Vorliegende Erfindung beruht demgegenüber auf der Erkenntnis, daß
Glaswatte,
d. h. .ein Glasfasergespinst, das infolge der Feinheit und Kräuselung
seiner Glasfasern in sehr hohem Maße zur Verhedderung neigt, neben den bekannten
und schon früher ausgenutzten Eigenschaften wie hoher Isolierungsfähigkeit gegen
Wärme und Schall, Feuersicherheit usw., bisher noch unbekannte und noch nicht verwendete
Eigenschaften aufweist, durch die unter Erhaltung all-er aufgezählten, bekannten
Vorteile gerade diejenigen Nachteile fortfallen, die die früheren Vorschläge praktisch
aussichtslos machten. Während man nämlich bislier Glasfasergespinste aus feinen
und gekräuselten Glasfasern nur in Verbindung mit besonderen Trägern, wie jute-,
Pappe- und Papierunterlagen, Drahtgeflechten oder in Verbindung mit metallischen
oder sonstigen Verkapselungen anwandte, ermöglicht es die starke Verhedderung aus
feinen und gekräuseltenGlasfas,ern bestehender Glasfasergespinste, diese gemäß der
Erfindung als selbständige Formkörp:er, insbesondere platten- oder streifenförmiger
Grundform, auszubilden. Dadurch entfallen alle bisher notwendigen Hilfsmittel, wie
Drahtgeflechte, die die Verwendbarkeit des Glasfadergespinstes als allseitig wirksame
Dichtung beeinträchtigten und die darüber hinaus, wie Papier- oder juteunterlagen,
infolge ihrer organischen Herkunft nach kurzer Zeit vermoderten, so daß die Glasfasern
nicht mehr in erforderlichem Maße standhielten und eine Dichtung nicht mehr vorhanden
war. Ganz abgesehen davon wurde durch derartige organische Haltemittel die Feuersicherheit
reiner Glasfasergespinste beeinträchtigt. Dadurch aber, daß derartigeGlasfasergespinste
nunmehr als an sich verlegungsfähige Formkörper ausgebildet sind, ist es nicht mehr
erforderlich, die gängigen Dachziegelformen abzuändern oder besondere Befestigungsmittel
vorzusehen, da die Gewichte
der Dachziegelreihen genügen, die ZD
Fornikörper in den natürlichen Zwischenräumen derartiger Dachhäute festzuhalten.
Darüber hinaus ergeben die IM' |
streifenförmi-en GlasfasergespinsZ.#I',#, P, ei- |
tere Ei--enschaften, die ihre Vi als |
Abdichtungen für Daclieindecl,-Ühgen"-eiitscheidend beeinflussen. Diese Eigenschaften
bestehen darin, daß die neuen Glasfasergespinste ihre Dichtungswirkung zwar in der
Richtung von außen nach innen ausüben, indem sie das Eindringen von Flüssig- und
Feuchti-keiten, also insbesondere von. Schlagregen, weiter von Flugschnee, Flugfeuer,
Ruß, Staub u. dgl. in die Räume unterhalb der Dacheindeckung verhindern, den Abfluß
von Schwitzwasser aber in der Richtun- von innen nach außen ungestört zulassen.
Dieses Schwitzwasser macht beispielsweise bei mörtelverschmierten Dächern die größten
Schwierigkeiten, weil der Mörtelverstrich den Abfluß des Schwitzwassers verhindert,
so daß es durch die Nichtabführung des Schwitzivassers nicht nur zu schädlichen
Beeinflussungen der Dachziegel selbst, sondern darüber hinaus zu Beschädigungen
des Dachstul-Jes bzw. der darunterliegenden Gebäudeteile kommt, ohne daß auf weitere
Nachteile des mörtelverstrichenen Daches, insbesondere auf die schädlichen Auswirkungen
seiner Starrheit, einzugehen ist. Schließfich haben die Glasfasergespinste die neue,
nicht ohne weiteres vorauszusehende Eigenschaft, einerseits so nachgiebig und schmiegsam
zu sein, daß die erwähnten rücksclilagventilartigen Dichtungswirkungen zustande
kommen, anderseits aber haben sie infolge des innigen Zusammenhanges der einzelnen
Glasfasern eine solche Festigkeit, daß auch bei dem bei Dächern besonders gefürchteten
Hohlsog und Sturmwind ein Hürauslösen einzelner Glasfasern aus dem Zusammenhang
und damit eine Auflösung der Dichtungen zu befürchten ist. Gerade in dieser Hinsicht
unterscheiden sich die neuen Glasfasergespinste von den bekannten Gebilden aus Silicatfäden,
wie sie beispielsweise durch Zusammendrücken von Schlackenwolleunter hohem Druck
erhalten werden; denn diese bekannten Gebilde besitzen keine ausreichende Nachgiebigkeit
und Schmiegsamkeit mehr, die zur Ausübung der Dichtungswirkung aber unerläßlich
sind, abgesehen davon, daß auch z.B. die Isolierungswirkung infolge der Verkleinerung
der Porenhaltigkeit weitestgehend beeinträchtigt ist-Werden die aus Glaswatte bestehenden
plattenartigen Gebilde so groß gewählt, daß sie zwischen Dachhaut und Belattung
verlegt eine aus einzelnen Platten bestehende, dicht aneinandergelegte Schicht aus
Glaswatte bilden, so isolieren diese Schichten die Dachräume gleichzeitig gegen
die Dachhaut in bezug auf Wärme und Kälte. Man hat zwar bereits Glaswatte zu derartigen
Isolierungszwecken verwandt. In diesem Falle wurde aber lediglich ungeformte Glaswatte
als Stopfmittel zwischen Schalung und Dacheindekkung eingebracht, so daß infolge
fehlender oder unzureichender Dichtung der Dachhaut die dargelegten Nachteile auftraten.