DE3546968C2 - Kerndämmelement aus Mineralwolle - Google Patents
Kerndämmelement aus MineralwolleInfo
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Abstract
Bei einem Mineralfaserprodukt als Kerndämmelement in Form einer Dämmplatte oder Dämmbahn mit einer elastischen Hauptschicht aus gebundenen Mineralfasern und mindestens einer Deckschicht in Form eines flexiblen druckverteilenden Flächengebildes weist die Hauptschicht ein Raumgewicht von DOLLAR I1 40 kg/m·3· auf, ist die druckverteilende Deckschicht auf die Hauptschicht aufkaschiert und mit ihrem Flächengewicht so eingestellt, daß insgesamt ein formstabiles und biegesteifes Produkt erzielt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Kerndämmelement aus Mineralwolle gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Derartige Mineralfaserprodukte erhalten des öfteren zum Zwecke einer Ober
flächenveredelung eine Deckschicht, und zwar z. B. als Rieselschutz, Sichtverblendung,
Schutz gegen strömende Medien und Absorptionsschutz.
Die DE-OS 27 48 414 beschreibt eine Isolationsplatte aus Mineralwolle zur Isolierung von
Decken und Dächern, welche mit einer Deckschicht versehen ist. Hierbei ist die Deck
schicht so gestaltet, daß beim Aufbringen der Isolationsplatte auf die zu isolierende Flä
che, die vorher mit einer Bitumenschicht versehen worden war, ein wesentlich geringerer
Verbrauch an Bitumen erzielbar ist. Auf der Mineralwollplatte ist eine vorzugsweise aus
einem Glasfaservlies bestehende Deckschicht vorgesehen, welche zu einer Glättung der
ursprünglich rauhen Oberfläche der Mineralwollplatte beiträgt und somit bei der Herstel
lung von Abdeckungen an Decken oder Dächern an Gebäuden einen geringeren Verbrauch
der dabei vorgesehenen Bitumenschicht gewährleistet.
Diese Isolationsplatte weist jedoch den Nachteil auf, daß sie hinsichtlich ihres Raumge
wichts überdimensioniert ist, da hier nämlich mehr Isolationsmaterial verwendet wird als
zur Erzielung der vorgeschriebenen Isolationswerte notwendig ist. Diese Überdimensio
nierung im Raumgewicht hat wiederum befestigungstechnische Nachteile, so daß insbe
sondere eine Befestigung mit Dübeln an Gebäudewänden problematisch ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kerndämmelement aus Mineralwolle ge
mäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 zu schaffen, welches der Wärme
leitfähigkeitsgruppe nach DIN 18165 (Gruppe 040 oder 035) entspricht und ein möglichst
geringes Raumgewicht aufweist aber dennoch ausreichend stabil ist, daß eine gute Hand
habung und Befestigung z. B. mittels Dübeln an Gebäudewänden, gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Anteils des Patent
anspruches 1 gelöst, wobei zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung durch die in den
Unteransprüchen wiedergegebenen Merkmale gekennzeichnet sind.
Ein derartig aufgebautes Kerndämmelement hat den Vorteil, daß die als Hauptschicht die
nende Mineralfaserlage durch die aufkaschierte Deckschicht derart steif ist, daß es mög
lich ist, lediglich das für eine bestimmte Wärmeleitfähigkeitsgruppe maßgebende Raum
gewicht vorzusehen, d. h., daß das sonst in der Regel nur für die Schaffung einer be
stimmten Stabilität der Dämmplatte oder Dämmbahn verwendete höhere Raumgewicht
nicht mehr erforderlich ist. Dies ermöglicht insbesondere eine kostengünstige Herstellung
derartiger nicht brennbarer Mineralfaserprodukte sowie eine sehr gute Handhabbarkeit
dieser Produkte, was sehr vorteilhaft für die Montage ist. Darüber hinaus können diese
auf einfache Weise, beispielsweise mittels Dübel, an Gebäudewänden befestigt werden.
Das Glasvlies ist dampfdiffusionsoffen und seine wirr vorliegenden Glasfasern sind aus
brandtechnischen Gründen mittels eines in seiner Menge begrenzten organischen Binde
mittels miteinander verbunden. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn man als Deck
schicht ein Glasvlies verwendet, das ein Flächengewicht von 30 bis 110 g/m2 aufweist.
Insbesondere bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Kerndämmelements für die
Dämmung von zweischaligen Gebäudewänden konnte z. B. bei einem in die Wärmeleitfä
higkeitsgruppe 040 fallendes Produkt mit einem Raumgewicht von 15 kg/m3 die gleiche
Formstabilität erreicht werden, wie sonst bei einem entsprechenden Produkt ohne einer
druckverteilenden Deckschicht mit einem Raumgewicht von 25 kg/m3. Neben dieser Ge
wichtseinsparung zeichnet sich die neue Dämmplatte auch noch durch eine hohe Biegestei
figkeit aus, d. h., sie knickt bei überkragender Auflage nicht ab, ist dadurch leicht auf der
Baustelle handhabbar und kann gleichwohl gut um Mauerecken gelegt werden.
Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Dämmplatte wird durch die vorgesehene
Deckschicht gleichzeitig eine wetterseitig festere Oberfläche erreicht, so daß während der
Montage kein Faserabtrag erfolgen kann; auch wird durch die wetterseitige Deckschicht
möglicher Schlagregen beim Verlegen abgewiesen. Schließlich sind gegenüber bisherigen
Kerndämmplatten auf Grund der verbesserten Steifigkeit größere Abmessungen als bisher
möglich, was die Stoßstellen verringert und somit auch die Zahl der zu ihrer Befestigung
überlicherweise verwendeten Dübel. Letzteres tritt selbstverständlich auch dann ein, wenn
die Plattengröße gegenüber bisherigen derartigen Platten gleichbleibt, da die Deckschicht
druckverteilend wird. Schließlich können mit den erfindungsgemäßen Kerndämmplatten
Unebenheiten des Untergrundes der nackten Fassadenwand besser ausgeglichen werden,
da die Hauptschicht ein geringeres Raumgewicht aufweist als bisher, d. h., es können da
mit vorteilhaft Bautoleranzen ausgeglichen werden.
Für die Kerndämmung, d. h. als Dämmung zwischen zweischaligen Gebäudewänden,
kann das Raumgewicht der Hauptschicht vorteilhaft zwischen 10 bis 30 kg/m3 gewählt
werden, wobei bevorzugte Produkte ein Raumgewicht von 15 bzw. 25 kg/m3 aufweisen
sollen. Hierbei ist es aus einer Reihe von Vorteilen, wie Verringerung der Transport- und
Lagerkosten, weniger Fugen und somit weniger Wärmebrücken zweckmäßig, im Falle
einer Dämmbahn als Vorprodukt diese zu einer Rolle aufzuwickeln. Dieser Umstand wird
aufgrund der gegenüber bisher geringeren Rohdichte der Hauptschicht wiederum möglich,
da sich die Hauptschicht dadurch leichter komprimieren läßt. Schließlich ist es möglich,
die Hauptschicht beidseitig mit je einer Deckschicht zu versehen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung dargestellter Aus
führungsbeispiele näher erläutert und beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht ein Mineralfaserprodukt in Form einer
Kerndämmplatte mit einer einseitig aufkaschierten Deckschicht,
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine zweischalige Gebäudewand, die als
weiteres Ausführungsbeispiel eine Kerndämmbahn mit einer einseitig
aufkaschierten Deckschicht als sogenannten Kerndämmfilz aufweist,
Fig. 3 in perspektivischer Ansicht eine Kerndämmplatte mit beidseitig je
einer Deckschicht.
In Fig. 1 ist eine Kerndämmplatte 1 gezeigt, die eine Hauptschicht 2 und eine auf diese
aufkaschierte Deckschicht 3 aufweist. Die Hauptschicht 2 der Dämmplatte 1 besteht aus
mit Phenolharz gebundenen und hydrophobierten Glasfasern und hat im vorliegenden Fall
ein Raumgewicht von 15 kg/m3. Als Deckschicht dient ein dampfdiffusionsoffenes Glas
vlies, das ein Flächengewicht von rund 50 kg/m3 besitzt, und dessen wirr vorliegende
Glasfasern sind mittels eines in seiner Menge begrenzten organischen Bindemittels mitein
ander verbunden. Selbstverständlich kann die Hauptschicht 2 auch aus Steinfasern oder
anderen mineralischen Fasern bestehen.
Die Dämmplatte 1 kann eine Plattenabmessung von 1250 × 600 mm haben, wobei Platten
dicken gestaffelt von 30 bis 100 mm, hier zweckmäßig sind, d. h., es kommt hierbei auf
den jeweiligen Anwendungsfall an und auf die gewünschten Werte bezüglich des Wärme
durchlaßwiderstandes. Die Dämmplatte 1 fällt nach DIN 18165 in die Wärmeleitfähig
keitsgruppe 040 und besitzt eine hohe Biegesteifigkeit. Ferner erfüllt sie die Auflagen der
Baustoffklasse A2, welche nach DIN 4102 nichtbrennbar bedeutet.
Durch die vorgesehene Deckschicht 3 ist eine bessere Montagekontrolle möglich, d. h.,
durch das bisherige "Freihand-Dübelsetzen" war es nicht auszuschließen, daß einige Dü
bel eine Verformung der Deckschicht 3 bewirken, was durch Faltenbildung sichtbar wird
und somit eine bessere Verlegekontrolle der Kerndämmschicht ermöglicht.
In Fig. 2 ist eine zweischalige Gebäudewand mit einer Innenschale 11 und einer Außen
schale 12 gezeigt, zwischen denen eine Dämmplatte bzw. Dämmbahn 13 mit einer einsei
tig aufkaschierten Deckschicht 3 als sogenannter Kerndämmfilz eingesetzt ist. Die Kon
struktion eines zweischaligen Mauerwerkes mit dazwischenliegender Mineralfaser-
Wärmedämmschicht bietet bekanntlich durch die klare Funktionstrennung in Tragkon
struktionen, Wärmedämmung und Feuchtigkeitsschutz die bauphysikalisch ideale Lösung
für das Bauteil Außenwand. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Dämmbahn
13 ohne einen besonders vorgesehenen Luftspalt zwischen der Außenschale 12 und der
Dämmbahn 13 vorgesehen. Dies ist einerseits möglich, da die Hauptschicht 3 der Dämm
bahn 13 hydrophobiert ist und andererseits möglich, da die Deckschicht 3 möglichst durch
die Außenschale 12 eindringende Feuchtigkeit nach unten ableitet. Die Außenschale 12
wird in üblicher Weise mittels Drahtanker 14 an der Innenschale 11 gehalten, wobei die
Dämmbahn 13 vor dem Errichten der Außenschale 12 auf die Drahtanker 14 gesteckt
werden muß. Nach dem Aufbringen der Dämmbahn 13 auf die Drahtanker 14 werden auf
diese jeweils sogenannte Abtropfscheiben 15 gesteckt, die gleichzeitig vorteilhaft zum
Einstellen einer bestimmten Dickenbegrenzung der Dämmschicht 13 verwendet werden
können.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wurde das Raumgewicht der Hauptschicht 2
der Dämmbahn 13 von 23 kg/m3 auf 15 kg/m3 durch die Verwendung der Deckschicht 3
in Form eines Glasvlieses mit einem Flächengewicht von 50 kg/m2 vorteilhaft verringert,
wobei in beiden Fällen die Anforderungen z. B. an die Wärmeleitfähigkeitsgruppe 040
erfüllt sind.
Bei der Verwendung eines sogenannten vlieskaschierten Kerndämmfilzes als Dämmung
zwischen zweischaligen Gebäudewänden ist es besonders vorteilhaft, Dämmbahnen mit
einer Länge von 3 bis 10 m zu verwenden, die als Vorprodukt zu einer Rolle aufgerollt
sind. Neben einer Erleichterung der Verlegung und weniger Fugen und somit weniger
Wärmebrücken können damit problemlos Mauerecken gedämmt werden, da sich die
Vlieskaschierung auf Grund ihrer Biegsamkeit in Verbindung mit dem relativ geringen
Raumgewicht der Hauptschicht der Dämmbahn problemlos um die Mauerecken legen läßt,
d. h. sich dort anschmiegt.
Als weiteres Ausführungsbeispiel ist in Fig. 3 eine Kerndämmplatte gezeigt, bei der die
Hauptschicht 2 hier mit einer oberen Deckschicht 17 und einer unteren Deckschicht 18
kaschiert ist. Als obere Deckschicht 17 dient ein Glasvlies mit einem Flächengewicht von
50 g/m2 und als untere Deckschicht 18 ein Glasvlies mit einem Flächengewicht von 100 g/m2.
Die beiden Glasvliese sind mit Hilfe von Wasserglas auf die Hauptschicht 2 aus Mi
neralfasern aufgeklebt.
Auch dieses Ausführungsbeispiel zeigt, daß durch die beidseitige Glasvlieskaschierung
eine steife Platte erhalten wird, obwohl deren Hauptschicht aus Mineralfasern ein relativ
geringes Raumgewicht von = 40 kg/m3 besitzt, was aber wiederum die Handhabung und
den Transport vereinfacht und nicht zuletzt die Kosten senkt. Ferner können bei diesem
Ausführungsbeispiel die Glasvlieskaschierungen gezielt unterschiedlich beschaffen sein.
Das für die untere Deckschicht 18 und somit als Sichtseite vorgesehene Glasvlies hat ge
genüber der oberen Deckschicht ein höheres Flächengewicht zwischen 90 und 110 g/m2,
da dieses Glasvlies neben seinen mechanischen Eigenschaften geschlossenflächig sein
muß; dies wiederum deshalb, da die Hauptschicht 2 aus mit Kunstharz gebundenen Mine
ralfasern besteht, die produktionsbedingte Farbabweichungen aufweisen können, welche
es vollkommen zu bedecken gilt.
Claims (6)
1. Kerndämmelement aus Mineralwolle in Form einer Kerndämmplatte oder
Kerndämmbahn als Dämmung zwischen zweischaligen Gebäudewänden aus
einer Innen- und. Außenschale, mit einer elastischen Hauptschicht aus ge
bundenen Mineralfasern und mindestens einer Deckschicht, die in Form ei
nes flexiblen, druckverteilenden Flächengebildes aufgebracht ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hauptschicht (2) ein Raumgewicht von ≦ 40 kg/m3
aufweist, daß die druckverteilende Deckschicht (3; 17) auf die Haupt
schicht (2) aufkaschiert, dampfdiffusionsoffen und feuchtigkeitsabweisend
ausgebildet sowie mit ihrem Flächengewicht so eingestellt ist, daß die
Hauptschicht (2) mit ihrem relativ geringen Raumgewicht zusammen mit
der Deckschicht (3; 17) formstabil und biegesteif ist.
2. Kerdämmelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Deckschicht (3; 17) aus einem Glasvlies besteht, das ein Flächengewicht von
30 bis 110 g/m2 aufweist.
3. Kerndämmelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
wirr vorliegenden Glasfasern des Glasvlieses mittels eines in seiner Menge
begrenzten organischen Bindemittels miteinander verbunden sind.
4. Kerndämmelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hauptschicht (2) aus Glasfasern oder Steinfasern be
steht.
5. Kerndämmelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kerndämmelement ein. Raumgewicht der Hauptschicht
von 10 bis 30 kg/m3, vorzugsweise 15 bzw. 25 kg/m3, aufweist.
6. Kerndämmelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hauptschicht (2) beidseitig mit je einer Deckschicht (3
oder 17, 18) versehen ist.
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Publications (1)
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DE3546968A Expired - Lifetime DE3546968C2 (de) | 1984-06-02 | 1985-06-01 | Kerndämmelement aus Mineralwolle |
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Country | Link |
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