<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf eine wärmeisolierende Mauerverkleidung mit einer Dämmschicht aus Schaumstoffplatten, einer äusseren Putzschicht und einer Armierung zwischen der Dämmschicht und der Putzschicht.
Bei üblichen Mauerverkleidungen mit einer Dämmschicht aus Schaumstoffplatten wird zunächst auf die mit dem Mauerwerk verbundenen Schaumstoffplatten eine Schicht aus hydraulischem Bindemittel aufgespachtelt, in die zur Armierung ein Glasseidengewebe eingebettet wird. Diese hydraulische Bindemittelschicht mit dem eingebetteten Armierungsgewebe ist notwendig, um die erforderliche Druckfestigkeit der Verkleidung sicherzustellen, da ja die Schaumstoffplatten wegen des angestrebten niedrigen Raumgewichtes diese Druckfestigkeit nicht mit sich bringen. Die aufgespachtelte Bindemittelschicht wirkt somit als Druckverteilerplatte, auf die erst die Putzschicht aufgetragen werden kann. Durch das Vorsehen der notwendigen hydraulischen Bindemittelschicht zwischen den Schaumstoffplatten und der Putzschicht müssen aber entscheidende Nachteile in Kauf genommen werden.
Die auf die Schaumstoffplatten aufgespachtelte hydraulische Bindemittelschicht bildet nämlich eine Dampfsperre, was den Aufbau eines entsprechenden Dampfdruckes zwischen Mauerwerk und dieser aufgespachtelten Schicht ermöglicht.
EMI1.1
nur vergleichsweise gering belastbar ist, kann der sich aufbauende Dampfdruck dazu führen, dass die hydraulische Bindemittelschicht zusammen mit der aufgetragenen Putzschicht abgesprengt wird. Die Gefahr eines Abplatzens der aufgespachtelten Bindemittelschicht besteht aber auch auf Grund der Wasseraufnahmefähigkeit dieser Schicht, wenn mit Frost zu rechnen ist. Darüber hinaus ergibt sich durch das Einbetten eines Glasseidengewebes in die hydraulische Bindemittelschicht eine nur in Richtung der Schuss- und Kettfäden des Gewebes zugfeste Armierung, so dass eine Diagonalrissbildung nicht ausgeschlossen werden kann.
Schliesslich muss noch erwähnt werden, dass zum einwandfreien Verbinden der auf die Schaumstoffplatten aufgespachtelten Bindemittelschicht mit einer Kunststoff-Putzschicht die Bindemittelschicht mit einem geeigneten Voranstrich versehen werden muss, der wieder die Dampfdurchlässigkeit verschlechtert und zu einer Erhöhung des Feuchtigkeitsgehaltes beiträgt, wodurch Einbussen hinsichtlich der Wärmedämmung und Frostschäden in Kauf genommen werden müssen.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und eine wärmeisolierende Mauerverkleidung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass die äusse-
EMI1.2
tragen werden kann.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass die Armierung aus einem auf die Dämmschicht aufkaschierten Faservlies, vorzugsweise einem Glasfaservlies, besteht. Durch den Fortfall der sonst auf die Schaumstoffplatten aufgespachtelten, hydraulischen Bindemittelschicht wird die damit verbundene Dampfsperre vermieden, so dass sich auch kein ein Absprengen der Putzschicht bewirkender Dampfdruck aufbauen kann. Das aufkaschierte Faservlies ist ja dampfdurchlässig, wobei die Klebeverbindung zwischen den Schaumstoffplatten und dem Faservlies in einfacher Weise durch den Einsatz entsprechender Kunststoffkleber dampfdurchlässig ausgebildet werden kann. Das aufkaschierte Faservlies ergibt die erforderliche Druckfestigkeit und verhindert jede Rissbildung, weil auf Grund der nicht geordneten Faserverteilung die Zugfestigkeit eines Faservlieses in allen Richtungen gleich ist.
Die Verwendung von Faservliesen als Armierung bringt aber auch den Vorteil mit sich, dass wegen der grossen Oberfläche und der möglichen Verkrallung eine gute Verbindung mit der Putzschicht sichergestellt ist. Ein Ablösen der Putzschicht ist daher ausgeschlossen, zumal ja wegen der fehlenden Belastung durch den Dampfdruck bzw. wegen des fehlenden Feuchtigkeitsgehaltes die sonst auftretenden Zusatzbelastungen vermieden sind. Das aufkaschierte Faservlies bringt aber auch eine bessere Oberflächenplanheit mit sich, so dass die aufgetragene Putzschicht eine geringere Stärke aufweisen kann.
Besondere Vorteile bei der Herstellung einer Mauerverkleidung können erreicht werden, wenn bei Schaumstoffplatten mit einer vorgefertigten Faservlieskaschierung die Stossstellen zwischen den Schaumstoffplatten mit einem zusätzlichen, in die Putzschicht eingebetteten Faservlies abgedeckt sind. Durch die Verwendung vorgefertigter, vorzugsweise beidseitig mit einem Faservlies kaschierter Schaumstoffplatten wird zunächst die Handhabung und Verlegung dieser Schaumstoffplatten ein-
<Desc/Clms Page number 2>
facher, weil sie trotz des geringen Raumgewichtes des Schaumstoffes durch die Kaschierung eine ausreichende Festigkeit und einen Schutz vor mechanischer Beschädigung besitzen.
Die zufolge der Kaschierung sehr masshaltigen Schaumstoffplatten brauchen daher nur auf eine am Mauerwerk aufgebrachte hydraulische Bindemittelschicht aufgedrückt zu werden, um die Dämmschicht zu verlegen, wobei beim Vorsehen einer Nut-Federverbindung Kältebrücken an den Stossstellen der Schaumstoffplatten einfach vermieden werden können. Trotz der Verwendung einer hydraulischen Bindemittelschicht ergibt sich eine gute Verbindung zwischen Dämmschicht und Mauerwerk, da die hydraulische Bindemittelschicht nicht an den Schaumstoffplatten selbst, sondern an dem aufkaschierten Faservlies angreift und dort eine gute Verkrallungsmöglichkeit vorfindet. An den Stossstellen zwi-
EMI2.1
auftreten, u. zw. durch die mögliche Relativbewegung der einzelnen Schaumstoffplatten. Die aufkaschierten Faservliese sind ja auf die Schaumstoffplatten beschränkt.
Um eine solche Rissbildung ausschliessen zu können, wird zusätzlich in die Putzschicht ein die Stossstellen zwischen den Schaumstoffplatten abdeckendes Faservlies eingebettet.
Die Beschichtung der Schaumstoffplatten mit einem Faservlies erhöht aber auch die Flammhemmung der Dämmschicht, wobei durch die Vliese das Abtropfen von geschmolzenem Kunststoff verhindert wird. Voraussetzung ist selbstverständlich, dass das Faservlies selbst feuerfest ist, wie dies ja bei Glasfaservliesen der Fall ist.
Ragt in weiterer Ausbildung der Erfindung das auf die Dämmschicht aussen aufkaschierte Faservlies bzw. das in die Putzschicht eingebettete Faservlies über die Dämmschicht nach unten vor und wird es um eine die Dämmschicht an der unteren Stirnseite abdeckende Schutzleiste gebogen, so erhält man nicht nur einen sauberen Abschluss der Mauerverkleidung, sondern auch einen wirksamen Schutz vor dem Eindringen von Insekten und Nagetieren, wobei der hiefür erforderliche Arbeitsaufwand gering bleibt.
Mit Hilfe der Schutzleiste kann sogar das Aufbringen der Dämmschicht stark vereinfacht werden, vor allem dann, wenn die Schutzleiste durch ein mit einem Schenkel am Mauerwerk befestigtes Winkelprofil gebildet ist, da bei einer solchen Ausbildung die zu versetzenden Schaumstoffplatten lediglich auf die Schutzleiste aufgesetzt werden müssen und zusätz- liche Richtarbeiten entfallen können.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. l eine erfindungsgemässe wärmeisolierende Mauerverkleidung im Querschnitt und Fig. 2 diese Verkleidung im Bereich der unteren Stirnseite der Dämmschicht in einem Vertikalschnitt, jedoch in einem grösseren Massstab.
Wie insbesondere Fig. l zeigt, ist die Dämmschicht der Mauerverkleidung aus vorgefertigten Schaumstoffplatten --1-- zusammengesetzt, die beidseitig ein aufkaschiertes Faservlies --2-- aufweisen, u. zw. sind diese Faservliese --2-- mit einem Kunststoffkleber, beispielsweise einem Polyvinylacetatkleber, auf den vorzugsweise aus Polystyrol bestehenden Schaumstoffplatten aufgeklebt.
EMI2.2
--1--,sind, werden nun auf einer hydraulischen Bindemittelschicht --3-- befestigt, die auf das zu verkleidende Mauerwerk aufgetragen wurde. Da die Verbindung zwischen den Schaumstoffplatten - und der hydraulischen Bindemittelschicht --3-- über das aufkaschierte Faservlies --2-- erfolgt und nicht über den Schaumstoff selbst, ergibt sich eine gute Haftung der Schaumstoffplatten - -1--.
Auf die so gebildete Dämmschicht wird nun eine Putzschicht --5-- aufgetragen, in die eine zusätzliche Lage eines Faservlieses --6-- eingebettet ist, das die Stossstellen zwischen den einzelnen Schaumstoffplatten-l-abdeckt und dasser Rissbildungen auch im Bereich der Stossstellen vermeidet.
Mit der Vlieskaschierung wird neben der Belastbarkeit der Dämmschicht auch deren Dampfdurchlässigkeit sichergestellt, weil die hydraulische Bindemittelschicht zwischen den Schaumstoffplatten-l-und der Putzschicht --5-- nicht mehr erforderlich ist und die aufkaschierten Vliese - dampfdurchlässig sind. Ausserdem kann die Feuchtigkeitsaufnahme dieser Schichten kleingehalten werden, so dass die Verbindung zwischen Putzschicht und Vlies weder durch einen Dampfdruck noch durch Frost gefährdet wird. Die üblicherweise verwendete Putzschicht besteht ebenfalls aus Kunststoff und bildet folglich weder eine Dampfsperre noch einen Feuchtigkeitsspeicher.
<Desc/Clms Page number 3>
Wie aus Fig. l entnommen werden kann, wird die Dämmschicht im Bereich einer Mauerecke durch eine Eckplatte gebildet, die aus zwei auf Gehrung geschnittenen und zu einem Winkelstück zusammengefügten Schaumstoffplatten --la-- besteht. Diese Schaumstoffplatten --la-- werden, wie die übrigen Schaumstoffplatten-l-auch, vor dem Zuschnitt mit den Faservliesen --2-- kaschiert, so dass sich äusserst masshaltige Bauplatten ergeben.
Als Kantenschutz ist zwischen den Schaum-
EMI3.1
Um einerseits die Schaumstoffplatten-l-einfach versetzen zu können und anderseits einen wirksamen Schutz vor einem Eindringen von Insekten und Nagetieren in die Dämmschicht zu erhalten, ist gemäss Fig. 2 eine aus einem Winkelprofil --8-- gebildete Schutzleiste vorgesehen, die mit ihrem einen Schenkel --9-- am Mauerwerk --4-- befestigt ist und mit ihrem andern Schenkel die untere Stirnseite der untersten Reihe der Schaumstoffplatten-l-abdeckt. Diese vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Schutzleiste --8-- wird von dem in die Putzschicht --5-- eingebetteten Faservlies --6-- überdeckt, das zu diesem Zweck nach unten über die Dämmschicht vorragt und um die Schutzleiste umgebogen ist.
Wird die Dämmschicht nicht aus vorgefertigten, beidseitig kaschierten Schaumstoffplatten aufgebaut, sondern ein Faservlies auf die nichtkaschierten Schaumstoffplatten aufgeklebt, was zwar einen bedeutend grösseren Arbeitsaufwand mit sich bringt und die Handhabung der Schaumstoffplatten wegen ihrer wesentlich geringeren Festigkeit erschwert, so kann bei einer entsprechenden Vliesstärke die Putzschicht ohne zusätzliche Armierung aufgebracht werden, weil ja durch die aufgeklebte Vliesschicht auch die Stossstellen zwischen den einzelnen Schaumstoffplatten abgedeckt werden können. In einem solchen Fall wird dieses Vlies um die Schutzleiste --8-- gebogen.
Die Verwendung von Glasfaservliesen bietet sich als Armierung besonders an, weil die Glasfasern sowohl hinsichtlich der Festigkeit, der Dehnbarkeit und der Feuerbeständigkeit allen Anforderungen entsprechen. Grundsätzlich sind aber selbstverständlich Vliese aus andern Fasern nicht ausgeschlossen, wenn diese Fasern die geforderten Eigenschaften erfüllen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Wärmeisolierende Mauerverkleidung mit einer Dämmschicht aus Schaumstoffplatten, einer äusseren Putzschicht und einer Armierung zwischen der Dämmschicht und der Putzschicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierung aus einem auf die Dämmschicht aufkaschierten Faservlies (2), vorzugsweise einem Glasfaservlies, besteht.
EMI3.2