-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kontaktiereinheit für die galvanische
Abscheidung einer elektrisch leitenden Schicht auf einer Starterschicht bzw.
galvanisierbaren Schicht auf einem Substrat, wobei die Kontaktiereinheit
kathodisch und/oder anodisch schaltbar ist. Die Erfindung betrifft
ferner eine Galvanisiervorrichtung sowie ein Galvanisiersystem zum
galvanischen Abscheiden einer leitfähige Schicht auf einem nicht-leitfähigen Trägermaterial.
-
Derartige
Galvanisiervorrichtungen bzw. Galvanisiersysteme werden zum freien
galvanischen Abscheiden einer strukturierten oder auch vollflächigen Schicht
bzw. aktivierbarem Substrat aus einem nicht leitfähigem Trägermaterial
verwendet, z. B. zur Herstellung von Leiterstrukturen oder vollflächigen Leiterschichten.
Beispielsweise werden Antennenspulen, Leiterplatten, Chipkartenmodule
oder dergleichen mit solchen Einrichtungen gefertigt. In einer bekannten
Anwendung wird ein kontinuierlich als Kathode geschalteter Metallzylinder
zumindest teilweise in ein Elektrolytbad eingetaucht und in Drehung versetzt.
In dem Elektrolytbad befindet sich eine Anodenanordnung. An der
sich langsam drehenden Kathode lagert sich eine Metallschicht ab,
die außerhalb des
Elektrolyten auf eine Folie auflaminiert wird, indem die Metallfolie
von der Kathode abgeschält
wird. Nachdem die Metallschicht auflaminiert ist, wird ein Resistlack
aufgebracht, der anschließend
photolitographisch belichtet wird. Mit einem anschließenden Ätzschritt
werden diejenigen Bereiche der ganzflächigen Metallschicht weggeätzt, die
für eine
Leiterzugstrukturierung nicht mehr benötigt werden. Nach dem Entfernen
des auf der strukturierten Metallschicht verbleibenden Ätzresistlackes
ist die gewünschte
Leiterstruktur fertig gestellt.
-
Dieses
Verfahren weist zum einen den Nachteil auf, dass nur geringe Durchsatzraten
erzielbar sind und hohe Materialkosten und Entsorgungskosten aufgrund
des Einsatzes von giftigen und teuren Chemikalien und von nicht
genutzten Rohmaterialien aufgrund des subtraktiven Verfahrens erzeugt
werden. Zum anderen wird die Dicke der Metallschicht durch die notwenige
Weiterverarbeitung auf eine bestimmte Mindestdicke beschränkt, so
dass die im Ergebnis resultierende Anordnung beispielsweise nicht im
Hochfrequenzbereich einsetzbar ist, bei welchen gerade eine Schichtdicke
von ungefähr
2 μm wünschenswert
ist. Weiterhin nachteilig ist, dass in regelmäßigen Abständen eine anodische oder mechanische
Abreinigung der zylinderförmigen
Kathode erfolgen muss, was die Produktions- und Durchsatzzeiten
weiter verringert. Weiterhin nachteilig ist, dass lediglich eine
einseitige Metallschicht auf dem Trägersubstrat abgeschieden werden
kann.
-
Ein
verbessertes Verfahren wird in der
DE 102 347 05 A1 beschrieben, bei dem das
zu galvanisierende Gut direkt im aktiven Galvanobad durch eine umlaufende,
zur kontinuierlichen Abreinigung abwechselnd kathodisch/anodisch
geschaltete Kollektorwalze kontaktiert wird. Die Kollektorwalze
weist einzelne leitfähige
Bereiche auf, die voneinander durch isolierende Bereiche getrennt
sind. Die einzelnen leitfähigen
Bereiche erstrecken sich dabei im Wesentlichen parallel zu einer
Drehachse der Kollektorwalze. Mit anderen Worten sind die elektrisch
leitfähigen
Bereiche in Umfangsrichtung der Kollektorwalze elektrisch voneinander
isoliert. Durch die Kollektorwalze, die sowohl kathodisch als auch
anodisch schaltbar ist, ergibt sich eine Selbst-Regeneration, so dass
eine Anlage mit solchen Kollektorwalzen keinerlei oder nur geringe
Stillstandszeiten für
eine anodische Abreinigung aufweist.
-
Nachteilig
beim Betrieb einer derartigen Kollektorwalze ist jedoch, dass sich über die
Breite der Kollektorwalze keine homogen dicke, elektrisch leitfähige Schicht
auf dem Substrat abscheiden lässt.
-
Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kontaktiereinheit,
eine Galvanisiervorrichtung sowie ein Galvanisierungssystem bereitzustellen,
welche eine verbesserte Fertigung einer elektrisch leitenden Schicht
auf einem Träger
mit einer möglichst
homogenen Schichtdicke erlauben, unabhängig davon, mit welchem Bereich
der Kontaktiereinheit der Träger
in Kontakt ist.
-
Diese
Aufgaben werden erfindungsgemäß mit den
Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich jeweils aus den abhängigen Patentansprüchen.
-
Eine
erfindungsgemäße walzen-
oder zylinderförmige
Kontaktiereinheit für
die galvanische Abscheidung einer elektrisch leitenden Schicht auf
einer Starterschicht bzw. galvanisierbaren Schicht auf einem Substrat,
bei der die Kontaktiereinheit kathodisch und/oder anodisch schaltbar
ist, und bei der sich ein elektrischer Kontaktbereich der Kontaktiereinheit
geradlinig parallel zu einer Drehachse zwischen Grundflächen der
Kontaktiereinheit erstreckt, wobei in dem Kontaktbereich ein Kontakt
mit dem zu galvanisierenden Substrat herstellbar ist, wenn die Kontaktiereinheit
in einem Elektrolytbad angeordnet ist, umfasst einen Kontaktbereich,
der zumindest zwei unabhängig
voneinander elektrisch kontaktierbare/bestrombare Segmente aufweist.
-
Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei Kontaktiereinheiten
mit Breiten von mehr als 30 cm, welche lediglich ein einziges kontaktierbares/bestrombares
Segment aufweisen, die an den Rändern
der Kontaktiereinheit kontaktierten und gal vanisch beschichteten
Träger
eine geringere Dicke der galvanisch abgeschiedenen Schicht aufweisen, als
solche Träger,
die in einem inneren oder mittigen Abschnitt der Kontaktiereinheit
kontaktiert werden. Diesem Umstand kann entgegengewirkt werden,
indem der über
die gesamte Breite sich erstreckende Kontaktbereich der Kontaktiereinheit,
der z.B. eine nutzbare Breite von 30, 60 oder 120 cm umfasst, in eine
Mehrzahl von unabhängig
voneinander kontaktierbare/bestrombare Segmente aufgeteilt wird.
-
Durch
die Möglichkeit,
die Segmente des Kontaktbereichs unterschiedlich kontaktieren und
bestromen zu können,
kann der Strom der Kontaktiereinheit in jedem Segment derart eingestellt
werden, dass sich über
die Breite der Kontaktiereinheit eine in etwa gleiche Stromstärke einstellt,
wodurch sich über die
gesamte Breite der Kontaktiereinheit eine gleich hohe elektrisch
leitfähige
Schicht auf dem zu galvanisierenden Substrat ergibt. So können beispielsweise Segmente
an den gegenüberliegenden
Enden der Kontaktiereinheit mit einem höheren Strom betrieben werden,
als solche Segmente, die eher dem Inneren (der Mitte) der Kontaktiereinheit,
zugeordnet sind. Es ist damit möglich,
Träger
mit einer aufgebrachten leitfähigen
Struktur herzustellen, welche unabhängig davon, mit welchem Bereich
eines Segments der Kontaktierwalze sie in Kontakt waren, eine gleich
große
Dicke aufweisen.
-
Die
Erfindung weist ferner den Vorteil auf, dass es die unterschiedliche
Bestrombarkeit der Segmente ermöglicht,
manche der Segmente nicht mit Strom zu beaufschlagen, so dass beispielsweise ein
Substrat mit einer wesentlich geringeren Breite als die Kontaktiereinheit
im Rahmen der Erfindung bearbeitet werden kann. Hierdurch wird das
Anlagern elektrisch leitfähiger
Partikel an den nicht bestromten Segmenten verhindert. So kann beispielsweise
die Breite des zu galvanisierenden Substrats die Breite eines Segments
oder die Breite zweier benachbarter Segmente oder die Breite der
Kontaktiereinheit, d.h. die Breite sämtlicher Segmente, umfassen.
-
In
einer Ausführungsform
der Erfindung weist jedes der Segmente jeweils zumindest einen leitfähigen Bereich
auf. Dabei kann vorgesehen sein, dass verschiedene der elektrisch
leitenden Bereiche jedes der Segmente gleichzeitig kathodisch bzw.
anodisch schaltbar sind. Dabei kann weiter vorgesehen sein, dass
jeder der elektrisch leitenden Bereiche eines Segments als Kathode
oder Anode schaltbar ist. Da die sich an einem kathodisch geschalteten
elektrisch leitenden Bereich anlagernden leitenden Partikel nur
teilweise zur galvanischen Verstärkung
der leitfähigen
Partikel auf dem Substrat verwenden lassen, erfolgt im Laufe der
Zeit eine Verunreinigung der elektrisch leitenden Bereiche. Nachdem
jeder der elektrisch leitenden Bereiche nach der kathodischen Schaltung
bei einer vollen Umdrehung der Kontaktiereinheit zumindest einmal
anodisch geschalten wird, erfolgt eine Selbstreinigung der Kontaktiereinheit.
Als Hilfskathode dient dabei das zu galvanisierende Substrat. Auf
das anodische Abreinigen der Kontaktiereinheit in der bislang bekannten
Weise kann damit verzichtet werden, da jeder elektrisch leitende
Bereich einer Kontaktiereinrichtung sowohl als Kathode als auch
als Anode schaltbar ist. Die leitenden Bereiche eines jeden der
Segmente werden dabei in Abhängigkeit
ihrer Stellung kathodisch oder anodisch geschalten. Insbesondere
sind verschiedene elektrisch leitenden Bereich gleichzeitig kathodisch bzw.
anodisch schaltbar. Da es dann immer zumindest einen elektrisch
leitenden Bereich pro Segment gibt, der jeweils kathodisch bzw.
anodisch geschaltet ist, kann die Galvanisiereinrichtung kontinuierlich durchlaufen.
-
Die
leitfähigen
Bereiche sind in einer weiteren Ausführungsform in Umfangsrichtung
der Kontaktiereinheit elektrisch voneinander isoliert. Dies bedeutet,
dass sich die elektrisch leitenden Bereiche von einer Grundfläche in Richtung
der anderen Grundfläche
der bevorzugt walzen- oder zylinderförmig ausgebildeten Kontaktiereinheit
erstrecken. Die elektrisch leitenden Bereiche sind bevorzugt voneinander
beabstandet und geradlinig verlaufend ausgebildet.
-
Um
einen kontinuierlichen Betrieb bei der galvanischen Abscheidung
der elektrisch leitenden Schicht auf das Substrat zu ermöglichen,
ist es zweckmäßig, wenn
die Kontaktiereinheit eine walzen- oder zylinderförmige Gestalt
aufweist.
-
Weiter
zweckmäßig ist
es, wenn die Kontaktiereinheit einen hohlen Grundkörper aus
einem isolierenden Material umfasst, in dem zumindest eine Schiene
aus einem elektrisch leitfähigen
Material eingelassen ist, wobei eine Kontaktseite der zumindest einen
Schiene an der Oberfläche
des Grundkörpers einen
der leitenden Bereiche aus bildet. Der hohle Grundkörper kann
einstückig
oder aus mehreren Teilen zusammengefügt sein. Die Mantelfläche des Grundkörpers und
der darin eingelassenen Schienen ergibt die Form eines möglichst
idealen Kreises, um unabhängig
von der Betriebsstellung der Kontaktiereinheit und während der
Drehung einen möglichst gleichförmigen Kontakt
zu dem Substrat zu erhalten. Die Schienen aus dem elektrisch leitfähigen Material können in
Nuten eingelassen sein, welche sich von der Außenseite des hohlen Grundkörpers in
Richtung einer Zentralachse erstrecken. Bevorzugt verlaufen die
in den hohlen Grundkörper
eingelassenen Schienen parallel zur Zentralachse des Grundkörpers bzw. der
Kontaktiereinheit.
-
Der
hohle Grundkörper
kann aus einem Kunststoff, z.B. einem Epoxydharz, oder einem Harz gebildet
sein. Die Herstellung kann durch einen Gießvorgang erfolgen, welcher
bereits die Nuten für
die Schienen berücksichtigt.
Alternativ kann der Grundkörper
gefräst
sein. Die Nuten zur Aufnahme der Schienen erstrecken sich über den
gesamten Umfang, um ein kontinuierliches Abscheiden der elektrisch
leitenden Schicht auf das Substrat zu gewährleisten.
-
Die
elektrisch leitenden Bereiche sind aus einem elektrisch leitfähigen Material
gebildet, welches eine schlechtere Leitfähigkeit aufweist als das an dem
Träger
galvanisch abzuscheidende Material. Die in den hohlen Grundkörper eingelassenen
Schienen können
zu diesem Zweck zumindest zweiteilig aus unterschiedlich leitenden
Materialien gebildet sein. An der Kontaktseite der Schiene, welche
an der Oberfläche
des hohlen Grundkörpers
liegt und einen der elektrisch leitenden Bereiche ausbildet, wird
bevorzugt Titan eingesetzt. Allgemein wird ein Material verwendet,
auf dem sich das galvanisch abzuscheidende Material, insbesondere
Kupfer, nicht abscheiden kann. Der mit dem zu galvanisierenden Substrat nicht
in Kontakt tretende Teil der Schiene kann beispielsweise aus Kupfer
gebildet sein.
-
Eine
elektrische Kontaktierung der Segmente bzw. der elektrisch leitenden
Bereiche eines Segments erfolgt zweckmäßigerweise an jeweils zumindest
einem Stromeinspeisepunkt vom Inneren des Grundkörpers her. Die Bestromung der
Kontaktierein heit vom Inneren der Kontaktiereinheit her bringt den
Vorteil mit sich, dass die Abdichtungsmaßnahmen beim Einbringen der
Kontaktiereinheit in eine Galvanisiervorrichtung im Vergleich zum
Stand der Technik wesentlich einfacher ausgebildet werden kann und
eine Stromeinspeisung außerhalb
des Elektrolytbads erfolgen kann. Die Schienen weisen zu diesem
Zweck haken- oder stufenförmige
und leitfähige
Vorsprünge
auf, die sich in Richtung der Zentralachse des hohlen Grundkörpers bzw.
der Kontaktiereinheit erstrecken und die Stromeinspeisepunkte ausbilden.
Insbesondere wird durch die Kontaktierung vom Inneren der Kontaktiereinheit
her die Aufteilung der Kontaktiereinheit in sich längs der
Zentralachse erstreckende Segmente ermöglicht.
-
Dabei
können
zumindest manche der Segmente bzw. zumindest manche der elektrisch
leitenden Bereiche mehrere Stromeinspeisepunkte aufweisen. Die Anzahl
der Stromeinspeisepunkte kann sich beispielsweise nach der Breite
eines jeweiligen Segments, welche auch die Breite der elektrisch
leitfähigen
Bereiche festlegt, bestimmen.
-
Eine
weitere Vergleichmäßigung der
auf dem Substrat abzuscheidenden Schicht kann dadurch bewirkt werden,
dass der oder die Stromeinspeisepunkte asymmetrisch an einem Segment
bzw. einem der elektrisch leitenden Bereiche angeordnet sind. Hierdurch
kann beispielsweise die Stromverteilung innerhalb der Schiene berücksichtigt,
insbesondere vergleichmäßigt, werden.
-
Insbesondere
ist vorgesehen, dass jedem der Segmente eine eigene Stromeinspeisung
zugeordnet ist. Die Stromeinspeisung der Kontaktiereinheit ist zweckmäßigerweise
außerhalb
des Elektrolytbads angeordnet, wenn die Kontaktiereinheit in dem Elektrolytbad
angeordnet ist. Die Stromeinspeisung der Kontaktiereinheit kann
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
für jedes
Segment einen Kontaktring umfassen. Jeder der Kontaktringe weist
eine der Anzahl der leitenden Bereiche des Segments entsprechende
Anzahl an Kontaktringkontakten auf, wobei zumindest ein Kontaktringkontakt
mit einem elektrisch leitenden Bereich elektrisch verbunden ist
und wobei die Kontaktringkontakte mittels eines Schleifkontakts
mit Strom beaufschlagbar sind. Die Kontaktringkontakte können umfangsseitig
auf der Außenseite
der Kontaktiereinheit (außerhalb
des Elektrolytbads) angeordnet sein. Diese können beispielsweise in Form
von mit der Kontaktiereinheit verschraubten Metallplatten ausgebildet
sein, welche elektrisch leitfähig
mit den leitenden Schienen der Kontaktiereinheit verbunden sind.
Die Verbindung kann beispielsweise über Kabel oder Metallschienen
im Inneren der Kontaktiereinheit erfolgen.
-
Eine
erfindungsgemäße Galvanisiervorrichtung
zur Abscheidung einer elektrisch leitenden Schicht auf einer Starterschicht
bzw. galvanisierbaren Schicht auf einem Substrat umfasst ein Elektrolytbad,
in dem zumindest eine Anodeneinrichtung und zumindest eine Kontaktiereinheit
angeordnet sind. Die erfindungsgemäße Galvanisiervorrichtung zeichnet
sich dadurch aus, dass die zumindest eine Kontaktiereinrichtung
wie vorstehend beschrieben ausgestaltet ist. Damit sind die gleichen
Vorteile verbunden, wie sie oben bereits erläutert wurden.
-
In
einer Ausgestaltung weist die Anodeneinrichtung der Galvanisiervorrichtung
eine der Anzahl der Segmente entsprechende Anzahl an Anodenabteilungen
auf. Die Anodenabteilungen können
beispielsweise durch eine Anzahl an Körben ausgebildet sein. Um einen
möglichst
gleichmäßigen Stromfluss
durch das Elektrolytbad von den Anodenabteilungen zu dem jeweils
zugeordneten Segment der Kontaktiereinheit zu erhalten, ist es zweckmäßig, wenn
jede der Anodenabteilungen elektrisch unabhängig voneinander kontaktiert
ist und bestrombar ist. In den Anodenabteilungen ist jeweils Anodenmaterial
angeordnet. Dies kann beispielsweise in Form von kugelförmigem Kupfer
ausgebildet sein. In dieses ragt zur elektrischen Kontaktierung
eine stabförmige
Elektrode aus einem nicht-löslichen,
leitfähigen Material
hinein. Als Material wird bevorzugt Titan verwendet. Dabei ist es
insbesondere bevorzugt, wenn die stabförmige Elektrode und die Stromeinspeisung des
betreffenden Segments bzw. eines elektrisch leitenden Bereichs des
Segments asymmetrisch zueinander angeordnet sind, da sich aufgrund
des daraus resultierenden Strompfads dadurch eine best mögliche gleichförmige Abscheidung
des elektrisch leitenden Materials auf dem Substrat ergibt.
-
Es
ist weiterhin zweckmäßig, wenn
die Anodenabteilungen aus einem nicht leitenden Material, insbesondere
einem Kunststoff, bestehen. Im Stand der Technik wird üblicherweise
eine einzige Abteilung aus Titan verwendet, die als Anodenkorb bezeichnet wird.
Dieser weist jedoch eine schlechte steuerbare Stromverteilungskurve
in Beziehung zum Kathodenstrom auf. Anodenabteilungen aus einem
nicht leitenden Material weisen demgegenüber den Vorteil auf, dass diese
sich gezielter und gleichmäßiger in
der Stromverteilungskurve zwischen Anode und Kathode aussteuern
lassen und somit eine gleichmäßigere Abscheidung über die
Breite der Kontaktiereinheit mit sich bringen.
-
Die
Anodeneinrichtung kann durch einen, mittels Trennwänden unterteilten,
Anodenkorb gebildet sein, wobei die Trennwände mit einer Vielzahl an Durchbrüchen versehen
sind, um eine Zirkulation von Elektrolyt zu gewährleisten. Hierdurch wird eine gleichmäßige Elektrolytverteilung
in dem Elektrolytbad sichergestellt, welche zu einer gleichmäßigen Abscheidung
der leitfähigen
Schicht auf dem Substrat beiträgt.
Die Anodeneinrichtung kann alternativ auch aus mehreren, benachbart
angeordneten Anodenkörben
ausgebildet sein.
-
Zur
unterstützenden
Abreinigung der Kontaktiereinheit kann ein mechanisch wirkendes
Reinigungsmittel vorgesehen sein, das während eines Reinigungszyklus
der zumindest einen Kontaktiereinheit mit dieser in mechanischen
Kontakt bringbar ist. Das mechanisch wirkende Reinigungsmittel kann
zusätzlich
zu der anodischen Abreinigung durch entsprechende Polung des Segments
oder eines leitfähigen
Bereichs des Segments erfolgen. Bevorzugt ist es hierbei, wenn das
mechanisch wirkende Reinigungsmittel mit demjenigen elektrisch leitenden
Bereich in Kontakt ist, welcher gerade anodisch geschaltet ist.
Das mechanisch wirkende Reinigungsmittel kann beispielsweise in
Form einer Reinigungsbürste
ausgebildet sein, welche in stetigem oder zeitweiligem Kontakt mit
der Kontaktiereinheit steht.
-
Zur
gezielten Beeinflussung der galvanischen Abscheidung auf dem Substrat
kann weiterhin eine Vorrichtung zum Feststellen der Arbeitsposition, insbesondere
der Drehstellung, der zumindest einen Kontaktiereinheit vorgesehen
sein, um in Abhängigkeit
der detektierten Arbeitsposition den Betrag des Stroms, mit dem
die Galvanisiervorrichtung betrieben wird, einzustellen. So ist
es beispielsweise möglich, einzelne
leitende Bereiche eines Segments während einer vollen Umdrehung
der Kontaktiereinheit mit einer anderen Stromstärke zu betreiben, als die übrigen leitenden
Bereiche des Segments.
-
Die
Galvanisiervorrichtung ist in einer weiteren Ausgestaltung derart
betreibbar, dass Segmente nahe dem Rand des Elektrolytbads (d.h.
Segmente, die an die Ränder
der Kontaktiereinheit angrenzen) mit einem größeren Strom beaufschlagt werden
als Segmente in einem zentralen Abschnitt der Kontaktiereinheit.
Hierdurch ergibt sich eine besonders homogene Abscheidung der leitfähigen Schicht
auf einer Starterschicht bzw. galvanisierbaren Schicht auf einem
Substrat über
die gesamte Breite der Kontaktiereinheit.
-
Ein
erfindungsgemäßes Galvanisiersystem umfasst
zumindest eine Zuführvorrichtung,
die zumindest einer Galvanisiervorrichtung das Substrat zuführt und
zumindest eine Aufnahmevorrichtung, die das galvanisierte Substrat
aufnimmt. Die Galvanisiervorrichtung ist wie vorstehend beschrieben
ausgebildet. Insbesondere kann ein erfindungsgemäßes Galvanisiersystem zumindest
zwei Galvanisiervorrichtungen aufweisen, wobei die Galvanisiervorrichtungen
in dem gleichen Elektrolytbad betreibbar sind.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
-
1 einen
Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Galvanisiervorrichtung
mit einer Kontaktiereinheit,
-
2 einen
Querschnitt durch die erfindungsgemäße Galvanisiervorrichtung aus 1 mit einer
einzelnen Kontaktiereinheit,
-
3a eine
Draufsicht auf ein erstes Teilstück
eines hohlen Grundkörpers
einer Kontaktiereinheit,
-
3b einen
Schnitt längs
der Linie A-A gemäß 3a,
-
4a eine
Seitenansicht auf ein weiteres Teilstück des hohlen Grundkörpers einer
Kontaktiereinheit,
-
4b einen
Schnitt durch den hohlen Grundkörper
aus 4a gemäß der Linie
A-A,
-
5 eine
perspektivische Ansicht einer teilweise fertig gestellten Kontaktiereinheit,
-
6 eine
Draufsicht sowie einen Schnitt durch eine in der erfindungsgemäßen Kontaktiereinheit
eingesetzte elektrisch leitfähige
Schiene,
-
7 eine
teilweise Ansicht einer erfindungsgemäßen Kontaktiereinheit, wobei
ein Kontaktring zur elektrischen Kontaktierung von elektrisch leitfähigen Bereichen
der Kontaktiereinheit dargestellt ist,
-
8 eine
teilweise Schnittansicht einer in einer Wanne eines Elektrolytbads
eingesetzten Kontaktiereinheit, wobei insbesondere die elektrische Kontaktierung
des Kontaktrings zu erkennen ist,
-
9 ein
Modul mit einer Kontaktiereinheit und einem mit der Kontaktiereinheit
in Verbindung stehenden mechanischen Reinigungsmittel im Querschnitt,
-
10 eine
teilweise und vergrößerte Schnittansicht
der elektrischen Kontaktierung von in der Kontaktiereinheit angeordneten
Schienen, und
-
11 eine
weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Kontaktiereinheit
in einer schematischen Darstellung.
-
1 zeigt
einen Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Galvanisiervorrichtung 31.
In einer Wanne 32 zur Aufnahme eines Elektrolyten (sog. Elektrolytbad)
ist eine Kontaktiereinheit 1 drehbar gelagert. Die Kontaktiereinheit 1 ist
mit ihrem einen Ende im Inneren der Wanne 32 drehbar gelagert
und mit ihrem anderen Ende durch eine Durchgangsöffnung 34 nach außen geführt. Ein
Antrieb, der die Kontaktiereinheit 1 in Drehung versetzt
ist in der Figur nicht dargestellt. Wie aus der 1 ohne
weiteres ersichtlich ist, erstreckt sich die Kontaktiereinheit 1 mit
einem beispielhaft in Blattrichtung oben angeordneten Kontaktbereich 2 nahezu über die
gesamte Breite der Wanne 32. In dem Kontaktbereich 2 ist
ein mechanischer und elektrischer Kontakt zu einem zu galvanisierenden
Substrat herstellbar. Der Kontaktbereich 2 ist beispielhaft
in drei separat voneinander kontaktierbare bzw. bestrombare Segmente 3a, 3b und 3c geteilt.
Dabei ist das zentrale Segment 3b beispielhaft in etwa
doppelt so breit wie die äußeren Segmente 3a und 3c.
Die einzelnen Segmente 3a, 3b und 3c sind
durch eine Isolation 4, z.B. in Form eines ringförmigen Teils,
elektrisch voneinander isoliert.
-
Die
Kontaktiereinheit 1 weist eine im Querschnitt zylinderförmige Gestalt
auf, wie besser aus der Querschnittsdarstellung der 2 hervorgeht. Da
die Kontaktiereinheit 1 im Inneren hohl ausgebildet ist,
erfolgt eine elektrische Kontaktierung der einzelnen Segmente 3a, 3b und 3c vom
Inneren der Kontaktiereinheit 1 her, wie im weiteren noch
ausführlicher
beschrieben werden wird. Die Stromeinspeisung erfolgt dabei von
außerhalb
der Wanne 32 her.
-
Jedes
der Segmente 3a, 3b und 3c kann lediglich
einen einzigen elektrisch leitenden Bereich oder aber eine Vielzahl
an elektrisch leitenden Bereichen umfassen. Bevorzugt und in den
Ausführungsbeispielen
dargestellt ist eine Variante, bei der jedes Segment eine Vielzahl
an elektrisch leitenden Bereichen aufweist, wobei sich die elektrisch
leitenden Bereiche im Wesentlichen parallel zu einer Zentral- oder Drehachse
der Kontaktiereinheit erstrecken. Das Vorsehen einer Vielzahl an
elektrisch leitenden Bereichen pro Segment weist den Vorteil auf,
dass verschiedene der elektrisch leitenden Bereiche jedes der Segmente
gleichzeitig kathodisch bzw. anodisch schaltbar sind. Dadurch wird
ein kontinuierlicher Betrieb der Galvanisiervorrichtung möglich, da
das galvanische Abscheiden einer elektrisch leitenden Schicht auf
einer Starterschicht bzw. galvanisierbaren Schicht auf einem Substrat
durch kathodisch-Schalten
des Bereichs, der mit dem Substrat in Kontakt steht, erfolgt und
gleichzeitig der anodisch geschaltete elektrisch leitende Bereich
von sich darauf abgelagerten Metallpartikeln gereinigt wird. Zweckmäßigerweise
ist die Anzahl der elektrisch leitenden Bereiche eines jeden Segments
gleich. Ebenso ist die Anordnung der elektrisch leitenden Bereiche
pro Segment identisch.
-
Der
konstruktive Aufbau der Kontaktiereinheit 1 wird besser
aus den 3 bis 6 ersichtlich.
Die Kontaktiereinheit 1 umfasst einen Grundkörper 5 aus
isolierendem Material, zum Beispiel Kunststoff, der mehrteilig aufgebaut
sein kann. Beispielhaft ist in den 3a und 4b jeweils
ein Teilstück
des hier zweiteiligen Grundkörpers 5 in
unterschiedlichen Ansichten dargestellt. Wie aus der Querschnittsdarstellung
der 3b und der Seitenansicht der 4a hervorgeht,
ist der Grundkörper 5 mit
einer Anzahl an rechteckigen Nuten 6 versehen. In die Nuten 6 wird
jeweils eine gemäß 6 ausgebildete Schiene 7 eingelassen.
Ist in jeder der Nuten 6 eine Schiene 7 angeordnet,
so ergibt sich ein zylinderförmiger
Mantel der Kontaktiereinheit, wobei sich elektrisch leitende Flächen, welche
durch eine Kontaktseite 8 der Schiene 7 gebildet
sind, mit isolierenden Bereichen des Grundkörpers 5 abwechseln
(vgl. 5).
-
Die
Schiene 7 ist zumindest zweiteilig ausgebildet und umfasst
im Ausführungsbeispiel
ein äußeres Schienenteil 9 aus
Titan und ein inneres Schienenteil 10 aus Kup fer. Das äußere Schienenteil 9 wird
allgemein aus einem Material gefertigt, welches eine schlechtere
physikalische Bindung zum abgeschiedenen Metall aus der Elektrolyse
aufweist und sich somit sowohl chemisch als auch mechanisch wieder
leicht ablösen
lässt.
Das äußere Schienenteil 9 und
das innere Schienenteil 10 können miteinander verschraubt
sein oder aber, wie in 6 dargestellt, nach Art einer
Schwalbenschwanzverbindung miteinander verbunden sein. Dazu sind
Nuten 12 mit schrägen
Wandungen am Boden einer Ausnehmung 11 des Schienenteils 9 vorgesehen,
in die entsprechend ausgebildete Zinken des inneren Schienenteils 10 eingreifen.
Der Zusammenbau der zweiteiligen Schiene 7 erfolgt, wie aus
der Figur ohne weiteres ersichtlich ist, vor dem Einfügen in eine
Nut des Grundkörpers 5.
-
Zur
elektrischen Kontaktierung der Schiene 7 im in den Grundkörper 5 eingebauten
Zustand weist die Schiene 7 an dem inneren Schienenteil 10, welches
der Zentralachse des Grundkörpers
zugewandt ist, ein Metallteil 14 auf. Dieses bildet einen Stromeinspeisepunkt 13 der
Schiene 7. Das Metallteil 14 ist haken- oder stufenförmig ausgebildet
und weist einen Metallteilabschnitt 15 als Fortsatz auf,
der sich zur Erleichterung der elektrischen Kontaktierung im eingebauten
Zustand der Schiene 7 in den Grundkörper 5 parallel zur
Zentralachse des Grundkörpers und
damit parallel zum Verlauf der Schiene erstreckt.
-
Die
Länge der
in 6 gezeigten Schiene ist bevorzugt derart bemessen,
dass diese der Länge der
zusammengefügten
Teilabschnitte des Grundkörpers
gemäß 3a und
gemäß 4b entspricht. Zur
Fixierung der in die Nuten 6 des Grundkörpers 5 eingebrachten
Schienen 7 kann ein von den Grundflächen des Grundkörpers 5 her
eingebrachter Klemmring 39 vorgesehen sein. Dies ist beispielhaft in
der perspektivischen Darstellung der 5 gezeigt.
-
Die
Bestromung der elektrisch leitenden Bereiche, d.h. der Schienen 7,
erfolgt vom Inneren des Grundkörpers 5 der
Kontaktiereinheit 1 her, wobei die Stromeinspeisung im
Bereich eines Kontaktringes 16 erfolgt, der bei in der
Wanne 32 gelagerter Kontaktiereinheit 1 außerhalb
der Wanne 32 zum Liegen kommt. Die konstruktive Aus gestaltung
des Kontaktringes 16 und die elektrische Kontaktierung
der einzelnen Schienen gehen besser aus den 7 und 8 hervor.
Der Übersichtlichkeit
halber ist lediglich ein einzelner Kontaktring 16 dargestellt,
der die Bestromung der Schienen 7 eines einzigen Segments übernimmt.
Prinzipiell ist für
jedes Segment der Kontaktiereinheit 1 ein separater Kontaktring 16 vorgesehen.
-
Ein
Kontaktring 16 umfasst eine Anzahl an Kontaktringkontakten 17,
die in Form von Metallplatten ausgebildet sind. Diese sind umfangsseitig
jeweils über
eine Schraube 19 oder ein anderes Befestigungsmittel mit
einem Abschnitt des Grundkörpers 5 verbunden.
In 7 geht darüber
hinaus die Lagerung der Kontaktiereinheit 1 in einem Lagerabschnitt 38 in
einer Wand der Wanne 32 hervor. Dabei presst sich eine
Dichtlippe 25 vom Inneren der Wand der Warme 32 her
an die Wand der Wanne an, um einen dichtenden Abschluss zu erzielen.
-
Wie
aus der Schnittdarstellung der 8 besser
zu ersehen ist, weist der Grundkörper 5 im Bereich
des Kontaktrings 16 ebenfalls eine hohle Gestalt auf. Die
die Metallplatte 17 an dem Grundkörper 5 befestigende
Schraube 19 durchdringt den Grundkörper 5 und greift
weiterhin in einen Befestigungsabschnitt 20 mit einem sich
in Richtung der Zentralachse und der Wanne erstreckenden Fortsatz
ein. Mit dem Befestigungsabschnitt 20 bzw. dessen Fortsatz kann
ein elektrischer Leiter 21, z.B. ein Kabel oder eine entsprechend
geformte Metallstange mit dem Metallteil 14 einer Schiene 7 verbunden
werden (ersichtlich in den 9 und 10).
Zur Einspeisung eines elektrischen Stromes in den Kontaktring 16 bzw.
eine mit diesem verbundene Schiene ist ein Schleifkontakt vorgesehen,
der ortsfest angeordnet ist. Mit dem Bezugszeichen 22 ist
hierbei ein erster Schleifkontakt gekennzeichnet, welcher im Betrieb der
Galvanisiervorrichtung kathodisch geschalten wird. Mit dem Bezugszeichen 23 ist
ein zweiter Schleifkontakt gekennzeichnet, welcher dem ersten Schleifkontakt 22 gegenüberliegt
und im Betrieb der Galvanisiervorrichtung anodisch geschalten ist.
Die übrigen
Kontaktringkontakte 17, welche gerade nicht mit einem der
beiden Schleifkontakte 22, 23 in Kontakt stehen,
sind damit während
des Betriebs des Galvanisiervorrichtung nicht mit Strom beaufschlagt. Entsprechend
der Anordnung der Schleifkontakte 22, 23 zu dem
Kontaktring 16 der Kontaktiereinheit 1 ergibt
sich in Ausführungsbeispiel,
dass der Kontaktbereich 2 der Kontaktiereinheit 1 oben
und die anodisch geschalteten Segmente unten gelegen sind, da ein einem
leitenden Bereich zugeordneter Kontaktringkontakt mit diesem in
einer Achse liegt.
-
In
der 8 sind darüber
hinaus verschiedene Merkmale gezeigt, welche eine Abdichtung der aus
der Wanne durchgeführten
Kontaktiereinheit bewirken (insbesondere Bezugszeichen 24,
das eine Wandung kennzeichnet).
-
Nachfolgend
wird wiederum auf die 1 und 2 Bezug
genommen. Der konstruktive Aufbau der beschriebenen Kontaktiereinheit 1 wird
aus der 2 ohne weiteres ersichtlich.
Es ist gut zu erkennen, dass der aus isolierendem Material gefertigte
Grundkörper 5 eine
Vielzahl an Schienen 7 umfasst, welche sich parallel zu
einer Drehachse der Kontaktiereinheit 1 erstrecken. Ersichtlich
sind auch die mit dem Bezugszeichen 21 gekennzeichneten elektrischen
Leiter 21 zur jeweiligen elektrischen Kontaktierung der
Schienen 7. Aus 2 ist weiterhin gut ersichtlich,
dass zwei Andruckwalzen 36, 37 vorgesehen sind,
welche ein in die Wanne 32 geführtes, zu galvanisierendes,
Substrat 35 in einem durch die Anordnung der Andruckwalzen 36, 37 bestimmten
Kreisabschnitt an die Kontaktiereinheit 1 pressen. Mit
dem Bezugszeichen 7k ist diejenige der Schienen 7 gekennzeichnet,
welche während
des Betriebs der Galvanisiervorrichtung kathodisch geschaltet ist
und den Kontaktbereich 2 ausbildet. Lediglich beispielhaft ist
die um 180° gegenüberliegende
Schiene (gekennzeichnet durch das Bezugszeichen 7a) während des Betriebs
der Galvanisiervorrichtung anodisch geschalten. Prinzipiell können gleichzeitig
auch mehrere, z.B. benachbarte, der Schienen 7 kathodisch
bzw. anodisch geschalten sein. Ebenso ist es nicht zwingend notwendig,
dass die kathodisch und die anodisch geschalteten Schienen 7 gegenüberliegend
in der Wanne 32 angeordnet sind.
-
Am
Boden der in den 1 und 2 dargestellten
Warme 32 der erfindungsgemäßen Galvanisiervorrichtung 31 ist
eine Anodeneinrichtung 27 vorgesehen. Wie aus der Darstellung
gemäß 1 am
besten hervorgeht, weist die Anodeneinrichtung 27 eine
der Anzahl der Segmente entsprechende Anzahl an Anodenabteilungen 28 auf.
Die Anodenabteilungen 28 sind hierbei an die Breite der
jeweiligen Segmente 3a, 3b und 3c angepasst.
Die Anodenabteilungen 28a, 28b, 28c können als
separat ausgebildete Körbe
ausgestaltet sein. Denkbar ist auch, für alle Anodenabteilungen einen
gemeinsamen Anodenkorb mit entsprechenden Trennwänden vorzusehen. Die Anodeneinrichtung 27 ist
bevorzugt aus einem nicht leitenden Material ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel
umfasst die Anodeneinrichtung 27 drei durch Abstandshalter 29 voneinander
getrennte Anodenabteilungen 28a, 28b, 28c in
Form von Körben. Die
Abstandshalter sowie die Wände
der Anodenabteilungen sind bevorzugt derart ausgebildet, dass diese
gut von den Elektrolyten durchströmt werden können. In den Anodenabteilungen 28a, 28b, 28c befindet
sich jeweils Anodenmaterial, z.B. Kupfer in Form von Kugeln.
-
Jede
der Anodenabteilungen 28a, 28b, 28c wird
separat kontaktiert, wobei die Kontaktierung beispielsweise durch
ins Innere der Anodenabteilung ragende Titanstäbe (nicht dargestellt) gebildet
sein kann. Die Anzahl und Anordnung der Kontaktierstäbe ist bevorzugt
derart, dass diese asymmetrisch zu den Stromeinspeisepunkten der
Schienen der jeweils zugeordneten Segmente 3a, 3b, 3c (aus 1 und 2 nicht
ersichtlich) angeordnet sind. Hierdurch ergibt sich ein besonders
vorteilhafter Stromverlauf während
des Betriebs der Galvanisiervorrichtung, so dass eine sehr gleichmäßige und
homogene galvanische Abscheidung auf dem Substrat resultiert. Die Stromzuführung zu
den Titanstäben
kann beispielsweise durch unterhalb der Anodeneinrichtung 27 und außerhalb
des Elektrolyten geführte
elektrische Leiter erfolgen.
-
Die
Ausgestaltung der Kontaktiereinheit
1 ermöglicht eine
Vielzahl von unterschiedlichen Betriebsweisen. So können die
kathodisch geschalteten Schienen der einzelnen Segmente mit einem
gleichen Strom beaufschlagt werden, wodurch ein Betrieb ermöglicht wird,
wie er beispielsweise aus der
DE 102 34 705 A1 bekannt ist. Es können auch
nur einzelne der Segmente mit Strom beaufschlagt werden, so dass
beispielsweise Substrate mit einer geringeren Breite (im Vergleich
zur Breite der Kon taktiereinheit
1 bzw. des Kontaktbereichs
2)
verarbeitet werden können.
Hierdurch lassen sich Stromverluste und insbesondere der Aufwand
zum Abreinigen der nicht mit dem Substrat in Kontakt kommenden Abschnitte
vermeiden. Insbesondere ist jedoch ein Betrieb vorgesehen, bei dem
das Substrat mit allen der Segmente
3a,
3b,
3c der
Kontaktiereinheit
1 in Kontakt gelangt, wobei das zentral
angeordnete Segment
3b in
1 mit einem
geringeren Strom beaufschlagt wird als die am äußeren Rand gelegenen Segmente
3a und
3c.
Hierdurch ist es möglich,
eine galvanische Schicht auf dem Substrat abzuscheiden, welche über die
gesamte Breite der Kontaktiereinheit
1 eine homogene und
gleichförmige
Schichtdicke aufweist.
-
Es
ist weiterhin ein Betrieb möglich,
bei dem die Stromstärke
abhängig
vom Drehwinkel der Kontaktiereinheit 1 abhängt. Der
Drehwinkel kann durch das Vorsehen bekannter Drehwinkelerfassungsmittel in
der Galvanisiervorrichtung 31 ermittelt und als Steuergröße für die Stromstärke verwendet
werden.
-
Zur
leichteren Wartung kann die Kontaktiereinheit 1 ggfs. zusammen
mit den Andruckwalzen 36, 37 als Modul ausgeführt sein.
Dies ist beispielhaft in 9 dargestellt. Dieses Modul
kann als Ganzes, z.B. durch eine entsprechende Durchtrittsöffnung einer
Seitenwand der Wanne 32, in die Wanne 32 eingeschoben
werden. In 9 zusätzlich ersichtlich ist ein
mechanisches Reinigungsmittel 26 in Form einer walzenförmigen Bürste, welche
das Abreinigen der Kontaktseite der Schienen 7 unterstützt. Bevorzugt ist
das Reinigungsmittel 26 in unmittelbarer Nähe zu der
anodisch geschalteten Schiene angeordnet.
-
Aus
der Schnittdarstellung der 9 geht darüber hinaus
der Verlauf der elektrischen Leiter 21 zur elektrischen
Verbindung des Metallteils 14 am Stromeinspeisepunkt 13 und
dem Kontaktring 16 hervor. Weiterhin gut erkennbar ist
das Anliegen der Dichtlippe 25 an einem Wandabschnitt des
Moduls.
-
In 10 ist
das in 9 mit dem Bezugszeichen B gekennzeichnete Detail
vergrößert dargestellt,
wobei insbesondere die Verbindung des elektrischen Leiters 21 mit dem
Metallteilabschnitt 15 des Metallteils 14 des
Stromeinspeisepunkts 13 gut hervorgeht. Darüber hinaus
erkennbar ist, dass der Grundkörper 5 zweiteilig
aufgebaut ist und im Bereich der Stromeinspeisepunkte 13 aneinander
grenzt. Gut zu erkennen ist ferner der mechanische Kontakt des als
Bürste
ausgebildeten Reinigungsmittels 26 mit der unten befindlichen
Schiene 7 der Kontaktiereinheit 1.
-
11 zeigt
in einer schematischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer segmentierten Kontaktiereinheit 1. Wie im vorangegangenen Ausführungsbeispiel
umfasst die Kontaktiereinheit 1 drei Segmente 3a, 3b, 3c.
Die einzelnen Segmente sind als durchgehende elektrisch leitende
Mantelflächen
oder als isolierender Grundkörper
mit einer Vielzahl an leitenden Bereichen ausgebildet. Dabei sind an
dem zentralen Segment 3b zwei Achsen 40a, 40c angeordnet, über welche
die als Grundkörper
ausgebildeten Segmente 3a und 3c geführt sind.
Es ist ein nicht näher
dargestellter Mechanismus vorgesehen, welcher sicherstellt, dass
bei einer Drehbewegung sämtliche
Segmente 3a, 3b, 3c sich gleichförmig bewegen.
Die einzelnen Segmente 3a, 3b, 3c sind durch
Isolierungen 4 voneinander getrennt. Die elektrische Kontaktierung
kann vom Inneren der Kontaktiereinheit 1 erfolgen, wobei
dies in ähnlicher
Weise realisiert sein kann, wie dies in den vorangegangenen Ausführungsbeispielen
erläutert
wurde.
-
- 1
- Kontaktiereinheit
- 2
- Kontaktbereich
- 3
- Segment
- 4
- Isolation
- 5
- Hohlkörper aus
isolierendem Material
- 6
- Nut
- 7
- Schiene
- 8
- Kontaktseite
der Schiene
- 9
- äußeres Schienenteil
(aus Titan)
- 10
- inneres
Schienenteil (aus Kupfer)
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Nut
- 13
- Stromeinspeisepunkt
- 14
- Metallteil
- 15
- Metallteilabschnitt
- 16
- Kontaktring
- 17
- Kontaktringkontakt
- 19
- Schraube
- 20
- Befestigungsabschnitt
- 21
- elektrischer
Leiter
- 22
- erster
Schleifkontakt (kathodisch)
- 23
- zweiter
Schleifkontakt (anodisch)
- 24
- Abdichtungsmittel
- 25
- Dichtlippe
- 26
- Reinigungsmittel
- 27
- Anodeneinrichtung
- 28
- Anodenabteilung
- 29
- Abstandshalter
- 30
- elektrischer
Leiter
- 31
- Galvanisiervorrichtung
- 32
- Wanne
- 34
- Durchgangsöffnung für Kontaktiereinheit
- 35
- Substrat
- 36
- Andruckwalze
- 37
- Andruckwalze
- 38
- Lagerabschnitt
- 39
- Klemmring
- 40
- Achse