DE19732145C2 - Verfahren zum Verlegen von Belägen auf Untergründe sowie Spachtelmassenmörtel und dessen Verwendung zur Herstellung eines selbsttragenden Untergrundes - Google Patents
Verfahren zum Verlegen von Belägen auf Untergründe sowie Spachtelmassenmörtel und dessen Verwendung zur Herstellung eines selbsttragenden UntergrundesInfo
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- DE19732145C2 DE19732145C2 DE1997132145 DE19732145A DE19732145C2 DE 19732145 C2 DE19732145 C2 DE 19732145C2 DE 1997132145 DE1997132145 DE 1997132145 DE 19732145 A DE19732145 A DE 19732145A DE 19732145 C2 DE19732145 C2 DE 19732145C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verlegen von Belägen
auf Untergründe sowie einen Spachtelmassenmörtel und dessen
Verwendung zur Herstellung eines selbsttragenden Untergrundes
durch Auftragen auf ein noppengeprägtes Polypropylen-Gitterge
webe.
Im Bereich von Wohnungen, Verwaltungsgebäuden, Warenhäusern so
wie Industrie- und Sporthallen werden die verschiedenartigsten
Bodenbeläge, wie Gummi, Linoleum, Polyolefine, Polyvinylchlori
de, Teppiche, Holz, Parkett und/oder Keramik, verklebt. Die
vorhandenen Untergründe, wie Rohbeton oder Estriche, aber auch
verformungswillige Untergründe, wie Holzdielung oder Fertigaus
baubodensysteme, müssen unter anderem den nachfolgenden DIN-Vor
schriften entsprechen:
DIN 18 353 "Estrichböden",
DIN 18 354 "Asphaltbelagsarbeiten",
DIN 18 560 "Estriche im Bauwesen",
DIN 18 365 "Bodenbelagsarbeiten",
DIN 18 156 "Stoffe für keramische Bekleidungen im Dünnbett verfahren" und
DIN 18 157 "Ausführung keramischer Bekleidungen im Dünn bettverfahren".
DIN 18 353 "Estrichböden",
DIN 18 354 "Asphaltbelagsarbeiten",
DIN 18 560 "Estriche im Bauwesen",
DIN 18 365 "Bodenbelagsarbeiten",
DIN 18 156 "Stoffe für keramische Bekleidungen im Dünnbett verfahren" und
DIN 18 157 "Ausführung keramischer Bekleidungen im Dünn bettverfahren".
Estriche sind sogenannte Mörtellastverteilungsplatten, die im
Verbundverfahren entweder direkt oder schwimmend auf Dämmun
terlagen auf die vorhandene Rohdecke aufgetragen werden. Ihre
zum Teil grobflächige Oberflächenstruktur verlangt besonders
für dünne Bodenbeläge oft einen Glättfinish in Form eines ver
fließenden Spachtelmassenauftrags (Fließmörtels) zur gleichmä
ßigen Aufnahme des Klebstoffs für den jeweiligen Bodenbelag.
Handelsübliche Spachtelmassenmörtel, kurz auch Spachtelmörtel
oder Spachtelmassen genannt, sind Zementkombinationen mit Addi
tiven, wie redispergierbaren Kunststoffpulvern und Füllstoffen.
Sie werden mit Wasser angerührt und mit einer Glättkelle oder
einem Stielstahlschieber verteilt. Nach ihrer Durchtrocknung
wird der Klebstoff mit einer Kellenzahnleiste aufgetragen und
darin der Bodenbelag eingedrückt.
Spachtelmassen und Fließmörtel sind in zahlreichen Veröffentli
chungen beschrieben. Allen derartigen Veröffentlichungen liegen
als mineralische Bindemittelkombination Ettringitbildner zu
grunde, d. h. bestimmte tricalciumaluminathaltige Zemente mit
Calciumsulfat, die in der Lage sind, große Mengen Wasser
kristallin zu binden (31 Mol Kristallwasser). Das Anrührwasser
dieses Spachtelmassenaufbaus verdunstet nicht mehr und kann
nicht mehr klebstoff- bzw. belagschädigend wirken. Er ist in
der Literatur, z. B. in DE 26 26 126 A1, als Quellzement des
Typs K beschrieben. Die bekannten, vorveröffentlichten Ver
flüssiger und Beschleuniger sorgen für einen guten Verlauf und
ein gutes Ausbreitmaß des Spachtelmörtels.
In der älteren DE 196 20 176 A1 ("Verfahren zum Verlegen von
Belägen auf Untergründe") wird eine Spachtelmasse auf der Basis
des genannten mineralischen Quellzements vom Typ K unter Zugabe
mineralischer Füllstoffe, redispergierbarer Kunststoffpulver,
der Verflüssiger und Hydrophobierer 2,3,4,5-Tetrahydroxyadipin
säure bzw. 2,5-Furandicarbonsäure sowie kurzfaseriger, einzel
faseraktiver Polyesterfasern beschrieben.
Mit Hilfe dieser Spachtelmasse - und von ebenfalls in der DE 196 20 176 A1
beschriebenen Klebstoffen - werden. Bodenbeläge
mit dem Untergrund dauerhaft verbunden. Es kann jedoch erfor
derlich sein, Bodenbeläge und auch die Spachtelmasse wieder vom
Untergrund zu entfernen.
Aus der DE 32 18 988 A1 ist eine mit hervorstehenden Noppen
versehene Bahn aus einem vulkanisierten Gemisch aus einem
Elastomeren und Korkmehl bekannt, in die sandwichartig ein
ursprünglich planes Gittergewebe aus beispielsweise Polyester
fäden eingebettet ist, das nach dem Einbetten sich in die
Noppen erstreckende Ausbeulungen aufweist, um die Noppen zu
stabilisieren, d. h. ihre Absehbarkeit zu vermindern. Die Bahn
ist nicht als Untergrund für einen Belag, sondern als selb
ständiger Fußbodenbelag verwendbar. Die Ausgleichsfunktion
eines Spachtelmassenauftrages als Fließmörtel oder Glättfinish
vermag sie nicht zu erfüllen, schon wegen ihrer durch die
hervorstehenden Noppen verursachten unebenen Oberfläche nicht.
Wegen ihrer komplizierten Herstellung auf einer Rotationsvulka
nisiermaschine käme die Bahn außerdem aus Kostengründen nicht
für eine Verwendung als Ausgleichsschicht für unebene Unter
gründe in Betracht.
Aus der DE 30 28 559 A1 ist ein ausschließlich mit Wasser
anzumachender Trockenmörtel auf der Basis von Portlandzement,
Tonerdeschmelzzement und Calciumsulfat für elastische Aus
gleichsmassen zum Auftragen auf beliebige, auch federnde Unter
gründe bekannt. Er enthält zur Erzielung der erwünschten Ela
stizität in großer Menge elastomere Bestandteile, wie Gummi in
pulvriger oder kleinteiliger Form sowie verhältnismäßig geringe
Mengen an redispergierbarem Kunststoffpulver, wie Polyvinyl
acetat. Soll die Ausgleichsmasse später wieder entfernbar sein,
muß vor ihrem Auftrag eine Schaumstoffplatte oder sonstiges
geeignetes Trennelement auf den Untergrund ausgelegt werden,
die die Ausgleichsmasse nicht durchdringt. Der angemachte
Trockenmörtel ist auch nicht selbstverlaufend, sondern muß
häufig mit einer Glättschicht versehen werden, bevor ein Kleb
stoff aufgetragen werden kann. Wird Gummi als elastomerer
Bestandteil verwendet, was bevorzugt ist, ergeben sich Emis
sions- und Geruchsprobleme.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens,
das es ermöglicht, daß Spachtelmassenmörtel vom Festuntergrund
wieder entfernt werden kann, ohne daß größere mechanische
Arbeiten durchgeführt oder vor dem Aufbringen Trennelemente
gelegt werden müßten. Weiter soll ein Spachtelmassenmörtel zur
Verfügung gestellt werden, der vom Festuntergrund wieder ent
fernt werden kann, ohne daß größere mechanische Arbeiten durch
geführt oder vor dem Aufbringen Trennelemente verlegt werden
müßten, der ferner in frisch angemachtem Zustand selbstver
laufend sowie in trockenem Zustand hochflexibel ist und der
sehr niedrige Emissionsraten aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum
Verlegen von Belägen auf Untergründe gelöst, wobei
- a) auf die Untergründe eine noppengeprägte Polypropylenplatte ausgelegt wird,
- b) darauf ein Gemisch aus
- - einer Spachtelmasse auf der Basis von Portlandzement, Tonerdeschmelzzement und Calciumsulfat, die zur Bildung einer Ettringitphase geeignet und mit
- - 0,15 bis 1 Gew.-% Verflüssiger in Form von 2,3,4,5-Tetra hydroxyadipinsäure oder 2,3,4,5-Tetrahydroxyadipinsäure, die bis zu 50 Gew.-% durch Citronensäure, Weinsäure, Glu consäure, Äpfelsäure und/oder Milchsäure und/oder deren Alkalisalze ersetzt ist, und
- - 0,5 bis 5 Gew.-% kurzstapeligen Polyesterfasern mit konisch abnehmendem Durchmesser versetzt ist,
- - einer hochflexiblen wäßrigen eine maximale Emission von 200 µg/m3 Gesamt-VOC aufweisenden Copolymerdispersion auf Acryl säureesterbasis mit Acrylnitrilanteil
- - und einem Rundkornsand von 0,7 bis 1,2 mm Korndurchmesser, welche der Spachtelmasse im Gew.-Verhältnis 1 : 1 : 1 beigemischt sind,
- c) anschließend eine wäßrige Kunstharzdispersion
- - die einen Wassergehalt von nicht mehr als 15 Gew.-%,
- - einen Klebrigmacher auf der Basis natürlicher Harzester und/oder von Kunstharzen, der auf einen pH-Wert von 4 bis 10 eingestellt ist,
- - und einen Emulgator auf der Basis von sulfatierten und/oder sulfonierten Hydroxyoctadecensäuren und/oder deren hoch molekularen Triglyceriden in einer Menge von 1 bis 5%, bezogen auf das Gewicht der Kunstharzdispersion, aufweist,
- d) und danach der Belag darauf verlegt wird.
Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Spachtelmassenmörtel
aus
einer Spachtelmasse auf der Basis von Portlandzement, Tonerdeschmelzzement und Oalciumsulfat, die zur Bildung einer Ettringitphase geeignet ist, enthaltend
einer Spachtelmasse auf der Basis von Portlandzement, Tonerdeschmelzzement und Oalciumsulfat, die zur Bildung einer Ettringitphase geeignet ist, enthaltend
- - 0,15 bis 1 Gew.-% Verflüssiger in Form von 2,3,4,5-Tetra hydroxyadipinsäure oder 2,3,4,5-Tetrahydroxyadipinsäure, die bis zu 50 Gew.-% durch Citronensäure, Weinsäure, Glu consäure, Äpfelsäure und/oder Milchsäure und/oder deren Alkalisalze ersetzt ist, und
- - 0,5 bis 5 Gew.-% kurzstapelige Polyesterfasern mit konisch abnehmenden Durchmesser,
- - und wobei dieser Spachtelmasse im Gew.-Verhältnis 1 : 1 : 1
- - eine hochflexible, wäßrige, eine maximale Emission von 200 µg/m3 Gesamt-VOC aufweisende Copolymerdispersion auf Acryl säureesterbasis mit Acrylnitrilanteil
- - und ein Rundkornsand von 0,7 bis 1,2 mm Korndurchmesser beigemischt sind.
Schließlich ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung des
Spachtelmassenmörtels zur Herstellung eines selbsttragenden
Untergrundes durch Auftragen des Spachtelmassenmörtels auf ein
noppengeprägtes Polypropylengittergewebe.
Die folgenden Abbildungen erläutern die Erfindung. Es stellen
dar:
Fig. 1 die Wiedergabe einer Fotografie eines gemäß der Er
findung verwendeten Polypropylen-Gittergewebes;
Fig. 2 die Wiedergabe einer Fotografie des Gittergewebes
gemäß Fig. 1, wobei die Noppen mit dem neuen
Spachtelmassenmörtel gefüllt sind,
Fig. 3 eine schematische Zeichnung des Gittergewebes gemäß
Fig. 1, teilweise mit Auftrag des Spachtelmassenmör
tels mit den im Mörtel eingebetteten und an den
Bruchkanten aus ihm herausragenden Polyesterkurz
fasern und
Fig. 4 die Wiedergabe einer Fotografie der Rückseite des ge
spachtelten Gittergewebes gemäß Fig. 1 mit deutlich
sichtbarem Durchlauf des Spachtelmassenmörtels im
Noppenbereich.
Um einen hochelastischen, selbsttragenden Spachtelmassen-Unter
grund zu schaffen, wird somit eine noppengeprägte Polypropylen
platte auf den Untergrund ausgelegt, durch deren Gittergewebe
ein nicht wie bisher mit Wasser, sondern im Verhältnis 1 : 1 mit
einer hochflexiblen Kunstoff-Dispersion auf Acrylsäureesterba
sis mit Acrylnitrilanteil angerührter Spachtelmassenmörtel aus
Quellzement vom Typ K teilweise hindurchtreten gelassen wird.
Die Platte (Fig. 1) besitzt vorzugsweise eine Größe von
1 m × 2,5 m. Das noppengeprägte Polypropylen-Gittergewebe hat
vorzugsweise eine Noppenhöhe von 5 mm. Vorzugsweise sind Noppen
von 15 mm Durchmesser in gleichmäßigem Abstand von 10 mm, ge
messen von Noppenrand zu Noppenrand, über die gesamte Platte
verteilt. Das Gittergewebe hat vorzugsweise quadratische Faden
kreuzpunkte von 2,5 mm × 2,5 mm Größe. Der selbstverlaufende
Spachtelmassenmörtel muß eine Kornfeinheit von 1,5 mm oder
darunter aufweisen, damit er die Öffnungen zwischen den Faden
kreuzpunkten durchdringen kann, um direkt auf dem Untergrund zu
haften. Die mit Spachtelmassenmörtel auszufüllenden Noppen
drücken das Polypropylen-Gittergewebe gleichmäßig nach unten.
Der Spachtelmassenmörtel ist auf Grund der Verwendung der neuen
Dispersion im Vergleich zur Spachtelmasse gemäß DE 196 20 176 A1
so hochelastisch, daß er problemlos mit der Polypropylen
platte Bewegungen verformungsaktiver Untergründe (Holzdielen)
aufnehmen kann, ohne zu reißen oder ohne sich selbst zu ver
formen. Es braucht des weiteren keine Altbelagsentfernung zu
erfolgen.
Die gefüllten Noppen (Fig. 2) von 5 mm Dicke (Höhe) sorgen für
einen spannungsfrei austrocknenden Spachtelmassenausgleich. Bei
einer Mindestauftragsstärke des Spachtelmassenmörtels von 13 mm
erhält man einen selbsttragenden, hochflexiblen Spachtelmassen
untergrund (Fig. 3, rechter Teil) zur Aufnahme aller bekannten
zu verklebenden Fußbodenbeläge, wie PVO, Polyolefine, Gummi,
Linoleum, Teppiche oder Parkett, wobei zum Verkleben die weiter
unten beschriebenen Dispersionsklebstoffe dienen. Ein derarti
ger Belagsuntergrund kann zu gegebener Zeit ohne großen Aufwand
vom Festuntergrund entfernt werden, ohne daß man mechanische
Arbeiten durchführen muß.
Der erfindungsgemäß einzusetzende Verflüssiger 2,3,4,5-Tetrahy
droxyadipinsäure kann bis zu 50% durch andere Verflüssiger auf
der Basis von Hydroxycarbonsäuren und/oder deren Alkalisalzen,
wie Citronensäure, Citrate, Weinsäure, Tartrate, Gluconsäure,
Gluconate, Äpfelsäure und/oder Milchsäure, ersetzt sein. Die
dadurch erreichte Verflüssigung ist so groß, daß die im bekann
ten Vicat-Ring erzielbaren Ausbreitmaße erheblich vergrößert
werden. Dabei werden weder das Porenvolumen noch die Menge an
Lufteinschlüssen erhöht, d. h. es wird eine porenfreie Mörtel
verflüssigung erzielt.
In diesen Spachtelmassenmörtel werden 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgemisch, bruchsichere, kurzstapelige oder kurzfa
serige, d. h. eine Länge unter 25 mm aufweisende, einzelfaser
haftaktiv ausgerüstete Polyesterfasern mit konisch abnehmendem
Durchmesser eingebaut. Als "kurzstapelig" werden Fasern unter
25 mm Länge, als "langstapelig" solche über 25 mm Länge be
zeichnet (vgl. "Das moderne Teppich-Lexikon", rst-Verlag, Du
denhofen, 2. Auflage 1989, Seite 127).
Durch die extrem hohe Verflüssigung des Mörtels haften die
Spachtelmassenteilchen an den Fasern durch van der Waals'sche
Kräfte, elektrostatische Kräfte und Flüssigkeitsbrücken. Die Fa
serenden dringen durch die Spachtelmassen-Oberfläche, ohne den
Glättungsprozeß zu stören.
Zur Erhöhung der Hydrophobie der Massen nach der Erfindung er
folgt vorzugsweise ferner der Zusatz von 0,1 bis 1 Gew.-% einer
2,5-Furandicarbonsäure. Freie Calciumionen aus der Typ-K-Quell
zement-Grundlage werden auf diese Weise an die Carboxylgruppen
gebunden, so daß eine weitere Erhöhung der Verflüssigung
und/oder eine erhöhte Hydrophobie erreicht und eine Anlösung
und ein Ablösen der Spachtelmassen-Oberfläche im Mikrometerbe
reich (Oberflächenhaut) beim Einlegen und Verkleben eines
Bahnbelags durch Wassereinwirkung aus höher wasserbasierten,
lösungsmittelfreien Dispersionsklebstoffen sicher verhindert
wird.
Auf den mit dem Spachtelmassenmörtel nach der Erfindung ver
sehenen Untergrund wird ein neuer Klebstofftyp (Kunststoff
dispersion, wie in DE 196 20 176 A1 beschrieben) zum dauer
haften Verbund mit dem verformungssicheren Bodenbelag aufgetra
gen. Dem Klebstoff sind vorzugsweise die gleichen Polyesterfa
sern beigemischt wie dem Spachtelmassenmörtel, nur besitzen sie
eine Länge von über 25 mm, sind also längerstapelig. Ihre Menge
beträgt vorzugsweise 0,3 bis 1,5%, bezogen auf das Gewicht des
Klebstoffes.
Zur Erzielung eines sehr geringen Wassergehalts des Klebstoffs
werden Klebrigmacher auf der Basis Kunstharze und/oder natürli
che Harzester anemulgiert und in an sich bekannte Kunststoff
dispersionen eingetragen, die bereits selbst Klebewirkung zei
gen. Der Erfindung liegen die hervorragenden Emulgiereigen
schaften sulfatierter und/oder sulfonierter Hydroxy-octadecen
säuren und/oder deren hochmolekularer Triglyceride zugrunde.
Ihr Einsatz bei Klebrigmachern ist neu. Die sauren Sulfonsäuren
werden mit hochkonzentrierten Alkalien, wie Natrium- und bzw.
oder Kaliumhydroxid, Triethanolamin und/oder Amino-2-methyl-1-
propanol, neutralisiert. Der pH-Wert kann variabel von pH 4 bis
pH 10 eingestellt werden, wobei dem Amino-2-methyl-1-propanol,
das vorzugsweise in einer Menge von 0,15 bis 1 Gew.-% der
Kunststoffdispersion zugesetzt wird, die Rolle des pH-Stabili
sators zukommt. Die fertigen Klebstoffe enthalten weniger als
15 Gew.-% Wasser. Dadurch wird es ermöglicht, daß wasser
empfindliche Bodenbeläge, wie Linoleum oder Elastomerbeläge, im
Naßeinlegeverfahren (Einlegen in das frische Klebstoffbett)
formstabil verklebt werden können.
Bei Auftrag des Klebstoffs auf die Spachtelmasse des selbsttra
genden Untergrundes tritt gemäß der Erfindung ein inniger Fa
serendenverbund der kurzstapeligen Fasern in der Spachtelmasse
mit den längerstapeligen Fasern des Klebstoffs ein. Eine gleich
gute Affinität wird zum Belag erzielt. Ein Wegdrücken der gesam
ten frischen Klebefuge nach Frequentierung bzw. handwerklich
notwendiger Belastung ist ausgeschlossen.
Wird ein ohne Zusatz von 2,3,4,5-Tetrahydroxyadipinsäure und
ggfs. 2,5-Furandicarbonsäure hergestellter Spachtelmassenmörtel
auf einen Untergrund aufgetragen und mit ihm ein PVC-, Lino
leum-, Gummi- oder Teppich-Bahnenbelag mit handelsüblichen,
wasserbasierten Dispersions- Klebstoffen (Wassergehalt zwischen
25 und 35%) verklebt und werden die Bahnenenden aus verlegungs
technischen Gründen umgeschlagen, so bleibt an der Belags
rückseite im µm-Stärkenbereich die Spachtelmassenoberflächen
haut hängen. Dieser Belagsteil kann nicht erneut verklebt
werden. Er muß herausgenommen und entsorgt und der oberflächen
geschädigte Spachtelmassenmörtel muß neu überspachtelt werden.
Der Spachtelmassenmörtel gemäß der Erfindung in Verbindung mit
dem erfindungsgemäß verwendeten, wasserarmen (max. 15 Gew.-%
Wasser) und emissionsarmen Dispersions-Klebstoff verhindert
durch die Kombination mit dem Verflüssiger 2,3,4,5-Tetrahy
droxyadipinsäure, dem ggf. mitverwendeten Hydrophobierer 2,5-
Furandicarbonsäure und dem Faseranteil diese negative Verlege
eigenschaft.
Wichtige Vorteile der Erfindung sind:
- (1) auf Wasser basierende Dispersionsklebstoffe mit sehr ge ringem Wassergehalt von nicht mehr als 15 Gew.-%.
- (2) Einbau der gleichen wie in dem Spachtelmassenmörtel gemäß der Erfindung verwendeten bruchsicheren, aber längerstape ligen, einzelfaserhaftaktiv ausgerüsteten Polymerfasern mit konisch abnehmendem Durchmesser in den Klebstoff, wodurch beim Naßeinlegen von Bodenbelägen, zum Beispiel Elastomerbelägen, bei sofortiger, punktförmiger Belastung der Klebstoff an dieser Stelle nicht mehr weggedrückt wird. Eine Benetzung des Bodenbelags von diesen frisch verklebten und sofort frequentierten Stellen ist dadurch gewährleistet. Die bisher gefürchtete Beulen- und Blasen bildung ist sicher verhindert;
- (3) Verzicht auf kennzeichnungspflichtige Klebrigmacher;
- (4) Verzicht auf Lösungsmittel aller Art, d. h. Niedrigsieder mit Siedepunkten unter 200°C und auch Hochsieder mit Sie depunkten über 200°C;
- (5) Verzicht auf Weichmacher;
- (6) keine Geruchsbelästigungen und Emissionen (die in der Spachtelmasse verwendete Copolymer-Dispersion, beispiels weise vom Typ Acronal® der BASF AG, Ludwigshafen, besitzt den niedrigsten bisher bekannten Emissionswert von maximal 200 µg/m3 an flüchtigen organischen Chemikalien (VOC)) und
- (7) leichte Entfernbarkeit von Belag und selbsttragendem Un tergrund;
- (8) Gewichts- und Höhen-(Dicken)Einsparung: durch die Verwen dung der eingelegten Polypropylenplatte kann die Schicht dicke von 35 mm auf 13 mm verringert werden.
Dadurch ist das Verfahren nach der Erfindung optimal umwelt-,
verarbeitungs- und nutzungsfreundlich.
96,5 Gew.-% | Spachtelmassenmörtel aus Quellzement vom Typ K ohne Verflüssiger | |
0,5 Gew.-% | 2,3,4,5-Tetrahydroxyadipinsäure | |
0,5 Gew.-% | 2,5-Furandicarbonsäure | |
2,5 Gew.-% | kurzstapelige, einzelfaserhaftaktiv ausgerüstete Polyesterfaser mit konisch abnehmendem Durchmesser | |
100,0 Gew.-%@ | +100,0 Gew.-% | hochflexible Kunststoff-Dispersion auf Acrylsäureesterbasis mit Acrylnitrilanteil mit max. 200 g Gesamt-VOC |
+100,0 Gew.-% | Rundkornsand 0,7-1,5 mm | |
300,0 Gew.-% |
32,17 Gew.-% | Spachtelmassenmörtel aus Quellzement von Typ K ohne Verflüssiger | |
0,17 Gew.-% | 2,3,4,5-Tetrahydroxyadipinsäure | |
0,17 Gew.-% | 2,5-Furandicarbonsäure | |
0,83 Gew.-% | kurzstapelige, einzelfaserhaftaktiv ausgerüstete Polyesterfaser mit konisch abnehmendem Durchmesser | |
33,34 Gew.-%@ | +33,32 Gew.-% | hochflexible Kunststoff-Dispersion auf Acrylsäureesterbasis mit Acrylnitrilanteil mit max. 200 g Gesamt-VOC |
+33,34 Gew.-% | Rundkornsand 0,7-1,5 mm | |
100,00 Gew.-% |
Die obige Mischung wird ohne Leitungswasser zu einem selbstni
vellierenden Mörtel angerührt und danach mind. 13 mm stark auf
das Noppengewebe aufgetragen, die Noppen gefüllt (5 mm Dicke)
und gleichzeitig das Gesamtnoppengewebe mit dem Mörtel auf
mind. 13 mm (Noppenhöhe + Gewebeoberfläche) nivelliert.
Auf den nivellierten und ausgetrockneten Spachteluntergrund
wird der Klebstoff nachstehender Zusammensetzung aufgetragen:
40,0 Gew.-% | einer 65%igen Kunstharzdispersion, |
15,0 Gew.-% | Klebrigmacher, |
3,0 Gew.-% | Sulfonat eines Triglycerids hochmolekularer Hydroxyoctadecensäure und/oder Sulfonat einer Hydroxy-octadecensäure, |
0,5 Gew.-% | Amino-2-methyl-1-propanol, |
1,5 Gew.-% | langstapelige, einzelfaserhaftaktiv ausgerüstete Polyesterfasern mit konisch abnehmendem Durchmesser, |
40,0 Gew.-% | Naturfüllstoffe (Sand, Carbonate). |
100,0 Gew.-% |
Der Wassergehalt beträgt etwa 13 Gew.-%.
Der Klebstoff gemäß der Erfindung wird mit gezahnter Spachtel
(Type A2-B3) auf die abgetrocknete Nivellierschicht aufge
tragen und z. B. ein Teppichbodenbelag eingelegt, angedrückt und
angerieben. Anstelle des Teppichbodens kann jeder andere gän
gige Bodenbelag (PVC, Gummi, Polyolefin, Linoleum oder Kork)
verklebt werden. Der Klebstoffverbrauch liegt bei den genannten
Belägen mit ca. 300 g/m3 äußerst niedrig. Er ist geruchsneutral
und weist extrem niedrige Emissionsraten auf.
Claims (8)
1. Verfahren zum Verlegen von Belägen auf Untergründe, wobei
- a) auf die Untergründe eine noppengeprägte Polypropylenplatte ausgelegt wird,
- b) darauf ein Gemisch aus
- - einer Spachtelmasse auf der Basis von Portlandzement,
Tonerdeschmelzzement und Calciumsulfat, die zur Bildung
einer Ettringitphase geeignet und mit
- - 0,15 bis 1 Gew.-% Verflüssiger in Form von 2,3,4,5-Tetra hydroxyadipinsäure oder 2,3,4,5-Tetrahydroxyadipinsäure, die bis zu 50 Gew.-% durch Citronensäure, Weinsäure, Gluconsäure, Äpfelsäure und/oder Milchsäure und/oder deren Alkalisalze ersetzt ist, und
- - 0,5 bis 5 Gew.-% kurzstapeligen Polyesterfasern mit konisch abnehmendem Durchmesser versetzt ist,
- - einer hochflexiblen wäßrigen, eine maximale Emission von 200 µg/m3 Gesamt-VOC aufweisenden Copolymerdispersion auf Acrylsäureesterbasis mit Acrylnitrilanteil
- - und einem Rundkornsand von 0,7 bis 1,2 mm Korndurchmesser, welche der Spachtelmasse im Gew.-Verhältnis 1 : 1 : 1 beigemischt sind,
- - einer Spachtelmasse auf der Basis von Portlandzement,
Tonerdeschmelzzement und Calciumsulfat, die zur Bildung
einer Ettringitphase geeignet und mit
- c) anschließend eine wäßrige Kunstharzdispersion
- - die einen Wassergehalt von nicht mehr als 15 Gew.-%,
- - einen Klebrigmacher auf der Basis natürlicher Harzester und/oder von Kunstharzen, der auf einen pH-Wert von 4 bis 10 eingestellt ist,
- - und einen Emulgator auf der Basis von sulfatierten und/oder sulfonierten Hydroxyoctadecensäuren und/oder deren hochmolekularen Triglyceriden in einer Menge von 1 bis 5%, bezogen auf das Gewicht der Kunstharzdispersion, aufweist,
- d) und danach der Belag darauf verlegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß eine Spachtelmasse verwendet wird, die 0,1 bis 1
Gew.-% 2,5-Furandicarbonsäure enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in die Kunstharzdispersion als pH-Wert-
Stabilisierungsmittel Amino-2-methyl-1-propanol in einer Menge
von 0,15 bis 1 Gew.-% eingebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß in die Kunstharzdispersion
langstapelige Polyesterfasern mit konisch abnehmendem Durch
messer in einer Menge von 0,3 bis 1,5 Gew.-% eingearbeitet
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Beläge auf Rohbeton,
Estrich, Holzdielung oder Fertigausbaubodensysteme als Unter
grund verlegt werden.
6. Spachtelmassenmörtel aus
einer Spachtelmasse auf der Basis von Portlandzement, Tonerdeschmelzzement und Calciumsulfat, die zur Bildung einer Ettringitphase geeignet ist, enthaltend
einer Spachtelmasse auf der Basis von Portlandzement, Tonerdeschmelzzement und Calciumsulfat, die zur Bildung einer Ettringitphase geeignet ist, enthaltend
- - 0,15 bis 1 Gew.-% Verflüssiger in Form von 2,3,4,5-Tetra hydroxyadipinsäure oder 2,3,4, 5-Tetrahydroxyadipinsäure, die bis zu 50 Gew.-% durch Citronensäure, Weinsäure, Gluconsäure, Äpfelsäure und/oder Milchsäure und/oder deren Alkalisalze ersetzt ist, und
- - 0,5 bis 5 Gew.-% kurzstapelige Polyesterfasern mit ko nisch abnehmenden Durchmesser,
- - und wobei dieser Spachtelmasse im Gew.-Verhältnis 1 : 1 : 1
- - eine hochflexible, wäßrige, eine maximale Emission von 200 µg/m3 Gesamt-VOC aufweisende Copolymerdispersion auf Acrylsäureesterbasis mit Acrylnitrilanteil
- - und ein Rundkornsand von 0,7 bis 1,2 mm Korndurchmesser beigemischt sind.
7. Spachtelmassenmörtel nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spachtelmasse 0,1 bis 1 Gew.-% 2,5-
Furandicarbonsäure enthält.
8. Verwendung des Spachtelmassenmörtels nach einem der An
sprüche 6 oder 7 zur Herstellung eines selbsttragenden Unter
grundes durch Auftragen des Spachtelmassenmörtels auf ein
noppengeprägtes Polypropylengittergewebe.
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Cited By (1)
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CN1675141B (zh) * | 2002-07-10 | 2012-01-04 | 罗狄亚聚酰胺中间体公司 | 基于水硬粘合剂的组合物 |
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DE3218988A1 (de) * | 1982-05-19 | 1983-11-24 | Metzeler Kautschuk GmbH, 8000 München | Mit noppen versehene bahn aus einem elastomer und korkmehl sowie verfahren zur herstellung einer solchen bahn |
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- 1997-07-25 DE DE1997132145 patent/DE19732145C2/de not_active Expired - Fee Related
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