Die Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung für ein
Gangwechselgetriebe eines Kraftfahrzeuges gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruches 1.
Eine Schaltvorrichtung dieser Art ist mit DE 195 23 141
beschrieben. Bei dieser bekannten Schaltvorrichtung ist
die Zusatzmasse an einem schwenkbaren Ausleger befestigt,
der an einem Gehäuseteil des Schaltgehäuses mit Abstand
zur Achse der Schaltwelle mittels einer Schwenklagerachse
gelagert und mit dem an der Schaltwelle befestigten
Schalthebel getrieblich verbunden ist, wobei die Schwenk
lagerachse und die Achse der Schaltwelle parallel zuein
ander verlaufen.
Der Aufbau einer solchen Schaltvorrichtung ist relativ
aufwendig, indem für die Lagerung des die Zusatzmasse
tragenden Auslegers eine besondere Schwenklagerachse am
die Schaltvorrichtung aufnehmenden Gehäuseteil vorgesehen
werden muß. Für diese Lagerung ist auch Bauraum erforder
lich, der im Umfeld eines Gangwechselgetriebes eines
Kraftfahrzeuges nur begrenzt zur Verfügung steht. Die ge
triebliche Verbindung zwischen dem Ausleger und dem
Schalthebel erfordert weitere zusätzliche Bauteile, die
im Umfeld der Schaltwellenlagerung unterzubringen sind
und Bauraum verbrauchen.
Mit DE 38 39 319 ist ein Getriebeschaltgerät für Kraft
fahrzeuge beschrieben, bei dem ein Massekörper mit der
Schaltwelle drehfest und axial unverschiebbar verbunden
ist. Bei einer solchen Ausführung ist zwar der Lagerauf
wand für den Massekörper gegenüber einer gesonderten ex
ternen Lagerung reduziert. Jedoch ist damit der Massekör
per nicht nur - wie gewollt - beim Schalten der Gänge,
sondern auch - und zwar in ungewollter Weise - bei der
Wahl der Schaltgassen zu beschleunigen bzw. zu verzögern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungs
gemäße Schaltvorrichtung so zu verbessern, daß gegenüber
den bekannten Ausführungen der Aufwand für die Lagerung
der Zusatzmassen reduziert wird und somit auch ein gerin
ger Bauraum realisiert werden kann.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Er
findung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Durch die Lagerung der Zusatzmasse direkt auf der Schalt
welle in Verbindung mit der freien Verschiebbarkeit der
Schaltwelle gegenüber der Zusatzmasse gelingt eine beson
ders einfache Lagerung der Zusatzmasse. Besondere Lager
stellen am Schaltgehäuse sind nicht erforderlich. Die
Schaltwelle kann vor dem Einbau in das Schaltgehäuse be
reits vormontiert werden. Schaltwelle und Zusatzmasse
können als vormontierte Einheit in das Schaltgehäuse ein
gesetzt werden, wobei zur axialen Fixierung der Zusatz
masse gegenüber dem Schaltgehäuse lediglich der radial
zur Schaltwelle angeordnete mit dem Schaltgehäuse verbun
dene Stift in die dafür in der Zusatzmasse vorgesehene
Nut eingeführt werden muß. Wenn der Stift im Schaltgehäu
se so gelagert ist, daß er senkrecht zur Achse der
Schaltwelle federnd nachgibt und an der Nut zumindest an
einer Stelle des die Nut begrenzenden Umfanges eine in
Einbaurichtung der Schaltwelle ansteigende Keilfläche
vorgesehen ist, dann rastet beim Einschieben der Schalt
welle in ihre Lagerbohrung im Schaltgehäuse der Stift
selbsttätig in die konzentrisch zur Achse der Schaltwelle
verlaufende Nut ein.
Die drehstarre Verbindung der Zusatzmasse mit der Schalt
welle erfolgt in vorteilhafter Weise durch das Einsetzen
der Schaltwelle zusammen mit dem Schalthebel in das
Schaltgehäuse, indem dabei ein mit dem Schalthebel ver
bundener und radial zur Schaltwelle verlaufender Stift in
eine parallel zur Achse der Schaltwelle verlaufende ra
diale Nut der Zusatzmasse eingreift.
Besondere zusätzliche Getriebeelemente zur Verbindung der
Zusatzmasse mit der Schaltwelle oder dem Schalthebel sind
somit nicht erforderlich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend an
hand einer Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Schalt
vorrichtung nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Ansicht der Schaltvorrichtung nach Fig.
1 in Richtung auf den Schalthebel.
Ein Schaltgehäuse 1, welches mit einem Flansch über einer
Öffnung eines hier nicht dargestellten Gangwechselgetrie
bes befestigt ist, trägt eine Schaltwelle 2. Die Schalt
welle 2 ist in üblicher Weise gegenüber dem Schaltgehäuse
1 mittels eines fest an der Schaltwelle 2 befestigten
Schalthebels 3 verdrehbar und mittels eines am Schaltge
häuse 1 um eine Achse 4 schwenkbar gelagerten Winkelhe
bels 5 verschiebbar. Durch Verschwenken des Winkelhebels
5 um die Achse 4 wird infolge des Eingriffs des einen En
des 6 des Winkelhebels 5 in eine Nut 7 der Schaltwelle 2
die Schaltwelle 2 axial verschoben. Durch das axiale Ver
schieben der Schaltwelle 2 werden im Gangwechselgetriebe
Schaltgassen gewählt. Durch Verdrehen der Schaltwelle 2
können innerhalb der gewählten Schaltgassen die Gänge ge
schaltet werden.
Der Schalthebel 3 ist über eine Gelenkkugel 8 und der
Winkelhebel 5 über eine Gelenkkugel 9 getrieblich mit ei
nem hier nicht dargestellten Handschalthebel verbunden.
Eine Zusatzmasse 10 ist mittels eines mit der Zusatzmasse
10 verbundenen Auslegers 11 drehbar und längsverschiebbar
auf der Schaltwelle 2 gelagert. Dazu ist an dem Ausleger
11 ein Nabenteil 12 angeformt, welches die Schaltwelle
als Nabe umfängt. Das Nabenteil 12 ist mit einer konzen
trisch zur Achse der Schaltwelle 2 verlaufenden radialen
Nut 13 versehen. In die Nut 13 greift ein Stift 14 ein,
welcher an einer Halterung 15 am Schaltgehäuse 1 befe
stigt und gegen die Kraft einer Feder in die Halterung 15
eindrückbar ist. An einem unteren Begrenzungsbord 16 der
Nut 13 ist partiell eine Keilfläche 17 vorgesehen.
Der Schalthebel 3 weist an einer Verlängerung 18 ein
Stift 19 auf, der in eine parallel zur Achse der Schalt
welle 2 verlaufenden Nut 20 der Zusatzmasse 10 eingreift.
Wird auf die Gelenkkugel 9 des Winkelhebels 5 vom Hand
schalthebel her eine Bewegung übertragen, die - gesehen
in Fig. 2 - in waagerechter Ebene verläuft, dann
schwenkt der Winkelhebel 5 um die Achse 4 und das Ende 6
des Winkelhebels 5 bewegt sich in Richtung der Achse der
Schaltwelle 2, die infolge des Eingriffs des Endes 6 in
die Nut 7 mitgenommen wird und ein Wählen der Schaltgas
sen ermöglicht. Dabei gleitet die Schaltwelle 2 axial
durch das Nabenteil 12 der Zusatzmasse 10, ohne diese zu
bewegen. Da der Schalthebel 3 mit der Schaltwelle 2 fest
verbunden ist, bewegt auch er sich gegenüber der Zusatz
masse 10, wobei der mit dem Schalthebel 3 verbundene
Stift 19 in der Nut 20 der Zusatzmasse 10 parallel zur
Achse der Schaltwelle 2 gleitet.
Da somit beim Wählen der Schaltgassen die Zusatzmasse 10
nicht bewegt wird, wirkt die Zusatzmasse 10 - in gewoll
ter Weise - dabei auch nicht auf die Schaltkräfte am
Handschalthebel ein.
Wenn in der gewählten Schaltgasse ein Gang geschaltet
werden soll, dann ist über die Gelenkkugel 8 dem Schalt
hebel 3 eine Bewegung zu übertragen, die zu einem Verdre
hen der Schaltwelle um ihre Achse führt. Mit einer sol
chen Drehbewegung der Schaltwelle 2 wird jeweils ein Gang
eingeschaltet oder ausgeschaltet. Bei dieser Drehbewegung
wird auch die Zusatzmasse 10 vom Stift 19 des Schalthe
bels 3 mitgenommen. Die Massenkräfte der Zusatzmasse 10
wirken dabei auf den Handschalthebel zurück und verbes
sern das Schaltgefühl.
Die Keilfläche 17 am Begrenzungsbord 16 der Nut 13 er
leichtert den Zusammenbau der Schaltvorrichtung. Die mit
dem Schalthebel 3 und der Zusatzmasse 10 vormontierte
Schaltwelle 2 kann in die Lagerbohrung des Schaltgehäuses
1 eingesteckt werden. Dabei wird die Keilfläche 17 auf
den Stift 14 so einwirken, daß er im Moment der Montage
entgegen der Kraft der Feder in die Halterung 15 zurück
weichen wird und dann von der Feder in seine Funktionsla
ge in der Nut 13 gebracht wird.
Die Erfindung ermöglicht so eine Schaltvorrichtung mit
einer Zusatzmasse, welche ausschließlich beim Schalten
der Gänge wirkt und die gegenüber bekannten Schaltvor
richtungen der gleichen Gattung mit geringem Bau- und
Montageaufwand auskommt.