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TECHNISCHES GEBIET
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Bei
der Erfindung wird ausgegangen von einer Leistungsschaltvorrichtung
nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Eine solche Leistungsschaltvorrichtung
wird in Anlagen eingesetzt, die mit Spannungen grösser 1 kV
betrieben werden. Durch die Leistungsschaltvorrichtung werden Geräte der Anlage
sowohl vor langsam (Überströme) als
auch vor rasch (Kurzschlussströme)
ansteigenden Strömen
geschützt.
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STAND DER TECHNIK
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Eine
Leistungsschaltvorrichtung der vorgenannten Art ist in
EP 0 655 760 A beschrieben.
Bei dieser Leistungsschaltvorrichtung sind in einem hochspannungsführenden
Stromleiter miteinander in Reihe geschaltet ein Schaltgerät und ein
PTC-Widerstand angeordnet. Der PTC-Widerstand begrenzt oberhalb
eines Schwellwerts den im Stromleiter geführten Strom. Ein parallel zum
PTC-Widerstand geschalteter Varistor verhindert beim Begrenzen des
Stroms das Auftreten von unerwünschten
Spannungsspitzen, welche den PTC-Widerstand in unzulässig hoher
Weise belasten könnten.
Am PTC-Widerstand auftretende und das Begrenzen des Stroms anzeigende Änderungen
von physikalischen Eigenschaften, wie geometrischen Abmessungen,
Temperatur oder elektrischer Widerstand, werden als Signal erfasst.
Das erfasste Signal wird einer das Schaltgerät öffnenden Auslösevorrichtung
zugeführt.
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Eine
Schaltvorrichtung mit mehreren in Reihe geschalteten PTC-Widerständen ist
in
WO 90/00825 A1 angegeben.
Bei dieser Vorrichtung sind je 10 von 30 PTC-Widerständen jeweils in Reihe geschaltet
und die drei resultierenden Reihenschaltungen zueinander parallel
geschaltet. Mit der Schaltvorrichtung konnte bei einer Spannung
von 6 kV ein Wechselstrom von lediglich 2 A begrenzt werden. Hierzu
wurde ein Vorwiderstand von ca. 500 Ω benötigt.
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Ein
Widerstand mit PTC-Verhalten, welcher sich durch eine hohe Nennstromtragfähigkeit
und eine hohe Spannungsfestigkeit auszeichnet, ist aus
EP 0 548 606 B1 vorbekannt.
Dieser Widerstand weist mehrere miteinander in Reihe geschaltete
PTC-Widerstände
auf. Jedem der PTC-Widerstände
ist ein Varistor parallel geschaltet, welcher lokal auftretende Überspannungen
ableitet. Der PTC-Widerstand und der Varistor weisen eine gemeinsame
Auflagefläche
auf. Hierdurch wird die Temperturverteilung im Widerstand homogenisiert
und dadurch der Gefahr einer lokalen Überhitzung wirksam entgegengetreten.
Zugleich wird hierdurch die Nennstromtragfähigkeit erhöht.
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KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Der
Erfindung, wie sie in Patentanspruch 1 angegeben ist, liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Leistungsschaltvorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, welche einfach und kostengünstig aufgebaut ist und sich
durch eine grosse Betriebssicherheit auszeichnet.
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Die
Leistungsschaltvorrichtung nach der Erfindung ist aus preisgünstigen
Komponenten, wie PTC-Widerständen
und Varistoren für
Niederspannungsanwendungen und einem lediglich zum Schalten geringer Ströme ausgebildeten
Schaltgerät,
aufgebaut und kann grosse und kleine Ströme abschalten, ohne dass das dem
Schaltgerät
vorgeschaltete strombegrenzende Element und/oder das Schaltgerät überlastet
werden. Dadurch, dass das strombegrenzende Element in mehrere jeweils
von einem Varistor überbrückte PTC-Widerstände unterteilt
ist, wird die Spannungsverteilung über das strombegrenzende Element
homogenisiert. Sollte irgendeiner der PTC-Widerstände vor
den übrigen
PTC-Widerstanden einen PTC-Übergang
ausführen
und sprungartig seinen Widerstandswert erhöhen, dann kann die nun an diesem
Widerstand anliegende volle Netzspannung nicht wirksam werden, da
diese Spannung auch auf den parallelgeschalteten Varistor wirkt
und von diesem innerhalb von μ-Sekunden
begrenzt wird. Eine schädliche Überlastung
eines der PTC-Widerstände und
damit eine Zerstörung
des strombegrenzenden Elements wird so mit Sicherheit vermieden.
Aufgrund der Homogenisierung der Spannungsverteilung über das
strombegrenzende Element können
die PTC-Widerstände
nach dem Begrenzen des Kurzschlussstroms innerhalb weniger Millisekunden,
beispielsweise 5 ms, die wiederkehrende Spannung während 100
ms aufnehmen, ohne hierbei überlastet
zu werden. In diesem Zeitraum ist der starke Kurzschlusstrom von
typischerweise 3 bis 14 kA auf weniger als 1 kA begrenzt, und kann dann
selbst ein schwach dimensionierter Schalter, beispielsweise ein
Lastschalter, wie insbesondere ein Lasttrennschalter, zum sicheren Öffnen der
Leistungsschaltvorrichtung eingesetzt werden.
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Von
besonderem Vorteil ist es hierbei, dass ein beim Ausführen des
PTC-Überganges
durch die sprunghafte Widerstandserhöhung an einem der PTC-Widerstände gebildetes
Spannungssignal direkt an eine Betätigungsvorrichtung des Schaltgerätes geführt werden
kann. Ein Sensor, wie etwa ein Stromwandler oder zusätzliche
Mittel, die eine physikalische Änderung
des Zustandes des PTC-Widerstands
ermitteln, können dann
entfallen.
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Mit
der Leistungsschaltvorrichtung nach der Erfindung können selbst
kleine Überströme mit grosser Genauigkeit
erkannt und begrenzt werden. Dies kann in besonders vorteilhafter
Weise dadurch erreicht werden, dass einer der PTC-Widerstände einen
grösseren
Widerstandswert aufweist als jeder der anderen PTC-Widerstände. Zweckmässigerweise
wird dieser niedrigere Widerstandswert durch reduzierte Kühlung oder
durch einen reduzierten Querschnitt erzielt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung und die damit erzielbaren weiteren Vorteile werden nachfolgend
anhand von Zeichnungen näher
erläutert.
Hierbei zeigen die
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1 bis 3 jeweils
ein Mittelspannungsnetz, in das jeweils eine von drei Ausführungsformen
der Leistungsschaltvorrichtung nach der Erfindung eingesetzt ist,
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4 ein
Diagramm, in dem ein von der Leistungsschaltvorrichtung gemäss 1 mit
jeweils 60 PTC-Widerständen
und Varistoren aufgrund eines in einem 12 kV-Netz wirkenden prospektiven
Kurzschlussstroms von 6,5 [kA] geführter Strom I [kA] sowie die
hierbei über
der Leistungsschaltvorrichtung wirkende Spannung U [kV] in Abhängigkeit
von der Zeit t [ms] dargestellt sind,
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5 ein
Diagramm, in dem von der Leistungsschaltvorrichtung gemäss 1 mit
jeweils 10 PTC-Widerständen
und Varistoren aufgrund eines prospektiven Kurzschlussstroms von
3,7 [kA] in zwei der Varistoren geführte Ströme I1 [A]
bzw. I6 [A], der von der Leistungsschaltvorrichtung
geführte
Gesamtstrom IG [A] sowie die hierbei über der
Leistungschaltvorrichtung wirkende Spannung U [V] in Abhängigkeit
von der Zeit t [ms] dargestellt sind, und
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6 ein
Diagramm, in dem von der Leistungsschaltvorrichtung gemäss 1 mit
jeweils 10 PTC-Widerständen
und Varistoren aufgrund eines prospektiven Kurzschlussstroms von
13,5 [kA] in zwei der Varistoren geführte Ströme I1 [A]
bzw. I10 [A], der von der Leistungsschaltvorrichtung
geführte
Gesamtstrom IG [A] sowie die hierbei über der
Leistungsschaltvorrichtung wirkende Spannung U [V] in Abhängigkeit
von der Zeit t [ms] dargestellt sind.
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WEG ZUR AUSFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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In
allen Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen auch gleichwirkende
Teile. In den in den 1 bis 3 dargestellten
50 Hz Mittelspannungsnetzen bezeichnet SS eine dreiphasige Sammelschiene,
deren drei Phasenleiter 1, 2, 3 gegeneinander
eine Spannung von beispielsweise 12 kV haben. Die Phasenleiter sind über eine
Leistungsschaltvorrichtung L mit der Primärseite eines Transformators
TR verbunden, dessen Sekundärseite
in ein Niederspannungsnetz einspeist. Die Leistungsschaltvorrichtung
L enthält
pro Phase im wesentlichen einen an den zugeordneten Phasenleiter,
z.B. 1, der Sammelschiene SS bzw. des Transformators angeschlossenen
Stromleiter, in dessen Leitungszug eine Reihenschaltung einer von
drei gleichartigen Schaltstellen S1, S2 oder S3 eines Schaltgerätes LB und
eines von drei gleichartigen strombegrenzenden Elementen L1, L2, L3 angeordnet
ist. Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform
der Leistungsschaltvorrichtung wirken die Stromleiter als Primärleiter
von induktiven Stromwandlern CT1, CT2 und CT3. Gegebenenfalls
können
die Stromleiter auch mit anderen Stromsensoren zusammenwirken.
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Jedes
strombegrenzende Element L1, L2,
L3 enthält
n, wobei n eine natürliche
Zahl grösser
1 ist, miteinander in Reihe geschaltete überwiegend gleichartige PTC-Widerstände R1, R2, R3,
..., Rn. Parallel geschaltet zu jedem PTC-Widerstand
ist einer von n gleichartigen Varistoren V1,
V2, V3, ..., Vn.
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Das
Schaltgerät
weist eine auf die Schaltstellen S1, S2 und S3 wirkende
Betätigungsvorrichtung
B auf mit einem Eingang, welcher in Wirkverbindung steht mit einem
Ausgang des Stromwandlers, beispielsweise CT1 (1),
oder mit den in einer der Parallelschaltungen in Verbindungspunkten
P1 und P2 zusammengeschalteten
Anschlüssen
von einem der PTC-Widerstände,
beispielsweise R1, und dem zugeordneten
Varistor, beispielsweise V1 (2 und 3).
Bei den Ausführungsformen
gemäss
den 1 bzw. 2 ist zwischen dem Stromwandler,
beispielsweise CT1, und der Betätigungsvorrichtung
B bzw. den Verbindungspunkten P1, P2 und der Betätigungsvorrichtung B ein Relais
R angeordnet, während
bei der Ausführungsform
gemäss 3 die
beiden Verbindungspunkte P1 und P2 unmittelbar an den Eingang je einer von
drei phasenweise vorgesehenen Betätigungsvorrichtungen B gelegt
sind. Das Relais R (2) oder jede der Betätigungsvorrichtungen
B (3) enthalten einen Schwellwertdetektor SW, welcher
von der am zugeordneten PTC-Widerstand R1 abfallenden
Spannung gesteuert wird. Dem Schwellwertdetektor ist ein Ansprechwert
zugeordnet, welcher unterhalb eines von der Parallelschaltung an
das Relais oder die Betätigungsvorrichtung
geführten, spannungsproportionalen
Signals beim Ausführen
eines PTC-Übergangs
und vor einem möglichen
Durchbruch des Varistors V1 liegt.
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Der
auf den Eingang der Betätigungsvorrichtung
B wirkende PTC-Widerstand R1 weist einen
geringfügig,
beispielsweise 20%, grösseren
Widerstandswert auf als die anderen PTC-Widerstände R2,
R3, ..., Rn. Dies
kann im besonders einfacher Weise dadurch erreicht werden, dass
dieser PTC-Widerstand gegenüber den
anderen PTC-Widerstanden einen reduzierten Querschnitt aufweist
oder weniger stark gekühlt
wird als diese Widerstände.
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Die
Widerstandskörper
der PTC-Widerstände
R1, R2, ..., Rn wurden gebildet durch Vermischen von ca. 50
Volumenprozent Polyäthylen
mit ca. 50 Volumenprozent pulverförmigem TiB2 mit
Teilchengrössen
zwischen ca. 10 und ca. 30 μm,
Pressen der resultierenden Mischung bei erhöhter Temperatur zu plattenförmigem Ausgangsmaterial
und Schneiden von Streifen aus dem Ausgangsmaterial. An den beiden
Enden der Streifen wurden jeweils Presselektroden angebracht. Es entstanden
so PTC-Widerstände
mit einem Abstand der beiden Presselektroden von ca. 5 mm und mit
ca. 0,5 cm2 Querschnitt. Im allgemeinen
weist eine den PTC-Übergang bestimmende
und im Widerstandskörper
des PTC-Widerstands auftretende heisse Zone eine Länge von
ca. 2 mm auf. Um die Ausbildung der heissen Zone nicht zu beeinträchtigen,
sollte daher der Abstand der als Presselektroden ausgeführten Stromanschlüsse der
PTC-Widerstände
jeweils mindestens 3 mm, vorzugsweise 4–6 mm, betragen.
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Die
Varistoren V1, V2,
..., Vn basierten auf Metalloxid und hatten
Dauerbetriebsspannungen (für
Wechselstrom) von ca. 100–300
V, vorzugsweise mindestens 140 V. Im durchgeschalteten Zustand waren
die Varistorspannungen geringer als die von den PTC–Widerständen gerade
noch gehaltenen Spannungen. Die Überspannungen
betrugen typischerweise 300 bis 500 V, vorzugsweise mindestens 340
V. Anstelle eines Varistors mit einer Dauerbetriebsspannung von
beispielsweise 200 V können
auch zwei in Reihe geschaltete Varistoren jeweils mit einer Dauerbetriebsspannung
von beispielsweise 100 V verwendet werden. Da die Varistoren Energie
aufnehmen müssen,
waren Varistordurchmesser zwischen 40 und 100 mm typisch.
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Je
10 PTC–Widerstände wurden übereinandergestapelt.
In einem ersten Ausführungsbeispiel
wurden sechs in Reihe geschaltete Stapel verwendet. Zu jedem der
60 PTC–Widerstände war
ein Varistor parallel geschaltet. Der Widerstand des so gebildeten
strombegrenzenden Elementes, beispielsweise L1,
betrug vor der Inbetriebnahme der Leistungsschaltvorrichtung L ca.
3,25 Ω.
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Aus
dem Diagramm gemäss
4 und
der nachfolgenden Tabelle können
der zeitliche Verlauf der Stärke
eines infolge eines prospektiven Kurzschlussstroms mit einem Effektivwert
von 6,5 kA in der Leistungsschaltvorrichtung geführten Stroms I und der hierbei über der
Leistungsschaltvorrichtung abfallenden Spannung U entnommen werden.
Die Leistungsschaltvorrichtung war in einem Mittelspannungsnetz
einer wiederkehrenden Spannung mit einem Spitzenwert von ca. 15
kV und einem Effektivwert von ca. 10,5 kV ausgesetzt.
| 1.
Abschaltung | 2.
Abschaltung | 3.
Abschaltung |
Maximaler
Strom Imax [kA] in Leistungsschaltvorrichtung | 1,13 | 0,62 | 0,51 |
Zeitdauer
t [ms] vom Einsetzen des Stroms I in der Leistungsschaltvorrichtung
bis zum Strommaximum Imax | 1,49 | 1,17 | 1,02 |
Widerstand
R [Ω] der Leistungsschaltvorrichtung
nach dem Abschalten | 7,3 | 8,1 | 10,8 |
maximal
in der Leistungsschaltvorrichtung wirkende Spannung Umax [kV] | 20,5 | 16,7 | 15,8 |
wiederkehrende
Spannung im Mittelspannungsnetz Urec [V] | 10,5 | 10,6 | 10,5 |
Zeitraum
t [ms], in dem die PTC-Widerstände vor
dem Öffnen
der Schaltstelle der vollen Netzspannung ausgesetzt sind. | 100 | 100 | 100 |
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Wie
aus dem Diagramm gemäss 4 und
der Tabelle ersichtlich sind, erreicht der Strom bereits nach ca.
1,5 ms seinen ca. 1,13 kA betragenden Maximalwert und wurde dann
in ca. 1 ms praktisch auf den Wert Null begrenzt. Wie aus der Tabelle
entnommen werden kann, hielt das strombegrenzende Element während 100
ms die anliegende Spannung, welche nach ca. 5 ms auf den Wert der
wiederkehrenden Spannung abgefallen war. Daher kann das den verbleibenden
Reststrom unterbrechende Schaltgerät LB einen relativ schwach
dimensionierten und langsamen Antrieb aufweisen. Wie aus der Tabelle
ersichtlich ist, konnte der prospektive Kurzschlussstrom problemlos
mehrmals ausgeschaltet werden. Hierbei erhöhte sich der nach dem ersten
Ausschalten mehr als verdoppelte, im wesentlichen durch die PTC-Widerstände bestimmte
Wert des Gesamtwiderstands R der Leistungsschaltvorrichtung nicht
mehr besonders stark.
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Während der
vorstehend beschriebenen drei Abschaltungen wurden zugleich die
an den Reihenschaltungen der PTC-Widerstände R
1 bis
R
10, bzw. R
1 bis
R
20 bzw. R
1 bis
R
30 abfallenden maximalen Spannungen U
max1 bzw U
max2 bzw.
U
max3 sowie die wiederkehrenden Spannungen
U
rec1 bzw. U
rec2 bzw.
U
rec3 gemessen. Hierbei ergaben sich die
aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlichen Werte:
| 1.
Abschaltung | 2.
Abschaltung | 3.
Abschaltung |
Umax1 [kV] | 3,7 | 3,0 | 2,9 |
Umax2 [kV] | 6,8 | 5,8 | 5,3 |
Umax3 [kV] | 10,3 | 8,3 | 7,6 |
Umax [kV] | 20,5 | 16,7 | 15,8 |
Urec1 [kV] | 1,7 | 2,0 | 2,0 |
Urec2 [kV] | 3,3 | 3,7 | 3,6 |
Urec3 [kV] | 5,4 | 5,5 | 5,4 |
Urec [kV] | 10,5 | 10,6 | 10,5 |
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Ersichtlich
ist die Spannungsverteilung über
alle PTC-Widerstände
sehr homogen. Es fällt
im Mittel lediglich eine Spannung von höchstens ca. 340 V über jeden
der PTC-Widerstände
ab. Zudem ist ersichtlich, dass die PTC-Widerstände alle zum gleichen Zeitpunkt
ansprechen. Daher kann das von einem der PTC-Widerstände, d.h.
insbesondere auch vom PTC-Widerstand R1,
abgegebene Signal zur Steuerung der Betätigungsvorrichtung B verwendet
werden.
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In
einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung wurden als strombegrenzendes Element, z.B. L1, jeweils 10 PTC-Widerstände der vorgenannten Art in
Reihe geschaltet und zu jedem der PTC-Widerstände ein Varistor der vorgenannten
Art parallel geschaltet. Mit einer mit einem solchen strombegrenzenden
Element versehenen Leistungsschaltvorrichtung nach der Erfindung
konnten grosse und kleine Kurzschlussströme erfolgreich begrenzt werden.
Hierbei war die Leistungsschaltvorrichtung in einem Gleichstromprüfkreis mit
einer auf 3000 V aufgeladenen, Kondensatorbatterie angeordnet, welche
bei einem Prüfvorgang
in den Kreis geschaltet wurde. Je nach Ausbildung der Kondensatorbatterie
wurden beim Zuschalten in den Prüfkreis
prospektive Kurzschlussströme
einspeist, die umgerechnet auf 50 Hz Effektivströmen von 3,7 kA (5)
bzw. 13,5 kA (6) entsprachen. Hierbei traten
die aus den 5 und 6 ersichtlichen
Verläufe
der Spannung U über
der Leistungsschaltvorrichtung sowie des von der Leistungsschaltvorrichtung
geführten
Stroms I in Funktion der Zeit auf. Zugleich wurden auch die von
den Varistoren V1 und V6 bzw.
V1 und V10 geführten Ströme IV1 und IV6 bzw. IV1 und IV10 ermittelt.
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Aus
diesen Diagrammen ist ersichtlich, dass relativ kleine Kurzschlussströme (5)
nach ca. 4 ms praktisch auf den Wert Null begrenzt werden, während diese
Begrenzung bei relativ grossen Kurzschlussströmen (6) wegen
des höheren
in der Leistungsschaltvorrichtung geführten Strommaximums bereits
nach 2 ms abgeschlossen ist. Zugleich ist aus diesen Diagrammen
ersichtlich, dass ein wesentlicher Teil des von der Leistungsschaltvorrichtung
gesamthaft geführten
Stroms IG durch die Varistoren fliesst.
Die Varistoren müssen daher
eine den PTC-Widerständen vergleichbare
Energieaufnahmefähigkeit
besitzen.
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Da
sowohl kleine als ach grosse Kurzschlussströme nach wenigen Millisekunden
auf Restströme
im Ampèrebereich
begrenzt sind, kann mit einem schnellen, lediglich zum Schalten
kleiner Ströme
bestimmten Schaltgerät
LB bereits innerhalb kurzer Zeit, beispielsweise einer halben Periode,
eine Abschaltung des Kurzschlussstroms erreicht werden. Im allgemeinen
ist ein derart schnelles Schaltgerät nicht erforderlich. Bei den vorgenannten
Prüfungen
hat es sich gezeigt, dass die Spannung U nach dem Begrenzen des
Stroms I problemlos über
200 ms (prospektiver Kurzschlussstrom von 3,7 kA; 5)
bzw. über
800 ms (prospektiver Kurzschlussstrom von 13,5 kA; 6)
gehalten werden konnte. Daher kann als Schaltgerät LB ein Schalter verwendet
werden, der sowohl nur zum Schalten kleiner Ströme bestimmt ist als auch einen
sehr schwachen Antrieb hat, welcher erst nach mehr als 0,5 s seine
Trennstellung erreicht.
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- B
- Betätigungsvorrichtung
- CT1, CT2, CT3
- Stromwandler
- L1, L2, L3
- strombegrenzende
Elemente
- LB
- Schaltgerät
- P1, P2
- Verbindungspunkte
- R
- Relais
- R1, R2, ..., Rn
- PTC-Widerstände
- S1, S2, S3
- Schaltstellen
- SS
- Sammelschiene
- SW
- Schwellwertdetektor
- TR
- Transformator
- L
- Leistungsschaltvorrichtung
- V1, V2, ..., Vn
- Varistoren
- 1,
2, 3
- Phasenleiter