DE19800470A1 - Widerstandselement - Google Patents
WiderstandselementInfo
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- H01C7/105—Varistor cores
- H01C7/108—Metal oxide
- H01C7/112—ZnO type
Description
Die Erfindung betrifft ein Widerstandselement gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige sogenannte
PTC-Widerstände weisen einen bei einer bestimmten
Schaltstromdichte um mehrere Größenordnungen ansteigenden
Widerstand auf und werden zur Strombegrenzung, vor allem im
Kurzschlußfall, eingesetzt.
Die starke Steigerung des Widerstands bei Erreichen der
Schaltstromdichte wird dadurch bewirkt, daß aufgrund der
durch erhöhte Energieaufnahme bewirkten Erwärmung und
Ausdehnung der Polymermatrix die eingebetteten leitenden
Teilchen des ersten Füllstoffes getrennt werden. Es hat sich
dabei als nachteilig erwiesen, daß dieser Effekt die
Tendenz hat, sich in einer Schaltzone, die sich zwar über
den Querschnitt des Widerstandselements erstreckt, aber in
Stromrichtung verhältnismäßig kurz ist, zu konzentrieren,
so daß die gesamte Spannung über eine kurze Strecke abfällt
und der überwiegende Anteil der umgesetzten elektrischen
Energie in einem sehr kleinen Volumen anfällt. Dies kann
leicht zu Lichtbogenbildung und Beschädigung des
Widerstandselements führen. Außerdem wird die Haltespannung
des Elements, d. h. die Spannung, die es nach Unterbrechung
eines Kurzschlusses ohne zu großen Leckstrom halten kann,
dadurch herabgesetzt.
Es wurde auch bereits versucht, das diesbezügliche Verhalten
derartiger Widerstandselemente dadurch zu verbessern, daß
dem Material ein zweiter Füllstoff mit
Varistorcharakteristik beigemischt wurde. Aus der
US-A-5 313 184 etwa ist ein gattungsgemäßes
Widerstandselement bekannt, das 5 bis 30%(Vol.)
Varistormaterial in Pulverform als zweiten Füllstoff
aufweist. Die Erwartungen betreffend eine Verbesserung der
Spannungsfestigkeit des Widerstandselements wurden jedoch
nicht in vollem Umfang erfüllt.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde,
gattungsgemäße Widerstandselemente derart weiterzubilden,
daß ihre Spannungsfestigkeit wesentlich erhöht wird.
Diese Aufgabe wird durch durch die Merkmale im Kennzeichen
des Anspruchs 1 gelöst. Bei erfindungsgemäßen
Widerstandselementen erfolgt eine weitgehende Kommutierung
des Stroms auf den zweiten Füllstoff im Bereich von
Stromdichten und entsprechenden Feldstärken, wie sie
typischerweise im Schaltbereich des Widerstandselements
auftreten. Dadurch wird sichergestellt, daß die Ausbildung
einer schmalen Schaltzone nicht zu einer sofortigen
Stromunterbrechung - eventuell gefolgt von Lichtbogenbildung
oder einem Durchschlag - führt, sondern daß der Strom über
die Teilchen des zweiten Füllstoffs kurzzeitig weiter
fließt und sich dabei die Schaltzone so weit verbreitert,
daß sie auch hohe Spannungen ohne Beschädigung des
Widerstandselements zu tragen vermag.
Die dadurch erzielten Vorteile liegen vor allem darin, daß
wesentlich höhere Kurzschlußspannungen unterbrochen werden
können und daß auch die Haltespannung wesentlich höher
liegt als bei bekannten gattungsgemäßen
Widerstandselementen. Die diesbezüglichen Leistungen
erfindungsgemäßer Widerstandselemente können sonst nur
mittels aufwendiger Serienparallelschaltungen von
Widerstandselementen und Varistoren erzielt werden.
Im folgenden wird nun die Erfindung anhand von
Ausführungsbeispielen und Versuchsergebnissen dargestellt.
Dabei zeigt
Fig. 1 den Versuchsaufbau, mit denen die weiter unten
geschilderten Ergebnisse gewonnen wurden.
Es wurden mehrere Mischungen hergestellt, indem jeweils
50%(Vol.) einer Matrix aus dem Polyäthylen HX5231 der BASF
mit 30%(Vol.) eines ersten Füllstoffes, und zwar TiB2-Pulver
der Elektroschmelze Kempten, bei welchem die Partikelgrößen
über ein Intervall von 10-30 µ verteilt waren und 20%(Vol.)
eines zweiten Füllstoffs vermischt wurden. Lediglich bei
einer Referenzprobe Ref wurden 50%(Vol.) des ersten
Füllstoffes zugemischt und kein zweiter Füllstoff. Im
folgenden werden die Proben nach dem zweiten Füllstoff
bezeichnet. Im einzelnen:
ZnO: ZnO-Pulver
Var: Pulver aus Varistormaterial, d. h. mit verschiedenen Metalloxiden dotiertes ZnO
ZnO+: Pulver aus mit Al dotiertem ZnO
SiC+f (fein): Pulver aus mit Al dotiertem SiC, Teilchengrößen 45-75 µ
SiC+m (mittel): Pulver aus mit Al dotiertem SiC, Teilchengrößen 90-125 µ
SiC+g (grob): Pulver aus mit Al dotiertem SiC, Teilchengrößen 150-212 µ.
ZnO: ZnO-Pulver
Var: Pulver aus Varistormaterial, d. h. mit verschiedenen Metalloxiden dotiertes ZnO
ZnO+: Pulver aus mit Al dotiertem ZnO
SiC+f (fein): Pulver aus mit Al dotiertem SiC, Teilchengrößen 45-75 µ
SiC+m (mittel): Pulver aus mit Al dotiertem SiC, Teilchengrößen 90-125 µ
SiC+g (grob): Pulver aus mit Al dotiertem SiC, Teilchengrößen 150-212 µ.
Das mit Al dotierte SiC wurde von der Elektroschmelze
Kempten bezogen. ZnO wurde von Merck bezogen und dotiert.
Aus den Mischungen wurden Widerstandselemente hergestellt
und Versuche durchgeführt, indem sie in eine Schaltung, wie
sie in Fig. 1 dargestellt ist, eingebaut und
Kurzschlußströmen ausgesetzt wurden. Dazu wurde jeweils ein
Kondensator C auf 300 V, 850 V bzw. 1200 V aufgeladen. Die
Dimensionierung des Kondensators C und der in Reihe
geschalteten Induktivität L wurden jeweils so gewählt, daß
ein Kurzschlußstrom von 12 000 A, bezogen auf 50 Hz
resultierte. Der Kurzschlußstrom wurde durch Schließen
eines Schalters S bei aufgeladenem Kondensator C erzeugt.
Dem geprüften Widerstandselement PTC war stets ein
Varistorelement Var als Überspannungsschutz
parallelgeschaltet. Neben der Messung elektrischer Parameter
wurden auch Aufnahmen der Widerstandselemente mit einer
Thermokamera gemacht, die es erlaubten, die
Energieverteilung, insbesondere die Länge der Schaltzone
sowie allfällige Beschädigungen festzustellen. Vorgängig
wurden ein oder zwei Werte für Feldstärke, Stromdichte und
spezifischen Widerstand der als zweiter Füllstoff
verwendeten Pulver bei einer Temperatur von 25°C und einem
Elektrodenanpreßdruck von 9,38 MPa ermittelt.
Die bei den Versuchen gewonnenen Resultate sind der Tabelle
am Ende der Beschreibung zu entnehmen. Leere Felder in
dieser Tabelle bedeuten "nicht anwendbar", "\", daß kein
Versuch gemacht wurde, "-", daß das Widerstandselement bei
der Messung beschädigt wurde, und "+", daß das
Widerstandselement den Versuch unbeschädigt überstand, aber
kein Meßwert ermittelt wurde.
Aus den Versuchsergebnissen läßt sich ablesen, daß für
eine Ausdehnung der Schaltzone der spezifische Widerstand
des zweiten Füllstoffs, gemessen am Pulver bei ausreichend
großem Elektrodenanpreßdruck - er sollte möglichst einige
MPa/cm2 betragen - für die Länge der Schaltzone und damit
für eine breite Energieverteilung wesentlich ist. Er sollte
auf jeden Fall weit unter den Werten für die zum Vergleich
ausgemessenen Pulver aus undotiertem ZnO und aus
Niederspannungs-Varistormaterial, das durch Sintern aus D70
der Firma Merck als Ausgangsmaterial hergestellt wurde,
liegen. Möglichst sollte er bei Feldstärken, wie sie im
Schaltbereich gewöhnlich auftreten - 2000 V/cm und darüber -
höchstens 50 Ωcm betragen, vorzugsweise jedoch höchstens 20
oder besser 15 Ωcm, Werte, wie sie an Pulvern von mit Al
dotiertem ZnO und SiC gemessen wurden.
Ebenfalls von beträchtlicher Bedeutung sind die
Teilchengrößen. Sind die Teilchen des zweiten Füllstoffs
nicht oder nur unwesentlich größer als die des ersten
Füllstoffes, so dürften sie zur Überbrückung nach Trennung
der Teilchen desselben im Schaltbereich nicht ausreichen.
Der zweite Füllstoff kann seine Funktion nicht im
erforderlichen Ausmaß erfüllen. Die durchschnittliche
Teilchengröße des zweiten Füllstoffes sollte also diejenige
des ersten Füllstoffes deutlich übertreffen, vorzugsweise um
mindestens einen Faktor 2. Bei verhältnismäßig grobkörnigem
zweitem Füllstoff dagegen zeigt sich eine unregelmäßige
Stromverteilung im Schaltbereich, die zu hohen lokalen
Energieaufnahmen führt und sich ungünstig auf die
Spannungsfestigkeit des Widerstandselements auswirkt. Der
Faktor, um den die durchschnittliche Teilchengröße des
zweiten Füllstoffes diejenige des ersten Füllstoffes
übertrifft, sollte daher im allgemeinen nicht größer als 5
sein.
Für das Material des ersten Füllstoffs ist natürlich auch
eine andere Wahl möglich als das angegebene TiB2, z. B. TiC,
VC, WC, ZrBr2, MoSi2. Wichtig ist, vor allem im Interesse
guter Kaltleiteigenschaften, ein niedriger spezifischer
Widerstand. Er sollte möglichst nicht höher als 10-3 Ωcm
sein. Auch für den zweiten Füllstoff ist, wie oben
ausgeführt, der spezifische Widerstand entscheidend wichtig.
Der spezifische Widerstand des Materials sollte möglichst
nicht kleiner als 10-2 Ωcm sein. Der spezifische Widerstand
des Pulvers sollte bei tieferen Feldstärken ohnedies hoch
sein, damit das Widerstandselement eine hohe Haltespannung
mit geringem Leckstrom halten kann. Erst bei den im
Schaltbereich des Widerstandselements auftretenden
Feldstärken von mindestens 2000 V/cm sollte er auf die
weiter oben angegebenen verhältnismäßig tiefen Werte
abfallen, d. h. das Pulver sollte eine ausgeprägte
Varistorcharakteristik aufweisen. Außer mit Al-dotiertem
SiC oder ZnO sind die verschiedenen Anforderungen an den
zweiten Füllstoff auch mit SiC oder ZnO, das mit B, Ga, In
oder N, P, As dotiert ist, erfüllbar oder mit anderen
entsprechend dotierten Halbleitern. Für die Polymermatrix
wird ein Thermoplast wie z. B. HD-Polyäthylen oder ein
Duromer bevorzugt.
Beim ersten Füllstoff sollten die Teilchengrößen im
Interesse eines raschen Ansprechens gering sein und
vorzugsweise im wesentlichen zwischen 10 µ und 40 µ liegen.
Beim zweiten Füllstoff sollten sie, wie erwähnt, höher sein,
vorzugsweise zwischen 50 µ und 200 µ. Die Zusammensetzung des
Widerstandskörpers kann natürlich von der in den Versuchen
eingesetzten abweichen. Bevorzugt werden Anteile von 30 bis
70%(Vol.) für den ersten Füllstoff und zwischen 10 und
40%(Vol.) für den zweiten Füllstoff, wobei sie jedoch
zusammen nicht mehr als höchsten 90%(Vol.) der Mischung
ausmachen.
Claims (12)
1. Elektrisches Widerstandselement mit einem zwischen zwei
Kontaktanschlüssen angeordneten Widerstandskörper aus
einer Polymermatrix und einem ersten pulverförmigen
Füllstoff aus einem Material, welches einen
spezifischen Widerstand von höchstens 10-3 Ωcm aufweist
und einem zweiten pulverförmigen Füllstoff, der einen
mit zunehmender Feldstärke abnehmenden spezifischen
Widerstand aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der
spezifische Widerstand des zweiten Füllstoffs bei
Feldstärken ≧ 2000 V/cm nicht größer als 50 Ωcm ist.
2. Widerstandselement nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der spezifische Widerstand des
Materials des zweiten Füllstoffs mindestens 10-2 Ωcm
beträgt.
3. Widerstandselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die durchschnittliche
Teilchengröße des zweiten Füllstoffs über derjenigen
des ersten Füllstoffs liegt.
4. Widerstandselement nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Quotient aus der
durchschnittlichen Teilchengröße des ersten Füllstoffs
und der durchschnittlichen Teilchengröße des zweiten
Füllstoffs mindestens 2 beträgt.
5. Widerstandselement nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Quotient aus der
durchschnittlichen Teilchengröße des ersten Füllstoffs
und der durchschnittlichen Teilchengröße des zweiten
Füllstoffs höchstens 5 beträgt.
6. Widerstandselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Füllstoff im
wesentlichen aus mindestens einem der folgenden Stoffe
besteht: Pulver von dotiertem SiC, Pulver von dotiertem
ZnO.
7. Widerstandselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchengrößen des
zweiten Füllstoffs im wesentlichen zwischen 50 µ und
200 µ liegen.
8. Widerstandselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Füllstoff im
wesentlichen aus Pulver von TiB2, TiC, VC, WC oder ZrBr2
besteht.
9. Widerstandselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchengrößen des
ersten Füllstoffs im wesentlichen zwischen 10 µ und 40 µ
liegen.
10. Widerstandselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polymermatrix im
wesentlichen aus einem Thermoplasten, insbesondere
einem HD-Polyäthylen oder aus einem Duromer besteht.
11. Widerstandselement nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des ersten
Füllstoffs am Widerstandskörper zwischen 30 und
70%(Vol.) beträgt.
12. Widerstandselement nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des zweiten
Füllstoffs am Widerstandskörper zwischen 10 und
40%(Vol.) beträgt.
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DE19800470A DE19800470A1 (de) | 1998-01-09 | 1998-01-09 | Widerstandselement |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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