CH690372A5

CH690372A5 - Karusselltür.

Info

Publication number: CH690372A5
Application number: CH01992/95A
Authority: CH
Inventors: Theo Reuff
Original assignee: Geze Gmbh & Co
Priority date: 1994-07-15
Filing date: 1995-07-07
Publication date: 2000-08-15
Also published as: DE4425047A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Karusselltür mit mehreren Drehflügeln mit Antrieb.

Bekannte Karusselltüren, wie z. B. in DE-OS 4 221 083 beschrieben, verwenden zum Antrieb einen herkömmlichen Elektromotor, welcher das zentrale Drehkreuz, an der die Flügel starr befestigt sind, antreibt. Es ist hierfür ein relativ leistungsstarker Motor erforderlich. Die Karusselltürflügel sind mit dem Drehkreuz in der Regel dauerhaft starr verbunden. Für die Anwendung als Paniktür sind die Flügel an dem Drehkreuz über eine Arretiereinrichtung gehaltert, welche bei Normalbetrieb die Flügel am Drehkreuz starr hält und im Panikfalle auslöst, sodass die Flügel bei manuellem Andruck auslenkbar sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Karusselltür der eingangs genannten Art weiterzuentwickeln, sodass auch leistungsschwächere Motoren eingesetzt werden können. Ferner werden spezielle Ausführungen für Paniktüren angestrebt.

Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, dass die Flügel einzeln oder mehrere Flügel gruppenweise über separate Motoren angetrieben werden oder dass mehrere Motoren vorgesehen sind, welche verschiedenen Sektoren des Drehbereichs zugeordnet sind und die Flügel in den verschiedenen Sektoren über die jeweils zugeordneten Motoren angetrieben werden. Die Motoren können als herkömmliche Motoren, insbesonde elektromechanische Motoren oder auch als elektrische Linearmotoren ausgebildet sein.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass mehrere oder sämtliche Flügel derart gelagert sind, dass sie relativ zueinander bewegbar sind. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Flügel bei ausgeschaltetem Motor bzw. bei ausgeschalteten Motoren und/oder bei manuellem Andruck an den Flügel und/oder im Panikfall auslenkbar sind. Zur koordinierten Bewegung der Flügel im Normalbetrieb, bei dem die Flügel radial ausgerichtet um die Karusselltürdrehachse drehen, ist vorgesehen, dass die Flügel in speziellen Führungseinrichtungen zwangsgeführt sind oder dass die den Flügeln zugeordneten Motoren entsprechend synchronisiert geregelt werden.

Bei Verwendung von Linearmotoren kann die Panikfunktion grundsätzlich besonders einfach realisiert werden, indem bei abgeschaltetem bzw. stromlosem Motor die Panikauslenkung des Flügels z.B. automatisch eintritt.

Ferner sind Ausführungen möglich, bei denen die Flügel miteinander starr verbunden sind, z.B. auch mit herkömmlicher Lagerung in einem zentralen Drehkreuz oder dergleichen.

Weitere Merkmale von bevorzugten Ausführungen ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen.

In der nachfolgenden Beschreibung sind Ausführungsbeispiele in Verbindung mit Figuren erläutert.

Dabei zeigen:

Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Karusselltür mit Linearmotorantrieb, der sich zusammensetzt aus fünf sektionsweise arbeitenden Linearmotoren;
Fig. 2 eine schematische Frontansicht in Fig. 1;
Fig. 3 eine Detailansicht im Bereich III des Linearmotors in Fig. 2, wobei Primär- und Sekundärteil des Linearmotors geschnitten sind;
Fig. 4 eine Fig. 3 entsprechende Ansicht mit modifizierter Anordnung von Primärteil und Sekundärteil des Linearmotors;
Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf eine Karusselltür mit vier den einzelnen Flügeln zugeordneten koaxialen Linearmotoren, mit jeweils ringförmigem ortsfestem Primärteil;
Fig. 6 eine schematische Draufsicht auf eine Karusselltür mit vier den einzelnen Flügeln zugeordneten koaxialen Linearmotoren, mit jeweils ringförmigem ortsfestem Sekundärteil;

Fig. 7 eine schematische Draufsicht auf eine Karusselltür mit vier herkömmlichen Rotationsmotoren, welche mit einem gemeinsamen Zahnkranz zusammenwirken.

Die dargestellte Karusselltür 1 weist vier Flügel 2 auf, welche radial um eine zentrale Karusselltür-Drehachse 3 angeordnet sind. Die Flügel 2 sind in einem zentralen Lagergestell 40 drehbar. Das Lagergestell 40 ist ortsfest angeordnet, wobei seine zentrale Achse mit der Karusselltür-Drehachse 3 fluchtet. Jeder der Flügel ist in einem separaten Drehlager 40a gelagert, wobei jedes Drehlager in dem Lagergestell 40 drehbar um die zentrale Achse des LagergesteIls gelagert ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die DrehIager 40a in einem im Lagergestell angeordneten um die zentrale Achse 3 koaxialen Ringlager geführt. Die Flügel sind damit unabhängig voneinander drehbar. Um eine koordinierte Bewegung zu erhalten, ist eine weitere Führung der Flügel 2 vorgesehen. Sie kann dadurch realisiert werden, dass die Drehlager 40a an einer im Ringlager geführten Kette angeordnet sind.

Alternativ kann auch radial weiter aussen an den Flügeln eine Führung vorgesehen sein, vorzugsweise eine Rollenführung mit einer kreisbogenförmigen ortsfesten boden- oder trommelseitigen Führungsschiene zur Führung von an den Flügeln angeordneten Führungsrollen.

Die drehbaren Flügel 2 sind in einer ortsfesten Trommel 5 angeordnet, welche seitliche Trommelwände 5l, 5r und auf gegenüberliegenden Seiten einen Eingang 5e und einen Ausgang 5a aufweisen.

Zum Antrieb der Flügel 2 sind elektrische Linearmotoren 10 vorgesehen. Es sind fünf Linearmotoren vorgesehen, welche in einem zentralen Ring um die zentrale Karusselltür drehbar angeordnet sind. Die Linearmotoren 10 sind speziell aufgebaut. Sie weisen jeweils ein kreisbogenförmiges Primärteil 11 mit Wicklungen auf. Jedes kreisbogenförmige Primärteil erstreckt sich über einen Drehwinkelbereich von ca. 70 Grad. Die Primärteile sind so angeordnet, dass sie zusammen einen gemeinsamen ringförmigen Kranz mit Radius r bilden, der konzentrisch zur Karusselltür-Drehachse 3 in horizontaler Ebene angeordnet ist. Die benachbarten Primärteile schliessen jeweils mit geringem gegenseitigen Abstand aneinander an. Sie sind im dargestellten Fall ortsfest in der Trommeldecke 5d mit geringem Abstand oberhalb der Oberkanten der Flügel 2 angebracht.

Zur koordinierten Führung der Flügel kann auch ein weiterer koaxialer Ring mit Linearmotoren vorgesehen sein.

An der Oberkante der Flügel 2 ist jeweils ein Sekundärteil 12 gelagert. Jeder Flügel 2 weist ein separates Sekundärteil 12 auf. Das Sekundärteil 12 besteht aus in Nord/Süd-Richtung hintereinander angeordneten Primärmagneten. Das Sekundärteil 12 kann jeweils als relativ kurzes läuferartiges Bauteil, vorzugsweise der Krümmung des Primärteils 11 entsprechend bogenförmig gekrümmt ausgebildet sein. Eine derartige Krümmung des Sekundärteils ist insbesondere bei abgewandelten Ausführungen von Vorteil, bei denen das Sekundärteil länger ausgebildet ist und sich über einen grösseren Sektor erstreckt. Das Zusammenwirken von Primärteil 11 und Sekundärteil 12 ist wie bei herkömmlichen Linearmotoren an sich bekannt.

Bei diesem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 ist der Antrieb der Flügel 2 also aus mehreren Linearmotoren 10 zusammengesetzt. Die Linearmotoren 10 sind jeweils einzelnen Sektionen des Drehbereichs der Flügel 2 zugeordnet. Sie treiben die Flügel 2 jeweils nur in dem betreffenden Teilabschnitt des Drehbereichs an. Dies bedeutet, dass die Flügel in den verschiedenen Sektionen über die verschiedenen Linearmotoren 10 angetrieben werden.

Um einen konstanten Luftspalt 13 zwischen dem Primärteil 11 und dem Sekundärteil 12 zu gewährleisten, ist das Sekundärteil 12 jeweils in einem flügelfesten Schiebelager (Fig. 3, Fig. 4) vertikal verschiebbar, also senkrecht zur Flügelbewegungsrichtung verschiebbar gelagert. Zwischen den einander zugewandten Flächen von Primärteil 11 und Sekundärteil 12 ist eine Rolle 14 geschaltet, wie in Fig. 3 und 4 zu erkennen ist, welche auf dem Sekundärteil und dem Primärteil abrollt. Eine Druckfeder 15 sorgt dafür, dass das Sekundärteil 12, z.B. bei Höhenschwankungen des Flügels jeweils automatisch nachgestellt wird. Derartige Höhenschwankungen des Flügels 2 relativ zu dem ortsfesten Primärteil 11 können bei der Drehbewegung der Karusselltür auftreten.

Bei der in Fig. 3 im Detail dargestellten Anordnung ist das Schiebelager 12s mit Abstand über dem oberen Rand des Flügels 2 angeordnet, über einen Mitnehmer 12m am oberen Flügelrand befestigt. In dem Schiebelager 12s ist der Mitnehmer 12 und die Druckfeder 15 gelagert. Die Druckfeder 15 stützt sich mit einem Ende am oberen Boden des Schiebelagers und mit ihrem anderen Ende auf dem Sekundärteil ab.

Zwischen dem Schiebelager mit dem Sekundärteil 12 und der oberen Kante des Flügels 2 ist das Primärteil 11 angeordnet. Es ist über eine Halterung 11 mit dem Trommeldach 5d starr verbunden. Der konstante Luftspalt 13 wird über die zwischen dem Primärteil 11 und dem federbelasteten Sekundärteil 12 angeordnete auf beiden abrollende Rolle 14 gehalten.

Die Anordnung von Primärteil 11 und Sekundärteil 12 relativ zum Flügel 2 ist bei dem abgewandelten Ausführungsbeispiel in Fig. 4 derart, dass das Schiebelager 12s unmittelbar auf der Oberkante des Flügels 2 angeordnet ist und das Primärteil 11 auf der vom Flügel 2 abgewandten Seite des Sekundärteils 12 angeordnet ist. Das Primärteil 11 ist unmittelbar an der oberen Trommelwand 5d befestigt. Zur Einstellung des konstanten Luftspalts 13 zwischen Primärteil 11 und Sekundärteil 12 ist entsprechend wie in Fig. 3 eine auf beiden Teilen gleichzeitig abrollende Rolle 14 geschaltet. Der Andruck des Sekundärteils 12 erfolgt über die in der Schiebeführung 12s angeordnete Feder 15, die sich einerseits am Boden der Schiebeführung 12s bzw. an der Oberkante des Flügels 2 und mit ihrem anderen Ende am Sekundärteil 12 abstützt.

Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 5 weist jeder Flügel 2 einen separaten Linearmotor 10 für den gesamten Drehwinkelbereich auf. Es sind also im Falle der vier Flügel vier Linearmotoren vorgesehen. Die Linearmotoren 10 sind jeweils ringförmig mit unterschiedlichem Durchmesser ausgebildet. Sie sind konzentrisch zur Karusselltürdrehachse angeordnet. Jeder Linearmotor weist ein ringförmiges Primärteil 11 auf, welches ortsfest mit geringem Abstand oberhalb der Oberkante der Flügel 2 im Trommeldach 5d angeordnet ist. Das Primärteil 11 ist als fast geschlossener Ring ausgebildet, welcher sich in einem Winkelbereich geringfügig weniger als 360 Grad erstreckt.

Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 6 wird ebenfalls jeder Flügel 2 über einen separaten Linearmotor 10 angetrieben, wobei jedoch im Unterschied zu Fig. 5 das Sekundärteil 12 ortsfest und das Primärteil 11 am Flügel 2 gelagert ist. Es sind vier jeweils als koaxiale Ringe ausgebildete Linearmotoren 10 vorgesehen. Jeder Motor 10 weist ein Sekundärteil 12 auf, das als ortsfester Ring ausgebildet ist. An jedem Flügel 2 ist ein Primärteil 11 angeordnet, welches jeweils in Art eines relativ kurzen Läufers ausgebildet ist.

Bei dem in Fig. 7 dargestellten Ausführungsbeispiel sind vier herkömmliche E-Rotationsmotoren 10 eingesetzt. Jeder Flügel 2 weist einen solchen Rotationsmotor 100 auf. Die Motoren sind jeweils am Flügel fest gelagert. Sie weisen jeweils ein Abtriebsritzel 101 auf, das mit einem ortsfest, z.B. im Trommeldach 5d, angeordneten innenverzahnten gemeinsamen Zahnkranz 102 kämmt.

Claims

1. Karusselltür mit mehreren Drehflügeln, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel einzeln oder mehrere Flügel gruppenweise über separate Motoren angetrieben werden oder dass mehrere Motoren vorgesehen sind, welche verschiedenen Sektoren des Drehbereichs der Karusselltür zugeordnet sind und die Flügel in den verschiedenen Sektoren über die jeweils zugeordneten Motoren angetrieben werden.

2. Karusselltür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel jeweils über separate Motoren angetrieben werden.

3. Karusselltür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Motoren synchronisiert zueinander geregelt sind.

4. Karusselltür nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Motoren als Linearmotor ausgebildet ist.

5.

Karusselltür nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearmotor ein Primärteil mit Wicklung und ein Sekundärteil vorzugsweise mit Permanentmagnet aufweist und dass das Primärteil und/oder das Sekundärteil bogenförmig gekrümmt ist.

6. Karusselltür nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Primärteil ortsfest und das Sekundärteil mit dem Flügel mitbewegt, vorzugsweise flügelfest angeordnet ist oder umgekehrt.

7. Karusselltür nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das bogenförmige Primärteil und/oder das Sekundärteil um die Karusselltürdrehachse verläuft.

8.

Karusselltür nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Sektionen bogenförmiger Primärteile des Linearmotors um die Karusselltürdrehachse unter Ausbildung eines zusammengesetzten Ringes angeordnet sind und dass mindestens ein Flügel, vorzugsweise jeder Flügel, ein Sekundärteil des Linearmotors trägt, welches sektionsweise mit den bogenförmigen Primärteilen zusammenwirkt.

9. Karusselltür nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere separate Linearmotoren vorgesehen sind, welche vorzugsweise unterschiedlichen Durchmesser bzw. Radius aufweisen und zueinander koaxial angeordnet sind.

10.

Karusselltür nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet dass jeder Linearmotor ein koaxial um die Drehachse angeordnetes Primärteil und/oder Sekundärteil aufweist und dass ein Flügel, vorzugsweise jeder Flügel, ein Sekundärteil bzw. Primärteil trägt, das mit dem zugeordneten Primärteil bzw. Sekundärteil zusammenwirkt.

11. Karusselltür nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Motoren als Rotationsmotor ausgebildet ist.

12. Karusselltür nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor flügelfest oder ortsfest gelagert ist und das Motorabtriebsglied, vorzugsweise Abtriebswelle, mit einem ortsfesten bzw. flügelfesten Mitnehmer (102) zusammenwirkt.

13.

Karusselltür nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer bogenförmig gekrümmt ist, vorzugsweise koaxial um die Karusselltürdrehachse angeordnet ist.

14. Karusselltür nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer als Zahnkranz oder Reibkranz und das Abtriebsglied des Motors als Ritzel bzw. Reibrad ausgebildet ist.

15. Karusselltür nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere oder sämtliche Flügel derart gelagert sind, dass sie relativ zueinander bewegbar sind, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass bei abgeschaltetem Motor bzw. abgeschalteten Motoren und/oder bei entsprechendem manuellem Andruck und/oder im Panikfalle die Flügel auslenkbar sind.

16.

Karusselltür nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Flügel jeweils ein separates Drehlager oder dass mehrere vorzugsweise starr verbundene Flügel jeweils ein gemeinsames Drehlager aufweisen.

17. Karusselltür nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehlager bzw. die Drehlager um die Karusselltürdrehachse geführt sind, vorzugsweise in einem Ringlager verschiebbar geführt sind.

18. Karusselltür nach einem der Ansprüche 16 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass ein Drehlagergestell vorgesehen ist, in dem das Drehlager bzw. die Drehlager beweglich gelagert sind, wobei das Lagergestell vorzugsweise ortsfest angeordnet ist.