DE19824820A1 - Vorrichtung zum Bearbeiten von textilen, Kunststoffolien- oder dergleichen Materialbahnen - Google Patents
Vorrichtung zum Bearbeiten von textilen, Kunststoffolien- oder dergleichen MaterialbahnenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten von textilen, Kunststoffolien- oder dergleichen Materialbahnen, wobei die ein- oder mehrlagige Materialbahn von einer Vorratsstation in einen Spannrahmen überführbar ist und kontinuierlich oder quasi kontinuierlich in x-Richtung bewegt wird. In einem Bearbeitungsbereich ist ein brückenartiges Portal aus einem geschlossenen, schwingungs- und verwindungssteifen Tragrahmen angeordnet. Am Tragrahmen sind zwei parallele Längsführungen zur Aufnahme von einer oberen und einer unteren beweglichen Befestigungsplatte ausgebildet. Die Befestigungsplatten weisen Mittel zum Fixieren, Spannen und Feinjustieren je eines Zahnriemens auf. An der oberen Befestigungsplatte ist ein mit einer Vertikalführung verbundener Hubzylinder zur Ausführung einer Bewegung in z-Richtung und an der Vertikalführung eine Nähkopfaufnahme sowie ein elektromotorischer Nadelantrieb angeordnet. Die untere Befestigungsplatte besitzt eine Greiferkopfaufnahme sowie einen mit dem Nadelantrieb synchronisierten elektromotorischen Greiferantrieb. Erfindungsgemäß sind die Nähkopf- sowie Greiferkopfaufnahmen mit je einem um die z-Achse synchron winkelverstell- oder verschwenkbaren Befestigungs- oder Aufnahmeflansch für den Näh- bzw. Greiferkopf sowie umfassend ein Kraftübertragungsmittel zur Nadel- und Greiferbewegung versehen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeitung von
textilen, Kunststoffolien- oder dergleichen Materialbahnen,
wobei die ein- oder mehrlagige Materialbahn von einer Vorrats
station in einen Spannrahmen überführbar ist und kontinuierlich
oder quasi kontinuierlich in x-Richtung bewegt zu einem Bear
beitungsbereich gelangt, welcher ein brückenartiges Portal zur
Aufnahme von in y-Richtung bewegbaren Näh- und Greiferkopf
aufweist und wobei für den gesteuerten Antrieb von Näh- und
Greiferkopf in y-Richtung mindestens ein Elektromotor vorge
sehen ist gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 35 34 988 A1 ist ein Verfahren und eine Einrichtung
zum automatischen Nähen von Steppmustern auf Stoffbahnen
bekannt, wobei dort zum Absteppen zwei Nähautomaten eingesetzt
werden, die nach außen aus dem Nähfeld seitlich herausfahrbar
sind und welche unter Verwendung frei programmierbarer
Antriebssteuerungen in Längs- und in Querrichtung unabhängig
voneinander verfahrbar geführt werden.
Bei der DE-OS 25 27 355 wird zur Bearbeitung beliebig breiter
Warenbahnen vorgeschlagen, die Näheinrichtung mit mehreren
Nähköpfen zu versehen, die auf einer Führungsschiene beweglich
über der Warenbahn verschiebbar angeordnet sind. Die mehreren
Nähköpfe sollen stufenlos verstell- und auf einer beliebig
langen Führungsschiene unabhängig voneinander einstellbar sein.
Der zugeordnete Greifer soll sich dabei automatisch auf die
jeweilige neue Nadelposition einstellen, so daß die
entsprechende Wirkverbindung der Werkzeuge gewährleistet ist.
Bei der Nähmaschine für feststehendes, großflächiges Nähgut
nach DE 41 14 148 A1 wird von einem Nähkopf und einem zuge
hörigen Greiferkasten ausgegangen, wobei jede Einheit auf einem
Portal in x-Richtung verschiebbar ist und das Portal selbst in
y-Richtung verfahren werden kann. Zur Umstellung auf ein
geändertes Nähprogramm oder -muster kann in einer Parkposition
ein Abkuppeln der Einheiten und Feststellen selbiger erfolgen.
Die DE 195 45 315 A1 zeigt eine Kettenstichnähmaschine, wobei
dort die Bewegung des Schlaufenbildners synchron mit der Nadel
gesteuert werden kann. Jeder Schlaufenbildner ist separat von
einem Elektromotor angetrieben, so daß ein Fadenwechsel belie
big möglich wird, ohne daß die Produktivität bei der Verwendung
der beschriebenen Maschine maßgeblich eingeschränkt ist.
Die gattungsbildende EP 0 316 267 A1 offenbart eine Vorrichtung
zum Bearbeiten von längeren Textilmaterialien. Ein dort vorge
sehenes Gestell oder Joch weist ein oder mehrere verfahrbar
befestigte Nähköpfe auf. Die Bewegung des Nähkopfes erfolgt
über eine Spindel, die in einer entsprechenden Führung gelagert
ist. Das erwähnte Joch überspannt einen Rahmen, der das Nähgut
aufnimmt, brückenartig. Unterhalb des dort gezeigten Rahmens
parallel zum Joch ist in einer weiteren am Joch angebrachten
Längsführung die Greifervorrichtung mit Greiferkopf und Unter
faden synchron zum Nähkopf verfahr- und antreibbar angeordnet,
um die beim Steppen erforderliche einwandfreie Nahtbildung zu
erreichen und hohe Stichzahlen zu gewährleisten. Die Antriebs
bewegungen der bekannten Vorrichtung in y-Richtung, d. h. senk
recht zum Verlauf der Materialbahn, können durch elektronisch
gegenseitig synchronisierte Einzelmotoren oder durch einen
gemeinsamen Motor erfolgen. Einzelheiten zum Antrieb der Näh
nadel im Nähkopf bzw. des Schlaufenbildners im Greiferkopf sind
in der EP 0 316 267 nicht offenbart.
Zusammenfassend ist dem bekannten Stand der Technik zu ent
nehmen, Näh- und Greiferköpfe senkrecht zur bewegten Material
bahn verfahrbar auszugestalten und hierfür auf einen elektro
motorischen Antrieb zurückzugreifen. Wesentlich für eine aus
reichende Nähqualität und eine hohe Produktivität ist jedoch
die genau abgestimmte Führung der Nadel vom Näh- hin zum
Greiferkopf, um eine exakte Schlaufenbildung auch bei hohen
Transportgeschwindigkeiten des Nähgutes oder beim Nähen dicker
oder mehrlagiger Materialien zu gewährleisten. Hierfür wurde
aber bisher auf eine mechanische Kopplung, d. h. antriebsseitige
Verbindung zurückgegriffen, was jedoch zu Problemen dann führt,
wenn die betreffende Bearbeitungs- bzw. Nähvorrichtung für
breite Materialbahnen eingesetzt werden soll. Hier ist es not
wendig, im oder am brückenartigen Portal Kraftübertragungs
mittel vorzusehen, die den erwünschten Antrieb realisieren.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte
Vorrichtung zum Bearbeiten von textilen, Kunststoffolien- oder
dergleichen Materialbahnen, welche ein oder mehrlagig sein
können, anzugeben, wobei die Vorrichtung von getrennt antreib
baren Näh- und Greiferköpfen ausgeht.
Die mechanische Konstruktion der Bearbeitungs-, insbesondere
Nähvorrichtung soll kompakt und stabil, jedoch auch leicht vor
Ort montier- oder demontierbar sein, wobei die Möglichkeit
bestehen soll, die Bearbeitungsvorrichtung modulartig zu
erweitern oder die eigentliche Bearbeitungseinheit auch in
bereits vorhandene Produktionsanlagen zu integrieren.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Gegen
stand in seiner Definition nach den Merkmalen des Patentan
spruchs 1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige
Ausgestaltungen und Weiterbildungen umfassen.
Dem Grundgedanken der Erfindung folgend wird das bekannte
brückenartige Portal so weitergebildet, daß dieses nunmehr aus
einem geschlossenen, schwingungs- und verwindungssteifen Trag
rahmen besteht, wobei am Tragrahmen parallele Längsführungen
zur Aufnahme von einer oberen und einer unteren beweglichen
Befestigungsplatte ausgebildet sind.
Es liegt im Sinne der Erfindung, daß am Tragrahmen sämtliche
funktionswesentlichen Elemente der Bearbeitungsvorrichtung
angebracht sind, so daß der derart komplettierte Tragrahmen auf
ein Gestell aufgesetzt, d. h. in eine bereits vorhandene, kon
tinuierlich arbeitende Fertigungsstrecke implementiert werden
kann.
Erfindungsgemäß besitzen die in den parallelen Längsführungen
beweglich angeordneten Befestigungsplatten Mittel zum Fixieren,
Spannen und Feinjustieren je eines Zahnriemens, welcher die
gewünschte Bewegung in y-Richtung in Wirkverbindung mit einem
entsprechenden Antrieb realisiert.
An der oberen Befestigungsplatte ist ein mit einer Vertikal
führung verbundener Hubzylinder, vorzugsweise ein pneumatischer
Stellzylinder, zur Ausführung einer Bewegung in z-Richtung
vorgesehen. An der vorerwähnten Vertikalführung wiederum ist
eine Nähkopfaufnahme sowie ein elektromotorischer Nadelantrieb
befestigt.
Die untere Befestigungsplatte besitzt erfindungsgemäß eine
Greiferkopfaufnahme sowie einen mit dem Nadelantrieb synchro
nisierten elektromotorischen Greiferantrieb.
Um im Sinne einer kontinuierlichen Fertigung bei in x-Richtung
bewegtem Nähgut, welches von einem Spannrahmen gehalten wird,
optimale Nähqualitäten auch bei komplizierten Stichformen oder
Nährichtungen zu gewährleisten, sind die Näh- sowie Greifer
kopfaufnahmen mit einem synchronen winkelverstell- oder ver
schwenkbaren Befestigungs- oder Aufnahmeflansch für den anzu
schließenden Näh- bzw. Greiferkopf versehen. Die entsprechenden
Aufnahmeflansche besitzen darüber hinaus ein Kraftübertra
gungsmittel, um vom elektromotorischen Nadel- bzw. Greiferan
trieb die gewünschten Bewegungen zur Nadel bzw. zum Greifer und
zur Unterfadenführung zu übertragen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird das Portal aus
geschlossenem schwingungs- und verwindungssteifen Tragrahmen
auf einem Gestell angeordnet oder von diesem aufgenommen,
welches weiterhin parallel verlaufende, in x-Richtung sich
erstreckende Führungsschienen umfaßt.
Vorzugsweise im Bearbeitungsbereich, jedoch außerhalb der
Bewegungsbahn von Näh- und Greiferkopf sind oberhalb und
unterhalb der Materialbahn Transportwalzenpaare angeordnet.
Diese über die gesamte Breite der Materialbahn bzw. des
Gestells verlaufenden Transportwalzenpaare ermöglichen sowohl
das gesteuerte Bewegen der Materialbahn in x-Richtung, so daß
bei entsprechender Bewegung von Näh- und Greiferkopf in
y-Richtung der gewünschte Nähverlauf erreicht werden kann.
Andererseits wird aber mit den Transportwalzenpaaren, welche
jeweils vorzugsweise bezogen auf den Bearbeitungsbereich im
ein- und auslaufenden Abschnitt angeordnet sind, ein Zusammen
pressen mehrlagiger Bahnen gewährleistet, so daß ein
unerwünschtes gegenseitiges Verrutschen beim Nähen vermieden
werden kann.
In einer Ausführungsform der Erfindung wirken die Zahnriemen
zur Bewegung von Näh- oder Greiferkopf in y-Richtung mit
getrennt ansteuerbaren Elektromotoren zusammen, so daß
beispielsweise der Greiferkopf, welcher sich unterhalb der
Materialbahn und damit schwer zugänglich befindet, in eine
vorgegebene seitliche Position verfahren werden kann, um z. B.
einen Fadenwechsel vorzunehmen.
Die Befestigungsmittel zum Fixieren, Spannen und Feinjustieren
der Zahnriemen, aber auch zum Positionieren von Näh- und
Greiferkopf bei einem gemeinsamen Antrieb zueinander, umfassen
Klemmbacken zur Aufnahme je eines Riemenendes. Weiterhin ist
eine Klemmbackenführung vorgesehen, wobei die Klemmbacken in
der Führung durch Justierschrauben oder -bolzen verschieblich
sind. Damit kann mit Hilfe der Justierschrauben durch
entsprechende Verschiebung der die Enden des Zahnriemens
aufnehmenden Klemmbacke die Riemenspannung erhöht und eine
Positionsfeineinstellung der gegenüberliegenden Köpfe erreicht
werden. Es hat sich gezeigt, daß überraschenderweise durch die
vorstehend beschriebene Ausführung der Feinjustierung auf sonst
übliche Langlöcher und Exzenterverstelleinrichtungen verzichten
werden kann, so daß sich sowohl der konstruktive als auch
Inbetriebnahme-Aufwand der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verringert.
Der als Pneumatikstellglied ausgeführte Hubzylinder zum Anheben
des Nähkopfes wird gleichzeitig zum Anpressen eines am Kopf
befestigten Nähfußes an das Nähgut genutzt. Damit wird ein
unerwünschtes Aufwölben von Materialbahnen, insbesondere dann,
wenn diese eine große Dicke aufweisen, wirksam verhindert und
die Nähqualität verbessert.
Zur Erfassung der Position der Nadel und des Fadenhebers sind
an der oberen Befestigungsplatte Sensoren angeordnet. In einer
bevorzugten Ausführungsform findet hierfür eine Blende Verwen
dung, welche mit einem Näherungsschalter oder einem optischen
Schalter zusammenwirkt. Beispielsweise kann die Blende eine
optische Übertragungsstrecke unterbrechen oder beim Annähern an
einen induktiven Schalter einen entsprechenden Impuls auslösen.
Der verschwenkbare Befestigungs- und Aufnahmeflansch kann
mechanisch in einer vorgegebenen Position arretiert bzw. fest
gestellt werden. Die betreffende Arretierungsposition wird in
Abhängigkeit von den Nähaufgaben, dem Nähgut bzw. der Stichart
gewählt.
Um eine kontinuierliche Bearbeitung und Fertigung zu gewähr
leisten, kann in Transportrichtung des Nähgutes dem Bear
beitungsbereich nachgeordnet eine Wasserstrahl- oder Laser
schneidstrecke angeordnet werden.
Im Sinne eines unterbrechungsfreien Betriebs der Bearbeitungs
vorrichtung und mit dem Ziel, Nacharbeiten am genähten Material
zu reduzieren, besitzt der Greiferkopf einen integrierten,
elektrisch ansteuerbaren Unterfadenschneider.
Der Antrieb des Nähgutes in x-Richtung, der Bewegung der Köpfe
in y-Richtung sowie der Nadel- und Greiferantrieb selbst werden
von einer übergeordneten Steuerung bedient. Diese Steuerung ist
auch in der Lage, bei geänderter Nährichtung und komplizierten
Nähformen das erwähnte Verschwenken von Näh- und Greiferkopf um
die z-Achse vorzugeben. Gleichzeitig wird über Teile der zen
tralen Steuerung das erforderliche elektronische Synchroni
sieren der elektromotorischen Antriebe für die Nähnadel und den
Greifer realisiert. Die zentrale Steuerung ist hierbei in der
Lage, übliche CAD-Daten zu übernehmen und in ein entsprechendes
Steuerungsprogramm zum Antreiben der Bearbeitungsvorrichtung zu
konvertieren. Eingabeseitig muß lediglich die Stichart vorge
geben und die zu bearbeitende Materialart berücksichtigt
werden.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spiels sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert
werden.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer Ausführungsform der Bearbei
tungsvorrichtung für textile, Kunststoffolien- oder
dergleichen Materialbahnen;
Fig. 2 eine Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Vorrich
tung;
Fig. 3a eine Seitenansicht der oberen Befestigungsplatte mit
elektromotorischem Antrieb und Nähkopf;
Fig. 3b die Vorderansicht der oberen Befestigungsplatte mit
Nähkopf nach Fig. 3a;
Fig. 4a eine Seitenansicht der unteren Befestigungsplatte mit
elektromotorischem Antrieb und Greiferkopf;
Fig. 4b eine Vorderansicht der unteren Befestigungsplatte mit
Greiferkopf und elektromotorischem Antrieb; und
Fig. 5 eine Vorderansicht auf obere und untere Befestigungs
platte mit dem Mittel zum Fixieren, Spannen und Fein
justieren eines Zahnriemens zur Bewegung in y-Rich
tung.
Wie aus der Vorderansicht der Bearbeitungsvorrichtung gemäß
Ausführungsbeispiel zu erkennen, umfaßt diese ein Gestell 1 mit
Ausgleichfüßen 2, um ein entsprechendes Ausrichten der Vor
richtung auch bei teilweise unebenen Böden zu ermöglichen.
Auf dem Gestell 1 ist ein geschlossener schwingungs- und ver
windungssteifer Tragrahmen 3, welcher ein Portal bildet, ange
ordnet. In den seitlichen Abschnitten 4 des Tragrahmens 3 sind
Umlenkrollen 5 für einen oberen Zahnriemen 6 und einen unteren
Zahnriemen 7 vorgesehen.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel wird sowohl der obere
Zahnriemen 6 als auch der untere Zahnriemen 7 über eine die
Umlenkrollen 5 verbindende Achse 8 von einem gemeinsamen
Elektromotor 9 angetrieben.
Der Tragrahmen 3 weist parallel verlaufende Längsführungen 10
auf.
Diese Längsführungen 10 dienen der beweglichen Aufnahme einer
oberen Befestigungsplatte 11 und einer unteren Befestigungs
platte 12.
Die obere und die untere Befestigungsplatte 11, 12 sind mit dem
oberen bzw. unteren Zahnriemen 6, 7 verbunden, um eine Bewegung
in y-Richtung, d. h. senkrecht zur Materialbahn zu gewähr
leisten. Die obere und die untere Befestigungsplatte 11, 12
weisen jeweils zwei Klemmbacken 13 zum Befestigen je eines
Zahnriemenendes auf.
An der oberen Befestigungsplatte 11 ist ein mit einer Verti
kalführung verbundener Hubzylinder 14 zur Ausführung einer
Bewegung des Nähkopfes in z-Richtung vorhanden.
An der unteren Befestigungsplatte 12 ist eine Greiferkopf
aufnahme 15 sowie ein elektromotorischer Greiferantrieb 16
vorgesehen. Die obere Befestigungsplatte 11 weist einen
elektromotorischen Nadelantrieb 17 sowie eine Nähkopfaufnahme
18 auf.
Nähkopf- sowie Greiferkopfaufnahme 18, 15 sind mit je einem um
die z-Achse synchron winkelverstell- oder verschwenkbaren
Befestigungs- oder Aufnahmeflansch für den Näh- bzw. Greifer
kopf versehen.
Die Seitenansicht gemäß Fig. 2 läßt den angeflanschten
Greiferkopf 19 sowie den Nähkopf 20 und Führungsschienen 21 mit
der Möglichkeit des Transports der Materialbahn (nicht gezeigt)
erkennen.
Einzelheiten der Ausbildung von oberer Befestigungsplatte 11
mit Nadelantrieb 17 können den Fig. 3a und 3b entnommen
werden.
Bei der zeichnerisch dargestellten Ausführungsform wurde aus
Gründen der Übersichtlichkeit auf eine Darstellung der
Verschwenkbarkeit von Näh- bzw. Greiferkopf verzichtet. Zu
erkennen sind jedoch der Befestigungsflansch 22, welcher eine
Rastmitnahme oder dergleichen zum Übertragen der vom Antrieb 17
erzeugten Bewegung umfaßt.
Mit Hilfe des Hubzylinders 14 kann der Nähkopf 11 in z-Richtung
angehoben oder abgesenkt werden. Mittels des Hubzylinders 14
gelingt es darüber hinaus, über einen nicht dargestellten
Nähfuß das Nähgut anzupressen, um Aufwölbungen desselben und
damit eine schlechte Nähqualität zu verhindern.
Wie aus der Fig. 3b entnommen werden kann, wird bei Betätigen
des Hubzylinders 14 die gesamte Einheit, umfassend sowohl den
elektromotorischen Nadelantrieb 17 als auch Befestigungsflansch
22, d. h. Nähkopfaufnahme 18 angehoben oder abgesenkt.
An der oberen Befestigungsplatte 11 sind gemäß Fig. 3a Sensoren
23 zur Erfassung der Position der Nadel und des Fadenhebers
vorgesehen. Diese Sensoren 23 treten in Wechselwirkung mit
einer Blende 24, welche mit der Welle des Nadelantriebs 17
verbunden ist. Vorzugsweise sind die Sensoren 23 als induktive
Näherungsschalter ausgebildet.
Die antriebsseitige Ausbildung für den Greiferkopf 19 ent
spricht, wie in den Fig. 4a und 4b dargestellt, im
wesentlichen derjenigen des Nähkopfes 20. Auch hier ist, wie in
der Fig. 1 bereits dargestellt, ein elektromotorischer Antrieb
16 sowie eine Greiferkopfaufnahme 15 vorhanden. Die
Kraftübertragung zwischen dem Antrieb 16 und dem
Kraftübertragungsmittel im Befestigungsflansch 22 bzw. in dem
Greiferkopf wird mittels eines Zahnriemens realisiert, wie dies
auch beim Nadelantrieb für den Nähkopf der Fall ist. Hieraus
ergeben sich im Betrieb weitere Vorteile.
Die Fig. 5 macht deutlich, wie die Enden des oberen Zahnriemens
6 und des unteren Zahnriemens 7 von den Klemmbacken 13 aufge
nommen werden. Die Klemmbacken 13 zur Aufnahme der Riemenenden
befinden sich in einer Klemmbackenführung 25, die wiederum mit
Justierschrauben oder -bolzen 26 zusammenwirkt. Durch ein Ver
stellen der Justierschrauben in Richtung Näh- bzw. Greiferkopf
wird der jeweilige Zahnriemen 6 oder 7 gespannt. Darüber hinaus
läßt sich eine Feinjustage vom oberen Befestigungsflansch zum
unteren Befestigungsflansch 11, 12 bzw. Näh- und Greiferkopf
realisieren, die insbesondere dann von Vorteil ist, wenn, wie
zeichnerisch dargestellt, von einem gemeinsamen Antrieb mittels
Elektromotor 9 ausgegangen wird.
Der Antrieb der elektromotorischen Komponenten der Bearbei
tungsvorrichtung erfolgt mittels einer zentralen Steuerungs
einrichtung, welche in einem Schaltschrank 27 untergebracht
ist. Am Schaltschrank 27 ist über einen Kragarm 28 ein Anzeige- und
Bedientableau 29 befestigt. Das Bedientableau befindet sich
außerhalb der sich bewegenden Materialbahn und ist daher
gefahrlos und leicht zugänglich, so daß die einzelnen Einstell- und
Steuerungsoperationen effektiv vorgenommen werden können.
1
Gestell
2
Ausgleichsfüße
3
Tragrahmen
4
seitliche Abschnitte
5
Umlenkrollen
6
oberer Zahnriemen
7
unterer Zahnriemen
8
Achse
9
Elektromotor
10
Längsführungen
11
obere Befestigungsplatte
12
untere Befestigungsplatte
13
Klemmbacke
14
Hubzylinder
15
Greiferkopfaufnahme
16
Greiferantrieb
17
Nadelantrieb
18
Nähkopfaufnahme
19
Greiferkopf
20
Nähkopf
21
Führungsschiene
22
Befestigungsflansch
23
Sensor
24
Blende
25
Klemmbackenführung
26
Justierschraube
27
Schaltschrank
28
Kragarm
29
Bedien- und Anzeigetableau
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Bearbeiten von textilen, Kunststoffolien- oder
dergleichen Materialbahnen, wobei die ein- oder mehrlagige
Materialbahn von einer Vorratsstation in einen Spannrahmen
überführbar ist und kontinuierlich oder quasi kontinuierlich in
x-Richtung bewegt zu einem Bearbeitungsbereich gelangt, welcher
ein brückenartiges Portal zur Aufnahme von in y-Richtung
bewegbaren Näh- und Greiferkopf aufweist und wobei für den
gesteuerten Antrieb von Näh- und Greiferkopf in y-Richtung
mindestens ein Elektromotor vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das brückenartige Portal aus einem geschlossenen, schwin gungs- und verwindungssteifen Tragrahmen (3) besteht, wobei am Tragrahmen (3) zwei parallele Längsführungen (10) zur Aufnahme von einer oberen (11) und einer unteren (12) beweglichen Befestigungsplatte ausgebildet sind;
- - die Befestigungsplatten (11, 12) Mittel zum Fixieren, Spannen und Feinjustieren je eines Zahnriemens (6, 7) zur Bewegung in y-Richtung aufweisen;
- - an der oberen Befestigungsplatte (11) ein mit einer Verti kalführung verbundener Hubzylinder (14) zur Ausführung einer Bewegung in z-Richtung und an der Vertikalführung eine Näh kopfaufnahme (18) sowie ein elektromotorischer Nadelantrieb (17) angeordnet ist,
- - an der unteren Befestigungsplatte (12) eine Greiferkopf aufnahme (15) sowie ein mit dem Nadelantrieb (17) synchronisierter elektromotorischer Greiferantrieb (16) vorgesehen sind und
- - Nähkopf- sowie Greiferkopfaufnahme (18, 15) je einen um die z-Achse synchron winkelverstell- oder verschwenkbaren Befestigungs- oder Aufnahmeflansch (22) für den Näh- bzw. Greiferkopf (20, 19) sowie umfassend ein Kraftübertragungs mittel zur Nadel- und Greiferbewegung aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Tragrahmen (3) auf einem Gestell (1) angeordnet sind,
welches parallel verlaufende, in x-Richtung sich erstreckende
Führungsschienen (21) umfaßt und vorzugsweise im Bearbeitungs
bereich, jedoch außerhalb der Bewegungsbahn von Näh- und
Greiferkopf (20, 19) oberhalb und unterhalb der Materialbahn
mindestens ein Transportwalzenpaar angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zahnriemen (6, 7) zur Bewegung in y-Richtung mit getrennt
ansteuerbaren Elektromotoren (9) zusammenwirken, um Näh- oder
Greiferkopf (20, 19) in eine vorgegebene seitliche Position,
insbesondere zum Fadenwechsel zu überführen.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Befestigungsmittel zum Fixieren, Spannen und Feinjustieren
der Zahnriemen (6, 7) Klemmbacken (13) zur Aufnahme je eines
Riemenendes und eine Klemmbackenführung (25) umfassen, wobei
die Klemmbacken (13) in der Führung durch Justierschrauben
oder -bolzen (26) verschieblich sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hubzylinder (14) als Pneumatikstellglied zum Anheben des
Nähkopfes (20) sowie zum Anpressen eines am Kopf befestigten
Nähfußes an das Nähgut ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der oberen Befestigungsplatte (11) Sensoren (23) zur
Erfassung der Position der Nadel und des Fadenhebers eines
angeschlossenen Nähkopfes (20) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoren (23) eine mit der Welle des elektromotorischen
Antriebs für den Nähkopf (20) verbundene Blende (24) sowie
einen Näherungsschalter oder einen optischen Schalter umfassen.
8. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Befestigungs- und Aufnahmeflansch (22) in einer vorge
gebenen Position arretier- oder feststellbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem Bearbeitungsbereich eine Wasserstrahl- oder Laserschneid
strecke nachgeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Greiferkopf (19) einen elektrisch ansteuerbaren Unter
fadenschneider aufweist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998124820 DE19824820A1 (de) | 1998-06-03 | 1998-06-03 | Vorrichtung zum Bearbeiten von textilen, Kunststoffolien- oder dergleichen Materialbahnen |
EP99110559A EP0962573A3 (de) | 1998-06-03 | 1999-06-01 | Vorrichtung zum Bearbeiten von textilen, Kunststoffolien- oder dergleichen Materialbahnen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998124820 DE19824820A1 (de) | 1998-06-03 | 1998-06-03 | Vorrichtung zum Bearbeiten von textilen, Kunststoffolien- oder dergleichen Materialbahnen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19824820A1 true DE19824820A1 (de) | 1999-12-16 |
Family
ID=7869791
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998124820 Ceased DE19824820A1 (de) | 1998-06-03 | 1998-06-03 | Vorrichtung zum Bearbeiten von textilen, Kunststoffolien- oder dergleichen Materialbahnen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0962573A3 (de) |
DE (1) | DE19824820A1 (de) |
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