DE202008009219U1

DE202008009219U1 - Stützvorrichtung für einen Präparier- oder OP-Tisch

Info

Publication number: DE202008009219U1
Application number: DE200820009219
Authority: DE
Original assignee: Christian Albrechts Universitaet Kiel
Current assignee: Christian Albrechts Universitaet Kiel
Priority date: 2008-07-09
Filing date: 2008-07-09
Publication date: 2008-09-18
Anticipated expiration: 2018-07-10

Abstract

Stützvorrichtung für einen Präparier- oder OP-Tisch (1),
gekennzeichnet durch
eine erste Schiene (5) mit wenigstens einem Befestigungselement (2, 3, 4) zur Befestigung der ersten Schiene parallel zur Tischoberfläche (10) und mit einer Mehrzahl von entlang ihrer Längsachse angeordneten Befestigungsmitteln (6),
eine mit der ersten Schiene (5) gelenkig verbundene, als Doppelstrebe ausgebildete zweite Schiene (8), und
ein Stellglied (9) zum Einstellen des von der ersten und zweiten Schiene (5, 8) eingenommenen Winkels, wobei das Stellglied (9) einen ersten Schenkel, der mit der zweiten Schiene (8) gelenkig verbunden ist, und einen mit dem ersten Schenkel einen Winkel von 90° ausbildenden zweiten Schenkel aufweist, der zum Zusammenwirken mit den Befestigungsmitteln (6) der ersten Schiene (5) eingerichtet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Sitzvorrichtung für einen Präparier- oder OP-Tisch für medizinische Zwecke – bevorzugt geeignet als Abstützvorrichtung für Patienten in der Anatomie.
Bekannte Präparier- und Operationstische weisen im Allgemeinen eine Plattform, bestehend aus einem Obertisch zur Aufnahme des Patienten auf, wobei dieses Teil auf einem festen oder verschiebbaren Grundteil derart angeordnet ist, dass die Höhe des Obertisches in Bezug auf das Grundteil, wenn erforderlich, auf eine gewünschte Höhe einstellbar ist.
Bei bekannten Lösungen hat das Tischoberteil am oberen Tischende üblicherweise ein durchgehendes Gelenk mit einem Mechanismus zur Einstellung des Winkels des Tischoberteils, welches oftmals üblicherweise noch in mehrere separate Abschnitte unterteilt ist und deren Winkel relativ zueinander ebenfalls variiert werden kann. Dabei muss das Tischoberteil eine feste Struktur aufweisen, um auch sehr schwere Patienten zu fragen und damit der Patient und die Abstützvorrichtung während der chirurgischen Ausübung, die hohe Kräfte mit sich bringen können, in ihrer Lage stabil bleiben.
Bekannt sind auch Lösungen, die durch Herausziehen einer kurzen Tischplatte am oberen Ende des Präparier- und OP-Tisches eine Senkrechtstellung des Patienten ermöglichen, indem sich am Ende der herausgezogenen Tischplatte ein Knickgelenk befindet, durch das die herausgezogene Tischplatte in verschiedenen Winkelstellungen aufrecht gestellt werden kann. Zum aktuellen Stand der Technik von Präparier- und OP-Tischen mit Abstützvorrichtung können die Patentschriften CH 551191 und die EP 1 351 642 B1 herangezogen werden.
Die bekannten Lösungen sind jedoch mit mindestens zwei Nachteilen behaftet. Einer dieser Nachteile besteht darin, dass die Abstützvorrichtung meist nicht bis in die senkrechte Lage verstellt werden kann, sodass der Patient mehr in einer liegenden Haltung verharrt. Der zweite Nachteil besteht darin, dass der Patient beim Hochstellen der Abstützvorrichtung, wodurch sich die Wegstrecke im Beugegelenk geringfügig verringert, auf dem OP-Tisch nach vorne verrutschen kann. Hinzu kommt, dass dadurch auch ein Teil der Plattformlänge verloren geht.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Sitzvorrichtung für Präparier- und OP-Tische mit einer verstellbaren Stützung des Oberteils zu schaffen, sodass eine sitzende Aufnahme des Patienten möglich wird.
Die Lösung der gestellten Aufgabe wird mit einer Abstützvorrichtung für einen Präparier- und Operationstisch erzielt, die derart gestaltet ist, dass sie an nahezu jede OP-Tischkonstruktion angebracht werden kann. Im Folgenden wir die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und unter Bezug auf zwei beigefügte Zeichnungen erläutert. Dabei zeigen
1 einen Präparier- und OP-Tisch mit der daran befestigten erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung in der Vorderansicht und
2 einen Präparier- und OP-Tisch mit der mit der daran befestigten erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung in der Seitenansicht.
In der 1 ist ein Präpariertisch 1 dargestellt, an dem die erfindungsgemäß konstruierte Sitzvorrichtung mit einem Befestigungselement 2, 3 befestigt wird. Das Befestigungselement 2, 3 ist vorzugsweise als Flügelschraubverbindung ausgeführt.
Die Sitzvorrichtung besteht erfindungsgemäß aus einem Stützrahmen 4, der als Rechteckrahmen ausgeführt ist, und der am unteren Rahmenmittelpunkt mittels einer Flügelschraubverbindung am Präpariertisch 1, in den mittig eine Gewindebohrung 15 eingebracht ist, befestigt wird. Am oberen Rahmenmittelpunkt ist eine Halteschiene 5 mit im Beispiel als Bohrungen ausgbildeten Befestigungsmitteln 6 angebracht, in die Verbindungselemente 7, z. B. Gewindestangen, für bewegliche Halterungen eingebracht werden können. Eine zweite Schiene 8, die als Stützbalken ausgebildet ist, ist wiederum über ein Stellglied 9 mit der Schiene 5 mechanisch derart verbunden, dass das Stellglied 9 an der Halteschiene 5 an verschiedenen durch die Befestigungsmittel 6 vorgegebenen Positionen befestigt werden kann. Die Befestigung des Stellglieds 9 an der Halteschiene 5 und der zweiten Schiene 8 erfolgt mittels der Verbindungselemente 7.
Als erfindungsgemäß günstig hat es sich erwiesen, das Stellglied 9 zweischenklig auszubilden, wobei die beiden Schenkel einen Winkel von 90° einnehmen. Dadurch wird die maximale Aufrichtung des auf dem Präparier- oder OP-Tisch 1 liegenden menschlichen Oberkörpers auf maximal 90° beschränkt, wobei die zweischenklige, rechtwinklige Ausbildung maximale Standfestigkeit gewährleistet.
Es versteht sich, dass die Befestigungsmittel 6 nicht zwingend Bohrungen sein müssen, sondern ebenso auch also Stifte ausgebildet sein können, die mit einer Bohrung, oder einer U-förmigen Aussparung im Stellglied zusammenwirken können. Möglicherweise bedarf es auch eines weiteren Verbindungselements 7, wenn im Stellglied 9 und in der ersten Schiene 5 als Befestigungsmittel ausschließlich Bohrungen vorliegen. Die möglicherweise verwendeten Stifte können auch ein Außengewinde aufweisen, das mit dem Innengewinde einer Mutter oder der Bohrungen zusammenwirkt.
Die zur Operationsplattform 10 parallel verlaufende erste Schiene 5 ist mit einem Abstandshalter 11 gegen die Tischoberfläche 10 abgestützt, um die Parallelität der ersten Schiene 5 zur Operationsplattform 10 zu gewährleisten. Zur besseren Abstützung und Befestigung des Patienten kann die zweite Schiene 8 mit einer Kopfstütze 12 und einer Hüftstütze 13 versehen werden, die wiederum jeweils mit einem weiteren Verbindungselement 3, beispielsweise einer Flügelschraube, befestigt werden. In die Kopf- und Hüftstütze 12, 13 können Bohrungen 14 für Halteriemen zur besseren Patientenhalterung eingebracht sein.

1: Präpariertisch
2: Schraubverbindung
3: Flügelschraube
4: Stützrahmen
5: Halteschiene
6: Abstandsbohrung
7: Gewindestange
8: Stützbalken
9: Winkelstrebe
10: Operationsplattform
11: Abstandshalter
12: Kopfstütze
13: Hüftstütze
14: Bohrung für Haltegurt
15: Gewindebohrung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- CH 551191 [0004]
- EP 1351642 B1 [0004]

Claims

Stützvorrichtung für einen Präparier- oder OP-Tisch (1), gekennzeichnet durch eine erste Schiene (5) mit wenigstens einem Befestigungselement (2, 3, 4) zur Befestigung der ersten Schiene parallel zur Tischoberfläche (10) und mit einer Mehrzahl von entlang ihrer Längsachse angeordneten Befestigungsmitteln (6), eine mit der ersten Schiene (5) gelenkig verbundene, als Doppelstrebe ausgebildete zweite Schiene (8), und ein Stellglied (9) zum Einstellen des von der ersten und zweiten Schiene (5, 8) eingenommenen Winkels, wobei das Stellglied (9) einen ersten Schenkel, der mit der zweiten Schiene (8) gelenkig verbunden ist, und einen mit dem ersten Schenkel einen Winkel von 90° ausbildenden zweiten Schenkel aufweist, der zum Zusammenwirken mit den Befestigungsmitteln (6) der ersten Schiene (5) eingerichtet ist.
Stützvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schenkel des Stellglieds (9) eine seinem freien Ende benachbart angeordnete, mit den Befestigungsmitteln (6) zusammenwirkende Bohrung aufweist.
Stützvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schenkel des Stellglieds (9) eine an seinem freien Ende angeordnete, mit den Befestigungsmitteln (6) zusammenwirkende U-förmige Öffnung aufweist.
Stützvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (6) als Stift ausgebildet sind.
Stützvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (6) als Bohrung ausgebildet und ein als Stift ausgebildetes Verbindungselement (7) zum Befestigen des Stellglieds (9) am ersten Schenkel (5) vorgesehen ist.
Stützvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stift ein mit den als Bohrungen ausgebildeten Befestigungsmitteln (6) oder mit einer Mutter schraubendes Außengewinde aufweist.
Stützvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schiene (8) eine orthogonal zur Schiene (8) ausgerichtete Kopfstütze (12) und/oder Hüftstütze (13) aufweist.
Stützvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfstütze (12) und/oder Hüftstütze (13) entlang der Längsachse der zweiten Schiene (8) verschiebbar sind.
Stützvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Kopfstütze (12) und/oder Hüftstütze (13) Riemen zur Fixierung des menschlichen Oberkörpers vorgesehen sind.