Das Ventilelement 36 ist
aus einem weichen elastischen Material geformt, wobei ein mit Öl als Weichmacher
gemischter EPDM-Gummi geeignet ist. Der vorherrschende, die Flußrate durch
das Ventilelement steuernde Mechanismus ist dessen Elastizität, welche
eine inverse Funktion der Temperatur des Ventilelements ist. Der
Fluß durch
das Ventilelement wird auch durch thermische Kontraktion und Expansion
und durch seine Konfiguration beeinflußt.
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Wenn sich die Kolbenstange 18 unter
der von der Gasfeder ausgeübten
Kraft und einer vom Benutzer auf die Last ausgeübten Kraft aus dem Zylinder
hinaus bewegt (in 3 nach
links), fließen das
Gas und die Flüssigkeit
("Fluide") im Außenraum OC
der Zylinderkammer durch das Loch 345, den Hohlraum 342 und
die Öffnung 361 ("die
Umgehungsleitung") in den Innenraum IC, wobei der Flußweg durch
die Pfeillinien F-OI
angezeigt ist. Die allgemeine Schalen- oder Tellergestalt des Bereichs
des Ventilelements 36 innerhalb einer kreiszylindrischen Randfläche, die
die Wand des Lochs 344 enthält, welches durch den Flanschbereich 343 des
Kolbenkörpers 34 gebildet
ist, unterstützt
ein Ausbauchen des Ventilelements auf den Innenraum IC zu und eine Vergrößerung der Öffnung 361.
Bei verhältnismäßig tiefen
Temperaturen ist die Öffnung 361 aufgrund
der thermischen Kontraktion des Ventilelements verhältnismäßig klein.
Ebenso ist das Ventilelement im Verhältnis weniger elastisch als
bei höheren
Temperaturen. Dementsprechend bildet das Ventilelement einen ziemlich
hohen Widerstand gegen Fluidfluß durch
die Umgehungsleitung. Die hauptsächliche Folge
dieses Widerstands ist eine im Vergleich zur Geschwindigkeit bei
höheren
Temperaturen verringerte Geschwindigkeit des Ausfahrens der Stange. Die
Schalengestalt und die Elastizität
des Ventilelements sind bei allen Temperaturbedingungen so, daß sie Fluß durch
die Umgehungsleitung durch Ausbauchen des Ventilelements erlauben,
wobei das Ausbauchen als Funktion der auf die Kolbenstange ausgeübten Kraft
und eines entsprechenden Anstiegs der Druckdifferenz entlang des
Ventilelements verstärkt
wird. Im Stangen-Ausfahrzustand
in 3 hat das Ventilelement
daher außer
einer Verlangsamung der Ausfahrgeschwindigkeit kaum Einfluß auf den Normalbetrieb
der Gasfeder.
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Wenn durch einen Benutzer eine Grifflast
auf die Gasfeder ausgeübt
wird, um die Gasfeder zu komprimieren (Einfahren der Stange in den
Zylinder, in 4 nach
rechts), wird im Innenraum IC ein bezogen auf den Druck im Außenraum
OC höherer
Fluiddruck erzeugt. Die Druckdifferenz unterstützt ein Verschließen der Öffnung,
unabhängig
von ihrer Größe im Ruhezustand
bei gegebener Temperatur, indem sie eine Abflachung des ausbauchenden,
ungefähr
tellerförmigen
Bereichs innerhalb der kreiszylindrischen Randfläche der Öffnung 344 unterstützt. Bei verhältnismäßig hohen
Temperaturen ist die Öffnung aufgrund
der thermischen Expansion des Ventilelements verhältnismäßig groß. Die gestiegene
Größe der Öffnung und
die erhöhte
Elastizität
(größere Weichheit)
des Ventilelements sind für
eine Inversion des Ventilelements zu einem nach innen ausgebauchten
Zustand förderlich,
wodurch die Öffnung vergrößert und
der Fluß durch
die Umgehungsleitung erleichtert wird, wie in 4 durch die Pfeillinien F-IO angezeigt
ist. Daher hat das Ventilelement bei hohen Temperaturen nur geringen
Einfluß auf
die Grifflast. Bei niedrigeren Temperaturen ist die Öffnung kleiner, und
das Ventilelement ist steifer als bei höheren Temperaturen, so daß eine größere Kraft
erforderlich ist, um die Inversion des tellerförmigen Bereichs zu bewirken.
Anfangs schließt die
Druckdifferenz die Öffnung
durch Deformation des Ventilelements, bis die Druckdifferenz hinreichend
groß ist,
um Inversion zu bewirken, so daß sich
die Umgehungsleitung öffnet und
den Fluß des
Fluids durch die Umgehungsleitung erlaubt. Die zum Invertieren des
Ventilelements und zum Öffnen
der Öffnung
für den
Fluß erforderliche Zusatzkraft
addiert sich zu der von der Gasfeder ausgeübten Kraft. Je niedriger die
Temperatur des Ventilelements ist, desto höher ist die zum Öffnen der
Umgehungsleitung erforderliche Kraft. Je niedriger die Temperatur
der Gasfeder ist, desto kleiner ist gleichzeitig die ausgeübte Kraft
und somit die nur durch die ausgeübte Kraft alleine bedingte
Grifflast im Einfahr-Zustand. Die vorliegende Erfindung bewirkt
eine durch eine Druckdifferenz entlang des Kolbens bedingte Kraft,
welche die Verringerung der von der Gasfeder ausgeübten Kraft
aufgrund niedrigerer Temperaturen ausgleicht, so daß die Grifflast
bei allen Temperaturen gleichmäßiger ist.
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Eine Gasfeder 10 weist eine
einzige Umgehungsleitung entlang des Kolbens 26 auf, welche durch
ein Ventilelement 36 aus elastischem Material gesteuert
wird, welches Fluß durch
die Umgehungsleitung bei komprimierter Gasfeder 10 (Bewegung der
Kolbenstange 18 in den Zylinder 12 hinein) begrenzt
und eine mit der Temperatur invers variierende Druckdifferenz entlang
des Kolbens 26 erzeugt. Die der Kompression der Gasfeder 10 entgegenwirkende Kraft,
die durch die Druckdifferenz entlang der Umgehungsleitung bedingt
ist, nimmt zu, wenn die Temperatur der Gasfeder 10, und
somit die ausgeübte
Kraft, abnimmt, und hält
die Grifflast über
einen Temperaturbereich hinweg gleichmäßiger. Das elastische Ventilelement 36 hat
sehr geringen Einfluß auf
den Normalbetrieb der Gasfeder 10 im Ausfahrzustand (Stange
bewegt sich nach außen).