DE19835675A1 - Geigenhalter - Google Patents
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- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
- G10D—STRINGED MUSICAL INSTRUMENTS; WIND MUSICAL INSTRUMENTS; ACCORDIONS OR CONCERTINAS; PERCUSSION MUSICAL INSTRUMENTS; AEOLIAN HARPS; SINGING-FLAME MUSICAL INSTRUMENTS; MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- G10D3/00—Details of, or accessories for, stringed musical instruments, e.g. slide-bars
- G10D3/18—Chin-rests, hand-rests, shoulder rests or guards being removable from, or integral with the instrument
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Description
Um die die Saiten greifende Hand vom Halten der Geige zu be
freien, ist die Verwendung eines Kinnhalters üblich. Dieser
wird am Rand von Decke und Boden festgeklemmt. Ebenso ist es
seit einiger Zeit gebräuchlich, die Abstützung des Instru
ments an der Schulter durch eine Schulterstütze zu verbes
sern, die am Rand des Bodens angeklemmt wird. Da die Klemmung
am Rand von Decke und Boden das Schwingungsverhalten des In
struments beeinträchtigt, hat man vorgeschlagen (EP-A 180 069),
für den Kinnhalter und die Schulterstütze dieselben
Halterungen zu verwenden, um an möglichst wenigen Stellen des
Instruments angreifen zu müssen. Das Ergebnis dieser Bemühun
gen ist aber unbefriedigend.
Die Erfindung erreicht eine wesentlich weitergehende Befrei
ung des Instruments von Haltekräften dadurch, daß der Kinn
halter und die Schulterstütze unmittelbar unter Umgehung des
Instruments druckübertragend miteinander verbunden sind. Dem
liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Klemmkräfte, mit denen
der Kinnhalter und die Schulterstütze am Instrument befestigt
werden müssen, aus zwei Gründen viel höher sind als die Kräf
te, die normalerweise zum Halten des Instruments erforderlich
sind. Zum einen müssen sie auf das Maximum der überhaupt
denkbaren Kräfte hin bemessen werden, damit der Kinnhalter
und die Schulterstütze sich auch bei höchster zufälliger Be
anspruchung nicht lösen können. Zum anderen treten beim Hal
ten der Geige zwischen Kinn und Schulter Druckkräfte auf, die
bei bekannten Anordnungen vom Kinnhalter auf die Schulter
stütze auf dem Wege über das Instrument übertragen werden. Im
Gegensatz dazu besteht der Grundgedanke der Erfindung darin,
daß der Kinnhalter und die Schulterstütze unabhängig von ih
rer Verbindung mit der Geige eine in sich stabile Einheit
bilden, die die zwischen Kinn und Schulter wirkenden Kräfte
ohne Beteiligung der Geige überträgt. Die Verbindung dieser
insgesamt als Geigenhalter bezeichneten Einheit mit der Geige
braucht dann nur auf die Kräfte hin bemessen zu werden, die
während des Spiels zum Halten des Instruments aufgebracht
werden müssen.
Diese Kräfte können-weiterhin dadurch vermindert werden, daß
die Verbindung des Geigenhalters mit der Geige zumindest be
züglich eines Teils der möglichen Relativbewegungen unstarr
ausgebildet ist. Selbst bei heftigen Bewegungen, bei denen
die Spielhand einerseits und Kinn und Schulter andererseits
naturgemäß sich nicht monolithisch verhalten, treten daher
nur nachgiebig gedämpfte Kraftspitzen zwischen dem Geigenhal
ter und der Geige auf.
Während der Kinnhalter an der Geige verbleiben kann, wenn sie
im Etui aufbewahrt wird, ist die Schulterstütze im allgemei
nen zu groß dafür. Sie sollte deshalb leicht lösbar sein. Zu
diesem Zweck sieht die Erfindung ein Zwischenteil vor, das
zusammen mit dem Kinnhalter zu dauerhafter Verbindung mit der
Geige ausgebildet ist, während die Schulterstütze davon lös
bar ist. Die Einrichtung zur Verbindung des Geigenhalters mit
der Geige kann in diesem Fall ausschließlich oder im wesent
lichen an dem Zwischenteil angeordnet sein.
Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung umfaßt die Ein
richtung zum Verbinden mit der Geige einen an dem Sattelknopf
angreifenden Teil. Der Sattelknopf der Geige sitzt in dem
ziemlich massiven Unterklotz, der an den Schwingungen der
Geige kaum teilnimmt. Er ist deshalb zur Übertragung der Hal
tekräfte besonders geeignet. Dies gilt sowohl für die quer
zur Achse des Sattelknopfs auftretenden Kräfte, also insbe
sondere die Schwerkraft und die vom Bogen auf die Geige ein
wirkenden Kräfte, als auch für Längskräfte, die beispielswei
se bei Lagenwechseln auftreten. Diese über den Sattelknopf
übertragbaren Kräfte machen den größten Teil aller Haltekräf
te aus.
Daneben sollten Stützeinrichtungen vorhanden sein, die dafür
sorgen, daß das Instrument sich nicht am Sattelknopf um seine
Längsachse drehen kann. Sie können am Kinnhalter, am Zwi
schenteil oder gegebenenfalls auch an der Schulterstütze an
geordnet sein. Sie sollen nachgiebig sein, damit sie nicht zu
einer das Schwingungsverhalten beeinträchtigenden Kraftaus
übung auf die Geige führen, und sollen an deren Zargen bzw.
Rändern von Decke und Boden angreifen. Nach einem besonderen
Merkmal der Erfindung brauchen sie nicht ständig kraftüber
tragend auf das Instrument einzuwirken. Es genügt vielmehr,
daß sie es dann stützen, wenn es sich aus einer vorgegebenen
Normallage heraus um seine Längsachse verdrehen will.
Derartige Stützen sind nicht nur im Hinblick auf eine mögli
che Verdrehung des Instruments um seine Längsachse erforder
lich, sondern auch gegen eine Absenkung des Instruments an
seinem Halsende. Bei den gegenwärtigen Kinnhaltern und Schul
terstützen führt das Heben und Senken der Geige an deren
Hals, das im normalen Spiel bis zu einem gewissen Grade un
vermeidlich ist, zu entsprechenden Relativbewegungen zwischen
Kinnhalter und Kinn einerseits und Schulterstütze und Schul
ter andererseits. Bei manchen Spielern kann dies zu uner
wünschten Lageänderungen des Instruments führen. Zwar gestat
tet auch die Erfindung gewünschtenfalls eine mehr oder weni
ger feste, wenn auch nachgiebige Verbindung zwischen der Gei
ge und dem Geigenhalter; jedoch kann das genannte Problem
auch gänzlich beseitigt werden, indem zwischen Geige und Gei
genhalter in dieser Richtung eine gewisse Bewegungsfreiheit
durch entsprechende Nachgiebigkeit der Stützen vorgesehen
wird oder die Stützen sich erst dann an das Instrument anle
gen, wenn dies die Grenzen eines Bereichs erreicht, in wel
chem es während des normalen Spiels frei gehalten wird.
Die Stützen, die das am Sattelknopf gehaltene Instrument ge
genüber Drehung um seine Längsachse und Absinken an seinem
Halsende abstützen, sind zweckmäßigerweise an einem unter den
Boden der Geige fassenden, bügel- oder plattenförmigen Teil
angeordnet, das zum Zwischenteil gehört und das im übrigen
auch zur Anbringung der Schulterstütze verwendet werden kann.
Der Kinnhalter und/oder die Schulterstütze können gegebenen
falls gegenüber dem Zwischenteil individuell einstellbar
sein.
Es versteht sich, daß der Begriff Geigen im vorliegenden Zu
sammenhang auch Bratschen umfaßt.
Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf
das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel erläu
tert. Darin zeigen:
Fig. 1 den Geigenhalter von hinten,
Fig. 2 einen Längsschnitt,
Fig. 3 eine Ansicht von unten,
fig. 4 Einzelheiten einer Sattelknopfbefestigung und
fig. 4 Einzelheiten einer Sattelknopfbefestigung und
Fig. 5 eine verstellbare Kinnhalteranordnung.
An der Geige, deren Umriß mit dünneren Linien angedeutet ist,
ist der Geigenhalter befestigt, der aus dem Kinnhalter 1, der
Schulterstütze 2 und einem Zwischenteil besteht, der sich aus
einem Brückenteil 3 und einem Bügel 4 zusammensetzt. Der
Kinnhalter hat eine übliche Form und ist starr mit dem
Brückenteil 3 verbunden, der sich in dem Bereich befindet, in dem
der Kinnhalter normalerweise an der Geige angeklemmt ist. Die
Brücke 3 erstreckt sich parallel zur Zarge von der Oberseite
zur Unterseite der Geige und verbindet den Kinnhalter 1 starr
mit dem Bügel 4. Die Winkelstellung des Kinnhalters 1 gegen
über der Brücke 3 kann, wie Fig. 5 veranschaulicht, verstell
bar sein.
Der Bügel 4 erstreckt sich unterhalb des Rands des Bodens der
Geige parallel zu dieser und von ihr um einige Millimeter be
abstandet. Die Brücke 3 ist in später zu erläuternder Weise
mit dem Sattelknopf 5 dauerhaft verbunden. Der Kinnhalter und
der aus Brücke 3 und Bügel 4 bestehende Zwischenteil verblei
ben im allgemeinen ständig an der Geige.
Der Bügel 4 ist mit der Schulterstütze 2 lösbar verbunden.
Beispielsweise können sie über einen Klettverschluß 6 zusam
menwirken. Die Klettverschlußteile 7, die an dem Bügel 4 an
geordnet sind und in Fig. 3 kurz gestrichelt erscheinen, sind
zweckmäßigerweise länger als es der Breite der daran zu befe
stigenden Fußteile 8 der Schulterstütze entspricht, damit
diese in unterschiedlicher, individuell passender Stellung an
den Bügel 4 angesetzt werden kann. Die Schulterstütze 2
kann - wie bekannt - auch noch in sich verstellbar sein.
Somit besteht der Geigenhalter aus dem Kinnhalter 1, dem Zwi
schenteil 3, 4 und der Schulterstütze 2, die eine bei Benut
zung im wesentlichen starre Einheit bilden. Er kann die zwi
schen Kinn und Schulter wirkenden Haltekräfte übertragen, oh
ne daß an dieser Kraftübertragung die Geige beteiligt ist.
Diese ist an dem Geigenhalter so befestigt, daß lediglich die
zu ihrer Fixierung erforderlichen Kräfte auf sie übertragen
werden, und zwar an Stellen, an denen sich die Kraftübertra
gung auf ihr Schwingungsvermögen nicht auswirkt.
Die Hauptbefestigung findet in dem dargestellten Beispiel am
Sattelknopf 5 statt. Beispielsweise kann dieser - wie in
Fig. 4 gezeigt - mit der Brücke 3 des Geigenhalters über
nachgiebige Scheiben 9 und mittels einer Schraube 10 ver
schraubt sein. Seine Funktion der Befestigung des Saitenhal
ters 11 wird dadurch nicht beeinträchtigt. Es versteht sich,
daß die dargestellte Befestigungsweise lediglich als Beispiel
zu betrachten ist. Dem Fachmann steht eine Vielzahl anderer
Befestigungsmöglichkeiten zur Verfügung. Wichtig ist in allen
Fällen, daß die Befestigung so erfolgt, daß sowohl die Kräf
te, die in Längsrichtung der Geigenachse 12 als auch quer da
zu am Sattelknopf angreifen, übertragen werden können.
Zwar ist die Befestigung am Sattelknopf besonders vorteil
haft; jedoch kann der Geigenhalter auch in anderer Weise mit
der Geige verbunden werden. Beispielsweise kann im Bereich
des Unterklotzes 13 eine Klemme vorgesehen werden, wie sie
herkömmlich zur Befestigung des Kinnhalters dient und die ih
rerseits mit der Brücke 3 des Geigenhalters verbunden wird.
Die Kraftübertragung zwischen dem Geigenhalter und der Geige
in Richtung der Geigenachse 12 und quer zu dieser kann im we
sentlichen starr sein. Dem Instrument bleiben dann gegenüber
dem Geigenhalter noch drei Freiheitsgrade der Bewegung, näm
lich die Schwenkung um die Hochachse im Sinne des Pfeils 14
der Fig. 3, die Drehung um die Längsachse im Sinne des Pfeils
15 der Fig. 1 und die Schwenkung um die Querachse im Sinne
des Pfeils 16 der Fig. 2.
Die Schwenkung im Sinne des Pfeils 14 sollte unterbleiben
oder auf wenige Winkelgrade beschränkt bleiben. Zu diesem
Zweck sieht das Ausführungsbeispiel neben dem Sattelknopf 5
zwischen der Zarge und der Brücke 3 Stützpolster 17 vor. Zu
sätzlich oder statt dessen können am Bügel auch strichpunk
tiert in Fig. 1 angedeutete Haken oder Vorsprünge 18 vorgese
hen sein, die ohne Spannung und gegebenenfalls gepolstert am
Bodenrand anliegen.
Auch die Drehung im Sinne des Pfeils 15 um die Längsachse
sollte unterbleiben oder auf sehr wenige Winkelgrade be
schränkt bleiben. Dies wird bei dem Ausführungsbeispiel da
durch erreicht, daß seitlich in größerem Abstand vom Sattel
knopf 5 am Bügel 4 Polsterstücke 20 angeordnet sind, die
ständig den Abstand zum Bodenrand 21 vollständig oder nahezu
überbrücken. Sobald eine Verdrehungsneigung der Geige gegen
über dem Geigenhalter sich zeigt, wird sie durch das eine
oder das andere Polster an einer solchen Drehung gehindert.
Praktisch nur in diesem Fall findet eine Kraftübertragung
statt, die aber gering bleibt und das Schwingungsvermögen des
Geigenbodens nicht beeinträchtigt. Die Polsterstücke 20 be
finden sich zwar in seitlichem Abstand von der Drehachse 12,
aber nur unwesentlich gegenüber dem Drehpunkt 5 in Längsrich
tung der Geige verschoben. Sie wirken sich daher nicht oder
kaum auf das Schwenkvermögen der Geige gegenüber dem Geigen
halter im Sinne des Pfeils 16 der Fig. 2 aus.
Zur Beschränkung dieses Schwenkbereichs im Sinne des Pfeils
16 sind an dem Bügel 4 in größerem Längsabstand vom Schwenk
punkt 5 Stützpolster 22 vorgesehen, die in Fig. 3 gepunktet
angedeutet sind. Wie man in Fig. 2 erkennt, haben sie bei ei
ner mittleren Schwenkposition der Geige keinen Kontakt mit
dem Bodenrand 21. Das bedeutet, daß die Geige im Sinne des
Pfeils 16 eine gewisse Bewegungsfreiheit hat, die lediglich
nach unten hin durch die Polsterstücke 22 begrenzt wird. Zwar
ist es im Rahmen der Erfindung möglich, diese Bewegungsfrei
heit zu beseitigen oder auf einen sehr geringen Winkelbetrag
zu beschränken; vorteilhafter ist es aber im allgemeinen,
hier einen größeren Freiheitsbereich zuzulassen, so daß der
Spieler, wenn er will, mit der Greifhand die Geige ein wenig
gegenüber ihrer vom Geigenhalter gestützten Position anheben
kann. Eine Begrenzung der nach oben gerichteten Verschwenkung
der Geige findet statt durch die oberhalb der Schwenkachse
gelegenen Teile der an der Brücke 3 vorgesehenen Stützpolster
17.
Claims (8)
1. Geigenhalter mit Kinnhalter (1) und Schulterstütze (2),
dadurch gekennzeichnet, daß der Kinnhalter (1) und die
Schulterstütze (2) unmittelbar unter Umgehung der Geige
druckübertragend miteinander verbunden sind.
2. Geigenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß seine Verbindung mit der Geige zumindest in einzel
nen Bewegungsrichtungen unstarr ausgebildet ist.
3. Geigenhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kinnhalter (1) und ein Zwischenteil
(3, 4) zu dauerhafter Verbindung mit der Geige ausgebil
det und die Schulterstütze (2) davon leicht lösbar ist.
4. Geigenhalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung mit der Geige nur an dem Zwischenteil
(3, 4) vorgesehen ist.
5. Geigenhalter nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindung mit der Geige einen
an dem Sattelknopf (5) angreifenden Teil umfaßt.
6. Geigenhalter nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindung mit der Geige nach
giebige Stützelemente (17, 20, 22) umfaßt.
7. Geigenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zwischenteil (3, 4) einen unter
den Boden (21) der Geige fassenden Teil (4) umfaßt, der
mit nachgiebigen Stützelementen (20, 22) versehen ist.
8. Geigenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kinnhalter (1) und/oder die
Schulterstütze (2) gegenüber dem Zwischenteil (3, 4)
einstellbar ist.
Priority Applications (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8181 | Inventor (new situation) |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |