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"Rundfahrgeschäft"
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Die Lrfindung betrifft ein Rundfahrgeschäft mit um eine insbesondere
vertikale Achse rotierenden Auslegern, die an ihren freien Enden mit Gondeln versehen
sind. Diese Lösung kann auch als Karussell auf Vergnügungsmärkten bezeichnet werden.
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Bei der Benutzung von Rundfahrgeschäften soll eine außergewöhnliche
Bewegung stattfinden, damit ein hesonderes Gefühl vorhanden ist. Bei bisherigen
Rundfahrgeschäften ist der Bewegungsablauf überwiegend vorbestimmt. Es gibt Rundfahrgeschäfte,
bei denen der Benutzende die Höhenlage
der Rundfahrt einstellen
kann. Das bedeutet aber keine oder nur eine unwesentliche änderung der Fliehkraft.
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Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, mit einfachen
Mitteln ein Rundfahrgeschäft zu schaffen, bei dem der Benutzende neben der Rotation
um die vertikale Achse zusätzlich eine solche um eine horizontale Achse durchführen
und somit einen außergewöhnlichen Bewegungsablauf selbst steuern kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Rundfahrgesciiäft mit um
eine Achse rotierenden Auslegern, die an ihren freien Lnden mit Gondeln versehen
sind, erfindungsgemäß vorgeschlagen ,daß die Gondeln um Achsen um mehr als 3600
drehbar sind, die in der Rotationsebene der Ausleger angeordnet sind und quer dazu
verlaufen. Bei einer Rotation der Ausleger um eine vertikale Achse drehen sich dann
die Gondeln zusätzlich, vorzugsweise mit mehrfachem Umschlag, um eine in horizontaler
Ebene liegende Achse.
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Durch die erfindunysgemäße Lösung wird erreicht, dsß der benutzer
der vorgegebenen Umdrehung um dic vertikale Achse, die er selbst nicht beeinflussen
kann, eine Drehung um eine horizontale Achse durchführt. Die Uberlagerungen
dieser
beiden Drehbewegungen haben einen besonderen Effekt, der den Benutzer auf eine besondere,
aber vollkommen ungefährliche Art beansprucht.
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Um die Drehbewegung um eine horizontale Achse leicht einleiten zu
können und die Kräfte der @liehkraft zu nutzen und zur Drehbewegung um die horizontale
Achse wirksam zu machen, wird in weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung vorgeschlagen,
daß die in horizontaler Ebene angeordnete Drehachse außerhalb, vorteilhaft oberhalb
des Schwerpunktes der Gondel angeordnet ist.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgesc!ilagen, ciaß
die Gondel zwischen zwei Auslegern befestigt ist, die an ihren den die Lager für
die Drehachse der Gondel tragen. Durch diese Ausbildung wird ein in konstruktiver
und statitischer Hinsicht einfache Ausbildung gescjja£ien.
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Um die Fliehkraft zur Drei1bewegung der Gondel um eine horizcntale
Achse nutzbar zu machen, geht ein weiterer erfindungsgemäßer Vorschlag dahin, daß
an mindestens einem der Gondel zugeordneten Ausleger eine die Lage der Gondel haltendc
und deren Umdrehung sichernde, jedoch lösbare Sperrvorrichtung vorhanden ist. Sofern
die (Gondel bei Fahrgeschäften zufolqe ihres chwer1>unktes unter dem Drehpunkt
angeordnet und die Gondel dabei durch die Sperrvorrichtung
gegen
eine Drehung gesichert ist, dann wird bei der Drehung des Rundfahrgeschäftes um
die vertikale Drehachse diese ihrc ursprüngliche Lage haben, d.h. das ihr Scheerunkt
unterhalb der Drehachse angeordnet ist. Sofern bei ausreichender fahrt des Rundfahrgeschäftes
die Verriegelung gelöst wird, dann bewirkt die Fliehkraft die Einleitung der Drehbewegung
und führt zur Rotation der Gondel um die horizontale Achse.
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Ein weiterer erfindungsgemäßer Vorschlag geht dahin, dap an dem Drehturm
der Ausleger eine in horizontaler Ebene angeordnete Plattform vorhanden ist, an
der Kolben-Zylinder-Anordnungen befestigt sind, die jeweils den die Gondeln tragenden
lrägerpaaren zugecrdnet sind und diese wahlweise absenken oder anheben.
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Die Lrfindung ist in der Zeichnung beispielhaft dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 in Oberansicht das Rundfahrgeschäft, Fig. 2 das Rundfahrgeschäft nach Fig.
1 in einem vertikalen Schnitt, lig. 3 und 4 das Rundfahrgeschäft nach Fig. 2 in
weiteren Stellungen der Bewegung.
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Fig. 5 und 6 ein abgewandeltes RundfahrcJeschäft.
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Nach Fig. 1 sind an dem Drehturm 10 Auslegerpaare 11 und 11a, 12 und
12a, 13 und 13a sowie 14 und 14a mit zwei jeweils zugeordneten Laschen 15, 15a sowie
16 und 16a vorhandeln. Die Strebenpaare sind jeweils durch zugeordnete Querstrebe
17 miteinander verbunden. An dem Drehturm 10 ist eine Plattform 18 vorhanden, die
ebenfalls aus Fig. 2 hervorgeht. An dieser Plattform sind Kolben-Zylinder-Anordnungen
19 befestigt, wobei der ZylirJer an der Plattform 18 und die };olbenstarlge an der
Querstrebe 17 eines Auslegerpaares angelenkt ist.
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An den freien lenden eines jeden Auslegerpaares sind Lager 20, 20a
vorhanden, die die einer Gondel 21 zugeordnete Drehachse 22 tragen.
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Nachdem dieses Grundprinzip aus Zig. 1 beschrieben worden ist, sei
auf die Darstellungen in den Fig. 2 bis 4 eingegangen. Der Drehturm 10 wird angetrieben
über einen Antriebsmotor 23. Mit 24 ist ein aus Brcttern bestehender oden dargestellt,
der auf Balken 25, 25a aufliegt. Nachdeiri die Gondel von einer Person oder mehreren
Personen belegt und diese Personen sich gegebenenfalls in der Gondel durch Anschnallgurte
oder dergl. gesichert haben, wird das Fahrgeschäft um eine in strichpunktierter
Linie dargestellte vertikale Achse 26 in Rotation versetzt. Die Drehrichtung
ist
dabei gleichgilltig. Vorzugsweise erfolgt sie nach lig.
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1 in der Ansicht von oben und entgegen dem Uhrzeigersinn in Pfeilrichtung
26a.
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Fig. 2 zeigt im rechten Teil die Gondel 21 in walzenförmier Ausbildung,
deren Schwerpunkt, auch der Schwerpunkt der mit Personen besetzten Gondel, unterhalb
der Drehachse 22 vorhanden ist. Mit 27 ist eine am Ausleger 12 vorhandene und in
die Gondel eingreifende Verriegelung, beispielsweise in Gestalt eines Zapfens, vorhanden,
der axial seiner Lrstreckung in den Ausleger zurückgezogen werden kann, so daß damit
die Verbindung zu dem Ausleger unterbrochen wird.
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Fig. 2 zeigt im rechten sowie im linken Teil, daß die Verriegelung
27, die einen ausreichend bemessenen Abstand zu der Drehachse 22 hat, in Tätigkeit
ist und die Gondel so sichert, daß deren Schwerpunkt auch bei Rotation um die Achse
26, unterhalb des Drehpunktes ist. Während Fig. 2 im rechten Teil die Gondel in
Ruhestellung zeigt, zeigt rig. 2 im linkten Teil die Stellung der arretiertierten
Gondel bei um die Achse 26 rotierenden Fahrgeschäft. Durch die Eliehkraft sind die
Ausleger mit der Gondel anaehoten wo-den, und zwar bei nicht betätigter Kolbenzylinder-Anordrung
19.
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Sobald bei in Fahrt befindlichem Fahrgesc::IYi.t, wie Fig. 3 im rechten
Teil zeigt, der Riegel 27 gelöst wird, dann gibt die Fliehkraft der Gondel eine
Drehbewegung um die horizontale Achse 22 in angegebener Pfeilrichtung 28, d.h. von
unten
nach oben in Richtung von außen nach innen und dann wieder
unten von innen in Richtung nach außen. Diese Drehbewegung um die Achse 22 ist in
Fiq. 4 im rechten Teil in weiterer Darstellung angegeben. Es handelt sich um eine
Rotation um mehr als 3600. Es kann ein einmaliger oder mehrfacher Umschlag stattfinden.
Dieser Mehrfachumschlag kann durch motorischen Antrieb zusätzlich durch die Einleitung
und Ausführung durch die Fliehkraft stattfinden.
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lig. 4 zeigt im linken Teil, daß zusätzlich durch die Kolben zylinder-Anordnung
das Auslegerpaar, das die Gondel trägt, angehoben worden ist.
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Ls kann auch in der Weise vorgegangen werden, daß die auf die Gondel
ausgeübte Fliehkraft, die ein Ansteigen der Ausleger in die horizontale Ebene bewirkt,
durch die Kolbenfiylinder-Anordnung zunächst unterdrückt wird. Gleichzeitig wird
auch die Gondel über den Riegel 27 an einer Drehung um die Achse 22 gehindert. Mit
einem plötzlichen Freilassen der Nolben-Zylinder-Anordnung und gleichzeitiqem Lösen
der Verriegelung 27 gelangt dann das Auslegerpaar in die horizontale Ebene und die
Gondel in eine Rotation in angegebener Pfeilrichtung 28 um die Drehachse 22.
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Die Figuren 5 und 6 zeigen die Lösung, daß der Antriebsmotor 23 für
den Drehturm 10 mit den ebenfalls paarweise
angeordneten Auslegern,
die in gleicher Weise, wie zu den Fig. 2 bis 4 beschrieben, die Gondeln tragen,
an einem Auslegerarm 29 befestigt ist, der um die Achse 30 an dem Sockel 31 von
der horizontalen Stellung in eine vertikale Stellung verschwenkbar ist. Dies ist
in Fig. 6 dargestellt. Die Gondeln rotieren dann, sofern erwünscht, zusätzlich zur
Rotation mit den Auslegern um quer in deren Rotationsebene liegende Achsen 22, die
quer zur Drehachse 26 der Ausleger verläuft.
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- Patentansprüche -
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