DE19830439A1 - Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial - Google Patents

Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial

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Abstract

Fotografisches Silberhalogenidmaterial mit einem Träger, wenigstens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht und gegebenenfalls einer der lichtempfindlichen Schicht benachbarten, nicht-lichtempfindlichen Schicht, bei dem die lichtempfindliche Schicht wenigstens eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion und wenigstens einen Thiocyanatabspalter und wenigstens eine Schicht der wenigstens einen lichtempfindlichen Schicht und der wenigstens einen, der lichtempfindlichen Schicht benachbarten, nicht-lichtempfindlichen Schicht eine nicht-lichtempfindliche, innenverschleierte Silberhalogenidemulsion und wenigstens einen Farbkuppler enthält, zeichnet sich durch verbesserte Körnigkeit aus.

Description

Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Silberhalogenidmaterial, insbesondere einen Farbnegativfilm mit verbesserter Körnigkeit.
Es ist bekannt, bei Farbumkehrfilmen innenverschleierte Silberhalogenidemulsionen einzusetzen, um Farbwiedergabe und Gradation zu beeinflussen. Bei Farbnegativfil­ men werden innenverschleierte Silberhalogenidemulsionen als Mittel beschrieben, um Empfindlichkeit und Gradation zu erhöhen (US 2 996 382). Es ist nicht bekannt, daß solche Emulsionen die Körnigkeit farbfotografischer Materialien, insbesondere die Körnigkeit von Farbnegativfilmen beeinflussen.
Es ist weiterhin bekannt, Farbkuppler zu verwenden, die bei der Reaktion mit dem Entwickleroxidationsprodukt Thiocyanat abspalten, um die physikalische Entwicklung zu fördern. Infolge der physikalischen Entwicklung tritt aber eine Erhöhung der Körnigkeit ein.
Aufgabe der Erfindung war, ein farbfotografisches Material mit hoher Empfindlichkeit und niedriger Körnigkeit herzustellen.
Die Aufgabe wird überraschend dadurch gelöst, daß das farbfotografische Silber­ halogenidmaterial neben einer innenverschleierten Emulsion einen Kuppler enthält, der bei der Reaktion mit Entwickleroxidationsprodukt Thiocyanat freisetzt.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein farbfotografisches Silberhalogenidmaterial mit einem Träger, wenigstens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht und gegebenenfalls wenigstens einer der lichtempfindlichen Schicht benachbarten, nicht-lichtempfindlichen Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht wenigstens eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion und wenigstens einen Thiocyanatabspalter und wenigstens eine Schicht der wenigstens einen licht­ empfindlichen Schicht und der wenigstens einen, der lichtempfindlichen Schicht benachbarten, nicht-lichtempfindlichen Schicht eine nicht-lichtempfindliche, innenver­ schleierte Silberhalogenidemulsion und wenigstens einen Farbkuppler enthält.
Die lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion und die in der gleichen oder in der be­ nachbarten Schicht angeordnete innenverschleierte Silberhalogenidemulsion sind somit einander funktionsmäßig zugeordnet.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält eine lichtempfindliche Schicht neben lichtempfindlicher Silberhalogenidemulsion und Thiocyanatabspalter keinen oder nur geringe Mengen Farbkuppler und die benachbarte, nicht-lichtempfindliche Schicht die innenverschleierte Silberhalogenidemulsion und Farbkuppler.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die lichtemp­ findliche Schicht neben lichtempfindlicher Silberhalogenidemulsion und Thiocyanat­ abspalter auch die nicht-lichtempfindliche, innenverschleierte Silberhalogenidemulsion und Farbkuppler.
Innenverschleierte Silberhalogenidemulsionen sind Emulsionen, die im Inneren der Silberhalogenidkörner in einem bestimmten Abstand von der Kornoberfläche ver­ schleiert sind. Die Verschleierung wird nach Entwicklung mit einem Innenbildent­ wickler als hohe Schwärzung sichtbar, nach Entwicklung mit einem Oberflächenent­ wickler aber nicht. Entsprechende Entwickler sind z. B. in Photogr. J. 82 (1942), S. 42 oder J. Photogr. Sci. 1, (1953), S. 122 beschrieben.
Insbesondere handelt es sich bei dem erfindungsgemaßen Material um einen Farbne­ gativfilm, der in der nachfolgend angegebenen Reihenfolge auf einem transparenten Träger 2 oder 3 rotempfindliche, blaugrünkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschich­ ten, 2 oder 3 grünempfindliche, purpurkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschichten und 2 oder 3 blauempfindliche, gelbkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschichten aufweist, wobei sich die Schichten gleicher spektraler Empfindlichkeit in ihrer foto­ grafischen Empfindlichkeit unterscheiden, und die weniger empfindlichen Teilschich­ ten in der Regel näher zum Träger angeordnet sind als die höher empfindlichen Teil­ schichten.
Zwischen Schichten unterschiedlicher spektraler Sensibilisierung werden üblicher­ weise Zwischenschichten vorgesehen.
Innenverschleierte Emulsion und Thiocyanatabspalter können in der gleichen Schicht oder in unterschiedlichen Schichten angeordnet sein. Vorzugsweise befindet sich der Thiocyanatabspalter in einer lichtempfindlichen Schicht, die keine innenverschleierte Emulsion enthält, insbesondere in einer hochempfindlichen Schicht. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die für einen Spektralbereich höchstempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht eine nicht innenverschleierte Sil­ berhalogenidemulsion, die innenverschleierte Silberhalogenidemulsion, den Thio­ cyanatabspalter und einen zur Spektralempfindlichkeit komplementär kuppelnden Farbkuppler. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die höchstempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht eines Spektralbereiches den Thiocyanatabspalter und wenig oder gar keinen Farbkuppler. Benachbart zu dieser Schicht enthält eine weitere Schicht die innenverschleierte Silberhalogenidemulsion und Farbkuppler.
Die Herstellung einer innenverschleierten Silberhalogenidemulsion erfolgt z. B. folgen­ dermaßen:
Eine monodisperse Silberbromidemulsion mit einer mittleren Korngröße von 0,3 µm und einer Gelatinekonzentration von 0,6 Gew.-% wird durch Zusatz des Reduktions­ mittels Dimethylaminoboran, bei einer Temperatur von 50°C verschleiert (Prüfung durch Entwicklung in einem Röntgenentwickler bei 31°C).
Nach Flockung und Waschung unter Zusatz eines Oxidationsmittels, z. B. Wasser­ stoffperoxid, zur Entfernung nichtumgesetzten Reduktionsmittels, wird der Nieder­ schlag redispergiert und bildet die Kernemulsion (A).
Zur Herstellung der Kernemulsion können reine Silberhalogenide AgCl, AgBr, Agl oder Silberhalogenidmischkristalle Ag(Br,Cl), Ag(Br,I) oder Ag(Br,Cl,I) verwendet werden.
Auf diesen Kern werden durch pAg-gesteuerten Doppeleinlauf von Silbernitrat und einer Mischung aus Kaliumbromid/Natriumchlorid (im äquimolaren Verhältnis 1 : 1) Hüllen unterschiedlicher Dicke aufgefällt (Emulsion B1 mit 0,44 µm und B2 mit 0,62 µm mittlerer Korngröße).
Die Hüllen können ebenfalls aus reinen Silberhalogeniden AgCl, AgBr, Agl oder Sil­ berhalogenidmischkristallen Ag(Br,Cl), Ag(Cl,I), Ag(Br,I) oder Ag(Br,Cl,I) bestehen.
Es können eine oder mehrere Hüllen unterschiedlicher Halogenidzusammensetzung aufgefallt werden.
Die Volumenverhältnisse Hülle/Kern können dabei je nach Anwendung in weiten Grenzen variiert werden: 1 : 10 bis 100 : 1 bevorzugt 1 : 2 bis 30 : 1 (Angaben in Mol AgX für Hülle/Mol AgX für Kern).
Nach Auffällung der Hülle können die Kristalle regelmäßige kompakte (z. B. kubisch, oktaedrisch, tetradekaedrisch oder abgerundete) Kristallformen aufweisen oder es liegen plättchenförmige Kristalle mit (111)- oder (100)-Hauptflächen und Aspektver­ hältnisse von 2 bis 10 vor, wobei die Projektionsflächen hexagonal oder trigonal sein können.
Die mittleren Korngrößen liegen zwischen 0,2 und 1,2 µm. Bevorzugt werden Emul­ sionen mit enger Korngrößenverteilung eingesetzt.
Die Verteilungsbreite V einer Emulsion ist definiert als
Bevorzugt ist V ≦ 25%.
Unbelichtete Proben werden im Röntgenentwickler entwickelt, bzw. vorher in n/100 und n/1000 Kaliumrhodanidlösung für 20 Sekunden gebadet. Sowohl die unbe­ handelte wie die mit der geringen Rhodanidkonzentration behandelte Emulsion zeigt keine Schwärzung. Erst bei höherer Rhodanidkonzentration wird die Emulsion zu hoher Schwärzung entwickelt (siehe folgende Tabelle).
Thiocyanatabspalter im Sinne der Erfindung können bei der Reaktion mit EOP wie ein Farbkuppler einen Farbstoff bilden, insbesondere im Spektralbereich, in dem auch der konventionelle Kuppler seinen Farbstoff bildet, wobei der Farbstoff nicht bildbe­ ständig sein muß, oder zu farblosen Produkten reagieren.
Die Thiocyanatabspalter können nach den üblichen Methoden hergestellt werden, die zur Synthese sogenannter Zweiäquivalentkuppler bekannt sind. Allgemein kommen folgende Strukturen in Betracht:
W-SCN
worin W einen Kupplerrest bedeutet, insbesondere einen der folgenden Formeln
worin R, R', R'', R''' und R'''' die bei farbfotografischen Kupplern üblichen Substituenten sind (siehe z. B. US 3 253 924).
Geeignete Verbindungen sind
Der Thiocyanatabspalter wird insbesondere in einer Menge von 0,001 bis 1 Mol/Mol des lichtempfindlichen Silberhalogenids der betreffenden Schicht, bevorzugt von 0,005 bis 0,2 Mol/Mol des lichtempfindlichen Silberhalogenids eingesetzt.
Die Zugabe erfolgt als Emulgat, insbesondere zusammen mit anderen Emulgaten, z. B. den Kuppleremulgaten.
Die innenverschleierte Silberhalogenidemulsion wird insbesondere in einer Menge von 0,005 bis 100 g/g, bevorzugt 0,1 bis 1 g/g der funktionsmäßig zugeordneten licht­ empfindlichen Silberhalogenidemulsion (jeweils gerechnet als AgNO3), eingesetzt.
Die Zugabe erfolgt als Emulsion, insbesondere zusammen mit anderen Silber­ halogenidemulsionen.
Bei farbfotografischem Film ist üblicherweise zwischen den grün- und blauempfindli­ chen Schichten eine Gelbfilterschicht angebracht.
Abweichungen von Zahl und Anordnung der lichtempfindlichen Schichten können zur Erzielung bestimmter Ergebnisse vorgenommen werden. Zum Beispiel können alle hochempfindlichen Schichten zu einem Schichtpaket und alle niedrigempfindlichen Schichten zu einem anderen Schichtpaket in einem fotografischen Film zusammengefaßt sein, um die Empfindlichkeit zu steigern (DE 25 30 645).
Die Möglichkeiten der unterschiedlichen Schichtanordnungen und ihre Auswirkungen auf die fotografischen Eigenschatten werden in J. inf Rec. Mats., 1994, Vol. 22, Seiten 183 bis 193 beschrieben.
Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsionsschichten sind Bindemittel, Silber­ halogenidkörner und Farbkuppler.
Angaben über geeignete Bindemittel finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 2 (1995), S. 286.
Angaben über geeignete Silberhalogenidemulsionen, ihre Herstellung, Reifung, Stabi­ lisierung und spektrale Sensibilisierung einschließlich geeigneter Spektralsensibilisatoren finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 3 (1995), S. 286 und in Research Disclosure 37038, Teil XV (1995), S. 89.
Colornegativfilme enthalten üblicherweise Silberbromidiodidemulsionen, die gegebenen­ falls auch geringe Anteile Silberchlorid enthalten können.
Angaben zu den Farbkupplern finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 4 (1995), S. 288 und in Research Disclosure 37038, Teil II (1995), S. 80. Die maximale Absorption der aus den Kupplern und dem Farbentwickleroxidationsprodukt gebildeten Farbstoffe liegt vorzugsweise in den folgenden Bereichen: Gelbkuppler 430 bis 460 nm, Purpurkuppler 540 bis 560 nm, Blaugrünkuppler 630 bis 700 nm.
In farbfotografischen Filmen werden zur Verbesserung von Empfindlichkeit, Körnigkeit, Schärfe und Farbtrennung häufig Verbindungen eingesetzt, die bei der Reaktion mit dem Entwickleroxidationsprodukt Verbindungen freisetzen, die fotografisch wirksam sind, z. B. DIR-Kuppler, die einen Entwicklungsinhibitor abspalten.
Angaben zu solchen Verbindungen, insbesondere Kupplern, finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 5 (1995), S. 290 und in Research Disclosure 37038, Teil XIV (1995), S. 86.
Die meist hydrophoben Farbkuppler, aber auch andere hydrophobe Bestandteile der Schichten, werden üblicherweise in hochsiedenden organischen Lösungsmitteln gelöst oder dispergiert. Diese Lösungen oder Dispersionen werden dann in einer wäßrigen Bindemittellösung (üblicherweise Gelatinelösung) emulgiert und liegen nach dem Trock­ nen der Schichten als feine Tröpfchen (0,05 bis 0,8 µm Durchmesser) in den Schichten vor.
Geeignete hochsiedende organische Lösungsmittel, Methoden zur Einbringung in die Schichten eines fotografischen Materials und weitere Methoden, chemische Verbindungen in fotografische Schichten einzubringen, finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 6 (1995), S. 292.
Geeignete Verbindungen (Weißkuppler, Scavenger oder EOP-Fänger) finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 7 (1995), S. 292 und in Research Disclosure 37038, Teil in (1995), S. 84.
Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende Verbindungen, Weiß­ töner, Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel, Antioxidantien, DMin-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilität sowie zur Verringerung des Farbschleiers, Weichmacher (Latices), Biocide und anderes enthalten.
Geeignete Verbindungen finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 8 (1995), S. 292 und in Research Disclosure 37038, Teile IV, V, VI, VII, X, XI und XIII (1995), S. 84 ff.
Die Schichten farbfotografischer Materialien werden üblicherweise gehärtet, d. h., das verwendete Bindemittel, vorzugsweise Gelatine, wird durch geeignete chemische Verfahren vernetzt.
Geeignete Härtersubstanzen finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 9 (1995), S. 294 und in Research Disclosure 37038, Teil XII (1995), Seite 86.
Nach bildmäßiger Belichtung werden farbfotografische Materialien ihrem Charakter entsprechend nach unterschiedlichen Verfahren verarbeitet. Einzelheiten zu den Ver­ fahrensweisen und dafür benötigte Chemikalien sind in Research Disclosure 37254, Teil 10 (1995), S. 294 sowie in Research Disclosure 37038, Teile XVI bis XXIII (1995), S. 95 ff zusammen mit exemplarischen Materialien veröffentlicht.
Die Gelbfilterschicht enthält üblicherweise gelbes kolloidales Silber oder einen gelben Farbstoff.
Beispiele Beispiel 1 Material 1.1 (Vergleich)
Dreischichtiges Purpurschichtpaket mit folgender Zusammensetzung auf einem trans­ parenten Träger aus Cellulosetriacetat:
Schicht 1
grünsensibilisierte Silberbromidemulsion (als AgNO3
): 1,0 g/m2
Gelatine: 4,4 g/m2
Purpurkuppler M-1: 1,0 g/m2
Trikresylphosphat (TKP): 1,0 g/m2
Schicht 2
Gelatine: 0,86 g/m2
Schicht 3
Gelatine: 0,23 g/m2
Soforthärter H-1: 0,79 g/m2
.
In den Materialien 1.2 bis 1.4 wurde in Schicht 1 Thiocyanatabspalter und/oder innenverschleierte Emulsion gemaß nachstehender Tabelle zugegeben:
Nach Aufbelichtung eines Graukeils wurde die Entwicklung nach "The British Journal of Photographie", 1974, Seiten 597 und 598, ausgeführt. Danach wurden die sensito­ metrischen Daten ermittelt sowie die Körnigkeit (RMS) bestimmt, jeweils für Aus­ messung hinter Grünfilter U 531.
Die gemessenen Körnigkeiten wurden normiert auf eine Gradation von 1.0 nach der Formel
RMS(norm.) = (1/Gradation).RMS (gemessen).
Die Resultate sind in nachstehender Tabelle zusammengefaßt:
Überraschenderweise erhält man in den erfindungsgemäßen Materialien eine deutliche Verbesserung der Körnigkeit.
Es bedeuten:
Dmax: Maximaldichte
Dmin: Schleier
RMS, D = 0,3 bzw. RMS, D = 0,6: Körnigkeit bei Dichte 0,3 bzw. 0,6 über Schleier.
In Beispiel 1 verwendete Substanzen:
Beispiel 2
Material 2.1 wurde entsprechend Material 1.1 wie folgt hergestellt:
Schicht 1
grünsensibilisierte Silberbromidemulsion: 1,0 g/m2
Gelatine: 3,4 g/m2
Purpurkuppler M-1: 0,3 g/m2
TKP: 1,7 g/m2
Schicht 2
Gelatine: 2,5 g/m2
Purpurkuppler M-1: 0,7 g/m2
Schicht 3
Gelatine: 0,23 g/m2
Soforthärter H-1: 0,79 g/m2
.
In den Materialien 2.2 bis 2.4 wurden Thiocyanatabspalter und innenverschleierte Emulsion gemäß nachstehender Tabelle 3 zugegeben:
Tabelle 3
Die Materialien wurden gemäß Beispiel 1 verarbeitet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefaßt:
Tabelle 4
Überraschenderweise erhält man in den erfindungsgemäßen Materialien eine deutliche Verbesserung der Körnigkeit.
Beispiel 3 Material 3.1
Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die Colornegativfarbentwicklung wurde hergestellt (Schichtaufbau 1A), indem auf einen transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat die folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge aufge­ tragen wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1 m2. Für den Silber­ halogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen AgNO3 angegeben; die Silber­ halogenide werden mit 0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden pro mol AgNO3 stabilisiert.
1. Schicht (Antihalo-Schicht)
0,3 g schwarzes kolloidales Silber
1,2 g Gelatine
0,3 g UV-Absorber UV-1
0,2 g EOP (Entwickleroxidationsprodukt) - Fänger SC-1
0,02 g Trikresylphosphat (TKP).
2. Schicht (niedrig-rotempfindliche Schicht)
0,7 g AgNO3
einer spektral rotsensibilisierten AgBrI-Emulsion, 4 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,42 µm
1 g Gelatine
0,35 g farbloser Kuppler C-1
0,05 g farbiger Kuppler RC-1
0,03 g farbiger Kuppler YC-1
0,36 g TKP.
3. Schicht (mittel-rotempfindliche Schicht)
0,8 g AgNO3
einer spektral rotsensibilisierten AgBrI-Emulsion, 5 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,53 µm
0,6 g Gelatine
0,15 g farbloser Kuppler C-2
0,03 g farbiger Kuppler RC-1
0,02 g DIR-Kuppler D-1
0,18 g TKP.
4. Schicht (hoch-rotempfindliche Schicht)
1 g AgNO3
einer spektral rotsensibilisierten AgBrI-Emulsion, 6 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchinesser 0,85 µm
1 g Gelatine
0,1 g farbloser Kuppler C-2
0,005 g DIR-Kuppler D-2
0,11 g TKP.
5. Schicht (Zwischenschicht)
0,8 g Gelatine
0,07 g EOP-Fänger SC-2
0,06 g Aluminiumsalz der Aurintricarbonsäure.
6. Schicht (niedrig-grünempfindliche Schicht)
0,7 g AgNO3
einer spektral grünsensibilisierten AgBrI-Emulsion, 4 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,35 µm
0,8 g Gelatine
0,22 g farbloser Kuppler M-1
0,065 g farbiger Kuppler YM-1
0,02 g DIR-Kuppler D-3
0,2 g TKP.
7. Schicht (mittel-grünempfindliche Schicht)
0,9 g AgNO3
einer spektral grünsensibilisierten AgBrI-Emulsion, 4 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,50 µm
1 g Gelatine
0,16 g farbloser Kuppler M-1
0,04 g farbiger Kuppler YM-1
0,015 g DIR-Kuppler D-4
0,14 g TKP.
8. Schicht (hoch-grünempfindliche Schicht)
0,6 g AgNO3
einer spektral grünsensibilisierten AgBrI-Emulsion, 6 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchinesser 0,70 µm
1,1 g Gelatine
0,03 g farbloser Kuppler M-2
0,01 g farbiger Kuppler YM-2
0,02 g DIR-Kuppler D-5
0,08 g TKP.
9. Schicht (Gelbfilterschicht)
0,09 g Gelbfarbstoff GF-1
1 g Gelatine
0,04 g farbloser Kuppler M-2
0,08 g EOP-Fänger SC-2
0,26 g TKP.
10. Schicht (niedrig-blauempfindliche Schicht)
0,3 g AgNO3
einer spektral blausensibilisierten AgBrI-Emulsion, 6 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,44 µm
0,5 g AgNO3
einer spektral blausensibilisierten AgBrI-Emulsion, 6 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,50 um
1,9 g Gelatine
1,1 g farbloser Kuppler Y-1
0,037 g DIR-Kuppler D-6
0,6 g TKP.
11. Schicht (hoch-blauempfindliche Schicht)
0,6 g AgNO3 einer spektral blausensibilisierten AgBrI-Emulsion, 7 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchinesser 0,95 µm
1,2 g Gelatine
0,1 g farbloser Kuppler Y-1
0,006 g DIR-Kuppler D-7
0,11 g TKP.
12. Schicht (Mikrat-Schicht)
0,1 g AgNO3
einer Mikrat-AgBrI-Emulsion, 0,5 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,06 µm
1 g Gelatine
0,4 mg K2
[PdCl4
]
0,4 g UV-Absorber UV-2
0,3 g TKP.
13. Schicht (Schutz- und Härtungsschicht)
0,25 g Gelatine
0,75 g Härtungsmittel H-1.
Der Gesamtschichtaufbau hatte nach der Härtung einen Quellfaktor ≦ 3,5.
Im Beispiel 1 verwendete Substanzen:
Nach Aufbelichten eines Graukeils wird die Entwicklung nach "The British Journal of Photography", 1974, Seiten 597 und 598 durchgeführt.
In den Materialien 3.2 bis 3.4 wurden die 8. bzw. 9. Schicht abweichend von Material 3.1 entsprechend den Angaben in nachfolgender Tabelle 5 ausgestaltet.
Die Materialien wurden gemäß Beispiel 1 verarbeitet. Die Ergebnisse sind in nach­ folgender Tabelle 6 zusammengefaßt.
Überraschenderweise erhält man mit dem erfindungsgemäßen Material trotz erhöhter Empfindlichkeit eine Verbesserung der Körnigkeit.

Claims (3)

1. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial mit einem Träger, wenigstens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht und gegebenenfalls wenig­ stens einer der lichtempfindlichen Schicht benachbarten, nicht-lichtempfind­ lichen Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht we­ nigstens eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion und wenigstens einen Thiocyanatabspalter und wenigstens eine Schicht der wenigstens einen lichtempfindlichen Schicht und der wenigstens einen, der lichtempfindlichen Schicht benachbarten, nicht-lichtempfindlichen Schicht eine nicht-lichtempfind­ liche, innenverschleierte Silberhalogenidemulsion und wenigstens einen Farb­ kuppler enthält, und die genannte lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion und die innenverschleierte Silberhalogenidemulsion einander funktionsmäßig zugeordnet sind.
2. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Thiocyanatabspalter in einer Menge von 0,001 bis 1 Mol/Mol Silberhalogenid der betreffenden Schicht eingesetzt wird.
3. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die innenverschleierte Silberhalogenidemulsion in einer Menge von 0,005 bis 100 g/g der funktionsmäßig zugeordneten lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsion (jeweils als AgNO3 gerechnet) eingesetzt wird.
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