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Vierseilscherengreifer
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Die Erfindung betrifft einen Vierseilscherengreifer mit zwei Schaufeln,
von denen jede an den einen Enden von zwei Trägerplatten befestigt ist, wobei alle
Trägerplatten um eine gemeinsam Drehachse schwenkbar sind und sich über die Drehachse
hinaus forsetzen, und wobei im Zwischenraum zwischen den Trägerplatten zwei Umlenkrollen
für den Einlauf und zwei Schließrollenpaare für zwei Schließseile sowie Vorrichtungen
zur Befestigung der Enden der Schließseile vorgesehen wird.
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Ein derartiger Scherengreifer ist aus der DE-AS 17 56 903 bekannt.
Bei dem bekannten Scherengreifer ist nur ein Trägerplattenpaar durchgehend ausgebildet,
während das zweite Trägerplaatenpaar unterteilt ist, wobei das zweite Trägerplattenpaar
bis zur gemeinsamen Drehachse außerhalb des ersten Trägerpaares verläuft und dann
die Fortsetzung innerhalb des ersten Trägerplattenpaares angeordnet ist. Diese Ausbildung
der Trägerplatten dient dort dem Zweck, den Greifer so weit öffnen zu können, daß
die Böden ihrer Schaufeln senkrecht stehen.
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Der bekannte Greifer besitzt jedoch zwei schwerwiegende Nachteile.
Einerseits muß infolge der Unterteilung des einen Trägerplattenpaares eine Kraftübertragung
zu und von der diesem Trägerplattenpaar zugeordneten Schaufel über die Drehachse
erfolgen, und zum anderen wird der Raum innerhalb der Trägerplatten durch die Unterteilung
so stark eingeschränkt, daß keine Möglichkeit besteht, dort noch an geeigneter Stelle
eine Seilausgleichsvorrichtung anzubringen. Demzufolge enden bei dem bekannten Scherengreifer
dieSchlieBseile an je einem Festpunkt. Ein fehlender Seilausgleich ist jedoch sehr
störend,
weil aus geometrischen Gründen eine gleiche Schließseillänge
in allen Betriebszuständen des Greifers nicht erreichbar ist und dadurch ungleiche
Belastungen auftreten können, die einen erhöhten Seilverschleiß zur Folge haben.
Ferner besteht eine zweite Aufgabe des Ausgleichshebels auch darin, unterschiedlich
lange Halteseile des Hebezeugs ausgleichen zu können, um die erwähnten Nachteile
zu vermeiden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Vierseilscherengreifer
der eingangs genannten Art zu schaffen, der sich einerseits weit genug öffnen läßt,
der aber andererseits auch die Anbringung eines Seilausgleichshebels für die Schließseile
ermöglicht.
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Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
jede Schaufel zwei ungeteilte Trägerplatten aufweist, wobei ein Trägerplattenpaar
innerhalb des anderen Trägerplattenpaares angeordnet ist, daß der Außenrand der
Trägerplatten jedes Paares mit Ausschnitten zur Aufnahme der Verlängerung des jeweils
anderen Trägerplattenpaares bei geöffnetem Greifer versehen ist, und daß ein weiteres
Umlenkrollenpaar vorgesehen ist, über das die Enden der Schließseile zu den freien
Enden eines Seilausgleichshebels verlaufen, der um eine zentrale Achse schwenkbar
zwischen dem inneren Trägerplattenpaar angebracht ist.
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Dadurch, daß durchgehende Trägerplatten für beide Greiferschaufeln
verwendet werden, ergibt sich eine erhöhte Stabilität, da keinerlei Kräfte über
die Drehachse geleitet zu werden brauchen. Durch die Ausschnitte läßt sich der Greifer
trotzdem voll bis in eine Lage öffnen, in der die Bodenbleche der Schaufeln etwa
senkrecht verlaufen, und schließlich wird auch ein vergrößerter Zwischenraum innerhalb
der Trägerplatten gewonnen, so daß zwei weitere Umlenkrollen untergebracht werden
können, über die die Schießseile an einen Ort geleitet werden können, an dem ein
Seilausgleichshebel untergebracht werden kann, ohne daß seine Funktion bei der Bewegung
der
Greiferschaufeln behindert wird.
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Vorzugsweise sind die Umlenkrollen für den Einlauf der Schließseile
und das weitere Umlenkrollenpaar auf einer gemeinsamen Achse angeordnet.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung und Anordnung der Trägerplatten bietet
ferner die Möglichkeit, das innere Trägerplattenpaar auf seiner Innenseite mit einem
Abdeckblech zu schließen. Hierdurch wird der Vorteil erreicht, daß die Seilmechanik
bei geöffnetem Greifer vollständig geschützt ist. Gerade bei geöffnetem Greifer
ist dieser Schutz wesentlich, weil der Greifer in geöffnetem Zustand auf das zu
erfassende Gut abgesenkt oder auch auf dieses fallen gelassen wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
In der Zeichnung bedeuten: Fig. 1 Den geöffneten Greifer in Draufsicht; Fig. 2 Den
geöffneten Greifer in Ansicht; Fig. 3 Eine Ansicht des Greifers in geschlossenem
Zustand.
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Aus Figur 1 ist ersichtlich, daß an jeder der beiden Schaufeln 1
und 2 des Greifers zwei jeweils gleich ausgebildete Trägerplatten 3 bzw. 4 angeschweißt
sind, die alle um eine gemeinsame Drehachse 5 schwenkbar gelagert sind, wobei die
Trägerplatten 3 innerhalb der Trägerplatten 4 angeordnet sind. Die Trägerplatten
3 bzw. 4 sind jeweils über die Drehachse 5 hinaus verlängert. Um trotz der Verwendung
ungeteilter Trägerplatten den Greifer voll öffnen zu können, so daß gemäß Fig. 2
die Bodenbleche 6 der Schaufeln 1 und 2 eine vertikale Lage einnehmen, sind die
Außenränder der Trägerplatten 3 und 4 mit dreieckigen
Aus schnitten
7 versehen, so daß die Verlängerungen der Trägerplatten jeweils wechselseitig bei
geöffnetem Greifer in die Ausschnitte eintauchen können.
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Die erfindungsgemäße Konstruktion mit ungeteilten Trägerplatten und
den daran angebrachten Ausschnitten ermöglicht somit wie beim Stand der Technik
eine vollständige Öffnung des Greifers derart, daß die Trägerplatten etwa waagerecht
und die Bodenbleche 6 der Schaufeln 1 und 2 etwa senkrecht verlaufen und damit ihre
optimale Lage zur Erfassung des Greifgutes einnehmen.
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Die ungeteilte Ausbildung der Trägerplatten führt zu einem erhöhten
Platzangebot im Innenraum der Trägerplatten 3, so daß dort noch Umlenkmittel untergebracht
werden können, durch die die freien Enden der Schließseile 8, 9 zu einem Ort umgeleitet
werden können, an dem ein Seilausgleichshebel 10 so untergebracht werden kann, so
daß seine Funktion bei der Bewegung der Schaufeln 1, 2 nicht beeinträchtigt wird.
Der Seilausgleichshebel 10 ist um eine zentrale Achse 11 schwenkbar.
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Beim Anmeldungsgegenstand handelt es sich um einen Vierseilgreifer,
d.h. es sind je zwei Öffnungsseile 12, 12, die paarweise in einer oberen Traverse
zusammengeführt sind, an der z.B. über eine Ausgleichswippe die beiden Halteseile
des Hebezeugs angeschlagen werden, und zwei Schließseile 8,9 vorgesehen. Die öffnungsseile
12,13 sind an den Schaufeln 1, 2 befestigt und relativ zu den Schließseilen 8,9
bewegbar. Bei einer Hubbewegung nur der Schließseile 8,9 werden die Schaufeln aus
der in Fig. 2 dargestellten Lage in die in Fig. 3 dargestellte Lage gebracht, während
mit dem Stillstand der beiden Hebezeughalteseile und damit der vier öffnungsseile,
mit gleichzeitigem Nachlassen der Schließseile 8,9 der Öffnungsvorgang des Greifers
eingeleitet wird.
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Aus Fig. 1 - 3 ist der Verlauf der Schließseile 8,9
zu
erkennen. Die beiden Schließseile laufen zunächst in üblicher Weise auf zwei Einlaufrollen
14, 15 auf und werden von dort über Schließrollen 16 und 17 geleitet, die auf einer
Achse 18 gelagert sind, die zwischen den inneren Trägerplatten 3 angeordnet ist.
Von den Schließrollen 16, 17 verlaufen die Schließseile 8, 9 dann zu Schließrollen
19, 20, die auf einer Achse 21 gelagert sind, die ihrerseits in den Tragplatten
4 gelagert ist. Von den Schließrollen 19, 20 verlaufen die Schließseile 8, 9 dann
über zusätzliche Umlenkrollen 22, 23, die auf der Achse 24 angeordnet sind, auf
der auch die Einlaufrollen 14, 15 gelagert sind. Von dort verlaufen die Schließseile
zu den freien Enden 25 des Seilausgleichshebels 10, so daß damit Änderungen der
Seillänge durch Drehung des Seilausgleichshebels 10 um dessen Achse 11 ausgeglichen
werden können.
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Dadurch, daß die inneren Trägerplatten 3 ungeteilt sind, ergibt sich
der weitere Vorteil, daß die beiden Trägerplatten innen durch ein angeschweißtes
Abdeckblech 27 geschlossen werden können. Hierdurch liegt die gesamte, zwischen
den Trägerplatten 3 angeordnete Seilmechanik in einem wannenförmagen Körper und
ist dadurch in geöffnetem Zustand des Greifers weitgehend gegen ein Eindringen des
Greifgutes geschützt, wenn die Schaufeln auf das zu erfassende Greifgut abgesenkt
werden.
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