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Vervielfältigungsvorrichtung, insbesondere für Einschrift-Buchhaltung
Die Erfindung bezieht sich auf Vervielfältigungsvorrichtungen, bei welchen mit Hilfe
einer Druckschiene einzelne Zeilen aus einem Spiegelschrift-Original auf eine vorher
angefeuchtete Unterlage herausgedrückt werden.
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Gegenüber den bekannten Maschinen dieser Art liegt das Wesen der Erfindung
darin, daB die Unterstützungsfläche für das Abdruckblatt über der -zu bedruckenden
Unterlage und dem Anfeuchter schwebt, um das Anfeuchten und Beobachten des zu bedruckenden
Teils zu erleichtern. Die Unterstützungsfläche ist mit einem der abzudruckenden
Zeile entsprechenden Ausschnitt versehen und knickt an dieser Stelle unter dem Druck
der Druckschiene ein, damit die für den Abdruck notwendige Berührung zwischen Abdruckblatt
und zu bedruckender Unterlage zustande 'kommt.
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Die Druckschiene ist vorzugsweise aus einzelnen Druckkörperabschnitten
zusammengesetzt, welche entsprechend den abzudruckenden Spalten verschoben oder
von der Schiene gelöst werden können.
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Die Anfeuchtung der Unterlage wird erfindungsgemäß durch einen Anfeuchter
erreicht, welcher entsprechend der Druckschiene eingestellt werden kann und selbsttätig
arbeitet.
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Neu ist ferner ein Spiegel zur Beobachtung der verdeckt liegenden
Unterlage von oben sowie eine quer zur Druckschiene verstellbare Führungsleiste,
die nicht nur eine zeilenweise, sondern auch
spaltenweise Verschiebung
zwischen Abdruckblatt und zu bedruckender Unterlage gestattet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht,
und zwar stellen dar Fig. i eine Seitenansicht, ' Fig. 2 eine Draufsicht, Fig. 3
einen Schnitt nach A-A, Fig. 4 einen Schnitt nach B-B, Fig. 5 eine Seitenansicht
beim Druckvorgang. Die Vervielfältigungsvorrichtung besteht aus dem Unterteil i,
dem Anfeuchter 2, der Unterstützungsfläche 3, dem Bügel 4 sowie der Druckschiene
5.
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Das Unterteil i dient als Kontoauflage 6 in Verbindung mit der verschiebbar
angeordneten Führungsleiste 7, ferner zur Befestigung des Bügels 4 und der Rollen
8 mittels der Haltearme g bzw. io sowie der Unterstützungsfläche 3. Im Unterteil
i sind der Anfeuchter 2 und die auf gemeinsamer Achse sitzenden Rollen ii für das
Weiterrücken des Kontoblattes i2 drehbar gelagert. Ferner ist seitlich ein Spiegel
13 .in einem Winkel von etwa 45° zur Kontoauflage 6 angebracht, damit der
Bedienende eine Kontrolle über die richtige Lage des Kontoblattes i2 hat. Um ein
seitenrichtiges Bild des Kontos 12 zu erhalten, kann auch an der gegenüberliegenden
Seite des Unterteils i ein zweiter Spiegel angebracht sein, der dem Spiegel 13 das
Bild zuwirft.
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Der Anfeuchter 2 besitzt Feuchtplättchen 2', welche auf der Schiene
2" mittels Klemmen od. dgl. verschiebbar und abnehmbar angeordnet sind, :so daß
sie auf die Flächen, die den Abdruck aufnehmen sollen, eingestellt werden können.
Die Feuchthaltung der Feuchtplättchen 2' kann durch vorherige Anfeuchtung von Hand
oder durch feine Kanäle in der Schiene 2" erreicht werden, welche die Verbindung
zwischen einem im Drehpunkt des Anfeuchters 2 angebrachten Flüssigkeitsbehälter,
der gleichzeitig als Rolle 14 für das Zugseil 15 dient, herstellen. Der Anfeuchter
2 ist durch Zapfen im Unterteil i drehbar gelagert. Auf den Zapfen sitzen beiderseits
Federn 16, welche den Anfeuchter 2 in der Ruhestellung auf das Kontoblatt 12 andrücken.
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Die Unterstützungsfläche 3 ist durch die Bügel 3' elastisch mit dem
Unterteil i verbunden. In der Mitte besitzt sie einen schlitzförmigen Ausschnitt
i7 in der Größe der abzudruckenden Zeile, um die für den Abdruck notwendige Berührung
zwischen Journalblatt 18 und Kontoblatt 1.2 zu ermöglichen. Die sich durch den Ausschnitt
17 ergebenden Verbindungsstege 3" sind ebenfalls elastisch, so daß die Unterstützungsfläche
3 an dieser Stelle beim Druckvorgang einknickt.
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Für den zeilenweisen Weitertransport des Journals 18 sind die auf
gemeinsamer Achse sitzenden Rollen 8 vorgesehen.
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Der Bügel 4 ist in den Haltearmen g drehbar gelagert und wird durch
die Federn ig in der oberen Stellung gehalten. Die Enden des. Bügels.4 sind zu einem
Hebel 2o -ausgebildet, in dem sich ein Drücker 2o' mit Feder befindet, für die Übertragung
der Bügelbewegung über die Rolle :21 und Zugseil 15 auf den Anfeuchter 2. Eine Griffrolle
22 dient als- Handgriff. Ferner befindet sich an dem Bügel q. eine Transpörtklinke
23, die so ausgebildet ist, daß sie bei der Abwärtsbewegung auf das zu den- Rollen
8 zugehörige Sperrad 8' einwirkt, über das mit den Rollen i i verbundene Sperrad
i i' jedoch hinweggleitet und dieses erst beim Zurückgehen weiterdreht.
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An dem Bügel 4 ist die Druckschiene 5, bestehend aus einzelnen Druckkörpern
5' und Schiene 5", drehbar gelagert. Die Druckkörper 5' sind an der Schiene 5" mittels
Klemmfedern 24 befestigt und können beliebig abgenommen oder seitwärts verschoben
werden. Damit die Körper -5' sich nicht einzeln an der .Schiene 5" verdrehen, ist
sie in üblicher Weise zum Einrasten der Klemmfedern 24 eingekerbt oder abgeflacht.
Ein zwischen dem Bügel 4 befestigter Stab 25 dient als Anschlag für die Druckkörper
5'.
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Die Druckschiene 5 kann auch, unabhängig vom Bügel 4, in einer senkrecht
zur Unterstützungsfläche 3 verlaufenden Führung gehalten werden. Ein zusätzlich
angehängter Druckkörper 26 ist so eingerichtet, daß. seine Druckfläche mit Farbe
getränkt werden kann, so daß er nach jedem Druckgang einen Abdruck im Journal 18
hinterläßt.
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Die Vervielfältigungsvorrichtung arbeitet auf folgende -Weise: Das
Spiegelschrift-Original, das beispielsweise aus einem Journalblatt 18 (Fig. -i)
besteht, enthält Buchungsvermerke, die z. B. auf ein Kontoblatt 12 zeilen- und spaltenweise
abgedruckt werden sollen. Zu diesem Zweck wird das Journal 18 auf die Unterstützungsfläche
3 gelegt, während das Konto 12 auf die Kontoauflage 6 längs der Führungsleiste 7
eingeschoben wird, so daß es zwischen der Rückseite des Anfeuchters 2 und den Rollen
i i zu liegen kommt. Dabei wird das Konto 1ä mit Hilfe des Spiegels 13 so ausgerichtet,
daß die Zeile, die den Abdruck aufnehmen soll, unter dem Ausschnitt 17 liegt, damit
dort die zum Abdruck erforderliche Berührung zwischen Journal i8 ,und Konto 12 zustande
kommen kann.
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Entsprechend den abzudruckenden Spalten, z. B,. der Soll-Spalten des
Journals 18, werden die Druckkörper 5' eingestellt und die Feuchtplättchen 2' eingerichtet,
damit nur die zu bedruckenden Stellen angefeuchtet werden.
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Zum Vervielfältigen wird der Bügel 4 mit der Druckschiene 5 abwärts
bewegt. Der Hebel 2o überträgt die Bewegung auf die Rolle 2i, so daß durch das Zugseil
15 der Anfeuchter 2 mit den Feuchtplättchen 2' auf die zu bedruckende Zeile des
Kontos i2 gedrückt wird und dieses befeuchtet.
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Anschließend gleitet der Hebel 2o mit dem Drücker 2o' von dem Sperrzahn
21' ab; und sowohl der Anfeuchter 2 als auch. die Rolle :z i fallen durch die Feder
16 in die Ausgangsstellung zurück.
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Inzwischen ist die Klinke 23 auf das Sperrad 8' aufgetroffen und bewirkt
-eine kleine Drehung der auf gleicher Achse sitzenden Rollen 8; so daß das Journal
18 mit der abzudrückenden Zeile auf den, Ausschnitt 17 befördert wird.
Bei
der Fortsetzung der Bügelbewegung trifft die Druckschiene 5 auf das Journal 18 und
die Stege 3" auf. Unter dem Druck der Schiene 5' geben die Bügel 3' und Stege
3" federnd nach,- so daß die Unterstützungsfläche 3 in der Mitte einknickt (wie
in Fig. 5 veranschaulicht) und die Berührung zwischen Journal 18 und Konto 12 hergestellt
wird.
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Die Klinke 23 ist inzwischen über das zweite Sperrad i i' geglitten,
das mit den Rollen i i zum Transport des Kontoblattes 12 verbunden ist. Beim Zurückgehen
des Bügels q. in die Ausgangsstellung, welches durch die Feder i9 bewirkt wird,
greift die Klinke 23 in das Sperrad i i" ein und rückt das Konto 12 um eine Zeilenbreite
-weiter.
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Kurz vor der oberen Ausgangsstellung des Bügels q. gleitet der Drücker
2o' über den Sperrzahn 21' und setzt sich wieder hinter ihn. Damit ist die Vorrichtung
für einen zweiten Abdruck bereit.
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Die Vervielfältigungsvorrichtung eignet sich für folgende Buchungsverfahren:
In ein Drei- oder Mehrspalten-Journalblatt 18 (Fig. i) werden die Geschäftsvorfälle
unter voller Wahrung der der Doppelten Buchführung eigenen Doppik so verbucht, daß
der Buchungstext nur einmal ins Journal eingetragen, während der Buchungsbetrag
auf derselben Zeile doppelt, d. h. sowohl in der jeweiligen Soll- als auch Haben-Spalte
vermerkt wird. Bei dem ersten Abdruck werden dann durch entsprechende Einstellung
der Druckschiene 5 und des Anfeuchters 2 beispielsweise nur die Haben-Spalten mit
den Textspalten zusammen postenweise vom Joürnalblatt auf -die- im Journal vermerkten
Kontoblätter übertragen, indessen bei einem zweiten Abdruck dieselben Textspalten
mit den Soll-Spalten übertragen werden.
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Während bei diesem Verfahren der Text nur einmal, die Buchungsbeträge
jedoch zweimal niederzuschreiben sind, verwirklicht das folgende Verfahren das Einschriftprinzip
in vollem Umfange. Hierbei enthält das Journal nur eine Betragsspalte, und jeder
Buchungsfall wird nur einmal ins Journal eingetragen. Diese Eintragungen werden
aber zweimal auf die Konten abgedruckt, indem die Führungsleiste 7 so eingestellt
wird, daß für die Soll-Buchung eine Übereinstimmung mit der Soll-Spalte des Kontos
erreicht wird, bei der Gegenbuchung jedoch die Haben-Spalte des Kontos unter der
Betragsspalte des Journals liegt.