DE4231248C2

DE4231248C2 - Gangschalteinrichtung für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE4231248C2
Application number: DE4231248A
Authority: DE
Inventors: Peter Augustin
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 1992-02-01
Filing date: 1992-09-18
Publication date: 1995-04-27
Anticipated expiration: 2012-09-19
Also published as: DE4231248A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Gangschalteinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Mißt man beim Schalten der Gänge mittels einer herkömmlichen Schalteinrichtung die am Handschalthebel aufzubringenden Kräfte in Abhängigkeit vom Schaltweg und zeichnet diese in einem Dia gramm auf, so ergibt sich beim Einlegen eines Ganges anschaulich gesprochen eine Zackenlinie mit mehreren stark ausgeprägten Am plituden, beim Zurückschalten in den Leerlauf dagegen ein ver gleichsweise weniger ausgeprägtes Bild. Für den Fahrzeugführer macht sich das unangenehm bemerkbar: Die Schaltung hakelt und geht zu schwer.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsge mäße Schalteinrichtung dahingehend zu verbessern, daß der Schaltkomfort vergrößert wird.

Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patent anspruchs 1 gelöst. Bei der vorzusehenden Zusatzmasse handelt es sich um eine solche, die zusätzlich zu dem Material eingebracht wird, das aus Festigkeitsgründen erforderlich ist. Sie kann ent weder quasi unsichtbar bei der Auslegung des Schalthebels bzw. benachbarter Bereiche, beispielsweise einer mit dem Schalthebel gelenkig verbundenen Schaltstange, mit berücksichtigt und in diese Bauteile integriert oder aber sichtbar als echte Zusatz masse angeordnet werden. Die Größe der Zusatzmasse und der Ort ihrer Anbringung ist abhängig von dem Betrag des zu erhöhenden Massenträgheitsmomentes der Schaltwelle, der wiederum durch Ver suche zu ermitteln ist. Die Anordnung der Zusatzmasse außerhalb des Getriebegehäuses ist auch deshalb von Vorteil, weil zum ei nen der erforderliche Platz innerhalb des Getriebegehäuses mei stens nicht vorhanden ist, zum anderen aber auch wegen der mög lichen Nachrüstbarkeit von herkömmlichen Schalteinrichtungen.

Zwar sind Gangschalteinrichtungen mit Zusatzmassen grundsätzlich bekannt, beispielsweise aus den japanischen Offenlegungsschrif ten U 59-80 826 und U 59-1 24 738. Doch handelt es sich dabei um Zusatzmassen, die Schwingungen des Handschalthebels bei einge legtem Gang und damit sogenannte Gangspringer verhindern sollen. Demgegenüber verbessert die erfindungsgemäße Einrichtung das Einlegen der einzelnen Gänge, indem die Schaltkräfte weitgehend egalisiert werden.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

An Hand der Zeichnung werden nachfolgend zwei Ausführungsbei spiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Gangschalteinrichtung, bei der die wei teren Kraftübertragungselemente von einem Schaltgestänge gebildet sind;

Fig. 2 eine Gangschalteinrichtung mit einer Seilzug schaltung und

Fig. 3 ein Kraft-Weg-Diagramm einer Schalteinrich tung mit und ohne Zusatzmasse.

Die Gangschalteinrichtung gemäß Fig. 1 umfaßt ein Handschaltge triebe 1 mit einer Schaltwelle 2 und einem damit drehfest ver bundenen Schalthebel 3, der über ein Schaltgestänge 4 mit dem nicht dargestellten Handschalthebel in Verbindung steht. Ein Teil des Schaltgestänges 4 ist eine Schaltstange 5. Auf ihr ist eine Zusatzmasse 6 befestigt, deren Größe im Versuch zu bestim men ist. Die Zusatzmasse 6 wirkt über das freie Ende 7 des Schalthebels 3 auf die Schaltwelle 2 und vergrößert ihr Massen trägheitsmoment. Da die Schaltstange 5 in der Regel gut zugäng lich und leicht auszuwechseln ist, eignet sich die Ausführung auch für ein problemloses Nachrüsten einer herkömmlichen Gang schalteinrichtung. Statt der Zusatzmasse 6 könnte aber grund sätzlich auch eine in Form einer durchgehend dickeren Schalt stange 5 oder ein Schalthebel 3 verwendet werden, dessen freies Ende 7 entsprechend dicker ausgeführt ist.

Bei der Gangschalteinrichtung gemäß Fig. 2 ist ein Handschalt getriebe 8 mit einer Schaltwelle 9 andeutungsweise dargestellt. Drehfest mit der Schaltwelle 9 verbunden ist ein Schalthebel 10, an dessen freiem Ende 11 ein mit dem Handschalthebel verbundener Seilzug 12 mittels eines Schraubbolzens 13 und einer Gewindemut ter 14 gelenkig befestigt ist. Das obere Ende 15 des Schraubbol zens 13 durchsetzt einen Formkörper 16, der die erfindungsgemäße Zusatzmasse darstellt. Der Formkörper 16 stützt sich auf einem Bund 17 am Schraubbolzen 13 ab und ist auf seiner Oberseite mit tels einer zeichnerisch nicht dargestellten Gewindemutter auf dem Schraubbolzen 13 befestigt. Ein angeformter Bolzen 18 mit einem Zapfen 19, welcher in eine zugeordnete Bohrung 20 im Schalthebel 10 eintaucht, macht den Formkörper 16 drehfest ge genüber dem Schalthebel 10. Der Formkörper 16, dessen Masse im Versuch zu ermitteln ist, vergrößert das Massenträgheitsmoment der Schaltwelle 9.

Das Diagramm in Fig. 3 zeigt den Verlauf der am Handschalthebel gemessenen Schaltkraft in Abhängigkeit vom Schaltweg für den dritten und vierten Gang bei einer ausgeführten Gangschaltein richtung mit (ausgezogene Linien) und ohne (gestrichelte Linien) Zusatzmasse. Die Leerlaufstellung des Handschalthebels ist durch die Koordinaten 0/0 gekennzeichnet. Ausgehend von diesem Null punkt ist im rechten oberen Kurvenverlauf das Einlegen des drit ten Ganges dargestellt. Wie man sieht, werden bis auf die erste und die letzte Kraftspitze (hier findet ein "Überdrücken" statt, nachdem der dritte Gang bereits geschaltet ist) die da zwischenliegenden Kraftschwankungen, die sich ohne Verwendung der Zusatzmasse ergeben, bei Verwendung der Zusatzmasse weitge hend egalisiert. Für das Zurückschalten aus dem dritten Gang in die Leerlaufstellung spielt die Zusatzmasse praktisch keine Rol le, wie der rechte untere Kurvenverlauf zeigt. Sinngemäß das gleiche gilt für das Einlegen des vierten Ganges (Kurvenverlauf links unten) und für das Zurückschalten aus dem vierten Gang in den Leerlauf (Kurvenverlauf links oben).

Claims

1. Gangschalteinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem eine Schaltwelle aufweisenden Handschaltgetriebe, wobei die Schaltwelle über einen radial auf ihr angeordneten und drehfest mit ihr verbundenen Schalthebel und weitere Kraftübertragungselemente mit dem Handschalthebel in Verbindung steht, gekennzeichnet durch eine unmittelbar auf den Schalthebel (3, 10) einwirkende, vorzugsweise im Bereich des freien Endes (7, 11) des Schalthebels auf dieses wirkend angeordnete Zusatzmasse (6, 16), die das Massenträg heitsmoment der Schaltwelle (2, 9) derart erhöht, daß Kraftspitzen der am Handschalthebel meßbaren Schaltkraft während einzelner Schaltvorgänge abgebaut werden.

2. Gangschalteinrichtung nach Anspruch 1, bei der die weiteren Kraftübertragungselemente eine mit dem Schalthebel (3) ver bundene, auswechselbare Schaltstange (5) enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzmasse (6) auf der Schaltstange (5) befestigt ist.

3. Gangschalteinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich net, daß die Zusatzmasse als einen Abschnitt der Schaltstange (5) umgebender Zylinder (6) ausgebildet ist.

4. Gangschalteinrichtung nach Anspruch 1, bei der die weiteren Kraftübertragungselemente einen am freien Ende (11) des Schalthebels (10) befestigten Seilzug (12) enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzmasse (16) ebenfalls am freien Ende (11) des Schalthebels (10) befestigt ist.

5. Gangschalteinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich net, daß zur Befestigung der Zusatzmasse (16) an dem Schalt hebel (10) dasselbe Befestigungselement (13) dient, mit dem der Seilzug (12) am Schalthebel (10) befestigt ist.

6. Gangschalteinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn zeichnet, daß die Zusatzmasse (16) mittels eines in eine Aus sparung (20) im Schalthebel greifenden Zapfens (19) drehfest mit dem Schalthebel (10) verbunden ist.