DE879136C

DE879136C - Klebemittel fuer Hartfaserfussbodenplatten oder Holzdielen auf Beton

Info

Publication number: DE879136C
Application number: DEE2922A
Authority: DE
Inventors: Reinhard Ernst Dr Phil N Vogel
Original assignee: Aug Elhardt Soehne K G
Current assignee: Aug Elhardt Soehne K G
Priority date: 1950-10-29
Filing date: 1950-10-29
Publication date: 1953-06-11
Also published as: DE941215C

Description

Klebemittel für Hartfaserfußbodenplatten oder Holzdielen auf Beton Es ist bekannt, beim Verlegen von Fußbodenfaserplatten oder Holzdielen auf Beton Klebemittel auf Basis Bitumen, Kopalharzen, Kautschuk, Kasein, Vinylprodukten usw. zu verwenden. Diese Produkte sind jedoch als Klebemittel auf Beton entweder zu teuer, so daß die Verwendung von Faserplatt-,ii als Fußbodenbelag auf Beton sehr oft daran scheitert, oder, wie im Falle der Bitumenkleber, in der Farbe zu dunkel und in der Plastizität je nach der Raumtemperatur so schwankend, daß sieh die Platten bei hoher Raumtemperatur wieder durch das Begehen losreißen. Produkte auf Basis von natürlichem oder künstlichem Kautschuk haben außer ihrem hohen Preis den Nachteil einer elastischen statt starren Bindung. Kaseinprodukte haben außer ihrem hohen Preis, den Nachteil der nicht genügenden Wasserfestigkeit, um Platten auf zn feuchtem Beton dauerhaft verlegen zu können. Naheliegend wares, auf Beton Holzfaserplatten oder auch Holzdielen direkt mit Zement billig und feuchtigkeitsunempfindlich zu verlegen. Zement verklebt jedoch nicht genügend, so daß sich die Platten beim Begehen wieder losreißen. Außerdem bindet Zement so rasch ab, daß mit einer einmal angemachten Mischung nicht während eines ganzen Tages gearbeitet werden kann infolge der Erstarrung der Masse. Die Gefäße sind dann nicht mehr zu reinigen.
Es wurde nun gefunden, daß eine Mischung aus Zement mit kleinen Mengen von organischen Klebstoffen, wie Kasein, tierischem Leim (Knochen-, Dextrin, Hatit- u. a. ein Leime) hervorragendes, oder, mit schlechterer wasserfestes Wirkun Klebe- 'g' mittel für Fußbodenfaserplatten oder Holzdielen auf Beton, Estrich oder Holz ergibt, wenn nur darauf geachtet wird, daß durch Zusatz bestimmter Beimengungen sich der organische Kleb-er rasch, z. B. innerhalb von 30 Minuten, in Wasser löst. So wird durch Zu-abe von nur 8 bis 15 1/o Kasein oder ZD tierischem Leim eine hervorragende Klebewirkung hervorgerufen, so daß bei Beton und Fußbodenfaserplatten eine Trennung nur durch Abreißen der untersten Schicht der Faserplatte möglich ist, sofern als Zusatzstoff bei Verwendung von Kasein o,5 bis 2% Natriumfluorid oder Di- oder Trinatriumphosphat oder eine Mischung, bestehend aus Natriumfluc>rid und o,5 bis 2% Di- oder Trinatriumphosphat oder bestehend aus Natriumfluorid und einer Mischung beider Phosphate, verwendet wird. Bei Verwendung von tierischem Leim werden 2 bis 5 % Thioharnstoff zugesetzt. Durch ein solches Vorgehen tritt ein weiterer günstiger Umstand ein: der Zementmörtel erhärtet nicht mehr nach 6 bis 8 Stunden, sondern bleibt mindestens 24-Stunden breiiger, so daß auch die Gefäße leicht wieder gereinigt werden können.
Zement kann bis zu 500J0 -ersetzt werden durch Braunkohlenfilterasche, sofern diese von der Mahlfeinheit des Portlandzements Z 22#5 ist und hervorragende hydraulische Eigenschaften besitzt. Im Falle der Verwendung eines hohen Anteiles von Filterasche ist es empfehlenswert, Kasein zu verwenden, welches mehrere Wochen der Luft ausgesetzt war. Der Zement oder die Mischun g Zement-Braunkohlenfilterasche kann bis zu 30'/0 durch feinstes Quarzmehl ersetzt werden. Das Vorhergesagte gilt auch für das Verputzen von z. B. Faserplatten mit Zement oder einer Zement-Kalk-Mischung. Erst bei einer Zugabe von 8 bis 15 1/o Z, Kasein oder tierischem Leim tritt eine gute Haftfestigkeit des Zements ein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE. i. Klebemittel für Hartfaserfußbodenplatten oder Holzdielen auf Beton, Estrich oder Holz, bestehend aus einem Mörtel aus Zement und einem Zusatz von Kasein, tierischem Leim oder Dextrin. :2. Verfahren zur Herstellung eines Klebemittels nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz aus 8 bis 15 0/0 Kasein, #tierischem Leim oder Dextrin besteht sowie aus die Lösufig dieser organischen Zusätze und Wasser begünstigenden Stc>ffen. 3. Verfahren zur Herstellung eines Klebemittels nach Anspruch x und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Kasein o,5 bis 2,% Natriumfluorid oder Di- oder Trinatriumphosphat oder eine Mischung, bestehend aus Natriumfluorid und o,5 bis 2 % Di- oder Trinatriumphosphat oder bestehend aus Natriumfluerid und einer Mischung beider Phosphate, verwendet wird; bei Verwendung von tierischem Leim dadurch gekennzeichnet, daß 2 bis 5 1/o Thioharnstoff zugegeben werden. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zement bis zu 50 0/0 durch Braunkohlenfilterasche ersetzt wird. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zement oder die Mischung Zement-Braunkohlenfilterasche bis zu 30'/o durch feinstes Ouarzmehl ersetzt wird.