DE3315901C2 - Mehrschicht-Leichtbauplatte - Google Patents

Mehrschicht-Leichtbauplatte

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Description

Die Erfindung betrifft eine Mehrschicht-Leichtbau­ platte, insbesondere zur Verwendung als Sichtplatte im Innenbereich eines Gebäudes, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige bekannte Mehrschicht-Leichtbauplatten (z. B. DE-OS 32 23 246) gewinnen im Bauwesen aufgrund ihres guten Dämmwiderstandsverhaltens zunehmend an Bedeutung. Sie umfassen jeweils eine Kernschicht aus vorzugsweise senkrecht orientierten Mineralfasern und mindestens eine Deckschicht. Die Kernschicht aus vorzugsweise senkrecht orientierten Mineralfasern ist dabei ein selbsttragendes Lamellenelement, das aus einer Mehrzahl von an ihren Seitenflächen miteinander verklebten Längsstäben, welche Abschnitte von Mine­ ralfaserprodukten sind, aufgebaut ist. Sie ist ein- oder beidseitig mit einer aushärtbaren oder vorgefertigten Deckschicht festhaftend verbunden.
Es hat sich sowohl das Aussehen derartiger Mehr­ schicht-Leichtbauplatten als auch vor allem ihre Wasserdampfdurchlässigkeit als Hindernis für eine Anwendung im Innenausbau erwiesen. Bei Verwendung solcher Platten für die Innendämmung von Außenwänden, insbesondere aber von Dächern, hierbei speziell von geneigten Dächern, hatte das herrschende Temperatur­ gefälle nach außen zur Folge, daß Feuchtigkeit durch stetige Dampfdiffusion und nachfolgende Kondensation des Wassers innerhalb solcher Platten Wasser ange­ reichert hat, wodurch ihre Wärmeleitfähigkeit erhöht und die Dämmwirkung drastisch verschlechtert wurde.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mehrschicht-Leichtbauplatte der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß sie für den Innenbe­ reich verwendbar ist, wofür sie sowohl einen besseren Wasserdampf-Diffusionswiderstand als auch ein besse­ res äußeres Aussehen als die bekannten Platten aufweisen soll.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 gekenn­ zeichnete Erfindung gelöst.
Ein wesentlicher Grundgedanke der Erfindung besteht danach darin, daß das magnesia- oder zementsuspen­ sionsgetränkte Glasvlies in Art einer Finish-Ober­ fläche einen mineralischen Porenverschluß für die damit versehene Deckschicht aus magnesia- oder zementgebundener Holzwolle darstellt. Diese Ausbil­ dung ermöglicht in vorteilhafter Weise die Verwendung der erfindungsgemäßen Platte als Sichtplatte im Innenausbau.
Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung besteht darin, ein als Dämmschicht für Dämmplatten besonders geeignetes Material zu verwenden, das unter Vermei­ dung der bekannten Nachteile, wie z. B. mangelnder Festigkeit, zu geringer Wasserdampfdiffusions-Wider­ stand, schlechtes Aussehen, aus üblichen gebrauchs­ fertigen Platten aus Polystyrol, Polyurethan, Stein- oder Glaswolle besteht.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung zweier zusätz­ licher Schichten, nämlich einerseits auf einer der Deckschichten und andererseits zwischen dieser Deckschicht und der dämmenden Kernschicht werden die dampfsperrenden Eigenschaften einer derartigen Platte sowie ihr äußeres Aussehen so verbessert, daß sie den Anforderungen für den Innenausbau von Gebäuden voll genügt.
Die als Dampfbremse wirkende Schicht ist in Form einer beidseitig mit Glasvlies kaschierten Aluminium­ folie ausgebildet.
Diese Verbindung gewährleistet durch die gewählte Dampfbremswirkung, daß die Wärmedämmwirkung des dämmenden Kerns erhalten bleibt.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung einer Mehrschicht-Leichtbauplatte besteht darin, daß bereits bestehende Produktionseinheiten für die Herstellung der bekannten Mehrschicht-Leichtbauplat­ ten nur geringfügig umgerüstet werden müssen, um eine Mehrschicht-Leichtbauplatte zu erhalten, die wesent­ lich verbesserte dampfdiffusionshemmende Eigenschaf­ ten aufweist und aufgrund ihres ansprechenden Aus­ sehens für den Innenbereich geeignet ist.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
So ist es von Vorteil, bei einer Dämmschicht aus Glas- oder Steinwolle die Fasern senkrecht zur Hauptebene der Deckschicht auszurichten. Hierdurch wird die Druckfestigkeit der Mehrschicht-Leichtbau­ platte wesentlich erhöht, ohne daß die Elastizität oder Durchbiegbarkeit der Platte in bestimmten Grenzen beeinträchtigt wird.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Deckschichten eine Dicke von etwa 4-5 mm auf. Derartige Mehrschicht-Leichtbau­ platten können in vorteilhafter Weise aufgrund ihres geringen Gewichtes als Decken- und Wandverkleidungen verwendet werden, wobei eine zufriedenstellende Festigkeit und Dämmwirkung gewährleistet ist.
Durch die Ausbildung der als Dampfbremse wirkenden Schicht mit einer Sperrwirkung, die einer diffusions­ äquivalenten Luftschichtdicke sd von ≧ 2 m, ≧ 5 m oder ≧ 10 in entspricht, können die dampfbremsenden Eigenschaften der erfindungsgemäßen Mehrschicht- Leichtbauplatte auf einfache Weise jeder gewünschten Bedingung angepaßt werden.
Schließlich ist in weiterer vorteilhaften Ausgestal­ tung der Erfindung vorgesehen, daß eine der Deck­ schichten eine Dicke von etwa 10 mm oder mehr auf­ weist. Eine derartige Ausgestaltung ermöglicht die Verwendung der Mehrschicht-Leichtbauplatte auch als Fußbodenplatte.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Dabei zeigt die einzige Figur eine Schnittansicht der Mehrschicht-Leichtbauplatte.
Danach weist diese Mehrschicht-Leichtbauplatte eine dämmende Kernschicht 4 aus z. B. Polystyrol, Polyurethan, Stein- oder Glaswolle auf, wobei die Fasern im Falle von Stein- oder Glaswolle vorzugswei­ se senkrecht zur Hauptfläche der Deckschichten 2, 5 ausgerichtet sind. Die Deckschichten 2, 5 bestehen aus magnesia- oder zementgebundener Holzwolle und weisen üblicherweise eine Dicke von etwa 4-5 mm auf. Bei einer Dicke der Deckschichten von 10 mm oder mehr erreicht die Platte eine derartige Festigkeit, daß sie ebenfalls als Bodenplatte verwendet werden kann.
Auf die eine Deckschicht 2 ist eine weitere Schicht 1 aus einem magnesia- oder zementsuspensionsgetränkten Glasvlies aufgebracht, die eine Finish-Oberfläche in Form eines inineralischen Porenverschlusses bildet. Diese Schicht gibt der Mehrschicht-Leichtbauplatte insbesondere ein ansprechendes Aussehen.
Zwischen der mit der Schicht 1 versehenen Deckschicht 2 und der dämmenden Kernschicht 4 ist eine weitere Schicht 3 in Form einer Dampfbremse vorgesehen. Diese Schicht 3 kann die Dicke einer diffusionsäquivalenten Luftschichtdicke sd von ≧ 2 m, ≧ 5 m oder ≧ 10 m aufweisen und besteht aus einer beidseitig mit Glasvlies kaschierten Aluminiumfolie. Durch die unterschiedliche Sperrwirkung dieser Dampfbremse können alle Anforderungen, die an eine derartige Mehrschicht-Leichtbauplatte in bezug auf Widerstand gegen Dampfdiffusion bestehen, erfüllt werden.
Die einzelnen Schichten werden mittels geeigneter Kleber verbunden.

Claims (8)

1. Mehrschicht-Leichtbauplatte, umfassend
  • - eine Dämmschicht (4) aus z. B. Polystyrol, Polyurethan, Stein- oder Glaswolle und
  • - eine oder zwei Deckschichten (2) aus magnesia- oder zementgebundener Holzwolle,
gekennzeichnet durch
  • - eine auf einer der Deckschichten (2) angeordnete Schicht (1) aus einem magnesiasuspensionsgetränkten Glasvlies und
  • - eine zwischen der Dämmschicht (4) und der Deckschicht (2) angeordnete Schicht (3) als Dampfbremse, die in Form einer beidseitig mit Glasvlies kaschierten Aluminiumfolie ausgebildet ist.
2. Mehrschicht-Leichtbauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämmschicht (4) aus Glas- oder Steinwolle mit vorzugsweise senkrecht zur Hauptebene der Deckschicht ausge­ richteten Fasern ausgebildet ist.
3. Mehrschicht-Leichtbauplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschichten (2, 5) eine Dicke von etwa 4- 5 mm aufweisen.
4. Mehrschicht-Leichtbauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die als Dampfbremse ausgebildete Schicht (3) eine Sperrwirkung aufweist, die einer diffusionsäqui­ valenten Luftschichtdicke sd von ≧ 2 in ent­ spricht.
5. Mehrschicht-Leichtbauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die als Dampfbremse ausgebildete Schicht (3) eine Sperrwirkung aufweist, die einer diffusionsäqui­ valenten Luftschichtdicke sd von ≧ 5 m ent­ spricht.
6. Mehrschicht-Leichtbauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die als Dampfbremse ausgebildete Schicht (3) eine Sperrwirkung aufweist, die einer diffusionsäqui­ valenten Luftschichtdicke sd von ≧ 10 m ent­ spricht.
7. Mehrschicht-Leichtbauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Deckschichten (2, 5) eine Dicke von etwa 10 mm oder mehr aufweist.
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