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Die
Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem Spinnrotor,
der in einem Rotorgehäuse
angeordnet ist, an das ein Unterdruck von wenigstens 500 mm Wassersäule angelegt
ist, mit einer Auflösewalze,
die in einem Auflösewalzengehäuse angeordnet
ist, und mit einem sich verjüngenden Faserzuführkanal
zum Zuführen
von Fasern, der in dem Auflösewalzengehäuse mit
einer Eintrittsöffnung
beginnt und in dem Rotorgehäuse
mit einer Austrittsöffnung
endet, die eine Querschnittsfläche von
wenigstens 19 mm2 hat und auf eine Gleitwand des
Spinnrotors gerichtet ist, die zwischen einer Fasersammelrille und
einem offenen Rand des Spinnrotors liegt.
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Offenend-Spinnvorrichtungen
der eingangs genannten Art werden in Spinnmaschinen der Marke "AUTOCORO" verwendet, die von
der Firma W. Schlafhorst AG & Co.,
41004 Mönchengladbach, Deutschland,
hergestellt werden. Bei solchen Offenend-Spinnvorrichtungen werden
die Fasern, die sich unter der Wirkung von Fliehkräften von
der rotierenden Auflösewalze
ablösen,
von einem Saugluftstrom ergriffen und in den Spinnrotor befördert. Der Saugluftstrom
dient auch dazu, die Fasern beim Ablösen von der Auflösewalze
zu unterstützen.
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Der
Saugluftstrom geht von dem in dem Rotorgehäuse herrschenden Unterdruck
aus, der sich durch den Faserzuführkanal
in das Auflösewalzengehäuse fortsetzt,
das seinerseits mit der Atmosphäre verbunden
ist. Seine Geschwindigkeit nimmt in Richtung zum Spinnrotor zu,
damit die in ihm schwimmenden Fasern beschleunigt und orientiert
werden. Er muß eine
Mindestmenge Luft befördern
und auch im Bereich der Auflösewalze
eine Mindestgeschwindigkeit haben, damit die Fasern in der gewünschen Weise
von dem Luftstrom mitgenommen werden und damit es nicht zu einer
Verflugung der Auflösewalze kommt.
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Der
Unterdruck wird bei der Spinnmaschine auf einen bestimmten Wert
eingestellt, der während des
Spinnbetriebes nicht verändert
wird. Aus Gründen
der Wirtschaftlichkeit ist man bemüht, den Unterdruck auf einen
möglichst
niedrigen Wert einzustellen.
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Die
Beschleunigung des Saugluftstromes zwischen Beginn und Ende des
Faserzuführkanals wird
dadurch erhalten, daß die
Austrittsöffnung
mit einer kleineren Querschnittsfläche als die Eintrittsöffnung ausgebildet
wird.
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Die
Geschwindigkeit und die Luftmenge des Saugluftstroms an der Eintrittsöffnung sind
abhängig von
der Querschnittsfläche
der Austrittsöffnung
und dem angelegten Unterdruck.
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In
der Praxis besteht die Forderung, die Spinnmaschinen mit immer höheren Drehzahlen
zu betreiben. Dies ist nur möglich,
wenn man Spinnrotoren mit kleinerem Durchmesser verwendet. Bei solchen
Spinnrotoren sind die Durchmesser der Fasersammelrille, des offenen
Randes und der sich konisch zum offenen Rand verjüngenden
Gleitwand verkleinert. Da durch den offenen Rand ein Ansatz eines die
Austrittsöffnung
des Faserzuführkanals
enthaltenden Bauteiles in den Spinnrotor hineinragt, kann der Durchmesser
des offenen Randes nicht beliebig verkleinert werden. Deshalb ist
die axiale Länge
des Spinnrotors zwischen dem offenen Rand und der Fasersammelrille
und somit die axiale Ausdehnung der Gleitwand verkleinert.
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Bei
einer derart verkürzten
Gleitwand ist es erforderlich, den Faserstrom sehr genau auf die Gleitwand
aufzuspeisen, damit nicht Fasern über den offenen Rand abgesaugt
werden oder direkt in die Fasersammelrille gelangen.
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Um
die Breite des Faserstroms zu begrenzen, ist in der Vergangenheit
die Ausdehnung der Austrittsöffnung
in axialer Richtung des Spinnrotors verringert worden. Es wurde
hierbei (
DE 37 04 460
A1 ) vorgeschlagen, die Austrittsöffnung in Umfangsrichtung des
Spinnrotors zu erweitern, um trotz der Verringerung der Breite eine
genügend
große
Querschnittsfläche
zu erhalten.
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Bei
dieser Bauweise treten die Fasern über die gesamte Querschnittsfläche der
Austrittsöffnung aus.
Die Stelle, bei der die Fasern auf die Gleitwand auftreffen, wird
durch die Kontur der Austrittsöffnung und
die Richtung des letzten Längenabschnitts
des Faserzuführkanals
bestimmt. Wegen der exakten Aufspeisung der Fasern auf die Gleitwand
und der durchaus genügenden
Luftmenge und Luftgeschwindigkeit führte diese Bauweise in der
Praxis zu hervorragenden Ergebnissen. Durch die genannten Luftverhältnisse
wurde eine Verflugung im Bereich der Auflösewalze vermieden.
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In
der WO 94/01 605 A1 wird vorgeschlagen, in dem in Transportrichtung
letzten Längenabschnitt des
Faserzuführkanals
eine Wand als Faserverteilfläche
auszubilden, so daß die
Fasern nach Art eines Faserschleiers austreten, der sich in Umfangsrichtung
der Gleitwand erstreckt. Zu diesem Zweck ist die Faserverteilfläche als
Planfläche
ausgebildet. Angaben zu den in dem Faserzuführkanal herrschenden Luftverhältnissen,
beispielsweise zu der Geschwindigkeit oder der Menge der Luft, sind
nicht gemacht.
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In
der Praxis ist nun das Bedürfnis
aufgetreten, in einigen Anwendungsfällen die Gefahr der Verflugung
der Auflösewalze
weiter zu verringern.
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Aus
der
DE 19544617 A1 ist
es bekannt gewesen, den Faserzuführkanal
mit einer Krümmung
in Drehrichtung des Spinnrotors zu gestalten.
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Aus
der
DE 3916238 A1 ist
es bekannt gewesen, dem gekrümmten
Faserzuführkanal
einen möglichst
kleinen Austrittsquerschnitt zu geben, mit welchem er der Gleitfläche eines
Spinnrotors gegenüberliegt.
Um dennoch im Bereich der Auflösewalze eine
ausreichend große
Luftmenge anzusaugen, ist im Bereich einer Umlenkung des Faserzuführkanals eine
Bypass-Öffnung
vorgesehen, an der Luft abgesaugt wird.
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Aus
der
DE 3734544 A1 ist
ein Faserzuführkanal
bekannt, dessen zweiter Teil zwei Längenabschnitte aufweist, deren
Mittellinien einen stumpfen Winkel zueinander einschließen. Die
beiden Längenabschnitte
sind so gestaltet, dass der kleinste Kanalquerschnitt an der Stelle
ist, an der die beiden Abschnitte zusammenkommen.
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Es
ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, die durch den Faserzuführkanal
strömende
Luftmenge zu vergrößern und
die Luftgeschwindigkeit an der Auflösewalze zu erhöhen.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß der Faserzuführkanal
eine Biegung in Richtung zur Fasersammelrille aufweist und daß die Querschnittsfläche der
Austrittsöffnung
wenigstens 30 % der Querschnittsfläche der Eintrittsöffnung beträgt.
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Durch
die Biegung in Richtung zur Fasersammelrille wird bewirkt, daß die Fasern
zu einer Längsseite
des Faserzuführkanals
hin umgelenkt werden. Diese Längsseite
ist der Fasersammelrille zugewandt und somit von ihr weiter entfernt
als die anderen Längsseiten.
Die Fasern sind somit ab der Biegung nicht mehr über die gesamte Querschnittsfläche des
Faserzuführkanals
verteilt. Sie werden an der genannten Längsseite zu einem konzentrierten Faserstrom
zusammengefaßt
und nehmen die Gestalt eines Faserbündels an. Sie treten in Verlängerung
der genannten Längsseite
als Faserbündel
aus der Austrittsöffnung
aus. Sie nehmen hierbei nur die in Verlängerung der genannten Längsseite
liegende Teilfläche
der Austrittsöffnung
ein, nicht deren gesamte Querschnittsfläche.
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Die
Stelle, bei der die Fasern auf die Gleitwand auftreffen, hängt von
der Richtung der oben genannten, das Faserbündel führenden Längsseite des Faserzuführkanals
ab. Die Auftreffstelle ist etwa dort, wo die Verlängerung
der genannten Längsseite
die Gleitwand schneidet. Die Auftreffstelle hat eine wesentlich kleinere
Flächenausdehnung
als die Austrittsöffnung.
Sie ist nur etwa so groß wie
die oben genannte Teilfläche
der Austrittsöffnung,
bei der das Faserbündel
austritt. Die Richtung der das Faserbündel führenden Längsseite des Faserzuführkanals
wird so festgelegt, daß die
Auftreffstelle von der Fasersammelrille ausreichend weit entfernt
ist und möglichst nahe
an den offenen Rand des Spinnrotors heranreicht, ohne daß Fasern über den
offenen Rand verlorengehen.
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Die
Auftreffstelle hängt,
wie oben erwähnt, im
wesentlichen vom Verlauf der oben genannten, von der Fasersammelrille
entfernten Längsseite
ab. Deshalb kann die Austrittsöffnung
zur Fasersammelrille hin vergrößert werden,
ohne daß sich
das auf die Position oder die Flächenausdehnung
der Auftreffstelle auswirkt. Es wird somit eine Erhöhung des Luftdurchsatzes
erhalten, ohne daß es
zu einer Streuung der Fasern kommt, wie dies beispielsweise bei
einer Vergrößerung der
Querschnittsfläche
in Umfangsrichtung der Fall wäre.
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Erfindungsgemäß wird die
Austrittsöffnung derart
vergrößert, daß ihre Querschnittsfläche wenigstens
30 % der Querschnittsfläche
der Eintrittsöffnung
beträgt.
Hierdurch erhöht
sich bei gleichbleibendem Unterdruck die Menge der durch den Faserzuführkanal
beförderten
Luft. Außerdem
erhöht
sich die Geschwindigkeit der Luftströmung bei der Auflösewalze.
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Die
Biegung kann derart sein, daß sowohl die
von der Fasersammelrille entfernte Längsseite des Faserzuführkanals
als auch die ihr nähere Längsseite
eine Biegung enthalten.
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Bei
einer vorteilhaften Bauweise wird vorgesehen, daß der Faserzuführkanal
auf einer von der Fasersammelrille entfernten Längsseite einen geradlinigen
Verlauf hat und auf einer der Fasersammelrille näheren Längsseite die besagte Biegung
aufweist. Bei dieser Ausführung
behalten die Fasern, die sich bereits auf der geradlinigen Längsseite
befinden, ihre Transportrichtung bei. Die anderen Fasern gelangen bei
der Biegung auf die geradlinige Längsseite und bilden zusammen
mit den dort transportierten Fasern ein Faserbündel.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung wird vorgesehen, daß die Biegung in Längsrichtung
des Faserzuführkanals
mit einer sanften Krümmung
verläuft. Durch
den sanften Verlauf der Biegung wird die Gefahr von Faserstauungen
vermindert, so daß die
Fasern ohne Störung
das gewünschte
Faserbündel
bilden können.
Selbstverständlich
wäre es
auch möglich,
die Biegung als einen oder mehrere Knicke auszubilden. Hierbei kann
auch dem Knick durch eine leichte Krümmung seine Schärfe genommen
werden.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung weist der Faserzuführkanal
auf einer von der Fasersammelrille entfernten Längsseite eine konkav gewölbte Umfangsfläche auf.
Hierdurch wird die Bildung eines Faserbündels weiter begünstigt und
die Ausbreitung der Fasern in Umfangsrichtung des Spinnrotors zuverlässig vermieden.
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In
zweckmäßiger Weiterbildung
wird vorgesehen, daß die
Ausdehnung der Austrittsöffnung
in axialer Richtung des Spinnrotors wenigstens so groß ist wie
ihre Ausdehnung in Umfangsrichtung des Spinnrotors. Hierdurch ergibt
sich eine vorteilhafte Kontur der Austrittsöffnung, die die Beförderung
der Fasern auf die Auftreffstelle und einen störungsfreien Durchlaß einer
großen
Luftmenge begünstigt.
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In
vorteilhafter Weiterbildung wird vorgesehen, die Austrittsöffnung wenigstens
annähernd kreisförmig zu
gestalten. Durch die gleichmäßige Kontur
der Kreisform können
die Fasern störungsfrei durch
die Austrittsöffnung
zu der Auftreffstelle befördert
werden.
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In
vorteilhafter Weiterbildung wird vorgesehen, daß trotz kleiner Durchmesser
der Spinnrotoren von weniger als 30 mm die Austrittsöffnung eine Querschnittsfläche von
mehr als 22 mm2 hat. Der Querschnitt der
Austrittsöffnung
ist bei dieser Ausbildung deutlich höher als bei bekannten Ausführungen,
so daß die
Beförderung
einer großen
Luftmenge möglich
ist.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung wird für die Eintrittsöffnung eine
Querschnittsfläche
von weniger als 85 mm2 vorgesehen. Bei dieser
Ausbildung wird eine hohe Geschwindigkeit der Luftströmung im
Bereich der Auflösewalze
erhalten, ohne daß die
Austrittsöffnung übermäßig groß wird.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung hat die Eintrittsöffnung wenigstens
annähernd
die Gestalt eines Rechtecks, dessen Abmessung in axialer Richtung
der Auflösewalze
kleiner als 20 mm ist. Die Eintrittsöffnung ist hier genügend groß, um Fasern,
die aus einem Faserband üblicher Breite
herausgelöst
werden, in den Faserzuführkanal zu
befördern.
Es wird hierbei von der Erkenntnis ausgegangen, daß die Breite,
auf der die ausgekämmten Fasern
auf der Auflösewalze
ausgebreitet werden, proportional zu der Dicke des Faserbandes ist.
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Es
ist bei dieser Ausführung
besonders vorteilhaft, wenn die Abmessung der Eintrittsöffnung in axialer
Richtung der Auflösewalze
kleiner als 16 mm ist. Diese Ausführungsform ist besonders gut
geeignet für
die Herstellung von Feingarn.
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Die
Erfindung ist in dem nachfolgend zu den Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiel
nicht erläutert.
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Es
zeigen
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1 einen
Schnitt durch eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einer Rotoreinheit,
einer Auflöseeinheit
und einem einen Faserzuführkanal enthaltenden
Verbindungsstück,
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2 eine
vergrößerte Teilansicht
der Offenend-Spinnvorrichtung der 1,
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3 eine
geschnittene Darstellung entlang der Linie III-III der 1 mit
einer vergrößerten Ansicht
der Eintrittsöffnung
des Faserzuführkanals,
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4 eine
geschnittene Darstellung entlang der Linie IV-IV der 2 mit
einer vergrößerten Ansicht
des Bereichs der Austrittsöffnung
des Faserzuführkanals.
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Die
in 1 und 2 dargestellte Offenend-Spinnvorrichtung 1 enthält eine
Rotoreinheit 2, eine Auflöseeinheit 3 und ein
einen Faserzuführkanal 4 enthaltendes
Verbindungsstück 45,
das die Auflöseeinheit 3 mit
der Rotoreinheit 2 verbindet. Während des Spinnbetriebes wird
der Offenend-Spinnvorrichtung 1 ein Faserband zugeführt, das
von der Auflöseeinheit 3 in
einzelne Fasern aufgelöst
wird. Die vereinzelten Fasern werden durch den Faserzuführkanal 4 der
Rotoreinheit 2 zugeführt.
Dort wird aus den Fasern ein Faden gesponnen, der durch eine Fadenabzugsdüse 5 und
einen Fadenabzugskanal 6 von der Rotoreinheit 2 abgezogen
und auf eine nicht dargestellte Spule aufgewikkelt wird.
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Die
Auflöseeinheit 3 besitzt
eine Auflösewalze 7,
die über
einen Antriebswirtel 8 zu Drehbewegungen um eine Achse 9 angetrieben
wird. Die Auflösewalze 7 ist
in einem Auflösewalzengehäuse 10 untergebracht
und arbeitet mit einer Faserbandzuführwalze 11 zusammen.
Die Faserbandzuführwalze 11 wird
durch eine Schneckenwalze 12 zu Drehbewegungen angetrieben.
Das Auflösewalzengehäuse 10 kann
um eine zur Schneckenwalze 12 koaxiale Achse in eine Außerbetriebsposition
verschwenkt werden.
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Das
Auflösewalzengehäuse 10 ist
an seiner Stirnseite mit einem Deckel 13 verschlossen.
In Umfangsrichtung ist die Auflösewalze 7 von
einer Umfangswand 14 des Auflösewalzengehäuses 10 umgeben, die
mehrere Durchbrechungen aufweist. Eine dieser Durchbrechungen bildet
eine Eintrittsöffnung 15 zu
dem Faserzuführkanal 4.
Eine weitere Durchbrechung, die der Eintrittsöffnung 15 in Drehrichtung der
Auflösewalze 7 vorgeordnet
ist, verbindet das Auflösewalzengehäuse 10 mit
der Atmosphäre.
Diese weitere Durchbrechung dient als Zuluftöffnung 16 für das Auflösewalzengehäuse 10.
Die Zuluftöffnung 16 kann
so ausgebildet sein, daß die
Menge der Zuluft eingestellt werden kann. Sie kann bei einer anderen
Ausführungsform
als Abscheideöffnung
für Verunreinigungen
des Fasermaterials ausgebildet werden.
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Die
Rotoreinheit 2 enthält
einen Spinnrotor 17, der aus einem Rotorteller 18 und
einem Schaft 19 zusammengesetzt ist. Der Rotorteller 18 ist
in einem Rotorgehäuse 20 untergebracht.
Der Schaft 19 durchdringt die Rückwand des Rotorgehäuses 20 durch
eine Öffnung 21 und
ist außerhalb
des Rotorgehäuses 20 in
nicht näher
dargestellter Weise gelagert und angetrieben. Auf der Vorderseite
ist das Rotorgehäuse 20 mit
einer weiteren Öffnung 22 versehen,
durch die der Rotorteller 18 zugänglich ist. Die Öffnung 22 ist
durch einen abnehmbaren Rotorgehäusedeckel 23 verschlossen,
der Bestandteil des Verbindungsstücks 45 ist.
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Der
Rotorgehäusedeckel 23 ist
mit dem Auflösewalzengehäuse 10 einstückig verbunden
und kann mit diesem um die zur Schneckenwalze 12 koaxiale
Achse verschwenkt werden. Beim Verschwenken des Rotorgehäusedeckels 23 wird
der Spinnrotor 17 zugänglich.
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Das
Rotorgehäuse 20 ist über eine
Unterdruckleitung 24 mit einer nicht dargestellten Unterdruckquelle
verbunden. Die Öffnungen 21 und 22 sind
in geeigneter Weise abgedichtet, so daß keine Falschluft in das Rotorgehäuse 20 eindringen
kann. Während
des Spinnbetriebes ist der in dem Rotorgehäuse 20 wirkende Unterdruck
auf einen Wert zwischen 500 und 800 mm Wassersäule eingestellt.
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Der
Rotorteller 18 des Spinnrotors 17 besitzt in bekannter
Weise die Form eines konischen Topfes. Wie insbesondere aus 2 ersichtlich
ist, bildet der Rotorteller 18, ausgehend von einem im
wesentlichen ebenen Rotorboden 25, im Bereich seines größten inneren
Durchmessers eine Fasersammelrille 26, die im Querschnitt
im wesentlichen V-förmig
ist. An die Fasersammelrille 26 schließt sich eine als Gleitwand 27 ausgebildete
Umfangswand an, die sich in Richtung zu einem offenen Rand 28 des Rotortellers 18 konisch
verjüngt.
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Der
Rotorgehäusedeckel 23 besitzt
einen leicht konischen Ansatz 29, der durch den offenen Rand 28 hindurch
in das Innere des Rotortellers 18 hineinragt. Die Fadenabzugsdüse 5 ist
am Stirnende dieses Ansatzes 29 angebracht und hat ihre
Mündung
fast in Höhe
der Fasersammelrille 26. Der Faserzuführkanal 4 ist so geführt, daß er auf
der Umfangsseite dieses Ansatzes 29 mit einer Austrittsöffnung 30 gegenüber der
Gleitwand 27 des Rotortellers 18 mündet.
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Wie
aus 1 ersichtlich ist, ist der Faserzuführkanal 4 in
Längsrichtung
aus zwei Teilstücken 31, 32 zusammengesetzt.
Das erste Teilstück 31 ist
unmittelbar in das Verbindungsstück 45 eingearbeitet. Das
zweite Teilstück 32 ist
in einem Adapter 33 untergebracht, der an dem Verbindungsstück 45 lösbar befestigt
ist. Der Adapter 33 enthält den Ansatz 29 und
außer
dem genannten zweiten Teilstück 32 des Faserzuführkanals 4 auch
die Fadenabzugsdüse 5 und
den ersten Teil des Fadenabzugskanals 6. Der Adapter 33 kann,
beispielsweise zum Spinnen mit einem anders ausgebildeten Spinnrotor,
durch einen anderen Adapter leicht ersetzt werden.
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Der
in dem Auflösewalzengehäuse 10 beginnende
Faserzuführkanal 4 verjüngt sich
zum Rotorgehäuse 20 hin
beträchtlich.
Diese Verjüngung
ist nicht gleichmäßig.
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Wie
aus 2 ersichtlich ist, weist ein die Austrittsöffnung 30 enthaltender
Längenabschnitt 34 des
Faserzuführkanals 4 eine
Biegung 35 in Richtung zur Fasersammelrille 26 auf.
Diese Biegung 35 ist im Abstand von der Austrittsöffnung 30 angeordnet
und liegt etwa in einem Bereich, in dem das erste Teilstück 31 in
das zweite Teilstück 32 des
Faserzuführkanals 4 übergeht.
Unter einer Biegung 35 wird hierbei eine Richtungsänderung
der Längsmittellinien 36, 37 des
Zuführkanals 4 im
Bereich der Biegung 35 verstanden. Maßgeblich ist hierbei, daß die Fasern infolge
der Biegung 35 kurz vor dem Austritt aus der Austrittsöffnung 30 zu
einer von der Fasersammelrille 26 entfernten Längsseite 38 des
Faserzuführkanals 4 transportiert
werden. Bei der hier dargestellten Ausführungsform befindet sich die
Biegung 35, wie oben bereits angedeutet wurde, in einem
Endbereich des ersten Teilstücks 31 und
einem Anfangsbereich des zweiten Teilstücks 32 des Faserzuführkanals 4.
Sie kann als sanfte Krümmung
oder auch als Knick ausgeführt
sein.
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Bei
einer anderen, nicht dargestellten Ausführungsform besteht der Faserzuführkanal
aus insgesamt drei Teilstücken.
Der Rotorgehäusedeckel
ist hierbei nicht fest mit dem Auflösewalzengehäuse verbunden, sondern kann
durch eine Schwenkbewegung von ihm getrennt werden. Das erste Teilstück des Faserzuführkanals
ist in dem Auflösewalzengehäuse angeordnet.
Das zweite Teilstück
ist einstückig mit
dem Rotorgehäusedeckel
verbunden. Das dritte Teilstück
ist in einem Adpater untergebracht, der an dem Rotorgehäusedeckel
lösbar
befestigt ist. Wenn der Rotorgehäusedeckel
durch Verschwenken von dem Rotorgehäuse abgehoben wird, gleitet
das in dem Rotorgehäusedeckel
untergebrachte zweite Teilstück
des Faserzuführkanals
entlang einer Gleitfuge über
das in dem Auflösewalzengehäuse untergebrachte
erste Teilstück
des Faserzuführkanals. Der
Faserzuführkanal
wird also beim Freilegen des Spinnrotors in zwei Teile getrennt.
Bei dieser nicht dargestellten Ausführungsform befindet sich die
Biegung ausschließlich
in dem dritten Teilstück,
und zwar beginnend mit der Trennfuge zu dem zweiten Teilstück des Faserzuführkanals.
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Selbstverständlich könnte auch
hier alternativ vorgesehen werden, daß sich die Biegung in das zweitletzte
Teilstück
fortsetzt.
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Wie
insbesondere aus 2 ersichtlich ist, verläuft bei
der hier beschriebenen Ausführungsform die
erwähnte,
von der Fasersammelrille 26 entfernte Längsseite 38, ausgehend
von der Eintrittsöffnung 15 (vgl. 1),
geradlinig bis zu der Austrittsöffnung 30. Anders
verhält
es sich mit einer der Längsseite 38 gegenüberliegenden,
der Fasersammelrille 26 näheren Längsseite 39. Diese
nähert
sich, ausgehend von der Eintrittsöffnung 15, zunächst der
geradlinig verlaufenden Längsseite 38 relativ
stark an. Anschließend,
in einigem Abstand von der Austrittsöffnung 30, bildet
die Längsseite 39 die
oben bereits erwähnte
Biegung 35 in Richtung zu der Fasersammelrille 26.
Nach dieser Biegung 35 verläuft die Längsseite 39 in Richtung
zu der Austrittsöffnung 30 so,
daß sie sich
der Längsseite 38 nur
allmählich
annähert.
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Wie
aus der vorstehenden Beschreibung ersichtlich ist, nimmt der Querschnitt
des Faserzuführkanals 4 in
Richtung zu der Austrittsöffnung 30 ständig mehr
oder weniger stark ab.
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Es
wäre bei
einer anderen, nicht dargstellten Ausführungsform auch möglich, daß der Faserzuführkanal 4 auch
Abschnitte enthält,
die sich nicht verjüngen.
Beispielsweise könnte
vor der Austrittsöffnung 30 ein
Abschnitt mit gleichbleibendem Querschnitt vorgesehen werden.
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Der
Faserzuführkanal 4 ist
im Bereich seiner Austrittsöffnung 30 auf
die Gleitwand 27 gerichtet. Er ist hierbei schwach in Richtung
zu der Fasersammelrille 26 geneigt. Die strichpunktiert
dargestellte Verlängerung 40 der
Längsseite 38 schneidet
sich mit der Gleitwand 27 im Punkt 41. Dieser
Punkt 41 liegt in kurzer Entfernung von dem offenen Rand 28 und
in größerer Entfernung
von der Fasersammelrille 26 des Rotortellers 18.
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Während des
Spinnbetriebes wird durch den in dem Rotorgehäuse 20 herrschenden
Unterdruck ein Saugluftstrom erzeugt, der durch den Faserzuführkanal 4 hindurch
bis zu der Zuluftöffnung 16 in dem
Auflösewalzengehäuse 10 und
in abgeschwächter
Form bis zur Faserbandzuführwalze 11 wirksam
ist. Der Saugluftstrom durchströmt
den Umfang der Auflösewalze 7 und
nimmt die vereinzelten Fasern, die sich von der Auflösewalze 7 infolge
der dort wirksamen Zentrifugalkraft ablösen, in den Faserzuführkanal 4 mit.
Die Geschwindigkeit des Saugluftstroms erhöht sich innerhalb des Faserzuführkanals 4 beträchtlich
und erreicht bei der Austrittsöffnung 30 seinen
höchsten
Wert. Die in dem Faserzuführkanal 4 schwimmenden
Fasern werden hierdurch gestreckt und in Längsrichtung orientiert.
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Die
vereinzelten Fasern sind, beginnend mit der Eintrittsöffnung 15,
bis zu der Biegung 35 im wesentlichen gleichmäßig über den
gesamten Querschnitt des Faserzuführkanals 4 verteilt.
Im Bereich der Biegung 35 gelangen diejenigen Fasern, die
sich bis dahin in der Nähe
der Längsseite 39 bewegt
haben, infolge ihrer Trägheit
in den Bereich der Längsseite 38.
Sie werden dort zu einem konzentrierten Faserstrom zusammengefaßt und nehmen
die Gestalt eines Faserbündels
an. Dieses Faserbündel
bewegt sich nun in Längsrichtung
der Längsseite 38 und
tritt aus der Austrittsöffnung 30 aus.
Es nimmt hierbei nur eine Teilfläche
der Austrittsöffnung 30 ein,
und zwar die Teilfläche,
die von der Fasersammelrille 26 weiter entfernt ist. Durch
die restliche, der Fasersammelrille 26 angenäherte Teilfläche der
Austrittsöffnung 30 tritt überwiegend
nur Luft aus.
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Damit
die Fasern an der Längsseite 38 des Faserzuführkanals 4 gebündelt werden
können,
ist es erforderlich, daß die
gedachte Verlängerung
der vor der Biegung 35 liegenden Längsseite 39 noch innerhalb
des Faserzuführkanals 4,
jedoch in der Nähe der
Austrittsöffnung 30,
auf die Längsseite 38 auftrifft.
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Das
in Verlängerung
der Längsseite 38 austretende
Faserbündel
trifft an einer Auftreffstelle 42 auf die Gleitwand 27 auf.
Die Auftreffstelle 42 liegt etwa im Punkt 41,
in dem die Verlängerung 40 der Längsseite 38 die
Gleitwand 27 schneidet.
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Die
Auftreffstelle 42 hat eine nur geringe Flächenausdehnung,
die deutlich unter dem Wert der gesamten Querschnittsfläche der
Austrittsöffnung 30 liegt.
Somit lassen sich, unabhängig
von der Querschnittsfläche
der Austrittsöffnung 30,
Fasern sehr gezielt auf eine gewünschte
Stelle der Gleitwand 27 aufspeisen. Es ist deshalb möglich, die
Austrittsöffnung 30 in
Richtung zu der Fasersammelrille 26 zu vergrößern, ohne
daß dies
Auswirkungen auf die exakte Zuspeisung der Fasern hat.
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Die
mit dem Faserbündel
aus der Austrittsöffnung 30 austretende
Saugluftströmung
gelangt aus dem Inneren des Rotortellers 18 über einen
zwischen dem Rotorgehäuse 20,
dem Rotorgehäusedeckel 23 und
dem offenen Rand 28 gebildeten Ringspalt 43 in
die Unterdruckleitung 24.
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Wie
oben bereits erwähnt
wurde, kann eine Verflugung der Auflösewalze 7 weitgehend
verhindert werden, wenn der Saugluftstrom im Bereich der Auflösewalze 7 eine
genügende
Menge Luft führt
und ausreichend schnell ist. Um diese günstigen Luftverhältnisse
zu erhalten, kommt es, bei unverändertem installiertem
Unterdruck, auf die Querschnittsfläche der Austrittsöffnung 30 an.
Es kommt außerdem
darauf an, in welchem Verhältnis
die Querschnittsfläche der
Austrittsöffnung 30 zu
der Querschnittsfläche
der Eintrittsöffnung 15 steht.
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Wie
aus 3 ersichtlich ist, hat die Eintrittsöffnung 15 die
Gestalt eines Rechtecks. Sie ist genügend groß, so daß der Saugluftstrom bei der
Auflösewalze 7 wenigstens über denjenigen
Breitenbereich (in axialer Richtung A), auf dem die Fasern geführt sind,
wirksam ist. Bei der hier beschriebenen Ausführungsform soll die Offenend-Spinnvorrichtung 1 zur
Herstellung von weniger grobem Garn eingesetzt werden, d. h. von
Garn mit einer feineren Garnnummer als Nm 16. Wegen der relativ
geringen Dicke des zugeführten
Faserbandes verbreiten sich die vereinzelten Fasern über die
Breite (in axialer Richtung A) der Auflösewalze 7 nicht in
dem Maße
wie beispielsweise ein dickes Faserband. Bei der hier dargestellten
Ausführungsform
beträgt
die Abmessung der Eintrittsöffnung 15 in
axialer Richtung A der Auflösewalze 7 etwas
weniger als 16 mm.
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In
Umfangsrichtung B der Auflösewalze 7 muß die Eintrittsöffnung 15 so
groß sein,
daß die
in dem Auflösewalzengehäuse 10 schwimmenden
Fasern den Weg in den Faserzuführkanal 4 finden.
Bei der vorliegenden Ausführungsform
beträgt
die Abmessung der Eintrittsöffnung 15 in
Umfangsrichtung B der Auflösewalze 7 etwas
weniger als 4,8 mm. Es ergibt sich somit eine Querschnittsfläche von
weniger als 77 mm2.
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Wie
aus 4 ersichtlich ist, hat die Austrittsöffnung 30 eine
kreisförmige
Gestalt. Bei dieser Ansicht müßten eigentlich
auch die Stirnseite des Ansatzes 29 und die Eingangsöffnung (Vorderseite)
der Fadenabzugsdüse 5 sichtbar
sein. Aus Gründen
der Vereinfachung ist jedoch in 4 von der
zeichnerischen Darstellung der genannten Stirnseite des Ansatzes 29 und
der Eintrittsöffnung
der Fadenabzugsdüse 5 abgesehen
worden.
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Wie
aus 4 ersehen werden kann, ist die Austrittsöffnung 30 infolge
ihrer kreisförmigen
Gestalt in axialer Richtung C des Spinnrotors 17 wenigstens so
groß wie
in Umfangsrichtung D des Spinnrotors 17. Im Anschluß an die
Austrittsöffnung 30 bildet
die Längsseite 38,
die von der Fasersammelrille 26 entfernt ist, eine konkav
gewölbte
Umfangsfläche 44. Durch
die konkave Wölbung
der Umfangsfläche 44 wird
die Bildung eines Faserbündels
begünstigt.
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Bei
gegebenem installiertem Unterdruck liegt die Luftgeschwindigkeit
an der Austrittsöffnung 30, unabhängig von
deren Größe, fest.
Der Querschnitt der Austrittsöffnung 30 bestimmt
jedoch die durch den Faserzuführkanal 4 strömende Luftmenge,
also auch die Luftmenge an der Auflösewalze 7. Das Größenverhältnis der
Querschnitte der Austrittsöffnung 30 und
der Eintrittsöffnung 15 legt
die Luftgeschwindigkeit im Bereich der Eintrittsöffnung 15 fest. Je
größer die
Austrittsöffnung 30 ist,
desto größer ist
somit die Luftgeschwindigkeit und die Luftmenge an der Eintrittsöffnung 15.
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Um
die gewünschten
Luftverhältnisse
zu erhalten, ist die Querschnittsfläche der Austrittsöffnung 30 so
groß ausgebildet,
daß die
Luftgeschwindigkeit und die Luftmenge auf ein spinntechnisch günstiges Maß gehoben
werden. Vorliegend beträgt
der Durchmesser der Austrittsöffnung
etwa 5,5 mm. Ihre Querschnittsfläche
beträgt
somit etwas weniger als 24 mm2.
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Das
Verhältnis
der Querschnittsfläche
der Austrittsöffnung 30 zu
der Querschnittsfläche
der Eintrittsöffnung 15 liegt
bei der hier beschriebenen Ausführungsform
somit über
30 %.