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Die Erfindung betrifft eine Stütze für ein Streichinstrument nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
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Stützen für Streichinstrumente, insbesondere für Violinen, Bratschen und ähnliche Instrumente, sind aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Derartige Stützen umfassen zumindest eine Kinnstütze, welche typischerweise auf der Oberseite des Instruments angeordnet ist, und welche dazu dient, das Instrument zwischen dem Kinn der musizierenden Person und ihrem Schulter- und/oder Brustbereich einzuklemmen, um so beide Hände zum Spielen des Instruments zur Verfügung zu haben. Aus dem allgemeinen Stand der Technik ist es weiterhin bekannt, dass zusätzlich zu einer solchen Kinnstütze auch eine Schulterstütze mit vorgesehen sein kann, welche typischerweise auf der Unterseite des Instruments angeordnet ist, und welche die Abstützung des Streichinstruments im Schulter- und/oder Brustbereich erleichtern soll.
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Beispielhaft soll für einen solchen Aufbau auf die Übersetzung der europäischen Patentschrift
DE 691 02 908 T2 hingewiesen werden. Der Aufbau zeigt den typischen und sehr verbreiteten Aufbau einer Kinnstütze, welche über entsprechende Zuganker verfügt, durch welche mit zwei Klemmelementen auf der Oberseite (Decke) und der Unterseite (Boden) des Instruments die Kinnstütze befestigt wird. Die Klemmkräfte werden dabei typischerweise von den Zargen, also der Seite des Instruments von der Decke auf den Boden übertragen. Die Schulterstütze ist in dem hier dargestellten Beispiel dabei lösbar an den Befestigungselementen der Kinnstütze angebracht, sodass die Schulterstütze zum Transport des Instruments von diesem entfernt werden kann, da sie vergleichsweise sperrig ist.
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Wie auch bei vielen anderen Schulterstützen aus dem allgemeinen Stand der Technik wird auch bei der Schulterstütze der
DE 691 02 908 T2 eine Übertragung der Stützkräfte über flache Anlageelemente auf den muskulären Brust-Schulterbereich erzielt. Dadurch wird unerwünschter Druck auf die verschiedenen Muskeln dieses Bereichs ausgeübt. Dies kann einerseits den Blutfluss in den Muskeln behindern und kann außerdem in diesem Bereich angeordnete Nervenbahnen beeinträchtigen, sodass die Reizweiterleitung erschwert oder behindert wird. Insbesondere wird bei einer solchen Auflage der sehr wichtige fächerförmige Atemhilfsmuskel, der sogenannte Musculus pectoralis, entsprechend belastet. Dadurch kommt es einerseits zu einer Beeinträchtigung der Atmung und andererseits zu einer Beeinträchtigung seiner Funktionalität für die Bewegung des Greifarms im Bereich der Schulter. Im weiteren Verlauf der Fläche beeinträchtigt die Abstützung außerdem die Funktion des hier angeordneten Musculus trapezius, welcher ebenfalls unterstützenden Einfluss auf die Atmung, insbesondere aber einen Einfluss auf das Überstrecken des Kopfes der musizierenden Person sowie das Heben und Senken der Schulter und des Greifarms sowie ein Bewegen oder Drehen der Schulter beeinflusst. All dies führt zu einer entsprechenden Einschränkung der Freiheit im Spiel des Streichinstruments, da die Muskulatur im Brust-Schulterbereich sowie die hier verlaufenden Blutgefäße und Nervenbahnen auch den sich anschließenden Arm entsprechend beeinträchtigen, welcher als unbelasteter Greifarm jedoch zum Spielen des Streichinstruments benötigt wird.
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Eine weitere Problematik liegt darin, dass die über die Kinnstütze aufgebrachten Kräfte abfallend auf die schiefe Ebene des Brust-Schulterbereichs übertragen werden. Aufgrund der schiefen Auflage im Brust-Schulterbereich gleiten die Elemente ausgehend von den Kräften, welche vom Kinn der musizierenden Person ausgeübt werden, entsprechend der Schwerkraft nach schräg vorne ab und können ihre Funktionalität so nur vergleichsweise unvollkommen erfüllen. Ein großer Teil der Haltekraft wird damit in eine unerwünschte Richtung gelenkt und kann nicht zum Halten des Instruments eingesetzt werden. Um dies auszugleichen, sind entsprechend hohe Haltekräfte zum Halten des Streichinstruments notwendig, welche typischerweise durch das Kinn aufgebracht werden müssen und mit einer erheblichen Belastung der Halswirbel sowie der diese Wirbel stützenden Muskulatur einhergehen. Rutschhemmende Auflagen, beispielsweise aus Moosgummi oder Ähnlichem, sind am Markt bekannt und üblich. Diese versprechen zwar eine gewisse Linderung, da sie die Reibungskräfte erhöhen, sie können das oben beschriebene Problem jedoch nicht lösen.
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Die Schulter- und Brustmuskelpartien des unter dem Instrument liegenden Schulterbereichs des Greifarms werden aufgrund der hohen notwendigen Haltekräfte unwillkürlich nach oben angehoben, um genügend Haltekraft gegen das Kinn zu erzielen. Die Muskelpartien bleiben dabei ständig belastet bzw. angespannt und Muskelbewegungen, welche zum Bewegen des Greifarms beim Seiten- oder Lagewechsel erforderlich sind, erzeugen ungewollte Bewegungen, welche sich auf das Instrument übertragen. Diese wirken sich dabei negativ auf das Spiel aus und müssen ausgeglichen werden, was die Muskelanspannung und die unerwünschten Bewegungen weiter verstärkt. Die oben schon beschriebene Beeinträchtigung der Blutgefäße und Nervenbahnen nimmt damit weiter zu.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 36 43 225 A1 ist aus diesem Grund eine Schulterstütze für eine Geige oder dergleichen bekannt, welche mit einem hakenförmigen Endteil versucht, ein Teil der nach unten gerichteten Kräfte durch eine Abstützung im Bereich der Schulter aufzunehmen. Das hakenförmige Endteil umschließt dabei den Schulterbereich und soll so eine verbesserte Abstützwirkung erzielen, was vordergründig auch gelingt. Die Spielbewegungen des Greifarms und der Spielhand rufen jedoch ständig ein Senken und Heben durch Kontraktion und Relaxation der Muskeln hervor. Dies erfolgt dabei nicht nur im Greifarm selbst, sondern auch im Bereich der Schulter sowie der umliegenden Muskelpartien. Das im Schulterbereich anliegende Hakenteil der
DE 36 43 225 A1 hat daher den Nachteil, dass es diese Bewegungen der Muskulatur aufnimmt und sie auf das Streichinstrument und damit auf das Spiel des Instruments überträgt. Auch diese Bewegungen resultieren unweigerlich in einer sich ständig verändernden Spielebene und müssen von der musizierenden Person wieder ausgeglichen werden. Dabei führt eine ständige Belastung der Muskulatur in diesem Bereich sehr schnell zu einer Unterversorgung der Muskulatur mit notwendigem Sauerstoff, da die Blutzirkulation entsprechend eingeschränkt wird. Dies kann zusammen mit einer mechanischen Druckbelastung auf die in diesem Bereich zahlreich verlaufenden Nervenbahnen zu Einschränkungen in der Funktionalität der Muskulatur führen, beispielsweise zu einem Kribbeln, einem Lahmen oder einer Gefühllosigkeit in der Muskulatur. Dies hat gravierenden Einfluss auf das Spiel der musizierenden Person.
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Ein weiterer Nachteil resultiert aus dem Aufbau der Kinnstütze selbst. Wie es in der oben genannten
DE 691 02 908 T2 zu erkennen ist, wird die Kinnstütze zwischen Boden und Decke des Streichinstruments verspannt. Ein Verstellen der Kinnstütze kann lediglich durch ein Lösen der hierfür verwendeten Zuganker erfolgen. Die Verstellung folgt dabei jedoch immer der Form des Instruments, sodass der effektiv zu erzielende Verstellbereich durch die Formgebung des Instruments entsprechend eingeschränkt ist und lediglich durch das Instrument vorgegebene Spielwinkel der Kinnstütze eingestellt werden können. Die Instrumentenrandkrümmung gibt also die möglichen Winkel bei der Einstellung der Kinnstütze vor.
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Eine weitere Problematik der in der eingangs genannten
DE 691 02 908 T2 beschriebenen Kinnstütze, welche so auch in vielen anderen Schriften beschrieben ist, hat dabei den gravierenden Nachteil, dass diese prinzipiell zwar vom Instrument lösbar ausgebildet ist, dass dies jedoch ein vergleichsweise aufwändiger Vorgang ist, welcher den Einsatz von entsprechendem Werkzeug erforderlich macht und welcher aufgrund des damit verbundenen Justieraufwands typischerweise so nicht vorgenommen wird. In der Praxis wird die Kinnstütze vielmehr einmal an dem Instrument angespannt und verbleibt dann über einen sehr langen Zeitraum, beispielsweise die gesamte Lebensdauer des Instruments, an diesem. Durch diese Klemmkraft der Kinnstütze wird ein immerwährender erheblicher Druck auf das Material des Streichinstruments, und hier insbesondere auf den Zargen desselben, ausgeübt. Insbesondere bei ungünstigen Witterungsbedingungen kann der Korpus des Instruments diesem Druck nachgeben. Dies kann zu einer nachhaltigen Verformung der Zargen und/oder einer Zerstörung mit bleibenden Schäden an Boden und Decke des Instruments führen. Außerdem verursacht eine häufig auftretende Anbringung der Zuganker in sehr geringem Abstand zum Rand der Decke und des Bodens oft Schäden an Decke und Boden in Form von Einkerbungen oder Vertiefungen. Auch hierdurch wird das Instrument nachhaltig geschädigt.
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Um dieser Problematik zu begegnen und das Instrument hier nicht zu belasten, sind aus dem Stand der Technik Aufbauten bekannt, welche sich an dem sogenannten Endknopf des Instruments abstützen. So ist in dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 297 07 438 U1 ein Aufbau beschrieben, welcher eine sehr komplexe Struktur aus einem Halterahmen zeigt, an welche deckenseitig des Instruments eine Kinnstütze und bodenseitig des Instruments eine Schulterstütze angebracht werden kann. Der Aufbau lässt sich über eine Art Schnellspannschraube im Bereich des sogenannten Endknopfs befestigen und schädigt damit Decke, Boden und Zargen durch eventuell auftretende Klemmkräfte nicht. Der Aufbau weist allerdings neben der sehr komplexen und aufwändigen Konstruktion und dem damit verbundenen hohen Gewicht den gravierenden Nachteil auf, dass eine Befestigung im Bereich des Endknopfs das Streichinstrument typischerweise sehr stark belastet. Der Endknopf trägt im Allgemeinen den Saitenhalter, sodass Kräfte, die auf den Endknopf einwirken, typischerweise auch immer Einfluss auf die Saitenspannung des Instruments und damit auf die Stimmung haben. Darüber hinaus ist der Endknopf bei den meisten Streichinstrumenten lediglich in einer konischen Bohrung im Bereich eines als Endblock bezeichneten Weichholzklotzes (Unterklotz) zwischen dem Boden und der Decke des Streichinstruments eingesetzt, in einem Bereich, in welchem der Zargen an diesem Weichholzklotz anliegt. Die Verwendung eines Endknopfs typischerweise aus einem Hartholz in dem beispielsweise aus Lindenholz gefertigten Endblock des Streichinstruments führt zu einer vergleichsweise weichen Anbindung des Endknopfs an dem Streichinstrument. Der Aufbau, wie er in dem oben genannten deutschen Gebrauchsmuster
DE 297 07 438 U1 beschrieben ist, belastet damit diese vergleichsweise empfindliche Stelle des Instruments sehr stark und kann darüber hinaus, wie oben beschrieben, Einfluss auf die Saitenspannung und damit die Stimmung beziehungsweise Tonlage des Instruments haben.
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Zum weiteren allgemeinen Stand der Technik ist es aus der
DE 837 348 B bekannt, dass ein Schulterauflagepolster zumindest teilweise mit einer konkaven Form ausgebildet ist. Einen vergleichbaren Aufbau zeigt ferner die
US 1,721,919 A . Ferner ist aus der
DD 65 352 B3 sowie aus der
DE 36 43 225 A1 eine Einstellbarkeit einer Schulterauflage bekannt.
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Es ist nun die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung, eine Stütze für Streichinstrument anzugeben, welche die oben beschriebenen körperlichen Belastungen für die musizierende Person verringert, und welche einen Aufbau bereitstellt, der einfach, leicht, sicher und schnell zu handhaben ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen hiervon ergeben sich aus den hiervon abhängigen Unteransprüchen.
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Bei der erfindungsgemäßen Stütze ist es vorgesehen, dass das Schulterauflageelement auf seiner dem Boden des Streichinstruments abgewandten Seite im Querschnitt senkrecht zur längsten Gesamtausdehnung zumindest abschnittsweise konkav ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung des Schulterauflageelements, welches zumindest abschnittsweise konkav, also mit einem Bogen oder einer eckigen nach innen gewandten Kontur ausgebildet ist, erlaubt es, das Schulterauflageelement so zu verwenden, dass dieses sich nicht auf der Muskulatur im Bereich von Schulter und/oder Brust der musizierenden Person abstützen muss, sondern dass die konkav ausgebildeten Bereiche sich unmittelbar auf dem Schlüsselbein, der sogenannten Clavicula abstützen können. Da die Clavicula in dem in Frage kommenden Bereich zwischen Brust und Schulter angeordnet ist und da oberhalb der Clavicula überwiegend Unterhautfettgewebe und Haut angeordnet ist, bietet dieser Bereich die optimalen Voraussetzungen für eine Abstützung. Eine Abstützung des Schulterauflageelements auf der Clavicula ermöglicht es so, ohne dass Muskeln, Blutgefäße, Nervenbahnen oder dergleichen beeinträchtigt werden, das Streichinstrument ideal abzustützen.
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Es ergibt sich bei der erfindungsgemäßen Stütze ein Kraftfluss, welcher unmittelbar auf die Clavicula geht und von dort entsprechend abgeleitet wird. Da alle wesentlichen Blutgefäße, Nerven, Muskelstränge und dergleichen unterhalb der Clavicula angeordnet sind, kann der Greifarm sich frei bewegen, ohne dass Bewegungen und dergleichen auf das Streichinstrument beziehungsweise über die Stütze auf das Streichinstrument übertragen werden. Dadurch wird eine ideale Abstützung gewährleistet und die musizierende Person kann mit minimaler muskulärer Belastung und minimaler Belastung ihrer Halswirbelsäule das Streichinstrument über einen langen Zeitraum hinweg sicher und zuverlässig zwischen Kinn und Clavicula halten, um so mit dem Greifarm frei und unbehindert spielen zu können.
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Gemäß der Erfindung ist es außerdem vorgesehen, dass die beiden Auflageelemente einzeln im Winkel zum Boden des Streichinstruments einstellbar sind. Durch diese bevorzugte Weiterbildung lässt sich eine gute Anpassung an die Clavicula erzielen, da die beiden Auflageelemente unabhängig voneinander im Winkel eingestellt werden können und so auch Winkel innerhalb der Clavicula durch eine entsprechende Einstellung ausgeglichen werden können.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung dieses Aufbaus ist es ferner vorgesehen, dass die beiden Auflageelemente in ihrem Winkel und/oder ihrer Höhe zueinander einstellbar sind. Diese Weiterbildung der beiden oben beschriebenen Ideen funktioniert dabei unabhängig davon, ob die Auflageelemente einzeln oder gemeinsam im Winkel zum Boden des Streichinstruments einstellbar sind. Sie ermöglicht eine Winkeleinstellung der Längsachsen, der Querachsen und/oder der Höhe der beiden Auflageelemente zueinander und ermöglicht so eine Anpassung an individuell unterschiedliche Formen der Clavicula, beispielsweise an eine eher gerade Clavicula, wie sie häufiger bei Männern auftritt, oder eine eher stärker gebogene Clavicula, wie sie häufiger bei Frauen auftritt. Die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Stütze erlaubt eine sehr gute Einstellbarkeit auf die jeweilige individuell ausgestaltete Clavicula der musizierenden Person.
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In einer weiteren sehr günstigen Ausführungsform kann es ergänzend oder alternativ hierzu vorgesehen sein, dass die wenigstens zwei Auflageelemente in ihrem Abstand zueinander einstellbar sind. Diese Einstellbarkeit der Auflageelemente im Abstand zueinander erlaubt eine Anpassung an die Länge der Clavicula und damit letztlich an die Größe der die Stütze nutzenden Person. Auch dies dient der verbesserten Abstützung und kann in der eingangs beschriebenen Art ein ermüdungsfreies Spiel optimal unterstützen.
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In einer sehr günstigen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Stütze ist es ferner vorgesehen, dass das Schulterauflageelement Auflagepolster aufweist, wobei die konkave Form in die Auflagepolster eingebracht ist. Die Nutzung von Polstern ist bei Schulterauflageelementen aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Diese Polster verteilen den Druck gleichmäßiger über die Auflagefläche und können so über einen längeren Zeitraum für ein besseres Trage- beziehungsweise Haltegefühl sorgen. Außerdem können sie für eine Erhöhung der Reibung sorgen, sodass eventuell auftretende Kräfte, welche ein Abgleiten des Schulterauflageelements nach schräg vorne verursachen können, durch die Reibung vermindert werden. Nun ist es besonders einfach und effizient, wenn die erfindungsgemäße konkave Form durch eine geeignete Ausformung oder sich in geeigneter Art ändernde Härten/Elastizitäten des Polstermaterials in derartige Polsterelemente eingebracht wird. Der Gesamtaufbau kann dann vergleichsweise einfach ausgestaltet werden, da lediglich in den Polstern, welche beispielsweise aus Naturkautschuk bestehen und vergleichsweise einfach ausgeformt werden können, die Form oder Materialkombination eingebracht werden muss.
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In einer besonders vorteilhaften und günstigen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Stütze ist es darüber hinaus vorgesehen, dass diese ein mit dem Schulterauflageelement verbundenes Bodenteil aufweist, ein Kinnauflageelement, welches mit einem Deckenteil verbunden ist, wobei Deckenteil und Bodenteil lösbar miteinander verbindbar sind, und wobei das Streichinstrument bei verbundenem Deckenteil und Bodenteil klemmend zwischen diesen gehalten ist. Gemäß der besonders vorteilhaften Weiterbildung ist es dabei vorgesehen, dass die Verbindung von Bodenteil und Deckenteil wenigstens ein Schnellspannelement aufweist.
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Über ein solches Schnellspannelement lassen sich die lösbar miteinander verbundenen Elemente der Stütze, also das Deckenteil mit dem Kinnauflageelement einerseits und das Bodenteil mit dem Schulterauflageelement andererseits, einfach und schnell miteinander verbinden und voneinander lösen. Durch diese mit einem Schnellspannelement lösbare Verbindung ergibt sich die Möglichkeit, dass die Stütze lediglich dann an dem Streichinstrument angeklemmt wird, wenn dieses gespielt werden soll. Nach dem Spiel lässt sich die Stütze gemäß der Erfindung über das Schnellspannelement einfach und effizient von dem Streichinstrument abnehmen. Das Streichinstrument wird so nach dem Spiel nicht weiter durch den Druck zur Befestigung der Stütze an dem Streichinstrument belastet. Insbesondere können Temperaturschwankungen, welche typischerweise nicht während des Spiels, aber beim Transport des Instruments, beispielsweise nach dem Spiel, durch eine kalte Umgebung und/oder in einem heißen Fahrzeug auftreten von dem Instrument aufgenommen und verarbeitet werden, ohne dass dabei Klemmkräfte einer Stütze auf das Instrument einwirken. Das Instrument wird so geschont, insbesondere bei Temperaturschwankungen oder Schwankungen in der Luftfeuchtigkeit, welche schwerpunktmäßig während des Transports und nicht während des Spiels auftreten.
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Da Bodenteil und Deckenteil über das Schnellspannelement leicht und einfach miteinander verbunden und voneinander gelöst werden können, ist der Anbau der Stütze an das Streichinstrument vor jedem Spiel und das Entfernen derselben nach dem Spiel einfach und problemlos möglich. Es ergibt sich dadurch eine deutliche Verringerung der mechanischen Belastung des Streichinstruments, welche sich außerordentlich positiv auf dessen Klangqualität und Lebensdauer auswirken kann.
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Durch eine geeignete Ausbildung des Bodenteils und des Deckenteils und/oder einen verstellbaren Anschlag zwischen diesen beiden Teilen lässt sich der auf das Streichinstrument ausgeübte Druck beim Verspannen des Bodenteils und des Deckenteils gegeneinander begrenzen. Idealerweise wird der Druck dabei über das Anschlagelement so vorgegeben, dass ein ausreichender Druck zum klemmenden Halten des Streichinstruments aufgebracht wird, und dass dieser andererseits den minimal erforderlichen Druck hierfür nicht oder nicht wesentlich überschreitet, um das Streichinstrument nicht unnötig zu belasten.
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Die erfindungsgemäße Stütze, insbesondere aufgrund ihrer Einstellbarkeit in den bereits beschriebenen vorteilhaften Weiterbildungen, ist damit ideal geeignet, um eine individuelle Anpassung an die musizierende Person vorzunehmen. Da die Stütze einfach und leicht von dem Streichinstrument gelöst werden kann, kann diese auch mit verschiedenen Streichinstrumenten einfach und effizient eingesetzt werden. Wenn die Streichinstrumente dabei eine vergleichbare Bauart und insbesondere eine vergleichbare Zargenhöhe und Dicke von Decke und Boden aufweisen, kann die erfindungsgemäße Stütze problemlos von dem einen Instrument entfernt und an ein anderes Instrument angebracht werden. Es ist daher nur noch eine einzige Stütze notwendig, um mit mehreren Instrumenten vergleichbarer Bauart musizieren zu können. Der Aufbau der erfindungsgemäßen Stütze erlaubt so einen vorteilhaften Mehrfachnutzen mit hoher Flexibilität.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Stütze ist das Schnellspannelement dabei in der Art eines Spannbügelverschlusses ausgebildet. Eine solche Ausbildung des Schnellspannelements in der Art eines Spannbügelverschlusses ist von besonderem Vorteil, da ein solcher sehr leicht zu öffnen und zu schließen ist, und kostengünstig mit vergleichsweise wenig Bauraum und wenig Gewicht realisiert werden kann. Das Prinzip ist dabei immer ein Aufbau aus einem Haken auf der einen Seite und einem Hebel sowie einem Bügel auf der anderen Seite. Der Drehpunkt des Hebels ist dabei gegenüber dem Drehpunkt des Bügels um den Hebel so versetzt, das mit der Betätigung des Hebels eine Bewegung des Bügels in Richtung auf das Hakenelement zu oder von dem Hakenelement weg realisiert wird. Dadurch kann bei geöffnetem Hebel der Bügel hinter dem Hakenelement platziert werden und spannt das Hakenelement in Richtung des Hebels beim Betätigen des Hebels in seine andere Position. Dieser Aufbau ist besonders einfach und lässt sich so realisieren, dass beispielsweise durch einen zusätzlichen einstellbaren Anschlag im Bereich des Spannbügelverschlusses oder auch zwischen dem Bodenteil und dem Deckenteil immer dieselbe Spannung auf das Streichinstrument aufgebracht wird, wenn die Stütze an diesem befestigt ist.
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In einer sehr günstigen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Aufbaus der Stütze ist es ferner vorgesehen, dass das Deckenteil und das Bodenteil in dem im verbundenen Zustand parallel zu den Zargen des Streichinstruments verlaufenden Bereich Führungselemente zur relativen Führung von Deckenteil und Bodenteil gegeneinander aufweisen. Eine solche Führung von Deckenteil und Bodenteil, beispielsweise indem eines der Teile Führungsnuten und das andere der Teile Führungskanten oder Führungsschienen aufweist, welche in diesen Nuten laufen, ermöglicht eine exakte Positionierung der beiden Teile zueinander, sodass diese über das Schnellspannelement einfach, effizient und immer in derselben Position zueinander verbunden werden können. Die Positionierung kann dabei insbesondere quer und längs entlang der Zargen des Streichinstruments erfolgen. Sie kann jedoch auch, wie oben bereits beschrieben, einen Anschlag zur exakten Positionierung der beiden Bauteile in ihrer Richtung senkrecht zum Boden beziehungsweise zur Decke des Streichinstruments aufweisen.
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In einer weiteren sehr günstigen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Stütze ist es ferner vorgesehen, dass zumindest das Deckenteil, das Bodenteil und insbesondere das Kinnauflageelement aus einem faserverstärkten Werkstoff ausgebildet sind. Ein solcher faserverstärkter Werkstoff bietet eine ideale Festigkeit bei minimalem Gewicht. Er ist beispielsweise in Form eines kohlenfaserverstärkten Werkstoffs aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt und kann in annähernd beliebige sehr komplexe Formen gebracht werden. Ein solcher Werkstoff für die erfindungsgemäße Stütze beziehungsweise für wesentliche Teile der erfindungsgemäßen Stütze erlaubt einen Aufbau mit hoher Stabilität, welcher gleichzeitig sehr leicht ist und damit den Vorteil bietet, dass die musizierende Person neben dem Gewicht des eigentlichen Streichinstruments nur ein sehr geringes zusätzliches Gewicht für die Stütze mittragen muss und zusammen mit dem Streichinstrument zwischen Kinn und Schulter zu fixieren hat. Dies wirkt sich vorteilhaft auf die benötigten Haltekräfte aus und ermöglicht so eine deutliche Entlastung von Muskulatur und Halswirbelsäule beim Festklemmen der Stütze zwischen Kinn und Schulter beziehungsweise Schulter-Brustbereich.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Stütze ist es nun außerdem vorgesehen, dass das Kinnauflageelement und/oder das Schulterauflageelement in wenigstens zwei Raumrichtungen gegenüber dem Deckenteil beziehungsweise dem Bodenteil einstellbar ausgebildet sind. Diese Einstellbarkeit des Kinnauflageelements und/oder des Schulterauflageelements in der Position zur eigentlichen Stütze beziehungsweise zu deren Deckenteil oder Bodenteil erhöht die Möglichkeit der individuellen Anpassung der erfindungsgemäßen Stütze an die jeweilige Person deutlich, da so eine individuelle Positionierung des Kinnauflageelements und des Schulterauflageelements gegenüber der Stütze erzielt werden kann. Die Stütze kann dann immer in einer vergleichbaren Position, beispielsweise so, dass sie mit einer ihrer Seitenkanten unmittelbar neben dem Endknopf des Streichinstruments zu liegen kommt, am Streichinstrument angeklemmt werden. Das Kinnauflageelement und/oder das Schulterauflageelement können dadurch individuell und unabhängig von der Form des Instruments beziehungsweise der Rundung der Decke und des Bodens des Instruments in diesem Bereich nach den Wünschen der musizierenden Person eingestellt werden.
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In einer sehr günstigen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Stütze ist es ferner vorgesehen, dass das wenigstens eine Schnellspannelement nicht oder nicht wesentlich über die breitesten Stellen des Bodenteils und/oder Deckenteils auf der den Zargen abgewandten Seite im verbundenen Zustand übersteht. Dies bedeutet also, dass das Schnellspannelement ganz oder zumindest annähernd ganz im Querschnitt des miteinander verbundenen Bodenteils und Deckenteils eingebunden ist, sodass dieses nicht über diese Teile übersteht. Da im Spiel dieser dem Zargen abgewandte Bereich des Bodenteils und des Deckenteils im verbundenen Zustand unterhalb des Kinns in Richtung des Halses der musizierenden Person steht, ist dies sehr wichtig, um eine Reizung der Haut im Halsbereich oder gar eine Verletzung der Haut in diesem Bereich zu vermeiden, und um mit einem sehr flachen Aufbau von Bodenteil, Deckenteil und Schnellspannelement eine optimale Position für das Streichinstrument zwischen Kinn und Schulter- oder Brustpartie zu schaffen. Der in dieser Richtung sehr flache Aufbau erlaubt es außerdem, die erfindungsgemäße Stütze relativ dicht am Hals der musizierenden Person zu platzieren. Dadurch wird eine ideale Weiterleitung der vom Kinn aufgebrachten Kräfte über die Stütze auf den Schulter-Brustbereich oder in einer später noch beschriebenen Ausgestaltung direkt auf das Schlüsselbein erreicht. Dadurch lassen sich Haltekräfte weiter minimieren. Die Belastung von Muskulatur und Halswirbelsäule wird dadurch weiter reduziert.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Stütze ergeben sich dabei aus dem Ausführungsbeispiel, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben wird.
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Dabei zeigen:
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1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Stütze in einer möglichen Ausführungsform;
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2 eine Prinzipdarstellung eines möglichen Schnellspannelements an der erfindungsgemäßen Stütze;
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3 das Deckenteil der erfindungsgemäßen Stütze in einer dreidimensionalen Darstellung;
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4 das Bodenteil der erfindungsgemäßen Stütze zusammen mit dem Schulterauflageelement in einer Explosionsdarstellung;
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5 eine Draufsicht auf eine mögliche Ausführungsform des Schulterauflageelements gemäß der Erfindung; und
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6 eine Draufsicht einer weiteren möglichen Ausführungsform eines Schulterauflageelements gemäß der Erfindung.
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In der Darstellung der 1 ist ein Abschnitt eines Streichinstruments 1, beispielsweise einer Violine, einer Bratsche oder eines vergleichbaren Instruments zu erkennen. Der Abschnitt des Streichinstruments 1 zeigt einen Boden 2, eine Decke 3 sowie einen Zargen 4, welcher den Boden 2 und die Decke 3 des Streichinstruments 1 miteinander verbindet. In dem dargestellten Abschnitt des Streichinstruments 1 ist eine Stütze 5 angebracht, welche zum Halten des Streichinstruments 1 während des Spiels ausgebildet ist. Die Stütze 5 besteht aus einem Deckenteil 6 und einem Bodenteil 7, welche hier über beispielhaft dargestellte Auflageklötze 8 an der Decke 3 beziehungsweise dem Boden 2 des Streichinstruments 1, und zwar bevorzugt im Bereich ober- und unterhalb des Zargen 4, anliegen. Das Bodenteil 7 und das Deckenteil 6 der Stütze 5 werden in der in 1 dargestellten Art an der Decke 3 beziehungsweise dem Boden 2 des Streichinstruments 1 angelegt und miteinander verbunden. Hierfür dient ein in einem Teilschnitt des Deckenteils 6 zu erkennendes Schnellspannelement 9, auf welches später noch näher eingegangen wird. Im verbundenen Zustand, also bei geschlossenem Schnellspannelement 9, werden das Bodenteil 7 und das Deckenteil 6 so um das Streichinstrument 1 gegeneinander verspannt, dass das Streichinstrument fest und sicher zwischen dem Bodenteil 7 und dem Deckenteil 6 beziehungsweise deren Auflageklötzen 8 eingeklemmt ist. Das Streichinstrument 1 wird so im Bereich der Stütze 5 sicher und zuverlässig gehalten. Über nicht dargestellte Anschlagelemente kann dabei die Spannung entsprechend eingestellt werden, sodass das sichere Halten des Streichinstruments 1 im Bereich der Stütze 5 gewährleistet ist, ohne die Decke 3, den Boden 2 und insbesondere den Zargen 4 des Streichinstruments 1 unnötig stark zu belasten.
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Mit dem Deckenteil 6 der Stütze 5 ist ein Kinnauflageelement 10 verbunden, welches in an sich bekannter Art und Weise leicht gekrümmt ausgebildet ist, um sich der anatomischen Form eines Kinns entsprechend anzupassen. Im Bereich einer Verbindung 11 zwischen dem Deckenteil 6 und dem Kinnauflageelement 10 soll außerdem eine Verstellbarkeit des Kinnauflageelements 10 gegenüber dem Deckenelement 6 integriert sein. Diese kann beispielsweise über Langlöcher und gegeneinander verdreh- oder verkippbare Elemente, welche beispielsweise durch Schrauben in einer klemmenden Position zueinander fixiert werden können, realisiert sein. Dadurch wird in eine individuelle Einstellbarkeit des Kinnauflageelements 10 erreicht, welche typischerweise einmal für die die Stütze 5 nutzende musizierende Person vorgenommen werden muss. Das Kinnauflageelement kann außerdem aus einem faserverstärkten Material, beispielsweise einem Kohlefaserverbundwerkstoff, hergestellt werden. Es ist dann außerordentlich stabil und dennoch sehr leicht. Da die Formgebung eines solchen Materials bei der Herstellung annähernd beliebig erfolgen kann, ist es auch denkbar, dass das Kinnauflageelement 10 individuell an das Kinn des jeweiligen Nutzers der Stütze 5 angepasst wird.
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Ähnlich wie das Kinnauflageelement 10 im Bereich des Deckenteils 6 ist im Bereich des Bodenteils 7 ein Schulterauflageelement 12 angeordnet und ebenfalls über eine Verbindung 13 in wenigstens zwei Raumrichtungen einstellbar ausgebildet. Der später noch näher beschriebene Aufbau soll auch hier eine Verstellmöglichkeit zum Verschieben des Schulterauflageelements 12 gegenüber dem Bodenteil 7 enthalten, ebenso wie die Möglichkeit, das Schulterauflageelement 10 in seinem Winkel zum Boden 2 des Streichinstruments entsprechend zu verkippen und dieses zu verdrehen. Im Rahmen der 4 wird hierauf noch näher eingegangen.
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Das Schulterauflageelement 12 in der hier dargestellten Art und Weise ist dabei besonders effizient und vorteilhaft ausgebildet, indem es in der dem Boden 2 des Streichinstruments 1 abgewandten Seite im Querschnitt senkrecht zur längsten Ausdehnung des Schulterauflageelements 12 konkav ausgebildet ist. Eine solche konkave Ausbildung ist in der Darstellung der 1 mit dem Bezugszeichen 14 versehen. Die konkave Ausbildung 14 ist dabei beispielhaft in Form einer stetigen Kurve angedeutet. Sie könnte genauso gut in der Art eines konkaven Polygons, also in der Form eines offenen Dreiecks, eines offenen Fünfecks oder Ähnlichem ausgebildet sein. Durch die konkave Form 14 des Schulterauflageelements 12, in Richtung zur Schulter beziehungsweise zur Brust der musizierenden Person hin, ergibt sich die Möglichkeit, das Schulterauflageelement 12 unmittelbar auf dem Schlüsselbein, der Clavicula, der musizierenden Person abzustützen. Durch die konkave Form 14 lässt sich das Schulterauflageelement 12 ideal auf diesem im Wesentlichen rund beziehungsweise oval ausgebildeten Röhrenknochen aufstützen, wobei zwischen der Clavicula und dem Schulterauflageelement lediglich Haut, Bindgewebe und Unterhautfettgewebe zu liegen kommt, während Blutgefäße, Nervenbahnen und Muskulatur typischerweise unterhalb der Clavicula verläuft oder an dieser ansetzt. Dies ermöglicht eine direkte Kraftübertragung vom Kinn der musizierenden Person über das Kinnauflageelement 10, die Verbindung 11, das Deckenteil 6, das Bodenteil 7, die Verbindung 13 und das Schulterauflageelement 12 auf die Clavicula. Dadurch wird mit minimalem Kraftaufwand, und ohne dass Kraftverluste aufgrund schräg aufliegender oder rutschender Schulterauflagen zu befürchten sind, eine optimale Möglichkeit zur Halterung der Stütze 5 und damit zum Halten des mit der Stütze 5 klemmbar verbundenen Instruments 1 erreicht.
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Wie in der Darstellung der 2 zu erkennen ist, ist der Aufbau von Bodenteil 7 und Deckenteil 6 über eine Schnellspanneinrichtung 9 lösbar miteinander verbunden. Die Schnellspanneinrichtung 9 ist dabei in der Art eines Spannbügelverschlusses ausgebildet und besteht im Wesentlichen aus einem Hebel 15, einem Bügel 16 und einem mit dem Gegenteil, hier dem Bodenteil 7 verbundenen Hakenelement 17. In der Darstellung der 2 ist der Aufbau dabei im geschlossenen Zustand durchgezogen dargestellt, während er im geöffneten Zustand mit gestrichelten Linien dargestellt ist. Der Hebel 15 dreht um einen ersten Drehpunkt 18 und ist in diesem Fall fest mit dem Deckenteil 6 verbunden. An dem Hebel 15 ist über einen zweiten Drehpunkt 19 der Bügel 16 angebunden. Wird nun der Hebel 15 um den ersten Drehpunkt 18 bewegt, so bewegt sich aufgrund der zueinander beabstandeten Drehpunkte 18, 19 der Bügel 16 in dem in 2 dargestellten Beispiel nach rechts. Er kann dann über den Haken des Hakenelements 17 gestreift werden, sodass das Deckenteil 6 vom Bodenteil 7 gelöst ist. Im umgekehrten Fall wird das Schnellspannelement 9 im geöffneten Zustand so positioniert, dass der Bügel 16 über den Haken des Hakenelements 17 gelegt werden kann. Wird nun der Hebel 15 in die durchgezogene dargestellte Position bewegt, so spannt der Bügel 16 sich an und zieht das Hakenelement 17 in Richtung des Deckenteils 6. Um den Abstand und damit letztlich auch die Druckkräfte über die Auflageklötze 8 auf das Streichinstrument 1 einstellbar zu machen, kann dabei eine Einstellmöglichkeit vorgesehen sein. In der Darstellung der 2 ist diese beispielhaft über eine angedeutete Schraube 20 zwischen dem Bodenteil 7 und dem Hakenelement 17 angedeutet. Diese läuft im Bereich des Hakenelements 17 in einem Langloch 21, sodass sich das Hakenelement 17 in eine geeignete Position bringen lässt, um einerseits das schnelle und sichere Verbinden und Lösen von Bodenteil 7 und Deckenteil 6 zueinander zu ermöglichen und andererseits die Stütze 5 am Streichinstrument 1 mit vertretbar großer Spannkraft sicher und zuverlässig zu fixieren, ohne das Streichinstrument unnötig zu belasten.
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In der Darstellung der 3 ist nun in einer dreidimensionalen Ansicht das Deckenteil 6 nochmals ohne das Kinnauflageelement 10 und die Verbindung 11 dargestellt. Das Deckenteil 6, welches insbesondere ebenfalls aus einem faserverstärkten Material, beispielsweise einem kohlefaserverstärkten Kunststoff hergestellt sein kann, weist Führungselemente in Form von Nuten 22 sowie eine Öffnung 6a in dem im verbundenen Zustand dem Zargen 4 abgewandten Bereich auf. In der Darstellung der 4 ist in einer Explosionsdarstellung der untere Aufbau der Stütze 5, also das Bodenteil 7, die Verbindung 13 sowie das Schulterauflageelement 12 nochmals zu erkennen. Der nach oben stehende Bereich 7a des Bodenteils 7 ist dabei so ausgebildet, dass er in die Nuten 22 des Deckenteils 6 passt und in diesen entsprechend gleiten kann. Durch diese Führung des Deckenteils 6 gegenüber dem Bodenteil 7 über die Nuten 22 und die entsprechende Ausgestaltung des Bodenteils 7 lässt sich eine gezielte Führung der Bewegung zwischen diesen beiden Teilen 6, 7 erreichen. Sie können damit sicher, zuverlässig und außerordentlich einfach immer in dieselbe vorgegebene Position zueinander gebracht werden, indem diese so zusammengesteckt werden, dass der nach oben stehende Teilbereich 7q des Bodenteils 7 in die Nuten des Deckenteils 22 gelegt und die Teile 6, 7 aufeinander zugeschoben werden.
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Wie im Bereich der 2 zu erkennen ist, ist das Schnellspannelement 9 dabei im Bereich der Öffnung 6a des Deckenteils 6 angeordnet, sodass dieser gegenüber der am weitesten vorstehenden Oberfläche des Deckenteils 6 versenkte Bereich zur Verbindung von Bodenteil 7 und Deckenteil 6 entsprechend genutzt werden kann. Das Schnellspannelement 9 steht dann, wie in der 1 zu erkennen ist, im geschlossenen Zustand nicht oder nicht wesentlich über die Ausdehnung des Deckenteils 6 über, sodass die Stütze 5 sehr dicht an den Hals der musizierenden Person geschoben werden kann und so eine optimale Position des Streichinstruments 1 zwischen Kinn und Clavicula ermöglicht wird.
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In der Explosionsdarstellung der 4 ist das Bodenteil 7 mit dem Auflageklotz 8 zu erkennen. In einem unteren Bereich 7b des Bodenteils 7 findet sich ein Langloch 23, welches die Möglichkeit bietet, die Verbindung 13 zwischen dem Bodenteil 7 und dem Schulterauflageelement 12 in ihrem Abstand zu dem Verbindungsbereich von Bodenteil 7 und Deckenteil 6 der Stütze 5 einzustellen. An das Langloch 23, welches so ausgeformt ist, dass ein Schraubenkopf versenkt im Bereich 7b liegt und damit den Boden 2 des Streichinstruments 1 nicht schädigen kann, schließt sich dann ein erstes Element 24 der Verbindung 13 mit einer nach unten gewandten kugelkalottenförmigen Oberfläche an. Dieses korrespondiert mit einem Element 25 der Verbindung 13, welches nach oben gewandt eine kugelabschnittförmige Oberfläche aufweist. Das Element 25 ist dabei mit dem Schulterauflageelement 12 verbunden. Durch die strichpunktierte Linie 26 soll eine Schraubverbindung angedeutet werden, welche die beiden Elemente 24 und 25 so gegeneinander verspannen kann, dass diese über die Reibung untereinander eine voreingestellte Position des Schulterauflageelements 12 in Lage und Winkel gegenüber dem Bodenteil 7 entsprechend halten.
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Das Schulterauflageelement 12 ist dabei so ausgebildet, dass dieses in der in 4 verwendeten Ausführungsform ein durchlaufendes Zwischenteil 27 aufweist, an dessen Enden jeweils Auflageelemente 28 angeordnet sind. Diese Auflageelemente 28 weisen an ihrer nach unten, also dem Boden 2 des Streichinstruments 1 abgewandten Seite im Querschnitt senkrecht zur längsten Ausdehnung des Schulterauflageelements 12 die oben schon beschriebene konkave Form 14 auf. Diese konkave Form 14 kann beispielsweise über ein in dieser Form ausgestaltetes elastisches Material, beispielsweise ein Kautschukmaterial, einen Moosgummi oder Ähnliches realisiert werden. Außerdem wäre es denkbar, dass ein Polstermaterial so ausgebildet ist, dass es durch unterschiedliche über den Querschnitt verlaufende Härten die in den 1 und 4 dargestellte konkave Form 14 erst bei der Auflage auf die Clavicula der musizierenden Person selbsttätig annimmt. Die Auflageelemente 18 können alternativ dazu auch aus einem festen Material ausgebildet sein, beispielsweise aus dem schon erwähnten faserverstärkten Kunststoff, und können dann beispielsweise über ein Polstermaterial, welches eine gleichmäßige Dicke aufweist und in die vorgegebene konkave Form 14 der Auflageelemente 18 eingelegt oder eingeklebt ist, verwirklicht sein.
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Über die zweigeteilte Ausbildung mit den beiden Auflageelementen 28 lässt sich eine ideale Abstützung auf den beiden am weitesten hervorstehenden Bereichen der Clavicula realisieren, sodass mit minimalem Druck auf die zwischen Schulterauflageelement 12 und Clavicula befindlichen Haut- und Gewebeschichten und mit minimaler Haltekraft, welche durch das Kinn der musizierenden Person über die Stütze 5 direkt auf die Clavicula übertragen wird, eine optimale Abstützung und damit eine bestmögliche Fixierung des Streichinstruments 1 zum Spielen erreicht wird.
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In der Darstellung der 5 ist nochmals eine Draufsicht auf das Schulterauflageelement 12 zu erkennen. Das Verbindungselement 27 ist in dieser besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Schulterauflageelements 12 in zwei Teilen 27.1 und 27.2 ausgebildet. Jeder der Teile 27.1, 27.2 trägt eines der Auflageelemente 28 in der zuvor beschriebenen Art. Die Verbindung der beiden Teilelemente 27.1 und 27.2 der Verbindung 27 erfolgt dabei so, dass die Verbindungselemente 27.1 und 27.2 und damit die beiden Auflageelemente 28 in ihrem Winkel zueinander einstellbar sind. Über ein Langloch 29 wird außerdem eine Einstellbarkeit des Abstands der beiden Auflageelemente 28 zueinander ermöglicht. Diese Einstellbarkeit sowohl im Winkel als auch im Abstand der Auflageelemente 28 zueinander ermöglicht eine sehr exakte Anpassung an die jeweils vorliegende individuelle Anatomie der Clavicula. Die Clavicula ist an sich leicht S-förmig gebogen. Der Grad dieser Biegung ist dabei individuell verschieden. Insbesondere ist die Clavicula bei Frauen stärker gebogen als bei Männern. Durch die Einstellbarkeit des Schulterauflageelements 12 gemäß 5 können diese individuellen anatomischen Unterschiede optimal ausgeglichen werden und es kann für jede einzelne Person eine Einstellung vorgenommen werden, welche die Nutzung der Stütze 5 zur unmittelbaren Übertragung der Haltekräfte vom Kinn auf die Clavicula ideal nutzt und so Blutgefäße, Nerven und Muskulatur unbeeinflusst lässt. Die Clavicula umgebende Muskelpartien oder auch im Bereich der Clavicula ansetzende Muskelpartien können durch die individuelle Einstellung der Auflageelemente 18 so maximal entlastet werden. Damit kann über einen sehr langen Zeitraum sehr konzentriert gespielt werden, ohne dass Lähmungen, Kribbeln oder ähnliche Beeinträchtigungen des Greifarms und insbesondere der Greifhand auftreten. Außerdem kann eine durch die Bewegung des Greifarms verursachte Bewegung des Streichinstruments 1 so praktisch vollständig vermieden werden.
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In der Darstellung der 6 ist eine weitere mögliche Ausgestaltung am Beispiel eines Auflageelements 28 gezeigt. Die Verbindung 27 ist dabei so aufgeteilt, dass ein Verbindungselement 27.4, welches hier nur teilweise gezeichnet ist, mit dem Element 25 korrespondiert und durch die Elemente 24, 25 mit dem Bodenelement 7 verbunden ist. An dieses Verbindungselement 27.4 schließt sich dann ein weiteres Verbindungselement 27.3 an, welches wieder mit dem Verbindungselement 27.2 verbunden ist. Das Verbindungselement 27.3 kann dabei fest mit dem Verbindungselement 27.4 verschraubt sein, was in der Darstellung der 6 durch eine erste Schraube 30 prinzipmäßig angedeutet ist. Um die Achse dieser Schraube 30 ist dabei eine Winkelverstellung des Elementes 27.3 gegenüber dem Element 27.4 möglich. Über eine weitere Schraube 31, welche mit ihrer Achse senkrecht zur Achse der Schraube 30 angeordnet ist, ist dann das Verbindungselement 27.2 mit dem Verbindungselement 27.3 verbunden. Auch hier bildet sich eine Art Gelenk aus, so dass eine Winkelverstellung der beiden Elemente 27.3 und 27.2 gegeneinander möglich wird. An dem Element 27.2 ist dann das Auflageelement 28 über eine weitere Schraube oder einen Stift 32 so mit Verbindungselement 27.2 verbunden, das eine Einstellbarkeit der Höhe des Auflageelements 28 gegenüber dem Verbindungselement 27.2 und damit letztlich gegenüber dem Bodenteil 7 bzw. dem anderen Auflageelement 28 möglich wird. Zur Sicherung der eingestellten Höhe dient dabei eine weitere Schraube 33, welche das Gewinde bzw. die Durchgangsöffnung, welche die Schraube bzw. den Stift 32 aufnimmt, entsprechend verspannt, so dass eine versehentliche Höhenverstellung des Auflageelements 28 nicht mehr auftreten kann.
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Durch diesen Aufbau ist eine sehr hohe Flexibilität bei der Einstellung der Auflageelemente 28 gegeben. Der im Rahmen der 6 beschriebene Aufbau kann dabei für eines oder beide Auflageelemente 28 eingesetzt werden. Insbesondere wird er nur eines der Auflageelemente 28 in der hier dargestellten Art eingesetzt, während das andere Auflageelement 28 mit einem ähnlichen Aufbau befestigt wird, welcher jedoch auf das durch die Schraube 31 gebildete Gelenk verzichtet. Bevorzugt ist die Befestigung des Auflageelements ohne das mit der Schraube 31 gebildete Gelenk dabei die Seite, auf welcher das Verbindungselement 27 ausgehend von der Achse 26 bis zum Auflageelement 28 das längere ist, da hierdurch entsprechend größere Hebelkräfte wirken und eine Integration des über die Schraube 31 gebildeten Gelenks bei dem Auflageelement 28 mit kürzerem Abstand zur Achse 26 günstiger ist, da hier durch die Schraube 31 weniger Haltekräfte aufgebracht werden müssen.
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Die Schrauben 31, 33 und gegebenenfalls die Schraube 30 können, wie hier bei den Schrauben 31 und 33 dargestellt, als Rändelschrauben ausgebildet sein. Um einen sehr kompakten Aufbau zu erzielen, können diese auch als herkömmliche Schrauben, beispielsweise mit einen Innensechskant, einem Innenvielrundprofil oder Ähnlichem, ausgebildet sein.
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Die Stütze 5 erlaubt es so, das Schulterauflageelement 12 und das Kinnauflageelement 10 entsprechend individuell einzustellen und an die musizierende Person optimal anzupassen. Außerdem kann durch das Lösen des Deckenelements 6 vom Bodenelement 7 eine sehr einfache Montage und Demontage an dem Streichinstrument 1 erreicht werden. Der Aufbau der Stütze 5 kann dann unabhängig vom Streichinstrument 1 transportiert werden. Da das Streichinstrument 1 typischerweise während des Spiels vergleichsweise konstanten Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsbedingungen ausgesetzt ist, spielt es in diesen Situationen eine untergeordnete Rolle, wenn das Streichinstrument 1 durch die Stütze 5 geklemmt wird. Wird diese nach dem Spiel entfernt, was durch das Schnellspannelement 9 einfach und ohne Werkzeug möglich ist, dann wird das Streichinstrument 1 in Situationen, in denen es nicht zum Spiel genutzt wird, frei von extern eingetragenen Spannungen bleiben, sodass dieses insbesondere bei auftretenden Temperaturschwankungen und Luftfeuchtigkeitsschwankungen, wie sie beispielsweise beim Transport des Streichinstruments auftreten können, frei „arbeiten” kann.
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Neben diesen Vorteilen, welche zu einer Entlastung sowohl der musizierenden Person als auch des Streichinstruments 1 in den Zeiten, in denen dieses nicht gespielt wird, führen, ermöglicht die individuell auf die musizierende Person anpassbare Stütze außerdem den entscheidenden Vorteil, dass diese für verschiedene Instrumente eingesetzt werden kann, sodass die Einstellung für Clavicula und Kinn, welche individuell an die musizierende Person angepasst ist, von einem Instrument 1 auf das Instrument 1 übertragen werden kann. Dies ist besonders dann sehr vorteilhaft und effizient, wenn Instrumente vergleichbarer Bauart, also insbesondere mit gleicher Zargenhöhe und gleicher Dicke von Decke 3 und Boden 2 eingesetzt werden. Kommen Streichinstrumente 1 verschiedener Dicke zum Einsatz, so erfordert dies jeweils eine Einstellung des Abstands zwischen dem Deckenteil 6 und dem Bodenteil 7. Diese ließe sich über einen, über eine einfache von Hand betätigbare Schraube, einstellbaren Anschlag ebenfalls sehr einfach und effizient realisieren. Die Stütze 5 bietet also neben einer Entlastung den weiteren Vorteil einer sehr flexiblen Verwendung mit verschiedenen Streichinstrumenten 1 durch dieselbe musizierende Person.