DE19814916A1 - Schutzhelm, insbesondere Sturzhelm - Google Patents

Schutzhelm, insbesondere Sturzhelm

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Abstract

Ein Schutzhelm, mit einer Helmkalotte (1) mit einer Visieröffnung (2) und einem hochklappbar an der Helmkalotte (1) befestigten transparenten Visier (4) ist zur Steuerung einer zusammengesetzten Öffnungsbewegung des Visiers (4) ohne die Notwendigkeit zusätzlicher Bedieneingriffe gekennzeichnet durch eine solche Lagerung und Führung des Visiers (4), daß das Visier (4) beim Schließen eine das Visier (4) gegen einen Rand (3) der Visieröffnung (2) ziehende translatorische Bewegung und beim Hochklappen aus der geschlossenen Stellung gekoppelt mit eine Drehbewegung eine von dem Rand (3) der Visieröffnung (2) weg gerichtete translatorische Bewegung ausführt.

Description

Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm, insbesondere Sturzhelm, mit einer Helmkalotte mit einer Visieröffnung und einem hoch­ klappbar an der Helmkalotte befestigten transparenten Visier.
Schutzhelme mit einem Augenschutz in Form eines hochklappbaren Visiers sind seit vielen Jahren bekannt und im Gebrauch. Schutz­ helme der durch die vorliegende Erfindung betroffenen Art sind insbesondere Integralhelme, deren Helmkalotte sich - möglicher­ weise mit einem separaten Teil - in den Kinnbereich des Helmträ­ gers fortsetzt, so daß die Visieröffnung allseits durch die Helmkalotte begrenzt ist. Derartige Helme werden insbesondere als Sturzhelme für Motorradfahrer, Auto-Rennfahrer und -Testfah­ rer, als Fliegerhelme usw. eingesetzt.
Für die hochklappbare Befestigung des Visiers wird bei den be­ kannten Schutzhelmen an der Helmkalotte ein Drehgelenkbolzen angeschraubt, der durch eine Durchgangsöffnung an dem zugehöri­ gen Ende des Visiers hindurchragt, so daß an beiden Enden des Visiers je ein Drehgelenk durch den Drehgelenkbolzen in Verbin­ dung mit der zugehörigen Durchgangsöffnung realisiert ist.
Durch die DE 36 04 813 C1 ist es bekannt, an einem Visierrahmen ein Durchgangsloch für den Drehgelenkbolzen vorzusehen, das etwa die Form einer liegenden "8" aufweist, so daß das Visier mit seinem oberen Rand etwas von der Helmkalotte wegschiebbar ist, um am oberen Rand des Visiers einen Lüftungsschlitz zu realisie­ ren. Das Hochklappen des Visiers ist dabei in beiden eingeraste­ ten Stellungen der Durchgangsöffnung in Form der "8" möglich. Problematisch ist bei dieser Ausführungsform die Realisierung einer Rastung. Durch die DE 43 02 959 C1 ist es daher bekannt, zum Zwecke des Vorschiebens des Visiers das Ende des Visiers zweiteilig auszubilden, wobei ein Endteil mit einem kreisrunden Durchgangsloch zur Bildung eines festen Drehgelenks versehen ist und das übrige Visier gegenüber dem Endteil translatorisch ver­ schiebbar gelagert ist. Die Rastung des Visiers in der geöffne­ ten Endstellung bzw. in teilgeöffneten Zwischenstellungen er­ folgt dann an dem das Drehgelenk bildenden Endteil mit Hilfe einer an der Helmkalotte angebrachten Federeinrichtung, die in äußere Zähne des Endteils bei dessen Drehung eingreift. Die translatorische Verschiebung des Visiers zur Bildung eines Lüf­ tungsspaltes zwischen Visier und Helmkalotte erfordert eine ent­ sprechende Verschiebebewegung durch den Benutzer. Demgemäß muß das Visier entsprechende Angriffspunkte an den Enden des Visiers aufweisen, die ein Vorschieben des Visiers durch den Benutzer ermöglicht, der regelmäßig dicke Handschuhe trägt. Andererseits müssen die Angriffspunkte auch aerodynamisch verträglich ausge­ staltet sein, um Pfeifgeräusche durch die Angriffspunkte im Fahrtwind zu vermeiden. Die Betätigung des Visiers zum Zwecke des Vorschiebens gestaltet sich daher für den Benutzer nicht sehr komfortabel. Ferner muß das Visier weitere Angriffspunkte für die Hochklappbewegung aufweisen.
Der Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, ohne Einbuße der Funktion eines Visiers dessen Handhabung zu erleichtern und dessen konstruktive Ausgestaltung zu verbessern.
Ausgehend von dieser Problemstellung ist erfindungsgemäß ein Schutzhelm der eingangs erwähnten Art gekennzeichnet durch eine solche Lagerung und Führung des Visiers, daß das Visier beim Schließen eine das Visier gegen einen Rand der Visieröff­ nung ziehende translatorische Bewegung und beim Hochklappen aus der geschlossenen Stellung gekoppelt mit einer Drehbewegung eine von dem Rand der Visieröffnung weg gerichtete translatorische Bewegung ausführt.
Erfindungsgemäß wird das Vorschieben des Visiers in eine Belüf­ tungsstellung, in der das Visier einen Lüftungsschlitz mit der Visieröffnung bildet, bei der ersten Schwenkbewegung des Visiers aus der geschlossenen Stellung realisiert. Demgemäß braucht das Visier nur noch für die Durchführung der Schwenkbewegung betä­ tigt zu werden, wobei als erste Bewegung im wesentlichen ein Vorschieben des Visiers vorgenommen wird. In entsprechender Wei­ se wird beim Schließen des Visiers durch die Schwenkbewegung nach unten eine das Visier gegen den Rand der Visieröffnung zie­ hende translatorische Bewegung vorgenommen, wodurch ein dichtes Schließen des Visiers am Rand der Visieröffnung erreichbar ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß an der Helmkalotte im Bereich der Enden des Visiers jeweils eine Steuerplatte befestigt ist, daß die Enden des Visiers auf der Steuerplatte mit wenigstens zwei Führungsbahnen für wenigstens zwei in den Führungsbahnen verschiebbaren Bolzen geführt sind und daß die Führungsbahnen und die Bolzen so angeordnet und aus­ gebildet sind, daß beim Öffnen des Visiers das Visier mit der ersten Schwenkbewegung zusätzlich radial von der Visieröffnung weg bewegt wird und das Visier im geöffneten Zustand durch Ein­ schnappen eines der Bolzen hinter einen elastischen Vorsprung der zugehörigen Führungsbahn in wenigstens einer Stellung ein­ rastbar ist.
Die Steuerung der Bewegung des Visiers erfolgt durch das Zusam­ menwirken wenigstens zweier Bolzen, die in zugehörigen Führungs­ bahnen durch die Schwenkbewegung des Visiers verschoben werden. Die Führungsbahnen steuern die Schwenkbewegung des Visiers, so daß die Öffnungsbewegung des Visiers nicht mehr um ein festge­ legtes Drehgelenk erfolgt, wie dies bei den bisherigen Visierbe­ festigungen der Fall war. Die Öffnungsbewegung bei diesem Schutzhelm beruht auf dem Konzept eines Zusammenspiels mehrerer Führungsbahnen, in denen Bolzen geführt werden, um auf diese Weise die Steuerung für eine gewünschte besondere Hochklappbewe­ gung zu realisieren.
Dabei ist es außerordentlich zweckmäßig und bevorzugt, wenn die Steuerplatte die Führungsbahnen und die Enden des Visiers die Bolzen aufweisen. Dadurch ist es möglich, relativ lange Füh­ rungsbahnen mit insbesondere durch Freischneidungen gebildeten langen Federwegen zu realisieren und die lediglich die Bolzen tragenden Enden des Visiers vergleichsweise kleinzuhalten.
Die erfindungsgemäße Ausbildung das Schutzhelms ermöglicht, zahlreiche Funktionen der Öffnungs- und Schließbewegung des Vi­ siers lediglich mit der entsprechenden Ausbildung der Steuer­ platte zu realisieren. Durch die Ausbildung der Führungsbahnen und von Federn, vorzugsweise in der Steuerplatte, können die gewünschten Bewegungskomponenten für das Visier, beliebige Rast­ stellungen, insbesondere eine stabile Raststellung in der voll­ ständigen Öffnungsstellung des Visiers, eine Vorspannung zum Ziehen des Visiers an den Rand der Visieröffnung in der ge­ schlossenen Stellung und definierte Reibungskräfte für das Ver­ stellen des Visiers realisiert werden. Darüber hinaus ist es auch möglich, das Visier an der Steuerplatte sicher zu befesti­ gen und dennoch eine leichte Abnehmbarkeit des Visiers zu ge­ währleisten.
Die Abdichtung des Visiers an dem Rand der Visieröffnung in der geschlossenen Stellung des Visiers wird vorteilhaft dadurch er­ reicht, daß eine der Führungsbahnen so ausgebildet ist, daß sie einen Bolzen in der geschlossenen Stellung des Visiers mit einer das Visier in Richtung des Randes der Visieröffnung ziehenden Vorspannung beaufschlagt.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist einer der Bolzen so angeordnet, daß er im wesentlichen als Drehgelenkbolzen fun­ giert, wobei die ihm zugeordnete Führungsbahn als ein in radia­ ler Richtung zur Visieröffnung gerichtetes Langloch ausgebildet ist. Vorzugsweise dient der Drehgelenkbolzen gleichzeitig zur Befestigung des Visiers, indem er mit einer querschnittserwei­ terten Kappe hinter die zugehörige Führungsbahn zur radialen Fixierung der Enden des Visiers an der Kalotte eingesetzt wird. Dabei ist das Visier leicht dadurch abnehmbar, daß die Führungs­ bahn abgewinkelt und mit einem Führungsstück fortgesetzt ist, das für die Hochklappbewegung des Visiers nicht benutzt wird und daß an dem nicht benutzten Führungsstück eine Durchtrittsöffnung für die querschnittserweiterte Kappe angeordnet ist. Das Einset­ zen und Abnehmen des Visiers in die bzw. aus der Führungsbahn der Platte geschieht somit nach Art einer Schlüssellochöffnung. Das abgewinkelte Führungsstück ist dabei vorzugsweise so gerich­ tet, daß die Führung des Drehgelenkbolzens in dem Führungsstück zu einer Abhebbewegung des geöffneten Visiers von der Kalotte führt. Ein Wechsel des Visiers ist daher vollständig ohne Werk­ zeug möglich.
Die in der Führungsbahn für den Drehgelenkbolzen mögliche Ver­ schiebung des Drehgelenkbolzen - und damit des Visiers - in ra­ dialer Richtung von der Visieröffnung weg wird durch eine zweite Führungsbahn gesteuert einen weiter am Ende des Visiers ange­ ordneten zweiten Bolzen vorgesehen ist und eine schräg nach vorn und unten gerichtete Kurvenbahn aufweist, die den Bolzen bei der Hochklappbewegung des Visiers aus der geschlossenen Stellung in Richtung Visieröffnung drückt und dadurch den Drehgelenkbolzen in seiner Führungsbahn in Richtung Visieröffnung verschiebt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die für eine sinnvolle Handhabung benötigte Reibung für die Verstellung des Visiers dadurch gewährleistet werden, daß die zweite Führungsbahn ein durch Freischneidungen der Platte ela­ stisches Gegendruckelement zum Andrücken des zweiten Bolzens an die Kurvenbahn aufweist. Die Andruckkraft kann dabei dadurch einstellbar ausgebildet sein, daß das Gegendruckelement von zwei parallelen Freischneidungen begrenzt ist, in denen ein die Fe­ derhärte des Gegendruckelements verstellender Schieber ver­ schiebbar gelagert ist.
Die erfindungsgemäße Funktion des Visiers eines erfindungsge­ mäßen Schutzhelms läßt sich mit zwei Führungsbahnen in der be­ schriebenen Weise erreichen. In einer bevorzugten Ausführungs­ form der Erfindung ist jedoch eine dritte Führungsbahn zur Auf­ nahme eines dritten Bolzens vorgesehen, der im geschlossenen Zustand des Visiers im wesentlichen in der Verlängerung der er­ sten Führungsbahn von der Visieröffnung weiter entfernt liegt und unter Vorspannung gegen ein in Richtung der Visieröffnung von dem dritten Bolzen angelenktes Federelement der Platte drückt. Mit dieser Führungsbahn und der durch das Federelement gebildeten Vorspannung wird das Visier in der erfindungsgemäß wünschenswerten Weise in der geschlossenen Stellung gegen den Rand der Visieröffnung gedrückt und dadurch abgedichtet.
Vorzugsweise ist ferner eine vierte Führungsbahn vorgesehen, in der ein vierter Bolzen während der Hochklappbewegung des Visiers an einem federnden Steg anliegend geführt ist, der wenigstens einen Rastwulst für den Bolzen aufweist. Diese Führungsbahn be­ wirkt somit im wesentlichen Raststellungen, vorzugsweise auch Raststellungen in Zwischenstellungen zwischen der geschlossenen und der vollständig geöffneten Stellung des Visiers.
Da mit dem Schieber für das Gegendruckelement der zweiten Füh­ rungsbahn auch eine höhere Haftreibung für die Verstellung des Visiers einstellbar ist, kann auch eine stufenlose Einstellbar­ keit des Visiers realisiert werden. Für diesen Fall ist es zweckmäßig, wenn der wenigstens eine Rastwulst des federnden Steges an einem aus der Bahn des Bolzens verschiebbaren Schiebe­ stück ausgebildet ist, so daß auf diese Weise die Rastfunktion in der vierten Führungsbahn eleminiert werden kann.
Die Steuerplatte weist zweckmäßigerweise einen Anschlag zur Be­ grenzung der Öffnungsbewegung des Visiers auf. In dieser voll­ ständigen Öffnung ist das Visiers zweckmäßigerweise durch einen Rastvorsprung in einer der Führungsbahnen, vorzugsweise in der vierten Führungsbahn, rastend gehalten. Die Rastwirkung in der vollständig geöffneten Stellung kann noch dadurch gesichert wer­ den, daß der betreffende Bolzen durch ein von der anderen Seite wirkendes federndes Andruckstück beaufschlagt wird.
Grundsätzlich wäre es auch denkbar, die erfindungsgemäße Bewe­ gung des Visiers durch Befestigung der Enden des Visiers in je­ weils einer Steuerplatte vorzunehmen, die nur eine Führungsbahn aufweist. Hierfür müßte die in die Führungsbahn ragende Bolzen­ anordnung am Ende des Visiers so ausgebildet sein, daß neben der gezielten Führung auch eine Drehbewegung durch die Führungsbahn erreicht wird. Demzufolge darf die Bolzenanordnung nicht dreh­ symmetrisch ausgebildet sein, damit durch die Führungsbahn auf den Bolzen ein Drehmoment ausübbar ist.
Das erfindungsgemäße Konzept der Lagerung und Führung des Vi­ siers in einer Führungsplatte mittels wenigstens einer Führungs­ bahn und eines darin geführten Bolzens erlaubt somit die Reali­ sierung einer Vielzahl von Funktionen, ohne hierfür zusätzliche Teile oder Bedienelemente zu benötigen.
Die Erfindung soll im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1a eine Seitenansicht eines Schutzhelms mit einer Steuerplatte und einem in der Steuerplatte ge­ führten Ende eines Visiers in geschlossener Stel­ lung,
Fig. 1b eine vergrößerte Darstellung der Steuerplatte und des Endes des Visiers,
Fig. 2a eine Darstellung gemäß Fig. 1a für eine geraste­ te Zwischenstellung,
Fig. 2b eine Darstellung gemäß Fig. 1b für die gerastete Zwischenstellung,
Fig. 3a eine Darstellung gemäß Fig. 1a für die vollstän­ dig geöffnete Stellung des Visiers,
Fig. 3b eine Darstellung gemäß Fig. 1b für die vollstän­ dig geöffnete Stellung des Visiers.
Fig. 1a läßt eine Kalotte 1 eines als Integralhelm ausgebilde­ ten Schutzhelms erkennen, die mit einer Visieröffnung 2 versehen ist. Die Visieröffnung 2 weist einen umlaufenden Rand 3 auf, der durch ein elastomeres Dichtmaterial gebildet ist und an dem der Rand eines die Visieröffnung 2 verschließenden Visiers 4 in der in Fig. 1a dargestellten geschlossenen Stellung anliegt. Das Visier 4 weist seitlich über die Visieröffnung 2 hinausragende Enden 5 auf, die jeweils über eine an der Kalotte 1 befestigte Steuerplatte 6 ragen.
Fig. 1b läßt erkennen, daß die Steuerplatte 6 mit vier Befesti­ gungslöchern 7 an die Kalotte 1 anschraubbar ist. Ferner weist die Steuerplatte 6 eine erste Führungsbahn 8, eine zweite Füh­ rungsbahn 9, eine dritte Führungsbahn 10 und eine vierte Führungsbahn 11 auf.
Die erste Führungsbahn 8 erstreckt sich gradlinig im wesentli­ chen horizontal in Richtung Visieröffnung 2. Am visieröffnungs­ nahen Ende befindet sich ein schräg nach oben abgewinkeltes Füh­ rungsstück 12. Die Führungsbahn 8 weist seitliche Stege 13 auf, die eine seitliche Hinterschneidung bilden und sich bis in das abgewinkelte Führungsstück 12 erstrecken. Am Ende des abgewin­ kelten Führungsstück 12 befindet sich eine halbkreisförmige Durchgangsöffnung 14, in die sich die Stege 13 nicht mehr er­ strecken. In der Führungsbahn 8 wird ein an dem Ende 5 des Vi­ siers angeformter Bolzen 15 geführt, der pilzförmig mit einer querschnittserweiterten Kappe 16 ausgebildet ist. Mit der halb­ kreisförmig ausgebildeten Kappe 16 ist der Bolzen 15 durch die Durchtrittsöffnung 14 hindurchgesteckt, so daß der Bolzen 15 mit der Kappe 16 die durch die Stege 13 gebildete Hinterschneidung hintergreift und zwischen den Stegen 13 in dem horizontalen Teil der Führungsbahn 8 verschiebbar geführt wird. Durch die die Ste­ ge 13 hintergreifende Kappe 16 ist das Ende 5 des Visiers 4 an der Kalotte 1 festgelegt und nur noch horizontal verschiebbar.
Die zweite Führungsbahn 9 weist eine Führungskurve 17 auf, die ausgehend von etwa der Verlängerung der horizontalen ersten Füh­ rungsbahn 8 schräg nach unten und vorn (Richtung Visier 4) ver­ läuft, wobei die Führungskurve 17 in Richtung Visier eine Vor­ wölbung aufweist. An der Führungskurve 17 wird ein zweiter Bol­ zen 18 geführt, der sich mit Abstand von der Visieröffnung 2 aus gesehen hinter dem ersten Bolzen 15 befindet. Für den Andruck des Bolzens 18 an der Führungskurve 17 sorgt ein etwa T-förmig ausgebildetes Gegendruckelement 19, das eine im wesentlichen parallel zur Führungskurve 17 verlaufende Kante 20 aufweist. Das Gegendruckelement 19 ist von zwei im wesentlichen parallel zu­ einander verlaufenden Freischneidungen 21 begrenzt, durch die das Gegendruckelement 19 nur an einem Fußpunkt der Steuerplatte 6 verbunden ist und somit aufgrund seiner Länge und der Elasti­ zität des Materials federnde Eigenschaften hat. Ein in den Frei­ schneidungen 21 verschiebbarer Schieber 22 verändert die für die Federwirkung wirksame Länge des Gegendruckelements 19 und steu­ ert somit die Härte des Gegendrucks, also die auf den Bolzen 18 ausgeübte Reibungskraft bei dessen Bewegung entlang der zweiten Führungsbahn 9.
Die dritte Führungsbahn 10 verläuft von der Visieröffnung 2 aus­ gesehen hinter der zweiten Führungsbahn 9 und dient zur Führung eines dritten Bolzens 23, der in der dargestellten geschlossenen Stellung des Visiers 4 oberhalb eines Rastvorsprungs 24 eingera­ stet ist. In dieser Stellung wird über eine durch eine Frei­ schneidung 25 gebildete Feder 26 ein von der Visieröffnung 2 weg gerichteter Druck ausgeübt, durch den die aufgrund des Verlaufs der dritten Führungsbahn 10 erzeugter Andruck des Visiers 4 an den Rand 3 der Visieröffnung 2 elastisch aufrechterhalten wird. Außerdem ermöglicht die Feder 26 die Entarretierung des dritten Bolzens 23 durch Überwindung des Rastvorsprungs 24 für das Öff­ nen des Visiers 4 durch Hochklappen.
Die vierte Führungsbahn 11 befindet sich im unteren Teil der Steuerplatte 6 mit deutlichem Abstand unterhalb der ersten Füh­ rungsbahn 8 und verläuft mit größerer Länge etwa parallel zu dem horizontalen Teil der ersten Führungsbahn 8. In der in Fig. 1b dargestellten geschlossenen Stellung des Visiers 4 befindet sich der in der vierten Führungsbahn 11 geführte vierte Bolzen 27 am visierfernen Ende der vierten Führungsbahn 11. Die vierte Füh­ rungsbahn 11 weist an ihrer unteren Kante ein Schiebestück 28 mit zwei Rastvorsprüngen 29, 30 auf, zwischen denen sich eine Rastmulde 31 zur Aufnahme des vierten Bolzens 27 befindet. In Richtung der Visieröffnung 2 schließt sich ein freies Ende eines Federstücks 32 an, das den Bolzen 27 außen auf seiner Bewegungs­ bahn führt, während auf der Innenseite ein weiteres Federstück 33 durch eine Freischneidung 34 ausgebildet ist.
Fig. 1b läßt noch erkennen, daß das Visier 4 einen kreisbogen­ förmig ausgebildeten Steg 35 trägt, in dessen Verlängerung die Steuerplatte 6 einen Anschlag 36 aufweist.
Die in Fig. 1b dargestellte geschlossene Stellung des Visiers 4 sieht alle vier Bolzen 15, 18, 23, 27 an ihrem der Visieröffnung 2 entfernten Ende der zugehörigen Führungsbahn 8, 9, 10, 11, wobei der dritte Bolzen 23 in dieser Stellung für eine Einra­ stung des Visiers 4 durch seine Lage hinter dem Rastvorsprung 24 sorgt.
Wird nun das Visier 4 ergriffen und etwas nach oben verschwenkt, entsteht im wesentlichen eine Drehbewegung um den der Visieröff­ nung 2 nächstgelegenen ersten Bolzen 15, der im wesentlichen als Drehgelenkbolzen fungiert. Die Führungskurve 17 der zweiten Füh­ rungsbahn 9 weicht jedoch stark von einer Kreisbogenform dem Mittelpunkt des ersten Bolzens 15 ab und weist gegenüber dieser Kreisbogenform eine starke zur Visieröffnung 2 gerichtete Aus­ bauchung auf. Dadurch wird das Visier 4 beim ersten Hochschwen­ ken sofort von der Kalotte 1 weggedrückt. Dies wird dadurch er­ möglicht, daß der erste Bolzen 15 von der ersten Führungsbahn 8 horizontal in Richtung auf die Visieröffnung 2 verschiebbar ge­ lagert ist. Aufgrund der Führungskurve 17 der zweiten Führungs­ bahn 9 wird daher beim ersten Anschwenken des Visiers 4 der er­ ste Bolzen 15 sofort in der ersten Führungsbahn 8 in Richtung Visieröffnung 2 verschoben.
Auf diese Weise entsteht bei einem nur geringen Anschwenken des Visiers 4 ein Lüftungsabstand zwischen Visier 4 und der Visier­ öffnung 2 bzw. deren Rand 3. Im Verlauf des weiteren Hochschwen­ kens überwindet der vierte Bolzen 27 den ersten Rastvorsprung 29 und gelangt in die Rastmulde 31, um eine gerastete Zwischenstel­ lung einzunehmen, wie sie in den Fig. 2a und 2b dargestellt ist. Es ist erkennbar, daß der erste Bolzen 15 in dieser Stel­ lung das vordere Ende des horizontalen Teils der ersten Füh­ rungsbahn 8 erreicht hat und für das weitere Hochschwenken orts­ stabil bleibt und nur noch als Drehgelenkbolzen wirkt. Die zwei­ te Führungsbahn 9 und die dritte Führungsbahn 10 haben für diese Stellung keine eigentliche Funktion und dienen nur zur Erzeugung einer gewissen Reibungskraft, die eine kontrollierte Verschwen­ kung des Visiers 4 erlaubt. In der zweiten Führungsbahn 9 ist hierfür das Gegendruckelement 19 wirksam.
Beim weiteren Hochschwenken des Visiers 4 verläßt der dritte Bolzen 23 seine dritte Führungsbahn 10. Der zweite Bolzen 18 läuft in seiner zweiten Führungsbahn 9 gegen dessen stirnseiti­ ges Ende, wenn die obere Endstellung, also die vollständig ge­ öffnete Stellung des Visiers 4 erreicht ist. In dieser Endstel­ lung liegt der vierte Bolzen 27 in Richtung der Visieröffnung 2 hinter einer Kante des inneren Federelements 33 mit einer Gegen­ spannung durch das äußere Federelement 32 an und bewirkt somit eine rastende Offenhaltung des Visiers 4 in der vollständig ge­ öffneten Stellung. Fig. 3b läßt erkennen, daß für die vollstän­ dig geöffnete Stellung der Steg 35 des Visiers 4 an den Anschlag 36 anschlägt, so daß eine stabile, die Bolzen 18, 23, 27 scho­ nende Begrenzung der Öffnungsbewegung des Visiers 4 gewährlei­ stet ist.
Das Schließen des Visiers 4 bis in die geschlossene Stellung gemäß Fig. 1a und 1b erfolgt in dem umgekehrten Ablauf, wobei durch die Formgebung der dritten Führungsbahn 10 und die bereits beschriebene Rastwirkung in der dritten Führungsbahn 10 mit dem dritten Bolzen 23 das Visier 4 dichtend gegen den Rand 3 der Visieröffnung 2 gezogen wird.

Claims (18)

1. Schutzhelm, insbesondere Sturzhelm, mit einer Helmkalotte (1) mit einer Visieröffnung (2) und einem hochklappbar an der Helmkalotte (1) befestigten transparenten Visier (4) gekennzeichnet durch eine solche Lagerung und Führung des Visiers (4), daß das Visier (4) beim Schließen eine das Visier (4) gegen einen Rand (3) der Visieröffnung (2) zie­ hende translatorische Bewegung und beim Hochklappen aus der geschlossenen Stellung gekoppelt mit einer Drehbewegung eine von dem Rand (3) der Visieröffnung (2) weg gerichtete translatorische Bewegung ausführt.
2. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Helmkalotte (1) im Bereich der Enden (5) des Visiers (4) jeweils eine Steuerplatte (6) befestigt ist, daß die Enden (5) des Visiers (4) auf der Steuerplatte (6) mit we­ nigstens zwei Führungsbahnen (8, 9, 10, 11) für wenigstens zwei in den Führungsbahnen (8, 9, 10, 11) verschiebbaren Bolzen (15, 18, 23, 27) geführt sind und daß die Führungs­ bahnen (8, 9, 10, 11) und die Bolzen (15, 18, 23, 27) so angeordnet und ausgebildet sind, daß beim Öffnen des Visiers (4) das Visier (4) mit der ersten Schwenkbewegung zusätzlich radial von der Visieröffnung (2) weg bewegt wird und das Visier (4) im geöffneten Zustand durch Einschnappen eines der Bolzen (23, 27) hinter einen elastischen Vor­ sprung (24, 29) der zugehörigen Führungsbahn (10, 11) in wenigstens einer Stellung einrastbar ist.
3. Schutzhelm nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerplatte (6) die Führungsbahnen (8, 9, 10, 11) und die Enden (5) des Visiers (4) die Bolzen (15, 18, 23, 27) aufweisen.
4. Schutzhelm nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Führungsbahnen (10) so ausgebildet ist, daß sie einen Bolzen (23) in der geschlossenen Stellung des Visiers (4) mit einer das Visier (4) in Richtung des Randes (3) der Visieröffnung (2) ziehenden Vorspannung beauf­ schlagt.
5. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß einer der Bolzen (15) im wesentlichen als Drehgelenkbolzen angeordnet ist und daß die Führungsbahn (8) für diesen Drehgelenkbolzen (15) als in radialer Rich­ tung (2) gerichtetes Langloch ausgebildet ist.
6. Schutzhelm nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehgelenkbolzen (15) mit einer querschnittserweiterten Kappe (16) hinter die zugehörige Führungsbahn (8) zur ra­ dialen Fixierung der Enden (5) des Visiers (4) an der Ka­ lotte (1) eingesetzt ist
7. Schutzhelm nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahn (8) abgewinkelt mit einem Führungsstück (12) fortgesetzt ist, das für die Hochklappbewegung des Visiers (4) nicht benutzt wird und daß in dem nicht benutzten Füh­ rungsstück (12) eine Durchtrittsöffnung (14) für die quer­ schnittserweiterte Kappe (16) angeordnet ist.
8. Schutzhelm nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung des Drehgelenkbolzens (15) in dem Führungsstück (12) zu einer Abbebbewegung des geöffneten Visiers (4) von der Kalotte (1) führt.
9. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß eine zweite Führungsbahn (9) für einen weiter am Ende (5) des Visiers (4) angeordneten zweiten Bolzen (18) vorgesehen ist, die eine schräg nach vorn und unten gerichtete Führungskurve (17) aufweist, die den Bol­ zen (18) bei der Hochklappbewegung des Visiers (4) aus der geschlossenen Stellung in Richtung Visieröffnung (2) drückt und dadurch den Drehgelenkbolzen (15) in seiner Führungs­ bahn (8) in Richtung Visieröffnung (2) verschiebt.
10. Schutzhelm nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Führungsbahn (9) ein durch Freischneidungen (21) der Platte (6) elastisches Gegendruckelement (19) zum Andrücken des zweiten Bolzens (18) an die Führungskurve (17) auf­ weist.
11. Schutzhelm nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegendruckelement (19) von zwei parallelen Freischnei­ dungen (21) begrenzt ist, in denen ein die Federhärte des Gegendruckelements (19) verstellender Schieber (22) ver­ schiebbar gelagert ist.
12. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 2 bis 11, gekennzeich­ net durch eine dritte Führungsbahn (10) zur Aufnahme eines dritten Bolzens (23), der im geschlossenen Zustand des Vi­ siers (4) im wesentlichen in der Verlängerung der ersten Führungsbahn (8) von der Visieröffnung (2) weiter entfernt liegt und unter Vorspannung gegen ein in Richtung der Vi­ sieröffnung (2) vor dem dritten Bolzen (23) angelenktes Federelement (26) der Steuerplatte (6) drückt.
13. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 2 bis 12, gekennzeich­ net durch eine vierte Führungsbahn (11), in der ein vierter Bolzen (27) während der Hochklappbewegung des Visiers (4) an einem federnden Steg anliegend geführt ist, der wenig­ stens einen Rastwulst (29, 30) für den Bolzen (27) auf­ weist.
14. Schutzhelm nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Rastwulst (29, 30) des federnden Stegs an einem aus der Bahn des Bolzens (27) verschiebbaren Schiebestück (28) ausgebildet ist.
15. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 2 bis 14, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Steuerplatte (6) einen Anschlag (36) zur Begrenzung der Öffnungsbewegung des Visiers (4) auf­ weist.
16. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 2 bis 15, gekennzeich­ net durch einen das Visier (4) in der vollständig geöffne­ ten Stellung festlegenden Rastvorsprung (33) in einer der Führungsbahnen (11).
17. Schutzhelm nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch ein fe­ derndes Andruckstück (32) zur Sicherung des Bolzens (27) in der in der vollständigen Öffnungsstellung eingerasteten Position.
18. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Helmkalotte (1) im Bereich der Enden (5) des Visiers (4) jeweils eine Steuerplatte (6) befestigt ist, daß die Enden (5) des Visiers (4) auf der Steuerplatte (6) mit we­ nigstens einer Führungsbahn für wenigstens einen in der Führungsbahn verschiebbaren Bolzen geführt ist und daß der Bolzen beim Verschieben innerhalb der Führungsbahn in sich gedreht wird.
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