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Die
Erfindung betrifft das Anstauen von Behandlungsflüssigkeit
in einem Arbeitsbehälter und das Fördern von flachem
Gut in horizontaler Ausrichtung durch den Arbeitsbehälter
von Durchlaufanlagen zur beidseitigen nasschemischen oder elektrolytischen
Oberflächenbehandlung als Tauchbehandlung gemäß Oberbegriff
von Anspruch 1 bzw. 11. Bei dem Gut kann es sich z. B. um Leiterplatten,
Leiterfolien, Wafer, Solarzellen oder Hybride jeweils als Abschnitte
handeln. Die Erfindung eignet sich auch für bandförmiges
Gut, das von Rolle zu Rolle durch die Durchlaufanlage gefördert
wird. Nasschemische Prozesse für derartiges Gut sind z.
B. das chemische Ätzen und Metallisieren, Reinigen, Aktivieren,
Dotieren und Texturieren sowie das Spülen. Die Erfindung
betrifft auch das elektrolytische Ätzen und Metallisieren.
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Derartige
Prozesse zur Nassbehandlung erfordern in der Regel ein vollkommenes
Eintauchen des horizontal geförderten Gutes in die Behandlungsflüssigkeit.
Diese befindet sich für jeden Prozess in einem gesonderten
Arbeitsbehälter mit zwischengefügten Spülbädern
der Durchlaufanlage. Rotierende Fördermittel als Walzen
oder Rädchen außerhalb und innerhalb des Arbeitsbehälters
fördern das Gut durch die Durchlaufanlage.
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Zum
Tauchen des Gutes besteht die Notwendigkeit, die Behandlungsflüssigkeit
im Arbeitsbehälter anzustauen. Die genannten Verfahren
stellen an die hydrodynamischen Bedingungen oder Eigenschaften der
Behandlungsflüssigkeit im Arbeitsbehälter weitere
Anforderungen:
Der Volumenstrom muss z. B. bei gegebenen Konzentrationen
der Behandlungsflüssigkeit in einem bestimmten Verhältnis
zur Größe der zu behandelnden Oberfläche
des Gutes je Zeiteinheit stehen, damit der erforderliche Stoffaustausch
an der Oberfläche erreicht wird. Auch das Volumen der Behandlungsflüssigkeit
im Arbeitsbehälter steht in einem prozessspezifischen Verhältnis
zum zu behandelnden Gut in einer vorgegebenen Zeit. Beim Texturieren
ist z. B. die Größe der Fließgeschwindigkeit
unmittelbar an den zu behandelnden Oberflächen von ausschlaggebender
Bedeutung.
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Diese
hydrodynamischen Einflussgrößen lassen sich nur
in einem bedarfsweise unterschiedlich hoch anstaubaren Arbeitsbehälter
einstellen. Nicht zuletzt ist stets anzustreben, die Durchlaufanlage
mit möglichst kurzer Baulänge in Förderrichtung herzustellen.
Auch hierfür hat die realisierbare Hydrodynamik der Behandlungsflüssigkeit
einen wesentlichen Einfluss.
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Durch
die in dem Arbeitsbehälter angestaute Behandlungsflüssigkeit
muss das flache zu behandelnde Gut getaucht gefördert werden.
Hierfür liegt die Transportbahn des Gutes unterhalb des
Niveaus der Behandlungsflüssigkeit im Arbeitsbehälter.
Für den ungehinderten Transport des Gutes sind am Eingang
und am Ausgang des Arbeitsbehälters Öffnungen
notwendig. Dies erfordert Dichtmittel am Arbeitsbehälter
zum Durchtritt des Gutes. Die Dichtmittel sind so auszuführen,
dass auch sehr empfindliches Gut, wie z. B. Solarzellen, nicht beschädigt
werden. Gegebenenfalls muss auch ein zusätzlicher Überlaufbehälter
diese Öffnungen aufweisen.
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Eine
derartige Realisierungsmöglichkeit zur chemischen Behandlung
wird zusammen mit der Druckschrift
DE 28 56 460 C3 in der Druckschrift
DE 30 01 726 C2 beschrieben.
Das Anstauen der Behandlungsflüssigkeit im Arbeitsbehälter
erfolgt hier mittels oberer und unterer Abstreifelemente als paarweise
angeordnete Walzen am Einlass und am Auslass. Dennoch ausströmende
Behandlungsflüssigkeit wird in einem Überlaufbehälter
aufgefangen. Von dort gelangt die Behandlungsflüssigkeit
im Kreislauf mittels einer Pumpe wieder in den Arbeitsbehälter
zurück. Zur elektrolytischen Behandlung von Gut ist auch
ein vollständiges Eintauchen aller Elektroden in die Behandlungsflüssigkeit nötig.
Dies erfordert ein besonders hohes Niveau über dem Gut.
Die Druckschrift
DE
43 37 988 A1 zeigt zur elektrolytischen Behandlung ebenfalls
Stauwalzenpaare am Einlass und Auslass des Arbeitsbehälters.
Zur Erreichung des großen Niveaus oberhalb des Gutes werden
hier obere Stauwalzen mit einem größeren Durchmesser verwendet.
Stauwalzen weisen jedoch in der Praxis mehrere Nachteile auf:
Die
Transportbahn hat eine bestimmte Breite, z. B. 800 mm. Entsprechend
breit müssen auch die Stauwalzen sein. Das Gut ist immer
schmäler als die Transportbahn. Zum Beispiel bei Leiterplatten
mit einer Breite von 600 mm und einer Dicke von 1 mm, die durch
Stauwalzenpaare fahren, hebt sich die obere Stauwalze um 1 mm nach
oben. Zu beiden Seiten der Leiterplatten quer zur Förderrichtung
entsteht dann ein Schlitz von je ca. 100 mm Länge. Durch
diese beiden Schlitze entweicht unkontrolliert die Behandlungsflüssigkeit
aus dem Arbeitsbehälter. Mit zunehmender Stauhöhe
und zunehmender Leiterplattendicke nimmt die Fließgeschwindigkeit
der entweichenden Behandlungsflüssigkeit zu. Gleiches gilt
für Abschnitte von Gut, die nebeneinander mit einem erforderlichen
Sicherheitsabstand durch die Durchlaufanlage gefördert
werden. Im Bereich der Sicherheitsabstände und im Randbereich
der Transportbahn bilden sich ebenso die Schlitze, durch die die
Behandlungsflüssigkeit am Einlass und Auslass unkontrolliert
aus dem Arbeitsbehälter entweicht. Stauwalzenpaare sind
nahezu ungeeignet, wenn Gut mit sehr empfindlicher Oberfläche
zu behandeln ist. Die Walzen liegen in voller Breite auf der Oberfläche
des Gutes auf. Wegen ihres unerlässlich großen
Gewichtes muss mit Oberflächenfehlern des Gutes gerechnet
werden. So können Partikel auf den Walzen oder in der Behandlungsflüssigkeit
zu Eindrücken oder Dellen auf dem Gut führen.
Oft sammeln sich auf derartigen Walzen Abbauprodukte der Behandlungsflüssigkeit
an, die dann auf die Oberflächen des Gutes übertragen
und aufgewalzt werden. Bei Bruch empfindlichem Gut, wie z. B. Solarzellen
aus Silizium, kommt hinzu, dass die allgemein schweren Stauwalzen
für den Transport generell ungeeignet sind. Das zerbrechliche
Gut würde von den Stauwalzen beschädigt werden.
Die Verringerung des Gewichtes der Stauwalzen ist nur bedingt möglich,
denn es muss ein Aufschwimmen sicher vermieden werden. Auch Vibrationen
des Antriebs der Stauwalzen mittels Zahnräder übertragen sich
auf das Gut, was die Bruchgefahr des empfindlichen Gutes weiter
erhöht.
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Weil
dieses Verfahren zum Anstauen der Behandlungsflüssigkeit
im Arbeitsbehälter, insbesondere für empfindliches
Gut, ungeeignet ist, wird in der Praxis versucht, andere Verfahren
anzuwenden:
Mittels eines so genannten Tauchgetriebes wird
das Transportniveau für das Gut innerhalb des Arbeitsbehälters
abgesenkt. Damit kann die Behandlungsflüssigkeit nur über
definierte Überläufe aus dem Arbeitsbehälter
abfließen. Nachteilig ist hierbei der anlagentechnische
Aufwand für mindestens zwei Transportniveaus in jedem Arbeitsbehälter
der Durchlaufanlage. Hinzu kommt, dass nur eine vorausbestimmte Eintauchtiefe
vorhanden ist. Damit ist eine flexible Anpassung an sich ändernde
Prozessbedingungen für das Gut nicht gegeben.
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Ein
anderes bekanntes Verfahren sieht Überlaufwehre am Einlass
und Auslass des Arbeitsbehälters vor. In diesem Falle verläuft
das Transportniveau innerhalb und außerhalb des Arbeitsbehälters auf
der selben Höhe. Allerdings treten Probleme beim Eintauchen
des Gutes in die überlaufende Behandlungsflüssigkeit
am Einlass des Arbeitsbehälters und beim Ausfahren aus
der überlaufenden Behandlungsflüssigkeit am Auslass
auf. Die in einen Überlaufbehälter fließende
Behandlungsflüssigkeit drückt die vorlaufende
Kante des Gutes am Einlass nach unten, was zum Bruch des Gutes führen
kann. Bei flexiblem Gut, wie z. B. Leiterfolien kann dies zu einem
Transportstau führen. Beim Eintauchen des Gutes in die
am Überlaufwehr ausfließende Behandlungsflüssigkeit
gelangt ein Großteil derselben auf die Oberseite des flachen
Gutes. Dort läuft es am Einlass entgegen der Förderrichtung
bis zur rücklaufenden Kante des in Abschnitten geförderten
Gutes. Erst dort fällt die Behandlungsflüssigkeit
in einen Auffangbehälter oder Überlaufbehälter.
Dieser muss daher in Transportrichtung mindestens so ausladend sein,
wie das Gut in dieser Richtung. Andersfalls vermischt sich die Behandlungsflüssigkeit
mit der des vorherigen Prozesses. Gleiches gilt für den
nachfolgenden Prozess am Auslass des Arbeitsbehälters. Wegen
der erforderlichen längeren Überlaufbehälter je
Arbeitsbehälter verlängert sich die gesamte Durchlaufanlage,
insbesondere bei mehreren nacheinander angeordneten Prozessen und
den dazwischen angeordneten Spülbädern. Aus Gründen
der hierfür erforderlichen Mehrkosten soll dies jedoch
vermieden werden.
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Nachteilig
ist bei diesem Verfahren zur Tauchbehandlung von Gut des Weiteren,
dass die Tauchtiefe des Gutes und der Volumenstrom der Behandlungsflüssigkeit
nicht wesentlich verändert werden können.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu beschreiben,
die eine Tauchbehandlung von ebenem Gut in horizontaler Ausrichtung
in Durchlaufanlagen ermöglicht, wobei die hydrodynamischen
Prozessbedingungen in weiten Grenzen unabhängig von den
Transportbedingungen und Transportmitteln einstellbar sein sollen. Des
Weiteren soll sehr Bruch empfindliches Gut und/oder Gut mit empfindlichen
Oberflächen sicher gefördert und nasschemisch
oder elektrolytisch behandelt werden können.
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Gelöst
wird die Aufgabe durch die Vorrichtung gemäß Patentanspruch
1 und durch das Verfahren nach Patentanspruch 11. Die Unteransprüche
beschreiben vorteilhafte Ausführungen der Erfindung.
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Die
Erfindung sieht am Einlass und am Auslass des Arbeitsbehälters
jeweils ein zweiteiliges Wehr vor, das eine Staufläche
gegen die zum Auslaufen neigende Behandlungsflüssigkeit
im Arbeitsbehälter bildet. Die Staufläche bildet
das Dichtmittel des Arbeitsbehälters im Bereich der Transportbahn. Durch
diese Staufläche wird das Gut gefördert. Das Wehr
wird nachfolgend als Flüssigkeitswehr bezeichnet. Das zweiteilige
Flüssigkeitswehr besteht aus langgestreckten Hohlkörpern
bzw. Kammern, die zueinander beabstandet und nahezu symmetrisch
an der Oberseite und an der Unterseite der Transportbahn quer zu
dieser über die gesamte Breite der Durchlaufanlage angeordnet
sind. Die Flüssigkeitswehre werden von einem Fluid gespeist.
Aus der oder den Kammern jedes Flüssigkeitswehres strömt das
Fluid gegen die Behandlungsflüssigkeit, die ansonsten durch
den Einlass und Auslass des Arbeitsbehälters entweichen
würde. Dabei übt das Fluid an der Staufläche
eine Kraft gegen die Behandlungsflüssigkeit bzw. den hydrostatischen
Druck im Arbeitsbehälter aus. Diese Kraft soll nachfolgend
jeweils bezogen auf die Größe der Staufläche
als Staudruck bezeichnet werden. Der Staudruck befindet sich erfindungsgemäß mit
dem hydrostatischen Druck der Behandlungsflüssigkeit am
Einlass und Auslass des Arbeitsbehälters im Gleichgewicht
oder nahezu im Gleichgewicht. Weil bestimmte kleine Leckströme
des Fluids in den Arbeitsbehälter hinein oder der Behandlungsflüssigkeit
aus dem Arbeitsbehälter heraus zulässig sein können,
ist dieses Gleichgewicht in der Praxis meist unkritisch.
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Die
Flüssigkeitswehre sind an den Seiten, die der Transportbahn
und damit dem Gut zugewandt sind, mit Öffnungen der Kammern
versehen, die über die gesamte Breite, ähnlich
einer Perforation, angeordnet sind. Bei den Öffnungen kann
es sich um Schlitze oder Löcher in einreihiger oder mehrreihiger Anordnung
handeln. Bei einer mehrreihigen Anordnung sind die Öffnungen
je Reihe, in Transportrichtung gesehen, zueinander versetzt. Die Öffnungen werden
nachfolgend unabhängig von ihrer Form als Fluidlöcher
bezeichnet.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an Hand der schematischen und nicht maßstäblichen 1 bis 3 detailliert
beschrieben.
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1 zeigt
in der Seitenansicht einen Arbeitsbehälter mit oberen und
unteren seitlich geöffneten Flüssigkeitswehren
am Einlass und Auslass.
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2 zeigt
in der Draufsicht einen Arbeitsbehälter mit Flüssigkeitswehren,
wobei jeweils die oberen Flüssigkeitswehre nicht dargestellt
sind.
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3 zeigt
in der Seitenansicht ein oberes und unteres Flüssigkeitswehr
für jeweils zwei unterschiedliche Fluide.
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In 1 wird
das Gut 1 durch den Einlass 2 zunächst
in den Überlaufbehälter 3 und von dort
in den Arbeitsbehälter 4 gefördert. Dieser
Arbeitsbehälter ist in Förderrichtung 6 sehr
verkürzt dargestellt. In dieser Richtung kann die Länge
in der Praxis bis zu mehrere Meter betragen. Das Gut 1 verlässt
den Arbeitsbehälter 4 und den Überlaufbehälter 3 durch
den Auslass 5 in Höhe der horizontalen Transportebene 7 oder
Transportbahn. Im Arbeitsbehälter 4 befindet sich
die Behandlungsflüssigkeit 8 mit dem Niveau 9. Dieses
Niveau 9 kann wesentlich höher sein als der Einlass 2 und
der Auslass 5. Deshalb sind in diesen Bereichen Dichtmittel
erforderlich.
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Zum
Anstauen der Behandlungsflüssigkeit 8 im Arbeitsbehälter 4 werden
obere und untere Flüssigkeitswehre 10 verwendet,
die symmetrisch zur Transportebene 7 und zueinander beabstandet
quer zur Transportbahn angeordnet sind. Sie sind die Fortsetzung
des Einlasses 2 und des Auslasses 5 jeweils in
Richtung zum Arbeitsbehälter 4. Die Flüssigkeitswehre 10 bilden
je eine Staufläche 11 als Dichtmittel, die ein
Ausfließen der Behandlungsflüssigkeit 8 aus dem
Arbeitsbehälter 4 verhindern. Diese Staufläche 11 erlaubt
jedoch ein ungehindertes Durchdringen des Gutes entlang der Transportbahn
durch das Dichtmittel am Einlass und Auslass des Arbeitsbehälters 4.
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Von
großem Vorteil ist es dabei, dass zum Dichten das Gut nicht
von mechanisch bewegten Teilen der Durchlaufanlage berührt
wird. Die Dichtmittel wirken praktisch berührungslos und
die Behandlungsflüssigkeit 8 kann durch die beabstandeten Flüssigkeitswehre 10 aus
dem Arbeitsbehälter 4 nicht auslaufen. Zu erkennen
ist, dass das Niveau 9 im Arbeitsbehälter 4 unabhängig
von den Dichtmitteln in der Transportebene 7 mittels anderer
anlagentechnischer Mittel einstellbar ist. So können z.
B. eine oder mehrere in der 1 nicht
dargestellte Überlaufkanten parallel zur Transportbahn
in der erforderlichen Höhe angeordnet werden. Der Überlauf
erfolgt in den Überlaufbehälter 3. Mittels
mindestens einer Pumpe 13 wird die Behandlungsflüssigkeit 8 vom Überlaufbehälter 3 in
den Arbeitsbehälter 4 zurück gefördert.
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Zur
Beeinflussung der Strömung im Arbeitsbehälter 4 und
entlang der Oberfläche des Gutes 1 können
sich im Arbeitsbehälterboden 15 an bestimmten
Stellen Rückflußöffnungen 16 befinden,
durch die mindestens ein Teil der Behandlungsflüssigkeit 8 in den Überlaufbehälter 3 zurückfließt.
Die Rückflußöffnungen wirken als Bypass
für die Behandlungsflüssigkeit 8. Durch
diese Maßnahmen einschließlich der einstellbaren
Förderleistung der Pumpe(n) 13 lassen sich die
hydrodynamischen Bedingungen am Gut 1 im Arbeitsbehälter 4 unabhängig
vom Dichtmittel in der Transportebene einstellen. Zur Verteilung
der Behandlungsflüssigkeit im Arbeitsbehälter
kann z. B. ein Schwallrohr 14 mit Löchern oder
als Düsenstock verwendet werden.
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Zum
Transport des Gutes 1 dienen insbesondere bei einem empfindlichen
Gut Fördermittel 17, z. B. als Wellen 18 mit
Rädchen 19. Die Rädchen 19 berühren
die Oberflächen des Gutes nur als Spuren. Rädchenwellen
haben ein geringes Gewicht, wodurch die Bruchgefahr für
das Gut wesentlich verringert wird. Gleiches gilt für z.
B. zweispurige Niederhalter je Gut, die sich beweglich auf Achsen
befinden und jeweils von einem in der Achse radial angeordneten
Stift als Mitnehmer rotierend mitgenommen werden.
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Die
Flüssigkeitswehre 10 werden von mindestens einem
Fluid gespeist. Als Fluid wird hier ein flüssiges oder
gasförmiges Medium verstanden. Das Fluid wird in mindestens
einem so genannten Fluidgenerator 20 generiert. Dabei kann
es sich für ein gasförmiges Medium, z. B. um einen
Verdichter, Seitenkanalverdichter oder Kompressor handeln. Als Fluidgenerator
für ein flüssiges Medium wird bevorzugt eine Flüssigkeitspumpe
verwendet. Auch der hydrostatische Druck eines Hochbehälters
kann zur Generierung des Fluids für die Flüssigkeitswehre verwendet
werden. Das Fluid strömt aus dem Fluidgenerator 20 in
das obere und untere Flüssigkeitswehr 10, die
an einer Anlagenposition angeordnet sind. Diese beiden Flüssigkeitswehre
werden nachfolgend als Flüssigkeitswehrpaar bezeichnet.
Ein Flüssigkeitswehrpaar wird vorzugsweise gemeinsam von
einem Fluidgenerator 20 mit Fluid gespeist, so wie es die 1 zeigt.
Ein Fluidgenerator kann auch mehrere Flüssigkeitswehrpaare
oder alle Flüssigkeitswehre der gesamten Durchlaufanlage
speisen. Zur Einstellung des Volumenstromes und/oder des Druckes
kann in das Rohr 21 ein Stellglied 22, z. B. als
Ventil eingefügt werden. Insbesondere bei einer größeren
Durchtrittsweite Dw können die oberen und unteren Flüssigkeitswehre 10 mit
gesonderten Stellgliedern 22 ausgerüstet sein,
um die Staufläche 11 bzw. Dichtfläche
oben und unten individuell einstellen zu können. Der Volumenstrom
des Fluids wird so groß eingestellt, dass sich die Staufläche 11 etwa
an den dargestellten Stellen bildet. Überraschend wurde festgestellt,
dass zur Bildung dieser Staufläche 11 keine Regelung
des Volumenstroms des Fluids erforderlich ist. Eine einmalige Einstellung
ist bereits ausreichend, wenn die Fluidlöcher 23 an
der Unterseite des oberen Flüssigkeitswehres und an der
Oberseite des unteren Flüssigkeitswehres etwa in dem dargestellten
Winkel α angeordnet sind. Außerdem ist die Anzahl,
d. h. der Abstand der Fluidlöcher 23 quer zur Förderrichtung
und ihr Durchmesser zur Bildung der Staufläche von Bedeutung.
Jedoch sind auch diese Maße unkritisch, d. h. sie können
in bestimmten Grenzen variieren. Der Fluidwinkel α kann
10° bis 80° betragen, bevorzugt 25° bis
45°. Der Durchmesser D runder Fluidlöcher 23 kann
von 1 mm bis ca. 5 mm gewählt werden. Auch kleiner 1 mm
ist möglich, allerdings steigt dann der Aufwand zur Herstellung,
denn der Mittenabstand der Fluidlöcher 23 soll
etwa so groß gewählt werden, wie der doppelte
Durchmesser D der Fluidlöcher, wenn mindestens zwei quer
zur Förderrichtung versetzte Lochreihen im Flüssigkeitswehr
angeordnet werden. Bei einer einreihigen Anordnung der Fluidlöcher 23 soll
ein kleinerer Mittenabstand gewählt werden, z. B. 1,5 × D.
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Bei
sehr kleinen Löchern besteht jedoch auch die Gefahr einer
Verstopfung durch Schmutzpartikel. Deshalb wird bevgrzugt ein Durchmesser
der Fluidlöcher im Bereich von 1,5 mm bis 2,5 mm gewählt.
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In
der 1 ist quer zur Förderrichtung eine dreireihige
Anordnung der Fluidlöcher dargestellt. An Stelle von runden
Fluidlöchern können auch Langlöcher als
Schlitze verwendet werden. Die Schlitzbreite entspricht etwa den
oben genannten Durchmessern der Fluidlöcher. Zur mechanischen
Stabilisierung ist nur eine bestimmte kurze Schlitzlänge
realisierbar. Erforderliche Stege begrenzen die Schlitzlänge.
Deshalb werden die Schlitze bevorzugt zweireihig angeordnet und
je Reihe gegenseitig versetzt.
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Bei
einem gasförmigen Fluid, z. B. Luft, bleibt der Bereich
am Einlass und Auslass unterhalb und oberhalb der Flüssigkeitswehre 10 frei
von der im Arbeitsbehälter befindlichen Behandlungsflüssigkeit.
In Ausnahmefällen oder durch einen beabsichtigt kleiner
eingestellten Volumenstrom des Fluids in den Flüssigkeitswehren
entsteht ein Leckstrom 28 der Behandlungsflüssigkeit
durch die Staufläche 11. Hierfür ist
der Überlaufbehälter 3 am Einlass 2 und am
Auslass 5 zum Auffangen dieses Leckstromes verlängert
ausgeführt.
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In
diesem Falle kann auch ein Teil der ausströmenden Behandlungsflüssigkeit
gegen den Fluidstrom in das untere Flüssigkeitswehr 10 gelangen. Deshalb
sind mindestens die unteren Flüssigkeitswehre mit einem
Auslauf 24 in den Überlaufbehälter 3 versehen.
Dieser Auslauf 24 kann mittels eines Auslaufventils 25 geschlossen
werden. Die Durchtrittsweite Dw für das Gut wird von den
beabstandeten Flüssigkeitswehren 10 gebildet.
Sie wird in Abhängigkeit von der maximalen Dicke d des
zu behandelnden Gutes dimensioniert. Diese Durchtrittsweite soll
einerseits mindestens 1 mm größer sein als die maximale
Dicke des zu behandelnden Gutes, damit die Flüssigkeitswehre
nicht als Stolperkanten für das zu fördernde Gut
wirken. Eine zu große Durchtrittsweite erfordert andererseits
einen unnötig großen Volumenstrom des Fluids und
damit eine größere Leistung des Fluidgenerators 20.
Daher sollte die maximale Durchtrittsweite nicht wesentlich größer sein
als die Dicke des Gutes plus 10 mm. Bevorzugt wird eine Durchtrittsweite
Dw im Bereich von Dw = d + 4 mm gewählt. Damit ist ein
ungehindertes Fördern des Gutes durch die Dichtmittel sichergestellt.
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Die 2 zeigt
eine Durchlaufanlage in der Draufsicht ohne Gut. Der Überlaufbehälter 3 ist
in diesem Beispiel allseitig größer als der Arbeitsbehälter 4.
Somit bestehen mehrere Möglichkeiten zur Einstellung des
Niveaus im Arbeitsbehälter 4 und für
den Rücklauf der Behandlungsflüssigkeit, die von
der Pumpe 13 aus dem Überlaufbehälter 3 in
den Arbeitsbehälter 4 gefördert wird.
Diese Pumpe 13 speist das mindestens eine Schwallrohr 14 im
Arbeitsbehälter 4. In dieser 2 sind
am Einlass 2 und Auslass 5 die oberen Flüssigkeitswehre
nicht dargestellt, d. h. sie zeigt den Blick auf die unteren Flüssigkeitswehre 10.
Der Pfeil zeigt die Förderrichtung 6 des Gutes.
Am Einlass 2 sind dreireihig angeordnete Fluidlöcher 23 mit
dem hier nicht darstellbaren Fluidwinkel α angeordnet.
Vorteilhaft werden auch diese Fluidlöcher 23 je
Reihe gegeneinander versetzt eingebracht. Am Auslass 5 befinden
sich als Ausführungsbeispiel zweireihige Langlöcher,
die je Reihe versetzt angeordnet sind. Der Fluidgenerator 20 speist
in dieser Darstellung die Flüssigkeitswehre am Einlass 2 und
am Auslass 5. Zur individuellen Einstellung der Staufläche 11 sind
je Flüssigkeitswehr oder Flüssigkeitswehrpaar
Stellglieder 22 in die Rohre 21 eingefügt.
Das Gut wird von Rädchenwellen 26 durch die Durchlaufanlage
gefördert.
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Die 3 zeigt
eine Situation im Bereich eines Flüssigkeitswehrpaares
am Auslass 5 in der vergrößerten Seitenansicht,
aus Gründen der zeichnerischen Darstellung mit geöffneten
Flüssigkeitswehren. In der Regel wird nur ein Medium als
Fluid 12 zum Dichten verwendet. Aus Kostengründen
wird Luft bevorzugt. Es eignen sich jedoch auch andere Gase. Des
Weiteren sind flüssige Medien als Fluid 12 geeignet.
Bevorzugt wird dafür die Behandlungsflüssigkeit 8 verwendet,
die sich im Arbeitsbehälter 4 befindet. Bei einer
großen Oberfläche des Arbeitsbehälters 4 und
bei einer höheren Arbeitstemperatur der wässrigen
Behandlungsflüssigkeit 8 verdunstet ein beträchtlicher
Teil des Wassers der Behandlungsflüssigkeit 8.
Deshalb ist kontinuierlich u. a. deionisiertes Wasser zu ergänzen.
Diese Ergänzung kann sehr vorteilhaft als Fluid 12 durch
die Flüssigkeitswehre 10 erfolgen. Am Auslass 5 wirkt
dieses Wasser zugleich als erste Spülung des Gutes 1.
Entsprechendes gilt auch für ein flüssiges Dosiermittel,
das kontinuierlich zu ergänzen ist. Die Zuführung
und Mischung von unterschiedlichen Medien als Fluid in einer Kammer
ist ebenfalls möglich.
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Diese
vorteilhafte Mehrfachnutzung der flüssigen Medien als Dichtfunktion
und als Prozessfunktion wird einerseits die prozesstechnisch erforderlichen
Volumenströme und andererseits die Erfordernisse zur Bildung
einer Staufläche 11 nicht immer treffen. Deshalb
können die Flüssigkeitswehre 10 mit zwei
Kammern 27 ausgeführt werden. Zu beiden Seiten
des Gutes 1 gegenüber stehende Kammern 27 als
Kammerpaare werden z. B. von einem gemeinsamen Fluidgenerator 20 gespeist.
Die in dieser Figur dargestellten getrennten Medien der Kammerpaare können
bei einer derartigen Anordnung unterschiedlicher Art sein und von
unterschiedlichen Fluidgeneratoren 20 gespeist werden.
Damit lassen sich die unterschiedlichen Anforderungen am Einlass 2 und am
Auslass 5 optimal einstellen. So kann z. B. aus einer Kammer 27 ein
Fluid als Spülmittel oder Dosiermittel strömen
und aus der anderen Kammer 27 ein gasförmiges
Fluid. Am Auslass 5 kann z. B. in der ersten Kammer 27 ein
gasförmiges Fluid und in der ausgangsseitigen zweiten Kammer 27 ein
Spülmittel verwendet werden. Umgekehrt kann am Auslass 5 in der
zweiten Kammer 27 z. B. Luft als so genanntes Airknife
zur Abstreifung von Behandlungsflüssigkeit 8 von
den Oberflächen des Gutes 1 herangezogen werden.
In allen Fällen werden entsprechend unterschiedliche Fluidgeneratoren 20 und
individuell erforderliche Stellglieder 22 verwendet.
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- 1
- Gut,
Güter
- 2
- Einlass
- 3
- Überlaufbehälter
- 4
- Arbeitsbehälter
- 5
- Auslass
- 6
- Förderrichtung
- 7
- Transportebene,
Transportbahn
- 8
- Behandlungsflüssigkeit
- 9
- Niveau
der Behandlungsflüssigkeit
- 10
- Flüssigkeitswehr
- 11
- Staufläche,
Dichtfläche
- 12
- Fluid
- 13
- Pumpe
- 14
- Schwallrohr,
Düsenstock
- 15
- Arbeitsbehälterboden
- 16
- Rückflussöffnungen
- 17
- Fördermittel
- 18
- Welle
- 19
- Rädchen
- 20
- Fluidgenerator
- 21
- Rohr
- 22
- Stellglied
- 23
- Fluidloch
- 24
- Auslauf
- 25
- Auslaufventil
- 26
- Rädchenwelle
- 27
- Kammer
- 28
- Leckstrom
- α
- Fluidwinkel
- Dw
- Durchtrittsweite
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 2856460
C3 [0006]
- - DE 3001726 C2 [0006]
- - DE 4337988 A1 [0006]