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Die
Erfindung betrifft das Transportieren und Behandeln von ebenem Gut
mit horizontalem Transport in Durchlaufanlagen. Vorzugsweise dient
sie zum naßchemischen
und elektrolytischen Behandeln von Leiterplatten und Leiterfolien.
Diese Behandlungen betreffen bei der Leiterplattentechnik zum Beispiel
das Reinigen und Ätzen
der Oberflächen,
die Entfernung von Bohrmehl aus den Löchern, die Durchkontaktierung
der Löcher,
die elektrolytische Verstärkung
der elektrisch leitfähigen
Schichten und Strukturen, das Entwickeln, Strippen und Ätzen der Leiterbahnen,
sowie das Oxidieren und Reduzieren der Oberflächen und weitere Prozesse.
Die Leiterplatten und Leiterfolien werden von Transportwalzen und
Kontaktwalzen durch die Durchlaufanlage transportiert. Dabei ist
es sehr wichtig, dass auch in kleinen Löchern des Gutes ein intensiver
Stoffaustausch stattfindet. Dies erfolgt durch ein Anströmen der Oberflächen mit
Elektrolyt. Die Abmessungen dieser Löcher und Strukturen werden
bei Feinleiterplatten immer kleiner. Sie erreichen Dimensionen von
25 μm und
weniger, was ein verstärktes
Anströmen
mit Elektrolyt erfordert, um den erforderlichen Stoffaustausch zu
erreichen.
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Beim
Transport von Leiterfolien, die bei Dicken im Bereich von 50 μm und darunter
sehr flexibel sind, kommt ein weiterer Schwierigkeitsgrad hinzu: Durch
das Anströmen
der Oberflächen
mit Elektrolyt können
sie aus der Transportbahn gelenkt werden. Dabei schleifen die Oberflächen an
Führungselementen
oder es kommt im schlimmsten Falle zu einem Transportstau. Das Anströmen der
Leiterfolien mit Elektrolyt ist jedoch erforderlich, um bei Leiterplatten,
die in der selben Durchlaufanlage produziert werden sollen, einen
Stoffaustausch in den Löchern zu
erreichen.
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Stand der Technik
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Die
Druckschrift
DE 100
44 209 A1 beschreibt eine Erfindung zur elektrolytischen
Behandlung von Leiterplatten mit Löchern und Sacklöchern. Die
Erfindung kann auch bei naßchemischen
Behandlungsverfahren angewendet werden. Das Gut wird an Düsen vorbei
geführt,
die periodisch die Strahlrichtung verändern. Der Abstand der Düsen von
der Oberfläche
des Gutes soll klein sein, um die Strahlwirkung voll nutzen zu können. Der
Abstand der Düsen
sollte bis zu 1 mm an das Gut heranreichen. Selbst die bevorzugten
5 mm Abstände
sind problematisch. Zum einen stellt jedes Düsenrohr bei diesem kleinen
Abstand zum naßchemisch
zu behandelnden Gut, insbesondere für Folien, eine Stolperkante
dar und zum anderen beschreibt das Rohr beim Schwenken eine Kreisbahn
mit unterschiedlichen Abständen
zum Gut. Bei einer elektrolytischen Behandlung des Gutes befinden
sich die schwenkba ren Düsenrohre
außerhalb
der von den Elektroden und dem Gut gebildeten elektrolytischen Zelle.
Daher benötigen
die Elektroden eine Isolation zum Kurzschlussvermeidung, insbesondere
wenn Leiterfolien zu behandeln sind. Bei sehr dünnen Leiterfolien ist eine
Transportsicherheit nicht mehr gegeben. Die Elektrolytströmung kann
das Gut aus der Transportbahn lenken, insbesondere immer dann, wenn
die Schwenkrichtung gegen die Transportrichtung verläuft. Wegen
des großen
Aufwandes sind auch nur wenige Düsenrohre
entlang der Transportbahn realisierbar.
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Die
Druckschrift
DE 197
17 512 C3 beschreibt eine Erfindung zur elektrolytischen
Behandlung von Leiterplatten mit Löchern. Elektrolytsprührohre mit
Löchern
oder Düsen
sind außerhalb
der elektrolytischen Zellen angeordnet. Der Elektrolyt strömt durch
Löcher
in den Anoden an die Oberflächen
und in die Löcher
des Gutes. Diese Elektrolytströmungen
können
Leiterfolien sehr leicht aus der Transportbahn lenken. Von daher
ist diese Erfindung nur zur Behandlung von Leiterplatten geeignet.
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In
der Druckschrift
DE
197 18 769 A1 wird eine Durchlaufanlage mit horizontalem
Transport des Gutes zum naßchemischen Ätzen beschrieben.
Zwischen Transportwalzen sind abwechselnd an beiden Seiten des Gutes
Düsenstöcke angeordnet.
Der Elektrolyt, der aus den Düsen
ausströmt,
ist gegen die jeweilige Oberfläche
des Gutes gerichtet. Durch diese einseitigen Anströmungen können Leiterfolien aus
der Transportbahn gelenkt werden. Dies erlaubt nur die Behandlung
von Leiterplatten.
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Bei
der naßchemischen
oder elektrolytischen Behandlung von Leiterplatten, zum Beispiel mit
einer Dicke von 0,2 mm und größer, tritt
der Stoffaustausch in den Durchgangslöchern und in den Sacklöchern in
den Vordergrund. Die Druckschrift
DE 195 19 211 A1 beschreibt eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum naßchemischen
Behandeln von Leiterplatten unter dem Badspiegel in Durchlaufanlagen mit
horizontalem Transport des Gutes. Aus quer zur Transportrichtung
angeordneten Düsenrohren
strömt Elektrolyt
aus, der an Transportwalzen gestaut wird. Die Düsenrohre und die Transportwalzen
sind an der Oberseite und an der Unterseite des Gutes in Transportrichtung
versetzt angeordnet. Dadurch entstehen durch die an den Oberflächen entlang
strömenden Elektrolyte
im Bereich der Düsenrohre
an den beiden Seiten des Gutes unterschiedliche statische und dynamische
Drücke.
Nach dem Bernoullischen Prinzip fließt dann der Elektrolyt von
der Seite mit dem größeren statischen
Druck durch die Durchgangslöcher in
Richtung zum niedrigeren Druck. Der niedrige statische Druck herrscht
dort, wo der Elektrolyt mit der größeren Geschwindigkeit an der
Oberfläche
des Gutes entlang strömt
im Vergleich zur Strömungsgeschwindigkeit
an der gegenüber
liegenden Seite des Gutes. Dies bewirkt einen sehr guten Stoffaustausch in
den Durchgangslöchern.
Von daher eignet sich die Erfindung zur Behandlung von Leiterplatten.
Zunehmend sind Leiterplatten und Multilayer mit sehr kleinen Durchgangslöchern und
Sacklöchern
zu behandeln, die den intensiven Stoffaustausch erfordern.
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Bei
Sacklöchern
ist zum Stoffaustausch das Bernoullische Prinzip nicht hilfreich,
weil sich die Druckunterschiede an beiden Seiten des Gutes nicht auswirken
können.
Somit ist diese Erfindung zur Behandlung von Sacklöchern nahezu
wirkungslos.
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Die
DE 696 10 763 T2 offenbart
eine Vorrichtung zur Behandlung von Gegenständen mit Fluid, die entlang
eines vorbestimmten, längsgerichteten Weges
befördert
werden. Das Fluid strömt
dabei aus Düsen
auf die Ober- und Unterseite des Gegenstands, wobei ein Teil der
Düsen so
ausgerichtet ist, dass das Fluid in einer stromaufwärts geneigten Richtung
auf die an ihnen vorbeibewegten Gegenstände trifft. Für Gegenstände mit
Sacklöchern
ist diese Vorrichtung nicht vorgesehen.
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Eine
Vorrichtung zum Galvanisieren und Durchkontaktieren von Leiterplatten
beschreibt die
EP 0
276 725 B1 . Hier sind einlaufseitig und auslaufseitig jeweils
oberhalb und unterhalb der Durchlaufbahn quer dazu ausgerichtete
Elektrolytsammler vorgesehen, die mehrere gleichmäßig über die
Breite der Durchlaufbahn angeordnete Bohrungen besitzen, die unter
einem geringen Anstellwinkel von beispielsweise 10° schräg auf die
Durchlaufbahn und in den Bereich zwischen oberer und unterer Elektrode gerichtet
sind. Auch diese Vorrichtung eignet sich weniger für Leiterplatten
mit Sacklöchern.
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Aus
der US-PS 2 900 992 sind Verfahren und Vorrichtungen der im Oberbegriff
des Anspruches 1 bzw. des Anspruches 12 bekannten Art bekannt, bei welchen
das zu behandelnde Gut sich oberhalb des Bades des Elektrolyten
bewegt.
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Aufgabenstellung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu beschreiben, die es ermöglichen,
in einer Durchlaufanlage ohne Umbaumaßnahmen dicke Leiterplatten
mit Durchgangslöchern
und Sacklöchern
und dünnste
Leiterfolien mit Löchern
sicher zu transportieren. Des weiteren sollen die Durchgangslöcher und
Sacklöcher
einem intensiven Stoffaustausch ausgesetzt werden.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch das Verfahren gemäß den Patentansprüchen 1 bis
11 und durch die Vorrichtung gemäß den Patentansprüchen 12
bis 23.
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Der
Transport des Gutes durch die Durchlaufanlage erfolgt bei der vorliegenden
Erfindung mittels Transportwalzen und gegebenenfalls mittels Kontaktwalzen.
Beim zu behandelnden Gut kann es sich sowohl um Leiterplatten als
auch um sehr flexible Leiterfolien handeln. Beide Arten von Gut
werden erfindungsgemäß mittels
unterschiedlicher Elektrolytströmungen
behandelt, ohne die Durchlaufanlage hierfür umbauen zu müssen.
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Leiterfolien
werden durch Elektrolytströmungen,
die schräg
in Transportrichtung beidseitig auf das Gut auftreffen, angeströmt. Diese
Strömungen treffen
an der Oberseite und an der Unterseite des Gutes spiegelbildlich
so auf die Oberflächen,
dass sich die durch die Strömungen
verursachten Kräfte aufheben.
Dadurch bleibt das Gut in der Transportebene. Durch die gewählte Strömungsrichtung
in Transportrichtung wird der Transport der dünnen Leiterfolien zusätzlich unterstützt. Insgesamt
wird dadurch ein sicherer Transport auch von sehr dünnen Leiterfolien
erreicht.
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Dickere
Leiterfolien und Leiterplatten sind auch mit meist sehr kleinen
Sacklöchern
versehen. Der Stoffaustausch dieser Löcher wird erfindungsgemäß durch
eine weitere Elektrolytanströmung
realisiert. In nahezu vertikaler Strömungsrichtung strömt Elektrolyt
an die Oberflächen
des Gutes aus Sprührohren,
die ebenfalls quer zur Transportrichtung des Gutes angeordnet sind.
Diese im Winkel spiegelbildliche Elektrolytanströmung an der Oberseite ist in Transportrichtung
zur Elektrolytanströmung
an der Unterseite des Gutes geringfügig versetzt. Das Zentrum der
Elektrolytströme
trifft nicht aufeinander. Dadurch erfolgt auch in den Durchgangslöchern ein
zusätzlicher
Stoffaustausch. Weil die vertikalen Elektrolytanströmungen,
insbesondere wenn es sich um große Volumenströme und/oder
große
Strömungsgeschwindigkeiten
handelt, das Gut aus der Transportbahn auslenken können, werden
diese Elektrolytströme
bevorzugt nur dann eingeschaltet, wenn dickere Leiterfolien mit
Sacklöchern
oder Leiterplatten produziert werden. Auch ein Drosseln oder anderweitiges Variieren
der Elektrolytströme
zur Anpassung an die vom Gut gegebenen Anforderungen ist möglich. Bei dünnen Leiterfolien
kommen in der Praxis keine Sacklöcher
vor. Die Grenze liegt etwa bei einer Dicke von 100 μm. Darunter
wird die vertikale Elektrolytanströmung nicht, oder nur mit einem
kleineren Volumenstrom benötigt.
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Insbesondere
der nahezu vertikal auf das Gut auftreffende zweite Elektrolytstrom
kann im Volumenstrom variabel ausgeführt und der Dicke des Gutes
angepaßt
werden durch einstellbare Pumpen, Drosseln, Stauscheiben oder Klappen
in den Elektrolytkreisläufen.
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Ein
weiterer Stoffaustausch in Durchgangslöchern wird erfindungsgemäß durch
die Anwendung des Bernoullischen Prinzips realisiert. Unter Badspiegel
befinden sich beidseitig in der Nähe des Gutes und quer zur Transportrichtung
Elektrolyt-Sprührohre.
Aus diesen tritt schräg
in Transportrichtung Elektrolyt aus, der entlang der Oberflächen strömt. Unterschiedliche
Strömungsgeschwindigkeiten
dieser Elektrolyte an beiden Seiten des Gutes bewirken unterschiedlich
große
statische Drücke,
die ein Durchströmen
der Durchgangslöcher
in den Leiterplatten bewirken. Bei dünnen Leiterfolien würden diese Druckunterschiede
ein Auslenken derselben aus der Transportbahn bewirken. Deshalb
werden gemäß der vorliegenden
Erfindung die Druckunterschiede an beiden Seiten des Gutes örtlich begrenzt
und an der Oberseite und Unterseite in kleinen Flächenbereichen
quer zur Transportrichtung abgewechselt. Dadurch heben sich die
durch die Strömungen
auf die Leiterfolien global wirkenden Kräfte so auf, dass sie nicht
aus der Transportbahn gelenkt werden können. Durch den aus den Elektrolyt-Sprührohren schräg in Transportrichtung
spiegelbildlich zur Transportebene austretenden Elektrolyten wird
der Transport der Leiterfolie zusätzlich unterstützt. Damit
bleibt auch eine Leiterfolie sicher in der Transportbahn. Durch
die örtlich
abwechselnden statischen Druckunterschiede im Elektrolyten an beiden
Seiten des Gutes bleibt das Bernoullische Prinzip erhalten. Dies
ist mit zunehmend dickerem Gut, das in der selben Durchlaufanlage
ebenso behandelt werden soll, wie die Leiterfolien, von entscheidender
Bedeutung für den
Stoffaustausch in den Durchgangslöchern.
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Ausführungsbeispiel
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Die
Erfindung wird nachfolgend an Hand der schematischen und nicht maßstäblichen 1 bis 4 weiter
erläutert.
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1 zeigt
in der Seitenansicht Transportwalzen mit Elektrolyt-Sprührohren
zur naßchemischen
Behandlung von Gut und zur Unterstützung des Transportes von Leiterfolien.
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2 zeigt
desgleichen eine weitere Elektrolytanströmung zur Behandlung von Leiterplatten mit
Sacklöchern
und Durchgangslöchern.
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3 zeigt
den Querschnitt einer naßchemischen
Anlage in der Sicht gegen die Transportrichtung des Gutes und in
der Seitenansicht, mit abwechselnden örtlichen Elektrolytströmungen an
beiden Seiten des Gutes.
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4 zeigt
in der Seitenansicht eine elektrolytische Anlage zur Behandlung
von Leiterfolien und Leiterplatten.
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In 1 wird
das zu behandelnde Gut 1 von angetriebenen Transportwalzen 2 mit
Achsen 4 in Transportrichtung 3 gefördert. Zunehmend
ist auch dünnes
und sehr dünnes
Gut naßchemisch
und/oder elektrolytisch zu behandeln. Die Dicke d dieser Leiterfolien
beträgt
in der Leiterplattentechnik 50 μm oder
weniger. Wenn der Kern dieser Leiterfolien zum Beispiel aus Polyimid
besteht, dann können
sie besonders flexibel und an den Oberflächen sehr empfindlich sein.
Dies erschwert den Transport durch eine naßchemische Durchlaufanlage
ganz erheblich. Durch Elektrolytströmungen können Leiterfolien aus der Transportbahn
gelenkt werden und zu einem Transportstau führen. Der sichere Transport
der Leiterfolien wird erfindungsgemäß durch eine Führung des
Gutes 1 in der Transportebene 17 bewirkt. Dies wird
durch gleich große
erste Elektrolytströme 8,
die an der Oberseite 6 und an der Unterseite 7 der
Transportebene 17 spiegelbildlich gegen die Oberflächen des
Gutes gerichtet sind, erreicht. Die Richtung dieser Elektrolytströme 8 weist
in die Transportrichtung 3. Durch ein genau abgestimmtes
schräges
Anströmen
des Gutes 1 mit den ersten Elektrolytströmen 8 von
beiden Seiten unter dem Winkel α werden
auch dünne
Leiterfolien in der Transportebene 17 geführt. Diese
ersten Elektrolytströme 8 strömen aus
paarweise zur Transportebene angeordneten Elektrolyt-Sprührohren 10,
die mit darin befindlichen und in einer Reihe angeordneten Öffnungen 9 versehen sind.
Bei den Öffnungen 9 kann
es sich zum Beispiel um Löcher
oder Düsen
handeln. Die Elektrolyt-Sprührohre 10 erstrecken
sich an beiden Seiten der Transportebene 17 quer zur Transportrichtung mindestens über die
gesamte Breite des Gutes. Der Elektrolyt wird im Kreislauf mittels
nicht dargestellter Pumpen durch die Elektrolyt-Sprührohre 10 in
den ebenfalls nicht dargestellten Arbeitsbehälter, der mit Elektrolyt gefüllt ist,
und von dort in einen Pumpensumpf zurück gefördert.
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Die
durch die Elektrolytströme 8 verursachten
Kräfte
an beiden Seiten des Gutes 1 heben sich gegenseitig weitgehend
auf. Durch die Strömungsrichtung
des Elektrolyten in Transportrichtung unter dem Winkel α wird das
Gut zusätzlich
im Transport unterstützt.
Der Winkel α liegt
im Bereich von 5° bis 60°, bevorzugt
15° bezogen
auf die Oberflächen
des Gutes.
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Die
Transportwalzen 2 sind an der Oberseite 6 so gelagert,
dass sie sich gegen die wirkende Kraft F der Dicke d des Gutes 1 anpassen
können.
Die Transportwalzen an der Unterseite 7 des Gutes sind so
gelagert, dass sie die Transportebene fest vorgeben. Bevorzugt wird
die Kraft F von Federkräften oder
von Gewichten aufgebracht. Die Kräfte können auch verstellbar ausgeführt werden.
Mit zunehmender Dicke der Leiterplatten ist im allgemeinen eine zunehmende
Kraft F erforderlich. Aus Gründen
der Übersichtlichkeit
sind in den 1 und 2 große Abstände der
Transportwalzen 2 in Transportrichtung 3 dargestellt.
Die Transportwalzen 2 und die Elektrolytsprührohre 10 können auch
in einer anderen Folge angeordnet werden.
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Die
Anordnung der 2 begünstigt die Behandlung von Leiterplatten
mit Sacklöchern.
Das Gut wird wieder von angetriebenen Transportwalzen 2 mit
Achsen 4 transportiert. Ein zweiter Elektroytstrom 11 strömt aus einer
Reihe von zweiten Öffnungen 12 aus
dem Elektrolytsprührohr 10 und
bewirkt einen intensiven Stoffaustausch auch in Sachlöchern. Die Öffnungen 12 sind
durch die Wände
des Innensprührohres 13 und
des äußeren Elektrolytsprührohres 10 geführt. Der
Austrittswinkel β dieses
zweiten Elektrolytstromes 11 weicht deutlich vom Austrittswinkel α ab. Der
Austrittswinkel β liegt
im Bereich von 60° bis 90°, bevorzugt
80°. Bei
einem Austrittswinkel β kleiner
90° weist
auch der zweite Elektrolytstrom 11 in die Transportrichtung
des Gutes 1. Dieser zweite Elektrolytstrom 11 kann
vom selben Elektrolytsprührohr 10 gespeist
werden, wie der erste Elektrolytstrom 8. Diese kostengünstige Ausführung eignet sich
zur Behandlung von Leiterplatten mit Sacklöchern, die vom zweiten Elektrolytstrom 11 wegen
ihrer Dicke nicht aus der Transportbahn gelenkt werden können. Dies
auch dann, wenn die zweiten Elektrolytströme 11 an der Oberseite 6 und
an der Unterseite 7 des Gutes 1 in Transportrichtung
etwas versetzt sind, so wie es die
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2 zeigt.
Der Versatz bewirkt eine zusätzliche
Durchflutung von Durchgangslöchern,
wobei der Stoffaustausch in den Sacklöchern erhalten bleibt. Für sehr empfindliche
dünne Leitertolien
erweist sich der zweite Elektrolytstrom 11 jedoch als störend. Bei
einer starken Strömung
leidet die Transportsicherheit der Leiterfolien und bei einer schwachen
Strömung
ist der Stoffaustausch in den Sacklöchern von Leiterplatten zu
klein, die in der selben Durchlaufanlage behandelt werden sollen.
Deshalb werden die beiden Elektrolytströme 8, 11 aus
zwei Elektrolyt-Sprührohren
durch bevorzugt zwei unabhängig
voneinander einstellbare Elektrolytkreisläufe gespeist. Die zwei Elektrolyt-Sprührohre können in Transportrichtung 3 an
beiden Seiten des Gutes auch nacheinander angeordnet sein. Zur Verkürzung der Anlagenlänge beziehungsweise
zur Erhöhung
der Behandlungszeit wird bevorzugt eine „Rohr in Rohr" Konstruktion gewählt, die
weniger Platz zum Einbau in der Anlage benötigt. Die dargestellten runden
Rohre sind als Beispiel für
eine „Rohr
in Rohr" Konstruktion
zu betrachten. Es können
auch Rechteckrohre ineinander gebaut werden. Andere gefräste, geklebte oder
extrudierte Ausführungen
für die
beiden Elektrolytkreisläufe
in einem Konstruktionselement sind ebenfalls möglich.
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Die
Elektrolytströme 8, 11 im
Elektrolyt-Sprührohr 10 und
im Innensprührohr 13 können unabhängig voneinander
eingestellt werden. Dies betrifft den Volumenstrom und die Strömungsgeschwindigkeit.
Insbesondere bei sehr dünnen
Leiterfolien, zum Beispiel mit einer Dicke d kleiner gleich 50 μm, kann der
zweite Elektrolytstrom vollständig
abgeschaltet werden. Diese Ausführung
erlaubt es, in einer Durchlaufanlage nacheinander und ohne Umbau der
Anlage dünnste
Leitertolien und Leiterplatten zu behandeln. Die jeweils erforderliche
Intensität
der Elektrolytströme 8, 11 wird
durch steuerungstechnische Maßnahmen,
die auf nicht dargestellte Elektrolytpumpen und Ventile wirken,
eingestellt.
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Bei
Leiterplatten, zum Beispiel mit einer Dicke von 1,6 mm und größer, erweist
sich die Dauer der Lochdurchflutung im Durchlauf, insbesondere bei kleinen
Lochdurchmessern von zum Beispiel 0,2 mm, auch bei Zuschaltung des
zweiten Elektrolytstromes als zu gering. Die Anzahl der Elektrolyt-Sprührohre müßte in Transportrichtung
gesehen erhöht
werden, um eine längere
Behandlungszeit für den
Stoffaustausch in den Löchern
zu bewirken. Zur Vermeidung dieses anlagentechnischen Aufwandes wird
in einer weiteren Ausführung
der Erfindung der erste Elektrolytstrom 8 so ausgeführt, dass
die Durchgangslöcher
im Gut über
eine größere Strecke der
Anlage von Elektrolyt durchströmt
werden, ohne die Anzahl der Elektrolyt-Sprührohre zu erhöhen. Dies
geschieht unter Anwendung des Bernoullischen Prinzips. In Folge
von Druckunterschieden im Elektrolyten an der Oberseite 6 und
an der Unterseite 7 des Gutes 1 wird erreicht,
dass die Löcher
durchströmt
werden. Durch die Löcher
strömt
Elektrolyt von der Seite mit dem größeren statischen Druck zur Seite
mit dem kleineren statischen Druck. Bei derartigen Druckunterschieden
zu beiden Seiten des Gutes würden
auch dünne
Leiterfolien aus der Transportbahn gelenkt werden. Die Folge wäre wieder
ein Stau der Leiterfolien in der Anlage. Deshalb werden erfindungsgemäß an der
Oberseite 6 und an der Unterseite 7 des Gutes
gegenüberliegend örtlich abwechselnde
Druckunterschiede eingestellt, so dass sich die auf die Leiterfolie
wirkenden Kräfte
gegenseitig aufheben. Das Gut wird weiterhin in der Transportebene
geführt.
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Die
Erzeugung der örtlichen
Druckunterschiede zeigt die 3. Die Elektrolyt-Sprührohre sind
mit oder ohne Innensprührohr
zu beiden Seiten der Transportebene 17 paarweise angeordnet.
In ihnen befinden sich jeweils beabstandete Öffnungen. Die ersten Öffnungen 9 des
Elektrolyt-Sprührohres 10 an
der Oberseite 6 sind zu den ersten Öffnungen 9 an der
Unterseite 7 jeweils um einen halben Abstand der Öffnungen
voneinander versetzt. Dadurch entstehen an den beiden Seiten abwechselnde
Bereiche mit unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten des
Elektrolyten entlang der Oberflächen
des Gutes 1. Durch den aus den Öffnungen 9 der Elektrolyt-Sprührohre 10 schnell
ausströmenden
Elektrolyten entsteht an der Oberfläche des Gutes in unmittelbarer
Nähe der Öffnungen 9 bei
hohem dynamischen Druck ein Bereich 14 mit kleinem statischen
Druck. Zwischen den Öffnungen 9 ist
die Strömungsgeschwindigkeit
klein. Dort entsteht ein Bereich mit niedrigem dynamischen Druck
und hohem statischen Druck. Diese Bereiche wechseln sich quer zur
Transportrichtung ab. Durch den Versatz der Öffnungen 9 im Elektrolyt-Sprührohr 10 an
der gegenüber
liegenden Seite sind auch die abwechselnden Druckbereiche versetzt.
Somit steht im Bereich der ersten Elektrolytströme 8 an den beiden
Seiten des Gutes jeweils einem örtlich
hohen statischen Druck ein kleiner statischen Druck gegenüber. Die örtlichen
Druckunterschiede bewirken über
eine größere Transportstrecke
hinweg ein Durchströmen
von Durchgangslöchern
und damit einen zeitlich längeren
wirkungsvollen Stoffaustausch. Die örtlich abwechselnde Nutzung
des Bernoullischen Prinzips kann kombiniert werden mit dem zweiten
Elektrolytstrom 11, der besonders bei Sacklöchern wirkungsvoll
ist. Desgleichen kann hierfür
auch ein Innensprührohr 13 verwendet
werden. Der Transport des Gutes erfolgt mittels der angetriebenen
Transportwalzen 2, die mit den Achsen 4 gelagert
sind.
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Die 4 zeigt
in der Seitenansicht eine elektrolytische Durchlaufanlage unter
Anwendung der vorliegenden Erfindung. Dabei handelt es sich zum
Beispiel um das Verstärken
der Durchkontaktierungen und/oder um den elektrolytischen Leiterbildaufbau.
Auch bei diesen elektrolytischen Prozessen bestimmt der Stoffaustausch
in den Löchern
und Sacklöchern
die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens. Ein großer Stoffaustausch erlaubt
die Anwendung von großen
Stromdichten. Beim Galvanisieren wird versucht, die aktive Länge, das
heißt
die Länge
der Anoden in Transportrichtung in Bezug auf die Länge der
Durchlaufanlage groß zu
gestalten. Deshalb eignet sich hier besonders die „Rohr in
Rohr" Konstruktion.
Diese Ausführung
ist sowohl für
Leiterfolien als auch für
Leiterplatten geeignet. Die ersten spiegelbildlichen Elektrolytströme 8 halten
auch dünne
Leiterfolien unter den Anoden 16 in der Transportbahn. Dadurch
können
sich weitere Isoliermittel erübrigen, die
gegebenenfalls die Oberflächen
des Gutes beschädigen
könnten.
Bei den Anoden 16 kann es sich um lösliche oder unlösliche Anoden
handeln. Die Transportwalzen 2 können teilweise oder vollständig zugleich
als Kontaktwalzen zur Stromübertragung auf
das Gut 1 dienen. Auch andere Kontaktierungsarten, zum
Beispiel Klammern oder Kontakträder
sind anwendbar.
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Zur
sicheren Führung,
insbesondere von sehr dünnen
Leiterfolien, ist es bei allen Ausführungen der Erfindung vorteilhaft,
wenn die jeweiligen hydrodynamischen Bedingungen an der Oberseite 6 und
an der Unterseite 7 des Gutes 1 exakt gleich sind.
Dies läßt sich
sehr kostengünstig
realisieren durch den Anschluß der
jeweils paarweise angeordneten Elektrolytsprührohre 10 an der Oberseite 6 und an
der Unterseite 7 des Gutes 1 an einen gemeinsamen
Elektrolytkreislauf. Mindestens ein Paar der Elektrolyt-Sprührohre 10 sind
an einen Kreislauf, d. h. an eine Elektrolytpumpe angeschlossen.
Dies stellt die gleichen hydrodynamischen Bedingungen in den Elektrolyt-Sprührohren
sicher. Gleiches gilt für
ein Paar von Innensprührohren 13.
Diese Rohre an der Oberseite 6 und an der Unterseite 7 sind
an einen weiteren gemeinsamen Elektrolytkreislauf angeschlossen.
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Bei
Durchlaufanlagen, die fortgesetzt nur ein einziges Produkt zu behandeln
haben, kann auch ein gemeinsamer Elektrolytkreislauf für einen
sicheren Transport von Leiterfolien ausreichend sein. Die Elektrolytströme 8, 11 werden
fest eingestellt, zum Beispiel durch Pumpen, Ventile, Klappen oder
Stauscheiben.
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Die
vorstehende Beschreibung bezeichnet die Behandlungsflüssigkeiten
für die
jeweiligen Prozesse allgemein als Elektrolyte. Bei naßchemischen und
elektrolytischen Behandlungen muß das Gut beim Übergang
von einem Prozeß zum
nachfolgenden gespült
werden, um Verschleppungen der Prozeßflüssigkeiten zu vermeiden. Auch
bei den Spülprozessen
ist der Stoffaustausch in Löchern
und Sacklöchern
sehr wichtig. Die Erfindung bezieht sich daher auch auf derartige
Prozesse unter Badspiegel, das heißt auf Spülbäder in Durchlaufanlagen.
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In
der Beschreibung der Erfindung wird aus pragmatischen Gründen bei
der Charakterisierung des Gutes von unterschiedlichen Dicken d ausgegangen,
weil sich in der Praxis die Dicke d sehr einfach messen läßt. Es werden
Leiterplatten, Leiterfolien und sehr dünne Leiterfolien beschrieben.
Dabei wird davon ausgegangen, dass ein dünnes Gut flexibler ist als
dickeres. Dies ist in der Praxis meist auch der Fall.
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Für den sicheren
Transport des Gutes durch die Durchlaufanlage ist die Flexibilität beziehungsweise
die Steifigkeit des ebenen Gutes entscheidend. Es soll darauf hingewiesen
werden, dass gleich dicke Platten oder Folien unterschiedliche Steifigkeiten
aufweisen können.
Zum Beispiel werden Leiterfolien bei. abnehmender Dicke des aus
einem Kunststoff bestehenden Kernes und zunehmender Dicke der darauf
befindlichen Kupferkaschierungen zunehmend steifer, obwohl die Dicke
d gleich groß geblieben
ist.
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Die
Erfindung eignet sich in der Praxis der Leiterplattentechnik für alle vorkommenden
Arten von Gut. Dies zeigen die nachfolgenden Beispiele. Sie eignet
sich jedoch auch zur naßchemischen
und elektrolytischen Behandlung von anderem ebenen Gut im horizontalen
Durchlauf, wie zum Beispiel Solarzellen.
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Bei
Leiterplatten mit einer angenommenen Dicke von 2,4 mm und Durchgangslöchern mit
einem Durchmesser von zum Beispiel 0,3 mm erfordert die naßchemische
und/oder elektrolytische Behandlung einen intensiven Stoffaustausch
in den Löchern.
Gleiches gilt für
Sacklöcher
in diesen Platten. Dieser Stoffaustausch wird erfindungsgemäß sehr gut
erreicht. Bei Leiterfolien mit einer Dicke von zum Beispiel 50 μm beträgt das Verhältnis von
Lochdurchmesser und Lochtiefe etwa 1:1. Zum Stoffaustausch in den
Löchern
ist von daher das intensive Anströmen mit Elektrolyt nicht erforderlich.
Deshalb erfolgt die Behandlung der Leiterfolien bevorzugt ohne die vertikale
Elektrolytanströmung.
Das Ausweichen von sehr dünnen
Leiterfolien aus der Transportebene wird durch das gezielte und
gleich große
Anströmen der
Leiterfolien mit Elektrolyt aus den paarweise angeordneten Elektrolyt-Sprührohren
von beiden Seiten vermieden. Die Anströmung erfolgt mit einem Winkel,
der von 90° zur
Transportebene deutlich abweicht, wobei die Richtung der Strömung in
Transportrichtung des Gutes weist. Zugleich heben sich die Kräfte der
Elektrolytströmungen
an der Oberseite und an der Unterseite gegenseitig auf.
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- 1
- Gut,
Leiterplatte, Leiterfolie
- 2
- Transportwalze,
Kontaktwalze
- 3
- Transportrichtung
- 4
- Achse
- 5
- Kraftrichtungspfeil
- 6
- Oberseite
- 7
- Unterseite
- 8
- erster
Elektrolytstrom
- 9
- erste Öffnungen
- 10
- Elektrolyt-Sprührohr
- 11
- zweiter
Elektrolytstrom
- 12
- zweite Öffnungen
- 13
- Innensprührohr
- 14
- Bereich
mit kleinem statischem Druck
- 15
- Bereich
mit großem
statischem Druck
- 16
- Anode
- 17
- Transportebene