<Desc/Clms Page number 1>
Boden-bzw. Wandbelag zur Schallisolierung
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
Band 6, S. 287). Die Befestigung aufBetondecken kann mittels bekannter Klebstoffe, insbesondere einer Neoprenkautschuklösung, bewirkt werden.
Die Fertigverkleidung der Oberfläche soll dann an dem Kork od. dgl. Isoliermittel fixiert werden, wobei eine Klebschicht geringer Dicke verwendet werden soll. Für die Verkleidung von Oberflächen mit keramischen Fliesen od. ähnl. Material kann man beispielsweise einen Universalkleber von der Art der Epoxyharze verwenden, doch können die erhöhten Kosten für diese Klebstoffe dem im Wege stehen.
Die Verlegung von Fliesen kann gemäss weiteren bekannten Methoden mittels Mörtel auf der Grundlage von Portlandzement oder einem andern hydraulischen Zement erfolgen, wobei der Mörtel infolge der Gegenwart bestimmter Zusätze in dünner Schicht aufgebracht werden kann. Derartige Mörtel sind in der franz. Patentschrift Nr. 1. 228. 557 beschrieben, in welchen als solche Zusätze Methylcellulose und Polyvinylalkohol genannt sind.
Die Erfindung hat zum Ziel, eine Anordnung von Kork und Beton einerseits und eine Anordnung von Fliesen und hydraulischem Mörtel in dünner Schicht anderseits in der Weise zu kombinieren, dass eine wirksame Schallisolierung unter Anwendung einer geringen Materialstärke und von billigen Klebstoffen erreicht wird.
Dieses Ziel wird durch einen erfindungsgemässen Boden- bzw. Wandbelag zur Schallisolierung erreicht. der aus Platten, keramischen Fliesen od. dgl. besteht, die mittels eines Mörtels aus hydraulischem Zement verlegt werden und von der Unterlage durch eine Isolierschicht aus agglomeriertem Kork od. dgl. getrennt sind, welcher Belag dadurch gekennzeichnet ist, dass der hydraulische Zement Zusätze enthält, die dessen Aufbringung in dünner Schicht ermöglichen, dass dieser Mörtel auf der zuvor mit einer Grundschicht aus synthetischem alkalibeständigem Kautschuk auf Latexbasis überzogenen Isolierschicht aufgetragen ist und dass der gesamte Belag mittels eines Klebers, der eine Korkschicht od. dgl. mit der Unterlage zu verbinden vermag, mit der Unterlage zu einer zusammenhaltenden Einheit verbunden ist.
Die beschriebene Schallisolierung wird hauptsächlich auf Fussböden ausgeführt, sie kann aber, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen, auch auf Seitenwänden, ja sogar auf Decken aufgebracht wer den.
Der Klebstoff, mit welchem die Lage aus agglomeriertem Kork oder analogem Material auf der Unterlage befestigt wird, kann von beliebiger Art sein. Die bereits erwähnten Lösungen von Neoprenkautschuk eignen sich gut, sie seien aber nur beispielsweise erwähnt.
Der Latex aus synthetischem Kautschuk, der als Grundschicht zwischen der Lage aus agglomeriertem Kork od. dgl. Material und dem in dünner Schicht aufgebrachten Mörtel auf Basis von hydraulischem Zement verwendet wird, soll mindestens gegen PH-Werte zwischen 11 und 12 beständig sein.
Gemäss der Erfindung brauchbare Mörtel auf Basis von hydraulischem Zement sind nicht auf die in der franz. Patentschrift Nr. 1. 228. 557 beschriebenen Zemente beschränkt, bei welcher die Zusätze Methylcellulose und Polyvinylalkohol sind. Wenn auch diese Zusammensetzung derzeit bevorzugt wird, so kann sie durch eine andere, zum Aufbringen in dünner Schicht bekannte Zusammensetzung ersetzt werden.
Als Beispiele können hier Mörtel auf Grundlage von hydraulischem Zement angegeben werden, welcher die folgenden Zusätze umfasst : Methylcellulose sowie Sand oder Kalksteinpulver (USA-Patentschrift Nr. 2, 934, 932, Methylcellulose und emulgierbares Polyvinylacetat (USA-Patentschrift Nr. 2, 990, 382), Methylcellulose und Harnstoff oder ein anorganisches Thiocyanat (USA-Patentschrift Nr. 2, 959, 489), ein Celluloseäther aus der Gruppe der Hydroxyäthylcellulosen, Carboxymethylhydroxy- äthylcellulosen oder ihrer Gemische (franz. Patentschrift Nr. 1. 357. 008), ein Derivat polymerer nichtionischer wasserlöslicher Stärke (belgische Patentschrift Nr. 655528).
Die folgenden Ausführungsbeispiele dienen zur weiteren Erläuterung, aber nicht zur Beschränkung der Erfindung.
Beispiele : Glatte Betonplatten von 30 x 30 cm und 50 x 50 cm (Dicke 4 cm) wurden mit einer Lage oder Schicht aus agglomeriertem Kork von 2, 5 mm oder 4 mm Dicke bedeckt und mit einer Losung aus Neoprenkautschuk von ungefähr 0, 2 mm Dicke angeklebt. Die Oberfläche des Korks wurde darauf mit einer Grundschicht auf Basis von synthetischem alkalifestem Kautschuk behandelt, wobei zwei Schichten einer verdünnten Emulsion (halb Latex, halb Wasser) mit dem Pinsel kreuzweise aufgetragen wurden Nach 2stündiger Trockenzeit wurden keramische Mosaikstuckehen von x.-) cm mit einem grauen, in dünner Schicht auftragbaren Zement, der in der franz.
Patentschrift Nr. 1. 22 (ô. 55 ì beschriebenen Art (Portlandzement, Sand, Methylcellulose, Polyvinylalkohol), angerührt mit 25% Wasser, verlegt. Für die Aufbringung des Mörtels wurde eine Kelle mit 6 x 6 x 6 mm Kerben verwendet. Die Fugen wurden am nächsten Tag mit reinem Portlandzement ausgegossen. Das Erhärten fand bei
<Desc/Clms Page number 3>
20 bis 220 C in einer Atmosphäre von 40 bis 501o relativer Feuchtigkeit statt.
Die Gesamtdicke des auf dem Beton verlegten Komplexes betrug also ohne Berücksichtigung des keramischen Mosaiks und des Mörtels nur etwa 2,7 bis 4, 2' mm.
Akustische Versuche, die an den mit der 2, 5 mm starken Korkschicht überzogenen Platten ausgeführt wurden, ergaben eine deutliche Verringerung der Geräusche durch Stoss und Schlag, wobei diese Verringerung bei hohen Frequenzen noch viel stärker war ; die Geräusche blieben immer unter der durchschnittlichen Normalhöhe. Bei Verwendung von dickeren Korklagen, beispielsweise von 4 oder 8 mm erhält man offensichtlich Ergebnisse verbesserter Schallisolierung, ohne dabei die Gesamtdicke der Isolierschicht zu überhöhen. Schon eine Dicke der Korklage von 2 mm kann zufriedenstellende Ergebnisse liefern.
Die wie vorstehend beschriebenen hergestellten Platten wurden mechanischen Prüfungen unterworfen, um die Wirksamkeit der Adhäsion und die Schlagfestigkeit zu bestimmen.
Diese Prüfungen fanden statt :
1. nach28Tagennormaler Lagerung im Labor,
2. nach 12 Tagen normaler Lagerung im Labor und anschliessender 16 tägiger Bewässerung der Fliesen von oben (Badezimmertest des Centre Scientifique et Technique du Bâtiment - C. S. T. B. - Paris),
3. nach 28 Tagen normaler Lagerung im Labor mit anschliessenden Schlagversuchen mittels einer 1 kg-Stahlkugel von 70 mm Durchmesser, wobei die Kugel aus um je 10 cm zunehmenden Höhen von 10 bis 100 cm fallen gelassen wird und
4. nach 28 Tagen normaler Lagerung im Labor mit darauffolgendem Hämmern mit einem Schlagapparat : Anwendung einer 1 kg Last, welche zweimal je sec aus einer Höhe von 8, 5 mm auf eine Tragfläche von 45 x 45 mm fällt, d. s. 104400 Schläge in 14 h 30 min.
Die statische Belastung auf der gleichen Tragfläche beträgt 8 kg (Gewicht der Schlagmaschine).
Die Versuchsergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst.
EMI3.1
<tb>
<tb>
Lagerung <SEP> und <SEP> Widerstand <SEP> gegen <SEP> Art <SEP> des
<tb> Behandlung <SEP> der <SEP> Zerreissen <SEP> Bruches
<tb> Fliesenplatten <SEP> kg/cm <SEP> oder
<tb> Verhalten
<tb> Kork <SEP> Kork
<tb> 2,5 <SEP> mm <SEP> 4 <SEP> mm <SEP>
<tb> 28 <SEP> Tage <SEP> Raumatmos-Berührungsstelle
<tb> phäre <SEP> 8, <SEP> 5 <SEP> Fliesen-Mörtel <SEP>
<tb> 12 <SEP> Tage <SEP> und <SEP> 16 <SEP> Tage <SEP> Fliesen-Mörtel <SEP> und
<tb> Bewässerung <SEP> 5, <SEP> 7 <SEP> Kork <SEP> stellenweise
<tb> losgerissen.
<tb>
28 <SEP> Tage <SEP> Raumatmosphäre <SEP> und <SEP> Schlagversuche
<tb> 1 <SEP> kg-Kugel
<tb> Fallhöhe <SEP> 10 <SEP> cm <SEP> (x) <SEP> intakt <SEP> (x) <SEP> Oberfläche <SEP> der
<tb> 20 <SEP> cm <SEP> (x) <SEP> (x) <SEP> Fliese <SEP> zerbröckelt
<tb> 30 <SEP> cm <SEP> (x) <SEP> (x) <SEP> an <SEP> der <SEP> Schlagstelle,
<tb> 100 <SEP> cm <SEP> (x) <SEP> (x) <SEP> kein <SEP> Ablösen
<tb> 28 <SEP> Tage <SEP> Raumatmosphäre <SEP> und <SEP> Hammerversuche, <SEP> 1 <SEP> kg <SEP> Last <SEP> Berührungsstelle
<tb> 104 <SEP> 400 <SEP> Schläge <SEP> 7,5 <SEP> 7,95 <SEP> Fliesen-Mörtel
<tb>
Diese Zahlen zeigen in Verbindung mit den Ergebnissen der akustischen Versuche, dass die erfindungsgemäss ausgeführten Einheiten sich für den beabsichtigten Zweck gut eignen.
<Desc/Clms Page number 4>
Der Bereich der Erfindung wird nicht verlassen, wenn man die schallisolierende Auskleidung auf eine andere Unterlage als Beton, beispielsweise auf eine Fläche aus Zement, Ziegelsteinen, Holzbohlen usw. aufbringt. Ebenso kann die Lage aus agglomeriertem Kork durch ein Äquivalent ersetzt werden, ohne dabei den Rahmen der Erfindung zu verlassen.