DE60033126T2 - Elektrisches Bauelement aus PTC-Polymer zur Strombegrenzung und zum Kurzschluss-Schutz - Google Patents

Elektrisches Bauelement aus PTC-Polymer zur Strombegrenzung und zum Kurzschluss-Schutz Download PDF

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Description

  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Erfindungsgebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektronisches Bauelement mit einem PTC-Polymerelement. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere derartige PTC-Polymerelemente, bei denen eine Verengung im Hinblick auf eine Reduzierung der Querschnittsfläche senkrecht zur Hauptstromrichtung ausgebildet ist, wobei diese Verengung eine Bahn definiert. Der Ausdruck Bahn betrifft einen Abschnitt des PTC-Polymerelements, der sich in der Hauptstromrichtung über eine Länge erstreckt, wobei eine Mindestquerschnittsfläche dieser Verengung in der Bahn enthalten ist und die Bahn die Mindestquerschnittsfläche über diese Erstreckungslänge im wesentlichen aufrechterhält.
  • Stand der Technik
  • DE 19 626 238 wird so angesehen, daß es den treffendsten Stand der Technik darstellt und ein Widerstandsbauelement mit einem PTC-Element mit symmetrischer verengter Gestalt offenbart. Beide Enden des PTC-Elements sind mit zwei parallelen Elektrodenplatten verbunden. Der Querschnitt des PTC-Elements entlang einer Längsachse, die die Hauptstromrichtung ist, nimmt auf kontinuierliche Weise von jedem Ende zur Mitte des Elements ab.
  • EP 0 655 760 A2 zeigt, daß PTC-Polymerelemente umfassende elektrische Bauelemente zu Überstrombegrenzungszwecken effektiv verwendet werden können. In diesem Dokument ist das PTC-Polymerelement mit einem Lasttrenner in Reihe geschaltet. Es wird beabsichtigt, daß das PTC-Polymerelement Überströme auf Stromwerte begrenzt, die von dem Lasttrenner leicht getrennt werden können.
  • Die Hochspannungsfähigkeiten der PTC-Polymerelemente können entsprechend der Lehre der US-Patente 5,313,184 und 5,414,403 verbessert werden. In diesen Dokumenten wird vorgeschlagen, PTC-Polymerelemente und Varistorelemente oder lineare Widerstandselemente zu kombinieren, um zu hohe lokale elektrische Felder innerhalb des PTC-Polymermaterials während des Schaltens zu vermeiden. Ein nichtlineares Ansprechverhalten des PTC-Polymermaterials kann auf diese Weise verteilt werden. Es sei angemerkt, daß der Ausdruck PTC-Polymerelement, wie er innerhalb dieser Beschreibung und in den Ansprüchen verwendet wird, auch solche PTC-Polymerelemente abdeckt, die zusätzlich zu dem reinen PTC-Polymermaterial Füllstoffmaterialien oder – elemente mit linearen Widerstandskennlinien oder Widerstandskennlinien, die mit der Temperatur, der Stärke des elektrischen Felds (Varistoren), dem Druck usw. nichtlinear sind, umfassen.
  • Was ebenfalls in dem Stand der Technik bekannt ist, ist die Bereitstellung von PTC-Polymerelementen mit Verengungen in der stromführenden Querschnittsfläche, d.h. in der Querschnittsfläche senkrecht zu der Hauptstromrichtung. Solche Verengungen findet man z.B. in EP 0 038 715 B1 . Dieses Dokument beabsichtigt, mit diesem spezifischen Design ein sehr schnelles Auslösen des PTC-Polymermaterials innerhalb der Verengung zu erzielen. Was ebenfalls in diesem Dokument gezeigt wird, nämlich in 5C, ist eine eine Bahn definierende Verengung, wobei sich diese Bahn in der Richtung zwischen zwei Elektroden, folglich in der Hauptstromrichtung, über eine gewisse Länge erstreckt.
  • KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
  • Auf der Basis des oben angeführten Stands der Technik ist das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende technische Problem, ein neuartiges elektrisches Bauelement mit einem PTC-Polymerelement mit verbesserter elektrischer Leistung bereitzustellen.
  • Dieses Problem wird durch ein elektrisches Bauelement nach Anspruch 1 gelöst. Bei diesem elektrischen Bauelement erstreckt sich eine Bahn einer Verengung in dem PTC-Polymerelement über eine Länge von mindestens 5 mm. Besonders bevorzugte Werte sind Längen von mindestens 7, 10, 15 oder sogar 20 mm.
  • Mit diesen Werten für die Länge der Bahn kann die Schaltfähigkeit im Hinblick auf die Spannung des PTC-Polymerelements und somit des ganzen elektrischen Bauelements im Vergleich zu dem Stand der Technik stark verbessert werden. Z.B. erwähnt das oben erwähnte EP 0 038 715 derart lange Bahnen überhaupt nicht. Die Erfinder haben nun herausgefunden, daß die Spannungsfestigkeit einer einzelnen Auslösezone innerhalb des PTC-Polymermaterials durch Verwenden einer langen Bahn verbessert werden kann, wobei diese Bahn durch Führen der höchsten Stromdichte innerhalb des PTC-Polymerelements im voraus bestimmt wird, die Auslösezone zu enthalten. Durch Vermeiden einer Bewegung der Grenzen der Auslösezone aus der Bahn heraus kann eine günstige Kombination aus beschleunigter Auslösedynamik einerseits und einer hohen Spannungsfestigkeitsfähigkeit andererseits sichergestellt werden. Somit kann für ein schnelles elektrisches Bauelement mit Spannungsschaltfähigkeiten in einem Spannungsbereich von z.B. 690 Vrms das elektrische Bauelement gemäß der Erfindung bevorzugt ohne irgendeine Reihenschaltung von Auslösezonen verwendet werden.
  • Somit wird die Erfindung verwendet, um eine elektrische Schaltung gegenüber Überstrom und Kurzschlußstrom bevorzugt bei einer Systemspannung von 690 Vrms und mehr zu schützen. Dabei sollte bevorzugt der ganze Bereich an Fehlerszenarien von nur kleinen Überströmen bis zu möglichen Kurzschlußströmen von z.B. bis zu 50–100 kA sicher begrenzt und in einer bevorzugten Kombination mit einem Lastschalter abgeschaltet werden.
  • Ein wichtiger Vorteil der Erfindung in ihrer Kombination aus schneller und spannungsstabiler Strombegrenzung liegt in der Tatsache, daß schnelles Auslösen die durchgelassene Energie reduziert, die, wenn sie zu groß ist, das PTC-Polymerelement beschädigen kann. Somit bedeutet eine ausreichend schnelle Strombegrenzung auch in Fällen von hohen Spannungen an dem elektrischen Bauelement, daß seine Aktion repetitiv sein kann, z.B. mindestens fünfmal für eine starke Kurzschlußbegrenzung. Deshalb sollte die typische Zeit zum Unterdrücken eines Kurzschlußstroms auf Null viel kleiner sein als eine Viertelperiode des jeweiligen Systems, z.B. viel kleiner als 5 ms.
  • Angesichts einer ausreichenden Stromführungsfähigkeit kann der Effekt des Kühlens der Bahn durch den Rest des PTC-Polymervolumens wichtig sein. Relativ hohe Stromlasten erfordern ein derartiges Kühlen, um ein Auslösen bei hohen, aber zulässigen Stromwerten zu vermeiden. Dieser Aspekt der Erfindung muß zusammen mit der Tatsache berücksichtigt werden, daß eine sehr hohe Spannungskapazität am besten durch sehr lange Bahnen erreicht werden kann. Für den Systemspannungsbereich zwischen z.B. 500 Vrms und 12 kVrms wird deshalb bevorzugt, Bahnen zu verwenden, die nicht länger als 150 mm sind. Je nachdem, ob die Spannungsfestigkeitsfähigkeit oder die Stromführungsfähigkeit wichtiger ist, können auch Bahnen bevorzugt sein, die nicht länger als 80, 40 oder sogar nicht länger als 30 mm sind.
  • Dies schließt jedoch die Verwendung sehr langer Bahnen im Bereich von beispielsweise 120 mm (für z.B. 12 kVrms) oder sogar 360 mm (z.B. für 360 kVrms) gemäß der Erfindung nicht allgemein aus.
  • Um die Wärmeleitung zu Bahnen von erheblicher Länge zu verbessern, können zudem Löcher neben solchen Bahnen anstatt mit Luft mit einem elektrisch isolierenden Material gefüllt werden.
  • Ein zweiter für den oben angeführten Kühleffekt des PTC-Polymervolumens für die Verengung und die Bahn wichtiger Aspekt ist der Öffnungswinkel der Verengung bei Betrachtung von der Bahn aus. Dieser Öffnungswinkel ist in einer die Hauptstromrichtung enthaltenden Längsschnittebene definiert. In mindestens einer dieser Ebenen sollte dieser Öffnungswinkel bevorzugt insgesamt mindestens 100° betragen. Wie man den Ausführungsformen entnehmen kann, ist dieser Gesamtwinkel als eine Summe aus einem rechten Öffnungswinkel und einem linken Öffnungswinkel anzusehen, deren jeweilige Scheitelpunkte voneinander getrennt sind. Im wesentlichen liegen diese Scheitelpunkte auf der rechten bzw. linken Seite der Bahn, bei Betrachtung in der Hauptstromrichtung. Es ist nicht erforderlich, daß diese beiden Teilöffnungswinkel identisch sind, doch wird es bevorzugt. Zudem brauchen die Liniensegmente auf beiden Seiten der von den Öffnungswinkeln bezüglich der Hauptstromrichtung abgewinkelten Verengung nicht notwendigerweise regelmäßig geformt zu sein, wie dies aus der Definition eines Winkels erscheint. Es reicht aus, wenn ein Liniensegment als ein Mittelwert definiert werden kann, um einen Öffnungswinkel zu definieren. Es werden jedoch im wesentlichen gerade geneigte Flanken auf beiden Seiten der Bahn bevorzugt.
  • Besonders bevorzugte Untergrenzen für den Öffnungsgesamtwinkel sind 105°, 110°, 115° und 120°. Wie oben bereits festgestellt, beziehen sich diese Mindestöffnungswinkel auf mindestens eine Längsschnittebene durch die Verengung. Alle die Längsschnittebenen durch die Verengung können verschiedene Öffnungswinkel aufweisen, doch bevorzugt sind sie gleich. Jedoch ist auch eine zweidimensionale Verengung möglich, bei der nur eine Längsschnittebene den oben definierten Öffnungswinkel zeigt und eine zweite Längsschnittebene senkrecht zu der ersten überhaupt keine Verengung zeigt. Diese Form ist üblicherweise leichter herzustellen.
  • In jedem Fall kann die Kombination aus hoher Stromführungsfähigkeit und schneller Auslösedynamik erzielt werden. Insbesondere bedeuten große Öffnungswinkel kurze Gesamtlängen des PTC-Polymerelements in der Hauptstromrichtung, in der die eine oder die mehreren Verengungen kurz, aber ausgeprägt sind. Dadurch kann der Ohmsche Gesamtwiderstand in dem normalerweise leitenden Zustand auf ein Minimum reduziert werden. Dies ist besonders wichtig, weil die gemäß der Erfindung bevorzugten langen Bahnen notwendigerweise zu einem bestimmten Anstieg beim Ohmschen Widerstand im Vergleich zu kürzeren Bahnen führen. Mit diesen langen Bahnen können jedoch Reihenschaltungen von kürzeren Bahnen vermieden werden oder zumindest kann die Anzahl der in Reihe geschalteten Verengungen reduziert werden, was wiederum zu einer Verbesserung des Ohmschen Gesamtwiderstands führt.
  • Außerdem wurde bewiesen, daß man für mittlere und hohe Fehlerströme mit den obigen Mindestöffnungswinkeln eine gleichzeitige Auslöseaktion von in Reihe geschalteten Verengungen derart erhält, daß man solche Reihenschaltungen mit einem reduzierten Risiko realisieren kann, daß die erste Auslöseverengung zerstört wird. Dieses Problem kann zudem durch eine Parallelschaltung aus normalen oder Varistorwiderständen gemildert werden. Wenn jedoch Reihenschaltungen vollständig vermieden werden, werden parallele Widerstände oder Varistoren nur benötigt, um die höchste Schaltspannung auf geeignete Werte zu begrenzen, und auch kleinste Überströme können abgeschaltet werden.
  • Gemäß dem oben Gesagten ist es möglich, die Spannungsfestigkeitsfähigkeit des elektrischen Bauelements gemäß der Erfindung bevorzugt mithilfe einer Verlängerung der Bahnstruktur im Vergleich zu Reihenschaltungen von Verengungen zu erhöhen. Um die Stromführungsfähigkeit für eine bestimmte Mindestquerschnittsfläche einer Verengung weiter zu verbessern, können zudem Parallelschaltungen gewählt werden. Insgesamt ist auch ein Matrixarray aus Verengungen möglich. Diese Kombinationen treten bevorzugt in dem gleichen PTC-Polymerstück ohne vermeidbare Materialübergänge auf.
  • Jedenfalls sollte die Gesamtreduktion der Querschnittsfläche senkrecht zur Hauptstromrichtung bevorzugt um einen Faktor von drei, besonders bevorzugt um einen Faktor von vier oder mehr, größer sein. Was den Materialaspekt der Erfindung betrifft, wird bevorzugt eine im wesentlichen aus einem thermoplastischen Polymer hergestellte Polymermatrix verwendet. Die bevorzugte Wahl für dieses thermoplastische Material ist Polyethylen. Mit einer thermoplastischen Charakteristik der PTC-Matrix kann das PTC-Polymerelement insgesamt durch Spritzguß oder Extrusion ausgebildet werden, wobei beide sehr wirtschaftliche Verfahren sind. Bevorzugt wird für diese beiden Formungsverfahren hochdichtes Polyethylen verwendet.
  • Bevorzugte quantitative Bereiche für das für PTC-Polymermaterialien inherente leitende Füllstoffmaterial sind 20–50 Vol.-%, besonders bevorzugt 25–46 Vol.-%, und ganz besonders bevorzugt 30–43 Vol.-% (bezogen auf das Gesamtvolumen des PTC-Polymermaterials). Eine bevorzugte Wahl für dieses (erste) leitende Füllstoffmaterial ist TiB2.
  • Abgesehen von diesem ersten Füllmaterial kann das PTC-Polymermaterial ein zweites Füllstoffmaterial mit Varistorcharakteristiken aufweisen. Dieses zweite Füllstoffmaterial ist bevorzugt SiC. Die bevorzugten Quan titätsbereiche lauten 10–30 Vol.-%, bevorzugt 12–28 Vol.-%, und besonders bevorzugt 14–26 Vol.-% dieses zweiten Füllstoffmaterials.
  • Diese Füllstoffmaterialien werden in einer in der Polymermatrix dispergierten Pulverform aufgenommen. Das erste Füllstoffmaterial sollte eine metallische Leitfähigkeit aufweisen, d.h., es sollte einen spezifischen Widerstand von höchstens 10–3 Ωcm aufweisen. Dies schließt z.B. Ruß aus. Das zweite Füllstoffmaterial mit Varistorcharakteristiken sollte einen spezifischen Widerstand von nicht mehr als 50 Ωcm bei elektrischen Feldern von 2000 V/cm und mehr aufweisen. Sein spezifischer Widerstand sollte andererseits größer als 10–2 Ωcm sein.
  • Zudem sollte die mittlere Teilchengröße des zweiten Füllstoffmaterials größer sein als die des ersten Füllstoffmaterials, und zwar um einen Faktor von 2–5. Bevorzugte Bereiche für die Teilchengrößen sind 10 μm bis 50 μm für das erste Füllstoffmaterial und 20 μm bis 250 μm für das zweite Füllstoffmaterial.
  • Die oben erwähnte thermoplastische Polymermatrix ist bevorzugt in einer Menge von 30–55 Vol.-% und besonders bevorzugt 37–50 Vol.-% enthalten. Gemäß den Ergebnissen der Erfinder zeigt das oben angegebene PTC-Polymermaterial bei einer vorbestimmten Spannung eine bemerkenswert große Zone hohen Widerstands („heiße Zone"). Wenn die Länge der Bahn in der Verengung gemäß der Erfindung groß genug ist, daß sie diese heiße Zone enthält, können bemerkenswert hohe Spannungsfestigkeitsfertigkeiten erzielt werden. Zudem können mit einem Design gemäß der Erfindung die in dem PTC-Polymerelement während der Auslöseaktion erzeugten Schäden im Vergleich zu herkömmlichen Beispielen offensichtlich reduziert werden. Dies hat zu dem Ergebnis geführt, daß die Zunahme des „Kaltwiderstands", d.h. des Widerstands in dem normal leitenden Zustand, insbesondere nach der ersten Auslöseaktion, viel niedriger ist als herkömmlich. Wie aus der Beschreibung der unten folgenden Ausführungsformen hervorgeht, scheint dies ein Ergebnis der reduzierten durchgelassenen Energie zu sein.
  • BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
  • Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
  • 1 ein schematisches Layout eines PTC-Polymerelements in einem elektrischen Bauelement gemäß der Erfindung und
  • 2 ein schematisches Layout eines weiteren PTC-Polymerelements gemäß einer zweiten Ausführungsform mit einer größeren Bahnlänge.
  • 1 zeigt ein schematisches Layout eines PTC-Polymerelements 1 in einem elektrischen Bauelement gemäß der Erfindung. Das elektrische Bauelement ist in der vorliegenden Ausführungsform ein Strom begrenzendes und Strom unterbrechendes Mittel, das einen herkömmlichen Lastschalter in Reihenschaltung mit dem PTC-Polymerelement 1 gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt. Die Spannung an dem PTC-Polymerelement 1 wird verwendet, um den Widerstandszustand des PTC-Polymerelements 1 zu detektieren und den Lastschalter auszulösen, um Ströme, die zuvor von dem PTC-Polymerelement 1 begrenzt worden sind, vollständig zu trennen. Diese Kombination ist mit einem herkömmlichen PTC-Polymerelement im Stand der Technik bekannt. Sie hat den Vorteil, daß der Strombegrenzungseffekt viel schneller ist als mit herkömmlichen Schaltern und daß ein Lastschalter mäßiger Größe verwendet werden kann, weil die zu trennenden Ströme nicht die möglichen Kurzschlußströme der Schaltung sind, sondern viel kleiner. Es wird auf den in der Einleitung dieser Beschreibung angeführten Stand der Technik Bezug genommen.
  • Das in der Figur gezeigte PTC-Polymerelement 1 besteht aus einer 40 Vol.-%, hochdichten Polyethylenmatrix mit 40 Vol.-% pulverförmigem TiB2 und 20 Vol.-% As-dotiertem SiC, gemäß den oben erwähnten Spezifikationen.
  • In der Figur ist die Hauptstromrichtung durch Pfeil C angegeben. Das PTC-Polymerelement 1 zeigt Löcher 2, die Verengungen mit Bahnen 3 definieren. Dabei weist das PTC-Polymerelement 1 eine zweidimensionale Gestalt auf, d.h. die in der Figur gezeigte Gestalt kann als ein Querschnitt durch das PTC-Polymerelement 1 an einer beliebigen Position in der Richtung senkrecht zu der Ebene der Figur angesehen werden.
  • Somit entspricht jede Bahn 3 dem kleinsten Querschnitt senkrecht zur Hauptstromrichtung C. Jede Bahn 3 zeigt an jedem ihrer beiden Enden einen linken und einen rechten Öffnungswinkel, jeweils als α/2 bezeichnet. α/2 beträgt 60°, so daß in diesem Beispiel der volle Öffnungswinkel α 120° beträgt.
  • Wichtig ist die Länge jeder Bahn 3 zwischen den beiden Öffnungen des PTC-Polymermaterials an jedem Bahnende. Diese Länge ist durch L angegeben und beträgt 9 mm in diesem Beispiel. Übrigens ist jede Bahn 3 2 mm breit und mit 6,75 mm von ihrer benachbarten Bahn beabstandet.
  • 2 zeigt ein ähnliches PTC-Polymerelement, wobei der einzige Unterschied in diesem Fall in einer Bahnlänge L von 20 mm besteht. In beiden Fällen ist der Querschnittsreduktionsfaktor 4, was zu einem kleinsten Querschnitt von 0,4 cm2 führt.
  • Wie leicht in den Figuren zu erkennen ist, wurde eine Parallelschaltung aus 5 Bahnen 3 gewählt, um eine be stimmte Stromführungsfähigkeit des PTC-Polymerelements 1 zu erzielen. Eine Konzentration der vollständigen Reduktion im Querschnitt auf eine Verengung könnte zu thermischen Problemen führen. Es gibt jedoch keine Reihenschaltung von Verengungen. Gemäß der Erfindung wird bevorzugt, nur eine Verengung mit einer Bahn im Hinblick auf eine Reihenschaltung zu verwenden. Im Falle sehr langer Bahnen 3 für hohe Spannungen könnte dies zu gewissen geringen Reduktionen bei der Stromführungsfähigkeit in einigen Fällen führen. Die zugrundeliegenden thermischen Probleme können jedoch mit Hilfe eines vollständigen Designs wie durch die Öffnungswinkel, das Füllen der Löcher usw. gehandhabt werden. Andererseits kann, insbesondere bei kleinen Überströmen, die nur zu einem langsamen Auslösen der PTC-Polymermaterialien führen, ein gleichzeitiges Auslösen von in Reihe geschalteten Verengungen nicht immer sichergestellt werden.
  • Das in den Figuren gezeigte PTC-Polymerelement 1 ist ein Testprototyp, der über eine Wasserstrahltechnik geschnitten worden ist. Deshalb weisen die Löcher 2 etwas abgerundete Ecken mit einem Krümmungsradius von über etwa 1 mm an jedem Scheitelpunkt jedes halben Öffnungswinkels und einen Krümmungsradius von etwa 3,75 mm zwischen den jeweiligen beiden geraden Flanken unter 60° auf, um die Stromrichtung C beizubehalten, d.h. am Anfang und am Ende jedes Lochs 2 in der Hauptstromrichtung C.
  • Diese Krümmungen sind Artefakte und können im Fall von Spritzguß- oder Extrusionstechniken im wesentlichen vermieden werden. Sie stören jedoch die Erfindung nicht ernsthaft, der Krümmungsradius von 1 mm ist nämlich definitiv kleiner als die die Öffnungswinkel und die Breite der Bahn 3 definierenden geraden Flanken.
  • Ein elektrischer Kontakt zu dem in den Figuren gezeigten PTC-Polymer 1 kann auf beliebige herkömmliche Weise hergestellt werden, z.B. durch Einpressen von Metallfolien, durch Metalleinlagen, durch Eindiffundieren von Metallteilen usw. Zur Verbesserung der Wärmeleitung zu und innerhalb der Bahnen 3 sind die Löcher 2 mit Sand gefüllt.
  • PTC-Polymerelemente wie in den Figuren gezeigt sind in Kurzschlußtests mit verschiedenen Bahnlängen L getestet worden. Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten.
  • Figure 00120001
  • Diese Ergebnisse wurden bei einer Systemspannung von 690 Vrms mit einem möglichen Kurzschlußstrom von 12kApms bei 50 Hz erhalten. Neben der Bahnlänge L von 9 mm und 20 mm gemäß den in den Figuren gezeigten Ausführungsformen wurden auch Bahnlängen L von 7, 11, 13, 15 und 18 mm getestet. Je nach der Bahnlänge L variiert der Nennstrom etwas zwischen etwa 5 A für L = 7 mm und 3 A für L = 20 mm (kleinster Querschnitt 0,4 cm2). Die beobachteten größten Ströme lagen in der Größenordnung von 1,2 kA und 1,3 kA und erschienen nach etwa 0,35 ms. Der Strom wird nach höchstens 0,5 ms auf irrelevante Werte reduziert. Dadurch könnte die durchgelassene Energie auf sehr kleine Werte reduziert werden.
  • Wie man sehen kann, führen größere Bahnlängen L zu erhöhten Widerstandswerten Ro vor dem Auslösen. Nach einem ersten Auslösen jedoch ist der Kaltwiderstand Ro' etwas erhöht, bleibt aber nach wiederholten Auslösevorgängen in der gleichen Größenordnung. Der erhöhte Kaltwiderstand nach dem Auslösen kann für größere Bahnlängen besser sein, wie aus ihren Ergebnissen hervorgeht. Zudem verbessern größere Bahnlängen die Fähigkeit für wiederholtes Auslösen ohne Schäden. Alle PTC-Polymerelemente mußten nach der in der Tabelle angegebenen Anzahl von Auslösevorgängen ersetzt werden. In jedem Fall war jedoch die letzte Auslösewirkung dabei erfolgreich, den Strom zu trennen.
  • Außerdem könnte das PTC-Polymerelement mit L = 7 mm eine bessere Wiederholung des Auslösens zeigen, wenn es mit reduzierter Systemspannung verwendet würde. Das Element mit L = 7 mm wies eine Spannungsfestigkeitsfertigkeit von etwa 1,1 kV auf, was an der Untergrenze für eine Systemspannung von 690 Vrms liegt. Dementsprechend waren längere Bahnen in dieser Hinsicht besser.
  • Bei diesen Tests wurde ein paralleler Varistor verwendet, um die Höchstspannung unter 1,5 kV zu reduzieren. Der Varistor kann jedoch entfallen, wenn eine erhöhte Beanspruchung der PTC-Polymerelemente 1 und somit reduzierte Anzahlen wiederholten Umschaltens toleriert werden können.

Claims (14)

  1. Elektrisches Bauelement, das ein PTC-Polymerelement (1) mit einer Verengung der Querschnittsfläche senkrecht zu einer Hauptstromrichtung (C) aufweist, wobei die Verengung, die eine Bahn (3) mit einer kleinsten Querschnittsfläche dieser Verengung definiert, in der Hauptstromrichtung (C) über eine Länge (L) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (L) mindestens 5 mm beträgt.
  2. Elektrisches Bauelement nach Anspruch 1, wobei die Länge (L) höchstens 150 mm beträgt.
  3. Elektrisches Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in der Hauptstromrichtung (C) präzise eine PTC-Verengung für das PTC-Auslösen vorliegt.
  4. Elektrisches Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das PTC-Polymerelement (1) eine thermoplastische Polymermatrix umfaßt.
  5. Elektrisches Bauelement nach Anspruch 4, wobei die thermoplastische Polymermatrix im wesentlichen aus Polyethylen besteht.
  6. Elektrisches Bauelement nach Anspruch 5, wobei das PTC-Polymerelement (1) ein Spritzgußteil oder ein Extrusionsteil ist, das eine im wesentlichen aus Polyethylen hergestellte Matrix umfaßt.
  7. Elektrisches Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das PTC-Polymerelement (1) ein erstes leitendes Füllstoffmaterial in einer Menge von 20–50 Vol.-%, bevorzugt in einer Menge von 30–43 Vol.-%, umfaßt.
  8. Elektrisches Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das PTC-Polymerelement (1) ein erstes leitendes Füllstoffmaterial umfaßt, das TiB2 ist.
  9. Elektrisches Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das PTC-Polymerelement (1) ein zweites Füllstoffmaterial mit Varistorcharakteristik umfaßt.
  10. Elektrisches Bauelement nach Anspruch 9, wobei das zweite Füllstoffmaterial dotiertes SiC ist.
  11. Elektrisches Bauelement nach Anspruch 9 oder 10, wobei das zweite Füllstoffmaterial in einer Menge von 10–30 Vol.-%, bevorzugt in einer Menge von 14–26 Vol.-%, enthalten ist.
  12. Elektrisches Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 11, wobei die thermoplastische Polymermatrix in einer Menge von 30–55 Vol.-%, bevorzugt in einer Menge von 37–50 Vol.-%, enthalten ist.
  13. Elektrisches Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Loch (2) angrenzend an die Bahn (3) mit einem isolierenden Material gefüllt ist.
  14. Verfahren zum Schützen einer elektrischen Schaltung vor einem Überstrom und Kurzschlußstromfehlern durch Einführen eines elektrischen Bauelements nach einem der Ansprüche 1–13.
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