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Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung,
welche aus einem Zylinderschloß und
einem Wendeflachschlüssel
besteht, wobei das Zylinderschloß aus einem Zylindergehäuse mit
drehbar gelagertem Zylinderkern gebildet wird, der Zylinderkern mit
einem zylindergehäuseseitig
offenen Schlüsselkanal
zum Einführen
des zugehörigen
Wendeflachschlüssels
versehen ist und dabei der Wendeflachschlüssel an zwei seiner gegenüberliegenden
Seiten Vertiefungen unterschiedlicher Tiefe aufweist, die ihrerseits
radial geführte
sowie in Reihe auf der Längsmittenebene
liegende und zumindest aus Kernstiften und federbelasteten Gehäusestiften
bestehende Stiftzuhaltungen beaufschlagen, welche in fluchtend zueinander
liegenden Bohrungen des Zylindergehäuses und des Zylinderkerns
aufgenommen sind.
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Eine derartige Lösung ist aus der
DE 26 58 495 A1 bekannt.
Dabei ist der Schlüsselkanal
waagerecht im Zylinderkern angeordnet und der Wendeflachschlüssel auf
seinen beiden Schlüsselbreitseiten
mit kalottenförmigen
Vertiefungen ausgestattet. Diese Lösung besitzt zwar die Vorteile
einer Schließvorrichtung,
die sich aus der sicherheitsrelevanten Benutzung von Stiftzuhaltungen
und insbesondere der Verwendungsmöglichkeit eines Wendeflachschlüssels schlechthin
ergeben, wobei bekannterweise das Zylinderschloß auch mit den um 180° gedrehten
Flachschlüssel
betätigt
werden kann und somit die Schlüsselhandhabung
wesentlich vereinfacht ausführbar
wird.
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Nachteilig wirkt sich dabei jedoch
aus, daß trotz
der Stiftzuhaltungen die Aufbruchsicherheit der Schließvorrichtung
als gering angesehen werden muß,
weil die tiefenmäßige Staffelung
der angeordneten Vertiefungen in den Schlüsselbreitseiten durch die zur
Verfügung
stehende Materialstärke
(Dicke) des Flachschlüssels
begrenzt und damit auch nur geringe Hubhöhen der Zuhaltungsstifte realisierbar sind.
Die maximalen Hubhöhen
der Zuhaltungsstifte sind dabei durch die Schlüsseldicke bzw. Schlüsselkanalbreite
begrenzt, weil die Kernstifte durch die federbelasteten bei abgezogenem
Flachschlüssel
an der gegenüberliegenden
Flanke des Schlüsselkanals anschlagen
und damit zwangsläufig
die Gehäusestifte
nur geringfügig
in die Bohrungen des Zylinderkern zur Blockierung seiner Drehbarkeit
gegenüber
dem Zylindergehäuse
hineinragen, so daß gewaltanwendende
Aufbruchversuche als erfolgversprechend angesehen werden können. Außerdem ist
durch die Einschränkungen,
die hinsichtlich der Tiefenstaffelung der Vertiefungen bestehen,
nur eine geringe Permutation erzielbar, so daß diese Lösung so wohl für Schließanlagen
und Schließvorrichtungen
mit größerer Schließvariantenvielfalt
nur eingeschränkt anwendbar
ist.
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Weiterhin ist eine Lösung aus
der
DE-GM 1 701 801 und
der
DE-PS 845 760 bekannt,
bei der der in einem geschlossenen Schlüsselkanal einführbare Flachschlüssel symmetrische
Vertiefungen an seinen Schmalseiten (Schlüsselbrust und -rücken) aufweist, die
Zuhaltungselemente als Scheiben (Plättchen) ausgebildet sind, die
in einem Innenzylinder gehalten und dieser wiederum in einem Zylindergehäuse drehbar
aufgenommen ist. Derartigen Schließvorrichtungen haftet der prinzipielle
Nachteil an, daß sie
nur eine geringe Aufbruchsicherheit aufweisen und für die Realisierung
von Schließanlagen
und Schließvorrichtungen
ungeeignet sind. Dies ist darin begründet, daß derartige Scheibenzuhaltungen
sich nicht wie Stiftzuhaltungen in mehrere Schließebenen
unterteilen lassen.
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Außerdem dokumentiert die
DE 44 22 093 C2 eine
Lösung,
bei der der Flachschlüssel
an einer seiner Schmalseiten (Schlüsselbrust) mit Vertiefungen
in Form von Schließkerben
ausgestattet ist. Dieser Schlüssel
ist jedoch nicht als Wendeschlüssel verwendbar.
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Letztlich ist aus der
DE 42 13 592 A1 ein nicht
gattungsgemäßer Schlüssel ersichtlich,
der stark an einen Kreuzbartschlüssel
angenähert
ist und keine Schließkerben
in den Schmalseiten beinhaltet.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht
darin, eine Schließvorrichtung
vorzuschlagen, durch die große
Hubhöhen
der Zuhaltungsstifte unter Verwendung eines Wendeflachschlüssels ermöglicht und
dadurch die Aufbruchsicherheit und die Permutation gesteigert werden
können.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den
Merkmalen des Patentanspruchs gelöst.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen
darin, daß durch
die von den beiden Schmalseiten (Schlüsselbrust und -rücken) des
Wendeflachschlüsselschafts
her eingearbeiteten Vertiefungen in Form von Schließkerben
und durch die Anordnung des Schlüsselkanals
große
Hubhöhen
der Zuhaltungsstifte (Kern- und
Gehäusestifte)
ermöglicht
werden, da beidseitig große
Abschnitte der Höhe
des Schlüsselschafts
für die
Realisierung der Schließkerben
zur Ver fügung
stehen. Auch können
die Kernstifte bei abgezogenem Wendeflachschlüssel nicht mehr an der Flanke
des Schlüsselkanals
anschlagen, so daß sich die
Gehäusestifte
weit in die Bohrungen des Zylinderkern zur Blockierung dessen Drehung
gegenüber dem
Zylindergehäuse
hineinbewegen können
und dadurch gegen gewaltanwendende Aufbruchversuche widerstandsfähiger sind.
Außerdem
besteht damit hinsichtlich der Tiefenstaffelung der Schließkerben
ein größerer Spielraum,
wodurch eine größere Permutation
erzielbar und diese Lösung
auch für Schließanlagen
und Schließvorrichtungen
mit größerer Schließvariantenvielfalt
einsetzbar wird. Letztlich wird durch die abgestimmten Größenverhältnisse zwischen
der Breite der Flanken an der offenen Seite des Schlüsselkanals
gegenüber
der Abmessung der Gehäusestifte
gewährleistet,
daß nach
Einführung des
Wendeflachschlüssel
und nachfolgender Drehung des Zylinderkern gegenüber dem Zylindergehäuse beim
Durchgang der offenen Seite des Schlüsselkanals durch den Bereich
der Gehäusestifte,
diese nicht in den Schlüsselkanal
eindringen können,
so daß eine
dauernde Funktionsfähigkeit
der Schließvorrichtung
abgesichert werden kann.
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Die Erfindung soll nachfolgend an
einem Ausführungsbeispiel
und zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert
werden.
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Es zeigen:
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1 einen
Längsschnitt
der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
entlang der Linie A-A der 3 bei
abgezogenem Wendeflachschlüssel
mit einer Seitenansicht des Wendeflachschlüssels
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2 einen
teilweisen Längsschnitt
der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
entlang der Linie B-B der 4 bei
eingestecktem Wendeflachschlüssel
in perspektivischer Darstellung
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3 einen
Querschnitt der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
entlang der Linie C-C der 1 bei
abgezogenem Wendeflachschlüssel
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4 einen
Querschnitt der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
entlang der Linie D-D der 2 bei
eingestecktem Wendeflachschlüssel
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5 einen
Querschnitt der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
nach einem Verdrehwinkel des Zylinderkerns gegenüber dem Zylindergehäuse von
180°
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In 1 ist
die erfindungsgemäße Schließvorrichtung
dargestellt. Diese besteht aus einem Zylinderschloß 1 und
einem Wendeflachschlüssel 2. Letzterer
kann zur Verbesserung der Handhabung in zwei verschiedenen Stellungen,
d.h. auch um 180° gedreht,
zur Betätigung
des Zylinderschlosses 1 in dieses eingeführt werden.
Das Zylinderschloß 1 wird im
wesentlichen aus dem Zylindergehäuse 3 und dem
darin um die Drehachse 22 drehbar gelagerten Zylinderkern 4 gebildet.
Im Zylinderkern 4 ist ein auf der Längsebene 5 des Zylinderschlosses 1 und
damit im wesentlichen senkrecht im Zylinderkern 3 verlaufender
und zylindergehäuseseitig
einseitig offener Schlüsselkanal 6 zur
Aufnahme des Schlüsselschafts 7 des
zugehörigen
Wendeflachschlüssels 2 vorgesehen.
Dabei schneidet die Längsebene 5 das Zylindergehäuse 3,
die Drehachse 22 des Zylinderkerns 4 und verläuft dabei
durch den Schlüsselkanal 6 und
die Längsachsen
der Kern- und Gehäusestifte 11, 12,
so daß in
vorteilhafter Weise die Längsebene 5 deckungsgleich
mit einer gedachten Längsmittelebene
verlaufend ausgelegt ist (2 bis 5). Dabei wird das Zylinderschloß 1 durch
diese Längsmittelebene
in zwei Hälften
unterteilt. Darüber
hinaus besteht jedoch auch die nicht dargestellte Möglichkeit, die
Längsebene 5 seitlich
versetzt gegenüber
der Längsmittelebene
verlaufen zu lassen, so daß diese lediglich
die Drehachse 22 des Zylinderkern 3 nicht mit
integriert.
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Im Zylinderkern 4 und im
Unterteil 8 des Zylindergehäuses 3 sind fluchtend
zueinander liegende Bohrungen 9 bzw. 10 angeordnet,
die mehrere in unterschiedlichen Querschnittsebenen befindliche
und entlang der Längsebene 5 des
Zylinderkerns 4 angeordnete Kernstifte 11 unterschiedlicher
Länge radial führen, die
ihrerseits von im Zylindergehäuse 3 gehaltenen
und federbelasteten Gehäusestiften 12 beaufschlagt
werden, so daß diese
Gehäusestifte 12 bei
nicht eingestecktem Wendeflachschlüssel 2 in die Bohrungen 9 des
Zylinderkerns 4 ragen und damit diesen gegen Verdrehung
gegenüber
dem Zylindergehäuse 3 sperren.
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An seiner zum Zylindergehäuse 3 hin
offenen Seite des Schlüsselkanals 6 ist
gemäß den 3 bis 5 der Abstand (Breite) 16 zwischen
den den Schlüsselkanal 6 seitlich
begrenzenden Flanken 17, 18 geringer gegenüber der
Abmessung (z.B. Durchmesser) 19 der Gehäusestifte 12 ausgebildet.
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Außerdem ist der Wendeflachschlüssel 2 an seinen
beiden Schmalseiten, d.h. der Schlüsselbrust 13 und dem
Schlüsselrücken 14,
mit symmetrisch angeordneten Vertiefungen in der Gestalt von variierbaren
Schließkerben 15 versehen,
die ihrerseits beim Einstecken des Schlüsselschafts 7 des
Wendeflachschlüssels 2 in
den Schlüsselkanal 6 des
Zylinderkerns 4 mit den in den Bohrungen 9, 10 des
Zylinderkerns 4 bzw. Zylindergehäuses 3 und ebenfalls
entlang der Längsebene 5 geführten Kernstiften 11 bzw. Gehäusestiften 12 zusammenwirken.
Dies geschieht bekanntermaßen
derartig, daß die
zylindergehäuseseitigen
Enden der Kernstifte 11 mit den zylinderkernseitigen Enden
der Gehäusestifte 12 eine
gemeinsame Trennfuge 20 bilden, die dann entlang der Kerndrehfuge 21 zwischen
Zylindergehäuse 3 und
Zylinderkern 4 verläuft
(2 und 4).
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Wird nunmehr ausgehend von 1 der Schlüsselschaft 7 des
zugehörigen
Wendeflachschlüssels 2 in
den Schlüsselkanal 6 eingeführt, so werden
durch die Schließkerben 15 in
der Schlüsselbrust 13 des
Wendeflachschlüssels 2 die
auf der Längsebene 5 liegenden
Stiftzuhaltungen in Gestalt der Kernstifte 11 und federbelasteten
Gehäusestifte 12 eingeordnet,
indem eine Verlagerung der Stifte 11, 12 in Richtung
des Unterteils 8 des Zylindergehäuses 3 in ihren Bohrungen 9, 10 erfolgt.
Dabei werden die einander zugewandten Enden der Kernstifte 11 und der
Gehäusestifte 12 so
positioniert, daß sich
deren Trennfugen 20 nunmehr in Bereich der Kerndrehfuge 21 zwischen
Zylindergehäuse 3 und
Zylinderkern 4 befinden und somit die durch die Gehäusestifte 12 bedingte
Drehblockade des Zylinderkerns 4 gegenüber dem Zylindergehäuse 3 aufgehoben
worden ist (2 und 4). Wird die Betätigung der
Schließvorrichtung
durch Drehen des Wendeflachschlüssels 2 vollzogen,
so gelangt nach einem Drehwinkel von 180° (5)
der Schlüsselrücken 14 in
den Bereich der federbelasteten Gehäusestifte 12. Ein
Eindringen der Gehäusestifte 12 in
die offene Seite des Schlüsselkanals 6 und
eine damit im Zusammenhang stehende ungewollte erneute Sperrung
der Schließvorrichtung,
die außerdem
eine nicht zu behebende Unbrauchbarkeit dieser hervorrufen würde, kann
jedoch erfolgreich dadurch ausgeschlossen werden, daß der Abstand
(Breite) 16 zwischen den den Schlüsselkanal 6 an seiner
offenen Seite seitlich begrenzenden Flanken 17, 18 geringer
gegenüber
der Abmessung 19 (z.B. Durchmesser) der Gehäusestifte 12 ausgebildet
ist.
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Nach Weiterdrehung des Zylinderkerns 4 gelangt
der Schlüsselkanal
wieder in seine Ausgangsstellung gemäß den 2 und 4,
in der der Wendeflachschlüssel 2 abgezogen
werden kann, wodurch sich die zylinderkernseitigen Enden der federbelasteten
Gehäusestifte 12 wieder
in die Bohrungen 9 des Zylinderkerns 4 bewegen
(siehe 1 und 3) und damit aktiv dessen
erneute Blockierung gegenüber dem
Zylindergehäuse 3 sichern.
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- 1
- Zylinderschloß
- 2
- Wendeflachschlüssel
- 3
- Zylindergehäuse
- 4
- Zylinderkern
- 5
- Längsebene
- 6
- Schlüsselkanal
- 7
- Schlüsselschaft
- 8
- Unterteil
(von 3)
- 9
- Bohrung
(in 4)
- 10
- Bohrung
(in 3)
- 11
- Kernstift
- 12
- Gehäusestift
- 13
- Schlüsselbrust
- 14
- Schlüsselrücken
- 15
- Schließkerben
- 16
- Abstand
(Breite)(von 17 + 18)
- 17
- Flanke
(von 6)
- 18
- Flanke
(von 6)
- 19
- Abmessung
(Durchmesser von 12)
- 20
- Trennfuge
- 21
- Kerndrehfuge
- 22
- Drehachse
(von 4)