DE19815049A1 - Verfahren zum Herstellen eines Garnes und Spinnmaschine hierfür - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Garnes und Spinnmaschine hierfürInfo
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Abstract
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes, bei dem eine von einem Streckwerk 1 abgelieferte Faserlunte 8 zunächst in einer Verdichtungsvorrichtung 9 einem Verdichten unterworfen und anschließend mittels einer Topfspinnvorrichtung 41 fadenballonlos gedreht und aufgewunden wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Gar
nes, bei dem eine von einem Streckwerk abgelieferte Faserlunte
zunächst einem Verdichten unterworfen und anschließend gedreht
und aufgewunden wird sowie eine Spinnmaschine, mittels deren ein
solches Verfahren ausführbar ist.
Verdichtungsvorrichtungen in Form von mit einer Perforationsspur
versehenen, rotierenden, zylindrischen Walzen (DE 44 26 249 A1)
oder von mit einer Perforationsspur versehenen, umlaufenden,
flexiblen Riemchen (EP 0 635 590 A2) sind bekannt.
Das Verdichten einer von einem Streckwerk abgelieferten Faser
lunte bietet den Vorteil, daß die Faserlunte eng zusammengefaßt
der Drehungszone zugeführt werden kann, in der sie zu einem Garn
verfestigt wird. In diese eng zusammengefaßte Faserlunte springt
die ihr von der Drehungseinrichtung erteilte Drehung bis nahe an
die Klemmlinie ein, d. h. das Spinndreieck ist sehr klein. Dies
hat zur Folge, daß der Verlust an sich abspaltenden Randfasern
minimal ist und daß das erzeugte Garn wenig abstehende Fasern
aufweist, d. h. geringe Haarigkeit besitzt.
Es hat sich gezeigt, daß diese vorteilhafte Wirkung des Verdich
tungsspinnens durch das erfindungsgemäße Drehen und Aufwinden
der Faserlunte mittels einer Topfspinnvorrichtung noch weiter
gesteigert werden kann. Ein Drehen und Aufwinden der Faserlunte
mittels einer Topfspinnvorrichtung erfolgt ballonlos und vermin
dert dadurch die Fadenzugkraft in dem Fadenstück zwischen dem
Ablagepunkt des Garnes im Spinntopf und dem Ausgangswalzenpaar
des Streckwerkes in diesem Fadenstück im Vergleich mit einer
Ringspinnvorrichtung. Anscheinend unterstützt diese Wirkung den
Effekt des Verdichtens der Faserlunte.
Die Erfindung sieht daher vor, die von einem Streckwerk ange
lieferte Faserlunte zunächst einer Verdichtung zu unterziehen
bevor sie unter Erteilung von Drehung verfestigt und aufgewunden
wird.
Die erfindungsgemäße Spinnmaschine zum Ausführen dieses Ver
fahrens weist demgemäß Streckwerke mit Verdichtungseinrichtungen
als auch Topfspinnvorrichtungen auf. Die am Ausgang eines
Streckwerkes angeordneten Verdichtungsvorrichtungen können als
rotierende, starre, hohle und im Innern unter Saugzug stehende,
auf ihrem Umfang eine Perforationsspur aufweisende Saugwalzen
oder als umlaufende Bänder vorzugsweise in Form von Riemchen
ausgebildet sein. Die unter Saugzug stehende Perforationsspur
ist eine in Richtung der Bewegung des Faserlunte verlaufende
Reihe kleiner Ansaugöffnungen, an die die Fasern der Faserlunte
angesaugt werden.
Die Topfspinnvorrichtungen können von beliebiger bekannter Bau
art sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann neben dem Herstellen von
einfachem Garn vorteilhaft auch beim Herstellen von Coregarn
oder/und von Scheinzwirn eingesetzt werden. Entsprechend kann
die erfindungsgemäße Vorrichtung auch mit Einrichtungen zum Her
stellen von Coregarn oder/und von Scheinzwirn ausgestattet wer
den.
In einem Coregarn soll der Kernfaden möglichst vollständig in
die das äußere Erscheinungsbild des Garnes bestimmenden Mantel
fasern eingebettet werden. Im normalen Coregarn-Spinnen erfolgt
dies dadurch, daß der Kernfaden der im letzten, in aller Regel
also im Hauptverzugsfeld breit auseinandergelaufenen Faserlunte
zugeführt wird, während das Herumlegen der Mantelfasern um den
Kernfaden durch das Drehen des Faserverbandes zwischen dem Aus
gangswalzenpaar und dem die Drehung erteilenden Organ, in aller
Regel also einer Ringspinnspindel erfolgt. Dieses Einbetten er
folgt an manchen Stellen entlang des Garnes häufig unvollstän
dig, was eine Qualitätseinbuße des erzeugten Coregarnes dar
stellt.
Durch das erfindungsgemäße Verdichten wird das Einbetten des
Kernfadens in die Mantelfasern zusätzlich zum Eindrehen unter
stützt und bewirkt so ein wirksameres, weniger Lücken aufweisen
des und über die Länge des Garnes gleichmäßigeres Abdecken des
Kernfadens durch die Mantelfasern.
Ein besonders wirksames Einbetten des Kernfadens wird dann er
reicht, wenn dieser erfindungsgemäß vor der Verdichtungszone der
dort noch breit liegenden Faserlunte möglichst mittig zugeführt
wird. Dies ist insbesondere dann gegeben, wenn der Kernfaden dem
Ausgangswalzenpaar des Streckwerkes auf dessen Einlaufseite zu
geführt wird.
In Abwandlung dieser Ausführungsform kann der Kernfaden auch di
rekt der Verdichtungszone zugeführt werden. Bei einer ein Riem
chen aufweisenden Verdichtungsvorrichtung kann der Kernfaden dem
Streckwerk von derjenigen Seite - von oben oder von unten - zu
geführt werden, auf der das Riemchen angeordnet ist und um die
Umlenkkante an der Einlaufseite des Riemchens geleitet werden.
Im anderen Falle ist dem Riemchen im Bereich seiner Einlaufseite
eine Führungswalze zugeordnet, um die der Kernfaden geführt ist.
Wenn die Verdichtungsvorrichtung eine Saugwalze aufweist, kann
der Kernfaden auch dem Umfang dieser Saugwalze zugeführt werden.
Die Anordnung kann so getroffen sein, daß jeder Faserlunte ein
Kernfaden zuläuft oder auch mehrere Kernfäden zulaufen und dar
aus durch Drehungserteilung ein Coregarn gebildet wird. Es ist
jedoch auch möglich, insbesondere zwei mit mindestens einem
Kernfaden dotierte Faserlunten vor dem Erteilen von Drehung zu
sammenlaufen zu lassen und dann erst durch Erteilung von Drehung
einen sog. Scheinzwirn aus zwei Coregarnen zu erzeugen.
Unter einem Scheinzwirn wird ein textiler Faden verstanden, bei
dem zwei ungedrehten Faserlunten gemeinsam Drehung erteilt wird.
Hierbei werden die beiden Faserlunten umeinander geschlungen und
dem so gebildeten Faserverband Drehung erteilt. Von echtem Zwirn
unterscheidet sich dieser Scheinzwirn dadurch, daß die beiden
Komponenten keine eigene Drehung aufweisen, sondern nur durch
das Umeinander-Schlingen durch das gemeinsame Drehen im Endpro
dukt ähnlich getrennt gehalten sind wie dies bei einem
echten Zwirn der Fall ist.
Ein Scheinzwirn erscheint einem echten Zwirn um so ähnlicher,
je deutlicher die beiden Komponenten im Scheinzwirn erkennbar
bleiben. Durch das Verdichten werden die Fasern, aus denen jede
der beiden Faserlunten besteht, zu je einem kompakten Faserver
band zusammengefaßt, die beim Vereinigen weit weniger zu einem
Zusammenfließen mit dem jeweiligen anderen Faserverband neigen.
Die beiden Faserverbände bleiben daher deutlicher voneinander
getrennt und der Scheinzwirn erscheint einem echten Zwirn ähn
licher.
In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Er
findung schematisch dargestellt.
Es zeigen
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Erfindung im Quer
schnitt durch den Streckwerksbereich und durch die
Spindelreihe;
Fig. 2 eine Variante des Gegenstandes der Fig. 1 aus
schnittsweise in gleicher Darstellung;
Fig. 3 eine Vorderansicht der Verdichtungsvorrichtung der
Fig. 2 teilweise geschnitten;
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform in Darstellung wie in
Fig. 1;
Fig. 5 eine Vorderansicht der Vorrichtung der Fig. 4;
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform in Darstellung wie in
Fig. 1;
Fig. 7 die Vorderansicht des Gegenstandes der Fig. 6;
Fig. 8 eine weitere Ausführungsform in Darstellung wie in
Fig. 1;
Fig. 9 die vereinfachte Vorderansicht des Gegenstandes der
Fig. 8;
Fig. 10 eine Variante der Verdichtungsvorrichtung aus
schnittsweise am Streckwerk, im Schnitt;
Fig. 11 eine weitere Ausführungsform in Darstellung wie in
Fig. 1;
Fig. 12 die Draufsicht auf den Gegenstand der Fig. 10.
Die erfindungsgemäße Spinnmaschine weist ein Streckwerk 1 ge
läufiger Bauart mit einem Eingangswalzenpaar 2, einem Mittelwal
zenpaar 3 und einem Ausgangswalzenpaar 4 auf. Die Unterwalzen
2', 3' und 4' dieser Walzenpaare sind als Stahlwalzen ausgebil
det, die sich über die Länge des Streckwerksbereiches der Spinn
maschine erstrecken und weisen im Bereich der Arbeitsstellen
Riffelung auf. Die Oberwalzen 2'', 3'' und 4'' sind als Zwillings
oberwalzen ausgebildet, die mit elastischem Belag 5 versehen und
mittels nicht dargestellter Lenker an einem in Fig. 2 angedeu
teten Trag- und Belastungsarm 6 gelagert und federbelastet sind.
Die Walzen 2' und 2'' des Mittelwalzenpaares 2 sind mit Riemchen
7 ausgestattet, die jeweils in nicht dargestellten, ebenfalls am
Trag- und Belastungsarm 6 bzw. an der Stanze des Streckwerkes
gelagerten Riemchenkäfigen geführt sind. Dieses Streckwerk 1
liefert eine zur angestrebten Feinheit verstreckte, aber noch
nicht verfestigte Faserlunte 8 ab.
Es versteht sich, daß die Erfindung auch mit anderen Arten von
Streckwerken verwirklicht werden kann. Ebenso können dem Streck
werk 1 unterschiedliche Verdichtungsvorrichtungen 9 für die vom
Streckwerk abgelieferte Faserlunte nachgeordnet sein.
In der Ausführungsform der Fig. 1 bis 3 besteht die Verdich
tungsvorrichtung 9 aus einer Saugwalze 10, die oberhalb des
Laufweges der Faserlunte 8, also oberhalb der Streckfeldebene
angeordnet ist. Sie liegt auf zwei Unterwalzen 11 und 12 auf,
die über die Länge des Streckwerksbereiches der Spinnmaschine
durchlaufen und angetrieben sind.
Um zu vermeiden, daß die vom Ausgangswalzenpaar 4 des Streckwer
kes 1 zur Saugwalze 10 laufende Faserlunte 8 etwa beim gewollten
Abschalten oder bei einem ungewollten Zusammenbrechen des auf
die Saugwalze wirkenden Saugzuges herabfällt oder etwa beim Vor
beilauf eines Wanderbläsern durch dessen Blasstrom verblasen
wird, kann die Unterwalze 11 von einem Transportriemchen 13 um
schlungen sein, das sich mittels bekannter Führungsmittel wie
bspw. einer Umlenkschiene bis nahe an die Klemmlinie des Aus
gangswalzenpaares des Streckwerkes erstreckt. Durch das Trans
portriemchen 13 wird die Faserlunte 8 getragen und gestützt und
an einem Abreißen gehindert.
Die Schnittdarstellungen der Fig. 2 und 3 in unterschiedlichen
Richtungen zeigen die Ausbildung der Saugwalze 10. Sie ist
topfförmig und weist auf ihrem Umfang eine Perforation 14 in
Form von in einer Linie bzw. in zwei Linien (Fig. 3) angeord
neten kleinen Ansaugöffnungen 15 auf. Sie ist gemeinsam mit
ihrer Zwillingswalze an einer im Trag- und Belastungsarm 6 ge
halterten Achse 16 gelagert. Durch ihre offene Seite ragt eine
durch einen Schirm 17 gebildete Saugkammer 18 in ihr Inneres.
Die Saugkammer 18 ist über eine Rohrleitung 19 mit einer
Saugquelle 20 verbunden, die einen Motor 21 und eine Saugpumpe
22 umfassen kann. Mittels der Saugkammer 18 wird der Saugzug der
Saugquelle 20 auf einen Umfangsbereich der Saugwalze 10, auf
eine Verdichtungszone 23 beschränkt. Die Länge dieser Ver
dichtungszone 23 hängt von der Länge der zu verdichtenden Fasern
ab und beträgt bei Baumwolle in aller Regel nicht weniger als
etwa 15 mm.
Die Saugwalze 10 besteht üblicherweise aus Stahl. Um metal
lischen Kontakt zwischen ihrem Mantel und den in aller Regel
ebenfalls stählernen Unterwalzen 11 und 12 zu vermeiden, der zu
Verschleiß, Lärm und Gleiten führen würde, sind entweder die
Saugwalze 10 oder die Unterwalzen 11, 12 mit elastischem Belag 5
versehen. In der in Fig. 1 und 3 wiedergegebenen Ausführungsform
ist es die Saugwalze 10, die mit dem elastischen Belag 5 ver
sehen ist, in der Ausführungsform der Fig. 2 die Unterwalzen 11
und 12.
Fig. 4 und 5 zeigen eine Ausführungsform, bei der eine Saugwalze
24, die im übrigen in ihrem Aufbau der Saugwalze 10 der Fig. 1
bis 3 entsprechen kann, unterhalb des Laufes der Faserlunte 8,
also der Streckfeldebene angeordnet ist. Zugeordnet ist ihr eine
Oberwalze 25, die als Drehungsstopp für die durch die Drehung
erteilende Einrichtung eingeleitete Drehung dient. Im Innern der
Saugwalze 24 ist wieder eine Saugkammer 18 angeordnet, die die
Verdichtungszone 23 begrenzt. Am Beginn der Verdichtungszone 23
kann eine weitere Oberwalze 26 angeordnet sein.
Die Fig. 6 und 7 zeigen eine Variante der Vorrichtung der Fig.
5, bei der auf ein gesondertes Ausgangswalzenpaar des Streck
werkes 1 verzichtet ist. Die Funktion des Ausgangswalzenpaares 4
des Streckwerkes als Ausgangswalzenpaar des Hauptverzugsfeldes
wird hier durch die Saugwalze 24 und die weitere ihr zugeordnete
Oberwalze 26 übernommen.
In der Ausführungsform der Fig. 8 und 9 besteht die Ver
dichtungsvorrichtung 9 aus einem Saugriemchen 27, das eine Ober
walze 28 umschlingt, die mit elastischem Belag 5 versehen sein
kann. Dieses Saugriemchen 27 weist mittig um seinen Umfang die
Perforation 14 auf. Innerhalb des Saugriemchens 27 ist die Saug
kammer 18 angeordnet, die die Saugwirkung auf die Verdichtungs
zone 23 begrenzt, in der sie sich gegen den inneren Umfang des
Saugriemchens öffnet. In dieser Verdichtungszone 23 wirkt der
Saugzug auf die Außenseite des Saugriemchens 27. Die Oberwalze 28
liegt mit dem sie umschlingenden Saugriemchen 27 auf einer
angetriebenen Unterwalze 29 auf, die ebenfalls über die Länge
des Streckfeldbereiches der Spinnmaschine durchläuft.
In der Ausführungsform der Fig. 10 weist die Verdichtungsvor
richtung 9 ebenfalls ein Saugriemchen 30 aus elastischem Kunst
stoff auf, das dem vorstehend beschriebenen Saugriemchen der
Fig. 8 gleichen kann, hier jedoch eine Unterwalze 31 umschlingt.
Diese Unterwalze 31 liegt mit ihrem Saugriemchen 30 auf einer
Antriebs-Unterwalze 32 auf, die als über den Streckfeldbereich
der Spinnmaschine durchgehende Stahlwalze ausgebildet ist und
dem Antrieb der Unterwalze 31 dient. Der vom Saugriemchen 30 um
schlungenen Unterwalze 31 ist eine Oberwalze 33 zugeordnet. Das
Saugriemchen 30 weist die Perforierung 14 in Form um seinen Um
fang angeordneter Ansaugöffnungen 15 auf. Innerhalb dieses
Saugriemchens 30 ist ebenfalls wie vorstehend beschrieben eine
an eine Saugquelle 20 angeschlossene Saugkammer 18 angeordnet.
Die Saugriemchen-Unterwalze 31 und die Oberwalze 33 sind als
Zwillingswalzen ausgebildet. Die Oberwalze 33 kann elastischen
Belag 5 aufweisen oder - da sie auf dem Saugriemchen 30 aus
elastischem Kunststoff aufliegt, auch einen stählernen Mantel
haben. Die Anordnung einer gesonderten Riemchen-Zwillingsunter
walze 31 ist deshalb gewählt, damit das Saugriemchen 30 bei Ver
schleiß leichter ausgetauscht werden kann.
In allen Ausführungsformen können die den Verdichtungsaggregaten
Saugwalze 24 (Fig. 4, 5 und 6), Saugriemchen 27 (Fig. 8) sowie
Saugriemchen 30 (Fig. 10) zugeordneten Oberwalzen 25, 26; 28
und 33 ebenso wie die Oberwalzen 2'', 3'' und 4'' des Streckwerkes
1 in dessen Trag- und Belastungsarm gehaltert und belastet sein.
Ebenso können in allen Ausführungsformen die Unterwalzen 2', 3'
und 4' des Streckwerkes 1 und die den Verdichtungsaggregaten zu
geordneten Unterwalzen 11, 12; 29 und 32 bzw. die als Unterwal
zen ausgebildeten Saugwalzen 24 der Fig. 4 und 5 bzw. 6 und 7
durch ein in Fig. 8 schematisch mittels einer strichpunktierten
Wirklinie 34 angedeuteten Getriebes in aufeinander abgestimmten
Drehzahlverhältnissen angetrieben sein. Der Antrieb kann auch
mittels Einzelantrieben erfolgen, deren gegenseitige Drehzahlab
hängigkeit ebenfalls durch die Wirklinie 34 dargestellt ist.
Die Verdichtungsvorrichtung 9 kann gemäß Fig. 11 und 12 auch
einen an seiner Umfangsfläche die Perforation 14 enthaltenden,
scheibenförmigen Saugrotor 35 aufweisen, der so angeordnet ist,
daß die Ebene seiner Perforation in etwa in einer Ebene liegt,
die die Ausgangswalzen 4', 4'' des Ausgangswalzenpaares 4 in
deren Klemmlinie tangiert. Infolge seiner scheibenförmigen Aus
führung und durch zusätzliche Abfasungen seiner Umfangsfläche
kann der Saugrotor 35 in den Zwickel zwischen den Walzen des
Ausgangswalzenpaares 4 und damit sehr dicht an dessen Klemmlinie
herangerückt werden. Der Saugrotor 35 ist in Fig. 12 in der
Ebene seiner Perforation 14 aufgeschnitten, so daß die in seinem
Inneren angeordnete, an die Drucksenke 20 angeschlossene Saug
kammer 18 erkennbar wird. Die Saugkammer 18 begrenzt im Saug
rotor 35 eine Verdichtungszone 23, die dicht an der Klemmlinie
des Ausgangswalzenpaares 4 beginnt und sich bspw. um ein Viertel
des Umfangs des Saugrotors erstreckt. Am Ende der Verdichtungs
zone 23 ist an den Umfang des Saugrotors 35 eine Andrückwalze 36
mittels einer an ihrem Haltearm 37 angreifenden Feder 38 federnd
angedrückt. Der Saugrotor 35 kann an seiner Welle 39 mittels
eines Tangentialriemens 40 angetrieben werden. Durch die hohle
Welle 39 kann sich auch die Rohrleitung 19 in die Saugkammer 18
erstrecken.
Den Verdichtungsvorrichtungen 8 ist eine Topfspinnvorrichtung 41
nachgeordnet. Diese Topfspinnvorrichtung 41 weist einen Spinn
topf 42 auf, der in einer seinen Antrieb und seine Lagerung ent
haltenden Topfbank 43 gelagert ist. In den Spinntopf 42 ragt
ein Fadenführerrohr 44, das über einen Arm 45 mit einer nicht
mehr dargestellten Fadenführerbank verbunden ist. Das Faden
führerrohr 44 wird in der für den Aufbau des Spinnkuchens 46 im
Spinntopf 42 erforderlichen, bekannten und daher hier nicht im
Einzelnen beschriebenen Weise auf und ab bewegt.
Im Betrieb liefert das Streckwerk 1 aus dem Ausgangswalzenpaar 4
eine Faserlunte 8 ab, die infolge des Durchmessers des zulau
fenden Vorgarnes und der Verzugsarbeit eine gewisse Breite auf
weist. Diese Faserlunte 8 wird durch den Saugzug der Saugkammer
18 an das jeweilige Saugaggregat angesaugt und an diesem in der
Verdichtungszone 23 verdichtet. Hierbei werden die in der
Faserlunte 8 seitlich liegenden Fasern an die enge Linie der
Perforation 14 herangesaugt und die Faserlunte dadurch verdich
tet. In diesem verdichteten Zustand wird sie an die Topfspinn
vorrichtung 41 abgeliefert und von dieser durch Drehungser
teilung verfestigt und aufgewunden.
Im Falle des Saugrotors 35 der Fig. 11 und 12 ist darüber hinaus
der Vorteil geboten, daß die breit aus dem Ausgangswalzenpaar 4
aus laufende Faserlunte 8 durch die Bewegung des in dieser
Richtung umlaufenden Saugrotors bereits eine Zusammenfassung er
fährt, die dann durch die Verdichtung in der Verdichtungszone 23
des Saugrotors weiter erhöht wird. Im Falle des Saugrotors 35
kann ferner die Faserlunte 8 wie üblich breit changiert werden,
da dieses Changieren in Richtung der Perforation 14 am Umfang
des Saugrotors erfolgt und die Faserlunte daher in allen Chan
gierstellungen durch die Perforation erfaßt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann neben dem Herstellen von
einfachem Garn vorteilhaft auch beim Herstellen von Coregarn
oder/und von Scheinzwirn eingesetzt werden. Entsprechend kann
die erfindungsgemäße Vorrichtung auch mit Einrichtungen zum Her
stellen von Coregarn oder/und von Scheinzwirn ausgestattet wer
den. Unter Coregarn versteht man ein Garn, bei dem ein vorzugs
weise aus einem endlosen, synthetischen Faden bestehender Kern
faden durch Mantelfasern endlicher Länge, in der Regel Baum
woll- oder/und Wollfasern, ummantelt wird. Unter Scheinzwirn wird ein
Faden verstanden, bei dem zwei Faserlunten ohne eigene Drehung
gemeinsam gedreht werden. Dabei bleiben die beiden Faserlunten
im entstehenden Faden in gewissem Umfang zwirnartig getrennt, so
daß der Faden im Aussehen einem Zwirn ähnelt.
Zum Herstellen von Coregarn wird die Spinnmaschine mit einer
Coregarneinrichtung 47 ausgerüstet, die - wie aus Fig. 8 er
kennbar - aus zwei Abrollwalzen 48 besteht, auf denen eine einen
Kernfaden 49 enthaltende Kernfadenspule 49 aufliegt. Von einer
der Abrollwalzen 48 ist der Kernfaden 50 auf die Einlaufseite
der Oberwalze 4'' des Ausgangswalzenpaares 4 des Streckwerkes ge
führt. Die Abrollwalzen 48 sind mit einer der Umfangsgeschwin
digkeit des Ausgangswalzenpaares 4 entsprechenden Umfangsge
schwindigkeit angetrieben.
Dadurch wird erreicht, daß der Kernfaden 49 der Faserlunte 8 mit
deren Abzugsgeschwindigkeit aus dem Hauptverzugsfeld zwischen
den Walzenpaaren 3 und 4 entsprechender Geschwindigkeit zuläuft.
Der Kernfaden 49 läuft ferner durch einen Kernfaden-Fadenführer
51, der die Changierbewegung des Kernfadens 49 auf der Kern
fadenspule 50 neutralisiert und der über eine Wirkungslinie 52
derart mit dem Vorgarn-Einlauftrichter 53 des Streckwerkes ver
bunden ist, daß er zu diesem justiert ist und falls dieser chan
giert, mit diesem changiert. Dadurch wird sichergestellt, daß
der Kernfaden 49 der Faserlunte 8 stets mittig zugeführt wird.
Er läuft daher in die an dieser Stelle noch breit laufende
Faserlunte 8 ein und wird dann in der anschließenden Verdich
tungszone 23 durch die unter Wirkung des Saugzuges eng zusammen
rückenden Mantelfasern der Faserlunte dicht und deckend umman
telt und zum Coregarn 54.
Es versteht sich, daß der Kernfaden 49 der Faserlunte 8 auch am
Beginn der Verdichtungszone 23 zugeführt werden könnte. Er kann
dann direkt der Saugwalze 10 bzw. 24 (Fig. 1 bis 3 bzw. 4 und
7), oder dem Saugriemchen 27 bzw. 30 (Fig. 8 und 9 bzw. 10) zu
laufen. Im Falle des Saugrotors 35 (Fig. 11 und 12) müßte der
Kernfaden 49 dem Saugrotor seitlich zugeführt werden.
In Fig. 7 ist an der Verdichtungsvorrichtung der Fig. 6 auch
die Möglichkeit dargestellt, das Streckwerk 1 zum Herstellen von
Scheinzwirn auszurüsten. Hierbei weist die Saugwalze 24 eine
Perforation 14 in Form zweier im Abstand nebeneinander liegender
Reihen von Ansaugöffnungen 15 auf, mittels deren zwei an der je
weiligen Arbeitsstelle im Streckwerk 1 getrennt, parallel ver
streckte und durch das Ausgangswalzenpaar 4 nebeneinander abge
lieferte Faserlunten 8, 8' noch getrennt verdichtet werden. Nach
Ablaufen dieser verdichteten Faserlunten 8, 8' von der Saugwalze
24 der Verdichtungsvorrichtung 9 laufen die beiden Faserlunten
im Vereinigungspunkt 55 zusammen und werden durch die Topfspinn
vorrichtung 41 unter Bilden eines Scheinzwirnes 56 gedreht und
aufgewunden.
Damit beim Bruch einer der beiden die Komponenten des
Scheinzwirnes 56 bildenden Faserlunten 8, 8' die verbleibende
Faserlunte nicht als Einfachgarn weiterläuft, kann eine Abstell-
Einrichtung vorgesehen sein, die beim Bruch einer der beiden
Komponenten auch die andere zum Bruch führt. Diese Abstellein
richtung 57 besteht aus einer Falle 58 mit einem Stiftpaar 59,
zwischen dem der Scheinzwirn 56 hindurchläuft. Die Falle 58
sitzt auf einem Auflager 60 mit schmalem Stabilitätsbereich auf
und ist an diesem um eine Achse 61 schwenkbar. Wenn eine der
beiden Komponenten des Scheinzwirns 56 bricht, verlagert sich
die verbleibende Komponente seitlich so weit, daß die Falle 58
aus ihrem Stabilitätsbereich herausgeschwenkt wird und nach
unten kippt. Dabei wird die verbleibende Komponente um das
Stiftpaar 59 geschlungen und durch Verhindern der Drehungsfort
pflanzung ebenfalls zum Bruch geführt.
Es versteht sich, daß zumindest eine der beiden zum Scheinzwirn
56 vereinigten Komponenten auch mit der Vorrichtung der Fig. 8
und 9 hergestellte Coregarne 54 sein können.
Es versteht sich auch, daß die beschriebenen und dargestellten
Varianten der Komponenten der erfindungsgemäßen Spinnmaschine
wie die unabdingbaren - Streckwerk 1, Verdichtungsvorrichtung 9
und Topfspinnvorrichtung 41 - und die fakultativen - wie Core
garneinrichtung 47 und Einrichtung zum Herstellen von
Scheinzwirn 56 - auch in anderen als den beschriebenen und dar
gestellten Kombinationen verwirklicht werden können.
1
Streckwerk
2
Eingangswalzenpaar
3
Mittelwalzenpaar
4
Ausgangswalzenpaar
2
',
3
',
4
' Unterwalzen
2
'',
3
'',
4
'' Oberwalzen
5
Elastischer Bezug
6
Trag- und Belastungsarm
7
Riemchen
8
,
8
' Faserlunte
9
Verdichtungsvorrichtung
10
Saugwalze
11
,
12
Unterwalzen
13
Transportriemchen
14
Perforation
15
Ansaugöffnungen
16
Achse
17
Schirm
18
Saugkammer
19
Schlauch-, Rohrleitung
20
Saugquelle
21
Motor
22
Saugpumpe
23
Verdichtungszone
24
Saugwalze (
Fig.
4
;
5
)
25
,
26
Oberwalze
27
Saugriemchen (
Fig.
8
;
9
)
28
Oberwalze
29
Unterwalze
30
Saugriemchen
31
Unterwalze
32
Antriebs-Unterwalze
33
Oberwalze
34
Wirklinie
35
Saugrotor
36
Andrückwalze
37
Haltearm
38
Feder
39
Welle des Saugrotors
40
Tangentialriemen
41
Topfspinnvorrichtung
42
Spinntopf
43
Topfbank
44
Fadenführrohr
45
Arm
46
Spinnkuchen
47
Coregarneinrichtung
48
Abrollwalzen
49
Kernfaden
50
Kernfadenspule
51
Kernfaden-Fadenführer
52
Wirklinie
53
Vorgarn-Einlauftrichter
54
Coregarn
55
Vereinigungspunkt
56
Scheinzwirn
57
Abstellvorrichtung
58
Falle
59
Stiftpaar
60
Auflager
61
Achse
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen eines Garnes, bei dem eine von
einem Streckwerk abgelieferte Faserlunte zunächst einem Ver
dichten unterworfen und anschließend mittels einer Topf
spinnvorrichtung fadenballonlos gedreht und aufgewunden
wird.
2. Spinnmaschine mit Streckwerken (1), die an ihren Ausgangs
walzenpaaren (4) je mindestens eine Faserlunte (8) abliefern
und die an ihren Ausgängen mit Verdichtungsvorrichtungen (9)
zum Zusammenfassen der mindestens einen Faserlunte ausge
stattet sind und die unter Saugzug stehende Perforation (14)
aufweisen, und mit Topfspinnvorrichtungen (41), mittels
deren die verdichteten Faserlunten durch Erteilung von
Drehung verfestigt und aufgewunden werden.
3. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdichtungsvorrichtungen (9) als die Perforation
(14) aufweisende Saugwalzen (10, 24) ausgebildet sind. (Fig.
1 bis 3; 4 bis 7).
4. Spinnmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugwalzen (10) oberhalb des Laufes der Faserlunte
(8) angeordnet sind und auf mindestens einer angetriebenen
Unterwalze (11, 12) aufliegen. (Fig. 1 bis 3).
5. Spinnmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Ausgangswalzenpaar (4) des Streckwerkes (1)
und der Saugwalze (10) ein Transportriemchen (13) angeordnet
ist. (Fig. 1).
6. Spinnmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Transportriemchen (13) eine der Saugwalze (10) zuge
ordnete Unterwalze (11) umschlingt. (Fig. 1).
7. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdichtungsvorrichtungen (9) als die Perforation
(14) aufweisende Saugriemchen (27, 30) ausgebildet sind.
(Fig. 8 bis 10).
8. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdichtungsvorrichtungen (9) als die Perforation
(14) aufweisende Saugrotoren (35) ausgebildet sind. (Fig.
11; 12).
9. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spinnmaschine eine Vorrichtung (47) zum Herstellen
von Coregarn (54) aufweist. (Fig. 8; 9).
10. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdichtungsvorrichtungen (9) zum Herstellen von
Scheinzwirn (56) eingerichtet sind. (Fig. 3; 4 und 5; 7).
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