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Die
Erfindung betrifft einen Schwingungsdämpfer. Insbesondere betrifft
die Erfindung einen temperaturabhängigen Schwingungsdämpfer, der auf
Veränderungen
der Betriebstemparatur reagiert. Der erfindungsgemäße Schwingungsdämpfer reagiert
auf Temperaturveränderungen
und gleicht Änderungen
in der Ölviskostität über den
normalen Umgebungstemperaturbereich mittels eines Ventilsystems
aus, das eine Feder aus einer Legierung mit Formgedächtnis verwendet.
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Schwingungsdämpfer werden
in Kraftfahrzeug-Radaufhängungen
und anderen Radaufhängungen
verwendet, um unerwünschte
Schwingungen, die bei der Bewegung des Fahrzeugs auftreten, zu dämpfen. Dafür sind Schwingungsdämpfer üblicherweise
zwischen der Radaufhängung
und der Karosserie eingebaut.
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Die
gebräuchlichsten
Schwingungsdämpfer in
Kraftfahrzeugen sind hydraulische Teleskopschwingungsdämpfer, bei
denen ein Kolben im Schwingungsdämpfer
vorgesehen ist und über
eine Kolbenstange mit der Karosserie verbunden ist. Da der Kolben
den Fluß eines
Dämpfungsfluides
im Arbeitsraum des Schwingungsdämpfers
beim Ein- oder Ausfedern begrenzt, werden Schwingungen, die sonst
von der Radaufhängung
auf die Karosserie übertragen
würden,
gedämpft.
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Ein
bekannter Schwingungsdämpfer
besteht aus einem inneren Rohr mit einem darin angeordneten Kolben
und einem Ausgleichsrohr, das das innere Rohr umgibt. Eine Kolbenstange
ist mit dem Kolben verbunden und durch ein Ende des inneren Rohres geführt. Am
anderen Ende hat das innere Rohr ein Ventil, das die Verbindung
zum Ausgleichsrohr herstellt. Öffnungen
im Kolben bewirken die Dämpfung, indem
die Strömung
des Fluids von einer Seite des Kolbens auf die andere begrenzt wird.
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Der
Einsatz eines viskosen Öls
als Dämpfungsfluid
führt dazu,
daß die
Dämpfungseigenschaft dieses
bekannten Schwingungsdämpfers
sich temperaturabhängig
verhält.
Bei niederen Temperaturen ist das Öl zäher als bei höheren Temperaturen.
Dementsprechend fließt
das Fluid durch die Öffnungen
im Kolben bei niedrigeren Temperaturen langsamer als bei warmen
Temperaturen, was zu einer unterschiedlichen Dämpfung führt. Diese Sachlage ist problematisch,
da die Schwingungsenergie im Schwingungsdämpfer in Wärme umgewandelt wird. Obwohl
ein Großteil
dieser Wärme
durch Strahlung und Wärmeleitung
abgeführt
wird, nimmt das Dämpfungsfluid doch
einen Teil davon auf, wodurch sich seine Viskosität verringert.
Saisonale Änderungen
der Umgebungstemperatur haben darüber hinaus Einfluß auf die
Viskosität
des Dämpfungsfluids.
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In
den vergangenen Jahren wurden verschiedene Versuche unternommen,
das Problem der temperaturabhängigen Änderungen
der Schwingungsdämpfercharakteristik
zu mindern oder zu lösen.
Ein solcher Ansatz, der eine mechanische Einstellung des Schwingungsdämpfers ermöglicht,
ist aus
US 4,958,706 bekannt.
Der Nachteil bei einer mechanischen Einstellbarkeit ist es, daß der Bediener
die notwendigen Einstellungen zum Ausgleich einer Fluidtemperaturänderung
selbst durchführen muß.
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Andere
Lösungsansätze umfassen „automatische" Anpassungen, die
in den Schwingungsdämpfern
durch relativ komplexe Ventilsysteme im Kolben vorgesehen sind.
Beispiele dieser Lösungsansätze finden
sich beispielsweise in
US 2,111,192 ,
US 3,107,752 oder
US 4,785,921 . Obwohl ein
gewisser automatischer Ausgleich auf Temperaturänderungen erfolgt, wodurch
der Bediener die Einstellungen nicht mehr selbst durchführen muß, sind
diese Konstruktionen im wesentlichen zu komplex und bieten dennoch
keine direkte Temperaturkompensation.
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Um
einen direkteren Ausgleich von temperaturbedingten Änderungen
zu schaffen, wurde in
US 5,106,065 ein
Mechanismus beschrieben, der eine selbstverriegelnde Gasfeder mit
einem temperaturabhängigen Überbrückungsventil
aufweist. Zum Öffnen
und Schließen
einer Öffnung
ist eine Bimetallscheibe vorgesehen, wobei das Öffnen bzw. Schließen von
der Temperatur der Scheibe selbst abhängig erfolgt. Bei niedriger
Temperatur nimmt die Scheibe ein flaches Profil ein, wodurch die Öffnung verschlossen
wird und das Dämpfungsfluid
nicht durch das Überbrückungsventil
strömen
kann. Bei hoher Temperatur ist die Scheibe warm und nimmt ein gekrümmtes Profil
ein, so dass die Öffnung
geöffnet wird
und das Dämpfungsfluid
durch das Überbrückungsventil
strömen
kann. Diese Vorrichtung hat eine verbesserte Temperaturabhängigkeit,
ist jedoch relativ aufwendig und erfordert umfangreiche Abänderungen
bekannter Schwingungsdämpfer.
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Ein
Schwingungsdämpfer
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist aus
DE 32 27 903 A1 bekannt.
Bei diesem Schwingungsdämpfer
ist ein Kolbenstangenkanal in Form einer Längsbohrung und einer Querbohrung
vorgesehen, die die beiden Abschnitte der Arbeitskammer miteinander
verbinden. Ferner ist ein axial verschiebbarer Steuerschieber vorgesehen,
der von einer als Bimetallfeder ausgebildeten Feder so verstellt
wird, dass er die Querbohrung des Kolbenstangenkanals mehr oder
weniger verschließt.
Das Ventilglied und die Feder sind in einem Bohrungsabschnitt der
Kolbenstange außerhalb
des Kolbenstangenkanals angeordnet. Das Ventilglied ragt mit einem
Stangenabschnitt in die Längsbohrung
des Kolbenstangenkanals so vor, dass der Stangenabschnitt die Querbohrung
mehr oder weniger verschließt.
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Der
Stangenabschnitt des Ventilgliedes ist mit einem Strömungskanal
in Form einer Längsbohrung
und einer Querbohrung versehen, um den Kammerabschnitt mit Fluid
zu beaufschlagen, so dass die temperaturempfindliche Feder dem Fluid
ausgesetzt ist. Bei dem vorbekannten Stossdämpfer dienen somit die Längsbohrung
und die Querbohrung des Ventilgliedes zur Strömungsbeaufschlagung des die
Feder enthaltenden Bohrungsabschnittes. Wenngleich hierbei die temperaturempfindliche
Feder dem hydraulischen Fluid ausgesetzt ist, spricht es auf Temperaturänderungen
des hydraulischen Fluids in der Arbeitskammer nur relativ langsam
an, da das Fluid in dem Bohrungsabschnitt mehr oder weniger eingeschlossen
ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schwingungsdämpfer der
im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung so weiterzubilden,
dass er bei möglichst
geringem konstruktiven Aufwand so rasch wie möglich auf Temperaturänderungen
anspricht.
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Diese
Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Erfindung
gelöst.
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Erfindungsgemäß ist die
temperaturabhängige
Feder in der Längsbohrung
des Kolbenstangenkanals so angeordnet, dass sie von dem Fluid bei
seiner Strömung
zwischen den Abschnitten der Arbeitskammer durchströmt wird.
Außerdem
ist das Ventilglied als Hülse
ausgebildet, die in der Längsbohrung des
Kolbenstangenkanals gleitend so gelagert ist, dass ihre Querbohrung
zu der Querbohrung des Kolbenstangenkanals in der ersten Stellung
ausgerichtet und in der zweiten Stellung nicht ausgerichtet ist.
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Da
somit die temperaturabhängige
Feder bei geöffnetem
Ventil oder auch bei nur teilweise geöffnetem Ventil ständig von
dem zwischen den beiden Kammerabschnitten strömenden Fluid durchströmt wird,
folgt sie Temperaturänderungen
des Fluids sehr rasch. Da ferner das Ventilglied als einfache Hülse ausgebildet
werden kann, ist der konstruktive Aufwand entsprechend gering.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung weist Ventile zwischen der Einfeder-
und der Ausfederseite auf. Zusätzlich
zu diesen Ventilen ist ein Hilfsventil vorgesehen, das einen axialen
Kanal aufweist, der durch die Kolbenstange läuft und in einer Seitenwand
der Ausfederseite des Kolbens endet. In diesem Kanal ist ein verschiebliches
Ventilglied, das zwischen einer offenen Stellung, die den Durchfluß des Dämpfungsfluides
ermöglicht,
und einer geschlossenen Stellung, die den Durchfluß unterbindet,
beweglich ist. Das Ventilglied ist zylinderförmig und hat an seinem einen
Ende eine Öffnung. Eine
Stahlfeder ist zwischen dem geschlossenen Ende des Ventilkanals
und dem verschieblichen Ventilglied angeordnet. Eine zylinderförmige Hülse ist
in dem Kanal auf der Einfederseite des Kolbens eingepaßt. Zwischen
der zylinderförmigen
Hülse und
dem Ventilglied ist eine Feder eingespannt, die aus einer Legierung
mit Formgedächtnis
besteht.
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Bei
niederen Temperaturen wird die Feder aus der Legierung mit Formgedächtnis in
ihrer Länge kontrahiert
und die Stahlfeder drückt
gegen das Ventilglied, wodurch die Öffnung an seinem einen Ende im
wesentlichen zur Öffnung
in der Kolbenstange auf der Ausfederseite ausgerichtet ist. Mit
steigender Temperatur nimmt die Länge der Feder aus der Legierung
mit Formgedächtnis
zu, wodurch der Druck der Stahlfeder überwunden wird und das Ventilglied allmählich zum
geschlossenen Ende des Kanals gedrückt wird, so daß die Öffnung im
Ventilglied immer mehr aus der Ausrichtung mit der Öffnung in
der Seite des Kolbens herausgerückt
wird.
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Dadurch
ermöglicht
die vorliegende Erfindung einen temperaturabhängigen Hilfsdurchfluß, durch
den das Dämpfungsfluid
in veränderlichem Maße parallel
zum normalen Fluß von
der Einfeder- zur Ausfederseite abhängig von der Änderung
der Fluidviskosität
strömen
kann.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel
mit Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Die Zeichnung zeigt:
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1 eine
Schemazeichnung eines Schwingungsdämpfers in einem Fahrzeug,
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2 eine
Ansicht eines erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfers,
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3 eine
Schnittdarstellung des kolbenseitigen Gehäuseendes des Schwingungsdämpfers der 2 und
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4 einen
Detailausschnitt des Unterteils des Ventilglieds im Kanal der Kolbenstange
mit der dazugehörigen
Stahlfeder.
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In 1 sind
vier erfindungsgemäße Schwingungsdämpfer 10 zu
sehen. Sie sind in einem bekannten Fahrzeug 12 mit einer
Karosserie 14 eingebaut. Das Fahrzeug hat zwei Hinterradaufhängungen 18 mit
einer Hinterradachse (nicht dargestellt), die die Radaufhängung der
Hinterräder 18 darstellt. Die
Hinterachse ist mit dem Fahrzeug 12 über zwei Schwingungsdämpfer 10 und
zwei Schraubenfedern 20 verbunden. Weiter hat das Fahrzeug 12 zwei
Vorderradaufhängungen 22 mit
einer Vorderachse (nicht dargestellt), die die Radaufhängung der
Vorderräder 24 darstellt.
Die Vorderachse ist mit der Karosserie 14 über zwei
zweite Schwingungsdämpfer 10 und zwei
zweite Schraubenfedern 20 verbunden. Die Schwingungsdämpfer 10 dämpfen Schwingungen zwischen
den ungefederten Teilen (z.B. Vorder- und Hinterradaufhängung 22 und 16)
und den gefederten Teilen (z.B. Karosserie 14) des Fahrzeugs 12.
Das Fahrzeug 12 ist als Personenkraftwagen dargestellt, die
Schwingungsdämpfer 10 können aber
auch bei anderen Fahrzeugarten oder für andere Schwingungsdämpfungsanwendungen
eingesetzt werden. Unter Schwingungsdämpfer werden somit die üblicherweise
als Stoßdämpfer bezeichneten
Einheiten, insbesondere McPherson-Federbeine verstanden werden.
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In 2 ist
ein erfindungsgemäßer Schwingungsdämpfer 10 dargestellt.
Der Schwingungsdämpfer 10 hat
ein erstes Rohrende 26 und ein zweites Rohrende 28.
Ein geeigneter Anschluß 30 ist
am unteren Rohrende 26 angebracht, um den Schwingungsdämpfer 10 an
der Radaufhängung
des Kraftfahrzeuges 12 wie bekannt zu befestigen. Eine
Kolbenstange 32 ragt mit einem Gewinde 34 aus
dem zweiten Zylinderende 28 und wird auf bekannte Weise
an der Karosserie 14 angebracht. In 3 ist eine Schnittdarstellung
des Kolbengehäuses
des Schwingungsdämpfers 10 gezeigt.
Der Schwingungsdämpfer 10 weist
einen inneren Zylinder 36 auf, der den Arbeitsraum 38 des
Dämpfungsfluides
bildet. Der innere Zylinder 38 ist üblicherweise im zweiten Zylinderende 28 auf
bekannte Art und Weise aufgenommen.
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Ein
verschieblicher Kolben 40 unterteilt den Arbeitsraum 38 in
eine Einfederseite 42 und eine Ausfederseite 44.
Der hin und her bewegliche Kolben 40 ist an einem Ende
einer axial verlaufenden Kolbenstütze 46 befestigt,
die wiederum an der axial verlaufenden Kolbenstange 32 angebracht
ist, welche durch die zweite Rohrhälfte 28 läuft. Der
Kolben 40 hat ein Kolbengehäuse 48 mit einer Umfangsvertiefung 50 am
Außenumfang.
Eine Dichtung 52 ist in die Vertiefung 50 eingepaßt und bildet
eine fluiddichte Abdichtung zwischen der Innenwand des Zylinders 36 und
dem Kolben 40. Die Dichtung 52 ermöglicht eine
Bewegung des Kolbens 40 gegenüber dem Zylinder 36 ohne
unerwünschte
Reibungsverluste.
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Die
Bewegung des Kolbens 40 in einer ersten Richtung ist von
einer Schulter 54 der Kolbenstütze 46 begrenzt. Die
Bewegung des Kolbens 42 in der zweiten Richtung ist von
einer Mutter 56 oder einem ähnlichen Befestigungselement,
das auf einem Gewinde des oberen Endes 58 der Kolbenstütze 46 befestigt
ist, begrenzt. Eine Schraubenfeder 60 liegt konzentrisch
zur Mutter 56 und stützt
sich an einem Ende an einem radial sich nach außen erstreckenden Flansch 62 des
oberen Endes der Mutter 56 ab. Das andere Ende der Feder 60 stützt sich
an einem Federteller 64 ab, der wiederum an einer Ventilscheibe 66 und
der Oberseite des Kolbengehäuses 48 anliegt,
wodurch der Kolben 40 elastisch nach unten gedrückt wird.
Die Unterseite des Kolbens 40 hat eine Trägerscheibe 68 und
eine benachbarte radiale Nut 70. In der Nut 70 ist
eine Einlaßfeder 72 aufgenommen,
die eine Einlaßventilscheibe 74 elastisch
beaufschlagt. Der Kolben 40 hat eine Ventilscheibe 66,
die als Mittel dient, den Fluß des
Dämpfungsfluides
zwischen den beiden Seiten 42, 44 der Arbeitskammer 38 durch
mehrere Öffnungen 76 im
Kolbengehäuse 48 zu
regeln.
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Es
sei darauf hingewiesen, daß der
allgemein beschriebene Kolben
40 der vorliegenden Erfindung
für verschiedenartigste
Kolbenkonstruktionen einsetzbar ist. Ein solcher Kolben ist in der
hiermit zitierten
US 14,113,072 offenbart.
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Der
Schwingungsdämpfer 10 hat
weiter ein Bodenventil 78, das im unteren Ende des Kolbengehäuses 48 angeordnet
ist und die Strömung
des Dämpfungsfluids
in die Arbeitskammer 38 aus einem ringförmigen Vorratsraum (nicht dargestellt)
beim Ausfedern ermöglicht.
Der ringförmige
Vorratsraum ist durch einen Spalt zwischen dem Außendurchmesser
des Zylinders 36 und dem Innendurchmesser eines äußeren Rohres
gegeben, das im allgemeinen vom Rohr 26 gebildet wird,
welches vorzugsweise konzentrisch außen um den Zylinder 36 angeordnet ist.
Das Bodenventil 78 kann so ausgebildet sein, daß das Dämpfungsfluid
beim Einfedern nicht durch das Bodenventil 78 strömen kann.
Ist das Bodenventil 78 so ausgestaltet, wird die beim Einfedern
bewirkte Dämpfung
fast vollständig
von der Menge an Dämpfungsfluid
bestimmt, das durch den Kolben 40 strömt. Dementsprechend kann die
mit dem Schwingungsdämpfer 10 erreichbare
Dämpfung
deutlich größer sein
als wenn der Schwingungsdämpfer 10 Teil
eines Aufhängungssystems
mit einstellbarer Dämpfung wäre.
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Der
Schwingungsdämpfer 10 hat
ein Hilfsventil 80. Das Ventil 80 hat einen Kanal 82,
der teilweise entlang der Längsachse
der Kolbenstange 32 gebildet ist. Der Kanal 82 ist
am oberen Ende 58 der Kolbenstütze 46 offen und an
seinem Ende 84 geschlossen. Eine Seitenöffnung 86 mündet im
wesentlichen rechtwinklig in den Kanal 82. Ohne die nachfolgend
beschriebenen temperaturabhängigen
Ventilelemente könnte
das Dämpfungsfluid
frei zwischen der Einfederseite 42 und der Ausfederseite 44 des Kolbens 40 strömen.
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Die
temperaturabhängigen
Ventilelemente im Kanal 82 umfassen ein verschiebliches
zylindrisches Ventilglied 88 mit einem oberen Ende 90 und einem
unteren Ende 92. Das Ventilglied 88 hat entlang
seiner Längsachse
einen Durchflußkanal 94 zwischen
seinem oberen Ende 90 und seinem unteren Ende 92.
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Am
unteren Ende 92 ist eine veränderliche Auslaßnut 96 an
der Außenwand
des Ventilgliedes 88 gebildet. Dies ist in 4 gezeigt,
die eine Detailansicht des unteren Endes 92 darstellt und
eine Vergrößerung der 3 ist.
Ein Auslaß 98 ist
zwischen der Nut 96 und dem Durchflußkanal 94 vorgesehen. Die
gezeigte Kon struktion verringert Turbulenzen und optimiert den gleichmäßigen Fluß des Dämpfungsfluides
zwischen der Einfederseite 42 und der Ausfederseite 44 des
Kolbens 40. Zwischen dem unteren Ende des Ventilgliedes 88 und
dem geschlossenen Ende 84 des Kanals 82 ist eine
Stahlfeder 100 angeordnet. Die Federcharakteristik der
Stahlfeder 100 ist temperaturunabhängig. Die Feder 100 drückt das
Ventilglied 88 vom geschlossenen Ende 84 des Kanals 82 weg.
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Eine
Hülse 102 sitzt
im Preßsitz
im oberen Ende 58 der Stütze 46. Sie hat einen
entlang ihrer Achse verlaufenden Strömungskanal 104. Das
obere Ende 106 der Hülse 102 liegt
im wesentlichen in einer Ebene mit der Radiusfläche des oberen Endes 58 der Stütze 46.
Das untere Ende der Hülse 102 ist
mit 108 bezeichnet.
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Zwischen
dem oberen Ende 106 und dem unteren Ende 108 der
Hülse 102 ist
eine temperaturempfindliche Feder 110 angeordnet, die aus
einer Legierung mit Formgedächtnis
besteht. Diese Legierungen, sie bestehen üblicherweise aus Nickel und
Titan (üblicherweise
Nitinal genannt), zeigen thermoelastische Eigenschaften, aufgrund
derer das Material nach einer Verformung durch Aufheizen wieder
in seine ursprüngliche
Form zurückgebracht
wird. Wird ein Gegenstand von einer ersten Temperatur T1 auf eine
zweite Temperatur T2 abgekühlt und
danach verformt, nimmt er seine ursprüngliche Form wieder an, wenn
er von der zweiten Temperatur T2 wieder
zurück
zur ersten Temperatur T1 gebracht wird.
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Der
Formwechsel beruht auf einem martensitischen Phasenübergang,
bei dem der Gegenstand einen reversiblen Wechsel der Kristallstruktur
durchläuft.
Die Namensgebung beruht daher, daß neue Martensitplättchen wachsen,
wenn die Temperatur gesenkt wird. Diese Plättchen verschwinden wieder, wenn
die Temperatur erhöht
wird. Die Originalform bzw. die „im Gedächtnis gehaltene"-Form des Gegenstandes
ist das bei der ersten Temperatur T1. Bei der
zweiten Temperatur T2 entsteht die Martensit-Phase
und die Form des Gegenstandes verändert sich.
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Der
Originalzustand der temperaturempfindlichen Feder 110 ist
ihr expandierter, ausgedehnter Zustand, wogegen die Übergangskonfiguration
kontrahiert und verkürzt
ist. Die in 3 gezeigte Form stellt einen
Zustand zwischen diesen beiden Extremata dar.
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Die
Betriebstemperatur des Dämpfungsfluids
im Schwingungsabsorber 10 ist üblicherweise relativ niedrig.
Dies ist insbesondere in gemäßigten Klimaten
im Winter der Fall. Dann ist die temperaturempfindliche Feder 110 in
ihrem verformten bzw. verkürzten
Zustand und durch die federnde Eigenschaft der Stahlfeder 100 ist
das Ventilglied 88 in den „offenen" Zustand geschoben, bei dem die Nut 96 im
wesentlichen zur Seitenöffnung 86 ausgerichtet
ist. Dadurch kann eine gewisse Menge Dämpfungsfluid (nicht dargestellt)
frei zwischen der Einfederseite 42 und der Ausfederseite 44 des
Kolbens 40 strömen. Es
sei darauf hingewiesen, daß im
Betrieb des Schwingungsdämpfers 10 das
Dämpfungsfluid
in der Lage ist, von der Einfederseite 42 zur Ausfederseite 44 des
Kolbens 40 auf bekannte Weise zu strömen. Das Ventil 80 dient
nur zur Kompensation für
Viskositätsänderungen
und soll konventionelle Ventile nicht ersetzen.
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Beim
Fluß des
Fluides durch die Ventile, die in bekannter Weise mit dem Kolben 40 verbunden sind,
wird Schwingungsenergie beim Betrieb des Fahrzeugs durch den Schwingungsdämpfer 10 in Wärme umgewandelt.
Diese Wärmeenergie
erwärmt durch
Wärmeleitung
die Bestandteile des Schwingungsdämpfers 10 und des
Dämpfungsfluides
immer mehr. Die temperaturempfindliche Feder 110 wird ebenso
langsam aufgeheizt und kehrt dementsprechend allmählich in
ihren originalen, voll ausgedehnten Zustand zurück.
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Da
die Erwärmung
der Bestandteile des Schwingungsdämpfers 10 und des
Fluids sukzessive geschieht, dehnt sich die temperaturempfindliche
Feder 110 ebenso aufgrund ihrer thermoelastischen Eigenschaften
und ihres Formgedächtnisses
aus. Die temperaturempfindliche Feder 110 beaufschlagt
das Ventilglied 88 somit immer mehr und verschiebt die Nut 86 allmählich aus
der Ausrichtung mit der Seitenöffnung 86.
Dadurch wird der Fluß des
Dämpfungsfluids
durch das Hilfsventil 80, der die bekannten Kolbenventile überbrückt, allmählich vermindert,
bis die temperaturempfindliche Feder 110 ihre maximale Länge erreicht
hat. Dann ist die Nut 96 vollständig aus der Ausrichtung mit
der Seitenbohrung 86 geschoben und kein Fluid kann durch
das Hilfsventil 80 mehr strömen.
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In
vorstehendem Ausführungsbeispiel
wurde eine Feder 110 zwischen der Hülse 102 und dem Ventilglied 88 geschildert,
die sich temperaturabhängig ändert, und
eine nicht temperaturabhängige Stahlfeder 100 beschrieben.
Die Materialien dieser Federn können
natürlich
vertauscht werden, so daß die
Feder 110 aus einem nicht temperaturabhängigen Material besteht, während die
Feder 100 aus einem – wie
beschrieben – temperaturempfindlichen Material
besteht. Darüber
hinaus kann die Verschiebung des Ventilgliedes 88 dadurch
feinabgestimmt werden, daß entweder
die Feder 100 oder 110 progressiv sein kann und/oder
dadurch, daß die
Eigenschaften des Metalls der Legierung mit Formgedächtnis entsprechend
gewählt
werden. Die Dämpfungseigenschaft
kann auch dadurch eingestellt werden, daß die Härte der verschieblichen Einlaßfeder 72 erhöht wird.
Das würde
zu einem Druckunterschied über
den Kolben hinweg führen,
der die Funktion des Hilfsventils 80 verbessern könnte.