DE1973C - Verfahren und Vorrichtung zum heifsen Decken von Zucker in der Centrifuge - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum heifsen Decken von Zucker in der CentrifugeInfo
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- B04B15/00—Other accessories for centrifuges
- B04B15/12—Other accessories for centrifuges for drying or washing the separated solid particles
Claims (2)
1S77.
HERMANN PRIEW in BERNBURG. Verfahren und Vorrichtung zum heifsen Decken von Zucker in der Centrifuge.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. August 1877 ab.
Die bisher gehandhabten Methoden zur Erzeugung consumfahigen Zuckers mittelst der
Centrifuge bezwecken eine durch die Centrifugalkraft bewirkte Trennung des Syrups vom
Zuckerkrystall. Vollkommen wurde diese Trennung bis jetzt aber nur erreicht, indem man
den Syrup durch Wasser oder durch Dampf zu verdrängen suchte.
Der Nachtheil, den eine sog. »Wasserdecke« auf den quantitativen Effect, d. i. die Ausbeute
an Consumwaare, bewirkt, ist einleuchtend, indem das Wasser nicht nur den Syrup verdrängt,
sondern auch auf den blosgelegten Krystall lösend einwirkt.
Der Nachtheil, den eine sog. »Dampf- oder
Nebeldecke« auf den Effect der Ausbeute ausübt, ist ähnlich wie voriger, insofern nämlich
als die Centrifuge zunächst luftsaugend wirkt; also den Wasserdämpfen kalte Luft zuführt,
welche dieselben gröfstentheils condensiren. Das gebildete warme Wasser wirkt dann ebenfalls
auf den Syrup deplacirend und endlich auf den Krystall lösend. Die Dampfdecke ist demnach
mir als Warmwasserdecke aufzufassen.
Die gedachten Nachtheile der Wasser- und Dampfdecke können allerdings vermieden werden,
aber nur auf Kosten der Qualität oder der Quantität der fertigen Waare; d. h.' bei ungenügender
Wasser- oder Dampfdecke resultirt eine unfertig ausgedeckte Waare von unreiner Beschaffenheit und bei übermäfsiger Wasseroder
Dampfdecke eine zwar reine, ausgedeckte Waare, jedoch nur auf Kosten eines geringeren
Ausbeuteertrages.
Das neue Verfahren beseitigt die vorstehenden Uebelstände in der wie folgt beschriebenen
Weise und mittelst der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Vorrichtungen.
Fig. ι zeigt eine Dampfhaube, in welche der Dampf durch das Rohr b einströmt und
dann die siebartig durchlöcherte Platte d passirt, um etwa mitgeführte Wassermassen zurückzuhalten,
so dafs man sie durch m abblasen kann. Die Haube wird durch schlechte Wärmeleiter
geschützt. Durch das Mundstück c gelangt der Dampf nach dem Trichter/^·, welcher
in Fig. 2 im Grundrifs dargestellt ist. Dieser Trichter ist an einer Seite der Länge
nach mit einem Ausschnitt versehen, aus welchem der Dampf ausströmen kann, ferner ist
er mit einer starken Lage von Filz ausgekleidet und endlich an seinem Boden g mit einem
Schwamm versehen. Filz und Schwamm saugen das Wasser, welches der Dampf mit sich
führt oder durch Condensation desselben etwa entstehen sollte, auf. Dieser Apparat wird auf
dem aufzuklappenden Theil des Deckels einer Centrifuge befestigt, wie aus Blatt II, Fig. 1, zu
ersehen, und zwar die offene Seite des Trichters / g nach dem Umfange derselben gerichtet,
so dafs der trockene Dampf auf die Füllmasse trifft.
In Fig. 3 und 4 ist der Apparat zum Einspritzen des Klärsels (heifse concentrirte Zuckerlösung)
dargestellt, dessen Placirung auf dem Deckel der Centrifuge sich auch aus Fig. 5 und 6
ergiebt. Dieser 'Apparat vertheilt durch die Brause h (die deshalb gekrümmt geformt ist,
damit sie sich mit dem Deckel der Centrifuge aufklappen läfst) unter etwa einer Atmosphäre
Druck das Klärsei auf die Füllmasse und es wirkt dieses nun unter der doppelten Einwirkung
des Dampfes und der Centrifugalkraft deplacirend auf den Syrup ein.
Die Vortheile des Verfahrens bestehen in einer gröfseren Ausbeute und gröfserer Reinheit
der consumfahigen Waare, sowie schnellerer Beendigung der Operation. Bei etwa ungenügender
Quantität des angewendeten Klärsels liegt die Möglichkeit vor, dafs der hinzutretende
trockene Dampf den auszudeckenden Zucker seiner angestrebten Qualität nach fertig stelle.
Bei etwa übermäfsiger Anwendung des Klärsels liegt die Möglichkeit nicht vor, dafs der
procentische Ausbeuteeffect beeinträchtigt werde.
Die Uebersättigung des Klärsels bezw. der
concentrirte und temperirte Zustand desselben, bürgt dafür, dafs der Klärsei selbst nur deplacirend
auf den Syrup, nicht aber lösend auf das fertige Krystall wirkt, und die immerhin lösende
Eigenschaft auch trockener Dämpfe auf Zucker paralisirt wird.
Pat en τ-Ansprüche:
i. Die Anwendung einer unter Druck eingeführten Decke von übersättigtem Klärsei,
deren Wirkungsweise modificirt wird durch Wasserdampf insofern, als dieser nur dazu
dient, die Operation durch Wärmezufuhr leichter von statten gehen zu lassen bezw.
die Syrupstheile leichter zu verflüssigen und die übersättigte Klärsellösung wieder auf das
Maafs der einfachen Sättigung zurückzuführen. Hierdurch bleibt bei der sogenannten Deckarbeit
mit der Centrifuge der Fall ausgeschlossen, dafs durch unvollständiges Decken die Qualität der Waare, durch übermäfsiges
Decken aber die Quantität der Waare Beeinträchtigung erleidet.
2. Für den durch Zeichnung dargestellten Apparat zur Anwendung dieses Verfahrens,
namentlich auf die Benutzung einer Filzplatte und eines Schwammes zum Aufsaugen des
im Dampfe enthaltenen oder von diesem ausgeschiedenen Wassers, das nach jeder einzelnen Operation dann entfernt wird.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=281408
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country | Link |
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DE (1) | DE1973C (de) |
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