DE19717512C3 - Vorrichtung zum Galvanisieren von Leiterplatten unter konstanten Bedingungen in Durchlaufanlagen - Google Patents
Vorrichtung zum Galvanisieren von Leiterplatten unter konstanten Bedingungen in DurchlaufanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Galvanisie
ren von Leiterplatten und Leiterfolien in horizontalen oder
vertikalen Durchlaufgalvanoanlagen unter Anwendung von
Gleichstrom oder Pulsstrom. Die Vorrichtung dient zur Ab
scheidung von Metall mit gleichen physikalischen Eigen
schaften ohne Bildung von Zwischenschichten während des
gesamten Durchlaufes durch die Galvanoanlage.
Bekannt ist, daß beim Galvanisieren an die Behandlungs
gutoberfläche Elektrolyt mit Ladungsträgern herangeführt
werden muß. Mit zunehmender Stromdichte nimmt der Be
darf an Ladungsträgern zu. Durch Elektrolytanströmung
wird die Diffusionsschichtdicke an der Behandlungsgut
oberfläche verringert. Gleichzeitig werden die erforderli
chen Ladungsträger herangeführt. Grenzen setzen die jewei
ligen hydrodynamischen Gegegebenheiten der Galvanoan
lage einschließlich der Beschaffenheit des Behandlungsgu
tes, insbesondere die Leiterfolien. Die konstruktiven Maß
nahmen einer Galvanoanlage zielen darauf ab, genügend
Elektrolyt an die zu behandelnden Oberflächen heranzufüh
ren. Die Elektrolytverteilung sollte dabei idealerweise über
die gesamte Oberfläche des Behandlungsgutes erfolgen, das
sich in der Galvanoanlage befindet. Abblendungen durch
Badeinbauten sollten vermieden werden. In den bekannten
Durchlaufanlagen wird diese Forderung nicht erfüllt. Wäh
rend des Durchlaufes des Behandlungsgutes durch die Gal
vanoanlage wirken örtlich oft große Stromdichteunter
schiede infolge von Abblendungen durch Elektrolyteinlei
tungsrohre und Düsen und/oder infolge von Lücken zwi
schen den Anoden in Transportrichtung.
Insbesondere bei Hochleistungselektrolyten ist die Quali
tät der abgeschiedenen Metallschicht einschließlich der
Bohrlochgalvanisierung stark von der örtlich wirksamen
Stromdichte abhängig. Dies bedeutet, daß praktisch nur mit
einer gleichbleibenden Stromdichte qualitativ hochwertige
Leiterplatten herstellbar sind. Bei nicht optimaler Strom
dichte treten zum Beispiel Fehler bei der Bruchelongation
und bei der Oberflächenbeschaffenheit der abgeschiedenen
Kupferschicht auf. Ferner kann der Stromdichteunterschied
zu Schichtdickenunterschieden führen. Der Einfluß der
Stromdichte auf die Qualität des abgeschiedenen Metalls
wird deutlich am Beispiel der Kupferabscheidung bei kon
stanter wirksamer Stromdichte. Aus einem Elektrolyten, der
optimal auf eine Stromdichte von 5 A/dm2 eingestellt ist,
werden bei 7,5 A/dm2 matte, rauhe Schichten abgeschie
den. Bei 2,5 A/dm2 werden an der Oberfläche Pulver und
Pickel ab geschieden.
In der Druckschrift DE 42 12 567 A1 wird eine Durch
lauf-Galvanisieranlage beschrieben. Zwischen den Anoden
37 sind Schwalldüsen 90 angeordnet, durch welche der
Elektrolyt in die elektrolytische Zelle zurückgeführt wird.
Diese Anordnung hat in Transportrichtung folgenden
Stromdichteverlauf: Unter beziehungsweise über den
Schwalldüsen ist die örtlich wirksame Stromdichte minimal,
unter beziehungsweise über den Anoden ist die örtlich wirk
same Stromdichte maximal. Der Unterschied dieser ausge
prägten Punkte beträgt in realen Anlagen 1 : 4 bis 1 : 8. Der
weitere Abstand der Schwalldüsen zwischen den Anoden
hat auch stark unterschiedliche Strömungsgeschwindigkei
ten des Elektrolyten an der Leiterplattenoberfläche zur
Folge. Hochleistungselektrolyte bringen nur dann die volle
Leistung, wenn sie bei nahezu gleichgroßer Stromdichte
und Strömung betrieben werden. Anlagen gemäß dieser
Druckschrift sind für Hochleistungselektrolyte, das heißt für
hohe Stromdichten und für hohe Qualitätsanforderungen an
das abgeschiedene Metall nicht geeignet.
In der Druckschrift DE 44 02 596 werden ein Verfahren
und eine Vorrichtung vorgeschlagen, die zur Steigerung der
anwendbaren Stromdichte den Elektrolyten gezielt nahe an
den Stellen mit der höchsten Stromdichte anströmen bzw.
absaugen. Die Anströmung erfolgt aus walzenförmigen, un
löslichen Anoden heraus. Der Vorteil dieser Erfindung, liegt
in der hohen anwendbaren Stromdichte. Auch hier sind zwi
schen Anode und Behandlungsgut keine störenden Einbau
ten vorhanden. Nachteilig ist jedoch die örtlich sehr unter
schiedliche Stromdichte, die zu der bereits genannten Ver
schlechterung der Schichteigenschaften führt. Die unter
schiedliche Stromdichte entsteht durch die nahe am Behand
lungsgut angeordneten, walzenförmigen Elektroden und
dem Zwischenraum zwischen zwei Elektroden, der elek
trisch nahezu feldfrei ist.
Aus der Druckschrift DE 43 24 330 sind ein Verfahren
und eine Vorrichtung bekannt, bei denen das Behandlungs
gut mit Elektrolyt aus nächster Nähe angeströmt bzw. der
Elektrolyt vom Behandlungsgut abgesaugt wird. Die An
strömung erfolgt durch die Anode und einen isolierenden
Wischüberzug hindurch. Auch hier sind keine störenden
Einbauteile zur Elektrolytzuführung vorhanden. Das Be
handlungsgut wird jedoch zur Erzielung hoher Stromdichten
ständig gewischt. Das Verfahren ist wegen des Verschleißes
des Wischmittels und der damit vorhandenen Verunreini
gung des Elektrolyten und des Behandlungsgutes nicht uni
versell einsetzbar und es erfordert zudem einen hohen War
tungsaufwand für das Ersetzen des Wischmittels.
In der Druckschrift JP 58-123898 (In Patent Abstracts of
Japan, C 190 vom 14.10.83) ist ein Verfahren beschrieben,
bei dem der Elektrolyt über Rohrleitungen in eine Anoden
kammer geleitet wird. Aus der Kammer gelangt der Elektro
lyt über schrägliegende Schlitze in den Anoden zum Be
handlungsgut. Die Anströmung durch die Schlitze erfolgt
symmetrisch aus der Kammer, die ebenso wie die Rohrlei
tungen unter Druck steht. Eine Anströmung des Behand
lungsgutes, direkt aus den Rohrleitungen durch deckungs
gleiche Löcher in den Rohrleitungen und in den Anoden ist
nicht vorgesehen. Am Behandlungsgut wird der Elektrolyt
entlang und über weitere Schlitze, die zwischen 2 Anoden
angeordnet sind, in die Zelle zurückgeleitet. Das Verfahren
dient zur Beschleunigung der Beschichtung von Stahlbän
dern, im Durchlauf von Rolle zu Rolle. Für Leiterplatten,
die nicht gespannt werden können ist das Verfahren unge
eignet. Es fehlen elektrisch isolierende Abstandsstücke, die
einen Kurzschluß verhindern, den Elektrolyten aber nicht
behindern.
In der Patenschrift DE 43 44 387 C2 wird in Fig. 4 eine
horizontale Durchlaufanlage dargestellt. Flutrohre 27 zur
Einleitung von Elektrolyt in die elektrolytische Zelle befin
den sich zwischen dem Behandlungsgut 24 und den unlösli
chen Anoden 23. Diese Rohre sind besonders nahe an der
Oberfläche des Behandlungsgutes angeordnet, uni eine in
tensive Anströmung derselben mit Elektrolyt zu erzielen.
Wegen der Lage der Rohre findet eine starke örtliche Ab
blendwirkung des elektrischen Feldes statt. Die Folge ist
eine starke örtliche Stromdichteverminderung unter jedem
der vielen Flutrohre entlang der üblicherweise sechs Meter
langen Galvanoanlage. Desgleichen treten große Elektrolyt
strömungsunterschiede auf. In der Patentschrift
DE 42 29 403 C2 wird eine weitere horizontale Durchlauf-
Galvanisieranlage beschrieben. Das Behandlungsgut wird
durch mit Elektrolyt beschickbare Kammern gezogen. Jede
Kammer wird durch Abquetschwalzen quer zur Transport
richtung abgedichtet. Der Zwischenraum zwischen den ein
zelnen Kammern in Transportrichtung ist frei von Elektro
lyt. Ein offenporiger Kunststoffschaum befindet sich in der
elektrolytischen Zelle. Bei diesem Lösungsvorschlag ist die
örtlich wirksame Stromdichte entlang des Transportweges
besonders starken Schwankungen ausgesetzt. Die Abquet
schwalzen 20, 21 am Einlauf sowie 22, 23 am Auslauf bil
den je eine Galvanisierkante. Wegen des Kanteneffektes ist
hier die Stromdichte groß. Im weiteren Verlauf ist die örtli
che Stromdichte wesentlich geringer. Unter dem feldab
schirmenden Kunststoffschaum nimmt die Stromdichte wei
ter ab. Zwischen zwei Kammern ist die Stromdichte anla
genbedingt null. In einer derartigen Anlage wird während
des Durchlaufes des Behandlungsgutes Metall mit ständig
wechselnden physikalischen Eigenschaften abgeschieden.
Das völlige Unterbrechen des Galvanisierens zwischen den
Kammern hat darüber hinaus eine deutliche Schichtenbil
dung innerhalb des abgeschiedenen Metalles zur Folge.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung anzuge
ben, die in einer Durchlaufgalvanisieranlage das Galvanisie
ren mit gleichbleibend hoher Stromdichte und unter gleich
bleibender Elektrolytströmung ermöglicht.
Gelöst wird die Aufgabe durch die im Patentanspruch 1
beschriebene Vorrichtung. Die Erfindung wird nachfolgend
anhand der Fig. 1 bis 2b erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Teil einer horizontalen
Durchlaufanlage im Längsschnitt
Fig. 2a zeigt schematisch die Durchlaufanlage im Quer
schnitt mit kathodischer Klammerkontaktierung des Be
handlungsgutes
Fig. 2b zeigt eine Durchlaufanlage mit Rollenkontaktie
rung.
Die Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung. Bei
einer Transportrichtung von links nach rechts in Pfeilrich
tung ist der Einlaufbereich einer längeren Durchlaufanlage
dargestellt. Gezeichnet sind nur vier obere unlösliche Ano
den 1 und vier untere unlösliche Anoden 2. Eine reale
Durchlaufanlage besteht zum Beispiel aus 25 oberen und 25
unteren Anoden. Die Gesamtlänge des aktiven Bereiches ei
ner derartigen Anlage beträgt 6 Meter. Die Anoden sind als
Teilanoden der gesamten oberen elektrolytischen Zelle 4
dargestellt. Desgleichen die Anoden der unteren elektrolyti
schen Zelle 5. Dies erlaubt das individuelle Zuschalten jeder
Anode beim Einfahren von Behandlungsgut in die Anlage.
Desgleichen das individuelle Abschalten der Anoden beim
Ausfahren aus der Anlage. Das Zu- und Abschalten der
Anoden ist in der Patentschrift DE 39 39 681 beschrieben.
Auf diese Schrift wird verwiesen. Der bekannte Badstrom
anschluß an die Anoden ist in Fig. 1 nicht dargestellt. Zwi
schen den Anoden sind elektrisch isolierende Abstandsstrei
fen 6 und/oder Dichtungen eingelegt. Sie sind in Transport
richtung so schmal, daß die Teilanoden in Bezug auf das Be
handlungsgut praktisch wie eine durchgehende großflächige
Anode wirken. Ein Stromdichteabfall an der Behandlungs
gutoberfläche durch diese Anodenabstände ist nicht fest
stellbar. Bei weniger differenzierter Zu- und Abschaltung
der Anoden kann die Länge der einzelnen Anoden in Trans
portrichtung vergrößert werden. Grenzen setzen lediglich
fertigungstechnische Gesichtspunkte. Als Werkstoff für
diese Anoden eignet sich zum Beispiel Titan mit einer
Schutzbeschichtung gegen Korrosion wie Iridiumoxid. Zur
Vergrößerung der wirksamen Anodenoberfläche, das heißt
zur Reduzierung der anodischen Stromdichte, kann die
Oberfläche strukturiert sein. Bevorzugt werden ein- oder
mehrlagige Streckmetallgitter verwendet. Die erfindungsge
mäße Vorrichtung eignet sich auch für lösliche Anoden, die
dann in entsprechende unlösliche Anodenkörbe in Form von
zum Beispiel Kugeln eingefüllt sind, oder aus Anodenplat
ten bestehen.
Die zu behandelnden Leiterplatten 3 werden von oberen
Führungselementen 7 und unteren Führungselementen 8
zwischen den oberen und unteren Anoden mittig positioniert
und von nicht dargestellten Klammem seitlich geführt und
elektrisch kontaktiert. Bei den angetriebenen oder nicht an
getriebenen Führungselementen handelt es sich in der Regel
um elektrisch isolierte dünne Achsen 9 mit aufgesteckten
perforierten Scheiben 10 aus elektrisch nichtleitendem
Kunststoff. Die Abmessungen der Achse 9 und der Scheiben
10 sind so dimensioniert, daß eine störende elektrische Ab
blendwirkung auf das Behandlungsgut nicht erfolgt. Der
Achsdurchmesser beträgt zum Beispiel 10 Millimeter. Die
perforierten Scheiben 10 haben eine Breite von zum Bei
spiel 4 Millimeter. Die Scheiben 10 sind auf den Achsen 9
von Achse zu Achse in Transportrichtung des Behandlungs
gutes gegeneinander versetzt angeordnet. Der gegenseitige
Achsabstand beträgt in der Praxis zum Beispiel 250 Milli
meter. Der Scheibenabstand beträgt etwa 100 Millimeter.
Diese Maßnahmen einschließlich der kleinen Abmessungen
bewirken, daß ein störender Einfluß auf die Metallabschei
dung durch die Führungselemente 7, 8 nicht auftritt. Werden
in einer Durchlaufanlage nur Leiterplatten und keine Leiter
folien galvanisiert, dann kann auf die oberen Führungsele
mente vollkommen verzichtet werden. Als Ausführungsbei
spiel ist dies in der Fig. 2a dargestellt. Das zu galvanisie
rende Behandlungsgut 3 muß elektrisch kontaktiert und mit
einer Badstromquelle verbunden werden. Diesem Zweck
dienen Kontaktierungsklammern 11, die das Behandlungs
gut am Rand ergreifen. Die elektrische Verbindung von den
mit dem Behandlungsgut mitlaufenden Klammem zur Bad
stromquelle erfolgt über nicht dargestellte Schleifkontakte.
Zugleich übernehmen diese linear angetriebenen Kontaktier
rungsklammern 11 die Transportfunktion. Die fest gegriffe
nen Leiterplatten oder Leiterfolien werden auch dann sicher
durch die Galvanoanlage transportiert, wenn die Führungs
elemente 7, 8 nicht angetrieben sind. Die Fig. 2b zeigt eine
Kontaktierung des Behandlungsgutes über elektrisch leitfä
hige Rollenkontakte 12. Wegen der fehlenden Transport
funktion der Rollenkontakte 12 müssen hier die Führungs
elemente 7, 8 angetrieben und beidseitig angeordnet sein.
Die Elektrolytsprührohre 13 sind in allen Fällen außer
halb der elektrolytischen Zellen 4, 5 angeordnet. Dies steht
im Gegensatz zur Lehrmeinung, die besagt, daß die Behand
lungsgutoberfläche intensiv aus größtmöglicher Nähe anzu
strömen sei, um große anwendbare Stromdichten bei einer
guten Bohrlochgalvanisierung zu erzielen. Im Falle der hier
vorliegenden Leiterplattengalvanisierung in Durchlaufanla
gen zeigt es sich überraschend, daß trotz der relativ großen
Entfernung der Elektrolytsprührohre von der Leiterplatten
oberfläche die höchste Anlagenleistung in Bezug auf die
Qualität der Metallschicht, auf die Schichtdickenverteilung
und auf die Abscheidegeschwindigkeit erzielt wird. Offen
sichtlich sind die Nachteile der örtlichen Stromdichte
schwankungen und der großen Strömungsschwankungen
entlang des Transportweges, so wie sie bei den bekannten
Galvanoanlagen auftreten, wesentlich größer, als der Nacht
eil durch den Verlust an maximaler Strömungsgeschwindig
keit des Elektrolyten an der Behandlungsgutoberfläche.
Durch das Herausnehmen der Sprührohre 13 aus den elek
trolytischen Zellen 4, 5 sowie durch die nahezu ununterbro
chene Anodenfläche wird entlang des Transportweges eine
bisher unerreicht gleichmäßige örtliche Stromdichte er
reicht. Auf diese Stromdichte kann der Elektrolyt optimal,
das heißt auf eine hohe Stromdichte, eingestellt werden.
Mindestens eine Pumpe fördert die Behandlungsflüssigkeit
von einem Vorratsbecken in Pfeilrichtung in die Sprührohre.
Die Sprührohre haben Löcher oder Düsen 14, die senkrecht
oder schräg in Richtung zum Behandlungsgut 3 weisen.
Senkrecht oder schräg befindet sich unter jeder Düse 14 in
der Anode ein Durchbruch 15. Der unter Badspiegel aus
dem Loch 14 des Sprührohres ausströmende Elektrolyt ge
langt unbehindert durch den jeweiligen deckungsgleichen
Durchbruch 15 der entsprechenden Anode in die elektrolyti
sche Zelle 4, 5. Der Lochdurchmesser in den Anoden ist
zweckmäßigerweise etwas größer, als der Durchmesser der
Sprührohrlöcher. Er beträgt in der Praxis 4 bis 12 Millime
ter. Insbesondere bei schräggerichteter Elektrolyt-Strö
mungsrichtung und zugleich bei einer größeren Anoden
dicke sind größere Durchbrüche beziehungsweise Löcher 15
in den Anoden nötig. In diesem Falle könnten auch schräg
gerichtete Anodendurchbrüche vorgesehen werden. Durch
die Löcher 15 in den Anoden 1, 2 gelangt der Elektrolyt in
folge des vergleichsweise großen Sprührohr/Behandlungs
gutabstandes gleichmäßiger an einen größeren Oberflächen
bereich der Leiterplatte. Der Abstand der Löcher 14 eines
Sprührohres 13 und der Sprührohrabstand in Transportrich
tung sind so gewählt, daß sich an der Behandlungsgutober
fläche quer und längs des Transportweges ein nahezu gleich
mäßiges Elektrolytströmungsbild ergibt. Praktisch liegt der
Abstand bei 40 bis 120 mm. Zweckmäßigerweise werden
bei großen Loch- und Sprührohrabständen die Löcher oder
Düsen 14 von Elektrolytsprührohr 13 zu Elektrolytsprüh
rohr 13 quer zur Transportrichtung versetzt. Das mit diesen
Maßnahmen erzeugte Strömungsbild zeigt, daß die Gleich
mäßigkeit der Strömung überraschend deutlich bessere Gal
vanisierergebnisse auch in Bezug auf die Bohrlochgalvani
sierung bringt, als mit entlang des Transportweges abwech
selnd wirkenden maximalen und minimalen Strömungen,
wie dies bei den sehr nahe an der Behandlungsgutoberfläche
angeordneten Elektrolytsprührohren nach dem Stand der
Technik der Fall ist. Bei löslichen Anoden werden die Elek
trolytsprührohre 13 auch außerhalb der elektrolytischen Zel
len 4, 5 angeordnet. Für den ungehinderten Elektrolytdurch
tritt wird in Abhängigkeit von der Art der löslichen Anode
gesorgt. Bei schüttbaren Anoden, wie zum Beispiel Kugela
noden, werden von jeder Düse 14 ausgehend Rohre durch
die Anodenkörbe geführt. Die Rohre sind am jeweiligen
Anodenkorb befestigt. Sie sind so positioniert, daß der Ele
krolyt von jeder Düse ungehindert durch diese in die elek
trolytischen Zellen 4, 5 gelangt. Bei Löslichen Anodenplat
ten sorgen entsprechende Durchbrüche in den Platten für
den ungehinderten Elektrolytdurchtritt.
Der in die elektrolytischen Zellen 4, 5 eingeströmte Elek
trolyt läuft seitlich durch konstruktiv bedingte und/oder
durch zusätzliche Öffnungen entlang des Transportweges
ab. Die Fig. 1 zeigt den Einlaufbereich einer Durchlaufan
lage. Der Auslaufbereich ist entsprechend spiegelbildlich
ausgeführt. Am Ein- und Auslauf sind Dichtwände 17 und
eine oder mehrere Dichtwalzen 18 vorgesehen. Diese dienen
zur weitgehenden Rückhaltung des Elektrolyten beim Ein-
und Ausfahren der Leiterplatten 3 und damit zur Aufrechter
haltung des Badspiegels 16. Zu erkennen ist, daß die Dicht
mittel einen größeren Abstand vom Anfang der ersten
Anode aufweisen. Dies hat zur Folge, daß an der ersten
Dichtlinie 19 trotz des Kanteneffektes eine örtliche Strom
dichte wirksam ist, die nur etwa so groß ist, wie die Strom
dichte innerhalb der Galvanoanlage.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wurden bei Gal
vanisierversuchen mit Gleichstrom Stromdichten bis zu 15 A/dm2
erzielt. Noch höhere anwendbare Stromdichten
zeichnen sich ab, wenn der Elektrolyt und die zugehörigen
Additive an das neue Anlagenkonzept angepaßt werden.
Hervorragend eignet sich die erfindungsgemäße Durchlauf
anlage auch zum Galvanisieren mit bipolarem Pulsstrom.
Bei Versuchen wurden effektive Stromdichten von bis zu 20 A/dm2
erzielt. Das Pulsgalvanisieren ist besonders vorteil
haft bei der Galvanisierung feinster Bohrlöcher, was bei be
kannten Galvanisieranlagen problematisch ist.
1
obere unlösliche Anode
2
untere unlösliche Anode
3
Leiterplatte, Behandlungsgut
4
obere elektrolytische Zelle
5
untere elektrolytische Zelle
6
isolierende Abstandsstreifen
7
oberes Führungselement
8
unteres Führungselement
9
Achse
10
Scheibe
11
Kontaktierungsklammer
12
Rollenkontakt
13
Elektrolytsprührohre
14
Loch, Düse im Sprührohr
15
Durchbruch, Loch in der Anode
16
Badspiegel
17
Dichtwand
18
Dichtwalzen
19
Dichtlinie
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Galvanisieren von Leiterplatten und Leiterfolien in horizon
talen oder vertikalen Durchlaufanlagen, gekennzeichnet durch:
- a) elektrolytische Zellen (4, 5) mit großflächigen Anoden (1, 2) an beiden Seiten des Behandlungsgutes,
- b) Führungselemente (7, 8) für das Behandlungsgut (3) zur Positionie rung desselben zwischen den Anoden (1, 2) während des Transportes,
- c) Kontaktelemente (11, 12) zur Herstellung einer elektrischen Verbin dung vom Behandlungsgut (3) zum Galvanisierstromversorgungsgerät,
- d) Elektrolyt-Sprührohre (13) in Anodennähe außerhalb der elektrolyti schen Zellen (4, 5), die durch die beidseitigen Anoden (1, 2) und das Be handlungsgut (3) gebildet sind, mit Löchern oder Düsen (14), die in Rich tung zum Behandlungsgut weisen,
- e) Durchführungen (15) in den Anoden, die deckungsgleich mit den Lö chern oder Düsen (14) der in der Nähe der Anoden angeordneten Elektrolyt-Sprührohre (13) sind,
- f) mindestens eine Pumpe, die den Elektrolyt vom Vorratsbecken durch die Sprührohre (13) und Anoden (1, 2) zum Behandlungsgut (3) fördert,
- g) eine Anordnung von Dichtmitteln (17, 18) im Bereich des Ein- und Aus laufes der Galvanoanlage in einer so weiten Entfernung von den Anoden (1, 2), daß die Stromdichte auch in diesem Bereich nicht über der mitt leren Stromdichte der Anlage liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch
elektrisch isolierende Abstandsstreifen und/oder Dich
tungen (6) von Teilanode zu Teilanode in Fahrtrich
tung.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2 gekenn
zeichnet durch Löcher oder Düsen (14) in den Elektro
lytsprührohren (13) und durch Löcher (15) in den Ano
den (1, 2), die senkecht oder schräggerichtet auf einer
gemeinsamen Mittellinie in Richtung zum Behand
lungsgut (3) weisen.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 3 gekennzeichnet durch einen Abstand der Elek
trolytsprührohre (13) oder Düsen (14) voneinander in
Transportrichtung, der so bemessen ist, daß sich in
Transportrichtung an der Oberfläche des Behandlungs
gutes (3) ein gleichmäßiges Elektrolytströmungsbild
ergibt.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 4 gekennzeichnet durch Elektrolytsprührohre (13)
mit Löchern oder Düsen (14) mit einem Lochabstand
voneinander, der so bemessen ist, daß sich quer zur
Transportrichtung an der Oberfläche des Behandlungs
gutes (3) ein gleichmäßiges Elektrolytströmungsbild
ergibt.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 5 gekennzeichnet durch einen gegenseitigen Ver
satz der Löcher oder Düsen (14) in den Elektrolyt
sprührohren (13) quer zur Transportrichtung von einem
Elektrolytsprührohr (13) zum nachfolgenden Elektro
lytsprührohr (13) in Transportrichtung.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 6 gekennzeichnet durch Leiterplatten-Führungs
elemente (7, 8), die so klein dimensioniert sind, daß die
verbleibende Abblendwirkung in Bezug auf das Be
handlungsgut minimal wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7 gekennzeichnet durch
Führungselemente (7, 8) mit Scheiben (10) auf der
Achse (9), die von Führungselement zu Führungsele
ment in Transportrichtung quer zur Transportrichtung
gegenseitig versetzt sind.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet
durch den Anschluß von Pulsstromquellen an die elektrolytischen Zellen (4, 5).
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