DE19811378C1 - Sanitäres Mischventil - Google Patents

Sanitäres Mischventil

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Abstract

Ein sanitäres Mischventil, insbesondere Thermostatventil, weist in an und für sich bekannter Weise ein als metallisches Gußteil ausgebildetes Ventilgehäuse (1) auf. Von einer Kaltwasser-Einlaßbohrung (2) des Ventilgehäuses (1) führt ein Kaltwasserweg zu einer Vereinigungsstelle von Kalt- und Warmwasser, welcher das Warmwasser über einen in dem Ventilgehäuse (1) vorgesehenen Warmwasserweg zuströmt. Um zu verhindern, daß sich das Ventilgehäuse (1) durch das Warmwasser zu stark erwärmt und an der Oberfläche Verbrennungen des Benutzers möglich sind, wird der Warmwasserweg zumindest überwiegend durch einen von Mischwasser durchströmten Raum (15) geführt. Im Falle eines Thermostatventils liegt die angesprochene Vereinigungsstelle von Warm- und Kaltwasser innerhalb eines in einen Aufnahmeraum (5) des Ventilgehäuses (1) eingesetzten Thermostatgliedes.

Description

Die Erfindung betrifft ein sanitäres Mischventil mit einem metallischen, gegossenen Ventilgehäuse, das eine Kaltwasser-Einlaßbohrung, eine Warmwasser-Einlaßbohrung und eine Mischwasser-Auslaßöffnung aufweist und in dem von der Kaltwasser-Einlaßöffnung ein Kaltwasserweg aus­ geht, der an einer Vereinigungsstelle von Kalt- und Warmwasser mit einem Warmwasserweg zusammengeführt ist, der von der Warmwasser-Einlaßbohrung ausgeht, wobei der Warmwasserweg zumindest auf dem überwiegenden Teil seiner Längserstreckung einen Raum mit kälterer Strömung als Warmwasser durchsetzt.
Ein derartiges sanitäres Mischventil ist aus der DE 31 18 003 A1 bekannt. In einer ersten Ausführungsform weist hierbei das Gehäuse des Mischventils einen Umströ­ mungsraum für Kaltwasser auf, der der Außenwand des Gehäuses axial benachbart ist. Bei einer weiteren Ausfüh­ rungsform ist hinter der von der Wandseite des Gehäuses abgewandten Frontseite ein relativ breiter Kaltwasserkanal angeordnet.
Die zu Verbrennung oder zumindest zu Schreckreaktionen des Benutzers führende Erwärmung des Ventilgehäuses an seiner Außenfläche durch das Warmwasser wird in der DE 31 18 003 A1 durch Abschirmung mit einem Kaltwasserraum bzw. -kanal bewerkstelligt. Dabei werden auch die Misch­ wasser führenden Durchströmungsräume durch das Kaltwasser abgeschirmt. Die Abschirmung mit Kaltwasser hat eine Reihe von Nachteilen: Das Ventilgehäuse kühlt bei einer Kaltwas­ ser-Abschirmung stark ab. Dies kann ein Erschrecken des Benutzers beim Berühren nach sich ziehen. Außerdem kann Luftfeuchtigkeit an der Oberfläche des kalten Gehäuses unerwünscht auskondensieren. Die Erwärmung des abschir­ menden Kaltwassers führt zusätzlich zu einer Einschränkung des mit dem Mischwasserventil regelbaren Temperaturbereichs und, aufgrund der geringeren Temperaturdifferenz zwischen Kalt- und Warmwasser, zu erschwerten Bedingungen für die Temperaturregelung.
Aus der DE 41 16 954 A1 und der DE 27 28 044 A1 sind thermostatisch geregelte Mischventile zum Bereiten von temperiertem Warmwasser bekannt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein sanitäres Mischventil der eingangs genannten Art derart auszugestal­ ten, daß eine unzulässig hohe Erwärmung des Ventilgehäuses nicht mehr auftritt, ohne daß dabei die Nachteile der Verwendung von Kaltwasser zur Abschirmung des Ventilgehäu­ ses in Kauf genommen werden müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das durch den Raum fließende Strömungsmedium, das kälter als Warmwasser ist, Mischwasser ist.
Die Möglichkeit, Mischwasser als abschirmendes Strömungs­ medium zur Vermeidung einer zu starken Erwärmung des Ventilgehäuses zu verwenden, wurde aufgrund der DE 31 18 003 A1 bisher verworfen, da dort gerade auch die Misch­ wasser führenden Durchströmungsräume mit Kaltwasser abgeschirmt werden.
Bei der vorliegenden Erfindung liegt zwischen dem Warm­ wasserweg und der Außenwand des Ventilgehäuses selbst ein von Mischwasser durchströmter Raum, der den Warmwas­ serweg isoliert und so eine Überhitzung des Ventilgehäuses vermeidet. Es werden also nicht mehr sämtliche Wasserwege durch an das Gehäuse angeformte äußere Gußwände begrenzt. Auf diese Weise sind Verbrennungen oder Schreckreaktionen des Benutzers des sanitären Mischventiles nicht mehr zu erwarten. Die oben geschilderten Nachteile bei der Verwen­ dung von Kaltwasser zur Abschirmung entfallen.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß der Warmwasserweg innerhalb des Ventilgehäuses zumindest überwiegend von einem Rohr oder Schlauch aus schlecht wärmeleitendem Material gebildet ist. Dieses läßt aufgrund seiner schlechten Wärmeleitfä­ higkeit eine Abgabe von Wärme aus dem Warmwasser an das umgebende Mischwasser und von dort an das Ventilgehäuse nur begrenzt zu. Die kurzen Wegstrecken, auf welchen das Warmwasser, z. B. im Bereich der Warmwasser-Einlaßöffnung, noch durch das Material des Ventilgehäuses selbst strömt, reichen zu einer unzulässig hohen Erwärmung des Ventilge­ häuses nicht mehr aus.
Zweckmäßigerweise besteht das Rohr bzw. der Schlauch aus Kunststoff.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; die einzige Figur zeigt den Axialschnitt durch ein Thermostatventilgehäuse.
Das in der Zeichnung dargestellte Thermostatventilgehäuse 1 ist ein im wesentlichen zylindrisches Messinggußteil, welches eine Einlaßbohrung 2 für Kaltwasser und eine Einlaßbohrung 3 für Warmwasser aufweist. Die Einlaßboh­ rungen 2, 3 sind im Betrieb des Thermostatventils mit den entsprechenden Hausleitungen verbunden.
Die Kaltwasser-Einlaßbohrung 2 steht mit einem ringför­ migen Kaltwasser-Verteilraum 4 in Verbindung, der sei­ nerseits wieder mit einer gestuften, sich zur rechten Stirnseite des Thermostatventilgehäuses 1 öffnenden Aufnahmebohrung 5 für das Thermostat-Regelglied kommuni­ ziert.
Die Warmwasser-Einlaßbohrung 3 steht mit einem Rohr 6 aus schlecht wärmeleitendem Material, beispielsweise Kunststoff, in Verbindung, dessen in der Zeichnung linkes Ende in eine Bohrung 8 einer Gehäusewandung 9 eingescho­ ben ist. Das Rohr 6 ist gegen die Bohrung 8 der Gehäuse­ wandung 9 durch einen O-Ring 10 abgedichtet. In entspre­ chender Weise ist das in der Zeichnung rechte Ende des Rohres 6 in eine Bohrung 11 einer Gehäusewandung 12 eingeschoben und gegen diese durch einen O-Ring 13 abge­ dichtet.
Die Bohrung 11 in der Gehäusewandung 12 steht mit einem ringförmigen Wasserverteilraum 14 für Warmwasser in Verbindung, der in axialem Abstand zum Kaltwasserverteil­ raum 4 ebenfalls mit der Aufnahmebohrung 5 für das Thermos­ tatglied kommuniziert. Das aus Übersichtlichkeitsgründen in der Zeichnung nicht dargestellte Thermostatglied ist so ausgebildet, daß es nach dem Einschrauben in die Aufnahmebohrung 5 das Kaltwasser aus dem Kaltwasser- Verteilraum 4 sowie das Warmwasser aus dem Warmwasser- Verteilraum 14 getrennt aufnehmen und, entsprechend einer an einem Handgriff vorwählbaren Solltemperatur, in axialer Richtung, in der Zeichnung nach links, abgeben kann. Der Aufbau derartiger Thermostatglieder ist an und für sich bekannt; auf eine Beschreibung kann daher hier verzichtet werden.
Die Aufnahmebohrung 5 für das Thermostatglied führt im Inneren des Thermostatventilgehäuses 1 zu einem Misch­ wasser-Überführungsraum 15, der von dem oben beschriebe­ nen schlecht wärmeleitenden Rohr 6 durchsetzt wird.
An dem der Aufnahmebohrung 5 für das Thermostatglied gegen­ überliegenden, in der Zeichnung linken Ende steht der Mischwasser-Überführungsraum 15 mit einer Aufnahmeboh­ rung 16 für ein Mengenregulierventil 17 in Verbindung. Das Mengenregulierventil 17 ist anders als das Thermos­ tatglied in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es umfaßt als Steuerelemente für den Wasserstrom koaxiale, zueinander verdrehbare Keramikscheiben, wie dies an und für sich bekannt ist. Die Zulauföffnung des Mengen­ regulierventiles 17 befindet sich axial mittig an dem dem Mischwasser-Überführraum 15 zugewandten Ende des Aufnahmeraumes 16; die Auslaßöffnung 18 des Mengenregu­ lierventils 17 ist ebenfalls axial gerichtet, jedoch außermittig positioniert. Auf diese Weise kommuniziert die Auslaßöffnung 18 des Mengenregulierventils 17 mit einem Mischwasser-Auslaufraum 19, der von dem Mischwasser- Überführungsraum 15 durch eine Gehäusewand 20 getrennt ist und zu einer Auslauföffnung 21 des Thermostatventil­ gehäuses 1 führt. Die Auslauföffnung 21 ist dann in an und für sich bekannter Weise mit einer Auslaufarma­ tur oder einer Brause verbunden.
Die Funktionsweise des Thermostatventiles, welches aus dem in Fig. 1 gezeigten Thermostatventilgehäuse 1 durch Einschrauben des Thermostatgliedes in die Aufnahmebohrung 5 erhalten wird, ist folgende:
Das aus der Hausleitung kommende Kaltwasser wird von der Kaltwasser-Einlaßbohrung 2 in den Kaltwasser-Verteil­ raum 4 geführt und von dort entsprechend der Stellung des Thermostatregelgliedes dem Warmwasser beigemischt, welches über die Warmwasser-Einlaßbohrung 3, das Rohr 6 und den Warmwasser-Verteilraum 14 zuströmt. Das in axialer Richtung in den Mischwasser-Überführungsraum 15 strömende Mischwasser befindet sich dann idealer­ weise auf der an dem Handgriff des Thermostatgliedes eingestellten Solltemperatur. Das Mischwasser fließt aus dem Mischwasser-Überführungsraum 15 entsprechend der Stellung der Keramikscheiben innerhalb des Mengen­ regulierventiles 17 in den Mischwasser-Auslaufraum 19, von dort zur Auslauföffnung 21 und zu dem hieran angeschlossenen Verbraucher.
Aufgrund der Tatsache, daß das Warmwasser auf dem größten Teil des Wegs durch das Thermostatventilgehäuse 1 nicht in direkter Berührung mit dessen gut wärmeleitendem Material steht sondern statt dessen durch den Mischwasser- Überführungsraum 15 und das schlecht wärmeleitende Rohr 6 isoliert ist, kann sich das Thermostatventilgehäuse 1 nur verhältnismäßig wenig erwärmen. Die Außenfläche des Thermostatventilgehäuses 1 bleibt daher verhältnismäßig kühl; eine Verbrennungsgefahr bei einer Berührung besteht nicht mehr.

Claims (3)

1. Sanitäres Mischventil mit einem metallischen, gegosse­ nen Ventilgehäuse, das eine Kaltwasser-Einlaßbohrung, eine Warmwasser-Einlaßbohrung und eine Mischwasser-Auslaß­ öffnung aufweist und in dem von der Kaltwasser-Einlaßöff­ nung ein Kaltwasserweg ausgeht, der an einer Vereinigungs­ stelle von Kalt- und Warmwasser mit einem Warmwasserweg zusammengeführt ist, der von der Warmwasser-Einlaßbohrung ausgeht, wobei der Warmwasserweg zumindest auf dem über­ wiegenden Teil seiner Längserstreckung einen Raum mit kälterer Strömung als Warmwasser durchsetzt,
dadurch gekennzeichnet, daß das durch den Raum (15) fließende Strömungsmedium, das kälter als Warmwasser ist, Mischwasser ist.
2. Sanitäres Mischventil nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Warmwasserweg innerhalb des Ventil­ gehäuses (1) zumindest überwiegend von einem Rohr oder einem Schlauch (6) aus schlecht wärmeleitendem Material gebildet ist.
3. Sanitäres Mischventil nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Rohr bzw. der Schlauch (6) aus Kunststoff besteht.
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