DE3302439A1 - Verfahren zum aufkleben eines belages - Google Patents
Verfahren zum aufkleben eines belagesInfo
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- C09J125/02—Homopolymers or copolymers of hydrocarbons
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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Description
3 -
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren
zum Aufkleben eines Belages, insbesondere eines'Kunststoffbelages, auch in Bahnenform, auf eine Oberfläche (insbeson-
dere eine Boden- oder Wandoberfläche), wobei auf die. zu beklebende
Oberfläche ein mit Wasser hergestellter Kunststoff-Dispersionsklebstoff,
der einen feinkörnigen Füllstoff aufweist, als Klebstoffschicht aufgebracht und darauf der Belag
aufgedrückt wird.
Im Rahmen der (aus der Praxis) bekannten gattungsgemäßen
Maßnahmen wird - wenn überhaupt - ein chemisch neutraler, mineralischer Füllstoff beigegeben, ζ. B. in Form von Quarzmehl
oder Kalksteinmehl. Das Wasser, das mit dem Aufbringen des mit dem Füllstoff versetzten Kunststoff-Dispersionsklebers
in die Klebstoffschicht eingebracht wird, muß verdunsten. Daraus resultieren beachtliche Nachteile, die im
folgenden im Zusammenhang mit den Problemen des Aufklebens
von Belägen insgesamt diskutiert werden:
Fußboden- und Wandbeläge, insbesondere organische Beläge wie Linoleum, Polyvinylchloridplatten, Teppiche, Tapeten
und dergleichen, werden aufgeklebt, damit sie sicher befestigt sind und eine hohe Gebrauchstüchtigkeit aufweisen.
In der Vergangenheit wurden für die Klebung dieser Beläge aus organischen Bindemitteln bestehende Klebstoffe, die in
Lösungsmittel gelöst sind, eingesetzt. Bei den organischen Bindemitteln handelte es sich um Harze, wie Naturharze oder
künstlich hergestellte Esterharze, oder um Polychloropren und Derivate davon, die gummiartig sind,, und als sogenannte
Kontaktkleber dienen. Diese Klebstoffe mit organischen Lösungsmitteln sind einerseits gesundheitsgefahrdend, da· die
Lösungsmittel verdunsten und über die Atemwege der Klebstoff-
verarbeiter in deren Körper gelangen, andererseits sind sie
gefährlich, weil sie mit Luft explosionsfähige und brennbare
Gemische bilden können. In neuerer Zeit hat man daher versucht, die vorstehend behandelten Klebstoffe durch solche
auf wässriger Basis, nämlich durch sogenannte Dispersionsklebstoffe, abzulösen. Bei diesen Dispersionsklebstoffen
handelt es sich um feinverteilte Kunststoff-Dispersionen in Wasser. Um klebend zu wirken, muß bei diesen Kunststoff-Dispersionsklebern
das Wasser verdunsten und in den Untergrund wegschlagen. Nur dadurch, nach Verschwinden des Wassers,
verfestigen sich die Kunststoff-Dispersionskleber und wirken sie klebend und verbindend. Der gesamte Trocknungsvorgang
benötigt häufig mehrere Stunden, was außerordentlich stört. Ein weiterer Nachteil ist, daß die Kunststoff-Dispersionskieber
zum Kleben von organischen Bodenbelägen auf einem wasserundurchlässigen Untergrund (wie z. B. alten
Belägen, auf Gußasphalt und dergleichen) nicht einsetzbar sind, da hier die Restmenge des Wassers, die nach üblicher
Trocknung durch Kapillarbindung noch vorhanden ist, nichtt
wegwandern kann, so daß der Klebstoff nicht erhärtet. Außerdem treten Schwierigkeiten bei hoher Luftfeuchtigkeit und
damit verbundener langsamer Trocknung auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Aufkleben eines Belages auf eine Oberfläche, insbesondere
auf eine Boden- oder Wandfläche, anzugeben, bei dem die Arbeiten und die Verklebung nicht mehr dadurch gestört sind,
daß das Wasser des Kunststoff-Dispersionsklebers verdunsten muß bzw. nicht verdunstet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß als Füllstoff
ein Ettringitbildner verwendet wird, der dem Kunst-
- 5
stoff-Dispersionsklebstoff unmittelbar vor dem Aufbringen
auf die zu beklebende Oberfläche beigemischt wird, und daß zumindest 75 % des Wassers des Kunststoff-Dispersionsklebstoff es in der Klebstoffschicht von dem Ettringitbildner
kristallin gebunden werden. Im Rahmen der Erfindung liegt es, den Belag unmittelbar nach Herstellung der Kleberschicht
: auf diese aufzudrücken. - Ettringit bezeichnet eine kristalline Substanz der chemischen Formel 3CaO * Al2^ * 3 CaSO. ·
31 H2O in Form von feinen, seidenglänzenden Nadeln, die ihren
Namen deshalb trägt, weil entsprechende Mineralien bei Ettringen (Eifel) gefunden wurden. Ettringit entsteht auch bei
gewissen Zementmischungen, insbesondere in tricalciumaluminathaltigem Zement durch Bindung von CaSO-. Hierbei werden
31 Mol Kristallwasser gebunden. In dem Merkmal der Erfindung, daß zumindest 75 % des Wassers des Kunststoff-Dispersionsklebstoffes in der Klebstoffschicht von dem Ettringitbildner
kristallin gebunden werden, liegt also eine Bemessungsangabe, die der Fachmann ohne weiteres nachvollzieht,
"^ wenn er einerseits die Tatsache berücksichtigt, daß 31 Mol
Kristallwasser in der angegebenen Weise gebunden werden, wenn er außerdem weiß, wie hoch der Wassergehalt des Kunststoff-Dispersionsklebers
ist. - Ettringitbiidung in einem Zement wirkt bei der hydraulischen Bindung in Mörtel oder
Beton aufblähend und festigkeitsmindernd. Im Rahmen der Erfindung erfüllt er eine ganz andere Funktion: Er wirkt
als Trockner durch kristalline Bindung des Wassers, welches1
folglich nicht mehr zu verdunsten braucht und nicht mehr verdunsten kann.
Im Rahmen der Erfindung kann grundsätzlich mit beliebigen Ettringitbildnern gearbeitet werden. Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
O U Z. «♦ O
mit einem Ettringitbildner gearbeitet wird, der hauptsächlich 10 bis 35 Gew.-Teile Gips und 55 bis 90 .Gew.-Teile
Tonerdezement aufweist und der außerdem 0 bis 9 Gew.-Teile Portlandzement, 0 bis 0,7 Gew.-Teile Methylcellulose, 0 bis
0,1. Gew.-Teile Cellulosefasern, 0 bis 0,1 Gew.-Teile Natrium-; gluconat und 0 bis 0,1 Gew.-Teile Lithiumcarbonat aufweisen \
kann.
Wenn auch im Rahmen der Erfindung die Menge des Ettringit- !
bildners in der vorstehend angegebenen Weise bemeßbar ist, i so ist es nichtsdestoweniger für viele Fälle der Praxis
möglich, nach einer Faustregel zu arbeiten. Diese besagt, ! daß dem Kunststoff-Dispersionskleber der Ettringitbildner
in einer Menge von etwa 50 Gew.-% beigemischt wird.
Gegenstand der Erfindung ist, anders ausgedrückt, die Ver- ,
wendung eines feinkörnigen Ettringitbildners auf Basis von 10 bis 35 Gew.-Teilen Gips und 55 bis 90 Gew.-Teilen Tonerdezement als Füllstoff für einen mit Wasser hergestellten Kunststoff-Dispersionskleber
- mit der Maßgabe, daß der Ettringit-; bildner dem Kunststoff-Dispersionskleber unmittelbar vor dem
Aufbringen beigemischt wird, und zwar in einer Menge, die ausreicht, um zumindest 75 % des Wassers des Kunststoff-Dispersionsklebers
kristallin zu binden. Tatsächlich verschwinden im allgemeinen beim Aufkleben von Belägen nach der Lehre
der Erfindung bis zu 25 % des Wassers per Diffusion und anschließender
Verdunstung bzw. verbleiben als Kapillar gebundene Haushaltsfeuchte.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines. Beispiels erläutert:
7 -
Es wurde mit einem Kunststoff-Dispersionsklebstoff der folgenden
Zusammensetzung gearbeitet:
Acrylat-Styrol-Polymer-Dispersion,
50-%ig in Wasser 90 Gew.-Teile
Methylglycolphthalat 10 Gew.-Teile.
Es wurde ein Ettringitbildner der folgenden Zusammensetzung gemischt:
Gips | 20,0 | Gew. | -Teile |
Tonerdezement | 70,0 | Il | Il |
Portlandzement | 9,0 | Il | Il |
Methylcellulose | 0,7 | Il | Il |
Cellulosefaser | 0,1 | Il | Il |
Natriumgluconat | 0,1 | Il | Il |
Lithiumcarbonat | 0,1 | Il | Il |
Der Kunststoff-Dispersionsklebstoff wurde unmittelbar vor. dem Aufbringen zu einer Klebstoffschicht mit dem Ettringitbildner
durchmischt. Es entstand ein Klebstoff, der etwa eine halbe Stunde verarbeitbar war und der nach zwei Stunden,
auch zwischen undurchlässigen Belägen eingesetzt werden konnte. Er entwickelte eine so hohe Festigkeit und Ha&ung,
daß der hiermit geklebte Polyvinylchloridbelag an seinen Nähten verschweißt werden konnte.
Claims (5)
1. Verfahren zum Aufkleben eines Belages, insbesondere eines Kunststoffbelages, auf eine Oberfläche (insbesondere auf eine
Boden- oder Wandfläche), wobei auf die zu beklebende Oberfläche ein mit Wasser hergestellter Kuriststoff-Dispersionsklebstoff,
der einen feinkörnigen Füllstoff aufweist, als Klebstoffschicht
aufgebracht und darauf der Belag aufgedrückt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß als Füllstoff ein Ettringitbildner
verwendet wird,
der dem Kunststoff-Dispersionskleber unmittelbar vor dem Aufkleben auf die zu beklebende Oberfläche beigemischt
■ wird,
COPY
Andrejewski, Honke & Partner, Patentanwälte in Essen
und daß zumindest 75 % des Wassers des Kunststoff-Dispersionsklebers
in der Kleberschicht von dem Ettringitbildner kristallin gebunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Belag unmittelbar nach dem Aufbringen der Kleberschicht
aufgedrückt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mit einem Ettringitbildner gearbeitet wird, der hauptsächlich 10 bis 35 Gew.-Teile Gips und 55 bis 90
Gew.-Teile Tonerdezement aufweist und der außerdem 0 bis 9 Gew.-Teile Portlandzement, 0 bis 0,7 Gew.-Teile Methylcellulose,
0 bis 0,1 Gew.-Teile Cellulosefaser^ 0 bis 0,1 Gew,-Teile
Natriumgluconat und 0 bis 0,1 Gew.-Teile Lithiumcarbonat aufweisen kann.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Kunststoff-Dispersionskleber der Ettringitbildner
in einer Menge von etwa 50 Gew.-% beigemischt wird.
5. Verwendung eines feinkörnigen Ettringitbildners auf Basis
von 10 bis 35 Gew.Teilen Gips und 55 bis 90 Gew.-Teilen Tonerdezement als Füllstoff für einen mit Wasser hergestellten
Kunststoff-Dispersionskleber - mit der Maßgabe, daß der Ettringitbildner dem Kunststoff-Dispersionskleber unmittelbar
vor dem Aufbringen beigemischt wird, und zwar in einer Menge, die ausreicht, um zumindest 75 % des Wassers des
Kunststoff-Dispersionsklebers kristallin zu binden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3302439A DE3302439A1 (de) | 1983-01-26 | 1983-01-26 | Verfahren zum aufkleben eines belages |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3302439A DE3302439A1 (de) | 1983-01-26 | 1983-01-26 | Verfahren zum aufkleben eines belages |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3302439A1 true DE3302439A1 (de) | 1984-07-26 |
Family
ID=6189185
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3302439A Withdrawn DE3302439A1 (de) | 1983-01-26 | 1983-01-26 | Verfahren zum aufkleben eines belages |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3302439A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5271781A (en) * | 1989-07-11 | 1993-12-21 | Koken Kaihatsu Co., Ltd. | Method of making a thermoplastic sheet with cement particles for use on concrete structures |
WO2002012412A3 (de) * | 2000-08-09 | 2002-04-11 | Henkel Kgaa | Wässriges klebstoffsystem, verfahren zu dessen herstellung und dessen verwendung |
EP1209210A2 (de) * | 2000-11-28 | 2002-05-29 | Basf Aktiengesellschaft | Calziumaluminiumsulfat enthaltender Klebstoff |
-
1983
- 1983-01-26 DE DE3302439A patent/DE3302439A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US6964986B2 (en) * | 2000-08-09 | 2005-11-15 | Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien | Aqueous adhesive system, method for the production and use thereof |
EP1209210A2 (de) * | 2000-11-28 | 2002-05-29 | Basf Aktiengesellschaft | Calziumaluminiumsulfat enthaltender Klebstoff |
EP1209210A3 (de) * | 2000-11-28 | 2002-07-24 | Basf Aktiengesellschaft | Calziumaluminiumsulfat enthaltender Klebstoff |
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