-
Fugenbänder zum Ausfüllen von Zwischenräumen zwischen Mauer--
-
steinen, zur Ausbildung von Mauerwerksfugen und zum vollflächigen
kraftschlüssigen verkleben von Mauersteinen Beschreibung und Schutzanspruch Der
konventionelle Mauerwerksbau hat in den letzten Jahren was Formen, Qualität und
bauphysikalische Eigenschaften der künstlichen Mauersteine betrifft, alle Erfahrungen
aus Praxis und Wissenschaft weitgehend berücksichtigt. So war z.B. die Ziegelindustrie
sehr darum bemüht den berechtigten Forderungen nach einem erhöhten Wärmeschutz durch
Herstellung von grossformatigen Mauersteinen aus porosierten Grundmaterialien mit
vorwiegend wärmetechnisch optimierten Lochungen Rechnung zu tragen. Es sind neuerdings
auch Verbundbauweisen entwickelt worden, die in ihrer technischen Durchbildung allen
Anforderungen entsprechen und die vor allem einen ausserordentlich hohen Wärmeschutz
garantieren.
-
Es ist damit zu rechnen, dass in absehbarer Zeit die bisher verwendein
Mauersteine durch Verbundbauweisen abgelöst werden0 Im Gegensatz zur durchaus positiven
Entwicklung der Mauersteine sind bisher bei der Herstellung des Mauerwerks aL der
Baustelle d.h. beim eigentlichen Vermauern oder Versetzen der Mauersteine, abgesehen
vom Einsatz technischer Hilfsmittel, keine entscheidenden neuen Fortschritte zu
verzeichnen. Die Mauersteine werden auch heute noch entsprechend den überlieferten
handwerklichen Fertigkeiten und Gepflogenheiten mit Nassmörtel vermauert. Dabei
sind gerade die Fugenbereiche in den Aussenwänden die anfälligsten und schwächsten
Stellen des gesamten Mauerwerks. Zur Beseitigung oder wesentlichen Verbesserung
dieser ausserordentlich schwachen Stellen im Mauerwerk ist bisher nur sehr wenig
getan worden. Eine leichte Verbesserung ist lediglich dadurch zu Der zeichnen, dass
der Fugenanteil bei Verwendung von grossformatigen Mauersteinen verringert werden
konnte und dass Mauersteine mit nur geringen Abmessungsabweichungen in Klebemörtel
bzw. Dünnbettmörtel, also mit dünnen Fugen vermauert werden können.
-
Bei allen vrrissen B wissenschaftlichen und technischen Untersuchungen
und Prüfungen die aus verschiedenen Gründen vorgenowmen werden, wird fast immer
davon ausgegangen, dass bei der Ausfürung des Mauerwerks aus künstlichen Steinen
die eingeführten Normenvorschriften und die anerkannten Regeln der Baukunst in vollem
Umfange beachtet werden. Die Herstellung der Mauersteine unterliegt heute einer
sogenannten Güteüberwachung sodass man unterstellen kann, dass die Mauersteine im
allgemeinen den Normenvorschriften entsprechen. Grundlegend anders liegen dagegen
die Verhältnisse bei der Herstellung des Mauermörtels. Eignungsprüfungen sind lediglich
für den werkmässig hergestellten Mörtel vorgeschrieben. Der weitaus überwiegende
Teil des Mörtels wird jedoch auf der Baustelle hergestellt, d.h. Zuschlagstoffe,
Bindemittel und Wasser werden getrennt zur Baustelle gebracht und
hier
von mehr oaer weniger gut ausgebildeten Bauarbeitern gemischt. Die Normenvorschriften
sind nicht allen Bauarbeitern bekannt. Die Folge hiervon ist, dass der Mörtel in
sehr vielen Fällen den Normenvorschriften in keiner Weise entspricht. Vielfach ist
auch zu beobachten, dass zwar die Mischung stimmt, die Zuschlagstoffe aber schädliche
Beimengungen haben die die Qualität des Mörtels vermindern. Auch beim Vermauern
der Mauersteine werden immer wieder grobe Fehler gemacht, die auf Unkenntnis und
Nachlässigkeit zurückzuführen sind. So sind z.BFugen von 3 bis 5 cm Dicke, offene
Fugen, über mehrere Schichten durchlaufende Fugen und viele andere Mängel immer
wieder festzustellen. Die geschilderten Mängel verursachen naturgemäss eine weitere
erhebliche Belastung der in technischer und bauphysikalischer Hinsicht an und für
sich schon schwächsten Stellen im gesamten Mauerwerk.
-
Die Vermörtelung der Mauersteine hat ausserdem den grossen Nach.
-
teil, dass mit dem Mörtel zusätzliche Feuchtigkeit in das Mauerwerk
gebracht wird. Das Entfernen der Feuchtigkeit erfordert längere Austrocknungszeiten
oder eine kostspielige künstliche Trocknung mit einem erheblichen Aufwand an Heizenergie.
-
Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren zu schaffen das sicherstellt,
dass man bei der Ausbildung der Mauerwerksfugen und beim Zusammenfügen der Mauersteine
sowie beim Ausfüllen der Zwischenräume zwischen den üblichen genormten Mauersteinen
insbesondere den Plansteinen (künstliche Steine mit nur geringen Abmessungsabweichungen7
auf die ibiche Vermörtelung mit den bekannten und zum Teil bereits geschilderten
Nachteilen und Unzulänglichkeiten verzichten kann und dass an deren Stelle eine
Lösung tritt, die entsprechend dem heutigen hohen Stand von Technik und Wissenschaft
besser, zeitgemässer, perfekter, zweckmässiger und mög lichst auch einfacher und
wirtschaftlicher ist.
-
Als Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass für die Ausbildung
der Mauerwerksfugen und für das Zusammenfügen der Mauersteine in den Lagerfugenbereichen
jeder Schicht durchlaufende Fugenbänder eingeklebt werden die eine vollflächige
und damit kraftechlüssige Verbindung zwischen den einzelnen Mauersteinen herstellen.
Im einzelnen ergeben sich u.a. folgende Vorteile: 1. Die Fugenbänder garantieren
durch ihre vollflächige Verklebung mit den Mauersteinen eine ausgezeichnete kraftschlüssige
Verbindung zwischen den einzelnen Mauersteinen und den Mauersteinschichten. Zur
Übertragung von Zug- und Schubspannungen ist ein derartiger guter und sicherer Verbund
unerlässlich.
-
Besonders vorteilhaft wirkt sich das Einlegen von Fugenbändern bei
der Verwendung von Hochlochziegel und Hohlblocksteinen, vor allem bei Ziegeln mit
besonders hohen Lochanteilen aus, da im Gegensatz zu der bisher üblichen Vermörtelung,
bei der die Querstege der Mauersteine in den Lagerfugenbereic hen in der Regel fast
nie übereinander liegen und so von der Vermörtelung ausgeschlossen sind, durch die
Verklebung alle Steinflächen erfasst werden.
-
2. Der 3 oder mehrschichtige Aufbau der Klebefugen (Fugenbänder und
Klebeschichten) stellt sicher, dass Abmessungsabweichungen bei den Mauersteinen
und Unebenheiten der Steinoberflächen innenhalb der Lagerfugenbereiche weitgehend
ausgeglichen uX überbrückt werden.
-
3. Im Rahmen jeder einzelnen Schicht wird durch das Auftragen der
Fugenbänder in den Lagerfugenbereichen eine ebene, saubere
und griffig
nberf ä-he für das Verlegen der fo-lgenden MauersteinDchicht geschaf,en. Das Verlegen
der folgenden Mauersteinschicht wird dadurch susserordentlich erleichtert.
-
Dabei können Abmessungsabweichungen der Mauersteine und Unebenheiten
der Steinoberflächen durch die untere flebeschicht weitgehend ausgeglichen werden.
-
Die porösen und rauhen Oberflächen der ESuersteine garantieren ausgezeichnete
Klebehaftflächen.
-
4. Die Klebebänder (Material, Aufbau, Dicke, evtl. Perforierung und
Kreppausrüstung, Zuschnitt, Festigkeit etc.) swie der Kleber (Konsistenz, Härte,
Härtezeit etc.) können auf die Eigenschaften des Steinmaterials und auf die Abmessungsabweichungen
der Mauersteine untereinandersowie auf den zeitlichen Arbeitsablauf und auf die
aufzunehmenden Spannungen eingestellt werden. Da im allgemeinen vorwiegend Druckkräfte
zu übertragen sind, können die Fugenbänder für diese Fälle dünn gehalten werden.
-
5. Mauersteine, Fugenbänder und Kleber können trocken und vor Feuchtlgkeit
geschützt zur Baustelle angeliefert und gelagert werden. Der gesamte Baustellenbetrieb
wird dadurch viel geringer, einfacher, sauberer, übersichtlicher und rationeller
gestaltet. Im Gegensatz zu der bisher üblichen Vermörtelung wird keine zusätzliche
Feuchtigkeit in das Mauerwerk gebracht und es wird ausserdem eine erhebliche Verminderung
des Schwindens erreicht.
-
6. Der Umgang mit den leichteren und sauberen Fugenbändern und Klebemitteln
zwingt die Handwerker auch zu einer genaueren und exakteren Arbeit. Die Tätigkeit
der Maurer wird dadurch aus der bisher üblichen Bewertung einer groben, schweren
und z.T. auch sehr dreckigen Arbeit auf ein besseres Niveau gehoben. Eine solche
Aufwertung wird sich ausserordentlich günstig auf die Qualität und auf die Arbeitsleistung
auswirken und den Beruf insgesamt attraktiver gestalten.
-
7. Die exaktere, massgerechtere und insgesamt qualitativ bessere Bauausführung
bringt auch erhebliche technische und wirtschaft lich Vorteile für den gesamten
inneren Ausbau.
-
In den beiliegenden Zeichnungen sind einige Beispiele für das Einlegen
und Verkleben der Fugenbänder dargestellt.
-
Bild 1 Teilausschnitt einer Mauerecke (Draufsicht) mit aufgeklebten
Fugenbändern, die in diesem Palle mitten unterbrochen sind.
-
Bild 2 Teilschnitte durch eine Aussenwand aus Blocksteinen mit u.
3 eingelegten und verklebten Fugenbändern (punktiert).
-
Bild 3 zeigt den Punkt A von Bild 2 stark vergrössert.
-
Bild 4 Teilausschnitt einer Mauerecke (Isometrie) mit eingelegten
und verklebten Fugenbändern (punktiert). Die Fugenbänder sind in der Wandmitte unterbrochen.
-
Leerseite