DE2736971C2 - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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-
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
faserverstärkten Zement-Bauplatte nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs.
Die Herstellung auf mineralischer Basis aufgebauter,
faserverstärkter Bauplatten, die als Bindemittel Zement
enthalten und deren Produktion maschinell nach dem
Asbestzement-Naßverfahren oder mit Plattenmaschinen er
folgt, ist an sich bereits bekannt. Beim Arbeiten nach
dem erstgenannten Verfahren werden Fasern und Bindemittel
mit Wasser zu einer dünnen Aufschwemmung verrührt, aus
der dann bei der Patentherstellung das überschüssige
Wasser wieder entfernt werden muß. Dieses Verfahren
bietet den Vorteil, daß ein Erzeugnis mit hohem Faser
anteil hergestellt werden kann, und sich das Produkt
durch hohe Festigkeit und Zähigkeit auszeichnet.
Bei dem Asbestzement-Verfahren werden als Fasermaterial
Asbest und Zellstoff oder Altpapier benötigt. Wird der
Zellstoffgehalt auf Kosten des Asbestgehaltes wesentlich
erhöht oder wird ausschließlich Zellstoff verarbeitet,
so erhält man ein Produkt, das ein deutlich ungünstigeres
Brandverhalten als die herkömmliche Asbest-Zement-
Zellstoff-Platte aufweist. Dieses Produkt birst im
Brandversuch schneller als die herkömmliche Platte.
Es ist Aufgabe der Erfindung, den Feuerwiderstand einer
gattungsgemäßen Zement-Bauplatte zu erhöhen.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs gelöst.
Aus der DE-OS 24 25 276 ist zwar bereits eine faserver
stärkte Gips-Bauplatte und ein Verfahren zu ihrer Her
stellung bekannt, dabei werden jedoch neben 75 bis 90 Gew.-%
an Gips bis zu höchstens 5 Gewichtsprozent an Zement der
für die Fertigung der Gipsplatte verwendeten Naßmasse
beigemischt, um die bei der Plattenherstellung ver
wendete Apparatur vor Korrosion zu schützen. Dieser
Stand der Technik betrifft somit eine Gipsplatte, die
mit einer Zement-Bauplatte der hier beschriebenen Art
nicht vergleichbar ist.
Bei der erfindungsgemäß hergestellten Platte bewirkt der zugesetzte,
an der Bindung nicht teilnehmende Gips im Brandfall eine
Kühlung der Platte. Er verzögert damit ihr Bersten und
erhöht ihren Feuerwiderstand. Weiter bewirkt der Gips
zusatz auch eine Verringerung der Rohdichte und eine
Verbesserung der Bearbeitbarkeit der Platte, so daß diese
mit normalen Holzbearbeitungswerkzeugen bearbeitet wer
den kann.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger Beispiele
weiterbeschrieben.
Die erfindungsgemäß hergestellte Platte enthält als Bindemittel
10 bis 80 Gew.-% Zement. Weiter enthält die Platte 10
bis 70 Gew.-% Gips, der bei der Plattenfertigung neben
der Dihydratform CaSO₄ · 2 H₂O zumindest zu einem Teil in
Halbhydratform CaSO₄ · ½ H₂O zugesetzt werden kann. Bei
diesem Prozeß verläuft die Gipsabbindung derart, daß der
als Halbhydrat vorliegende Gips praktisch gesehen voll
ständig in Dihydrat umgewandelt wird, bevor die Platte
geformt wird. Dies ist auch der Grund dafür, daß nicht
der Gips, sondern der Zement als eigentliches Binde
mittel fungiert. Außerdem kann unkalzinierter Abfall
gips verarbeitet werden, so daß nicht unbedingt kost
spielige Kalzinierungsanlagen erforderlich sind.
Als mineralische Zuschläge werden 5 bis 20 Gew.-% Kalkstein,
Flugasche, Kieselgur, Schlacke, Quarz oder dergleichen
zugesetzt.
Der Faseranteil beträgt 5 bis 30 Gew.-%. Als Fasermaterial
kommen Zellstoff, Altpapier und Asbest in Frage. Der
Asbest kann auch durch Steinwolle, Glaswolle, Glasfasern
oder verschiedenartige Kunststoffasern ersetzt werden.
Auch bei solchen Platten verzögert der Gips im Brand
fall das Bersten der Platte und verbessert so deren
Feuerwiderstand.
Die Herstellung der Platte kann mit den bereits bekannten
Asbest-Zement-Maschinen erfolgen. Der Gips wird ent
weder separat oder zusammen mit dem Zement in den Mischer
eingefüllt, von wo die Mischung über einen Vorratsbe
hälter in die Maschine gelangt, wo sie auf an sich be
kannte Weise zu Platten gewünschter Dicke geformt wird.
Die Platten können bedarfsfalls noch einer Nachpressung
unterzogen werden.
Die Eigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten Zement-Bauplatte
gehen aus den folgenden Beispielen hervor:
Mit einer herkömmlichen Asbestzementplattenmaschine
(Hatschek) wurden Zement-Bauplatten hergestellt. Diese
hatten folgende Zusammensetzung:
Zement28 Gew.-%
Gips CaSO₄ · 2 H₂O42 Gew.-%
Zellstoff15 Gew.-%
Mineralische Zuschläge15 Gew.-%
Das Produkt hatte folgende Eigenschaften:
Biegefestigkeit
in Laufrichtung26,1 N/mm² in Querrichtung12,2 N/mm² Rohdichte1113 kg/m³
in Laufrichtung26,1 N/mm² in Querrichtung12,2 N/mm² Rohdichte1113 kg/m³
Die Herstellung der Platten erfolgte wie im Beispiel 1. Die
Zusammensetzung der Platten war folgende:
Zement20%
Gips CaSO₄ · 2 H₂O65%
Zellstoff10%
Mineralische Zuschläge 5%
Das Produkt hatte folgende Eigenschaften:
Biegefestigkeit (28 Tage)
in Laufrichtung16,8 N/mm² in Querrichtung10,8 N/mm² Rohdichte1266 kg/m³
in Laufrichtung16,8 N/mm² in Querrichtung10,8 N/mm² Rohdichte1266 kg/m³
Die Herstellung erfolgte wie oben. Die Zusammensetzung des
Produkts war die folgende:
Zement12%
Gips CaSO₄ · 2 H₂O61%
Zellstoff10%
Mineralische Zuschläge17%
Das Produkt hatte folgende Eigenschaften:
Biegefestigkeit (28 Tage)
in Laufrichtung12,9 N/mm² in Querrichtung 8,2 N/mm² Rohdichte1090 kg/m³
in Laufrichtung12,9 N/mm² in Querrichtung 8,2 N/mm² Rohdichte1090 kg/m³
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung einer faserverstärkten Zement- Bauplatte von erhöhter Brandfestigkeit mit einem Gehalt von 5-30 Gewichtsprozent an Zellstoff und/oder Alt papier, mit einem Gehalt von 5 bis 20 Gewichtsprozent an mineralischen Zuschlägen, gegebenenfalls mit einem Gehalt an Asbestfasern oder deren Ersatz, mit einem Gehalt von 10 bis 80 Gewichtsprozent an Zement als Bindemittel der Platte und mit 10 bis 70 Gewichtsprozent an Gips in Dihydratform, bei dem aus diesen Bestand teilen der Platte durch Aufschwemmung mit Wasser eine Naßmasse hergestellt und aus dieser nach Wasserentzug die Platte geformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gips in Dihydratform oder zumindest teil weise in Halbhydratform der Naßmasse zusetzt und die Formung der Platte erst ausführt, nachdem das Halb hydrat vollständig in Dihydrat umgewandelt ist, so daß der Gips nicht als Bindemittel der Platte fungiert.
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