DE19752746C2 - Zeitzeichenempfänger mit einem elektronisch abstimmbaren Schwingkreis - Google Patents
Zeitzeichenempfänger mit einem elektronisch abstimmbaren SchwingkreisInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Zeitzeichenempfänger mit einem elektronisch abstimmbaren
Schwingkreis, insbesondere einem elektronisch abstimmbaren Antennenschwingkreis.
Aus der DE 36 41 161 A1 ist eine Funkuhr mit einem Schmalbandempfänger für den
Empfang der Signale des Zeitzeichensenders DCF-77 bekannt, der nach dem Audion
prinzip arbeitet, d. h. dessen Antennenschwingkreis eine Spule und einen Kondensator
aufweist und fest auf die Sendefrequenz dieses Zeitzeichensenders (77 kHz) abge
stimmt ist. Diese Funkuhr kann beispielsweise nicht in den USA oder Japan betrieben
werden, da die dortigen Zeitzeichensender auf anderen Frequenzen (40 kHz in Japan
oder 60 kHz in den USA) arbeiten.
Die Funk-Armbanduhr Modell Nr. AG7XXX/Cal. No. 7400 der Firma Citizen kann die Sig
nale der Zeitzeichensender Westeuropas, Großbritanniens und Japans empfangen, ob
wohl diese auf unterschiedlichen Frequenzen arbeiten. Sie enthält in ihrem Antennen
schwingkreis zu- und abschaltbare zusätzliche Kondensatoren, mit denen dieser auf die
jeweils gewünschte Empfangsfrequenz abgeglichen werden kann. Dies erfordert aber
Kondensatoren mit niedrigen Toleranzen und Werten außerhalb der Normreihen sowie
niederohmige Schalter für die Umschaltung, um die Güte des Antennenkreises nicht zu
vermindern. Nachteilig ist ferner der zusätzliche Platzbedarf für diese Bauelemente,
insbesondere bei einer Funk-Armbanduhr. Außerdem ist ein Empfang auf anderen
Frequenzen als den durch die Kapazitätswerte fest vorgegebenen nicht möglich, sodaß
ggfs. zu einem späteren Zeitpunkt installierte neue Zeitzeichensender, die auf weiteren
Frequenzen arbeiten, allenfalls nach entsprechender Schaltungsänderung empfangen
werden könnten.
Aus der DE 37 01 378 A1 ist ein Funkuhrempfänger mit einer elektrischen Antenne
bekannt, der einen Filterverstärker und einen Schwingkreis mit einer Spule und einem
Kondensator aufweist, wobei die Eingangskapazitäten des Filterverstärkers in die
Abstimmung des Schwingkreises mit einbezogen sind, sodaß die Antenne im Resonanz
fall nicht durch den Filterverstärker kapazitiv belastet wird.
Ford R. L. und Girling F. E. J. haben in ihrem Aufsatz "Active filters and oscillators using
simulated inductance", Electronics Letters, February 1966, vol. 2, no. 2, Seite 52 einen
Oszillator beschrieben, bei dem die Induktivität des Schwingkreises mit Hilfe eines über
eine Kapazität rückgekoppelten Verstärkers realisiert ist.
Y. Fujimura und N. Mii haben in ihrem Aufsatz "Automatic Frequency Control with
Reactance Transistors", electronics, September 30, 1960, Seite 97-99 eine über einen
Kondensator rückgekoppelte Transistorstufe beschrieben, die eine kapazitiv wirkende
Ausgangsimpedanz hat, die als variable Kapazität in einem FM-Modulator verwendet ist.
Aus der DE 33 47 132 C1 ist ein automatisch arbeitendes Abgleichsystem für den Tuner
eines Fernsehempfangsgeräts bekannt, dessen HF-Filter durch Anlegen einer Hilfs
frequenz an den Antenneneingang mittels Kapazitätsdioden abgestimmt werden. Eine
derartige Abstimmung durch Kapazitätsdioden hat jedoch mehrere Nachteile. Einerseits
ist ein Abstimmspannungshub von mehr als 2 V erforderlich, wodurch eine Spannungs
versorgung des Empfängers mit nur zwei Batteriezellen ausscheidet, und andererseits
beträgt die erreichbare Kapazitätsänderung lediglich einige hundert Picofarad. Um den
von Zeitzeichensendern benutzten Längstwellenbereich (10-100 kHz) zu überstreichen,
bedarf es aber eines Kapazitätshubs von mehreren Nanofarad.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfachen Zeitzeichenempfänger
anzugeben, die die weltweit auf unterschiedlichen Frequenzen im
Längstwellenbereich arbeitenden Zeitzeichensender empfangen kann.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit einem Zeitzeichenempfänger, der einen über
einen im Vergleich zur Resonanzfrequenz großen Bereich elektronisch abstimmbaren
Schwingkreis aufweist. Der Schwingkreis enthält einen an sich bekannten Verstärker
mit einstellbarem Verstärkungsfaktor, der über einen Kondensator oder eine Spule rück
gekoppelt ist. Hierbei wird die Eingangsimpedanz des Verstärkers als Schwingkreiskapa
zität oder -induktivität benutzt, die über den Verstärkungsfaktor des Verstärkers einstell
bar ist, sodaß dadurch auch die Resonanzfrequenz des Schwingkreises entsprechend
veränderbar ist. Ein solcher Verstärker ist in einen integrierten Schaltkreis integrierbar.
Ausgangspunkt der Erfindung ist somit ein realer Verstärker mit einer Eingangsimpedanz
Ze, einer Ausgangsimpedanz Za und einem Spannungsverstärkungsfaktor V, an dessen
Ausgang ein Lastwiderstand mit einer Impedanz ZI angeschlossen ist. Ein solcher
Verstärker kann beispielsweise eine Transistorstufe in Emitterschaltung sein, bei der
wegen der Kollektor-Basis-Kapazität des Transistors eine Rückwirkung vom Ausgang auf
den Eingang der Transistorstufe zu verzeichnen ist. Diese Rückwirkung wird durch die
Rückkopplung des Verstärkers durch beispielsweise einen Kondensator mit der Kapazität
C noch verstärkt. Sind nämlich die Eingangsimpedanz Ze und die Lastimpedanz ZI
hinreichend groß und die Ausgangsimpedanz Za hinreichend klein, so ergibt sich für die
resultierende Eingangsimpedanz Zer = 1/jωC(1 - V). Im Bereich V < + 1 wirkt die resultie
rende Eingangsimpedanz Zer kapazitiv, und im Bereich V < + 1 induktiv. Die Größe der
resultierenden Eingangsimpedanz Zer ist über den Verstärkungsfaktor V einstellbar. Wird
der Verstärker nicht über einen Kondensator sondern eine Spule mit der Induktivität L
rückgekoppelt, so vertauschen sich die Vorzeichen in den obigen Ungleichungen.
Besonders einfach zu realisieren ist ein Schwingkreis, bei dem der Verstärker durch
einen Kondensator rückgekoppelt ist.
Bei einer bevorzugten Ausführung eines erfindungsgemäßen Zeitzeichenempfängers ist
entweder die Induktivität oder die Kapazität des Antennenschwingkreises durch die Im
pedanz der Antenne vorgegeben, und der Verstärker so eingestellt, daß dessen Ein
gangsimpedanz zusammen mit der Antennenimpedanz einen LC-Schwingkreis bilden. Die
Einstellwerte des Verstärkers für die unterschiedlichen Empfangsfrequenzen sind in an
sich bekannter Weise gespeichert, und können beispielsweise durch wiederholtes Betä
tigen eines Tastschalters abgerufen, und die Funkuhr dadurch auf die verschiedenen
Zeitzeichensender eingestellt werden.
Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Zeitzeichenempfängers enthält
eine Regelschaltung zum automatischen Abgleich der Resonanzfrequenz des Schwing
kreises auf eine von mehreren Empfangsfrequenzen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, das in den
Zeichnungen dargestellt ist. Weitere Ausgestaltungen sind in der Beschreibung be
schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild eines bevorzugten Antennenschwingkreises;
Fig. 2 eine Schaltungsanordnung mit einem Schwingkreis nach Fig. 1.
Der erfindungsgemäße Schaltungsanordnung nach Fig. 1 enthält eine Antenne 22 und
einen Operationsverstärker 24, der eine Eingangsimpedanz Ze, eine Ausgangsimpedanz
Za und einen Verstärkungsfaktor V aufweist, die in Fig. 1 schematisch dargestellt sind.
Der Ausgang des Operationsverstärkers 24 ist durch einen Kondensator 26 mit der
Kapazität C auf den nichtinvertierenden Eingang rückgekoppelt. Der invertierende
Eingang ist mit Masse verbunden. Die Antenne 22 ist zwischen Masse und den nichtin
vertierenden Eingang geschaltet. Ein Lastwiderstand 28 mit einer Impedanz ZI ist
zwischen den Ausgang des Operationsverstärkers 24 und Masse geschaltet.
Eine andere erfindungsgemäße Ausführung enthält statt des Operationsverstärkers einen
Transistorverstärker.
Bei geeigneter Wahl der Antennenimpedanz und der Eingangsimpedanz Ze des Ver
stärkers 24, die durch den Verstärkungsfaktor V einstellbar ist, wirkt die in Fig. 1
dargestellte Schaltungsanordnung als LC-Schwingkreis 20, dessen Resonanzfrequenz
ebenfalls durch den Verstärkungsfaktor V bestimmt ist. Ist der Verstärkungsfaktor
schaltungstechnisch auf einen bestimmten Wert festgelegt, läßt sich der Schwingkreis
20 durch Abgleich der Antenne 22 auf die gewünschte Resonanzfrequenz feinabstim
men, um Bauteilestreuungen auszugleichen.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
ist der in Fig. 1 dargestellte Schwingkreis 20 durch eine Regelschaltung ergänzt, die
einen automatischen Abgleich der Resonanzfrequenz des Schwingkreises auf eine oder
mehrere Empfangsfrequenzen ermöglicht. Dazu weist die Regelschaltung eine Steuer
schaltung 31 zur Einstellung des Verstärkungsfaktors des Verstärkers 24 und eine
Oszillatorschaltung 39 auf, deren Ausgang über einen von der Steuerschaltung 31
steuerbaren Schalter 38 mit dem Eingang des Verstärkers 24 verbunden ist. Der Aus
gang des Verstärkers 24 ist über einen Detektor 35 und einen diesem nachgeschalteten
A/D-Wandler 36 mit einem ersten Eingang eines Vergleichers 32 verbunden. Ein zweiter
Eingang des Vergleichers 32 ist mit dem Ausgang eines Speichers 33 verbunden. Der
Ausgang des Vergleichers 32 ist mit dem Eingang der Steuerschaltung 31 verbunden.
Die Steuerschaltung 31 erzeugt in an sich bekannter Weise entweder eine Steuer
spannung, einen Steuerstrom oder eine andere Steuergröße zur Einstellung des Ver
stärkungsfaktors des Verstärkers 24. Ferner erzeugt sie vom Ausgangssignal des
Vergleichers 32 abhängige Regelgrößen, und speichert diese im Speicher 33 ab. Die
Erzeugung dieser Regelgrößen ist auf den Typ des verwendeten Detektors 35 abge
stimmt, der beispielsweise ein Pegel-, Mittelwert- oder Spitzenwertdetektor sein kann.
Zur Abstimmung des Schwingkreises auf eine bestimmte Empfangsfrequenz wird zuerst
die Oszillatorschaltung 39 in an sich bekannter Weise auf diese Frequenz eingestellt.
Dann wird durch die Steuerschaltung 31 der Schalter 38 geschlossen, sodaß das
Ausgangssignal der Oszillatorschaltung in den aus der Antenne 22 und dem Verstärker
24 bestehenden Schwingkreis eingespeist wird. Im einfachsten Fall stellt die Steuer
schaltung außerdem den Verstärkungsfaktor des Verstärkers 24 mittels der Steuergröße
zunächst auf einen Startwert ein, sodaß sich eine bestimmte Resonanzfrequenz des
Schwingkreises ergibt. Das sich ergebende Ausgangssignal des Verstärkers 24 wird
vom Detektor 35 detektiert, und dessen Ausgangssignal vom A/D-Wandler 36 digitali
siert. Der Vergleicher 32 vergleicht das digitalisierte Signal mit einem im Speicher 33
gespeicherten Startwert für die Regelgrößen, und die Steuerschaltung 31 bestimmt
daraus eine neue Steuergröße. Auf diese Weise stimmt die Steuerschaltung 31 ausge
hend von den Startwerten die Resonanzfrequenz des Schwingkreises über den gesamten
Einstellbereich schrittweise durch, speichert bei jedem Schritt das vom Vergleicher 32
gelieferte Signal im Speicher 33 als Regelgröße, und beendet das Durchstimmen, wenn
das Ausgangssignal des Verstärkers 24 ein Maximum erreicht hat. Zuletzt schaltet die
Steuerschaltung 31 mittels des Schalters 38 die Oszillatorschaltung 39 ab.
Bei einer anderen Ausführung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung wird die
Frequenz der Oszillatorschaltung 38 durch die Steuerschaltung 31 eingestellt. Vorzugs
weise sind dann im Speicher 33 auch die zu den einstellbaren Resonanzfrequenzen des
Schwingkreises zugehörigen Werte für die Steuergröße abgespeichert. Auf diese Weise
kann der Schwingkreis sehr schnell von einer ersten Frequenz auf eine andere umge
schaltet werden. Es ist dann allenfalls nur noch eine Feinabstimmung des Schwing
kreises erforderlich, um Toleranzen der jeweiligen Schaltung auszugleichen. Diese
Feinabstimmung kann beispielsweise in gleicher Weise wie oben beschrieben schritt
weise erfolgen, wobei die Steuerschaltung erforderlichenfalls die im Speicher 33 gespei
cherten Werte modifiziert.
Claims (8)
1. Zeitzeichenempfänger mit einem elektronisch abstimmbaren Schwingkreis mit
einer Kapazität und einer Induktivität,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kapazität oder die Induktivität des Schwingkreises (20) durch die Ein
gangsimpedanz eines Verstärkers (24) realisiert ist, der über eine Kapazität oder
Induktivität rückgekoppelt ist, daß der Verstärkungsfaktor des Verstärkers (24)
einstellbar ist, und daß die Resonanzfrequenz des Schwingkreises (20) durch
Einstellung des Verstärkungsfaktors des Verstärkers (24) einstellbar ist.
2. Zeitzeichenempfänger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß entweder die Induktivität oder die Kapazität des Schwingkreises (20) durch
die Impedanz einer Antenne (22) bestimmt ist, wobei bei kapazitiver Antenne (22)
die Eingangsimpedanz des Verstärkers (24) induktiv und bei induktiver Antenne
(22) die Eingangsimpedanz des Verstärkers (24) kapazitiv gewählt ist.
3. Zeitzeichenempfänger nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Regelschaltung zum automatischen Abgleich der Resonanzfrequenz
des Schwingkreises (20) enthält.
4. Zeitzeichenempfänger nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelschaltung eine Steuerschaltung (31) zur Einstellung des Verstär
kungsfaktors des Verstärkers (24) und eine Oszillatorschaltung (39) enthält, wobei
der Steuerschaltung (31) das Ausgangssignal des Verstärkers (24) zuführbar ist,
und dem Eingang des Verstärkers (24) das Ausgangssignal der Oszillatorschaltung
(39) zuführbar ist.
5. Zeitzeichenempfänger nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelschaltung ferner einen Detektor (35) und einen A/D-Wandler (36)
enthält, der dem Detektor (35) nachgeschaltet ist, daß das Ausgangssignal des
Verstärkers (24) dem Detektor (35) zuführbar ist, und daß das Ausgangssignal des
A/D-Wandlers (36) der Steuerschaltung (31) zuführbar ist.
6. Zeitzeichenempfänger nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelschaltung ferner einen Schalter (38) enthält, der zwischen den
Ausgang der Oszillatorschaltung (39) und den Eingang des Verstärkers (24) ge
schaltet ist, und der von der Steuerschaltung (31) betätigbar ist.
7. Zeitzeichenempfänger nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelschaltung ferner einen Speicher (33) und einen Vergleicher (32)
enthält, der das Ausgangssignal des D/A-Wandlers (36) mit im Speicher (33)
gespeicherten Werten vergleicht.
8. Zeitzeichenempfänger nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß er in einer Funkuhr
angeordnet ist.
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DE19752746A Expired - Fee Related DE19752746C2 (de) | 1996-12-18 | 1997-11-28 | Zeitzeichenempfänger mit einem elektronisch abstimmbaren Schwingkreis |
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