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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Gegenständen nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 3.
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Unter ”Behandlung” im hier
benutzten Sinne sind alle Prozesse zu verstehen, welche die Einwirkung
einer Behandlungsflüssigkeit
auf den Gegenstand erfordern. Bei den hier besonders interessierenden
Leiterplatten kommen insbesondere, aber nicht ausschließlich, folgende
Vorgänge
in Betracht:
Werden bei der Herstellung von Leiterplatten für elektrische
Schaltungen Bohrungen, z. B. Kontaktierungsbohrungen, eingebracht,
so verschmiert sich bei diesem Vorgang die Bohrlochwandung. Dieser Belag
muß vor
weiteren Bearbeitungsstufen entfernt werden.
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Die
gereinigten Bohrlochwandungen werden zur Vorbereitung einer galvanischen
Metallisierung mit einer elektrisch leitfähigen Schicht, z. B. einem elektrisch
leitfähigen
Polymer oder mit Palladium überzogen.
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In
allen ins Auge gefaßten
Fällen
erfolgt die ”Behandlung” mit einer
Behandlungsflüssigkeit,
die zur Erzielung des gewünschten
Effektes die zum Teil sehr engen Bohrungen der Leiterplatten gut
durchströmen
muß; bei
Sackbohrungen muß ein
guter Austausch der in diesen befindlichen Behand lungsflüssigkeit
möglich
sein.
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Ein
Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art sind aus
der
DE-A-38 13 518 bekannt.
Hier wird zur Unterstützung
der Durchströmung
der Bohrungen von Leiterplatten eine Einrichtung eingesetzt, welche
die Leiterplatte mit Behandlungflüssigkeit unter unterschiedlichen
Drücken
beaufschlagt. Diese Einrichtung besteht aus zwei Düsen, die
auf gegenüberliegenden
Seiten der Leiterplatte angeordnet sind. Eine dieser Düsen ist
mit der Saugseite, die andere Düse
mit der Druckseite einer Pumpe verbunden. Auf diese Weise unterstützen sich
die Wirkungen der beiden Düsen
dabei, Behandlungsflüssigkeit
durch die Durchgangsbohrungen der zu reinigenden Leiterplatten strömen zu lassen.
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Der
apparative Aufbau der bekannten Vorrichtung ist verhältnismäßig kompliziert.
Außerdem ist,
gesehen in Bewegungsrichtung der Leiterplatten, die Strecke, über welche
hinweg die Druck- bzw. Saugwirkung ausgeübt wird, verhältnismäßig kurz. Es
muß daher
mit verhältnismäßig hohen Über- bzw. Unterdrucken
gearbeitet werden, um auf der entsprechenden kurzen Strecke eine
ausreichende Reinigungswirkung zu erzielen. Manche Prozesse an den Bohrlochwandungen
benötigen
jedoch eine gewisse Zeit, so daß in
diesen Fällen
die bekannte Vorrichtung keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefert.
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Es
ist auch bekannt, jeweils eine Saug- und eine Druckdüse auf derselben
Seite der Transportebene der Leiterplatten anzuordnen, so daß also die Leiterplatten
nacheinander innerhalb der ”stehenden Welle” Zonen
von Über-
und Unterdruck durchlaufen. Diese bekannte Vorrichtung weist im
wesentlichen dieselben Nachteile auf, die oben für Vorrichtung nach der
DE-A-38 13 518 aufgeführt wurden.
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Behandlungsvorrichtungen ähnlich denen der
eingangs genannten Art sind auch aus der
DE 39 22 056 A1 und der
DE 42 23 542 A1 bekannt
geworden. Dort werden die zu behandelnden Leiterplatten jeweils
senkrecht zu ihrer Transportebene angeströmt. Unterschiedliche Drücke spielen
bei diesen Behandlungsvorrichtungen keine Rolle.
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Bei
der
JP 3 050 792 A werden
Flüssigkeitsströme beidseits
der Leiterplatten erzeugt und durch mechanische Hindernisse nahe
den Leiterplatten moduliert. Dadurch entstehen abwechselnd Bereiche mit
höherem
und niedrigerem Druck, was zu entsprechenden Querströmen durch
Bohrungen hindurch führt,
so dass deren Durchspülung
verbessert wird. Eine Anpassung an unterschiedliche Anforderungen bei
der Behandlung ist wegen der festen Hindernisse dort schwierig.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten
Art zu schaffen, welches mit geringstem apparativem Aufwand durchführbar ist
und über
eine in Bewegungsrichtung der Gegenstände gesehen einstellbare, auch
größere Entfernung
hinweg zu einer entsprechenden Druckbeaufschlagung der zu reinigenden
Gegenstände
führt.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im Patentanspruch 1 angegebeben
Merkmalen gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
nutzt also im Gegensatz zum Stande der Technik nicht die unmittelbar
von einer Pumpe hervorgerufene Druck- und Saugwirkung. Vielmehr
wird durch Variation der lokalen Strömungsgeschwindigkeit der Behandlungsflüssigkeit
für eine
lokale Variation des statischen Druckes gesorgt: Durch eine entsprechende Geometrie
der Strömungswege
wird erreicht, daß die mit
einer mittleren Strömungsgeschwindigkeit
an einer Oberflä che
des zu reinigenden Gegenstandes vorbeigepumpte Behandlungsflüssigkeit
eine lokal unterschiedliche Geschwindigkeit aufweist. Durch Beschleunigung
der Behandlungsflüssigkeit
in bestimmten Engstellen des Strömungsweges
werden lokale Bereiche niedrigen Drucks erzeugt, während die
Strömungsgeschwindigkeit
der Behandlungsflüssigkeiten
an anderen Stellen gering gehalten wird, wodurch dort verhältnismäßig hohe
lokale statische Drücke
entstehen. Der apparative Aufwand, mit dem dies erreichbar ist,
ist vergleichsweise gering, wie die weiter unten stehenden Ausführungen
zur erfindungsgemäßen Vorrichtung
noch zeigen werden. Die Erstreckung der verschiedenen Hoch- und
Niederdruckbereiche in Bewegungsrichtung der Gegenstände kann
durch entsprechende Formgestaltung der Strömungswege, insbesondere Einstellung
der Strömungsquerschnitte,
wunschgemäß herbeigeführt und
variiert werden. Insbesondere lassen sich auf diese Weise lokale
Abweichungen vom mittleren Druck erzielen, die eine erhebliche Erstreckung
in Bewegungsrichtung der zu reinigenden Gegenstände haben und bei denen deshalb
die Einwirkungsdauer der Behandlungsflüssigkeit in den Bohrungen größer ist.
So lassen sich innerhalb der Bohrungen auch Lösungsprozesse oder chemische
Reaktionen zuverlässig
durchführen,
die eine bestimmte Mindestzeitdauer erfordern.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens zeichnet sich dadurch
aus, daß die
Strömungsgeschwindigkeit
an der Stelle, wo sie lokal am größten ist, einen Wert aufweist,
bei welchem lokal ein statischer Unterdruck erzeugt wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist ferner, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art so auszugestalten, daß sie bei geringem apparativem Aufwand
in der Behandlungsflüssigkeit
Bereiche erzeugt, in denen der lokale statische Druck vom mittleren
statischen Druck abweicht und die in ihrer Erstreckung in Bewegungsrichtung
der zu reinigenden Gegenstände
einstellbar und damit an die erforderliche Einwirkungszeit der Behandlungsflüssigkeit
anpassbar sind.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
3 gelöst.
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Für die Überlegungen,
die zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung
geführt
haben, gilt zunächst einmal
sinngemäß dasselbe,
was oben schon zum erfindungsgemäßen Verfahren
gesagt wurde. Die bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehenen Transportwalzen
sorgen durch ihre geometrische Gestalt und Position dafür, daß sich zwischen
ihnen und den vorbeiwandernden Gegenständen enge Austrittsspalte ergeben, über welche
die Behandlungsflüssigkeit
aus dem Flüssigkeits-Leitraum
ausströmen
kann und muss, derart, dass hier eine hohe Strömungsgeschwindigkeit und dementsprechend ein
niedriger statischer Druck entsteht. Dem Grundgedanken nach muss
die Beschickungseinrichtung, mit der erfindungsgemäß die Behandlungsflüssigkeit in
den Flüssigkeits-Leitraum
eingebracht wird, nur die eine Forderung erfüllen, dass pro Zeiteinheit
eine ausreichende Menge Behandlungsflüssigkeit transportiert wird,
bei welcher sich die gewünschten
lokalen Druckunterschiede ergeben.
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Vorteilhaft
ist, wenn die Transportwalze(n) in Bewegungsrichtung der Gegenstände gesehen
symmetrisch zur vertikalen Mittelebene des Flüssigkeit-Speiserohrs ausgebildet
und angeordnet ist bzw. sind. In diesem Falle stellen sich auch
symmetrische Druckverhältnisse
ein, was sich günstig
auf das Förderverhalten
der vorbeitransportierten Gegenstände auswirken kann.
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Wenn
zur Verringerung der Leistung der Pumpe, welche das oder die Flüssigkeits-Speiserohr(e)
versorgt, die gesamte aus dem Flüssigkeits-Leitraum
austretende Behandlungsflüssigkeit durch
die engen Spalte zwischen Leitkörper
und Gegenstand hindurchgepresst und ”Leckverluste” an Behandlungsflüssigkeit,
die durch andere Spalte verursacht werden, vermieden werden sollen,
empfiehlt sich eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bei welcher der Spalt zwischen dem oder den Flüssigkeits-Speiserohr(en) und der oder den benachbarten
Transportwalzen durch eine Folie abgedeckt ist, die an dem oder
der Flüssigkeits-Speiserohr(en)
befestigt ist und an der Oberfläche
der benachbarten Transportwalze(n) elastisch federnd anliegt. Die
Schleifberührung
zwischen der Folie und der Walzenoberfläche ist allerdings mit einem
gewissen Verschleiß und
daher auch mit einem gewissen Wartungsbedarf verbunden.
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Der
Flüssigkeits-Leitraum
kann teilweise duch das Flüssigkeits-Speiserohr
begrenzt sein, welches zwischen zwei Transportwalzen angeordnet und
mit einer Förderpumpe
für die
Behandlungsflüssigkeit
verbunden ist und mindestens eine in den Flüssigkeits-Leitraum führende Austrittsöffnung aufweist.
Durch das unmittelbare Angrenzen des Flüssigkeits-Speiserohres an den Flüssigkeits-Leitraum ist
es verhältnismäßig einfach,
die Behandlungsflüssigkeit
verlustfrei in den Flüssigkeits-Leitraum
einzubringen.
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Die
Austrittsöffnung
kann dabei ein sich im wesentlichen über die gesamte Länge des
Flüssigkeits-Speiserohres
erstreckender Schlitz sein.
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Alternativ
kommt eine Ausführungsform
in Frage, bei welcher das Flüssigkeits-Speiserohr
mit mindestens einer sich über
im wesentlichen die gesamte Länge
des Flüssigkeits-Speiserohres erstreckenden
Reihe diskreter Austrittsöffnungen
versehen ist.
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Besonders
bevorzugt wird eine Ausgestaltung, bei welcher das Flüssigkeits-Speiserohr
mit zwei schlitzartigen Austrittsöffnungen oder zwei Reihen diskreter
Austrittsöffnungen
versehen ist, die sich jeweils im wesentlichen über die gesamte Länge des
Flüssigkeits-Speiserohres
erstrecken und bezogen auf die Mittelachse des Flüssigkeits-Speiserohres einen
bestimmten Winkel einschließen.
Auf diese Weise läßt sich
auch ein verhältnismäßig großer Flüssigkeits-Leitraum
rasch mit der erforderlichen Menge von Behandlungsflüssigkeit
füllen
bzw. durchströmen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; es
zeigen
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1:
schematisch einen senkrechten Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung. zum Behandlung von Bohrungen in Leiterplatten;
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2:
in einer Ausschnittvergrößerung aus 1 eine
dort verwendete Schwall- und Saugstrecke;
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3:
eine Ansicht, ähnlich
der 2, eines zweiten Ausführungsbeispieles der Schwall-
und Saugstrecke;
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4:
eine Ansicht, ähnlich
den 2 und 3, bei welcher Schwall- und
Saugstrecken auf gegenüberliegenden
Seiten der zu reinigenden Leiterplatten angeordnet sind.
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Die
in 1 dargestellte Vorrichtung zum Behandeln (z. B.
Reinigen oder Beschichten) von Bohrungen in Leiterplatten umfaßt ein Maschinengehäuse 1,
in dem ein aus einer Vielzahl eng benachbarter Walzen 2 bestehendes
Transportsystem angeordnet ist. Die Walzen 2 erstrecken
sich über
die gesamte Arbeitsbreite der Vorrichtung, haben also eine Längsabmessung,
die der maximalen Verarbeitungsbreite der Leiterplatten 3 entspricht.
Die zu behandelnden Leiterplatten 3 treten durch eine Öffnung 4 im
Maschinengehäuse 1 in
den Innenraum 5 der Vorrichtung ein. Sie werden von den
Walzen 2 des Transportsystemes über ein Quetschwalzenpaar 6 in den
Innenraum eines inneren Behälters 7 eingführt. Der
Behälter 7 ist
dabei bis zu einem Spiegel, welcher über der Transportebene der
Leiterplatten 3 liegt, mit einer Behandlungsflüssigkeit 8 angefüllt. Der
Flüssigkeitsspiegel
wird in einer Art ”dynamischem
Gleichgewicht” aufrecht
erhalten: Mittels einer Pumpe 9 wird einem Flüssigkeitssumpf 10,
der sich im unteren Bereich des Maschinengehäuses 1 befindet, Behandlungsflüssigkeit
entnommen und dem Innenraum des Behälters 7 zugeführt. Die
Behandlungsflüssigkeit
leckt dann durch den Spalt zwischen den beiden Quetschwalzen 6 an
der Eintrittsseite des Behälters 7 und
den Spalt zwischen zwei entsprechenden Quetschwalzen 11 an
der Austrittsseite des Behälters 7 in
demselben Maße
hindurch, in dem über
die Pumpe 9 Behandlungsflüssigkeit zugeführt wird.
Diese Anordnung wird in der Fachsprache ”stehende Welle” genannt.
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Die
zu behandelnde Leiterplatte 3 gelangt also zwischen den
beiden Quetschwalzen 6 hindurch in die Behandlungsflüssigkeit.
Sie wird dann in dem Behälter 7 über zwei
Saug- und Schwallstrecken 20, 21 hinweggeführt, die
in noch zu beschreibender Weise aufgebaut sind, und in denen die
Leiterplatte 3 an ihrer Unterseite abwechselnd mit Über- und
Unterdruck beaufschlagt wird. Durch diese abwechselnde Einwirkung
unterschiedlichen Druckes werden die in der Leiterplatte 3 enthaltenen
Bohrungen von der Behandlungsflüssigkeit
gut erreicht, so daß die
hier vorhandenen Verunreinigungen abgetragen bzw. die Beschichtungen
aufgebaut werden können.
Bei Durchgangsbohrungen kommt es zu echten Durchströmungen während bei
Sackbohrungen durch eine hin- und hergehende Strömung der Behandlungsflüssigkeit
ebenfalls ein guter Effekt erzielt wird.
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Eine
der beiden in 1 dargestellten Schwall- und
Saugstrecken, nämlich
die Schwall- und Saugstrecke 20, ist in 2 in
vergrößertem Maßstab herausgezeichnet.
Sie umfaßt
ein sich parallel zu den Walzen 2 über die Breite des Behälters 7 hinweg
erstreckendes Flüssigkeits- Speiserohr 22, welches
bezüglich
seiner vertikalen Mittelebene symmetrische, schräg nach oben zeigende, schlitzartige Austrittsöffnungen 23, 24 aufweist.
Statt der durchgehenden Schlitze 23, 24 kann auch
eine Reihe diskreter Einzelöffnungen,
beispielsweise kreisförmiger Bohrungen,
verwendet werden. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel haben die beiden
Schlitze 23, 24, bezogen auf den Mittelpunkt des
Speiserohres 22, einen Winkelabstand von etwa 120°. Der Durchmesser
des Flüssigkeits-Speiserohres 22 ist,
wie der Zeichnung zu entnehmen ist, etwas kleiner als derjenige
der Walzen 2, so daß die
Leiterplatten 3 sich in einem gewissen Abstand über dem
Flüssigkeits Speiserohr 22 hinweg
bewegen.
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Die
Saug- und Schwallstrecke 20, die in 2 dargestellt
ist, umfaßt
neben dem Flüssigkeits-Speiserohr 22 die
beiden diesem benachbarten Walzen 2, die grundsätzlich ihre
Funktion als Teil des Transportsystemes behalten, durch ihre Nähe zum Flüssigkeits-Speiserohr 22 jedoch
eine zweite Funktion zugeordnet bekommen: Sie dienen, wie weiter unten
noch deutlich wird, als ”Leitkörper” der Bildung eines
Flüssigkeits-Leitraumes.
Dieser ist in der Zeichnung mit dem Bezugszeichen 25 gekennzeichnet
und wird vom rechts oben liegenden Quadranten der linken Walze 2,
der oberen Hälfte
des Flüssigkeits-Speiserohres 22,
dem links oben liegenden Quadranten der rechten Walze 2 und
der über
den Walzen 2 sowie dem Flüssigkeits-Speiserohr 22 vorbei
bewegten Leiterplatte 3 begrenzt. Der Flüssigkeits-Leitraum 25 steht über vier
verhältnismäßig schmale
Austrittsspalte mit dem übrigen
Innenraum des Behälters 7 in
Verbindung: Ein erster Austrittsspalt, der einen sehr engen Querschnitt
aufweist, befindet sich zwischen der Leiterplatte 3 und
der in der Zeichnung linken Walze 2. Symmetrisch hierzu
ist der zweite Austrittsspalt 27 zu finden, nämlich zwischen
der Leiterplatte 3 und der in der Zeichnung rechten Walze 2.
Zwei weitere Austrittsspalte 28, 29 bilden sich,
ebenfalls zur Vertikalebene des Flüssigkeits-Speiserohres 22 symmetrisch,
zwischen dem Flüssigkeits-Speiserohr 22 und
den beiden benachbarten Walzen 2.
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Eine
Pumpe 16 entnimmt dem Innenraum des Behälters 7 Behandlungsflüssigkeit
und speist sie über
einen Zweig einer sich gabelnde Leitung 30 dem Flüssigkeits-Speiserohr 22 zu.
Die Behandlungsflüssigkeit
wird innerhalb des Flüssigkeits-Speiserohres 22 über die
gesamte Breite des Behälters 7 verteilt
und tritt über
die Schlitze 23, 24 in einer Richtung schräg nach oben
aus, wie dies in 2 durch die Pfeile schematisch
angedeutet ist. Entsprechend der Geometrie des Flüssigkeits-Leitraumes 25 stellt sich
ein Strömungsbild
ein, bei welchem die dem Flüssigkeits-Leitraum 25 über das
Flüssigkeits-Speiserohr 22 zugeführte Behandlungsflüssigkeit
in bestimmten Proportionen über
die vier Austrittsspalte 26 bis 29 abfließt. Diese
Behandlungsflüssigkeit durchläuft also
im wesentlichen einen Kreislauf vom Innenraum des Behälters 7 über die
Pumpe 16, die Leitung 30, das Flüssigkeits-Speiserohr 22,
den Flüssigkeits-Leitraum 25 und
die Austrittsspalte 26 bis 29 zurück in den
Innenraum des Behälters 7.
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Aufgrund
der Geometrie des Flüssigkeits-Leitraumes 25 ergeben
sich nach dem Satz von Bernoulli entlang des Bewegungsweges der
Leiterplatten 3 Gebiete unterschiedlichen Druckes. Dort, wo
die Strömungsgeschwindigkeit
am höchsten
ist, stellt sich der niedrigste statische Druck ein; wo dagegen
die Strömungsgeschwindigkeit
Null ist, ist der statische Druck maximal.
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Untersucht
man hierauf den in 2 dargestellten Flüssigkeits-Leitraum 25,
so erkennt man folgendes:
In den sehr engen Spalten 26 und 28 zwischen
der Leiterplatte 3 und den Walzen 2 ist die Strömungsgeschwindigkeit
am höchsten;
dort ist dementsprechend der statische Druck am niedrigsten. Bei
geeignet hohen Strömungsgeschwindigkeiten,
also geeignet hohen Förderleistungen
der Pumpe 16, läßt sich hier
ein echter Unterdruck erzielen. Die hierfür erforderliche Förderleistung
der Pumpe 16 läßt. sich durch
einen einfachen Versuch ermitteln. Der statische Druck wächst dann,
ausgehend von den Austrittsspalten 26 und 28,
in Richtung auf die vertikale Mittelebene des Flüssigkeits-Speiserohres 22 hin
an und wird in dem Spalt zwischen der Oberseite des Flüssigkeits-Speiserohres 22 und
der Unterseite der Leiterplatte 3 maximal, wo die Strömungsgeschwindigkeit
praktisch auf Null absinkt.
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Die
von dem Transportsystem 2 durch den Behälter 7 hindurchgeführte Leiterplatte 3 erfährt also
im Bereich der Saug- und
Schwallstrecke 20 zweimal einen Unterdruck, nämlich oberhalb
der beiden zur Saug- und Schwallstrecke 20 gehörenden Walzen 2,
und einmal einen Überdruck,
nämlich oberhalb
des Flüssigkeits-Speiserohres 22.
Dieselben Druckunterschiede verspürt die von den Walzen 2 weiter
beförderte
Leiterplatte 3 dann auch in der in 1 dargestellten
zweiten Saug- und Schwallstrecke 21, die in derselben Weise
wie die oben beschriebene Saug- und Schwallstrecke 20 aufgebaut
ist und über
einen zweiten Zweig der Leitung 30 von der Pumpe 16 mit
Behandlungsflüssigkeit
versorgt wird. Danach tritt die Leiterplatte 3 über das
Quetschwalzenpaar 11 aus dem Behälter 7 aus und wird
einer weiteren Behandlung zugeführt,
die im vorliegenden Zusammenhang nicht von Interesse ist.
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In 3 ist
ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Saug- und Schwallstrecke
dargestellt, welches demjenigen von 2 sehr verwandt
ist. Für
entsprechende Teile werden daher dieselben Bezugszeichen, zuzüglich 100,
verwendet.
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Die
Saug- und Schwallstrecke 120 von 3 umfaßt wiederum
ein Speiserohr 122, welches gemeinsam mit den beiden benachbarten
Walzen 102 und der über
dieser Anordnung hinweg bewegten Leiterplatte 3 einen Flüssigkeits-Leitraum 125 begrenzt.
Im Gegensatz zum Leitraum 25 von 2 weist
der Leitraum 125 von 3 nur zwei
Austrittsspalte 126 und 127 auf: Es handelt sich
dabei jeweils um die sehr engen Austrittsspalte zwischen der Unterseite
der Leiterplatte 3 und den Walzen 102. Die Austrittsspalte 28 und 29 von 2 sind
jedoch in 3 durch eine elastische Folie 130 versperrt,
die im Querschnitt U-förmig,
in ihrer Mitte an der Unterseite des Flüsigkeits-Speiserohres 122 angeschraubt ist
und mit ihren beiden seitlichen Schenkeln federn an den benachbarten
Walzen 102 anliegt. Die Folge ist, daß offensichtlich die gesamte
von der Pumpe 16 (die Anordnung von 1 bleibt
im übrigen
unverändert)
zugespeiste Behandlungsflüssigkeit,
die in den Flüssigkeits-Leitraum 125 eintritt,
durch die beiden Spalte 126 und 127 austreten
muß. Die ”Leckströme”, die beim
Ausführungsbeispiel
von 2 über die
verhältnismäßig großen Spalte 28 und 29 in
den Innenraum des Behälters 7 austraten
und die zur Erzielung der gewünschten
Druckunterschiede nicht erforderlich sind, können auf diese Weise eingespart werden;
dies reduziert die zur Erzielung des gewünschten Effektes erforderliche
Leistung der Förderpumpe 16.
Allerdings ist das Ausführungsbeispiel von 3 wegen
der zusätzlich
benötigten
Teile etwas teurer; auch ist u. U. die Wartungsbedürftigkeit wegen
des Reibkontaktes zwischen der Folie 130 und den Walzen 102 etwas
größer. Dies
muß bei
der Wahl zwischen den beiden Ausführungsbeispielen, die in den 2 und 3 dargestellt
sind, jeweils berücksichtigt
werden.
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Schwall-
und Saugstrecken der hier interessierenden Art brauchen nicht auf
eine Seite des Bewegungsweges der Leiterplatte 3 beschränkt zu sein. In 4 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel
dargestellt, bei welchem sowohl unterhalb des Bewegungsweges als
auch oberhalb des Bewegungsweges der Leiterplatte 3 jeweils
Schwall- und Saugstrecken 20, 220 angeordnet sind.
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Die
in 4 unterhalb und oberhalb des Bewegungsweges der
Leiterplatte 3 gezeigten Schwall- und Saugstrecken 20, 220 stimmen
weitestgehend mit der Schwall- und Saugstrecke 20 von 2 überein,
so daß hierauf
Bezug genommen werden kann. Zu Beschreibungszwecken wurden für die oberhalb des
Bewegungsweges der Leiterplatte 3 vorgesehene Schwall-
und Saugstrecke 220 entsprechende Teile mit um 200 erhöhten Bezugszeichen
gekennzeichnet.
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Die
von der oberen Schwall- und Saugstrecke 220 erzeugten Drücke entsprechen
im wesentlichen denen, die von der unteren Schwall- und Saugstrecke 20 hervorgerufen
werden, wirken aber auf die Oberseite der Leiterplatte 3 ein.
Wie 4 deutlich macht, ist dabei das Flüssigkeits-Speiserohr 222 der Saug-
und Schwallstrecke 220, in Bewegungsrichtung der Leiterplatte 3 gesehen,
an einer Position angeordnet, die einer Walze 2 der Saug-
und Schwallstrecke 20 gegenüberliegt. Umgekehrt ist der
zwischen der in der Zeichnung linken Walze 202a der Schwall-
und Saugstrecke 220 und der Leiterplatte 3 gebildete
Spalt 226, in Bewegungsrichtung der Leiterplatte 3 gesehen,
an einer Position, welche dem praktisch nicht durchströmten Spalt
zwischen dem zur Saug- und Schwallstrecke 20 gehörenden Flüssigkeits-Speiserohr 22 und
der Unterseite der Leiterplatte 3 entspricht. Dies bedeutet
offensichtlich, daß, in
Bewegungsrichtung der Leiterplatten 3 gesehen, die Stellen
höchsten
Druckes auf der einen Seite der Leiterplatte 3 jeweils
den Stellen niedrigsten Druckes auf der anderen Seite der Leiterplatte 3 gegenüberstehen. Über die
Leiterplatte 3 hinweg ergeben sich so die größten Druckdifferenzen,
was die Durchströmung
von Bohrungen der Leiterplatte 3 noch weiter verbessert.
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Die
linke Walze 202a der oberen Saug- und Schwallstrecke 220 hat
bei diesem Ausführungsbeispiel
offensichtlich keinen ”Partner” an der
gegenüberliegenden
Seite der Leiterplatte 3. Während die Achsen anderer Walzen 202 an
der Oberseite der Leiterplatte 3, z. B. die rechte Walze 202b,
grundsätzlich
vertikal frei beweglich sein können,
muß die Bewegung
der Achse der Walze 202a durch eine geeignete Einrichtung
nach unten begrenzt werden.