DE19717490A1 - Kraftfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Karosserie und zumindest einer Schiebetür, wobei die Karosserie eine elektrische Versorgungsquelle und eine Steuerelektronik und die Schiebetür einen oder mehrere elektrische Verbraucher und eine Steuerelektronik für die Verbraucher aufweisen, und die elektrischen Verbraucher und die türseitige Steuerelektronik mit der karosserieseitigen Steuerelektronik und der elektrischen Versorgungsquelle über ein Versorgungskabel in elektrischer Verbindung stehen. - Im Rahmen der Erfindung meint Schiebetür jede Kraftfahrzeugtür, die zum Öffnen oder Schließen eine translatorische Verschiebebewegung durchführen muß. Dazu gehören beispielsweise auch Falttüren.

Bei Kraftfahrzeugen mit einer Schiebetür sind in einer solchen Schiebetür regelmäßig elektrische Verbraucher wie in einer üblichen auf schwenkbaren Fahrzeugtür vorhanden. Bei diesen elektrischen Verbrauchern kann es sich beispielsweise um Zentralverriegelungseinrichtungen, elek­ trische Fensterheber oder auch Bedienungseinheiten wie z. B. für eine Innenverriegelung oder die elektrischen Fensterheber handeln. Folglich muß die Schiebetür eine eigene Steuerelektronik für die elektrischen Verbraucher aufweisen, die in einem ständigen elektrischen Kontakt mit einer in der Karosserie befindlichen zentralen Steuer­ elektronik stehen müssen und eine ständige Energie­ versorgung verlangen, welche über eine elektrische Versor­ gungsquelle, z. B. Akkumulator, in der Karosserie erfolgt. Probleme bereitet die Unterbringung des insoweit er­ forderlichen elektrischen Versorgungskabels zwischen der Karosserie und der Schiebetür. - Hier setzt die Erfindung ein.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug der eingangs beschriebenen Ausführungsform zu schaffen, bei welchem das elektrische Versorgungskabel zwischen der Karosserie und der Schiebetür in montagetechnischer Hin­ sicht einfach und ohne zu stören sowie mit hoher Funktions­ sicherheit untergebracht ist.

Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Kraftfahrzeug dadurch, daß das Versorgungskabel auf einer Kabeltrommel mit Rückstellvorrichtung aufgewickelt ist, daß das eine Ende des Versorgungskabels an den Trommelkern der karosserieseitig gelagerten Kabeltrommel und das andere Ende des Versorgungskabels an die Schiebetür angeschlossen ist, und daß die elektrische Kontaktierung des Versorgungskabels mit der karosserieseitigen Steuerelek­ tronik und elektrischen Versorgungsquelle über die orts­ feste Lagerachse der Kabeltrommel und mit der türseitigen Steuerelektronik und den Verbrauchern über in der Schiebetür installierte Versorgungsleitungen erfolgt. - Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß anders als bei einer herkömmlichen ausschwenkbaren Fahrzeugtür, bei welcher ein Kabelbaum bis zu 90° im Türscharnier geschwenkt werden muß, das Versorgungskabel bei einer Schiebetür der translatorischen Verschiebebewegung der Fahrzeugtür folgen muß. Das gelingt unter Zwischenschaltung einer Kabel­ trommel. Damit das Versorgungskabel sich nicht in unkontrollierte Schlingen legen kann, ist die Kabeltrommel mit einer Rückstellvorrichtung ausgerüstet, so daß das Versorgungskabel im Zuge der Öffnungsbewegung der Schiebe­ tür abgewickelt und im Zuge ihrer Schließbewegung wieder einwandfrei auf die Kabeltrommel aufgewickelt wird. Die Rückstellfeder hält die Kabeltrommel bei verschlossener Schiebetür in ihrer Ausgangsstellung und führt die Kabeltrommel nach dem Öffnen bzw. im Zuge des Schließens der Schiebetür in ihre Ausgangsstellung zurück. Dabei können sich im Inneren der Kabeltrommel auf dem Trommelkern mehrere Wicklungen des Versorgungskabels um die fest­ stehende Lagerachse befinden. Die Ausführungsform der Kabeltrommel ist so gewählt, daß bevorzugt ein spiral­ förmiges Auf- und Abwickeln des Versorgungskabels zwischen zwei Trommelwangen stattfindet. Die elektrische Kontak­ tierung erfolgt karosserieseitig über die Lagerachse der Kabeltrommel und türseitig über die dort zu den einzelnen elektrischen Verbrauchern führenden Versorgungsleitungen unter Zwischenschaltung der Steuerelektronik.

Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt. So kann das Versorgungskabel als Flachbandkabel ausgebildet sein und weist zumindest drei Versorgungslei­ tungen auf, nämlich eine Plus- und Minusleitung für die elektrische Energieversorgung und eine Versorgungsleitung für den Datenaustausch über einen Datenbus. Die Rückstellvorrichtung kann als Rückstellfeder, z. B. Spiral­ feder ausgebildet sein. Allerdings ist auch eine motorisch angetriebene Rückstellvorrichtung denkbar. Die Unter­ bringung der Kabeltrommel empfiehlt sich bevorzugt am Dachhimmel, z. B. im Bereich der B-Säule. Da das Versorgungskabel bei geschlossener Schiebetür aufgerollt ist und nur beim Öffnen der Schiebetür abgerollt wird, kann das während der Fahrt und folglich bei geschlossener Schiebetür aufgerollte Versorgungskabel keine störenden Klappergeräusche hervorrufen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläu­ tert; es zeigen:

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug mit einer teilweise geöffneten Schiebetür in perspektivischer Darstellung,

Fig. 2 eine Kabeltrommel für den Gegenstand nach Fig. 1 mit geschnittener Lagerachse und andeutungsweise aufgewickeltem Versorgungskabel,

Fig. 3 eine Ansicht auf die im Bereich des Dachhimmels drehbar gelagerte Kabeltrommel und

Fig. 4 eine schematische Draufsicht auf die Kabeltrommel mit angedeuteter Lagerachse.

In den Figuren ist ein Kraftfahrzeug mit einer Karosserie 1 und einer Schiebetür 2 dargestellt, wobei die Karosserie 1 eine elektrische Versorgungsquelle und eine Steuerelektro­ nik und die Schiebetür 2 elektrische Verbraucher 3 und eine Steuerelektronik für diese Verbraucher aufweisen. Die elektrische Versorgungsquelle und die karosserieseitige sowie türseitige Steuerelektronik sind nicht dargestellt. Bei einem der elektrischen Verbraucher 3 kann es sich beispielsweise um ein angedeutetes Türschloß mit Zentral­ verriegelung handeln. Dieser und andere elektrische Ver­ braucher sowie die türseitige Steuerelektronik stehen mit der karosserieseitigen Steuerelektronik und der elek­ trischen Versorgungsquelle über ein elektrisches Versor­ gungskabel 4 in elektrischer Verbindung. Das Versorgungs­ kabel 4 ist auf einer Kabeltrommel 5 mit Rückstellvor­ richtung 6 aufgewickelt. Das eine Ende des Versorgungs­ kabels 4 ist an den Trommelkern 7 der karossieseitig gelagerten Kabeltrommel 5 angeschlossen. Das andere Ende des Versorgungskabels 4 ist an die Schiebetür 2 ange­ schlossen, wobei die elektrische Kontaktierung des Versor­ gungskabels 4 mit der karosserieseitigen Elektronik und elektrischen Versorgungsquelle über die ortsfeste Lager­ achse 8 der Kabeltrommel 5 erfolgt. Die elektrische Kontak­ tierung des Versorgungskabels 4 mit der türseitigen Steuer­ elektronik und den Verbrauchern 3 erfolgt über in der Schiebetür 2 installierte Versorgungsleitungen, die nicht dargestellt sind.

Das Versorgungskabel 4 ist als Flachbandkabel ausgebildet und weist zumindest drei Versorgungsleitungen, nämlich eine Plusleitung, eine Minusleitung und eine Leitung für den Datenaustausch auf. - Die Rückstellvorrichtung ist nach dem Ausführungsbeispiel als Spiralfeder 6 ausgebildet, die auf der Außenseite einer Trommelwange angeordnet sein kann. Die Kabeltrommel 5 ist am Dachhimmel 9 drehbar gelagert, und zwar im Bereich der B-Säule 10. Folglich wird das Versorgungskabel 4 beim Öffnen und Schließen der Schiebetür 2 auch lediglich im Dachbereich ab- und aufgewickelt.

Nach dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Versor­ gungskabel 4 mit der ortsfesten Lagerachse 8 fest verbunden und mit einer vorgegebenen Kabellänge unter Bildung ent­ sprechender Windungen auf der Lagerachse 8 innerhalb des als Hohlzylinder ausgebildeten Trommelkerns 7 aufgewickelt. Der Mantel 11 des Trommelkerns 7 weist eine Durchtritts­ öffnung 12 für das Versorgungskabel 4 auf. Das Versorgungs­ kabel 4 ist im Bereich der Durchtrittsöffnung 12 mit dem Trommelkern 7 fest verbunden. Ferner ist das Versorgungs­ kabel 4 mit einer vorgegebenen Kabellänge und entspre­ chender Anzahl an Windungen auf dem Trommelkern 7 aufge­ wickelt. Wenn das Versorgungskabel 4 durch das Aufziehen der Schiebetür 2 abgerollt wird und die Rückstellfeder bzw. Spiralfeder 6 aktiv wird, dreht sich die Kabeltrommel 5 und folglich der Trommelkern 7 um die drehfeste Lagerachse 8. Beim Schließen der Schiebetür 2 legt sich der Teil des Versorgungskabels 4, der sich außerhalb des Trommelkerns 7 befindet, unter Bildung entsprechender Windungen auf dem Trommelkern 7 an. Der Teil des Versorgungskabels 4, der sich innerhalb des Trommelkerns 7 befindet, legt sich in Abhängigkeit von der Anzahl der Umdrehungen des Trommel­ kerns 7 zum Teil von innen gegen dessen Mantel an und wickelt sich zum Teil auf der ortsfesten Lagerachse 8 auf, zumal der Teil des Versorgungskabels 4 innerhalb des Trommelkerns 7 stets gleich lang ist.

Claims (5)

1. Kraftfahrzeug mit einer Karosserie und zumindest einer Schiebetür, wobei die Karosserie eine elektrische Versor­ gungsquelle und eine Steuerelektronik und die Schiebetür einen oder mehrere elektrische Verbraucher und eine Steuer­ elektronik für die Verbraucher aufweisen, und die elek­ trischen Verbraucher und die türseitige Steuerelektronik mit der karosserieseitigen Steuerelektronik und der elek­ trischen Versorgungsquelle über ein Versorgungskabel in elektrischer Verbindung stehen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Versorgungskabel (4) auf einer Kabeltrommel (5) mit Rückstellvorrichtung (6) aufgewickelt ist, daß das eine Ende des Versorgungskabels (4) an den Trommelkern (7) der karosserieseitig gelagerten Kabel­ trommel (5) und das andere Ende des Versorgungskabels (4) an die Schiebetür (2) angeschlossen ist, und daß die elektrische Kontaktierung des Versorgungskabels (4) mit der karosserieseitigen Steuerelektronik und elektrischen Versorgungsquelle über die ortsfeste Lagerachse (8) der Kabeltrommel (5) und mit der türseitigen Steuerelektronik und den Verbrauchern (3) über in der Schiebetür (2) installierte Versorgungsleitungen erfolgt.

2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Versorgungskabel (4) als Flachbandkabel ausgebildet ist und zumindest drei Versorgungsleitungen bzw. -adern aufweist.

3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Rückstellvorrichtung als Rückstellfeder, z. B. Spiralfeder (6) ausgebildet ist.

4. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabeltrommel (5) am Dachhimmel (9) drehbar gelagert ist, z. B. im Bereich der B-Säule (10).

5. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Versorgungskabel (4) mit der orts­ festen Lagerachse (8) fest verbunden und mit einer vorgege­ benen Kabellänge auf der Lagerachse (8) innerhalb des als Hohlzylinder ausgebildeten Trommelkern (7) aufwickelt ist, daß der Mantel (11) des Trommelkerns (7) eine Durchtritts­ öffnung (12) für das Versorgungskabel (4) aufweist und das Versorgungskabel (4) im Bereich der Durchtrittsöffnung (12) mit dem Trommelkern (7) fest verbunden ist, und daß das Versorgungskabel (4) mit einer vorgegebenen Kabellänge auf dem Trommelkern (7) aufgewickelt ist.