DE19702094A1 - Leistungsschaltvorrichtung - Google Patents

Leistungsschaltvorrichtung

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Description

TECHNISCHES GEBIET
Bei der Erfindung wird ausgegangen von einer Leistungsschaltvorrichtung nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Eine solche Leistungsschaltvorrichtung wird in Anlagen eingesetzt, die mit Spannungen größer 1 kV betrieben werden. Durch die Leistungsschaltvorrichtung werden Geräte der Anlage sowohl vor langsam (Überströme) als auch vor rasch (Kurzschlußströme) ansteigenden Strömen geschützt.
STAND DER TECHNIK
Eine Leistungsschaltvorrichtung der vorgenannten Art ist in EP 0 655 760 A beschrieben. Bei dieser Leistungsschaltvorrichtung sind in einem hochspan­ nungsführenden Stromleiter miteinander in Reihe geschaltet ein Schaltgerät und ein PTC-Widerstand angeordnet. Der PTC-Widerstand begrenzt oberhalb eines Schwellwerts den im Stromleiter geführten Strom. Ein parallel zum PTC-Wider­ stand geschalteter Varistor verhindert beim Begrenzen des Stroms das Auftreten von unerwünschten Spannungsspitzen, welche den PTC-Widerstand in unzu­ lässig hoher Weise belasten könnten. Am PTC-Widerstand auftretende und das Begrenzen des Stroms anzeigende Änderungen von physikalischen Eigenschaf­ ten, wie geometrischen Abmessungen, Temperatur oder elektrischer Widerstand, werden als Signal erfaßt. Das erfaßte Signal wird einer das Schaltgerät öffnen­ den Auslösevorrichtung zugeführt.
Eine Schaltvorrichtung mit mehreren in Reihe geschalteten PTC-Widerständen ist in WO 90/00825 A1 angegeben. Bei dieser Vorrichtung sind je 10 von 30 PTC-Widerständen jeweils in Reihe geschaltet und die drei resultierenden Reihen­ schaltungen zueinander parallel geschaltet. Mit der Schaltvorrichtung konnte bei einer Spannung von 6 kV ein Wechselstrom von lediglich 2 A begrenzt werden. Hierzu wurde ein Vorwiderstand von ca. 500 Ω benötigt.
Ein Widerstand mit PTC-Verhalten, welcher sich durch eine hohe Nennstromtrag­ fähigkeit und eine hohe Spannungsfestigkeit auszeichnet, ist aus EP 0 548 606 B1 vorbekannt. Dieser Widerstand weist mehrere miteinander in Reihe geschaltete PTC-Widerstände auf. Jedem der PTC-Widerstände ist ein Varistor parallel geschaltet, welcher lokal auftretende Überspannungen ableitet. Der PTC-Wider­ stand und der Varistor weisen eine gemeinsame Auflagefläche auf. Hierdurch wird die Temperaturverteilung im Widerstand homogenisiert und dadurch der Gefahr einer lokalen Überhitzung wirksam entgegengetreten. Zugleich wird hierdurch die Nennstromtragfähigkeit erhöht.
KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Der Erfindung, wie sie in Patentanspruch 1 angegeben ist, liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leistungsschaltvorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, welche einfach und kostengünstig aufgebaut ist und sich durch eine große Betriebssicherheit auszeichnet.
Die Leistungsschaltvorrichtung nach der Erfindung ist aus preisgünstigen Komponenten, wie PTC-Widerständen und Varistoren für Niederspannungs­ anwendungen und einem lediglich zum Schalten geringer Ströme ausgebildeten Schaltgerät, aufgebaut und kann große und kleine Ströme abschalten, ohne daß das dem Schaltgerät vorgeschaltete strombegrenzende Element und/oder das Schaltgerät überlastet werden. Dadurch, daß das strombegrenzende Element in mehrere jeweils von einem Varistor überbrückte PTC-Widerstände unterteilt ist, wird die Spannungsverteilung über das strombegrenzende Element homogeni­ siert. Sollte irgendeiner der PTC-Widerstände vor den übrigen PTC-Widerständen einen PTC-Übergang ausführen und sprungartig seinen Widerstandswert erhö­ hen, dann kann die nun an diesem Widerstand anliegende volle Netzspannung nicht wirksam werden, da diese Spannung auch auf den parallelgeschalteten Varistor wirkt und von diesem innerhalb von µ-Sekunden begrenzt wird. Eine schädliche Überlastung eines der PTC-Widerstände und damit eine Zerstörung des strombegrenzenden Elements wird so mit Sicherheit vermieden. Aufgrund der Homogenisierung der Spannungsverteilung über das strombegrenzende Element können die PTC-Widerstände nach dem Begrenzen des Kurzschlußstroms innerhalb weniger Millisekunden, beispielsweise 5 ms, die wiederkehrende Spannung während 100 ms aufnehmen, ohne hierbei überlastet zu werden. In diesem Zeitraum ist der starke Kurzschlußstrom von typischerweise 3 bis 14 kA auf weniger als 1 kA begrenzt, und kann dann selbst ein schwach dimensionierter Schalter, beispielsweise ein Lastschalter, wie insbesondere ein Lasttrennschalter, zum sicheren Öffnen der Leistungsschaltvorrichtung eingesetzt werden.
Von besonderem Vorteil ist es hierbei, daß ein beim Ausführen des PTC-Überganges durch die sprunghafte Widerstandserhöhung an einem der PTC-Widerstände gebildetes Spannungssignal direkt an eine Betätigungsvorrichtung des Schaltgerätes geführt werden kann. Ein Sensor, wie etwa ein Stromwandler oder zusätzliche Mittel, die eine physikalische Änderung des Zustandes des PTC-Widerstands ermitteln, können dann entfallen.
Mit der Leistungsschaltvorrichtung nach der Erfindung können selbst kleine Überströme mit großer Genauigkeit erkannt und begrenzt werden. Dies kann in besonders vorteilhafter Weise dadurch erreicht werden, daß einer der PTC-Widerstände einen größeren Widerstandswert aufweist als jeder der anderen PTC-Widerstände. Zweckmäßigerweise wird dieser niedrigere Widerstandswert durch reduzierte Kühlung oder durch einen reduzierten Querschnitt erzielt.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung und die damit erzielbaren weiteren Vorteile werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen die
Fig. 1 bis 3 jeweils ein Mittelspannungsnetz, in das jeweils eine von drei Ausführungsformen der Leistungsschaltvorrichtung nach der Erfindung eingesetzt ist,
Fig. 4 ein Diagramm, in dem ein von der Leistungsschaltvorrichtung gemäß Fig. 1 mit jeweils 60 PTC-Widerständen und Varistoren aufgrund eines in einem 12 kV-Netz wirkenden prospektiven Kurzschlußstroms von 6,5 [kA] geführter Strom I [kA] sowie die hierbei über der Leistungsschaltvorrichtung wirkende Spannung U [kV] in Abhängigkeit von der Zeit t [ms] dargestellt sind,
Fig. 5 ein Diagramm, in dem von der Leistungsschaltvorrichtung gemäß Fig. 1 mit jeweils 10 PTC-Widerständen und Varistoren aufgrund eines prospektiven Kurzschlußstroms von 3,7 [kA] in zwei der Varistoren geführte Ströme I1 [A] bzw. I6 [A], der von der Leistungsschaltvorrichtung geführte Gesamtstrom IG [A] sowie die hierbei über der Leistungsschalt­ vorrichtung wirkende Spannung U [V] in Abhängigkeit von der Zeit t [ms] dargestellt sind, und
Fig. 6 ein Diagramm, in dem von der Leistungsschaltvorrichtung gemäß Fig. 1 mit jeweils 10 PTC-Widerständen und Varistoren aufgrund eines prospektiven Kurzschlußstroms von 13,5 [kA] in zwei der Varistoren geführte Ströme I1 [A] bzw. I10 [A], der von der Leistungsschaltvorrichtung geführte Gesamtstrom IG [A] sowie die hierbei über der Leistungsschalt­ vorrichtung wirkende Spannung U [V] in Abhängigkeit von der Zeit t [ms] dargestellt sind.
WEG ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
In allen Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen auch gleichwirkende Teile. In den in den Fig. 1 bis 3 dargestellten 50 Hz Mittelspannungsnetzen bezeichnet SS eine dreiphasige Sammelschiene, deren drei Phasenleiter 1, 2, 3 gegeneinan­ der eine Spannung von beispielsweise 12 kV haben. Die Phasenleiter sind über eine Leistungsschaltvorrichtung L mit der Primärseite eines Transformators TR verbunden, dessen Sekundärseite in ein Niederspannungsnetz einspeist. Die Leistungsschaltvorrichtung L enthält pro Phase im wesentlichen einen an den zugeordneten Phasenleiter, z. B. 1, der Sammelschiene SS bzw. des Transforma­ tors angeschlossenen Stromleiter, in dessen Leitungszug eine Reihenschaltung einer von drei gleichartigen Schaltstellen S1, S2 oder S3 eines Schaltgerätes LB und eines von drei gleichartigen strombegrenzenden Elementen L1, L2, L3 angeordnet ist. Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der Leistungs­ schaltvorrichtung wirken die Stromleiter als Primärleiter von induktiven Strom­ wandlern CT1, CT2 und CT3. Gegebenenfalls können die Stromleiter auch mit anderen Stromsensoren zusammenwirken.
Jedes strombegrenzende Element L1, L2, L3 enthält n, wobei n eine natürliche Zahl größer 1 ist, miteinander in Reihe geschaltete überwiegend gleichartige PTC-Widerstände R1, R2 R3, . . ., Rn. Parallel geschaltet zu jedem PTC-Widerstand ist einer von n gleichartigen Varistoren V1, V2, V3, . . ., Vn.
Das Schaltgerät weist eine auf die Schaltstellen S1, S2 und S3 wirkende Betäti­ gungsvorrichtung B auf mit einem Eingang, welcher in Wirkverbindung steht mit einem Ausgang des Stromwandlers, beispielsweise CT1 (Fig. 1), oder mit den in einer der Parallelschaltungen in Verbindungspunkten P1 und P2 zusammenge­ schalteten Anschlüssen von einem der PTC-Widerstände, beispielsweise R1, und dem zugeordneten Varistor, beispielsweise V1 (Fig. 2 und 3). Bei den Ausfüh­ rungsformen gemäß den Fig. 1 bzw. 2 ist zwischen dem Stromwandler, bei­ spielsweise CT1, und der Betätigungsvorrichtung B bzw. den Verbindungspunkten P1, P2 und der Betätigungsvorrichtung B ein Relais R angeordnet, während bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 die beiden Verbindungspunkte P1 und P2 unmittel­ bar an den Eingang je einer von drei phasenweise vorgesehenen Betätigungsvor­ richtungen B gelegt sind. Das Relais R (Fig. 2) oder jede der Betätigungsvorrich­ tungen B (Fig. 3) enthalten einen Schwellwertdetektor SW, welcher von der am zugeordneten PTC-Widerstand R1 abfallenden Spannung gesteuert wird. Dem Schwellwertdetektor ist ein Ansprechwert zugeordnet, welcher unterhalb eines von der Parallelschaltung an das Relais oder die Betätigungsvorrichtung geführten, spannungsproportionalen Signals beim Ausführen eines PTC-Übergangs und vor einem möglichen Durchbruch des Varistors V1 liegt.
Der auf den Eingang der Betätigungsvorrichtung B wirkende PTC-Widerstand R1 weist einen geringfügig, beispielsweise 20%, größeren Widerstandswert auf als die anderen PTC-Widerstände R2, R3, . . ., Rn. Dies kann im besonders einfacher Weise dadurch erreicht werden, daß dieser PTC-Widerstand gegenüber den anderen PTC-Widerständen einen reduzierten Querschnitt aufweist oder weniger stark gekühlt wird als diese Widerstände.
Die Widerstandskörper der PTC-Widerstände R1, R2, . . ., Rn wurden gebildet durch Vermischen von ca. 50 Volumenprozent Polyäthylen mit ca. 50 Volumen­ prozent pulverförmigem TiB2 mit Teilchengrößen zwischen ca. 10 und ca. 30 µm, Pressen der resultierenden Mischung bei erhöhter Temperatur zu plattenförmigem Ausgangsmaterial und Schneiden von Streifen aus dem Ausgangsmaterial. An den beiden Enden der Streifen wurden jeweils Presselektroden angebracht. Es entstanden so PTC-Widerstände mit einem Abstand der beiden Presselektroden von ca. 5 mm und mit ca. 0,5 cm2 Querschnitt. Im allgemeinen weist eine den PTC-Übergang bestimmende und im Widerstandskörper des PTC-Widerstands auftretende heiße Zone eine Länge von ca. 2 mm auf. Um die Ausbildung der heißen Zone nicht zu beeinträchtigen, sollte daher der Abstand der als Presselektroden ausgeführten Stromanschlüsse der PTC-Widerstände jeweils mindestens 3 mm, vorzugsweise 4-6 mm, betragen.
Die Varistoren V1, V2, . . ., Vn basierten auf Metalloxid und hatten Dauerbetriebs­ spannungen (für Wechselstrom) von ca. 100-300 V, vorzugsweise mindestens 140 V. Im durchgeschalteten Zustand waren die Varistorspannungen geringer als die von den PTC-Widerständen gerade noch gehaltenen Spannungen. Die Überspannungen betrugen typischerweise 300 bis 500 V, vorzugsweise mindestens 340 V. Anstelle eines Varistors mit einer Dauerbetriebsspannung von beispielsweise 200 V können auch zwei in Reihe geschaltete Varistoren jeweils mit einer Dauerbetriebsspannung von beispielsweise 100 V verwendet werden. Da die Varistoren Energie aufnehmen müssen, waren Varistordurchmesser zwischen 40 und 100 mm typisch.
Je 10 PTC-Widerstände wurden übereinandergestapelt. In einem ersten Ausführungsbeispiel wurden sechs in Reihe geschaltete Stapel verwendet. Zu jedem der 60 PTC-Widerstände war ein Varistor parallel geschaltet. Der Widerstand des so gebildeten strombegrenzenden Elementes, beispielsweise L1 betrug vor der Inbetriebnahme der Leistungsschaltvorrichtung L ca. 3,25 Ω.
Aus dem Diagramm gemäß Fig. 4 und der nachfolgenden Tabelle können der zeitliche Verlauf der Stärke eines infolge eines prospektiven Kurzschlußstroms mit einem Effektivwert von 6,5 kA in der Leistungsschaltvorrichtung geführten Stroms I und der hierbei über der Leistungsschaltvorrichtung abfallenden Spannung U entnommen werden. Die Leistungsschaltvorrichtung war in einem Mittelspannungsnetz einer wiederkehrenden Spannung mit einem Spitzenwert von ca. 15 kV und einem Effektivwert von ca. 10,5 kV ausgesetzt.
Wie aus dem Diagramm gemäß Fig. 4 und der Tabelle ersichtlich sind, erreicht der Strom bereits nach ca. 1,5 ms seinen ca. 1,13 kA betragenden Maximalwert und wurde dann in ca. 1 ms praktisch auf den Wert Null begrenzt. Wie aus der Tabelle entnommen werden kann, hielt das strombegrenzende Element während 100 ms die anliegende Spannung, welche nach ca. 5 ms auf den Wert der wiederkehrenden Spannung abgefallen war. Daher kann das den verbleibenden Reststrom unterbrechende Schaltgerät LB einen relativ schwach dimensionierten und langsamen Antrieb aufweisen. Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, konnte der prospektive Kurzschlußstrom problemlos mehrmals ausgeschaltet werden. Hierbei erhöhte sich der nach dem ersten Ausschalten mehr als verdoppelte, im wesentlichen durch die PTC-Widerstände bestimmte Wert des Gesamtwider­ stands R der Leistungsschaltvorrichtung nicht mehr besonders stark.
Während der vorstehend beschriebenen drei Abschaltungen wurden zugleich die an den Reihenschaltungen der PTC-Widerstände R1 bis R10, bzw. R1 bis R20 bzw. R1 bis R30 abfallenden maximalen Spannungen Umax1 bzw. Umax2 bzw. Umax3 sowie die wiederkehrenden Spannungen Urec1 bzw. Urec2 bzw. Urec3 gemessen. Hierbei ergaben sich die aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlichen Werte:
Ersichtlich ist die Spannungsverteilung über alle PTC-Widerstände sehr homo­ gen. Es fällt im Mittel lediglich eine Spannung von höchstens ca. 340 V über jeden der PTC-Widerstände ab. Zudem ist ersichtlich, daß die PTC-Widerstände alle zum gleichen Zeitpunkt ansprechen. Daher kann das von einem der PTC-Wider­ stände, d. h. insbesondere auch vom PTC-Widerstand R1, abgegebene Signal zur Steuerung der Betätigungsvorrichtung B verwendet werden.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung wurden als strombegrenzen­ des Element, z. B. L1, jeweils 10 PTC-Widerstände der vorgenannten Art in Reihe geschaltet und zu jedem der PTC-Widerstände ein Varistor der vorgenannten Art parallel geschaltet. Mit einer mit einem solchen strombegrenzenden Element versehenen Leistungsschaltvorrichtung nach der Erfindung konnten große und kleine Kurzschlußströme erfolgreich begrenzt werden. Hierbei war die Leistungs­ schaltvorrichtung in einem Gleichstromprüfkreis mit einer auf 3000 V aufgelade­ nen, Kondensatorbatterie angeordnet, welche bei einem Prüfvorgang in den Kreis geschaltet wurde. Je nach Ausbildung der Kondensatorbatterie wurden beim Zuschalten in den Prüfkreis prospektive Kurzschlußströme einspeist, die umgerechnet auf 50 Hz Effektivströmen von 3,7 kA (Fig. 5) bzw. 13,5 kA (Fig. 6) entsprachen. Hierbei traten die aus den Fig. 5 und 6 ersichtlichen Verläufe der Spannung U über der Leistungsschaltvorrichtung sowie des von der Leistungsschaltvorrichtung geführten Stroms I in Funktion der Zeit auf. Zugleich wurden auch die von den Varistoren V1 und V6 bzw. V1 und V10 geführten Ströme IV1 und IV6 bzw. IV1 und IV10 ermittelt.
Aus diesen Diagrammen ist ersichtlich, daß relativ kleine Kurzschlußströme (Fig. 5) nach ca. 4 ms praktisch auf den Wert Null begrenzt werden, während diese Begrenzung bei relativ großen Kurzschlußströmen (Fig. 6) wegen des höheren in der Leistungsschaltvorrichtung geführten Strommaximums bereits nach 2 ms abgeschlossen ist. Zugleich ist aus diesen Diagrammen ersichtlich, daß ein wesentlicher Teil des von der Leistungsschaltvorrichtung gesamthaft geführten Stroms IG durch die Varistoren fließt. Die Varistoren müssen daher eine den PTC-Widerständen vergleichbare Energieaufnahmefähigkeit besitzen.
Da sowohl kleine als auch große Kurzschlußströme nach wenigen Millisekunden auf Restströme im Ampèrebereich begrenzt sind, kann mit einem schnellen lediglich zum Schalten kleiner Ströme bestimmten Schaltgerät LB bereits innerhalb kurzer Zeit, beispielsweise einer halben Periode, eine Abschaltung des Kurzschlußstroms erreicht werden. Im allgemeinen ist ein derart schnelles Schaltgerät nicht erforderlich. Bei den vorgenannten Prüfungen hat es sich gezeigt, daß die Spannung U nach dem Begrenzen des Stroms I problemlos über 200 ms (prospektiver Kurzschlußstrom von 3,7 kA; Fig. 5) bzw. über 800 ms (prospektiver Kurzschlußstrom von 13,5 kA; Fig. 6) gehalten werden konnte. Daher kann als Schaltgerät LB ein Schalter verwendet werden, der sowohl nur zum Schalten kleiner Ströme bestimmt ist als auch einen sehr schwachen Antrieb hat, welcher erst nach mehr als 0,5 s seine Trennstellung erreicht.
Bezugszeichenliste
B Betätigungsvorrichtung
CT1
, CT2
, CT3
Stromwandler
L1
, L2
, L3
strombegrenzende Elemente
LB Schaltgerät
P1
, P2
Verbindungspunkte
R Relais
R1
, R2
, . . ., Rn
PTC-Widerstände
S1
, S2
, S3
Schaltstellen
SS Sammelschiene
SW Schwellwertdetektor
TR Transformator
L Leistungsschaltvorrichtung
V1
, V2
, . . ., Vn
Varistoren
1, 2, 3
Phasenleiter

Claims (10)

1. Leistungsschaltvorrichtung (L) mit mindestens einem mit Hochspannung beaufschlagbaren Stromleiter, einer im Leitungszug des Stromleiters angeordneten Reihenschaltung einer Schaltstelle (S1, S2, S3) und eines mindestens einen PTC-Widerstand (R1, R2, . . ., Rn) und mindestens einen dazu parallel geschalteten Varistor (V1, V2, . . ., Vn) enthaltenden strombegren­ zenden Elementes (L1, L2, L3) und mit einer mit dem strombegrenzenden Element zusammenwirkenden Vorrichtung (B) zur Betätigung der Schalt­ stelle, dadurch gekennzeichnet, daß das strombegrenzende Element (L1, L2, L3) n in Reihe geschaltete Parallelschaltungen mit jeweils mindestens einem PTC-Widerstand (R1, R2, . . ., Rn) und mindestens einem parallel dazu geschalteten Varistor (V1, V2, . . ., Vn) aufweist, wobei n eine natürliche Zahl größer 1 bedeutet, und daß im Leitungszug des Stromleiters ein auf einen Eingang der Betätigungsvorrichtung wirkender Stromsensor (CT1, CT2, CT3) angeordnet ist, oder daß die in einer der Parallelschaltungen in zwei Verbindungspunkten (P1, P2) zusammengeschalteten Anschlüsse eines (R1) der n PTC-Widerstände (R1, R2, . . ., Rn) und des mindestens einen dazu parallel geschalteten Varistors (V1) in Wirkverbindung stehen mit dem Eingang der Betätigungsvorrichtung (B).
2. Leistungsschaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltstelle (S1, S2, S3) Teil eines als Lastschalter ausgebildeten Schaltgerätes (LB) ist.
3. Leistungsschaltvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lastschalter als Lasttrennschalter ausgebildet ist.
4. Leistungsschaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Stromsensor (CT1, CT2, CT3) oder den beiden Verbindungspunkten (P1, P2) und dem Eingang der Betätigungsvorrichtung (B) ein Relais (R) angeordnet ist.
5. Leistungsschaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Verbindungspunkte (P1, P2) mit dem Eingang der Betätigungsvorrichtung (B) verbunden sind.
6. Leistungsschaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Relais (R) oder die Betätigungsvorrichtung (B) einen Schwellwertdetektor (SW) aufweisen, welcher von der beim Ausfüh­ ren eines PTC-Überganges an den beiden Verbindungspunkten (P1, P2) anliegenden Spannung gesteuert ist.
7. Leistungsschaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauerbetriebsspannung der Varistoren (V1, V2, . . ., Vn) jeweils mindestens 100 V, vorzugsweise mindestens 140 V, und die Überspannung im Schaltzustand jeweils mindestens 300 V, vorzugsweise mindestens 340 V, beträgt.
8. Leistungsschaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Stromanschlüsse der PTC-Widerstände (R1, R2, . . ., Rn) jeweils mindestens 3 mm, vorzugsweise mindestens 4 bis 6 mm, beträgt.
9. Leistungsschaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der auf den Eingang der Betätigungsvorrichtung (B) wirkende PTC-Widerstand (R1) gegenüber allen anderen PTC-Widerständen (R2, . . ., Rn) einen größeren Widerstandswert aufweist.
10. Leistungsschaltvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der den größeren Widerstandswert aufweisende PTC-Widerstand gegenüber allen anderen PTC-Widerständen reduziert gekühlt ist oder gegenüber diesen Widerständen einen reduzierten Querschnitt aufweist.
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