DE19808908C2

DE19808908C2 - Durchlaufofen für Wärmebehandlungsgut

Info

Publication number: DE19808908C2
Application number: DE1998108908
Authority: DE
Inventors: Gerhard Schrade; Rudolf Schneider
Original assignee: BT Magnet Technologie GmbH
Current assignee: Sinterwerke Herne GmbH
Priority date: 1998-03-03
Filing date: 1998-03-03
Publication date: 2000-05-11
Anticipated expiration: 2018-03-04
Also published as: DE19808908A1

Description

Die Erfindung betrifft einen Durchlaufofen für Wärmebehandlungsgut mit einem in kontinuierlicher Transportgeschwindigkeit durch den Behandlungsraum bewegten Endlos-Förderer.

Ein Durchlaufofen dieser Art ist durch das DE-GM 71 32 962 bekannt. Dieser bekannte Durchlaufofen hat den Vorteil, dass der Endlos-Förderer das Wärme behandlungsgut dem Behandlungsraum zuführen und aus diesem weiter transpor tieren kann. Temperaturänderungen oder auch Änderung der Ofenatmosphäre in bestimmten Bereichen können nur unzureichend und langsam durchgeführt wer den, wo es aufgrund der gleichbleibenden Transportgeschwindigkeit des Endlos- Förderers und der Ofenkonstruktion möglich ist. Dabei können in den Zulauf und Ablauf des Wärmebehandlungsgutes Rollenbahnen und/oder Zulauf- und Ablauf- Endlos-Förderer einbezogen werden, wie die DE-OS 22 54 769 zeigt.

Wie die DE 40 16 366 A1 zeigt, ist es auch bekannt, dem Endlos-Förderer im Behandlungsraum das Wärmebehandlungsgut über einen Endlos-Förderer einer Vorwärmzone zuzuführen und beide Endlos-Förderer in der Transportgeschwin digkeit unabhängig voneinander zu regeln. Der Endlos-Förderer des Behandlungs raumes transportiert das Wärmebehandlungsgut aus dem Behandlungsraum. Im gesamten Behandlungsraum behält das Wärmebehandlungsgut die gleichbleibende Transportgeschwindigkeit bei. Es ist also nicht möglich, den Behandlungsraum in unterschiedliche Behandlungszonen mit unterschiedlicher Verweilzeit für das Wärmebehandlungsgut zu unterteilen. Dies ist nur möglich, wenn die Behandlungszonen im Behandlungsraum durch unterschiedlich bewegte Endlos-Förderer unterteilt sind, wie die DE-OS 22 54 769 zeigt, was einen beachtlichen Mehraufwand an Fördermitteln und Regelmittel für diese Fördermittel zur Folge hat, insbesondere dann, wenn in den Zulauf und Ablauf der Wärmebehandlungsgüter weitere Förderer einbezogen sind.

Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einem Durchlaufofen der eingangs erwähnten Art an bestimmten Stellen der Transportbahn des Endlos-Förderers die Transportgeschwindigkeit des Wärmebehandlungsgutes zu ändern, um die Verweilzeit desselben zu beeinflussen, die kontinuierliche Transportbewegung des Endlos- Förderers jedoch beizubehalten.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß im Behandlungsraum zumindest ein Abschnitt des Endlos-Förderers abgesenkt ist, daß der abgesenkte Abschnitt des Endlos-Förderers mittels eines in abweichender Transportgeschwindigkeit antreibbaren Rollen-Förderers überbrückt ist, wodurch das dem Rollen-Förderer mittels Endlos-Förderer zugeführte Wärmebehandlungsgut nach dem Passieren des Rollen-Förderers auf dem weiterführenden Teil des Endlos-Förderers weitertransportierbar ist.

Mit diesem Rollen-Förderer im Behandlungsraum läßt sich eine zusätzliche Behandlungszone abteilen, in der die Verweilzeit unabhängig von der gleichbleibenden Transportgeschwindigkeit des Endlos-Förderers gewählt werden kann. Der Endlos-Förderer übernimmt nach wie vor den Zulauf und den Weitertransport des Wärmebehandlungsgutes. In dem Abschnitt mit dem Rollen-Förderer können ther mische und die übrigen Einflüsse auf das Wärmebehandlungsgut ausgeübt werden, die in der Zeitdauer und der Atmosphäre optimal an den Behandlungsablauf an gepaßt sein können, was bei einem bekannten Durchlaufofen mit einem mit kon tinuierlicher Transportgeschwindigkeit bewegten Endlos-Förderer mit durchgehend horizontaler Bewegungsbahn nicht möglich ist. Dabei kann der Rollen-Förderer als Rollenherd in verschiedene Arbeitsabschnitte unterteilt sein, die wiederum un terschiedlich steuerbar sind.

Nach einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass bei einem Endlos-Förderer zu mindest das das Wärmebehandlungsgut tragende Obertrum um die vertikale Bau höhe des Rollen-Förderers abgesenkt ist. Der Rollen-Förderer ist dabei in einfacher Weise mit einheitlich hoher Bewegungsbahn an den Endlos-Förderer ankoppelbar.

Der Endlos-Förderer kann nach einer Ausgestaltung als Glieder- oder Blech- Förderband ausgebildet sein.

Ist vorgesehen, daß zumindest ein Teil der Rollen des Rollenherdes antreibbar ist und daß die Transportbewegung im Rollenherd durch Steuerung der antreibbaren Rollen unterbrechbar, veränderbar und umkehrbar ist, dann können in einfacher Weise im Rollenherd mehrere, unterschiedlich steuerbare Arbeitsbereiche gebil det werden.

Damit das Wärmebehandlungsgut störungsfrei vom Endlos-Förderer auf den Rol len-Förderer und vom Rollen-Förderer wieder auf den Endlos-Förderer gelangt, ist zum einen vorgesehen, daß das auf dem Endlos-Förderer aufgelegte Wärmebe handlungsgut in Transportrichtung eine Abmessung aufweist, die größer ist als der doppelte Abstand der Rollen im Rollenherd. Bei kleiner bemessenem Wärme behandlungsgut ist dagegen vorgesehen, daß das Wärmebehandlungsgut auf einer Trägerplatte abgelegt ist, die in Transportrichtung eine Abmessung aufweist, die größer ist als der doppelte Abstand der Rollen im Rollenherd.

Die Erfindung wird anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 in schematischer Seitenansicht den Aufbau eines Durchlaufofens mit Endlos-Förderer und Rollen-Förderer und

Fig. 2 ebenfalls in schematischer Seitenansicht eine zweite Ausgestaltung eines Durchlaufofens mit Endlos-Förderer und Rollen-Förderer.

In Fig. 1 sind im wesentlichen nur die Bauteile des Durchlaufofens dargestellt, die für die Transportbewegung des Wärmebehandlungsgutes 30 erforderlich sind. Das wesentliche Bauteil ist ein Endlos-Förderer 10 mit Obertrum 11 und Untertrum 13, das in bekannter Weise mit kontinuierlicher Transportgeschwin digkeit umläuft.

Über Umlenk- und Führungsrollen 14 bis 19 wird ein Abschnitt 12 des Ober trums 11 des Endlos-Förderers 10 um einen vorgegebenen Betrag abgesenkt, der an die vertikale Bauhöhe eines Rollen-Förderers 20 angepaßt ist. Die Rollen 26 des Rollen-Förderers 20 haben einen bestimmten Abstand, der im gezeigten Ausführungsbeispiel größer ist als die zugeordnete Abmessung des transportier ten Wärmebehandlungsgutes 30. Daher werden Trägerplatten 25 für das Wär mebehandlungsgut 30 verwendet, die in Transportrichtung eine Abmessung auf weisen, die größer ist als der doppelte Abstand der Rollen 26 des Rollen- Förderers 20. Die Trägerplatten 25 werden über Übergaberollen 27 und 28 vom Endlos-Förderer 10 auf den Rollen-Förderer 20 übergeben, während die Über gaberollen 31 und 32 das Wärmebehandlungsgut 30 auf den Trägerplatten 25 vom Rollen-Förderer 20 wieder auf den Endlos-Förderer 10 weiterführen.

Wie mit den Schottelementen 21, 22 und 23 angedeutet ist, kann der Rollen- Förderer 20 mit eigenem, auch unterteiltem Behandlungsraum als getrennter Rollenherd 40 mit dem Endlos-Förderer 10 des Durchlaufofens gekoppelt wer den. Der Endlos-Förderer 10 kann auch ein Blech-Förderband sein, auf dem die Trägerplatten 25 mit dem Wärmebehandlungsgut 30 abgelegt und von diesem wieder abgenommen werden.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wird ein Endlos-Förderer 10 mit einem Glieder-Förderband eingesetzt, auf dem das in der Abmessung größere Wärme behandlungsgut 30 direkt abgelegt wird. Dabei ist die Abmessung des Wärme behandlungsgutes 30 in Transportrichtung größer als der doppelte Abstand der Rollen 26 des Rollen-Förderers 20. Der Rollenherd 40 ist an einen Abschnitt 45 des Durchlaufofens angekoppelt, der einen eigenen vorgeordneten Behandlungs raum für das Wärmebehandlungsgut 30 bildet. Der Aufbau des Rollen-Förderers 20 mit den Rollen 26 und den nicht näher bezeichneten Übergaberollen ist wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1.

Der Rollenherd 40 kann auch bei dieser Ausgestaltung des Durchlaufofens meh rere Bereiche umfassen. Außerdem können im Bereich des Obertrums 11 des Endlos-Förderers 10 auch mehrere derartige Rollenherde 40 mit Rollen-Förderer 20 angeordnet werden.

Claims

1. Durchlaufofen für Wärmebehandlungsgut mit einem in kontinuierlicher Transportgeschwindigkeit durch den Behandlungsraum bewegten Endlos-Förderer, dadurch gekennzeichnet, daß im Behandlungsraum mindestens ein Abschnitt (12) des Endlos-Förderers (10) abgesenkt ist, daß der abgesenkte Abschnitt (12) des Endlos-Förderers (10) mittels eines in abweichender Transportgeschwindigkeit antreibbaren Rollen-Förderers (20) überbrückt ist, wodurch das dem Rollen-Förderer (20) mittels Endlos-Förderer (10) zugeführte Wärmebehandlungsgut nach Passieren des Rollen- Förderers (20) auf dem weiterführenden Teil des Endlos- Förderers (10) weitertransportierbar ist.

2. Durchlaufofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Endlos-Förderer (10) zumindest das das Wärmebehandlungsgut (30) tragende Obertrum (11) um die vertikale Bauhöhe des Rollen-Förderers (20) abgesenkt ist.

3. Durchlaufofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Endlos-Förderer (10) als Glieder- oder Blech-Förderband ausgebildet ist.

4. Durchlaufofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Rollen-Förderer (20) als getrennter Behandlungsraum abschaltbar und als Rollenherd (40) ausgebildet ist.

5. Durchlaufofen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Rollen (26) des Rollenherdes (40) antreibbar ist und daß die Transportbewegung im Rollenherd (40) durch Steuerung der antreibbaren Rollen (26) unterbrechbar, veränderbar und umkehrbar ist.

6. Durchlaufofen nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollenherd (40) in Transportrichtung in mehrere Bereiche unterteilt ist.

7. Durchlaufofen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Rollen (26) im Rollenherd (40) in Transportrichtung so bemessen ist, daß das aufgelegte Wärmebehandlungsgut größer ist als der doppelte Abstand der Rollen (26) im Rollenherd (40).

8. Durchlaufofen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Rollen (26) im Rollenherd (40) in Transportrichtung so bemessen ist, daß die Trägerplatte, auf die das Wärmebehandlungsgut aufgelegt ist, größer ist als der doppelte Abstand der Rollen (26) im Rollenherd (40).