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Hebezeug, insbesondere zum Transport von Formkästen
Bei der Erfindung
handelt es sich um auf Laufschienen aufgehängte und verfahrbare Hebezeuge, die,
mit Tragorganen ausgerüstet, zum Transport von Einzellasten, z. B. von Behältern
verschiedener Yrt, dienen. In großem Ausmaß werden derartige Hebezeuge in Gießereibetrieben
vor allem zum Transport von Formkästen verwendet, in erster Linie im Zusammenhang
mit der Massenfertigung dienenden Gießanlagen unter Verwendung von umlaufenden Bändern,
von Rollbahnen oder anderen Fördereinriclltungen. Hier haben die Hebezeuge die Funktion,
die gießfertig gemachten (geformten) Kästen von der Formmaschine zum Gießband od.
dgl. und die leeren Formkästen von einer Zubringeeinriclltullg (Rollbahn od. dgl.)
zu den Formmaschinen zu befördern.
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Die Arbeitsweise solcher Hebezeuge, gleichgültig ob ihre Hub- und
Senkbewegungen von Hand beffirkt werden oder über einen Antrieb erfolgen, ist bisher
umständlich und zeitraubend und beeinträchtigt ihre Leistungsfähigkeit. Dieser Umstand
wirkt sich produktionshemmend aus. Der technische Mangel der Hebezeuge geht aus
folgendem hervor: Soll mit ihnen eine Last von einer Stelle zu einer anderen getragen
werden, so wird zunächst eine Abwärtsbewegung der Tragorgane durchgeführt. um sie
in den Bereich der Last zu bringen.
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In der unteren Endlage werden die Tragorgane in irgendeiner Weise
mit der Last gekuppelt, worauf eine entgegengesetzte, d. h. nach oben gerichtete
Bewegung der Tragorgane vollzogen wird, an die sich der eigentliche Transport
zur
Ablegestelle anschließt. Dort erfolgen zunächst das Absenken, dann das Lösen der
Tragorgan von der Last und schließlich wiederum ihr Hochfahren, um sie aus dem Bereich
der Last zu bringen und das Hebezeug in die Ausgangsstellung zurückfahren zu können.
Sowohl das Fassen und Anheben als auch das Absetzen und Freigeben der Last erfordern
also zwei entgegengesetzt gerichtete Bewegungen des Hebezeuges, die entsprechende
Betätigungen des Bedienungsmannes bedingen.
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Die Erfindung setzt es sich zum Ziel, Hebezeuge der genannten Art
und für die erwähnten Verwendungszwecke durch Vereinfachung der Arbeitsweise und
damit auch der Bedienung zu verbessern und dadurch die Leistungsfähigkeit der betreffenden
Anlage bzw. des betreffenden Betriebes zu erhöhen. Demgemäß geht der Vorschlag der
Erfindung grundsätzlich dahin, die Schwenkbewegungen der Tragarme, die für das Fassen
bzw. Freigeben der Last erforderlich sind, derart mit den Hub- und Senkbewegungen
in Verbindung zu bringen, daß jeweils nur ein einziger, in ein und derselben Richtung
verlaufender Bewegungsvorgang einmal für das Anfassen und Anheben, zum andern für
das Absetzen und Freigeben der Last erforderlich ist. Damit entfällt die Notwendigkeit
des Umsteuerns aus der einen in die entgegengesetzte Bewegungsrichtung, und ein
entsprechender Zeitgewinn mit einer Arbeitserleichterung für den Bedienungsmann
ist die Folge. Am einfachsten läßt sich dieser Erfindungsgedanke in der Weise verwirklichen,
daß das Hebezeug nach Art eines Greifers ausgebildet wird, dessen gegenläufige Greif-
bzw. Spreizbewegungen ausführende Arme in einem gemeinsamen, an dem Hebezeug in
senkrechter Führung verschiebbaren Querstück schwenkbar gelagert sind und über Gelenklaschen
mit Hilfe von am Hebezeug nach oben und unten bewegbar angebrachten Teilen derart
betätigt werden, daß deren Aufwärtsbewegung das Greifen und Anheben und deren Abwärtsbewegung
das Absenken bzw. Absetzen und Freigeben der Last bewirken.
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Diese Ausbildung ist anwendbar unabhängig davon, ob die an den Gelenklaschen
- angreifenden, in senkrechter Richtung auf und ab bewegbaren Teile von Hand oder
maschinell betätigt werden. Im ersteren Falle können erfindungsgemäß die Gelenklaschen
z. B. mit den Enden von schwenkbar im Hebezeug gelagerten Hohlkörper verbunden sein,
in denen Gewichte frei verschiebbar untergebracht sind. Die Gewichte und Hebelarme
aller bewegten Teile können dabei ohne Schwierigkeit so bemessen werden, daß sich
bei aufgenommener Last ein Gleichgewichtszustand herstellen läßt und die verschiedenen
Bewegungsvorgänge nur durch Handbetätigung eingeleitet zu werden brauchen. Die maschinelle
Betätigung der Greifarme des Hebezeuges bedeutet bei Beibehaltung der Baumaße des
Hebezeuges eine erhebliche Erweiterung seiner Anwendbarkeit hinsichtlich der Gewichte
und Abmessungen der zu transportierenden Lasten. Es kann an sich jede beliebige
Energieart verwendet werden, am zweckmäßigsten diejenige, die bei der Anlage, zu
der das Hebezeug gehört, ohnehin benutzt wird. Das bedeutet bei der in erster Linie
in Frage kommenden Verwendung der Hebezeuge zum Transport von Formkästen die Ausrüstung
mit einem Preßluftantrieb, da die Formmaschinen in der Regel mit Preßluft betrieben
werden. Demgemäß kann nach der Erfindung der Antrieb für die Greifarme aus einem
senkrecht angeordneten Preßluftzylinder bestehen, mit dessen sich nach unten erstreckender
Kolbenstange über eine Traverse und Gelenkstücke die Greiforgane verbunden sind,
und dessen Stopfbüchsenseite ständig mit dem Preßluftnetz verbunden ist, während
die Deckelseite über die zwischen den beiden Zylinderseiten angeordnete Steuerung
entweder mit der Stopfbüchsenseite oder mit dem Freien in Verbindung steht oder
von beiden getrennt ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann unabhängig von der Art
der Betätigung der Greifarme eine erhebliche Steigerung der Leistungsfähigkeit des
Hebezeuges weiter dadurch erreicht werden, daß an den Endpunkten des Transportweges
des Hebezeuges auf der Laufschiene Elemente angeordnet werden, die auf Grund ihrer
Wirkungsweise geeignet sind, die Bewegung der am Hebezeug in senkrechter Richtung
verschiebbaren, über die Gelenklaschen mit den Greif armen verbundenen Teile einzuleiten,
so daß an den genannten Punkten sowohl das Greifen und Anheben als auch das Absetzen
und Freigeben der Last automatisch erfolgen.
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Damit ist die Bedienungsarbeit am Hebezeug auf das Verschieben längs
der Laufschiene beschränkt.
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Eine solche Arbeitsweise des Hebezeuges bringt bereits eine erhebliche
Beschleunigung der Arbeitsvorgänge bzw. eine starke Entlastung hinsichtlich der
Bedienung mit sich, die sich z. B. in entsprechendem Ausmaß auf die Kastenleistung
des Maschinenformers auswirkt, der in der Regel auch für den Transport der Formkästen
zu und von der Formmaschine zu sorgen hat. Wird nach einem weiteren Vorschlag der
Erfindung für die Transportbewegungen des Hebezeuges auf der Laufschiene ein besonderer
Antrieb vorgesehen, für den zweckmäßig die gleiche Energie (Preßluft, elektrischer
Strom, Hydraulik) verwendet wird wie für den Antrieb des Greifers, und wird dabei
noch für eine automatische Verstellung der Steuerung auch für diesen Antrieb gesorgt,
z. B. in Abhängigkeit von dem Ablauf bestimmter Arbeitsvorgänge, etwa an der Formmaschine,
so läßt sich eine vollautomatische Arbeitsweise des Hebezeuges erreichen, derart,
daß das Hebezeug ohne Zeitverlust für den Bedienungsmann, z. B. für den Former an
der Formmaschine, ankommt, entweder um einen leeren Kasten auf zulegen oder um einen
geformten Kasten abzunehmen.
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Maßgebend für die Leistung ist dann praktisch allein der Zeitaufwand
für das Formen selbst.
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Der im vorstehenden schon grundsätzlich gekennzeichnete Aufbau eines
Preßluftantriebes für die Greifarme führt zu einer einfachen Konstruktion mit sparsamem
Luftverbrauch und stoßlosen Hub-
hewegullgen von ausreichender Geschwindigkeit.
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Die Steuerung des Preßluftzylinders kann erfindungsgemäß aus zwei
durch Federwirkung in der Schließstellung gehaltenen Ventilen bestehen, die über
Kanäle mit den Zylinderenden und untereinander bzw. mit dem Freien verbunden sind.
Jedem Ventil ist am Hebezeug ein Winkelhebel zugeordnet, und deren Lage in den Stellungen
des Hebezeuges am Ende des Transportweges steht unter dem Einfluß der dort befindlichen
Elemente in dem jeweils gewünschten Sinne. Handelt es sich z. B. um ein Hebezeug
für den Transport leerer Formkästen von einer Zubringeeinrichtung (Band, Rollbahn
od. dgl.) zur Formmaschine, so ist nach der Erfindung im Bereich der Formmaschine
ein fester Anschlag vorgesehen, der, sobald das Hebezeug die Endstellung auf dieser
Seite erreicht, über einen der beiden Winkelhebel die Steuerung in dem Sinne verstellt,
daß Preßluft auf die Deckelseite des Zylinders gelangt und damit das Absenken bzw.
Absetzen und Freigeben des leeren Formkastens erfolgt. Am anderen Ende des Transportweges
des Hebezeuges, d. h. im Bereich der Zubringeeinrichtung für die leeren Formkästen,
befindet sich ebenfalls ein Anschlag, der aber beweglich ausgebildet ist und einerseits
unter Wirkung einer Feder oder einer sonstigen ständig wirkenden Kraft steht, anderseits
von dem ankommenden leeren Kasten entgegen dieser Kraft bewegt wird. Ist kein Leerkasten
vorhanden. so verstellt der Anschlag die beiden Winkelhebel und damit die Steuerventile
in dem Sinne bzw. hält sie in einer solchen Lage fest, daß die Deckelseite des Zylinders
mit dem Preßluftnetz verbunden ist, so daß die Greiforgane ihre gespreizte, d. h.
angehobene Stellung einnehmen bzw. beibehalten.
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Verschiebt ein leerer Formkasten den Anschlag entgegen der auf ihn
wirkenden Kraft, so findet eine Verstellung der Winkelhebel, d. h. der Steuerventile
statt, wodurch die Deckelseite des Zylinders Verbindung mit dem Freien erhält und
das Greifen und Anheben des leeren Kastens herbeigeführt wird. Der Mann an der Formmaschine
hat also bei dieser erfindungsgemäßen automatischen Steuerung nichts weiter zu tun,
als das Hebezeug auf der Laufschiene von der einen in die andere Endstellung zu
verschieben, sofern ihm diese Arheit nicht durch einen besonderen Antrieb auch noch
abgenommen wird, der im gegebenen Zeitpunkt entweder von dem Arbeiter oder automatisch
ein-und ausgeschaltet wird.
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Die als Greiforgane wirkenden, in einem gemeinsamen Querstück gelagerten
Spreizarme sind über Gelenklaschen an der mit dem freien Ende der Kolbenstange des
Hubzvlinders starr verbundenen Traverse aufgehängt und dieser gegenüber senkrecht
geführt. Kurz vor Beendigung des Abwärtshubes des Kolbens zwecks Senkens, Absetzens
und Freigebens der Last legt sich nach der Erfindung das Ouerstück, nachdem die
Last abgesetzt ist, auf Anschläge im Hebezeug. Im Zuge einer kurzen \\7eiterbewegung
des Kolbens setzt sich die Traverse unter Ausschwenken der Greifarme in die gespreizte
Stellung auf das Querstück, wodurch grundsätzlich die Hubbegrenzung gegeben ist.
Zur Begrenzung des nach oben gerichteten, dem Greifen und Anheben des leeren Kastens
dienenden Kolbenhubes sind erfindungsgemäß im Gehäuse des Hebezeuges weitere, zweckmäßig
in der Höhe verstellbare Anschläge vorgesehen, gegen die sich die Greifarme bei
ihrer Aufwärtsbewegung mit der Last legen. Dadurch sind die Greifarme blockiert
und während dem in dieser Lage erfolgenden Transport gegen sonst mögliche Schaukelbewegungen
gesichert. Die zwischen den Greifarmen festgeklemmte Last kann daher auch bei unbeabsichtigt
auftretenden Stößen nicht abstürzen. Damit das Hebezeug zum Transport von Einzellasten
verschiedener Größe geeignet ist, besteht erfindungsgemäß jeder Greifarm aus zwei
Teilen: dem in dem Querstück schwenkbar gelagerten Oberteil und dem auswechselbar
mit diesem verbundenen Unterteil, der das eigentliche Greiforgan darstellt und in
Abmessungen und Form denAbmessungen der Last, z. B. des Formkastens, angepaßt ist.
Um ein zuverlässiges Funktionieren des Hebezeuges hinsichtlich des automatischen
Ablaufes seiner Hubbewegungen zu sichern, ist es zweckmäßig, es in den Endstellungen
seines Transportweges in seiner Lage durch seitliche Führungen genau zu fixieren.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Die Abbildungen zeigen Hebezeuge, die zum Transport von leeren Formkästen zur Formmaschine
dienen. Die Abb. I bis 3 zeigen ein Hebezeug mit Preßluftantrieb und automatisch
betätigter Steuerung. In einem geringen Abstand ist seitlich neben der in schematischen
Umrißlinien angedeuteten Formmaschine I die als Rollbahn 2 ausgebildete Zubringeeinrichtung
für die leeren Formkästen aufgestellt. Von ihr führt zur Formmaschine eine Laufschiene
3 hinüber, auf der mittels der beiden Rollen 4 das Hebezeug 5 verfahrbar aufgehängt
ist. Die Laufschiene 3 ist durch den Fischmaulverschluß 6 des Sandbunkers 7 hindurchgeführt.
Die beiden Endstellungen des Hebezeuges sind durch Anschläge 8 und 9 bestimmt. In
der Endstellung über der Rollbahn 2 ist das Hebezeug 5 außerdem durch die Rollen
IO seitlich geführt, um das störungsfreie Arbeiten der automatischen Umsteuerung
für den Antrieb des Greifers stets zu gewährleisten. Selbstverständlich kann in
der Endstellung an der Formmaschine I eine gleiche oder ähnliche Führung vorgesehen
sein.
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Das Verschieben des Hebezeuges 5 auf der Laufschiene 3 erfolgt von
Hand durch den Former, der sich dazu des Hebels II mit dem Knopf I2 bedient.
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Mit dem Hebel 1 1 ist der in senkrechter Richtung verschiebbare, unter
Federwirkung stehende Bolzen 1.3 gelenkig verbunden, der zu dem Riegel 14 führt.
In der rechten Endstellung rastet der Riegel hinter dem festen Anschlag 15 ein,
und das Hebezeug 5 ist damit gegen Verschiebung nach links gesichert. Durch Niederdrücken
des Hebels 1 1 wird die Verriegelung aufgehoben, wenn das Hebezeug zur Formmaschine
verfahren werden soll. All Stelle der Handbetätigung liann natürlich ein
maschineller
Antrieb treten, der zweckmäßig mit der gleichen Energie betrieben wird wie der Greifer
des Hebezeuges und die Formmaschine. Das Hebezeug 5 ist als Greifer ausgebildet.
Es besitzt also nicht zwei hakenartige, starr miteinander verbundene und in einander
parallelen Ebenen sich bewegende Werkzeuge, die von der gleichen Seite unter die
an den Formkästen befindlichen Zapfen eingeschwenkt werden, wie das bei den Hebezeugen
bisher üblich war, sondern zwei Spreizarme, die sich in der gleichen Ebene gegenläufig
bewegen und einerseits das Greifen und Anheben anderseits das Absenken bzw. Absetzen
und Freigeben des Formkastens in demselben Bewegungsgang ausführen.
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Ihr Antrieb erfolgt mit Hilfe eines Preßluftzylinders I6, der in
der Mitte des Gehäuses des Hebezeuges 5 in senkrechter Stellung untergebracht ist.
Die nach unten gerichtete Kolbenstange I7 trägt an ihrem unteren Ende in starrer
Verbindung eine Traverse 18, an der über Gelenklaschen 19 die Spreizarme 20 aufgehängt
sind, die andererseits bei 21 in dem gemeinsamen Querstück 22 schwenkbar gelagert
sind. Dieses ist mittels der Bolzen 33 in der Traverse I-& senkrecht geführt.
Die eigentlichen Greiforgane 24 sind über die Schraubenverbindung 25 auswechselbar
an den Teilen 20 befestigt und in ihrer Größe und Form den jeweils zu transportierenden
Formkästen angepaßt. Mit ihren gabelartig ausgebildeten unteren Enden 26 fassen
sie den Formkasten 27 entweder am oberen Rand, wie in Abb. I dargestellt, oder um
die Drehzapfen 28, falls der geformte Kasten (Unterkasten) vor dem Absetzen um r80°
geschwenkt werden muß.
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In diesem Falle kommt eine Ausbildung nach Abb. 4 in Frage, die aus
einem durch Pressen zu einem U-förmigen Querschnitt verformten Blech mit einer Lagerstelle
am Ende besteht.
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Das Hebezeug 5 ist in Abb. 2 in seiner rechten Endstellung über der
Rollbahn 2 als auch in Abb. I kurz vor Erreichen der linken Endstellung an der Formmaschine
I dargestellt, um seine Wirkungsweise möglichst deutlich zu machen. Diese ist folgende:
Befindet sich das Hebezeug 5 in seiner rechten Endstellung über der Rollbahn 2,
in der es seitlich durch die Rollen 10 und in Fahrtrichtung durch Anschläge gesichert
ist, so steht die Steuerung für den Antriebszylinder 16 unter einer bestimmten äußeren
Einwirkung. Am Ende der Rollbahn 2 ist in dem Gehäuse 29 der Bolzen 30 waagerecht
gelagert, der unter - der Wirkung der Druckfeder 3I steht und am freien Ende eine
Anschiagfläche 3-2 besitzt. Ein bei 33 gelagerter Winkelhebel 314 leitet die Verschiebungen
des Bolzens 30 über die Stange 3,5 an den bei 36 gelagerten zweiarmigen Hebel 37
weiter, an dem die in Führungen gehaltenen Steuerstangen 38 und 39 angelenkt sind,
In der gezeichneten Situation nimmt also infolge der Wirkung der Feder 3I die Steuerstange
38 ihre untere und die Steuerstange 39 ihre obere Endstellung ein. Mit der Schrägfläche
40 drückt daher die Steuerstange 38 den- oberen Schenkiel 41 des bei 42 im Gehäuse
des Hebezeuges 5 schwenkbar gelagerten Winkelhebels nach unten, dessen unterer Schenkel
43 seinerseits den winkelig ausgebildeten, bei 44 gelagerten Steuerhebel 45 so verstellt,
daß er das Ventil 46 entgegen einer Druckfeder von seinem Sitz abhebt. Dadurch hat
die bei 47 aueendßg»kommende Preßluftffl die ständig unter dem Kolben 48 steht,
die Möglichkeit, - an dem Ventil 46 vorbeizuströmen und durch die Kanäle 49 und
5'0 auf die Deckelseite des Zylinders 16 zu gelangen, die durch das von seiner zugehörigen
Feder auf seinem Sitz festgehaltene Venteil 51 von dem ins Freie führenden Kanal
52 getrennt ist. Diese Ventilstellung ergibt sich daraus, daß die Steuerstange 39
oben steht und deshalb den zugehörigen Steuerhebel 5 nicht beeinflußt. Der Preßluftkolben
4.8 ist also auf beiden Seiten beaufschlagt, so daß ein Überdruck im Ausmaße des
Kolbenstangenquerschnitts nach unten wirkt. Die untere Hubbegrenzung wird von den
Querbolzen 54 im Gehäuse 5 gebildet, gegen die das Querstück22 anschlägt, so daß
sich die Traverse 18 nach kurzer Weiterbewegung, bei der das Ausschwenken (Spreizen)
der Arme 20-24 erfolgt, auf das Querstück 22 aufsetzt. In dieser Stellung ist das
Hebezeug in Abb. 2 dargestellt. Man sieht, daß sich die ausgespreizten, etwa waagerecht
verlaufenden Greifarme 24 in einem sehr geringen senkrechten Abstand iiber der Formkastenoberkante
befinden, woraus die Anpassungsfähigkeit des neuen Hebezeuges an gedrängte räumliche
Verhältnisse hervorgeht.
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Ein auf der Rollbahn 2 zugeführter Leerkasten 27 löst nun automatisch
eine Umsteuerung des Preßluftzylinders dadurch aus, daß er gegen den Anschlag 3¢
stößt und ihn bzw. den Bolzen 30 entgegen der Kraft der Feder 3I zurückschiebt.
Die Steuerstangen 38 und 39 werden dabei über 34, 35 und 37 nach oben bzw. nach
unten bewegt, d. h. die Ventile 46 und 51 werden über die dazugehörigen Winkelhebel
und Steuerhebel umgesteuert, derart, daß das Ventil 46 infolge Federwirkung schließt
und das Ventil 51 entgegen der Federkraft abgehoben wird. Das bedeutet, daß die
Zylinderdeckelseite vom Preßluftnetz getrennt wird und die über dem Kolben 48 befindliche
Preßluft ins Freie entweichen kann. Der ständig auf der Unterseite mit Preßluft
beaufschlagte Kolben 48 bewegt sich mithin nach oben, die Traverse 18 hebt sich
von dem Querstück 22 ab, und dementsprechend schwenken die Arme 22-24 nach unten/innen
ein, bis sie am Formkastenrand angreifen. Bei der weiteren Aufwärtsbewegung des
Kolbens 48 erfolgt das An heben des Formkastens, bis die Arme 20-24 gegen die Anschläge
54a stoßen, die in der Höhe ein- und feststellbar am Gehäuse des Hebezeuges angebracht
sind. In Abb. I ist diese Situation wiedergegeben.
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Da auch der angehobene Formkasten den Anschlag 32 infolge dessen
Höhe nach wie vor in der zurückgeschobenen Lage festhält, bleibt alles unverändert,
solange das Hebezeug nicht auf seiner Fahrbahn von Hand oder maschinell nach links
verschoben wird. Sobald das geschieht und der Formkasten den Anschlag 3;2 freigibt,
geht dieser in seine durch die Federkraft bestimmte Ursprungsstellung vor,
bis
er voll dem nächsten ankommenden Leerkasten aufs neue betätigt wird. Verläßt das
Hebezeug seine rechte Endstellung, so findet die Einwirkung der Steuerstangen 38
und 39 auf die Steuerventile 46 und 5I ihr Ende. Beide Ventile nehmen mithin unter
Federwirkung ihre Schließstellung ein. Das besagt praktisch, daß die Verbindung
der Zylinderdeckelseite mit dem Freien über den Kanal 52 unterbrochen wird. In dieser
Steuerstellung (Abb. 1) gelangt das Hebezeug 5 in seine Endstellung an der Formmaschine.
Unmittelbar vorher tritt der feste Anschlag 55 in Wirkung, gegen dessen Schrägfläche
der zum Ventil 46 gehörige Winkelhebel 4I, 43 stößt, so daß eine Schwenkbewegung
im Uhrzeigersinn hervorgerufen wird, die über den Steuerhebel 45 das Ventil 46 öffnet.
Dadurch kann Preßluft über den Kanal 49 und den Kanal 50 über den Kolben 48 treten
und diesen nach unten schieben. Es erfolgt also das Absenken des Formkastens 27
bis zum Aufsetzen auf der Formplatte 56. In diesem Augenblick geben die Arme 20-24
infolge der weiteren Abwärtsbewegung des Kolbens 48 den Formkasten frei und werden
nach außen gespreizt, bis die schon früher geschilderte Hubbegrenzung wirksam wird.
Der Greifer befindet sich dann in der aus der Abb. 2 ersichtlichen Lage. Sobald
das Hebezeug seine Endstellung an der Formmaschine verläßt, schließt sich das Ventil
46 wieder, so daß nun beide Ventile geschlossen sind.
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Der Kolben 48 bleibt infolgedessen unten. Das über der Rollbahn 2
ankommende Hebezeug kann den Anschlag 32 noch in seiner Ursprungsstellung (falls
inzwischen kein neuer Leerkasten eingetroffen ist) oder in der zurückgeschobenen
Stellung (unter der Wirkung des nächsten Leerkastens) antreffen. Im ersteren Falle
nimmt die Steuerstange 38 ihre untere, die Steuerstange 39 ihre obere Stellung ein.
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Mithin wird in der Endstellung des Hebezeuges 5 das Ventil 46 geöffnet,
was an der Beaufschlagung des Kolbens 48 nichts ändert, aber die Gewähr dafür gibt,
daß der Greifer unter allen Umständen seine gespreizte Stellung beibehält. Im zweiten
Falle ist die Stellung der Steuerstangen 38 und 39 umgekehrt, so daß sich das Ventil
51 öffnet und die Preßluft über dem Kolben 481 ins Freie entweicht.
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Der Greifer tritt also sofort in Aktion, faßt den Leerkasten und hebt
ihn an. Das Hebezeug kann mithin, falls erforderlich, sogleich wieder zur Formmaschine
verfahren werden.
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In den Abb. 5 und 6 ist eine handbetätigte Bauart dargestellt, und
zwar in den beiden Endpunkten ihres Transportweges, um die Arbeitsweise möglidlst
deutlich zu machen.
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Die leeren Formkästen 27 müssen von der Rollbahn 2 zur Formmaschine
I transportiert und dort auf die Modellplatte 56 abgesetzt werden. Das Hebezeug
besteht aus dem Rahmen 57, der mit den beiden Rollen 4 an der Laufschiene 3 fahrbar
aufgehängt ist. Die Schiene 3 ist durch den Fischmaulverschluß 6 des Sandbunkers
7 geführt, um in der Höhe Platz zu gewinnen. In dem Rahmen 57 sind mit Zapfen 58
die Hohlzylinder 59 drehbar gelagert, in denen Gewichte 60 frei verschiebbar untergebracht
sind. Die Zylinder 59 sind ölgefüllt und die Gewichte 60 längs durchbohrt, so daß
sie keine unerwünscht hohe Geschwindigkeit bei ihrer Verschiebung annehmen können.
Die Greifarme 6I sind bei 62 in einem Querstück 63 schwenkbar gelagert, das im Rahmen
57 in senkrechter Richtung verschiebbar und dabei über Ansätze 64 in Schlitzen 65
geführt ist. Die Verlängerungen der - Greifarme 61 über die Drehachsen 62 hinaus
sind mittels Laschen 66 mit Ansätzen 67 der Zylinder 59 gelenkig verbunden. Bolzen68
bestimmen die untere Endstellung des Querstückes 63. Auf den Drehzapfen 58 sitzen
Rollen 69, die durch ein endloses Seil 70 od. dgl. miteinander verbunden sind, damit
die Bewegungen der beiden Zylinder 59 gleichmäßig erfolgen.
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In der Ruhelage nimmt das Hebezeug die in Abb. 6 gezeichnete Position
ein, die dadurch bestimmt ist, daß die Gewichte Go sich in der inneren Endstellung
befinden. Das Querstück 63 liegt auf den Bolzen 68, und die Greifarme 61 sind gespreizt
und liegen waagerecht. Soll ein leerer Formkasten 27 aufgenommen werden, so werden
die Zylinder 59 an den Griffen 7I mit leichtem Druck nach unten geschwenkt, wodurch
vorerst ein Schwenken der Greifarme 6I bewirkt wird, das ihre Enden an den Formkasten
bringt, so daß dieser gefaßt wird. Bei dieser Schwenkbewegung haben die Zylinder
59 eine Stellung erreicht, bei der sich die Gewichte 60 von selbst nach außen verschieben
und damit die weitere Schwenkbewegung der Zylinder verursachen, durch welche ein
Anheben des Querstückes 63 und damit der Greifarme 6i mit dem gefaßten Formkasten
27 bewirkt wird, bis ein Gleichgewichtszustand hergestellt ist. Diese Position,
in welcher das Verschieben des Hebezeuges auf der Fahrschiene 3 erfolgt, ist in
Abb. 5 dargestellt. Beim Absenken des Kastens 27 verlaufen die einzelnen Bewegungsvorgänge
in umgekehrter Reihenfolge, wie eben geschildert. Sobald die Gleitlage erreicht
ist, wandern die Gewichte 60 nach innen, und nach Absetzen des Kastens 27 auf der
Formplatte56 schwenken die Greifarme 61 in die Ausgangsstellung hoch und geben damit
den notwendigen Raum für die Rückfahrt des Hebezeuges zum nächsten Arbeitsgang frei.
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Verändert rnan den Hub der Gewichte 60, z. B. mit Hilfe der Stellschrauben
72, so kann das Hebezeug verschieden schweren Lasten angepaßt werden.
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Bringt man (was in der Zeichnung nicht dargestellt ist) an den Gewichten
60 eine aus dem Zylinder 59 nach außen führende, zweckmäßig mit einem Handgriff
versehene Stange an, so kann man die sonst vom Reibungswinkel abhängige Gleitlage
der Gewichte60 beeinflussen. Dadurch wird die \7erwendungsfähigkeit des Hebezeuges
erweitert.