DE3005748C2 - Trockenmörtelmischung zum Verlegen von Fliesen, Kacheln, Platten und anderen Belägen - Google Patents

Trockenmörtelmischung zum Verlegen von Fliesen, Kacheln, Platten und anderen Belägen

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Description

Ansetzmörtel für Fliesen und Platten sind in der Vorschrift DIN 18 352 »Fliesen und Plaltenarbeiten« unter Punkt 3.4.2.3 festgelegt. Vor einer Bekleidung von Wandflächen mit Fliesen, Platten oder Mosaik, die in einer normalen Mörtelbcttung anzusetzen sind, ist auf den Untergrund ein Spritzbewurf aus Zementmörtel aufzubringen.
Des weiteren hat man Fliesen und Kacheln geklebt. So wird nach der Floating-, Buttering- oder kombinierten Floating-Buttering-Methode ein Klebcmörtel. wie ein zementgebundener Düniibettklebemörtel, ein Klebstoff oder Kunstharz, ein DispcrsionsklebslolToder ein RcaklionsharzklebslolT, der wasser- und lüsungsmiltellrei ist, mit einer gezahnten Spachtel auf den Untergrund aufgetragen, und die Fliesen. Kacheln oder dergleichen werden in das feuchte Mörtel- oder KlebstolT-belt eingedrückt. Während beim Ansetzmörtel Dicken von mindestens 10 mm, im Durchschnitt von 15 mm, vorgeschrieben sind, betragt die Maftschichtdickc im Dünnbett verklebter Fliesen nur wenige Millimeter. Das Arbeiten im Düniibctt verlangt aber eine ausreichend ebene Fläche. Ist diese nicht vorhanden, so sind besondere Maßnahmen vor/usehen. wie das Anbringen eines Unterputz.es oder eines Estrichs, wie aus der Vorschrift DIN 18 352 Punkt 3..U hervorgeht.
Aufgrund des schlechten Elastizitätsmoduls, der vorgeschriebenen Mindeststärke und der relativ schlechten Haftfestigkeitswerte der im Mörtelbett angesetzten Fliesen, Kacheln und dergleichen ist der Anwendungs r> bereich der Ansetzmörtel beschränkt.
Hydraulisch abbindende Dünnbettklebemörtel und Dünnbettklebstoffe können Unebenheiten des Untergrundes nur geringfügig ausgleichen. Hinzu kommt noch, daß Dispersionsklebstoffe nicht ausreichend was-Hi ser- und frostbeständig sind und daher Einschränkungen in der Anwendung unterliegen. Das Auswechseln oder Erneuern von im Mörtelbett angesetzten ort.er im Dünnbettverfahren geklebten Fliesen, Kacheln oder dergleichen ist ohne Beschädigung des Untergrundes ι"· nicht möglich.
Vorliegender Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel und Nachteile zu beheben und für Untergründe einen elastischen Haflklebemörtel zur Vefügung zu stellen, der die Wasser- und Frostsicher- -'(I heil eines Mörtelbettes und eines hydraulisch abbindenden Dünnbettklebers sowie die elastischen Eigenschaften eines synthetischen DünnbettklebstolTes, zum Beispie! eines Dispersionsklebstoffes, aufweist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch r. eine Trockenmörtelmischung zum Verlegen von Fliesen, Kacheln, Platten und sonstigen Belägen, bestehend aus einem Gemisch aus hydraulischen Bindemitteln und Quarzsand im Gewichtsverhältnis 1 : 2 bis 1 : 4 und - jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile dieses in Gemischs - 2 bis 8 Gewichtstcilen eines redispergicrbaren Kunstslofl'pulvers sowie 0,05 bis 0,2 Gewichtstcilen eines Alkalimetallsalzes eines mit Sulfonsäuregruppen modifizierten Mclamin-Formaldehyd-Kondensationsproduktes, die gekennzeichnet ist durch einen γ. zusätzlichen Gehalt an
10 bis 30 Gewichtsteilcn von natürlichen und/oder synthetischen Elastomeren in Form von Schnitzeln, Fäden und bzw. oder Borsten mit einem mittleren Durchmesser von 0,5 bis 3 mm und einer durchschnittlichen in Länge von 0,5 bis 3 cm,
0,05 bis 0,3 Gewichtsteilen eines Schaumverhütungsmittels und
0,05 bis 0,4 Gewichlsteilen eines anionischen und/oder nichlionogenen Tensids.
·>' Als hydraulische Bindemittel sind Zemente, wie Portlandzement, Trass-Portlandzement, Trasszement, Eisenportlandzement, Weißzement und Tonerdeschmelzzement, bevorzugt.
Der erfindungsgemäß einzusetzende Quarzsand soll ." bevorzugt eine Körnung von 0,12 bis 2 mm haben.
Das Mischungsverhältnis von hydraulischen Bindemitteln zu Quarzsand beträgt 1 : 2 bis 1 : 4.
Die in Form von Schnitzeln, Fäden und/oder Borsten vorliegenden Elastomere, die einen mittleren Durchmesser von 0,5 bis 3 mm und eine durchschnittliche Länge (Stapellänge) von 0,5 bis 3 cm aufweisen, können natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs sein. Als Elastomere kommen in erster Linie Naturkautschuk, synthetischer Kautschuk, Acrylnitril-Butadien-Kautschuke, Acrylnitril-Butadien-Styrol-Kautschuke, Polymerisate und Mischpolymerisate von Olefinen, wie Äthylen, Propylen. Biitylen, Isobutylen, Butadien, Isopren und deren Gemische, gegebenenfalls mit Acryl- oder Methacrylsäureester!-!, ferner Polyamide und Pols ester, wie Polyacryl nil ril-Polyeslc !"-Mischpolymerisate, in Betracht. Diese Substanzen dienen zur Bildung von elastischen Brücken hei der Biege/.ugbcanspruclumg.
Zur Plastifizierung und Elastifizierung enthalten die erfindungsgemäßen Trockenmörtelmischungen redispergierbare Kunststoffpulyer, beispielsweise und bevorzugt ein Vinylacetat-Äthylen-Mischpolymerisat von hoher Verseifungsbeständigkeit und Dauerresistenz in zementalkalischen Abmischungen. Es können auch andere alkalibeständige redispergierbare Kunststoffe eingesetzt werden.
Die Elastomere werden in einer Menge von 10 bis 30, vorzugsweise von 15 bis 20 Gewichtsteilen, und die redispergierbaren KunststofTpulver in einer Menge von 2 bis 8, vorzugsweise von 4 bis 6 Gewichtsteilen eingesetzt, jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile des Zement-Quarzsand-Gemisches.
Die erfindungsgemäßen Trockenmörtelmischungen enthalten weiterhin als Verflüssigungsmittel Alkalisalze, insbesondere das Natriumsalz, von Sulfcgrappen modifizierten Melamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukten in fester Form, ferner Schaumverhütungsmittel bekannter Art und zur Erhöhung der Benefzungsfähigkeit der hydraulischen Bindemittel anionische und/oder nichtionogene Tenside, wie Alkyl-ary 1-sulfonate oder sich von Fettalkoholen und/oder aromatischen Alkoholen ableitende Polyglycoläther. Diese Substanzen werden in Mengen von 0,05 bis 0,2 Gewichtsteilen hinsichtlich der Verflüssigungsmittel, von 0,05 bis 0,3 Gewichtsteilen bezüglich der Schaumverhütungsmittcl und im Hinblick auf die Tenside in einer Menge von 0,05 bis 0,4 Gewichtsteilen eingesetzt.
Der Zusatz eines Schaumverhütungsmittels erfolgt, um einen kompakten, die Festigkeit steigernden Haftklebemörtel zu erhalten.
Die Trockenmörtelmischungen nach der Erfindung worden an der Baustelle mit einer geeigneten Menge Wasser, vorzugsweise 100 bis 250 Gcwichtsleilen Wasser auf 1000 Gewichtsteile Trockenmörtelmischung, zu einem plastischen Mörtel angerührt und mit Glätter oder mit der Schaufel etwa 6 mm s'ark auf den Untergrund verteilt. Dann werden die Fliesen, Kacheln oder die sonstigen Beläge in das feuchte Mörtelbett eingedrückt. Als Untergründe kommen Dielungen aus Holz, Parkett, Preßspanplatten, aus Platten aus Asbestzement, Linoleum- oder Polyvinylchlorid-Beläge, Stahl, gestrichene Böden, Estriche, vorzugsweise nach den Vorschriften DIN 18 353 und 18 354, Betonuntergründe, Trockenfußbodenkonstruktionen sowie sonstige zementäre Untergründe und Schnellstriche, auch mit eingebrachten Fußbodenheizungen der gängigen Systeme, in Betracht. Von besonderer Bedeutung sind flexible Untergründe, insbesondere aus Holz.
Der abgebundene Mörtel aufgrund der erfindungsgemäßen Mörtelmischung weist ein dauerelastisches Verhalten insbesondere auf flexiblen Untergründen auf und besitzt einen günstigen Elastizitätsmodul. Die Mörtelmischung kann in bedeutend dünneren Schichten aufgetragen werden, um keramische Bodenbeläge dauerhaft zu verlegen, als dies im Ansetzverfahren mit einem Verlegemörtel nach der Vorschrift DIN 18 352 möglich war. Darüber hinaus sind die Verlegungen wasser- und frostbelastbar.
Wenn der Belag als Wiedcraufnahmebelag ausgelegt werden soll, wird zuvor auf den Untergrund eine Schaumstoffplatte in etwa 4 mm Stärke oder eine Bitumendachpappe ausgelegt, die gegebenenfalls auch angeheftet oder angenagelt werden kann. In jedem Fall kann der Fußbodenbelag ohne Beschädigung des Untergrundes wieder aufgenommen werden.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn zur Vollendung der Fliesen- oder Plattenarbeit die entstandenen "' Fugen mit dem erfindungsgemäßen Mörtel, jedoch ohne Elastomerengehalt, zweckmäßigerweise nach dem sogenannten Schlämmverfahren, ausgefüllt werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
B e isp i el 1
Zur Herstellung einer Trockenmörtelmischung werden miteinander vermischt:
, , 260 Gewichtsteile Portlandzement (PZ 35),
520 Guwichtsteile Quarzsand einer Körnung von 0,12 bis 2 mm,
140 Gswichtsteile Kautschukschnitzel,
50 Gewichtsteile eines alkalibeständigen, redispergier-
,,, baren Vinylacetat-Äthylen-Mischpolymerisats,
1,0 Gewichtsteile Calciumsalz der Diisopropyl-naphthalinsulfonsäure als Schaumverhütungsmittel,
1,0 Gewichtsteile des Natriumsalzes eines mit sulfogruppen modifizierten Melamin-Formaldehyd-Kon-
, densationsproduktes als Verflüssiger und
1,0 Gewichtsteile eines handelsüblichen Alkyl-arylsulfonats.
Das Gemisch wird mit 150 Gewichtsteilen Wasser zu einem plastischen Mörtel angerührt.
B e i s ρ i e 1 2
Zur Herstellung einer Trockenmörtelmischung werden miteinander vermischt:
1000 Gewichtsteile eines Gemischs aus einer Mischung
; · von Trass und Portlandzement 45 im Verhältnis 30 : 70 und aus Quarzsand einer Körnung von 0,12 bis 2 mm im Verhältnis hydraulisches Bindemittel zu Quarzsand von 1 :2,
180 Gewichtsteile eines Gemisches aus Butadienkau-
"' tschuk in Form von fadenartigen Gebilden einer Länge von durchschnittlich 2,5 cm und einem Durchmesser von etwa 0.G mm und aus Polyester-Borsten von durchschnittlich 2 cm Länge und einem Durchmesser von etwa 2 mm,
'' 64 Gewichtsteile des in Beispiel 1 genannten redispergierbaren Kunststoffpulvers,
1,3 Gewichtsteile des Calciumsalzes der Diisobulylnaphthalinsulfonsäure als Schaumverhütungsmittel,
1,3 Gewichtsteile des Verflüssigen gemäß Beispiel 1
'" und
1,3 Gewichtsteile eines handelsüblichen Alkyl-ary Isulfonats.
Das Gemisch wird mit 200 Gewichtsteilen Wasser zu ■>"i einem plastischen Mörtel ungerührt.
Die nach den Beispielen 1 und 2 erhältlichen Mörtel erfüllen die Bedingungen nach der Vorschrift DIN 18 156, Teil 2:
mi Druckfestigkeit: 25 N/mm2,
Biegezugfestigkeit: 8 N/mm2,
Haftzugprüfung: a) trocken 1.5 N/mm2.
b) naß 0.8 N/mm2.
Abscheren: a) trocken 9 N/mm.
h) naß 6 N/mm.

Claims (4)

1 Patentansprüche:
1. Trockenmörtelmischung zum Verlegen von Fliesen, Kacheln, Platten und sonstigen Belägen, bestehend aus einem Gemisch aus hydraulischen Bindemitteln und Quarzsand im Gewichtsverhältnis 1 :2 bis 1 :4 und - jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile dieses Gemischs - 2 bis 8 Gewichtsteilen eines redispergierbaren Kunststoffpulvers sowie 0,05 bis 0,2 Gewichtsteilen eines Alkalimetallsalzes eines mit Sullbnsäuregruppen modifizierten Melamin-Formaldehyd-Kondensationsproduktes, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt an 10 bis 30 Gewichtsteilen von natürlichen und/oder synthetischen Elastomeren in Form von Schnitzeln, Fäden und/oder Borsten mit einem mittleren Durchmesser von 0,5 bis 3 mm und einer durchschnittlichen Länge von 0,5 bis 3 cm,
0,05 bis 0,3 Gewichtsteilen eines Schaumverhütungsmittels und
0,05 bis 0,4 Gewichtsteilen eines anionischen und/ oder nichtionischen Tensids.
2. Trockenmörtelmischung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Portlandze ment, Trass-Portlandzement, Trasszement, Eisenportlandzement, Weißzement und/oder Tonerdeschmelzzement als hydraulisches Bindemittel.
3. Trockenmörtelmischung nach den Ansprüchen 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem alkalibeständigen Vinylacetal-Äthylen-Mischpolymerisat als redispergierbares Kunststoffpulver.
4. Trockenmörtelmischung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem Calciumsalz der Diisopropyl- oder Diisobutyl-naphthalinsulfonsiiure als Schaumverhütungsmittel.
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