DE19750672A1 - Verfahren zur Kompensation der Displacement-Verzögerungszeit - Google Patents
Verfahren zur Kompensation der Displacement-VerzögerungszeitInfo
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- F41G—WEAPON SIGHTS; AIMING
- F41G7/00—Direction control systems for self-propelled missiles
- F41G7/20—Direction control systems for self-propelled missiles based on continuous observation of target position
- F41G7/22—Homing guidance systems
- F41G7/2273—Homing guidance systems characterised by the type of waves
- F41G7/2293—Homing guidance systems characterised by the type of waves using electromagnetic waves other than radio waves
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- F41G7/2253—Passive homing systems, i.e. comprising a receiver and do not requiring an active illumination of the target
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Kompensation der
Displacement-Verzögerungszeit gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die hier angesprochene indirekte Displacementprädiktion besteht in einem
Verfahren, das die durch die Verzögerungszeit während der Bilddatenver
arbeitung und Datenübertragung entstehenden Ungenauigkeiten der Ziel
position im Suchkopfbild durch Verwendung von im System bekannten
Drehraten und Winkeln kompensiert. Bedingt durch die Bilddatenver
arbeitungszeit sowie durch die Laufzeit während der Datenübertragung
ergeben sich bekanntermaßen sogenannte Ablagefehler für die Position eines
fahrenden, fliegenden oder stehenden Zieles.
Die Hauptaufgabe der Waffenanlage besteht darin, daß auf Anforderung des
Schützen die Munition möglichst schnell und genau das Ziel während des
"Handovers" zuzuweisen. Es ist bekannt, daß das von der Waffenanlage an
die Munition übertragene Displacement um 40 ms veraltet ist. Damit soll
ausgesagt sein, daß gerade für die sehr kritische Initialisierung des Homing-
Head-Trackers - den Erfolg des "Handovers" betreffend - neben Meßfehler
von Visiertracker und Alignmentprozessor auch noch Fehler aufgrund nicht
zu erreichender zeitlicher Synchronisation zwischen Zielposition im Bild und
zugehörigem Bildinhalt selbst hinzukommen. Als Lösung zur Verbesserung
des Displacements bleibt nach heutigem Stand der Technik lediglich mit einer
"direkten Prädikation" über ein implementiertes "Fading-Memory-Filter" im
Alignmentprozessor zu arbeiten und die näherungsweise Kompensation über
direkte Prädiktionsverfahren, das heißt zum Beispiel über im Alignment
prozessorimplizierte "Fading-Memory-Filter".
Dadurch sind aber folgende Nachteile gegeben:
Einmal müßten die Displacements differenziert werden, was jedoch zu einer Verstärkung des Meßrauschens führen würde.
Einmal müßten die Displacements differenziert werden, was jedoch zu einer Verstärkung des Meßrauschens führen würde.
Zum andernmal bedarf es einer verhältnismäßig langen Zeit bis eine
Verbesserung der Genauigkeit durch Prädiktion gegeben ist, da sich die
Displacements während der Initialisierung des Homing-Head-Trackers
beziehungsweise während des Handovers wegen des Einschwingvorganges
des Nachführungskreises mitunter relativ stark ändern. Eine Extrazeit für
diesen Vorgang während des Handovers zu reservieren ist wegen der An
forderungen an die Einweisungszeit nicht zulässig. Dieses Verfahrens muß
daher als wenig erfolgreich und nicht optimal eingestuft werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren
der eingangs genannten Art aufzuzeigen, das die Genauigkeit einer von der
Waffenanlage zu ermittelnden Zielposition für die Initialisierung des Homing-
Head-Trackers verbessert ohne hierbei die Einweisungszeit zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Maßnahmen
gelöst. In den Unteransprüchen sind Ausgestaltungen und Weiterbildungen
angegeben und in der nachfolgenden Beschreibung ist ein Ausführungs
beispiel erläutert. Die Figuren der Zeichnung ergänzen diese Erläuterung. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels zu dem Konzept der
"direkten Prädiktion" des Displacements,
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines prinzipiellen zum Stand der Technik
zählenden Aufbaus eines Suchkopf-Nachführregelkreises über den
Alignmentprozessor,
Fig. 3 ein Blockschaltbild des Konzeptes der "indirekten Prädiktion" des
Displacements.
Der allgemeine Erfindungsgedanke schlägt eine "indirekte Prädiktion" des
Displacements vor, bei der zusätzliche Zustandsgrößen, die bereits im System
vorhanden sind, zur Rekonstruktion des aktuellen Displacements erangezogen
werden. Bezüglich der Waffenanlage ist zu sagen, daß es sich hier um die im
Alignmentprocessor AP bereits zur Verfügung stehende "Suchkopf-Slaving-
Drehrate" handelt, die sich aus der transformierten Visierdrehrate zusammen
setzt. Außerdem ist zur kompletten Prädikation der Sichtlinienbewegung
theoretisch die Prädikation der Zielbewegung im Visierbild erforderlich.
Diese Prädikation kann im Visiertracker der Waffenanlage vorgenommen
werden. Abhängig von der Nachführgenauigkeit des Visierregelkreises kann
jedoch auch unter Umständen auf die Zielpositionsprädikation im Visierbild
verzichtet werden.
Was nun die Munition betrifft, handelt es sich um die zur autonomen Nach
führregelung des Homing-Head HH verwendete integrierte Suchkopfdrehrate.
Werden diese Zustandsgrößen in der in Fig. 3 dargestellten Form mit dem
Displacement kombiniert, so ist die Möglichkeit das zur Homing-Head-
Tracker-Initialisierung verwendete Displacement zu aktualisieren oder mit
dem Suchkopfbild zu synchronisieren. Die Figuren der Zeichnung sind für
einen Fachmann so eindeutig, daß detaillierte Ausführungen hierzu nicht
erforderlich erscheinen.
Der Vorteil, den die vorbeschriebene und in der Zeichnung veranschaulichte
Maßnahme gewährleistet, ist darin zu sehen, daß die der zur Rekonstruktion
des aktuellen Displacements maßgeblichen Zustandsgrößen (Visier- und
Suchkopfdrehrate) nicht differenziert werden müssen. Außerdem sind keine
Zeitverzögerungen zu erwarten, die durch Ungenauigkeiten aus dem
Einschwingverhalten des Nachführregelkreises resultieren. Der Alignment
processor AP wird im vorliegenden Fall ein um das prädizierte LOS (line of
sight)-Winkel-Inkrement vorausberechnete Displacement liefern und durch
Subtraktion des im Homing-Head HR gemessenen OAS (Optische-Achse-
Suchkopf)-Winkel-Inkrements wird dieses Displacement auf den geschätzten
aktuellen Wert korrigiert.
Um nun das Signalrauschen weitgehend gering zu halten, ist es sinnvoll, für
die Berechnung des prädizierten LOS (Line-Of-Sight)-Winkel-Inkrements als
Näherung das gleiche Verfahren zu benutzen, wie es bei der Ermittlung des
gemessenen OAS-Winkel-Inkrements angewendet wird. Das heißt anstatt
einer Multiplikation der Suchkopf(SK)-Slaving-Drehrate mit der Totzeit ΔT
= 40 ms erfolgt eine Integration, Verzögerung und Subtraktion, wodurch eine
Signalglättung erzielt wird.
Die vorgeschlagene "indirekte Prädiktion" des Displacements wurde mittels
"Mathematisch Digitaler Simulation" MDS überprüft, d. h. daß im Alignment
processor AP - Simulationsmodell sowie im "Munition Alignment Handover
Modell" MAHM die beschriebenen Modifikationen - wie zum Beispiel:
- a) Berechnung der um das prädizierte Sichtlinienwinkelinkrement erweiterten Displacements im Alignmentprocessor (Kb-Modell),
- b) Berechnung des Suchkopfwinkelinkrements über die Integration der Suchkopfdrehraten im Homing Head der Munition (MAHM),
- c) Berechnung der indirekt prädizierten Zielposition (Displacement) zur
Initialisierung des Homing-Head-Trackers aus a) und b) in der Munition
(MAHM)
realisiert und getestet werden. Die Ergebnisse liefern eine deutliche Steigerung der "Handover-Performance", was nun dazu geführt hat,daß die "indirekte Displacementprädikation" bereits über einen auch von MBUK akzeptierten Änderungsantrag in Hardware bzw. operationelle Software eingeflossen ist.
Wie in Fig. 3 schematisch dargestellt, ermittelt der AP das Displacement
zwischen der Zielposition im Visierbild (LOS-Winkel) und der Position der
optischen Achse des Suchkopfes im Visierbild (OAS-Winkel). Dabei greift er,
was in Fig. 3 nicht dargestellt ist, auf die vom Visiertracker gelieferte
Zielposition im Visierbild (LOS-Winkel) zurück.
Dieses Displacement wird zur Initialisierung des Homing-Head-Trackers an
die Munition übertragen und ist aufgrund der Bilddatenverarbeitungszeit
sowie der Displacementübertragungszeit um 2 Suchkopfbilder bzw. 40 ms
(T1+T2 = ΔT veraltet.
Die "indirekte Displacementprädikation" (grauer Hintergrund) gliedert sich in
zwei Anteile:
Zum einen wird von der Waffenanlage bzw. AP ein um 40 ms prädiziertes Sichlinien (LOS)-Winkelelement errechnet und zum anderen wird in der Munition das während der 40 ms Verzögerungszeit entstandene Such kopfachsen (OAS)-Winkelinkrement aus bereits vorhandenen Zustands größen ermittelt. Die beiden Inkremente werden dem herkömmlichen Displacement überlagert und führen zum um 40 ms prädizierten Dis placement, das zur Initialisierung des HH-Trackers verwendet wird.
Zum einen wird von der Waffenanlage bzw. AP ein um 40 ms prädiziertes Sichlinien (LOS)-Winkelelement errechnet und zum anderen wird in der Munition das während der 40 ms Verzögerungszeit entstandene Such kopfachsen (OAS)-Winkelinkrement aus bereits vorhandenen Zustands größen ermittelt. Die beiden Inkremente werden dem herkömmlichen Displacement überlagert und führen zum um 40 ms prädizierten Dis placement, das zur Initialisierung des HH-Trackers verwendet wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur Kompensation der Verzögerungszeit (Displacement
prädiktion) während der Ziel-Datenverarbeitung- und -übertragung von einer
die Zielposition ermittelnden Waffenanlage zur verschießenden Munition,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Rekonstruktion eines Displacements
zusätzliche Zustandsgrößen wie Suchkopf-Slaving-Drehrate und die
integrierte Suchkopfdrehrate des vorhandenen Suchkopf(SK)-Nachführ
regelkreises über einen Alignmentprocessor (AP) zur aktuellen Rekon
struktion des Displacements verwendet und kombiniert werden, wobei der
Alignmentprocessor (AP) ein um das prädizierte Sichtlinien-Winkel-
Inkrement (LOS) vorausberechnete Displacement liefert, das im Homing-
Head (HH) durch Subtraktion des gemessenen Winkel-Inkrements um die
optische Achse des Suchkopfes (OAS) auf den geschätzten aktuellen Wert
korrigiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zur
Homing-Head-Tracker-Initialisierung verwendete Displacement mit dem
Suchkopfbild synchronisiert wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997150672 DE19750672C2 (de) | 1997-11-15 | 1997-11-15 | Verfahren zur Kompensation der Displacement-Verzögerungszeit |
EP19980120909 EP0922923B1 (de) | 1997-11-15 | 1998-11-04 | Verfahren zur Kompensation der Displacement-Verzögerungszeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997150672 DE19750672C2 (de) | 1997-11-15 | 1997-11-15 | Verfahren zur Kompensation der Displacement-Verzögerungszeit |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19750672A1 true DE19750672A1 (de) | 1999-05-27 |
DE19750672C2 DE19750672C2 (de) | 2000-11-23 |
Family
ID=7848846
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997150672 Expired - Lifetime DE19750672C2 (de) | 1997-11-15 | 1997-11-15 | Verfahren zur Kompensation der Displacement-Verzögerungszeit |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0922923B1 (de) |
DE (1) | DE19750672C2 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3327384A1 (de) * | 1983-07-29 | 1985-02-07 | Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH, 8012 Ottobrunn | Visiersystem fuer einen lenkflugkoerper |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5696347A (en) * | 1995-07-06 | 1997-12-09 | Raytheon Company | Missile fuzing system |
-
1997
- 1997-11-15 DE DE1997150672 patent/DE19750672C2/de not_active Expired - Lifetime
-
1998
- 1998-11-04 EP EP19980120909 patent/EP0922923B1/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3327384A1 (de) * | 1983-07-29 | 1985-02-07 | Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH, 8012 Ottobrunn | Visiersystem fuer einen lenkflugkoerper |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0922923B1 (de) | 2002-08-28 |
EP0922923A1 (de) | 1999-06-16 |
DE19750672C2 (de) | 2000-11-23 |
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