DE19742260A1 - Karussell - Google Patents
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- Seats For Vehicles (AREA)
- Vehicle Step Arrangements And Article Storage (AREA)
- Types And Forms Of Lifts (AREA)
- Motorcycle And Bicycle Frame (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Karussell nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Ein solches Karussell weist einen oberen an einem zentralen Mast
gelagerten Drehträger auf, an dessen Umfangsbereich nach außen/innen
schwenkbare Tragstangen angeordnet sind, an denen Gondel- oder Sitzträger
befestigt sind.
Aus der EP 0 325 783 ist ein Karussell bekannt, das einen um einen
zentralen Mast drehbaren Drehkranz aufweist, an dessen Enden jeweils um eine
im wesentlichen vertikale Achse drehbare Gondelträger angeordnet sind, die
mehrere hängende Gondeln aufweisen. Bei einer Drehung des Gondelträgers
werden die einzelnen Gondeln aufgrund ihrer freibeweglichen Aufhängung am
Gondelträger unter Fliehkrafteinfluß nach außen um die Drehachse des
Gondelträgers ausgelenkt. Die Gondeln führen eine kreisförmige Bewegung um
die Achse des Gondelträgers aus und bei Berücksichtigung der Befestigung der
Gondelträger am Drehkranz vollziehen die einzelnen Gondeln gegenüber dem
Zentralmast eine im Kreis umlaufende Spiralbewegung.
Zur Erhöhung des Fahrreizes ist dabei vorgesehen, die Drehachse des
Drehkranzes gegenüber der Vertikalen um einen Winkel auszulenken, so daß
neben der dargestellten Bewegung eine zusätzliche vertikale Auf- und
Abwärtsbewegung der Fahrgastgondeln auftreten kann.
Aus der DE 29 52 032 ist ein Karussell mit einem zentralen Mast und
oberen um die Mastachse drehbaren Trägern bekannt, die an ihren Enden
Gondeln tragen, die jeweils um eine in Umfangsrichtung der Träger verlaufende
Achse schwenkbar sind. Die einzelnen Arme können während der Fahrt vertikal
auf- und abbewegt werden.
Bei einem sogenannten Kettenkarussell sind an einem um einen zentralen
Mast drehbaren Drehträger eine Vielzahl von über Ketten frei aufgehängten
Fahrgastsitzen befestigt, die bei Drehung des Drehträgers unter Fliehkrafteinfluß
nach außen ausgelenkt werden. Dabei ist es auch bekannt, über eine
Winkelstellung der Drehachse des Drehträgers einen sogenannten Wellenflug zu
erzielen. Anstelle der Verwendung von Ketten ist es auch bekannt, die
Fahrgastsitze über starre Stangen an dem Drehträger hängend zu befestigen.
Der Nachteil solcher Ketten- oder Stangenkarussells liegt darin, daß während
einer Fahrt die Fahrgastsitze lediglich eine kreisförmige Bewegung, eventuell mit
zusätzlicher Horizontalbewegung, ausführen, wobei aufgrund des
Fliehkrafteinflusses der gesamte Innenbereich des Karussells während der Fahrt
unbenutzt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Karussell der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art anzugeben, das eine Steigerung
des Fahrgefühls ermöglicht, das eine geringe Standfläche erfordert, das aber
gleichwohl eine hohe Nutzfrequenz bieten kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im Anspruch 1 angegebene
Erfindung. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen
angegeben.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß die Tragstangen für die Gondel- oder
Sitzträger durch eine gesteuerte Krafteinwirkung gegenüber der Umlaufbahn
des Drehträgers nach außen/innen verschwenkbar sind. Dadurch kann der
Flugradius der Gondel- oder Sitzträger je nach Wunsch eingestellt werden. Es ist
damit möglich, den Flugradius sowohl weit nach innen zum Mast hin zu
verschieben als auch weit nach außen auszulenken, und zwar über den Bereich
hinaus, der aufgrund des Fliehkrafteinflusses sich bei frei aufgehängten Gondel- oder
Sitzträgern ergeben würde. Die auf diese Weise mögliche Festlegung der
Flugbahn erlaubt es beispielsweise, den Betriebsraum des Karussells an einen
begrenzten Raum auf einem Jahrmarkt anzupassen. Es wird damit auch möglich,
die Standfläche des Karussells noch weiter zu verkleinern, wenn beispielsweise
zum Ein- und Aussteigen der Fahrgäste die Tragstangen gegenüber ihrer
freihängenden Position zum Mast hin etwas ausgelenkt werden, und damit der
Außenumfang der Fläche der Sitz- oder Gondelträger in der Grundstellung sehr
klein wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verläuft die
Schwenkachse der Tragstangen am Drehträger schräg zur Radial- und zur
Umfangsrichtung des Drehträgers, so daß eine nach innen zum Mast hin
ausgelenkte Tragstange in einem Winkel von beispielsweise 30°-60° zur
Radialrichtung eines Tragarms des Drehträgers verläuft. Dadurch kann eine weite
Auslenkung der Tragstange nach innen vorgenommen werden, ohne daß die
Gefahr besteht, daß die Sitzträger oder Gondelträger mit dem zentralen Mast
bzw. dessen Umkleidung in Berührung kommen, da die Sitze oder Gondelträger
lediglich bis zur Tangentialrichtung zum Mast bzw. dessen Umkleidung
ausgelenkt werden.
Vorzugsweise verläuft die Schwenkachse der Tragstangen in einer
horizontalen Ebene. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, die Schwenkachse
gegenüber der Horizontalrichtung in einem von der Horizontalen abweichenden
Winkel anzuordnen, so daß eine Auslenkung der Tragstangen in Radialrichtung
eine entsprechende Vor- bzw. Rückwärtsbewegung der Tragstange in
Umfangsrichtung des Drehträgers bewirkt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Tragstange in
zwei Teilstangen unterteilt, die über ein Drehgelenk miteinander verbunden sind.
Die erzeugte Auslenkung der Teilstangen bewirkt, daß die untere über das
Drehgelenk an der oberen Teilstange befestigte Teilstange eine Zusatzbewegung
um das Drehgelenk ausführen kann. Wenn die vorzugsweise frei bewegliche
Drehachse des Drehgelenks im insbesondere rechten Winkel zur Drehachse des
Gelenks zwischen oberer Teilstange und Drehträger verläuft, vollziehen die Sitz- oder
Gondelträger durch pendelndes Schwenken um das Drehgelenk eine
Zusatzbewegung, die je nach Längenverhältnisse der Teilstangen eine
kreisförmige oder ovale Bewegung der Sitz- und Gondelträger um die Enden des
Drehträgers bewirkt.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
das Verschwenken der Tragstangen von in Umfangsrichtung des Drehträgers
aufeinanderfolgenden Tragstangen gegenüber dem Umfangskreis des
Drehträgers gegensätzlich nach innen und außen erfolgt. Hierdurch können sich
die Sitz- und Gondelträger an den Enden zweier aufeinanderfolgender
Tragstangen beim Ausschwenken nicht gegenseitig behindern, da jeweils nur
jede zweite Tragstange nach innen ausgelenkt ist, während die dazwischen
liegende Tragstange nach außen ausgeschwenkt wird. Diese Gestaltung der
Erfindung weist den besonderen Vorteil auf, daß die Gondel- und Sitzträger sehr
eng gestaffelt am Umfang des Drehträgers angeordnet werden können, ohne daß
bei einer Verschwenkung der Tragstangen nach innen eine gegenseitige
Berührung der Sitz- oder Gondelträger verschiedener Tragstangen möglich wäre.
Diese Maßnahme ist auch insoweit von besonderem Vorteil, als damit die
Standfläche des Karussells sehr klein gehalten werden kann, wobei gleichwohl
eine hohe Nutzungsfrequenz möglich ist, da während einer Fahrt praktisch
ständig der gesamte Karussellraum durch die abwechselnde Verschwenkung der
Sitz- oder Gondelträger nach innen/außen benutzt wird. Obgleich das Karussell
damit eine Nutzung ähnlich einem Kettenkarussell erlaubt, läßt sich ein
zusätzliches Fahrgefühl dadurch erreichen, daß eine nach Innen-
/Außenverschwenkung möglich ist, welches bei üblichen Kettenkarussells nicht
möglich ist.
Damit eine wiederkehrende Folge von Schwenkbewegungen nach
außen/innen möglich ist, sollte das Karussell vorzugsweise eine paarige Zahl von
Armen des Drehträgers bzw. der Tragstangen aufweisen.
Die Schwenkbewegung der Tragstangen kann mittels mechanischer
Krafteinleitung, beispielsweise Seilzug, Kette oder dergleichen, durch Hydraulik- oder
Pneumatikantrieb oder elektromotorisch erfolgen. Zum abwechselnden Ein- und
Ausschwenken der Tragstangen werden die Bewegungen
aufeinanderfolgender Tragstangen durch ein geeignetes Steuerungsgerät
miteinander synchronisiert.
Wenn die Ein- und Ausschwenkgeschwindigkeit auf die Tragstangenlänge
angepaßt wird, läßt sich das Aus- und Einschwenken der Tragstangen nach Art
einer Pendelbewegung realisieren, so daß der Energieaufwand zum Ein- oder
Ausschwenken sehr gering gehalten werden kann.
In besonderer Ausgestaltung der Erfindung kann das Ein- und
Ausschwenken der Tragstangen auch auf wenige oder wechselnd betätigte
Tragstangen beschränkt werden.
Zur noch weiteren Erhöhung des Fahrgefühls kann vorgesehen sein, den
Drehträger in Vertikalrichtung anhebbar und absenkbar auszugestalten. Ferner
kann der Drehträger um eine Achse drehbar sein, die im Winkel zur Vertikalen
verläuft, so daß zusätzlich eine Vertikalbewegung der Fahrgastträger bzw.
-gondeln während des Umlaufs um den Mast erreichbar ist. Es ist auch eine
Wellenbewegung durch eine drehbare Schrägachse des Drehträgers möglich.
Die am unteren Ende der Tragstangen befestigten Sitzträger oder Gondeln
können insgesamt oder über eigene Achsen parallel zur Achse der Tragstangen
drehbar befestigt sein. Es kann auch vorgesehen sein, Sitzträger zusätzlich um
eine in Ruhestellung horizontale Achse drehen zu lassen, so daß auch
Überschlagbewegungen der Sitzträger möglich sind.
Vorzugsweise sind jeweils drei Sitzträger paarweise um 120° versetzt
gegeneinander am unteren Ende der Tragstangen angeordnet.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung weist der Drehträger
des Karussells sechs Arme auf, die jeweils drei × zwei Sitze enthalten, so daß die
Gesamtkapazität des Karussells für eine Fahrt 36 Personen beträgt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Schrägansicht eines erfindungsgemäßen
Karussells im Betrieb,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Arms des Karussells mit ausgelenktem
Tragarm, und
Fig. 3 eine Aufsicht auf ein erfindungsgemäßes Karussell in Ruhestellung,
wobei zur besseren Darstellung die Enden zweier Arme des
Drehträgers weggelassen wurden.
Fig. 1 zeigt einen zentralen Mast 1, an dessen Oberseite ein Drehträger 2
drehbar gelagert ist. Sofern gewünscht, kann die Drehachse des Drehträgers 2
gegenüber der Achse des Mastes um einen Winkel gegenüber der Vertikalen
ausgelenkt sein, wobei die Drehachse selbst umlaufend ausgebildet sein kann.
Entsprechende Einrichtungen zur Änderung der Drehachse sind aus dem Stand
der Technik bekannt.
Der Drehträger weist sechs Arme 10 auf, an deren Enden jeweils
Tragstangen 3 über ein Gelenk 8 in einer Gabel 7 hängend befestigt sind. Die
Drehachse der Tragstangen 3 verläuft nicht tangential zum Drehträger, sondern
in einem Winkel von 30°-60° zur Tangente, so daß das Verschwenken einer
Tragstange dazu führt, daß die Schwenkebene der Tragstange etwa tangential
zum Mast bzw. dessen Umkleidung verläuft. Die Tragstangen 3 werden durch
Krafteinwirkung nach außen/innen verschwenkt, so daß sie, wie dargestellt, eine
weite Auslenkung nach außen erfahren können, aber auch eine weite
Auslenkung nach innen vollziehen können. Das Verschwenken wird
beispielsweise durch einen Seilzug 13 über eine Seilscheibe 14 bewirkt, die auf
der Schwenkachse 8 in der Gabel 7 befestigt ist.
An der rechten Seite von Fig. 1 ist eine Tragstange 3 gezeigt, die aus zwei
Teilstangen, einer oberen Teilstange 5 und einer unteren Teilstange 6 besteht, die
über ein Drehgelenk 9 miteinander verbunden sind. Die Gelenkachse des
Gelenks 9 verläuft rechtwinklig zur Drehachse 8 zwischen Tragstange 3 und
Drehträger 2 und ist frei drehbar. In einer nicht dargestellten Ausführungsform ist
es auch möglich, das Gelenk 9 durch Krafteinwirkung mechanisch zu steuern,
um bestimmte Flugbahnen je nach Wunsch einzustellen.
Eine freie Bewegung des Gelenks 9 bewirkt, daß beim Ausschwenken bzw.
Einschwenken der Tragstange 3 die untere Teilstange 6 pendelnd um das
Gelenk 9 geschwenkt wird, so daß die Gondel- oder Sitzträger 4 beim Aus- oder
Einschwenken gegenüber dem Drehträger 2 eine Kreis- oder Ellipsenbewegung
vollziehen. Die Form der Ellipse bestimmt sich dabei durch die
Längenverhältnisse der Teilstangen 5 und 6.
Die Darstellung zeigt deutlich, daß im Gegensatz zu einem Kettenkarussell
eine ständige Bewegung der Gondel- oder Sitzträger im Karussellraum
erreichbar ist. Obgleich auch eine Bewegung des Karussells möglich ist, bei der
die Tragstangen 3 allein aufgrund der Fliehkraft der Sitz- oder Gondelträger 4
ausgelenkt werden, so daß sich eine kreisbahnförmige Bewegung der Sitz- oder
Gondelträger ergibt, wird bevorzugt, daß am Umfang des Drehträgers 2
aufeinanderfolgende Tragstangen 3 jeweils abwechselnd nach innen und außen
geschwenkt werden. Wenn die Geschwindigkeit des Verschwenkens an die
Tragstangenlänge 3 angepaßt wird, läßt sich eine natürliche Pendelbewegung
unterstützen, so daß lediglich die Pendelverluste auszugleichen sind, so daß der
Energiebedarf zum Erhalt der Schwenkbewegungen relativ klein ist. Mit
ausreichend bemessener Kraft kann ein weites Ausschwenken der Gondel- oder
Sitzträger 4 nach außen und innen erreicht werden, wobei die Pendelbewegung
um eine Kreisbahn erfolgt, die sich aufgrund der Fliehkraftverhältnisse bei einer
Fahrt einstellen würde.
In einer Weiterbildung der Erfindung kann auch vorgesehen sein, die
Tragstangen 3 teleskopisch auszubilden, um veränderte Schwenkfrequenzen zu
ermöglichen. Wenn die Tragstangen an einer auslenkbaren Feder angeordnet
sind, verkürzt sich die Tragstangenlänge beim Verschwenken nach innen,
während sie sich beim Ausschwenken nach außen verlängert, so daß ein noch
weiterer Fahrgefühleffekt hervorgerufen werden kann.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines Armes des Drehträgers 2 mit
angelenkter Tragstange. Mittels eines Seilzuges 13 um die Seilscheibe 14 kann
das Ausschwenken der Tragstange 3 ausgeführt werden. Die Seilführung verläuft
um die Seilscheibe 14 und die Umlenkscheiben 15, 16 sowie die Steuerscheibe 17.
Durch Drehung der Steuerscheibe 17 erfolgt eine Drehung der Seilscheibe 14,
und damit ein Ausschwenken der mit der Seilscheibe 14 verbundenen
Tragstange 3. Die Steuerscheibe 17 kann gleichzeitig ein Ausschwenken aller
Tragstangen 3 an den verschiedenen Armen des Drehträgers 2 hervorrufen,
wobei die Drehrichtung der Seilscheiben 14 auf dem Drehträger 2
aufeinanderfolgender Tragarme 10 jeweils entgegengesetzt gerichtet ist,
beispielsweise durch Über-Kreuz -Führung des zugehörigen Seilzuges.
Das Verschwenken der Tragstange 3 nach außen erfolgt um einen Winkel
20. Ein entsprechendes Einschwenken nach innen kann um den gleichen Winkel
erfolgen, ohne daß dies zwangsweise notwendig wäre. Um die zum
Ausschwenken benötigte Energie möglichst gering zu halten, erfolgt das
Ausschwenken der Tragstangen in gleiche Winkel nach außen und innen von
einer Ruhestellung ausgehend, die sich durch die Fliehkraftverhältnisse der
Tragstangen bei der Drehung des Karussells ergeben.
Fig. 2 zeigt einen Drehträger 2, der sich im rechten Winkel um die
Zentralachse 18 des Mastes 1 dreht. Die Drehung des Drehträgers 2 kann jedoch
auch um eine fest eingestellte oder umlaufende Schrägachse erfolgen, so daß
während der Drehung um die Drehachse auch eine vertikale Auf- und
Abbewegung der Sitz- oder Gondelträger aufgrund eines Anhebens oder
Absenkens der Enden der Arme 10 des Drehträgers möglich ist.
Der Drehträger kann außerdem insgesamt in der Höhe angehoben werden.
An den unteren Enden der Tragstangen sind in Fig. 2 paarweise
angeordnete Sitze 11, 12 dargestellt. Diese können fest angeordnet sein. Die
gesamte Sitzgruppe kann jedoch auch um die Längsachse der unteren
Teilstange 6 drehbar ausgebildet sein. Ferner können die Sitze auf einem an der
Tragstange 6 befestigten Sitzträger angeordnet sein und gegenüber dem
Sitzträger einzeln oder in Gruppen beweglich sein. Dabei ist es auch möglich,
daß die Sitze 11, 12, einzeln oder paarweise um eine gegenüber der unteren
Teilstange 6 im rechten Winkel verlaufende in Ruhestellung horizontale
Drehachse drehen oder schwenken, wobei auch eine Überkopfbewegung der
Sitze oder Sitzgruppen möglich ist.
Fig. 3 zeigt eine Aufsicht auf ein Karussell nach der Erfindung. Es sind
sechs Arme 10 des Drehträgers 2 dargestellt, wobei zur besseren Darstellung
zwei der Enden der Arme 10 weggelassen wurden. Aus der Figur wird deutlich,
daß die Schwenkebene der die Sitze tragenden Tragstangen 3 gegenüber der
Radialebene der Arme um einen Winkel 19 ausgelenkt ist, so daß ein Nach-
Innen-Schwenken der Tragarme nicht durch den Mast 1 bzw. dessen Verkleidung
behindert wird. Das Ausschwenken nach innen muß zur Sicherheit jedoch so
weit eingeschränkt sein, daß die Fahrgäste beim Ausschwenken einer
Tragstange nach innen nicht mit einem benachbarten Arm des Drehträgers in
Kontakt kommen können. Wenn die Länge der Tragstangen 3 jedoch so kurz
gewählt ist, daß bei einer eingeschwenkten Tragstange die Füße der Fahrgäste in
jedem Fall im Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Armen des
Drehträgers 2 verbleiben, kann das Schwenken nach innen praktisch bis zur
Horizontalebene oder auch noch darüber hinaus erfolgen.
Obgleich in Fig. 3 sechs Arme des Drehträgers dargestellt sind, ist darauf
hinzuweisen, daß die Zahl der Arme prinzipiell nicht beschränkt ist. Um
symmetrische Verhältnisse des Ein- und Ausschwenkens zu erreichen, wird
jedoch bevorzugt, eine paarweise Anzahl von Armen vorzusehen. Das Ein- und
Ausschwenken erfolgt vorzugsweise um 70°-90° gegenüber der durch die
Fliehkraftverhältnisse gegebenen Ruhestellung, so daß sich in der Praxis ein
Nach-Außen-Schwenken um etwa 80°-100° und ein Nach-Innen-Schwenken
um 60°-80° gegenüber der Vertikalen ergibt.
Die Steuerung des Karussells umfaßt eine Einstellung des Drehmotors zur
Einstellung der Drehgeschwindigkeit des Drehträgers 2, die Einstellung der
Schwenkbewegung der Tragstangen 3 (um einen festen Betrag oder um einen
einstellbaren Wert), ein eventuelles Kippen der Drehachse des Drehträgers 2 und
ein eventuelles Anheben des Drehträgers 2 sowie ggf. zusätzliche mögliche
Änderungen des Bewegungsablaufes des Karussells. Die Steuerung kann durch
Hand erfolgen, sie wird bevorzugt jedoch programmgesteuert durchgeführt, wobei
unterschiedliche Programmabläufe zur Anwendung kommen können.
In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß auch in
Ruhestellung die Tragarme etwas nach innen geschwenkt werden, um den
Platzbedarf zum Ein- und Aussteigen der Fahrgäste zu verringern. Dadurch
ergibt sich eine kleine Standfläche, obgleich im Betrieb ein weites Auspendeln
der Sitze oder Gondeln nach außen möglich ist.
1
Mast
2
Drehträger
3
Tragstange
4
Gondel- oder Sitzträger
5
obere Teilstange
6
untere Teilstange
7
Gabel
8
Schwenkachse
9
Drehgelenk
10
Arm
11
Sitz
12
Sitz
13
Seilzug
14
Seilscheibe
15
Umlenkscheibe
16
Umlenkscheibe
17
Steuerscheibe
18
Zentralachse
19
Winkel
20
Winkel
Claims (18)
1. Karussell mit einem oberen an einem zentralen Mast (1) gelagerten
Drehträger (2), an dessen Umfangsbereich nach außen/innen schwenkbare
hängende Tragstangen (3) angeordnet sind, an denen Gondel- oder
Sitzträger (4) befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstangen
(3) durch Krafteinwirkung gegenüber der Umlaufbahn des Drehträgers (2)
nach außen/innen verschwenkbar sind.
2. Karussell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstangen
(3) um eine Achse (8) schwenkbar sind, die in Bezug auf den Drehträger
(2) schräg zu seiner Radial- und Umlaufrichtung verläuft.
3. Karussell nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwenkachse (8) in einem Winkel von 30°-60° zur Radialrichtung des
Drehträgers (2) verläuft.
4. Karussell nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwenkachse (8) in einer horizontalen Ebenen angeordnet ist.
5. Karussell nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tragstange (3) in zwei Teilstangen (5, 6) unterteilt ist, die über ein
Drehgelenk (9) miteinander verbunden sind.
6. Karussell nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgelenk
(9) im rechten Winkel zur Schwenkachse (8) der Tragstange verläuft.
7. Karussell nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgelenk
(9) in der Ruhestellung der Tragstange (3) in einer horizontalen Ebene liegt.
8. Karussell nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verschwenken in Umlaufrichtung des
Drehträgers (2) aufeinanderfolgender Tragstangen (3) gegensätzlich nach
außen und innen erfolgt.
9. Karussell nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der
Tragstangen (3) 2 n beträgt, wobei n eine natürliche Zahl » 0 ist, und daß
im Betrieb des Karussells nach Art eines Pendels abwechselnd n
Tragstangen nach innen und n Tragstangen nach außen geschwenkt
werden.
10. Karussell nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkbewegung der Tragstangen (3)
mittels mechanischer Krafteinleitung über Ketten, Seilzug, hydraulisch,
pneumatisch oder elektromotorisch erfolgt.
11. Karussell nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung
der Tragstangen (3) miteinander synchronisiert durchgeführt wird.
12. Karussell nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei am
Umfang des Drehträgers (2) aufeinanderfolgende Tragstangen (3) zur
gegensätzlichen Bewegung miteinander gekoppelt sind.
13. Karussell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehträger
(2) in Verikalrichtung anhebbar und absenkbar ausgestaltet ist.
14. Karussell nach Anspruch 1 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drehträger (2) um eine Achse drehbar ist, die im Winkel zur Vertikalen
verläuft.
15. Karussell nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an den unteren Enden der Tragstangen (3)
Sitzträger (4) oder Gondeln befestigt sind, die um eine Achse parallel
und/oder um eine Achse senkrecht zur Achse des Drehgelenks (9)
drehbar sind.
16. Karussell nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder
Tragstange (3) jeweils paarweise drei Sitzträger (4) befestigt sind, die im
Winkel von 120° zueinander angeordnet sind.
17. Karussell nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzträger
(4) jeweils um eine einen Überschlag ermöglichende Drehachse drehbar
sind.
18. Karussell nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Drehträger (2) sechs Arme (10) enthält,
an deren Enden jeweils eine Tragstange (3) angeordnet ist, und daß an
jeder Tragstange drei Sitzträger (4) mit je zwei Sitzen angeordnet ist.
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