DE19735737A1 - Repetiergewehr mit einer axial geführten Repetiereinheit - Google Patents
Repetiergewehr mit einer axial geführten RepetiereinheitInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Repetiergewehr mit
einer in einer Schiene axial geführten Repetiereinheit zum
Öffnen und Schließen des Patronenlagers.
Manche bekannte axial geführte Repetiereinheiten
werden durch einen am Verschluß befestigten Kammerstengel
bedient. Dabei sind zahlreiche Handbewegungen zum Entriegeln
und Verriegeln des Verschlusses erforderlich. Die Schießhand
(gewöhnlich die rechte Hand) muß nach oben zum Kammerstengel
geführt werden. Dies behindert ein schnelles Repetieren.
Auch wird die stabile Schulteranlage gestört, was den
Schießrhythmus beeinträchtigt und beispielsweise den Jagd
schützen bei mehreren Schüssen aufflüchtiges Wild zur
erneuten Zielerfassung zwingt.
Weiter sind sogenannte Pumpactionsysteme bekannt, bei
denen durch eine Zurück- und Vorwärtsbewegung des
Vorderschafts der Verschluß gesteuert wird. Diese Systeme
haben den Nachteil, daß beim Schießen von festen Gewehr
auflagen (beispielsweise Hochsitzbrüstungen) ein Repetieren
ohne Hochheben der Waffe unmöglich ist.
Bei den ebenfalls bekannten sogenannten Leveraction-
Repetiersystemen wird durch eine Ab- und Aufwärtsbewegung
des nach hinten verlängerten Abzugsbügels repetiert.
Weiter sind Handrepetierwaffen bekannt, deren Repe
tiervorgang von einem beweglichen Pistolengriff am Kolben
hals durch Schwenkung in der Waffenvertikalen gesteuert
wird. Nachteilig ist hierbei, daß das zum sicheren Schießen
erforderliche Stützdreieck aus Schulteranlage, Ellbogen und
Hand am Waffenschaft durch die Handgelenkbewegung beein
trächtigt wird.
Ein Repetiergewehr der einleitend genannten Art ist
aus der Druckschrift DE-A-195 30 793 bekannt. Hier wird eine
Repetiereinheit, bestehend aus dem Verschluß, der aus Ab
zugshahn und Abzugsbügel bestehenden Abzugsgruppe und dem
Pistolengriff, axial zurückgezogen beziehungsweise nach
vorne gedrückt. Dabei fährt ein Teleskopstück in den hohlen
Hinterschaft ein. Die Schießhand bleibt während des Repetie
rens am Pistolengriff.
Nachteilig ist bei diesem Gewehr, daß die mitzurück
fahrende Abzugsgruppe zur Schußauslösung sehr präzise posi
tioniert werden muß, was fertigungstechnische Schwierigkei
ten schafft, und daß bei einer eventuellen Waffenverschmut
zung oder einem nässebedingten Quellen des Schaftholzes sich
das Teleskopstück verklemmen kann. Außerdem muß zur Auf
hebung der Verriegelung der Repetiereinheit ein Sperrhebel
jeweils mit dem Daumen nach unten gedrückt werden, was
ergonomisch ungünstig ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gewehr der eingangs
genannten Art anzugeben, dessen Repetiereinheit weniger
störanfällig und einfacher in Herstellung und Bedienung ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß zur Repetiereinheit außer dem Verschluß des Patronen
lagers der Pistolengriff und der den Abzugshahn einrahmende
Abzugsbügel gehören und daß Leisten den Verschluß mit dem
Pistolengriff und dem daran befestigten Abzugsbügel zur
Repetiereinheit verbinden. Bezüglich von Merkmalen bevorzug
ter Ausführungsbeispiele der Erfindung wird auf die Unter
ansprüche verwiesen.
Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels mit Hilfe der beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Längsschnitt durch ein
erfindungsgemäßes Gewehr im Zustand der verriegelten Repe
tiereinheit, nachdem gerade geschossen wurde.
Fig. 2 zeigt dasselbe Gewehr im Längsschnitt mit
völlig geöffneten Verschluß nach dem Auswurf einer leeren
Patrone.
Fig. 3 zeigt vergrößert und im Längsschnitt den
Mechanismus zur Verriegelung der Repetiereinheit in der
Sperrstellung.
Fig. 4 zeigt denselben Mechanismus in der entsperr
ten Stellung.
Fig. 5 zeigt in einer anderen Längsschnittdarstel
lung den Mechanismus zur Entsicherung des Abzugshahns in der
entsicherten Stellung.
Fig. 6 zeigt dasselbe Detail in der gesicherten
Stellung.
Anhand der Fig. 1 und 2 wird nun der allgemeine
Aufbau des erfindungsgemäßen Repetiergewehres erläutert. Das
Gewehr besitzt zwischen dem Lauf (in den Figuren links) und
dem Hinterschaft eine Repetiereinheit, die zwischen den in
den beiden genannten Figuren dargestellten Endstellungen
axial verschoben werden kann. Die Repetiereinheit besteht
aus dem Verschluß 1, dem Pistolengriff 2 und dem daran
montierten Abzugsbügel 6. Der Pistolengriff 2 und der Ab
zugsbügel 6 sind mit dem Verschluß 1 über zwei zu beiden
Seiten der Laufachse in je einer Nut geführte L-förmige
Leisten miteinander verbunden. In der
geschlossenen Stellung (Fig. 1) dringt der Verschluß 1 in
ein Verschlußlager 4 ein, und ein Abzugshahn 5 befindet sich
griffbereit für die den Pistolengriff umklammernde Hand des
Schützen in der Nähe des Pistolengriffs 2.
In der anderen Endstellung (Fig. 2) ist der Ver
schluß zurückgezogen und die Kammer ist geöffnet. Der Ab
zugshahn 5 ist weit vom Pistolengriff innerhalb des Abzugs
bügels 6 entfernt und durch den Bügel geschützt.
Am rückseitigen Ansatz des Pistolengriffs 2 ist noch
ein federbelasteter Drücker 7 angeordnet, dessen Funktion
weiter unten anhand der Fig. 3 bis 6 erläutert wird.
Aufgrund der Lage am rückseitigen Ansatz des Pisto
lengriffs wird der Drücker 7 ohne weiteres beim Schließen
der Repetiereinheit gegen den Pistolengriff 2 gedrückt und
beim Öffnen losgelassen.
In den Fig. 3 und 4 ist zu sehen, daß die Bewegung
des Drückers durch ein Langloch 8 im Pistolengriff geführt
und begrenzt wird. Der Drücker 7 trägt seinerseits einen
Führungsstift 11, der in einem Langloch 10 einer am Pisto
lengriff 2 angelenkten Sperrklinke 9 beweglich ist. Dieses
Langloch 10 ist so gestaltet, daß die Sperrklinke 9 bei
gedrücktem Drücker 7 während der Schließbewegung der Repe
tiereinheit gegen einen federbelasteten Sperrbolzen 12 stößt
und dieses zurückweichen läßt, bis die Repetiereinheit ganz
in der geschlossenen Endstellung angelangt ist. Erst jetzt
kann der Sperrbolzen 12 wieder in seine Ruhestellung überge
hen, in der die Sperrklinke 9 durch den Sperrbolzen ver
riegelt wird. Diese Stellung ist in Fig. 3 zu sehen.
Wird dagegen der Drücker 7 losgelassen und kann
aufgrund seiner (nicht dargestellten) Rückstellfeder wieder
in seine Ruhestellung (Fig. 4) übergehen, dann wird die
Sperrklinke 9 wieder aus der Verriegelungsstellung befreit,
so daß die Repetiereinheit nach hinten gezogen werden kann.
In den Fig. 5 und 6 sieht man eine Sicherungs
klinke 13, die vom Drücker 7 ebenfalls über den Führungs
stift 11, der nicht nur im Langloch 10 der Sperrklinke 9,
sondern auch in einem Langloch 14 der Sicherungsklinke 13
gleitet, gesteuert wird. Auch diese Sicherungsklinke 13 ist
am Pistolengriff angelenkt und drückt ein Sicherungsblech 15
gegen die Kraft einer nicht dargestellten Feder in die in
Fig. 5 gezeigte Stellung, wenn der Drücker 7 in der ver
riegelten Stellung der Repetiereinheit niedergedrückt wird.
Dabei gibt ein Fenster 16 im Sicherungsblech 15 den Abzugs
hahn 5 frei, so daß dieser bei Betätigung eine Druckpunkt
schraube 17 erreichen kann. Ist der Drücker dagegen nicht
gedrückt, dann schiebt sich das Sicherungsblech 15 durch die
Kraft einer nicht dargestellten Rückstellfeder zwischen den
Abzugshahn 5 und die Druckpunktschraube 17 und verhindert
einen ungewollten Schuß.
Die Repetiereinheit arbeitet folgendermaßen:
Zum Schließen des Verschlusses 1 drückt man den Pistolen
griff 2 nach vorne und aktiviert dabei durch Druck auf den
Drücker die Griffsicherung über die Sperrklinke 9. Nachdem
diese Klinke am Ende der Bewegung der Repetiereinheit den
Sperrbolzen passiert hat, wird dieser durch Federkraft nach
unten gedrückt, so daß ein ungewolltes Wiederöffnen des
Verschlusses 1 verhindert wird. Zugleich kippt die Siche
rungsklinke 13 nach vorne, so daß der Abzugshahn entsichert
wird.
Zum Öffnen der Repetiereinheit nach einem Schuß wird
einfach die Umfassung des Pistolengriffs 2 gelockert, wo
durch der Drücker 7 in seine Ruhestellung kommt. Dadurch
wird die Sperrklinke 9 nach unten gezogen und kann den
Sperrbolzen 11 passieren. Zugleich schwenkt die Sicherungs
klinke 13 zurück, so daß das Sicherungsblech 15 den Abzugs
hahn 5 wieder blockiert. Die Repetiereinheit kann nun, ohne
daß der Schütze die Hand vom Pistolengriff 2 nimmt, zurück
gezogen werden.
Sollte aufgrund einer Fehlbedienung der Verschluß 1
nicht ganz geschlossen worden sein, d. h. daß die Klinke 9
nicht hinter den Sperrbolzen 12 eingerastet ist, dann befin
det sich die Sicherungsklinke 13 noch in einem ausreichenden
Abstand vom Sicherungsblech 15 und kann dieses nicht ver
schieben. Ein Entsichern des Gewehrs in dieser unverriegel
ten Stellung ist also ausgeschlossen.
Die Erfindung ist nicht in allen Einzelheiten auf das
dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann ins
besondere die Funktion der Verriegelung der Repetiereinheit
auch durch anders gestaltete und anders betätigte Mechanis
men bewirkt werden. Ähnliches gilt für die Entsicherung des
Abzugshahns 5 über das Sicherungsblechs 15.
Das erfindungsgemäße Repetiergewehr eignet sich für
Jagd-, Sport- und Scharfschützen gleichermaßen. Aufgrund der
Tatsache, daß der Abzugshahn nicht zur Repetiereinheit
gehört, sondern fest am Gewehr gegenüber einer Druckpunkt
schraube 17 angelenkt ist, ergibt sich eine fertigungstech
nische Vereinfachung und ein weniger störanfälliger Betrieb.
1
Verschluß
2
Pistolengriff
3
Leiste
4
Verschlußlager
5
Abzugshahn
6
Abzugsbügel
7
Drücker
8
Langloch
9
Sperrklinke
10
Langloch
11
Führungsstift
12
Sperrbolzen
13
Sicherungsklinke
14
Langloch
15
Sicherungsblech
16
Fenster
17
Druckpunktschraube
Claims (6)
1. Repetiergewehr mit einer in einer Nut axial
geführten Repetiereinheit zum Öffnen und Schließen des
Patronenlagers, dadurch gekennzeichnet, daß zur Repetier
einheit außer dem Verschluß (1) der Pistolengriff (2) und
der den Abzugshahn (5) einrahmende Abzugsbügel (6) gehören
und daß Leisten (3) den Verschluß (1) mit dem Pistolengriff
(2) und dem daran befestigten Abzugsbügel (6) zur Repetier
einheit verbinden.
2. Gewehr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei L-förmige Leisten (3) zu beiden Seiten der Achse
des Laufs in Nuten gleiten und mit dem kürzeren Ende am
Verschluß (1) sowie dem längeren Ende am Pistolengriff (2)
bzw. dem Abzugsbügel (6) verankert sind.
3. Gewehr nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß am rückseitigen Ansatz des
Pistolengriffs (2) ein federbelasteter Drücker (7) ange
bracht ist, der die Repetiereinheit in der Schließstellung
verriegelt und den Abzugshahn (5) entsichert, wenn er nie
dergedrückt wird.
4. Gewehr nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drücker (7) mit einer Sperrklinke (9) gekoppelt ist,
die je nach der Drückerposition eine erste Stellung, in der
sie bei der Schließbewegung einen federbelasteten Sperr
bolzen (12) erst zurückschiebt und dann hinter diesem ein
rastet, oder eine zweite Stellung einnimmt, in der sie unter
dem Sperrbolzen (12) zurückweicht, wobei die erste Stellung
durch Drücken des Drückers (7) erreicht wird.
5. Gewehr nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Drücker (7) mit einer Sicherungsklinke (13)
gekoppelt ist, die je nach Drückerposition eine erste
Stellung, in der sie in der Schließstellung der Repetier
einheit den Abzugshahn entsichert, oder eine zweite Stellung
einnimmt, in der der Abzugshahn (5) gesichert ist, wobei die
erste Stellung durch Drücken des Drückers (7) erzielt wird.
6. Gewehr nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abzugshahn (5) mit einem federbela
steten Sicherungsblech (15) zusammenwirkt, das von der
Sicherungsklinke (13) in der Schließstellung der Repetier
einheit betätigbar ist.
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