DE10318305A1 - Garnabzugsdüse für Offenend-Spinnvorrichtungen - Google Patents
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Abstract
Eine Garnabzugsdüse für Offenend-Spinnvorrichtungen besitzt eine das abzuziehende Garn umlenkende gewölbte Kontaktfläche, die in einen Garnabzugskanal übergeht. In der Kontaktfläche sind asymmetrische Kerben angeordnet, die an ihrer Garneinlaufseite eine flachere Einlaufwand und an ihrer Garnauslaufseite eine steilere Prallwand aufweisen. Die Kerben sind entgegen der Krümmung des kurbelartig umlaufenden Garnes sichelförmig gekrümmt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Garnabzugsdüse für Offenend-Spinnvorrichtungen, mit einer ein abzuziehendes und dabei zugleich kurbelartig umlaufendes Garn umlenkenden gewölbten Kontaktfläche, die von einer Stirnfläche in einen Garnabzugskanal übergeht, und mit in der Kontaktfläche angeordneten, vom Bereich der Stirnfläche zum Garnabzugskanal verlaufenden asymmetrischen Kerben, die an ihrer Garneinlaufseite eine flachere Einlaufwand und an ihrer Garnauslaufseite eine steilere Prallwand aufweisen.
- Garnabzugsdüsen führen das ersponnene Garn vom Herzstück der Offenend-Spinnvorrichtung, dem so genannten Spinnrotor, nach außen. Die Ausbildung der Garnabzugsdüse selbst hat einen großen Einfluss auf die Qualität des ersponnenen Garnes und auf die Spinnstabilität der Offenend-Spinnvorrichtung. Die Ausgestaltung der Garnabzugsdüse bestimmt letztlich die Spinnbedingungen im Spinnrotor entscheidend mit. Dies gilt insbesondere hinsichtlich der Garndrehung, die vom ersponnenen Garn bis in das Innere einer Fasersammelrille des Spinrotors zurückläuft. Das Anbringen von Unebenheiten in Form von Kerben oder Vorsprüngen hat sich hier als geeignete Kompriss-Lösung erwiesen. Das abgezogene Garn erhält dadurch einen so genannten Falschdrall, der die Spinnstabilität erhöht und immer wieder periodisch unterbrochen wird, indem er von Zeit zu Zeit gewissermaßen „zurückspringt". Man muss jedoch darauf achten, dass eine Erhöhung der Spinnstabilität nicht mit einer Qualitätsverschlechterung der ersponnene Garne einhergeht.
- Eine Garnabzugsdüse der eingangs genannten Art ist durch die
DE 199 06 111 A1 und die deutsche Auslegeschrift 21 40 157, daselbst3 , Stand der Technik. - Bei einer derartigen Garnabzugsdüse läuft das Garn sanft bis zum Kerbgrund und wird dort kurzzeitig abrupt abgestoppt, wobei es dann nach Verlassen des Kerbgrundes die Prallwand hinaufgleitet und die Kerbe verlässt. Zum einen muss die Rückhaltekraft einer solchen Kerbe auf das Garn möglichst groß sein, zum anderen jedoch müssen derartige Kerben bei Erreichen einer gewissen Spannung das Garn wieder freigeben, damit es in Umlaufrichtung der Garnabzugsdüse abrollen kann. Die Tiefe einer derartig bekannten Kerbe muss also durch Versuche ermittelt werden.
- Durch die
DE 199 49 533 A1 und dieDE 39 34 166 C2 ist es bei gattungsfremden Garnabzugsdüsen bekannt, die Kerben sichelförmig zu gestalten und ihren Verlauf an die Krümmung des kurbelartig umlaufenden Garnes anzupassen. Die Krümmung der Kerben soll also an die momentane Form des abgezogenen Garnes angepasst werden, damit das Garn bei Passieren der jeweiligen Kerbe vollständig in den Kerbgrund hineingelangt. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Garnabzugsdüse der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass ein und dieselbe Kerbe das Garn unterschiedlich beeinflusst und einmal den Drall verstärkt, ein anderes Mal jedoch kurzzeitig zurückhält.
- Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Kerben entgegen der Krümmung des kurbelartig umlaufenden Garnes sichelförmig gekrümmt sind.
- Abweichend von den sichelförmigen Kerben der zuletzt genannten Druckschriften soll das abgezogene Garn, insbesondere im Bereich der Stirnfläche der Garnabzugsdüse, die Kerben kreuzen. Dank der sichelförmigen Krümmung der Kerben entgegen der Krümmung des kurbelartig umlaufenden Garnes kommt eine ungleichmäßige Wirkung der Kerben zur Geltung: Im Bereich der Stirnwand der Garnabzugsdüse tritt eine erhöhte Falschdrallwirkung auf, welche die Spinnstabilität verbessert, während zum Garnabzugskanal hin mehr die Prallwand zur Wirkung kommt, welche den Faden kurzzeitig zurückhält. Die erfindungsgemäße Garnabzugsdüse ist somit ein guter Kompromiss zwischen der Spinnstabilität einerseits und der Garnqualität andererseits.
- In Ausgestaltung der Erfindung können die Kerben einen wenigstens annähernd konstanten Krümmungsradius bezüglich der Sichelform aufweisen. Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn wenigstens vier Kerben pro Kontaktfläche vorgesehen sind.
- Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles.
- Es zeigen:
-
1 in vergrößerter Darstellung einen Axialschnitt durch einen Teil einer Offenend-Spinnvorrichtung im Bereich einer erfindungsgemäßen Garnabzugsdüse, -
2 in noch stärkerer Vergrößerung eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II der1 auf die erfindungsgemäße Garnabzugsdüse, -
3 in noch weiter vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt aus2 entsprechend der Schnittfläche III-III, als Abwicklung dargestellt. - Die in
1 nur teilweise dargestellte Offenend-Spinnvorrichtung enthält einen Spinnrotor1 , der aus einem Rotorteller2 und einem darin eingepressten Schaft3 besteht. Der Schaft3 ist in nicht dargestellter Weise gelagert und angetrieben. - Der Rotorteller
2 rotiert bei Betrieb in einer Unterdruckkammer4 , die durch ein Rotorgehäuse5 gebildet ist, welches in nicht dargestellter Weise an eine Unterdruckquelle angeschlossen ist. - Der Rotorteller
2 weist eine sich konisch zur einer Fasersammelrille6 erweiternde Fasergleitfläche7 auf. In der Fasersammelrille6 hat der hohle Innenraum des Rotortellers2 seinen größten Durchmesser. Der Spinnrotor1 lässt sich durch eine vordere Öffnung8 des Rotorgehäuses5 zur Bedienungsseite der Offenend-Spinnvorrichtung hin herausziehen. Bei Betrieb ist diese Öffnung8 des Rotorgehäuses5 zusammen mit der offenen Vorderseite9 des Rotortellers2 durch eine wegbewegbare Abdeckung10 verschlossen. Die Abdeckung10 legt sich unter Zwischenschaltung einer Ringdichtung11 dann an das Rotorgehäuse5 an. - Die Abdeckung
10 enthält einen außerhalb der Zeichenebene liegenden Faserzuführkanal12 , der in nicht dargestellter bekannter Weise an einer Auflösewalze beginnt und dessen Mündung13 gegen die Fasergleitfläche7 gerichtet ist. Durch die Wirkung der genannten Unterdruckquelle werden bei Betrieb durch die Auflösewalze vereinzelte Fasern durch den Faserzuführkanal12 hindurch gegen die Fasergleitfläche7 geschossen, von wo sie in die Fasersammelrille6 gleiten, dort einen Faserring bilden und in bekannter Weise als strichpunktiert dargestelltes Garn14 in axialer Richtung des Schaftes3 abgezogen werden. Die über den Faserzuführkanal12 angesaugte Transportluft kann über einen Überströmspalt15 an der offenen Vorderseite9 des Spinnrotors1 abfließen. - Das ersponnene Garn
14 wird zunächst aus der Fasersammelrille6 wenigstens annähernd in einer zum Schaft3 liegenden Normalebene des Spinnrotors1 und anschließend über einen Garnabzugskanal16 einer Garnabzugsdüse17 gemäß der Abzugsrichtung A mittels eines nicht dargestellten Abzugswalzenpaares abgezogen und einer ebenfalls nicht dargestellten Auflaufspule zugeführt. Der Garnabzugskanal16 liegt koaxial zum Schaft3 des Spinnrotors1 , so dass das Garn14 mittels der Garnabzugsdüse17 um etwa 90° umgelenkt wird, wobei das Garn14 in der genannten Normalebene entsprechend der Umlaufrichtung B (siehe2 ) kurbelartig umläuft. Die Garnabzugsdüse17 ist mittels Haltemagneten18 an der Abdeckung10 angebracht. - Dem Umlenken des Garnes
14 aus der genannten Normalebene in den Garnabzugskanal16 dient eine trichterförmige gewölbte Kontaktfläche19 , die an einer in der Normalebene liegenden Stirnfläche20 der Garnabzugsdüse17 beginnt. In dem in1 dargestellten Axialschnitt ist die Kontaktfläche19 eine kreisbogenartige gewölbte Fläche, der unmittelbar der kleinste Querschnitt des Garnabzugskanals16 folgt. Die Kontaktfläche19 bildet in dem dargestellten Axialschnitt in etwa einen Viertelkreis mit einem Krümmungsradius, der beispielsweise 3 mm beträgt. - In an sich bekannter Weise ist die Kontaktfläche
19 mit Kerben21 versehen, die hier allerdings erfindungsgemäß in besonderer Weise ausgebildet sind. - Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Geschwindigkeit des Garnes
14 in Umlaufrichtung B sehr viel größer ist als die Geschwindigkeit des Garnes14 in Abzugsrichtung A. - Anhand der stark vergrößert dargestellten
2 und3 wird nachfolgend die eigentliche Erfindung erläutert:
Wie ersichtlich, sind die Kerben21 asymmetrisch, indem sie an ihrer Garneinlaufseite eine flachere Einlaufwand22 und an ihrer Garnauslaufseite eine steilere Prallwand23 aufweisen. Die Kerben21 verlaufen vom Bereich der Stirnfläche20 der Garnabzugsdüse17 zum Garnabzugskanal16 hin und sind sichelförmig gekrümmt, allerdings – abweichend vom Stand der Technik – entgegen der Krümmung des kurbelartig umlaufenden Garnes14 . Dadurch kann das kurbelartig umlaufende Garn14 , wie insbesondere aus2 hervorgeht, die einzelnen Kerben21 kreuzen. Im Bereich der Stirnfläche20 ist der Kreuzungswinkel größer, so dass eine verstärkte Falschdrallwirkung zur Geltung kommt, was eine verbesserte Spinnstabilität zur Folge hat, während im Bereich des Garnabzugskanals16 die Prallwand23 stärker zur Wirkung kommt, die das Garn14 kurzzeitig zurückhält. - In der Ansicht gemäß
2 weisen die Kerben21 einen wenigstens annähernd konstanten Krümmungsradius auf. Es sind vorteilhaft vier Kerben21 vorgesehen.
Claims (3)
- Garnabzugsdüse für Offenend-Spinnvorrichtungen, mit einer ein abzuziehendes und dabei zugleich kurbelartig umlaufendes Garn umlenkenden gewölbten Kontaktfläche, die von einer Stirnfläche in einen Garnabzugskanal übergeht, und mit in der Kontaktfläche angeordneten, vom Bereich der Stirnfläche zum Garnabzugskanal verlaufenden asymmetrischen Kerben, die an ihrer Garneinlaufseite eine flachere Einlaufwand und an ihrer Garnauslaufseite eine stärkere Prallwand aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Kerben (
21 ) entgegen der Krümmung des kurbelartig umlaufenden Garnes (14 ) sichelförmig gekrümmt sind. - Garnabzugsdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kerben (
21 ) einen wenigstens annähernd konstanten Krümmungsradius aufweisen. - Garnabzugsdüse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens vier Kerben (
21 ) vorgesehen sind.
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