DE1975C - Atmosphärische Schachtförderung - Google Patents

Atmosphärische Schachtförderung

Info

Publication number
DE1975C
DE1975C DENDAT1975D DE1975DA DE1975C DE 1975 C DE1975 C DE 1975C DE NDAT1975 D DENDAT1975 D DE NDAT1975D DE 1975D A DE1975D A DE 1975DA DE 1975 C DE1975 C DE 1975C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
air
train
tube
piston
pipe
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT1975D
Other languages
English (en)
Original Assignee
Z. blanchet in Epinac, Frankreich
Publication of DE1975C publication Critical patent/DE1975C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B65CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
    • B65GTRANSPORT OR STORAGE DEVICES, e.g. CONVEYORS FOR LOADING OR TIPPING, SHOP CONVEYOR SYSTEMS OR PNEUMATIC TUBE CONVEYORS
    • B65G51/00Conveying articles through pipes or tubes by fluid flow or pressure; Conveying articles over a flat surface, e.g. the base of a trough, by jets located in the surface
    • B65G51/04Conveying the articles in carriers having a cross-section approximating that of the pipe or tube; Tube mail systems

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Fluid Mechanics (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Refuse Collection And Transfer (AREA)

Description

1S77. '
-Klasse-5r
ZULMA BLANCHET in EPINAC (Frankreich). Atmosphärische Schachtförderung.
■ ' . ■ . 9 ■
Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. August 1877 ab.
Die Grubenförderung vermittelst der Kabel bietet mannigfaltige Schwierigkeiten dar, namentlich, wenn die Tiefe eine sehr grofse ist. Mit der Tiefe und dem Durchmesser der Kabel wächst die Unsicherheit der Maschinerie und die Kostspieligkeit der Beschaffung und Instandhaltung.
Bei der vorliegenden atmosphärischen Grubenförderung hat die Tiefe der Schächte keinen nachtheiligen Einflufs auf dieselbe, ja die Vortheile des Systems wachsen mit derselben. Diese ;Vortheile sind unter anderem: Die gleichzeitige Ventilation und Wetterführung, welche das System ermöglicht; . sowie Leichtigkeit' der Herablassung der Berge, die gute Ausnützung der aufgewendeten Arbeit, die Sicherheit des Ganges und die Leichtigkeit der Unterhaltung der Schächte.
Den Hauptbestandteil bildet, eine verticale metallene Röhre, welche an ihrem unteren Ende mit der Atmosphäre und an ihrem oberen Ende mit einer pneumatischen Maschine communicirt. Im Innern der Röhre bewegt sich ein Kolben, welcher direct eine Anzahl Förderwagen, welche in einem Förderkorbe . sich befinden, in die Höhe fördert. Wenn man die Luft über dem Kolben durch die pneumatische Maschine aussaugt, so erhebt sich der Zug, indem der Druck der atmosphärischen Luft, welche unten in die Röhre eintritt, den Kolben in die'Höhe treibt. Der Zug hält still, sobald die pneumatische Maschine stillsteht, er geht herab, sobald Luft über den Kolben eintreten kann. In letzterem Fall wird die Luft, die sich unter dem Kolben befindet, ausgestofsen. Der Zug kann nicht aus der Röhre heraus, weder beim Aufwärtsgang, noch, beim Abwärtsgang, er beendet selbsttätig seinen Lauf, wenn es die mit seiner Führung beauftragten Maschinisten nicht rechtzeitig thun sollten. Zu diesem Zweck berührt der Kolben bei seiner Ankunft oben oder unten geeignete Hebel, durch welche Klappen der Säugöffnungen der Ein- oder Ausströmungsöffnungen für die Luft bewegt werden. , Der Zug kann auch oben oder unten gegen ein Luftkissen wirken, um so ohne Stofs stillgestellt zu werden. Die Enden der Röhren sind überdies mit Sicherheitsventilen versehen. Register, Hähne, Thüren und Aufschlaghebel, welche mit dem Grunde des Schachtes und mit seinem oberen Ende. correspondiren, ermöglichen das Manövriren des Zuges in der Röhre nach Belieben, das Einnehmen und Abgeben der leeren oder vollen Wagen in den Förderkorb etc. Vacuummesser sind am oberen Ende sowie an verschiedenen Punkten der Röhre vertheilt, und geben den Grad der Luftverdünnung, die Ankunft und den Abgang des Zuges, sowiet die Stelle, wo er sich während seines Laufes in der Röhre befindet, an. Die Druckknöpfe oder Hebel, welche der Zug selbst in Bewegung setzt, wirken theils auf die Register zum Mäfsigen der Geschwindigkeit oder zum Stillhalten derselben, theils,auf die Läutewerke,, um seinen Vorbeigang an der Station oder Empfangsöffnung anzuzeigen. . " ■ ■
Es geht entweder nur eine Röhre im Schacht nieder oder es bestehen zwei Röhren nebeneinander. Im Falle man nur eine Röhre an-. wendet, wird die 'Luft während des Aufsteigens des Zuges unten in die Röhre eintreten und während des Niederganges wieder ausgestofsen werden. Letzteres geschieht entweder in die Grube oder ins Freie. Das System gestattet aber auch, frische Luft an die Arbeitsstellen zu treiben, sowie verdorbene Luft von dorther wegzuziehen. Werden zwei nebeneinander liegende .. Röhren angewendet, so verhält sich die Luft, welche unter die Kolben tritt, um sie in die Höhe zu treiben, gerade so, wie wenn nur eine , Röhre angewendet wird, aber über den Kolben befindet .sich dann immer dieselbe Luft, statt dafs-'die^ bei jeder Reise erneuert wird.
. Bei nur ei'ner'sil&^hre wird die Luft, welche über
'. dem Kolben eintritt.Oflm ihn sinken zu lassen, durch die pneumatische -^jaaschine ausgesaugt und ins Freie auss;es§>iseri, wä)i£ehä.,der Kolben in die Höhe geht. Bei^üvtei mitöiijap'der verbundenen Röhren aber wird^die aus der einen ausgesaugte Luft in die andere hineingetrieben. Das System mit zwei Röhren ist viel leistungsfähiger als das mit einer Röhre, weil zur selben Zeit,; wenn ein Zug in die Höhe steigt, ein anderer abwärts geht, und weil man in diesem Falle eine geringere Arbeit zu verrichten hat; denn der absteigende. Zug hilft durch sein Gewicht mit zur Verdünnung der Luft in der anderen Röhre. ' . ·,
Die ganze Einrichtung des Systems ist dargestellt in den Fig. 1 und 2, Blatt L der beiliegenden Zeichnungen. In Fig. ι ist der Zug
•dargestellt als am Fufse des Schachtes befindlich, in Fig. 2 ist der Zug zu Tag angekommen.
A ist die Hauptröhre, an deren unterem Theil das Lufteinmündungsrohr α abzweigt. Das Luftaussaugungsrohr b mündet im oberen Theil der Hauptröhre aus, von wo es nach den Luftpumpen geleitet ist. Die von dem herabfahrenden Zug vor sich hergeschobene Luft entweicht durch das Rohr c und geht über den Kolben durch die Oeffhung d. Die Fallhaken zum Halten des Zuges in verschiedenen Höhen an den Aufgabe- und Abgabeorten, sowie das Register r werden durch Hebel / gehandhabt, g ist ein Hahn zum Ab- und Zulassen der Luft beim Fördern des Zuges zu Tage. Das Rohr h verbindet die Hauptröhre A mit den Pumpen, wenn der Hahn i geschlossen ist. Am Fufse der Hauptröhre A befindet sich der Ablafshahn j, und oben auf dem Deckel der Röhre ein Sicherheitsventil s.
Fig. 3 stellt die Disposition des Systems mit zwei nebeneinander liegenden Röhren A1 und A2 dar. Die Luft tritt über den Kolben durch die Röhren dd ein, welche von einer Röhre dl abgezweigt sind. Die beiden Luftaussaugungsröhren vereinigen sich in dem Rohre b l, welches nach den Luftpumpen hingeleitet ist. Die 'Luftentweichungsröhren vereinigen sich ebenfalls in einem einzigen Rohr C.
Die Details der Construction sind nun folgende:
Die einzelnen R'ohrstiicke der Hauptröhre haben einen Durchmesser von 1,60 m und sind aus Blech von 7—8 mm gefertigt. Die Enden sind mit einem Winkeleisenringe versehen, mittelst welchem die einzelnen Stücke miteinander verschraubt sind. Diese Ringe stützen sich auf Halscisen, welche die ganze Röhrenfahrt im Schachte festhalten. Die Röhrenstücke mit Aus- und Eingangsthüren sind von Gufseisen und von gleichem innerem Durchmesser wie die Blechcylinder. Ihre Wandstärke beträgt etwa 14 mm. Ihre Höhe ist 1,20m. Eins derselben ist auf Blatt II in Fig. 1, 2 und 3 dargestellt. Fig. ι ist eine Ansicht von vorn, Fig. 2 ein Gnmdrifs, Fig.'3 eine Ansicht von der Seite, theilweise im Schnitt. Jedes Rohrstück ist mit zwei diametral· - sich gegenüberstehenden Oeffnimgen versehen, welche zum Ein- und Austritte der Förderungen dienen. Sie sind mit Führungsleisten α α versehen, in welchen die gufseisernen Thüren b auf- und abgleiten. Diese Thüren sind des leichten Handhabens wegen mit Gegengewichten versehen. Die Pressung der äufseren Luft drückt • sie genau und fest auf ihre Sitzfläche. Diese ■ Thürencylinder besitzen auch noch Ansätze c, auf denen die Hebel / ihren Stützpunkt haben, welche die Zugstangen für die Manövrirung der Vorsteckriegel in Bewegung ' setzen. Eins der Röhrenstücke mit den Vorsteckriegeln ist in Fig. 4 im Aufrifs, in Fig. 5 im Grundrifs und in Fig. 6 in Seitenansicht dargestellt. An demselben sind vier Ansätze d angegossen, durch welche die Vorsteckriegel e e ins Innere des Cylinders dringen; diese Riegel dienen dem Zuge zur Unterstützung beim Manövriren der Förderwagen an den Aus- und Eingangsthüren. Sie werden durch Hebel, und Zugstangen g g an den Wellen 00 bewegt. Die Zugstangen greifen an einen kreuzförmigen Hebel A1 Fig. 4, an, von dem zwei gegenüberstehende Arme mit den oben erwähnten Hebeln/ durch Zugstangen verbunden sind. «· ■
Zu dem doppelten Zweck, die verschiedenen Zwischenstationen des Schachtes abzunehmen, sowie auch zur gröfseren Sicherheit sind unter' den Ab- und Einnahme-Oeffnungen Schieber angebracht, welche offen sind, wenn der Zug unter ihnen ist, und geschlossen, wenn er dieselben passirt hat. Ein Cylinderstück mit einem solchen Schieber ist im Grundrifs in Fig. 7 dargestellt, im Querschnitt in Fig. 8, Blatt II. Dieses Cylin- , derstück trägt seitlich ein flaches Gehäuse K, dessen' Querschnitt in Fig. 9 dargestellt ist. In diesem Gehäuse findet der aufgezogene Schieber r Platz, welcher durch die in Stopfbüchsen gehenden Stangen i i in seitlich angebrachten Führungen verschiebbar ist. Dieser Schieber steht durch eine Räderübersetzung und eine Zahnstange mit der Schiebthüre (zum Aus- und Einfahren der Wagen) in Verbindung und wird durch das Oeffnen der Thüre auf- und durch das Schliefsen derselben zugeschoben.
Die verschiedenen Hülfsorgane der Haupt-' röhre sind die Thüren, die Vorsteckriegel, die Hähne, die Schieber oder Register, die Klappenventile, die Hülfsröhren, die Druckknöpfe, die Barometer, die Entweichungs-Ventile und Klappen für die Luft. Hierzu müssen noch Chronometer, Hygrometer, Thermometer und Tabellen gefügt werden. Diese letzteren zeigen, mit Beziehung auf die Last des Zuges, die Zeit an, welche nöthig ist zu ihrem Laufe, und zwar nach der Aussaugung der Luft beim· Steigen und nach dem Einlafs der Luft beim Herablassen der Züge.
Der Erfinder führt die Construction so aus, dafs drei Schiebthüren übereinander angeordnet sind, welche sich gleichzeitig öffnen und schliefsen lassen, da sie miteinander durch Stäbe in Verbindung stehen und durch ein Gegengewicht balancirt sind. Beim Ein- und Auslassen der Wagen wird aber dabei folgendermaafsen verfahren: Es stehen z.B. drei oder mehr Förderwagen an den Aus- und Einladeörtern auf drei oder mehreren übereinander liegenden Bühnen. Diese drei oder mehr Wagen werden nach Ankunft des Förderkörbes aus- oder eingefahren, der Korb sodann entsprechend gehoben oder herabgelassen, eine weitere Charge von drei oder mehr Wagen eingefahren, und dieses so oft wiederholt, bis die sämmtlichen Etagen des Förderkorbes besetzt sind. Es bedarf also bei drei Bühnen und drei Schiebthüren nur. eines dreimaligen Manövers, um neun Wagen ein- oder auszuladen, während bei einer Schiebthüre dieses Manöver neunmal wiederholt werden müfste* Diese Anordnung mit drei Thüren ist in Fig. 1 und 2 auf Blatt I zu erkennen. Den drei Thüren
. entsprechend sind'an den Ab- und Einladeörtern drei Serien von Vorsteckriegeln angebracht, um den Zug während seines Manövers an diesen Orten zu unterstützen. Diese 3 Serien sind in den Fig. ι und 2, Blatt I, angedeutet. Es sind über den Thtiren drei Reihen· Riegel (deren Construction aus den Fig. 3, 4 und 5, Blatt II, ersichtlich) angebracht und unter denselben ebenfalls drei Reihen. Die ersteren dienen zum Unterstützen des Zuges beim Steigen, die unteren beim Fallen. Ganz ähnlich ist diese Einrichtung an den untersten drei Thüren (am Boden des Schachtes) oder wo sonst Ein- und Ausladestellen im Schacht sind. Die Riegel No. 1 dienen' beim Manövriren der Wagen 1, 4 und 7, die Riegel No. 2 für die Wagen 2, 5 und 8, und die Riegel No. 3 für die Wagen 3, 6 und 9.
Um Luft über den Kolben zu lassen, oder dieselbe darüber wegzusaugen, bedarf es nur der Handhabung der Hähne. Im ersteren Falle sinkt der Zug, im anderen Falle steigt er. Die Hähne sind am Munde des Schachtes angeordnet und die Röhren in der Tiefe desselben (s. Fig. ι und 2). Oben an dem Ab- und Einladeort ist der Hahn h' angebracht, welcher mit dem Saugrohr der pneumatischen Maschine in Verbindung steht, der Hahn d communicirt mit der Atmosphäre. Unter dem Ab- und Einladeort befindet sich ein Hahn g, der ebenfalls mit der Atmosphäre in Verbindung steht. Wenn der Zug an der Abladestelle angelangt und der Sicherheitsschieber r geschlossen ist, läfst man ihn von einer Reihe Vorsteckriegel auf die ■andere steigen, indem man den Hahn h' des Luftsaugrohres der pneumatischen Maschine
■ öffnet und den Hahn d geschlossen hält, und jedesmal mittelst. der früher erwähnten Hebel // die Riegel verschiebt oder zurückzieht. Dabei ist der Hahn g geöffnet. Um den Zug sinken zu lassen, schliefst man den Hahn h' der pneumatischen Maschine und öffnet den Hahn d, durch den die atmosphärische Luft über den Kolben einströmt. Die ■ unter dem Kolben befindliche Luft läfst man durch den Hahn g austreten, nachdem man sie vorher durch den Zug hat comprimiren lassen, was sehr leicht zu machen ist.
In der Tiefe des Schachtes geht ein Rohr, das Gleichgewichtsrohr genannt, von dem Punkt unter der tiefsten Stellung des Förderzuges bis hinauf an den Punkt, wo die Grenze der Manöver desselben ist. Dieses Rohr hat einen Stutzen in der Höhe der oberen Schiebthüre. Ueber dem Stutzen sitzt am Hauptrohr ein Hahn s, im Stutzen selbst ein Hahn s'. Für gewöhnlich sind diese Hähne geschlossen.
; Wenn es sich darum handelt, den Förder-
. zug an dem Auf- und Abladeort zu manövriren, schliefst man das Ventil α ab und verfährt folgendermaafsen: Während die pneumatische Maschine im Gange ist, öffnet man den Hahn s', den Hahn s dagegen läfst man geschlossen. Die Luft tritt dann unter den Kolben durch den Hahn ί1 und der Zug steigt. Um ihn sinken zu lassen, öffnet man den Hahn ί und schliefst den Hahn s'. Die Luft unter dem Kolben steigt dann wegen der Druckdifferenz über den Kolben und der Zug sinkt infolge seines Gewichtes. Man führt so den Zug von einer Reihe Vorsteckriegel auf die andere, indem man ihn sich auf die nach innen vorgeschobenen unteren Riegel aufsetzen läfst. Um ihn definitiv nach oben abfahren zu lassen, zieht man die oberen Riegel zurück und öffnet die Luftzugangsöffnung a, schliefst dagegen die Hähne s und s'. Das Rohr c, welches die von dem Zug beim Aufsteigen durch Rohr α eingesaugte Grubenluft beim Abwärtsfahren desselben zu Tage fördert, ist oben zu Tage mit einem Schieber versehen, die^ man nach Belieben schliefst. Dieser Schieber steht dem Maschinisten zur Hand, um ihn, wenn der Zug durch irgend, einen Zufall eine zu grofse Geschwindigkeit annehmen sollte, zu schliefsen und dadurch dem Falle ein Hindernifs durch die Compression der Luft in der Röhre A zu bereiten.
Im oberen und unteren Theile der Hauptröhre sind Druckknöpfe angebracht. Diese Druckknöpfe dienen zum selbsttätigen Ingang- ■ setzen eines Läutewerks oder einer Auslösung. Der Apparat besteht aus einem Schaft T, der sich in einer Stopfbüchse am Hauptrohr (s. Fig. 4, Blatt I) schiebt. Sein äufseres Ende steht mit einem Winkelhebel L in Verbindung, sein Inneres, welches den Druckknopf bildet, steht im Innern der Röhre vor und wird hier durch eine Feder nach innen gedrückt. Wenn der Kolben an dem Knopf vorbeigeht, so wird dieser nach aufsen geschoben und bewegt dadurch den Hebel Z, und hiermit die Auslösung oder ein Läutewerk. In der Disposition, wie sie in Fig. 4 dargestellt ist, wird eine Auslösung in Thätigkeit gesetzt. Der Hebel L -ist mit einer Kette verbunden, die über eine Rolle P geschlungen ist und an ihren Enden ein Gewicht C trägt; Die Kette ist noch mit einem Hebel B verbunden, der dem Maschinisten zur Hand steht. Dieser Hebel bewirkt das Auf- und Abschieben der Stange F in den .,Führungen -SV Hierdurch wird ein Schieber R in der Röhre G geschlossen oder geöffnet. Rohr G setzt z. B. die Hauptrohre mit der pneumatischen Maschine in Verbindung.
In einer Reihe mit gewissen Merkzeichen und Ordnungsnummern stehen unter den Augen des Maschinisten eine Reihe von Barometern. Ein Theil derselben steht durch Bleiröhren mit dem oberen oder mit dem unteren Theil der Empfangsstationen in Verbindung,' der andere Theil ist durch Bleiröhren in'Abständen' von 100 zu 100 m mit dem Hauptrohr in Verbindung gesetzt. Ein Blick auf diese Barometer zeigt dem Maschinisten sofort an, ob der Zug sich oben oder unten, oder ob und wo er sich in der Hauptröhre befindet, und wann er am Auf- oder Abladeort ankommt.
An den Auf- und Abladeörtern sind Secundenuhren angebracht, welche mit. Hülfe von Tabellen
dem Maschinisten die Zeit anzeigen, die der Zug nöthig hat, seinen Weg zu durchlaufen. Die Hygrometer, welche ebenfalls an den Ab- und Aufgabeörtern angebracht sind, zeigen den Grad der Feuchtigkeit der Luft an, welche in die Röhre eintritt. . Am höchsten Punkte und am Fufse der Röhre sind Sicherheitsventile angebracht. Ihr Zweck ist, Stöfse zu vermeiden, welche stattfinden könnten, falls ein Unfall eingetreten oder durch ein, falsches Manöver der Zug eine zu grofse Geschwindigkeit angenommen hätte.1
Der Förderzug besteht aus drei Theilen: i. einem oberen Doppelkolben,. 2. dem Förderkorbe, der neun Förderwagen aufnimmt und 3. einem unteren Kolben. Der obere Kolben besteht aus zwei durch Stangen mit einander verbundenen Kolben, deren Entfernung von einander gröfser ist, als eine Schiebthürhöhe· und kleiner, als die Entfernung zweier Thüren von einander (von einer Kante zur nächsten Kante gemessen). Diese Disposition erlaubt das leichte Passiren der Thüröffnungen, wo die Röhre nicht ihren cylindrischen Querschnitt hat. An diesem Doppelkolben hängt der Förderkorb mit neun Etagen, von welchen jede einen Förderwagen oder Hund aufnimmt. Der untere Kolben schliefst den Zug und dient ihm als Führung und als Abdichtung in der Rohrfahrt. Seine Anbringung macht erst das Manövriren in den Auf- und , Abgabeörtern möglich. Er ist mit einem Ventil versehen, welches geöffnet ist, wenn der Förderkorb von Menschen- besetzt ist. Die Kolben sind entweder aus Holz oder aus Holz und Stahl oder ganz aus Stahl. Fig. 10, Blatt II, ist ein Querschnitt des Doppelkolbens, Fig. 11 ist eine Ansicht des unteren Kolbens und Fig. 12 eine Ansicht eines der Kolben von oben.
Die Dichtung der Kolben besteht aus einer geschmeidigen Ledergarnitur g, hinter welcher 48 Hqlzsegmente (oder auch Segmente von Metall) s liegen,' welche durch 96 Federn gegen das Leder gedruckt werden, wodurch dieses gegen die Röhrenwand geprefst wird. Der Förderkorb ist ebenfalls aus Stahl, wegen der Leichtigkeit der Construction. Dieselbe ist der der Förderkörbe für Kabelbetrieb ähnlich.
Um einen Zug · herabzulassen, werden alle Thüren der Hauptröhren geschlossen, die Vorsteckriegel in ihre Stopfbüchsen zurückgezogen und alle Schieber geschlossen, mit Ausnahme des Schiebers des Luftauslafsrohres. Die Verbindung mit der pneumatischen Maschine ist ebenfalls geschlossen. Nun läfst man Luft über den Kolben durch das Einlafsrohr iP einströmen und zwar wird, je nach dem Gewicht des Zuges, der Hahn mehr oder weniger geöffnet. Der Zug fährt in der Röhre abwärts und gelängt unten auf dem comprimirtcn Luftkissen an, wo er stillsteht, sei es, dafs er selbsttätig das Lufteinlafsventil schliefst, sei es, dafs dies durch die Maschinisten geschieht. Das Comprimiren der Luft findet erst unter der Mündung der Luftabführungsröhre c, am Ende der Hauptröhre .statt (s. Fig. ι und 2). . ■
Um den Zug in die Höhe steigen zu lassen, werden alle Vorsteckriegel frei gemacht, alle Thüren geschlossen, das Luftentweichungsrohr geöffnet. Hierauf wird die pneumatische Maschine in Gang gesetzt, worauf der Zug sich zu heben beginnt, und zwar nach dem Grad der Geschwindigkeit, mit der die Luft über dem Kolben verdünnt wird, und nach dem Grad der < Dichte dieser Luft bezw. dem Gewicht des Zuges.
Bei Anwendung von zwei nebeneinander liegenden Röhren ist der Betrieb und der Hergang ganz derselbe wie bei einer Röhre. Jeder' Zug ist unabhängig vom anderen, beide können zusammen steigen, zusammen sinken, oder wäh-. rend der eine aufsteigt, kann der andere sinken, ganz nach Bedürfnifs. Der letztere Fall ist natürlich der vorteilhaftere. Die Anordnung mit einem Rohre ist in Fig. 5 und 6 dargestellt. Fig. 7 und 8 beziehen sich auf die Anordnung mit zwei Röhren. A ist das Förderrohr, B eine Treppe, C C sind Förderkörbe mit Seilbetrieb, c ist ein Luftentweichungsrohr, G eine Ventilationsröhre. Der Schacht hat von 3 zu 3 m Traversen, auf welchen das Förderrohr A aufsitzt und mit Bändern und Halseisen. daran befestigt ist; α sind diese Halsbänder, // sind Hängeisen, welche durch Schraubenmuttern mit den Halseisen verbunden und an den Traversen aufgehängt sind. ;
Die Förderröhre überragt den Schacht noch um 20 m. Um sie in dieser Höhe zu stützen, ist die Schachtzimmerung um diese Höhe ver- '■■ längert und mit gufseisernen Säulen verstärkt, worauf die Traversen zum Tragen der Röhren liegen und welche auch den verschiedenen Bühnen als Unterlage dienen.
Das pneumatische Fördersystem ist auch an- , wendbar zur Wasserhaltung. Es ist hierzu nur; nöthig, entsprechende Gefäfse statt der Förderwagen anzubringen. ■ ■ . ' :.

Claims (5)

/Patent-Ansprüche:
1. Die Anwendung einer verticalen, im Schacht ■ aufgestellten Röhre, in welcher ein Förderkorb auf-und absteigt, der die Förderwagen
.■enthält und der zwischen zwei Kolben ein-. geschlossen ist, auf welche letztere die Luftverdünnung oder ' der atmosphärische Druck ■ wirkt, alles wie beschrieben.
2. Die Anwendung von einer einzigen oder von -;'1. zwei mit einander verbundenen Röhren, wie
beschrieben. .. . .
3. Die Zusammensetzung der Förderröhre aus einfachen glatten Stücken und aus Stücken mit Thüren, Schiebern, Vorsteckriegeln, Druckknöpfen, wie beschrieben.
4. Die verschiedenen Nebenorgane, wie Röhren, Hähne und Ventile, zum Zweck der Ab-
'-. saugung der Luft, die Einlassung derselben, sowie die Ausstofsung der eingenommenen Luft zu bewerkstelligen, wie oben beschrieben worden. , , ,
5. Die Disposition des Zuges mit seinen Kolben und dem Förderkorb.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT1975D Atmosphärische Schachtförderung Active DE1975C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1975C true DE1975C (de)

Family

ID=281410

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT1975D Active DE1975C (de) Atmosphärische Schachtförderung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1975C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1975C (de) Atmosphärische Schachtförderung
DE863988C (de) Hebezeug, insbesondere zum Transport von Formkaesten
DE2009017C3 (de)
DE1007713B (de) Als ringfoermiger Innenkoerper ausgefuehrte Gleitschalung zum Verkleiden von Grubenschaechten mit Beton
DE2009017A1 (de) KohlefuUwagen fur Koksofen
DE933632C (de) Waermeaustauscher
DE35874C (de) Aufsetzvorrichtung für Förderkörbe an der Hängebank von Förderschächten
DE2555310C2 (de) Vertikal fördernde Umsetzeinrichtung für Laufwagen einer mehretagigen Hängebahnanlage
DE1001473B (de) Krangeschirr zum Aufnehmen und Absetzen von Ladegut enthaltenden Behaeltern, Gestellen oder Koerben
DE1970968U (de) Vorrichtung zum pneumatischen aufwaertsfoerdern von staubfoermigem oder feinkoernigem gut.
DE818928C (de) Vorrichtung zum Verschieben von Foerderwagen, z. B. an Ladestellen
DE553492C (de) Fuer Fliessarbeit bestimmte Foerderbahn mit einer zum absatzweisen Heben von Stueckguetern dienenden Hubbuehne
DE52788C (de) Flaschenfüllapparat
DE585616C (de) Einrichtung zum Verhueten eines Seilrutsches
DE1152246B (de) Kuehl- und Speichervorrichtung fuer Formbleche bei Anlagen zur Herstellung von Spanplatten od. dgl.
DE837590C (de) Lastenaufzug, insbesondere fuer Baumaterial
DE101434C (de)
DE931700C (de) Anlage zur vertikalen Abwaertsfoerderung, insbesondere von Versatzgut im Grubenbetriebe
DE416748C (de) Bedienungsanlage fuer Gastwirtschaften
DE18488C (de) Neuerungen an pneumatischen Fundirungs-Einrichtungen
DE374147C (de) Kuebeldeckelanordnung fuer Schachtofenbegichtungsanlagen (Hochoefen o. dgl.)
DE1955184C (de) Förderanlage für Senkkastengründungen im Druckluftbetrieb
DE916239C (de) Vorrichtung zum Betrieb von Melkmaschinen
DE2245594A1 (de) Vorrichtung zum zugweisen entleeren und/oder befuellen von eisenbahn-kesselwaggons
DE826411C (de) Schwimmergesteuerter Druckluftfluessigkeitsheber